Vorstellung euw1966

  • Hallo an alle hier,

    im Bereich Vorstellung steht schon ein wenig von mir. Hier noch einmal eine kurze Übersicht. Bin seid 7 Jahren Alkoholiker und seit 2 Wochen trocken. Leider war es bei mir wesentlich mehr als nur die Flasche Wein. Es war soviel, das der Ekel und Abscheu vor mir selbst mich vor 2 Wochen dazu angetrieben hat von heute auf morgen das Trinken sein zu lassen.

    Diese Sucht hat es immer wieder geschafft mir mein Leben so schwer wie möglich zu machen. Zu den Problemen aus meiner damaligen Insolvenz gesellten sich schnell neue hinzu. Letzentlich zerbrach auch meine 3 jährige Partnerschaft vor 3 Wochen am Alkohol. Da war wohl auch der Tiefpunkt bei mir erreicht. Nachdem ich mich dann wirklich eine Woche fast völlig gehen ließ gab es für mich kein zurück mehr. Entweder jetzt für immer oder Augen zu und durch bis zum Ende.

    Ich habe mich für das immer trocken entschieden. Ich habe in den letzten 2 Wochen viel über mich gelernt und hoffe das es noch mehr wird. Meine Freunde und Eltern stehen an meiner Seite und haben immer ein offenes Ohr. Auch meine Kinder , 15 und 16 stehen zu Ihrem Papa. Nun ,das ist mehr, als mir der beste Schluck von was auch immer jemals vermitteln konnte. Mein Wille trocken zu bleiben steht.

    LG
    Uwe

  • Hallo Uwe und herzlich willkommen hier im offenen Bereich des Forums !

    Schön, dass Dich Deine Familie unterstützt. Das ist viel wert !
    Was mir auch immer sehr hilft ist der Austausch hier mit anderen. Du wirst sehen: Da geht noch einiges in Deinem neuen Leben !!!

    Viel Erfolg
    Biene

  • Hallo Uwe
    herzlich willkommen!
    Bei mir war es auch so-von einem Tag auf den anderen Selbstekel ohne Ende und ich hatte zusätzlich Angstgefühle und eine wahnsinnige Unruhe.Meine Familie hat mir in der Folgezeit sehr geholfen und meine Selbsthilfegruppe.
    Lese Dich hier in unsere Geschichten ein;Du wirst jede Menge Ähnlichkeiten mit Deiner hier finden.
    ...und wenn Du das Bedürfnis hast zu schreiben--wir freuen uns von Dir zu lesen!
    Alles Gute und schön,das Du Dich hier eingefunden hast!
    Liebe Grüsse
    Backmaus

  • Hallo,
    und Danke für die nette Aufnahme hier. Ich habe mal eine Frage. Meine Ex Freundich schrieb mir heute sinngemäß das ich meinen Alkoholismus nur vortäuschen würde um mich wohl interessant zu machen. Da war ich wirklich platt. Ist so eine Reaktion normal auf das Geständniss das man Alkoholiker ist?

    lg
    Uwe

  • Hallo Ewu

    Eine normale Reaktion auf Dein Outing ist das nicht.Das hört sich für mich so an,als wären da noch andere Dinge zwischen Euch unklar.
    Du denkst Dir doch keine Krankheit AUS!

    Du wirst feststellen ,das die Reaktionen unterschiedlich ausfallen,sei es aus Unsicherheit oder Schuldgefühl was das eigene Trinkverhalten angeht bis über Ungläubigkeit und auch Verständnis ,Zuspruch....
    Du wirst erkennen,was wahre Freunde sind oder nur Mitmenschen,die Dich jetzt als Spassbremse sehen.
    Gehe Deinen Weg unbeirrt weiter-es ist DEINER!
    L.G.
    Backmaus

  • Hallo Uwe,
    zunachst einmal möchte auch ich dich herzlich willkommen heißen.
    Und dann mag ich dir erzählen, was mir als Erstes durch den Kopf geschossen ist, nämlich der Spruch: "Man traut dem anderen gerne so viel Gemeinheit zu, wozu man selber in der Lage wäre!"

    Wie Backmaus - zumindest in meinen Augen - schon richtig gesagt hat, scheint da noch einiges anderes zwischen euch unklar zu sein. Du hast geschrieben, sie sei deine Ex... Könnte da ein Zusammenhang zwischen eurer Trennung und ihrer Reaktion bestehen? Ich frag' ja nur.

    LG
    espoir

  • Hallo Ewu!

    Herzlich willkommen im Forum!

    Jetzt kannst Du Dich um Deinen trockenen Weg kümmern indem Du tagtäglich dazu lernst!

    Es ist Arbeit an Dir selber,die gefragt ist.

    Was Deine Freundin anbetrifft bin ich gleicher Meinung wie Backmaus:Das kann nicht wirklich das einzige Problem sein.

    Aber egal,jetzt zählst Du,nur Du!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo,
    da habt ihr alle recht. Natürlich war da noch mehr. Wem gefällt es schon Abends am Telefon abgewürgt oder zu getextet zu werden. Ich gestehe ja das ich die meißten Gepräche voll trunken geführt habe. Leider habe ich nie gelallt. Genau so wenig wie ich gerade aus Laufen konnte nach einer Flasche Rum. Es fällt mir schwer das zu zugeben. Aber er war so. Meine Freunde waren auch sehr ungläubig. Aber nur 5 Minuten. Aus eigener Erfahrung und selbst trocken seid über einen Jahr habe Sie mir meine Erfahrungen nach wenigen Minuten geglaubt. Aber ich kann es auch nicht ändern wer es glauben will oder nicht. Ich weiß es und das muß reichen. Denn ich werde danach Leben und es wird ein Leben das für mich wieder Lebenswert sein wird.

    lg
    Uwe

  • Hallo Ewu, herzlich willkommen im Forum.

    trocken zu leben bedeutet auch einschneidende Änderungen vorzunehmen. Hast Du dbzgl. schon Pläne?

    Zitat

    Ist so eine Reaktion normal auf das Geständniss das man Alkoholiker ist?

    Ich habe ähnliches erlebt. Aber das war die Minderheit. Die meisten meiner Mitmenschen waren froh, dass ich meine Sucht eingesehen und etwas unternommen habe. Mein offener Umgang mit meiner Krankheit- von Anfang an- hat mir auch sehr geholfen.

    Warst Du schon in einer Beratungsstelle? Dort habe ich gerade zu Beginn viel Hilfe bekommen.

    LG kommal

    unterwegs...

  • Hallo ewu

    Herzlich willkommen im Forum!

    Schau Dich um und lies Dich ein!

    Du wirst bald merken,wieviel Du aus den verschiedenen Threads lernen kannst.

    Kommal hat recht,eine Beratungsstelle kann Dir auch weiter helfen.

    Du wirst bald Deinen Weg in die Trockenheit finden und dabei viel Freude empfinden!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Uwe!
    Mein Mann hat auch "nie gelallt" - nur unheimlichen Mist erzählt, Lügen erfunden, unbegründete Anschuldigungen, Demütigungen,... Aber nach sieben Jahren hatte ich das schon gemerkt. Habs halt nicht "wahrnehmen" wollen.
    Vielleicht hat deine Freundin jetzt auch nur Angst, vor den Veränderungen in deinem /euren Leben.? Es ist schon eine große Veränderung, mit einem trockenen Mann zu leben. Auch im Bezug mit dem Umgang mit Freunden und Bekannten.
    Wünsche dir aber sehr viel Kraft auf deinem neuen Weg! Bleibe dir weiterhin treu und Alles Gute, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo,

    ja ich habe Pläne. Ich war auf Beratungsstellen aber dort schien es wichtiger zu sein über Kostenträger der Therapie zu sprechen statt über meine Problem. Ich fühlte mich bei keiner wohl oder angenommen. Der Hauptgrund für meinen Alkoholismus liegt in der Schuldenlast meiner Insolvenz begründet. Ich weiss es klingt jetzt blöde. Aber ich glaube doch das der Alkohol mir damals das Leben gerettet hat. Wenn man es geschafft hat weit über 250.000 € Schulden zu haben, frisch geschieden ist und außer zwei Tüten in der Hand nichts mehr hat dann war "Er" zumindestens immer da. Da ich GF einer GmbH war hat mich keine Schuldnerberatung betreuen können. Es gab zwei offene Forderungen der Krankenkasse über Arbeitgeberanteile. Damit war auch der Weg über Prozesskostenhilfe beim Amtsgericht zur Regelinsolvenz verbaut. Einen Anwalt der kostenlos berät berät habe ich leider nie kennen gelernt. Heute stehe ich bei knapp über 160.000 € Schulden. Es waren doch einige Gläubiger dabei die nach persönlichen Gesprächen Ihre Forderungen zurück genommen hatten. Aber was blieb war immer noch zuviel. Trotz jahrelanger Lohnpfändung wurde monatlich das Konto gepfändet und standen Gerichtsvollzieher vor der Tür. Leider erwies sich der "Freund" Alkohol als tückisch. Es drängt sich in das Leben und irgendwann stellt man fest es geht nicht ohne. Meistens zu spät in vielen Bereichen. Meine Schulden habe ich immer noch. Auch ein heutiges Gespräch beim Finanzamt, meinen Hauptschuldner, brachte letzentlich nur eine Aufschiebung von 2-3 Jahren für meine Haftungschulden dort. Es ist einer der Gründe warum ich mich sehr schwer damit tue Selbsthilfegruppen oder Reha Maßnahmen zu ergreifen. Was soll dort positives für mich rum kommen? Meine Schulden werde ich nicht mit Schreiteraphien oder in Gruppengespräche los. Ich habe nie aus langerweile herraus getrunken. Ich habe meine Tage auf der Arbeit "nüchtern" verbracht. Es fällt mir nun nach 18 Tagen überhaupt nicht schwer auf alkohol zu verzichten. Selbst in meiner Depri Stimmung nach diesen Gespräch heute Morgen. Versteht mich nicht falsch. Wenn irgendjemanden ein Lösungsansatz einfällt teilt ihn mir bitte mit. Ich würdem ich sehr freuen darüber.

    LG
    Uwe

  • Servus ewu1966,

    die eigenen Probleme lösen sich durch Abstinenz sicher nicht in Luft auf oder werden von alleine leichter. Auch massive Schulden werden nur durch Abstinenz nicht weniger.

    Ich sehe meine Therapie und die Besuche der SHG als zusätzliche Hilfsmittel für mich an, um für mich eine dauerhafte und zufriedene Abstinenz zu erhalten.

    Denn eines war und ist mir klar: ohne die Abstinenz als absolute Grundvoraussetzung wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

    Oder hast Du schon mal einen nassen Alkoholiker gesehen, der aus seinen Schulden rauskam? Ich nicht, und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen: es ist nüchtern schon sehr schwer, nass jedoch unmöglich - weil Dir als "Nassem" auch keiner eine Chance gibt, Du selbst am allerwenigsten.

    Daher: erst das Problem Alkohol lösen, danach alle anderen Probleme angehen. Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe!

    Ich wünsche Dir die Kraft, Deinen Weg zu finden und zu gehen.

    LG
    Spedi

  • Hallo Uwe,

    ich möchte Dich ganz herzlich hier im Forum begrüßen. Der Austausch ist mir bis heute ein großer Haltepunkt bei meiner täglichen Trockenheitsarbeit. Seit ich im geschlossenen Bereich bin, kann ich diesen noch offener und freier und fruchtbarer für mich nutzen, da er geschützt stattfinden kann.

    Ich wünsche Dir einen guten Weg.

    @ Spedi) wieder mal große und klare Worte, sie sind griffig und konkret. Anfangs hatte auch ich damit etwas Schwierigkeiten, heute erkenne ich klar ihren Nutzen, und dafür danke ich Dir.

    LG zerfreila

  • Hallo ewu,

    Zitat

    Ich war auf Beratungsstellen aber dort schien es wichtiger zu sein über Kostenträger der Therapie zu sprechen statt über meine Problem.


    Ich gehe seit einem knappen Jahr zu einer Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes und werde dort mit Einzelgesprächen, als CO, betreut.
    Da bin ich noch nie nach Kostenträger gefragt worden.

    Bei einer stationären Therapie wird es einen Kostenträger geben müssen, aber das zu regeln und zu klären, dazu solltest du auch Hilfe von diesen Beratungsstellen bekommen.

    Ich weiß nicht ob es da unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Bundesländern gibt.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Servus Uwe,

    ich habe erst vor drei Monaten dem Alk adieu gesagt, nachdem ich meine Firma fast in den Ruin gesoffen und meine Frau damit krank gemacht habe.

    Meine Frau hat 15 Jahre meiner Sauferei ertragen müssen und wäre fast selbst dabei kaputtgegangen (Nervenzusammenbruch, Klinikaufenthalt usw.); trotzdem kann sie mein krankes Verhalten auch heute noch nicht wirklich verstehen.

    Was unsere Beziehung betrifft, aber auch z.B. meine Firma, haben sich die Dinge nicht unbedingt gebessert in den letzten Wochen.

    Als ich die ersten Tage wieder klar denken konnte, habe ich sofort begonnen, den Schutthaufen, den ich angerichtet habe, aufzuräumen. Leider habe ich erkennen müssen, daß ich den Schutthaufen noch gar nicht ganz überblicken kann, weil er mom. immer noch wächst. Viele Dinge, die ich in der Vergangenheit besoffen angeleiert habe, entfalten in der Firma jetzt erst ihre negative Wirkung. Das ist ziemlich frustrierend.

    Auf der anderen Seite habe ich festgestellt, daß die Sachen, die ich seither nüchtern angegangen bin, sich positiv und erfolgreich gestalten. Und das motiviert mich ungemein. Das Vergangene kann ich eh' nicht mehr ändern, ich kann nur daraus meine Lehren für die Zukunft ziehen. Spedi hat recht, wenn er sagt: Besoffen löst du garantiert kein einziges Problem, nüchtern hast du zumindest eine Chance!

    Die Suchtberatungsstelle und dieses Forum hier waren die letzten Wochen eine wichtige Anlaufstelle und Hilfe für mich. Meistens lese ich nur hier, ziehe mir aber das ein oder andere Nützliche aus den Beiträgen.

    Schöne Grüsse und alles Gute weiterhin!
    chiemseefischer

  • Zitat

    Viele Dinge, die ich in der Vergangenheit besoffen angeleiert habe, entfalten in der Firma jetzt erst ihre negative Wirkung. Das ist ziemlich frustrierend.


    Hallo CF,

    ja das kenn ich. Bei mir war es so, das ich habe vieles Schludern lassen.
    Wo genug Geld da war, habe ich weder investiert noch modenisiert,
    habe das "Schiff" einfach führerlos treiben lassen.
    Das sich das eines Tages rächen würde war klar.
    Das was ich verbockt habe wird natürlich noch eine ganze Zeit auf der
    Fa. lasten, das dauert, bis man da wieder einigermaßen im Fahrwasser ist.

    Das nun noch das "Damokless-Schwert" der aktuellen Wirtschaftskrise
    über einem schwebt, macht die Sache natürlich nicht einfacher.
    Aber was solls, ich habe keine andere Wahl, als nach vorne zu
    schauen und das Beste aus der Situation zu machen und so langsam
    komme ich ja auch wieder in Tritt.

    Wünsche Dir das Du auch alles wieder
    in den "Griff" bekommst. Trocken hat
    man die Möglichkeiten.

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Sorry Uwe das ich Deinen Thread in Anspruch genommen habe. :?
    Gerade erst entdeckt :oops::)

    LG
    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

  • Zitat von Paolo

    Sorry Uwe das ich Deinen Thread in Anspruch genommen habe. :?
    Gerade erst entdeckt :oops::)

    LG
    Paolo

    Hallo Paolo,

    ist kein Prob :lol: ..Finde es gut wenn auch andere sich in das geschriebene mal einklinken...

    LG
    Uwe

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