zwischen Entschluß und Entzug

  • oh, da kamen ja eine menge beiträge ....
    und eben kam meine freundin aus dem skiurlaub zurück und klingelte bei mir mit zwei "schluckis" und ich habe NEIN gesagt.
    ihr habt schon alle recht mit euren argumenten, laßt mir doch aber wenigstens ein bißchen zeit, ehe ich tabula rasa mache. selbst wenn ich zweifel geäußert habe, abhängig zu sein, habe ich ja nicht gesagt, das ich deshalb wieder was trinken will. ich will nur erstmal mit der ärztin reden und dann mit ihr besprechen, wie es weitergeht.

    Zitat von Karsten

    Hallo Kelli,

    Nur Du kannst wissen, ob Du alkoholkrank bist

    ....und ich versuche es ja gerade heraus zu finden. ich habe auch gesagt, das ich es gar nicht so schlecht finde ohne alkohol und das ich sehr wohl weiß, das ich das vielleicht nicht immer so empfinden werde. ich habe nur bezweifelt, das die körperliche anhängigkeit schon da ist, das eine psychische abhängigkeit besteht, denke ich schon eher. ich freue mich für mich, das es bisher so gut klappt und bin auch motoviert, das weiter durchzuhalten. lg kelli

  • alles klar bei dir??? hast seit 4 tagen hier nichts geschrieben.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Doro, ja, es ist alles okay bei mir. Ich hatte Probleme mit meinem PC und kam dann plötzlich nicht mehr ins Forum, aber ich habe nun mit Hilfe von Karsten alles geregelt bekommen und es geht wieder. Vorher hatte ich schon Beiträge geschrieben, aber nicht in meinem Thread, weil dort keiner mehr geantwortet hatte. Schau doch mal bei Jane rein, mit ihr habe ich mich ausgetauscht und dann siehst Du auch gleich, was ich inzwischen für ein neues, fast noch größeres Problem habe. Bin heute übrigens den 12. Tag trocken, ohne Probleme.
    LG kelli

  • Hallo Gotti, ich hoffe, Du hast mal hier vorbei geschaut. Und auch für alle anderen, die von meiner aktuellen Geschichte gelesen haben: ich möchte noch mal sagen, ich mache mir die Entscheidung ganz bestimmt nicht leicht. Ich denke Tag und Nacht darüber nach und habe letztendlich eine Liste geschrieben, mit allem was dafür und dagegen spricht. Beide Seiten sind in etwa gleich lang, aber ich habe beim Betrachten kein gutes Bauchgefühl, und das ist ausschlaggebend für mich. Es zerreißt mir das Herz, meinen Mann so traurig machen zu müssen, aber er hat auch letzten Endes gewußt, worauf er sich einläßt, als er mich geheiratet hat. Ich habe große Angst morgen vor dem Arztbesuch und dem, was danach kommt, aber dagegen stehen möglicherweise 20 Jahre, in denen ich bedaure, dem Kind nicht das geben zu können, was ich gerne möchte. Mir wurde vor 4 Jahren beim Arzt nach einer blutuntersuchung gesagt, das ich zu 75% Leukömie habe und es keine Heilung gäbe durch meine Nierenerkrankung. Bis ich 4 Wochen später das Ergebnis der Knochenmarkpunktion hatte, das war eine Zeit, die wünsche ich niemanden. Ich habe immer nur gedacht, was wird aus meinen Kindern? Und genau so was geht mir nun durch den Kopf. Ich habe weniger Angst, das das Kind nicht gesund wäre, sondern das ich es nicht mehr so lange bin. Es ist für mich ganz, ganz schwer und ich werde das auch nur schwer überwinden, aber ich habe am 12.3. eh einen Termin bei einer Therapeutin wegen der Alkoholsache und ich denke, sie wird mich auch in dieser Sache aufbauen. LG kelli

  • hallo kelli

    du hast eine schwere entscheidung zu treffen die dir niemand abnehmen kann. egal wie du dich entscheidest wird es immer tage geben an denen du sie bereust und tage wo du weißt das sie richtig war.

    ich werde dir weder dazu noch abraten, denn ich lebe nicht dein leben, ich könnte nur für mich sprechen.

    das es dir nicht leicht fällt ist völlig klar, es sind so viele dinge die du in deine überlegung mit einbeziehen mußt.

    ich hoffe sehr das du die für dich richtige entscheidung triffst und damit dann langfristig keine probleme hast.

    lg doro die im moment nicht in deiner haut stecken möchte

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Danke, Doro. Heute fühle ich mich auch noch ganz blöd, war grad einkaufen, da hatte ich richtig Angst, das ich da im edit:xxxx umkippe. Das Schwierige ist, das mein Mann, den es ja am Allermeisten tangiert, kaum was dazu sagt, aber mir ist natürlich klar, das er das Kind gern hätte. Er tut sich unheimlich schwer damit, über emotionale Dínge zu reden und steckt lieber den Kopf in den Sand. Das ist aber wohl bei vielen Männern so, glaube ich. Dadurch fühle ich mich allerdings auch ein Stück weit allein gelassen mit der ganzen Sache und freue mich, das ich hier drüber reden kann. LG kelli

    edit:speedy53//bitte keine Marken- oder Handelskettennamen - Danke!

  • Hallo Kelli,
    jetzt bin ich endlich wieder schreibfähig (war wohl irgendwas faul im PC).
    Ich wünsche dir, dass die Therapeutin dir ein bisschen weiter hilft.
    Außerdem wünsche ich dir für heute eine gute Nacht,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Bin nochmal da,
    ja die Männer. Meiner würde sich da wahrscheinlich auch raushalten. Er sagt seine Meinung, wenn ich ihn frage, und das hat sich dann auch. Letztendlich musste ich die meisten Probleme alleine aushalten. :roll: Dabei wäre es doch so schön, wenn man zwischendurch sich mal anlehnen könnte, noch ein paar Worte tauschen könnte.
    Vielleicht haben die "Männer" Angst selbst schwach zu werden. Am Ende noch mitheulen??
    Würde uns Frauen doch auch nichts ausmachen. Hauptsache: Leid teilen.
    Naja, dann teilen wir uns eben hier unsere Leiden.
    Jetzt aber endlich gute Nacht! Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen, so, es ist soweit, ich gehe in 1 Stunde zum Gyn und werde ihm meine Entscheidung mitteilen, das ich das Kind nicht bekommen will. Mein Mann hat nicht einmal nachgefragt gestern oder heute morgen, er hat einfach Angst, glaube ich. Ich habe mich zu einem ungewöhnlichen Weg entschlossen: Der Arzt hatte mir am Montag ein Ultraschallbild mitgegeben, sicher, um mich zum nachdenken zu zwingen. Ich habe mich nun entschlossen, mir heute noch einmal eins geben zu lassen. Ich werde dieses ungeborene Kind sowieso niemals vergessen können und so kann ich mich verabschieden und es hat "ein Gesicht". Es ist ja von meiner Seite her sehr viel Wehmut dabei. Meinem Mann zeige ich allerdings beide Bilder nicht. Viele werden das alles nicht gut finden, ich glaube aber, für mich ist es okay.
    Bis später. LG kelli

  • Hallo kelli,

    ich denke die entscheidung alleine ist schon schwer genug. ich bin heute in dem alter in dem meine mutter war als sie ungewollt schwanger wurde und abgetrieben hat. sie war 40 hat viel geraucht und getrunken.....wir kinder haben es erst später erfahren und ich habe es verstanden. ich selbst denke für mich auch wenn ich noch nicht in dieser situation war, wenn ich schwanger wäre würde ich das kind aufgrund meines lebenswandels nicht zur welt bringen. zudem ich hoffnungslos übervordert wäre noch ein viertes kind großzuziehen. klar kann mann es abgeben doch wäre ich nach neun mon. nicht dazu in der lage ohne psychisch daran zu zerbrechen......

    ich wünsch dir alles liebe

    biene

  • Hallo Kelli,
    ich weiss, dass Du heute eine Entscheidung treffen wirst, die Dich Dein ganzes Leben begleiten wird. Aber bitte, egal wie Deine Entscheidung ausfällt, sei konsequent. Genau so konsequent wie Du den Alkohol aus Deinem Leben verbannst mit allen Umstellungen, Erfahrungen, Einschränkungen, ect.. Fälle die Entscheidung und dann akzeptiere sie für Dich, fange nie nie nie an daran zu zweifeln.
    Ich denke nicht, dass es der richtige Weg ist, wenn Du Dich gegen das Kind entscheidest, ein Ultraschllbild aufzuheben und Dir damit, von Zeit zu Zeit, die Erinnerung daran und an den wirklich innerlich zerstörenden Kampf zu Dir zurück zu holen. Das kann Dich auch viel viel später noch wieder an die Flasche binden. Genauso kann es Dir natürlich später passieren, wenn Du dich doch noch für das Kind entscheidest, dass Du zusehen musst, wenn das Kind in den Drogensumpf abgleitet (wie ich), oder am Leben verzweifelt. Aber hier bleibt Dir dann immer noch ein Anker, das Kind selbst und die Hoffnung.
    Also, egal wie Du Dich entscheidest, aber konsequent musst Du sein.

    Was Deinen Mann betrifft, kann ich Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, wenn es der Richtige ist, wird er Deine Entscheidung akzeptieren und zu Dir stehen. Und Männer vergessen in dieser Beziehung schneller, jedenfalls, wenn ich von mir ausgehe.

    Ich wünsche Dir die Stärke Deine Entscheidung für Dich und für immer anzunehmen.
    LG, Andy

  • Danke, Ihr Zwei. Andy, es ist für mich ganz interessant, mal Beiträge von einem Mann zu diesem Thema zu bekommen.
    Bin jedenfalls wieder zurück vom Doc. Er hat Ultraschall gemacht und gesagt, der Eisack wäre nicht so gewachsen, wie er gedacht hätte, so dass noch nicht eindeutig ein Embryo zu erkennen ist und damit darf laut Gesetz auch noch nicht eingegriffen werden. Ich muß nun nächsten Freitag wieder hintraben. Allerdings sah er auch die Möglichkeit, das es noch von selber abgeht und meinte, das wäre wohl für meine Psyche die beste Lösung. Sehe ich auch so. Eine Abtreibung käme es erst ab übernächste Woche in Frage, vorher geht es nicht. Dann muß ich diesen Zustand also noch eine Weile aushalten.
    Nun will mein Mann auch noch am WE seinen Freund besuchen und die haben vor 3 Monaten das zweite Kind bekommen. Da bin ich jetzt echt nicht scharf drauf, aber wie schon gesagt, mein Mann geht jedem Gespräch aus dem Weg. Er kann stundenlang über die Erhöhung der Benzinpreise referieren, aber bei was Wichtigem schweigt er. Heute stand dazu in unserer Zeitung (Andy, hast Du es auch gelesen??) ein Artikel - es ist also alles normal mit ihm :lol: LG kelli

  • Nein, den Zeitungsartikel hab ich nicht gelesen, leider ! Hätte mich auch interessiert, welche Zeitung ist es denn ?
    Übrigens, bei meinem vorigen Kommentar meinte ich mit (wie ich), dass ich zusehen musste, wie meine Kinder im Drogensumpf verschwanden und nur einer hat´s bis jetzt geschafft, da wieder raus zu kommen. Der Große, mit 24, hängt noch voll drin und wird es wohl nie schaffen ein ordentliches Leben zu führen. Er ist mit seinem Verstand auf dem Niveau eines 12-jährigen, wo er das erste Mal Drogen nahm, stehen geblieben und lehnt jede Hilfe katagorisch ab.
    LG, Andy

  • In der xxx stand das heute, im Magazin.
    Wie kommst Du mit der Situation Deines Großen klar? Das ist genau so was, woran ich kaputt gehen würde und wovor ich Angst hatte, als mein Sohn 15 war. Sein Feund nahm damals auch Drogen und trank, aber wahrscheinlich hat gerade sein schneller Absturz meinen Sohn davor bewahrt, damit anzufangen. Also mit Drogen. Alkohol trinkt er leider, zwar nicht übermäßig, aber das Problem ist, das er aggressiv wird unter Alkohol. Wenigstens wollte er selber deshalb was unternehmen und beginnt jetzt eine Therapie.
    Wohnt Dein Sohn noch zu Hause? Was macht er, hat er Arbeit? LG kelli

    edit summerdream: bitte keine firmennamen - thx

  • Mein Kleiner hat´s nach drei Jahren Therapie (von 17-20. Lj.) geschafft und führt jetzt ein ordentliches Leben.
    Meinen Großen habe ich 12 Jahre lang immer wieder aufgebaut und immer wieder hat er alles zerstört. Seit 5 Jahren leben wir räumlich getrennt, weil er mich immer wieder angegriffen hat und meine Wohnung eine Festung bzw. auch stadtbekannter Drogenumschlagsplatz war. Ich hatte Angst ihn irgendwann dabei zu erschlagen.
    Er hat die Schule geschmissen (7.Kl.), 2 BVJ abgebrochen, 2 Lehrstellen die ich ihm beschafft habe (eine davon schon nach 9 Tagen) geschmissen, mehrere Therapien und Entgiftungen abgebrochen, ist mittlerweile dabei auch aus seiner dritten Wohnung raus zu fliegen (zwei davon hab ich ihm während der Therapien vorbereitet und eingerichtet, sahen beide nach einer Woche aus wie 150 Jahre von Affen bewohnt), hat eine Unmenge Schulden, Hartz IV ist jetzt auch auf Miete und KK reduziert da er zwei 1€-Jobs geschmissen hat, mehrere Vorstrafen sind auch dabei. Er hat´s sogar soweit kommen lassen, dass einer seiner Dealer ihn mit Drogen so gefügig gemacht hat, dass er sich hat von hinten p-p--n lassen hat.
    Sein einziger Kommentar zu alledem: wenn ich kein Geld mehr habe überfall ich ebend alte Omas.
    Seit dem Abbruch seiner letzten Therapie vor 3 Monaten hab auch ich es endlich kapiert, das 12 Jahre ausgeschlagene Hilfsangebote genug sind und mich auf´s Zu- bzw. Wegsehen verlegt, so schwer wie´s auch ist.

    LG, Andy

  • :roll: Was soll ich sagen: "Schöne Sch..." nochmal eine Woche Nervenkrieg für dich. Das ist sicher das Schlimmste, jetzt wo du dich durchgerungen hast.
    Aber Andy hat ganz recht: Bleibe konsequent bei deiner Entscheidung.
    Kleine Kinder sind wirklich süß, aber wenn du dann krank darniederliegst, keine Kraft mehr hast und dann zuschauen, deinem Kind nicht helfen können? Das ist doch für eine Mutter furchtbar!
    Es muss ja nicht gleich so schlimm kommen wie bei Andy, aber es reicht ja schon ein Beinbruch z.B.
    Also, Kopf hoch, Baby von den Bekannten schaukeln und freuen, dass du es wieder abgeben kannst.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • nur als denkanstoss.

    die psychische belastung während und nach einem abbruch kann genauso verherrende folgen haben wie die belastung das kind auszutragen. es gibt auch noch andere wege kind und stabiliesierung der mutter unter einem hut zu bekommen.

    die entscheidung muß die werdende mutter natürlich für sich alleine treffen.

    da dies aber so eine schwerwiegende entscheidung ist, die das ganze leben betrifft, sollte man auch alles, aber auch alles abwägen. sobald das kind in dir wächst bist du mutter. und das macht was mit dir.

    drum prüfe genau was das richtige für dich und das werdenede kind ist und laß dich gut beraten. es gibt dafür institutionen die dir auch wege zeigen können oder dich beim abruch seelisch unterstützen/begleiten.

    edit:xxxxxxxxx
    speedy53//bitte keine Links zu fremden Internet-Seiten - Danke!

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hu, Andy, nun wurde der Teil weg gelöscht, den Du wissen wolltest, aber Du kennst ja die Tageszeitung Deiner Stadt, oder ? :D
    Mensch, beim Lesen Deiner Geschichte sind mir jetzt die Tränen gekommen. Das würde mir furchtbar weh tun, mein Kind so zu sehen und ich nehme an, auch Du leidest ganz schlimm. Wenn man dann zurück denkst, wo sie so kleine süße Babys waren, man hatte so seine Wünsche und Vorstellungen, was aus ihnen mal wird und dann ist man so hilflos und liebt sie ja trotzdem, nicht wahr?

    panther danke für den Link, ich schau dann mal rein, muß jetzt mein Kind erstmal von der Bahn abholen.

    Gotti ich freu mich einfach mal schon auf Enkel, auch wenns noch dauert. :wink:

  • Hab´s noch vorm Löschen gelesen, hab heut etwas Zeit, wirst Du wohl schon an meiner Aktivität heute hier gemerkt haben.
    Ja, einfach ist es nicht, zumal ich ihn fast allein groß gezogen habe. Seine Mutter (ist mit 42 an Alk gestorben) hat uns verlassen, als er ein halbes Jahr alt war und ich bei der Fahne. Seine Stiefmutter hat ihn zwar als er klein war, genauso behandelt wie ihren Eigenen, aber als er Probleme machte, hat sie ihn schon spüren lassen, dass er nicht ihr Leiblicher ist.
    LG, Andy

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