Hallo Forumgemeinde
Ich möchte meine Geschichte aufschreiben, in lockerer Folge. Um meine Anonymität zu wahren, muss ich manche Dinge weglassen oder verfremden, aber ich bemühe mich, alles so realitätsnah wie möglich wiederzugeben- Die Zeit bis zur Therapie werde ich aus der Erinnerung schreiben, die ist nämlich noch relativ frisch und erfreulicherweise vorhanden.
Es geht los im Mai 2006:
Der Tag X war ein Donnerstag.
Ich saß zuhause und trank Bier.
Ich war krank geschrieben, weil mein Blutdruck in die Höhe geschnellt war.
Ich bekam einen Brief von meinem Vorgesetzten, genauer gesagt war´s eine Einladung zu einem Gespräch beim Direktor. Zunächst wunderte mich der seltsame Stil des Schreibens, der so gar nicht zum sonstigen Verhalten des Schreibers passte. In geharnischter Form wurde ich angegriffen. Das gipfelte in der Vermutung, ob ich denn alkoholabhängig sei. Mein Schreck wich schnell einem lauten Lachen: Woher will der das wissen? Ich war doch immer da und habe meine Pflicht und meistens mehr getan!!!
Ich tat, was ich zu diesem Zeitpunkt am Besten konnte: Saufen. Auch am nächsten Tag.
Merkwürdigerweise ertappte ich mich dabei, dass ich immer wieder diesen Brief in den Händen hielt und las. Ich weiß nicht mehr wie oft, bestimmt fünfzig Mal. Es war weniger der Inhalt, der geäußerte Verdacht, sondern die völlig erschreckende Art und Weise, WIE er geschrieben war. Irgendwie brutal… Und irgendwann war mir auch klar: DEM kannst Du nix mehr vormachen!- Eine bittere Erkenntnis, die aber noch etwas sacken musste. Denn das hieß ja: MIR auch nicht.
Am Samstagvormittag war ich dann wieder bei meinem Doc und hab ihm was über den “bösen Brief” vorgejammert. Der Blutdruck hatte sich noch nicht gebessert und wir überlegten, ob ich dieser Einladung überhaupt folgen sollte- war ich doch arbeitsunfähig geschrieben.
Als ich gegen 10 Uhr wieder nach Hause kam fühlte ich mich schon etwas besser und hatte prompt wieder den Brief in der Hand-
UND IN DER ANDEREN EINE FLASCHE BIER