• Hallo,

    ich habe mich hier angemeldet, weil ich Rat und Unterstützung brauche. Zu meinem Hintergrund. Ich bin mit meiner Frau seit 15 Jahren zusammen, wir sind seit 12 Jahren verheiratet und haben 3 phantastische Kinder.

    Meine Frau (44) ist seit über 20 Jahren alkoholkrank. Das habe ich erfahren, kurz nachdem wir zusammengekommen sind. Dazu muß man sagen, daß meine Frau der Typ Quartalstrinker ist, also eine zeitlang ohne Alkohol auskommt und dann sehr heftig über einen oder mehrere tage trinkt. Ich habe damals sehr irritierende Erlebnisse mit ihr gehabt, zum ersten Mal gesehen, wie jemand mit dem Trinken nicht mehr aufhören kann (Kontrollverlust), ein Alkoholdelir mit allem Drum und Dran, gefolgt von einer Krankenhauseinweisung usw.

    Meine Frau wollte mich wohl als Partner nicht verlieren und machte dann ein 6 monatige Langzeittherapie (vor ca. 14 Jahren) und war dann 3-4 Jahre trocken. Als die Kinder zur Welt kamen, ging es dann wieder los, daß sich die Rückfälle gehäuft haben, teilweise alle 2-3 Wochen ein heftiger Absturz. Danach machte meine Frau noch eine 4 wöchige ambulante Therapie (vor 6 Jahren), dann ging es wieder etwas besser.

    In letzter Zeit häufen sich aber leider die Rückfälle wieder, über das Thema darf aber nicht gesprochen werden und leider haben wir auch immer mehr Probleme mit den Kindern (5, 8 und 9 Jahre alt). Da unsere Beziehung seit langem nicht geht läuft, war mir klar, daß wir was ändern müssen und sagte das auch meiner Frau. Wir sind als Eltern keine guten Rollenmodelle für unsere Kinder. Seit einigen Jahren getrennte Schlafzimmer, es wird nur noch über Notwendiges gesprochen (Wie wird das Wetter, Wann kommst Du nach hause etc.) Es wird bei uns über mehr geschwiegen als geredet, die sozialen Kontakte sind sehr separat. Meine Frau möchte nicht mit zu Einladungen meiner Freunde und Familie, zu Ihrer Familie gibt es keinen Kontakt und Ihre Bekannten will sie ohne mich sehen.

    Nun sagte ich, daß wir an der Situation dringend was ändern müssen, unserer Kinder zuliebe, aber auch für mich. Ich dachte dabei zuerst an eine Partner- / Familienberatung. Meine Frau sagte mir dann aber, daß sie keine Lust mehr auf Therapeuten hat und daß sie sich lieber trennen möchte.

    Jetzt habe ich eigentlich 2 Fragen, die mich berühren:

    1. Ich bin sicher kein perfekter Mensch, aber meine Frau gibt mir für fast alles und jedes die Schuld, nichts kann ich richtig machen und das lasse ich mir nicht gefallen. Ich weiß aber nun nicht, was ich ernst nehmen soll (berechtigte Kritik) und was dient nur dazu, mir ein schlechtes Gewissen zu machen. Beim Blauen Kreuz sagte man mir, daß ich im derzeitigen Zustand nichts Ernst nehmen soll. Gibt es hier Rat, was soll ich Ernst nehmen oder ist es wirklich so, daß meine Frau sich erst um ihr Alkoholproblem kümmern muß und erst dann sinnvolle Gespräche über Partnerschaftsthemen / Erziehungsfragen etc. stattfinden können ?

    2. Der klassische Fall ist ja, der Vater trinkt, die Mutter kümmert sich um die Kinder. Wird das Problem des Vaters schlimmer, dann trennt sich die Mutter mit den Kindern vom trinkenden Vater, diese sind dann soweit alle aus der Gefahrenzone und können ein eigenes Leben aufbauen. Bei uns ist es nun so, ich bin der Ernährer der Familie, meine Frau ist alkoholkrank und weil ich mit der Situation nicht mehr so weitermachen möchte, will sich meine Frau trennen. Jetzt geht also die trinkende Mutter mit den Kindern. Ist das gut so ? Ist es gut für die Kinder, wenn ich aus der "Gefahrenzone" bin und die Kinder dann alle 2 Wochenenden wieder etwas auffangen kann ? Kann es sein, daß es meiner Frau wirklich besser geht, wenn wir uns getrennt haben ? Soll ich um das Sorgerecht streiten mit all den häßlichen Begleiterscheinungen ? Es ist einfach so, daß ich weiß, was gut für mich ist, es muß sich was ändern und wenn es die Trennung ist. Aber was ist gut für die Kinder? Und bitte nicht falsch verstehen, sowohl meine Frau als auch ich lieben unsere Kinder über alles und alle Kinder lieben auch uns beide. Meine frau trinkt auch nicht permanent, aber wenn ein Rückfall kommt und die sind leider derzeit eher häufig, dann richtig. Beim letzten Mal bin ich von einer Geschäftsreise um 21.30 zurückgekommen, es regnete draußen ud war schon dunkel und die 2 ältesten Kinder sind irgendwo draußen gewesen, die Kleine hat alleine Ferngesehen und meine Frau ist in Ihrem Zimmer im Rausch eingeschlafen.

    Meine Idealvorstellung wäre, daß meine Frau nochmal eine Therapie macht, vielleicht sogar Langzeit oder stationär, wir danach sehen, ob es noch Gemeinsamkeiten gibt und wenn wir uns dann trennen, hätte ich wenigstens das Gefühl, die Kinder sind auch bei meiner Frau gut aufgehoben und wir erziehen dann zwar gemeinsam, aber eben getrennt.

    Aber im Moment weiß ich eben nicht, was das Beste für die Kinder ist....und ich will Ihnen auch in keinem Fall die Mutter nehmen....

    Tja, das ist nun ein langer Text, ich habe aber schon soviele Bücher gelesen, Gespräche mit Freunden und Familie geführt, bin ein paar Mal beim Blauen Kreuz gewesen, werde auch zu einer Selbsthilfegruppe gehen, aber die bisherigen Antworten bezogen sich immer mehr auf das Verhältnis von mir zu meiner Frau, aber da komme ich zurecht, die Tipps bezüglich der Kinder waren immer mehr juristische Natur wie "Beweise sammeln, Jugendamt informieren, Sorgerecht einklagen etc." Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist, daher frage ich einfach mal hier in dem Forum. Ich will mir später einfach nicht vorwerfen, daß ich für meine Kinder das Falsche getan habe....

    Vielen Dank für jegliche Rückmeldung, eigene Erfahrungen, Tipps. Entscheiden muß ich dann sowieso ganz alleine.

    Viele Grüße,
    PapaMUC

  • Guten Morgen MUC,

    willkommen hier im Forum. Gut, dass du dich auf den Weg gemacht hast, das Sucht-System aufzubrechen.

    Mich hat es ziemlich sprachlos gemacht, dass du schon so lange ausgehalten hast und nun deinen Kindern Ähnliches zumutest. Der Ansatz, ihnen die Mutter nicht nehmen zu wollen, ist zwar lobenswert, in Anbetracht ihrer Sucht jedoch in meinen Augen nicht der richtige. Stell dir vor, was das Zusammenleben mit einer Mutter, die so junge Kinder nicht richtig versorgen kann aufgrund ihrer Trinkerei in den kleinen Seelen hinterlässt. Dies wird vielleicht weitaus schwerwiegender sein als die Tatsache, dass sie erst einmal von ihr getrennt sein werden. Wenn du hier bei den erwachsen Kindern alkoholkranker Eltern liest, wirst du sicherlich einen Eindruck davon bekommen, was mit deinen Kindern passiert, wenn sie in dieser Familienkonstellation bleiben.

    Die Ratschläge, die du bekommen hast von wegen Beweise sammeln, Jugendamt einschalten, halte ich für realistisch. Allerdings sind sie nicht nach der allgemein populären Meinung, die da lautet, Kinder gehören zur Mutter. Können sie auch gar nicht, denn eine Mutter, die aufgrund ihrer Sucht nicht in der Lage ist, ihre Kinder verantwortungsvoll zu versorgen und zu erziehen, halte ich persönlich eher gefährlich für Kinder als hilfreich.

    Ich denke, du hast nicht nur für dich die Verantwortung, dich aus dieser Beziehung soweit zurück zu ziehen, dass ihr als Paar gesund werden könnt. Du hast auch noch die Verantwortung für die Kinder, die sich nicht wehren und aus der Familie lösen können. Diese Verantwortung kannst du mit deiner Frau nicht teilen, weil diese krank ist. Nach meiner Meinung sollte nicht das Bemühen im Vordergrund stehen, den Kindern nicht die Mutter zu nehmen, sondern ihnen eine halbwegs gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

    Es ist aber nur mein ureigenstes Empfinden, wenn ich lese, was du schreibst. Es ist ganz alleine deine Entscheidung, wie du weiter leben möchtest und deine Kinder leben lassen willst. Wobei ich nachvollziehen kann, dass es Angst macht, etwas zu verändern, denn es würde eine Menge Aufwand und Unannehmlichkeiten bedeuten, alleine mit den Kindern klarkommen zu müssen. Vielleicht ist diese Angst vor der Ungewissheit auch der Gedanke hinter deiner Aussage „ich will ihnen nicht die Mutter nehmen“.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo PapaMUC,
    ich freue mich für dich, aber auch für deine Kinder, daß du dich entschlossen hast, aus diesem Suchtsystem auszubrechen!

    Zitat von PapaMUC

    Jetzt geht also die trinkende Mutter mit den Kindern. Ist das gut so ?


    NEIN!!! Nein, nein und nochmals nein! Wie Ette schon schrieb, lies dich mal bißchen ein bei den erwachsenen Kindern von alkoholkranken Eltern. Ich bin mir sicher, daß du dich dann auf die Hinterbeine stellen wirst und ALLES versuchen, deine Kinder vor diesem Schicksal zu schützen!
    Es ist verständlich, daß du vielleicht erst davor zurückschreckst, da gesellschaftlich immer noch die Meinung vorherrscht (vorzuherrschen scheint), daß Kinder zu ihrer Mutter gehören. Aber nein, der Vater ist genauso wichtig und wenn die Mutter krank ist, dann umso mehr! Es geht ja auch gar nicht darum, daß du den Kindern die Mutter wegnehmen willst. Ich bin mir sicher, daß du eine vernünftige Regelung finden wirst, wie deine Kinder ihre Mutter regelmäßig sehen können (sofern sie gerade nicht trinkt, versteht sich).
    Es geht auch nicht darum, daß deine Frau böse ist oder so. Du mußt einfach die Tatsache akzeptieren, daß sie krank ist und daher nicht für die Kinder so sorgen kann, wie die Kinder es brauchen.
    Und die Tatsache, daß sie sich lieber trennt als eine Therapie zu machen, zeigt doch mehr als deutlich, daß sie NICHTS ändern will, sie will in Ruhe weitersaufen.... Traurig, aber es ist so.

    Als berufstätiger alleinerziehender Vater wirst du einigen organisatorischen Spagat machen müssen, um die Betreuung deiner Kinder neben deiner Erwerbstätigkeit zu gewährleisten. Aber es ist machbar, das zeigen viele andere Alleinerziehende! (Hierfür könntest du dir Hilfe/Unterstützung beim Jugendamt holen, aber es gibt auch im Internet Foren für Alleinerziehende, wo es sehr viele hilfreiche Tips und Ratschläge gibt, das nur mal am Rande).

    Zitat von PapaMUC

    Ich bin sicher kein perfekter Mensch, aber meine Frau gibt mir für fast alles und jedes die Schuld


    Ja das ist auch typisch für diese Krankheit. Würde deine Frau nicht dir die Schuld geben, müßte sie ja mal bei sich selber schauen.....

    Also, ich kann dich nur ermutigen, zum Wohle deiner Kinder - nimm deine Kinder und geh...!

    Alles Gute
    Feuervogel

  • Hallo MuC, habe die selbe meinung. Du solltest schnellstens mit den Kindern ausziehen!!! Kannst Du nicht in die Nähe deiner Arbeitsstelle ziehen? Das wäre wahrscheinlich erstmal heftig aber es würde sich bestimmt lohnen. Bin auch schon 2 mal nach ganz kurzer Zeit (ca. 3 Monate) wieder um-ausgezogen, weil die Situation nicht tragbar war, und habe es nie bereut.

    In meiner Familie war es der Vater (bin nicht sicher ob er ein Alkoholproblem hatte oder eine Persönlichkietsstörung) - und ich war auch als Kind schon der Ansicht lieber keinen Vater als einen der sich nicht kümmert und zusätzlich Ärger macht...es drehte sich alles um Ihn und wir Kinder wurden "vergessen".. Das war und ist nicht gut. Ich leide da heute noch drunter. Ich war froh als er auszog, leider kam er zurück...un dich bin dann sobald ich alt genug war gegangen...Kinder lieben Ihre Eltern und können so vieles nicht verstehen. Und können sich auch nicht schützen. Du mußt diese aufgabe unbedingt übernehmen.

    Wenn Du mit den Kindern gehst dann kommt Sie vielleicht zur Besinnung?
    Echt der Wahnsinn wie lange Du das ausgehalten hast.

    Geh doch mal zum Blauen Kreuz, die kümmern sich auch um Kinder von Alkis. Gibt es fast überall. Wenn Du im Internet schaust findest Du unter Kontakte Adressen in der jeweiligen Stadt. Laß Dich beraten.

    Du bekommst das hin wenn Du willst. Such Dir Hilfe!

    Viel Kraft und alles Gute für Euch!

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo PapaMUC! Kämpfe! Kämpfe um dich und um deine Kinder! Kämpfe um das Sorgerecht!!!!!

    Als ich deinen Eingangsartikel gelesen habe, sind mir die Haare zu Berge gestanden. Die sind ja noch relativ klein, und brauchen eine zuverlässige Betreuung!!! Deine Frau kann die ganz sicher nicht leisten. Tu das deinen Kindern nicht an!

    Es gibt nichts Schlimemres, als mit einem alkoholkranken Elternteil aufzuwachsen - aber wenn du dann auch noch weg bist - was bleibt deinen Kindern? Die nackte Angst. Jeden Morgen, jeden Mittag, jeden Abend. Keiner, der sich für mich interessiert. Und eine überforderte Mutter, die immer mehr trinkt. Denn einfach ist es bestimmt nicht als Alleinerziehende mit 3 Kindern!!!

    Geh zum Jugendamt, besorg euch eine Haushaltshilfe, lass die Oma in eure Nähe ziehen oder wen auch immer, aber zieh aus mit den Kindern - besser gestern als heute!!! Wenn du sie allein lässt mit deiner Frau, wird das für sie schreckliche Folgen haben.

    Du hast schon mal den Tipp bekommen, bei den erwachsenen Kidnern nachzulesen. Tu das! Dir werden die Augen und Ohren übergehen. Und las auf keinen Fall deine Kinder entscheiden. Die können das nicht. Die wollen ja am liebsten euch beide behalten. Aber wenn das nciht geht: b durch die Mitte! Schütze deine Kinder!


    Liebe Grüße und ganz viel Kraft, tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Servus PapaMUC,

    mal ganz einfach auf den Punkt gebracht: möchtest Du unter der "Fuchtel" eines Menschen leben, der noch nicht mal mit sich selbst gesund umgehen kann und will?

    Nein, willst Du nicht?

    Aber Deinen Kindern würdest Du es zumuten wollen, weil Du ihnen "die Mutter nicht wegnehmen willst"???

    Kapier' ich ehrlich nicht.

    Aber vielleicht magst du Dich erst mal im Bereich der Kinder von Alkoholikern "einlesen" um zu erkennen, welchen Schaden wir Alkoholiker unseren Kindern durch unser Saufen zufügen. Welche Ängste und Sorgen wir in unseren Kindern wecken. Und dass wir sie dann damit alleine lassen, weil wir ja noch nicht mal in der Lage und willens sind, uns selbst zu helfen - so lange wir nicht trocken werden wollen.

    Und Deine Frau scheint ja nun nicht trocken werden zu wollen, so wie Du das beschreibst.

    Tu was für Dich und für Deine Kinder - und zwar schnell und gründlich!

    LG
    Spedi

  • Hallo,

    Vielen Dank für eure Antworten. Die gehen alle in die gleiche Richtung.

    Gestern war ich zum ersten Mal bei einer Selbsthilfegruppe und weil ich nicht genau genug gelesen habe, bin ich nicht in einer Angehörigengruppe gelandet, sondern in einer Gruppe mit trockenen Alkoholikern. Das war aber sehr gut für mich. Nachdem ich meine Situation geschildert habe, kam einstimmig die gleiche Rückmeldung, teils noch sehr viel drastischer formuliert:

    - Du mußt jetzt für deine Kinder sehr egoistisch sein
    - Keine Rücksichtnahme auf den nassen Alkoholiker
    - Gütiger und rücksichtsvoller Umgang mit dem Alkoholiker helfen nicht
    -....


    Ein guter Tipp war auch, beim nächsten heftigen Rückfall, die Kinder zu nehmen und eine Nacht / ein Wochenende / ein paar Tage wegzufahren, um ein deutliches Zeichen zu setzen.

    Für mich war das sehr hilfreich, mal aus dem Innenleben / der Perspektive eines Alkoholikers das Ganze zu sehen und zu hören, was sie sich aus heutiger Sicht in Ihrer nassen Zeit gewünscht haben.

    Ich habe meiner Frau auch schon gesagt, daß ich einen Auszug der Kinder in der jetzigen Situation nicht akzeptiere. Die Reaktion war dann in der Richtung:

    - Sie hat sich die letzten Jahre fast ausschließlich um die Kinder gekümmert
    - Sie hat sich diesbezüglich komplett abgesichert.
    - Sie hat tausend Zeugen dafür.

    Es stimmt natürlich, daß sie unter der Woche mehr Zeit mit den Kindern verbracht hat, da ich ja Vollzeit arbeite. An den Wochenenden habe ich aber deutlich mehr Zeit mit ihnen verbracht.

    Ich fürchte, das läuft alles auf eine häßlich Schlammschlacht hinaus. Und da meine Frau heimlich und nur abends zu hause trinkt, fürchte ich auch, man wird mir nicht so recht glauben, da ja keiner richtig mitkriegt, daß meine Frau Alkoholikerin ist. Sie kann sich, wenn sie will, tagsüber sehr gut zusammennehmen, einen guten Eindruck hinterlassen bei Bekannten, Nachbarn, Lehrerin etc.

    Ich habe von ihr auch schon gehört, daß ich eigentlich Alkoholiker bin, da ich Alkohol trinke und sie nicht. (Stimmt: keiner unserer Nachbarn oder Bekannten hat meine Frau jemals Alkohol trinken sehen....)

    Nun, da kommt noch einiges auf mich zu, aber ich merke auch, wie ich durch die viele Unterstützung (SHG, Forum, Literatur, meine Familie, meine Freunde, Suchtberatung, Anwältin etc.) im besser weiß, was zu tun ist, und immer stärker und zuversichtlicher werde. Und meine Kinder verdienen, daß ich alles tue, was machbar ist.

    Ich freue mich weiter über jede Antwort und laß' euch auch wissen, wie es weitergeht.

    Viele Grüße von PapaMUC

  • hallo papa muc...

    auch von mir(einem erwachsenen kind von alkoholikern)ein recht herzliches willkommen hier im forum...

    ich bewunder DICH für deinen entschluss und für dein pflichgefühl deinen kindern gegenüber!

    das mit der shg wird wohl schicksal gewesen sein,lächel..denn es wird dir helfen..ein kleines stückchen weiter zu kommen.durch den gesamten erfahrungsaustauch wird dir deine angst und deine zweifel genommen.du stärkst dich dadurch und wirst irgendwann den mut zur veränderung haben.

    mach nur weiter so und informier dich wo immer es geht.denn es gibt kein gemeinsames leben mehr...

    deinen kindern ermöglichst DU durch deine entscheidung...etwas was man mit worten kaum beschreiben kann...

    nach meiner meinung...

    EIN GLÜCKLICHES GESUNDES LEBEN!

    veriss aber auch DICH nicht dabei...

    alles liebe und gute..wir sind immer für dich da..

    liebe grüsse caro

    dem was über mich einstürmt,möchte ich gelassen gegenüber stehen...

  • hallo papamuc
    wie ich sehe bin ich nicht der einzige der eine frau hat die trinkt. unsere situation ist ja ähnlich. einen rat kann ich dir nicht geben da ich selbst absolut ratlos bin und das gefühl habe als ob die ganze welt zusammenbricht. aber vielleicht hilft es dir schon wenn du weißt das es da einen gibt dem es genauso geht und der auch am kämpfen ist. am kämpfen mit seinen sorgen, problemen und auch vorallem mit seiner angst vor dem "letzten" schritt!!
    bis dahin...
    gruß aus unterfranken
    Franke41

  • Hallo PapaMUC

    Zitat von Bömby

    Warum soll er ausziehen? Da nimmt er den Kindern doch das bekannte Umfeld, Freunde, Schule und und.
    Pack der Frau die Koffer, stell sie vor die Tür.


    Genau das waren auch meine Gedanken. Soweit ich weiß, ist es üblich, daß derjenige, bei dem die Kinder bleiben, auch die eheliche Wohnung behält, um den Kindern bei einer Trennung das gewohnte Umfeld zu erhalten.
    Wenn das so ist, daß deine Frau sich nicht fügen will, dann wird es Zeit, daß du dir einen guten Anwalt nimmst, der sich in Familiensachen auskennt!
    Lieben Gruß und
    viel Erfolg für dich und deine Kinder!
    Feuervogel

  • Hallo PapaMUC! Da haben meine beiden Vorschreiber eigentlich recht. Sag mal, was sagen deine Kinder zu der Situation? Redet ihr über die Sucht deiner Frau? Oder hast du das noch gar nciht gemacht? ich hätte mir als Kind so sehr gewünscht, dass mein Vater endlich mal Tacheles mit uns redet- das hätte mir so geholfen!!!
    Viele liebe Grüße tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo Tini,

    Nein, ich habe mit meinen Kindern noch nicht darüber gesprochen. Es ist so, daß meine Frau Quartalstrinkerin ist, also nicht immer trinkt. Wenn sie trinkt, dann trinkt sie heimlich und meist dann, wenn ich nicht da bin.

    Ich glaube, jetzt im Moment macht es keinen Sinn, sie würden nur sagen: Aber die Mama trinkt doch gar keinen Alkohol.

    Ich habe mir aber fest vorgenommen, beim nächsten Rückfall den Kindern in der Situation die Wahrheit zu sagen, warum sie sich heute "nicht so wohl fühlt und im Bett bleiben mußte". Dann können die die aktuelle Situation mit der Krankheit in Verbindung bringen. Ich denke, dann ist das nicht ganz so schwierig für die Kinder zu verstehen, weil sie dann ja sehen, daß was anders ist als sonst und dann gebe ich Ihnen die Erklärung dafür.

    Viele Grüße,
    PapaMUC

  • Zitat von PapaMUC


    ...SHG, Forum, Literatur, meine Familie, meine Freunde, Suchtberatung, Anwältin etc.) im besser weiß, was zu tun ist, und immer stärker und zuversichtlicher werde.

    Hi PapaMuc,

    ein nachträgliches Willkommen, dann mal los, hau weiter in die Tasten.

    Ich habe 8 oder 9 Monate gebraucht, um mich von meiner Frau zu trennen. Wir hatten keine Kinder direkt dazwischen, aber ich möchte diese Zeit nicht nochmals erleben. Danach gingen nochmals viele Monate Zerrissenheit vorbei. Willst Du jetzt noch ein Quartal warten um mehr Zeit für Dich, Deine Kinder und Deine Entscheidung zu finden oder um Deinen Kindern einen kranken Menschen vorzuführen oder um Dich bei dieser Gelegenheit zu rechtfertigen, warum Du an den Konsequenzen nicht beteiligt sein willst? Ich kann verstehen wenn Du die Hosen gestrichen voll hast, ich kann auch verstehen wenn Dir eine ganze Menge Mumm fehlt, auch, daß Du Dir über die ganze Tragweite nicht im Klaren bist, ich kann auch verstehen, daß Du zu Deiner Rechtfertigung ein Theaterstück inszenieren willst.

    Wir Cos, wir sind Meister der Anpassung, der Ignoranz, der Tarnkappe und die Figur der 3 Affen nix hören, sehen, sagen müßte eigentlich aus drei Cos bestehen. Zum Co-Affen machen, wie war das noch...hm.

    Bleib auf Deinem Weg, ein Quartal ist schnell vorbei, aber Du alleine kannst den Beschleuniger auflegen.

    LG kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Papa! Ich glaube, du täuscht dich gewaltig. Meine Mum war wochenlang trocken, und trotzdem habe ich jedesmal, wenn mein Vater Nachtschicht hatte, gezittert vor Angst. Damals war ich 8 Jahre alt. (Daher übrigens auch mein Nickname: tini 8)

    Und sie hat 30 Jahre alng NUR heimlich getrunken - und trotzdem ahbe ich 10 Jahre lang alle Falschen kontrolliert.

    Glaub mir: Red mit deinen Kindern. Die wissen alles.

    LG tini

    Kleine Schritte sind besser als gar keine!

  • Hallo,

    inzwischen habe ich meiner Frau klar zum Ausdruck gebracht, daß sie nicht einfach mit den Kindern gehen kann. Sie kann gerne ausziehen, daran werde ich sie nicht hindern, aber ich kann die Kinder nicht mit ihr gehen lassen, ohne daß sie vorher was für sich und Ihre Krankheit getan hat. Sie meinte, daß es aber völlig klar ist, daß die Kinder bei ihr leben werden, sie hätte sich entsprechend "abgesichert", was auch immer das heißt. Sie sagte mir auch, wenn ich versuchen sollte, ihr die Kinder zu entziehen, dann würde sie mich als ihren einzigen Lebensinhalt für den Rest Ihres Lebens bekämpfen, mit allen Mitteln und sie wiederholte das nochmal "mit allen Mitteln". Außerdem wäre ich selbst Alkoholiker, da ich ja vor den Kindern trinke. Stimmt auch, ich trinke meist zum Essen 1 (!) Bier, meine Frau hat noch niemand trinken gesehen, da heimlicher Quartalstrinker.

    Kürzlich bin ich mit meiner mittleren Tochter (8 Jahre) kurz auf das Thema Alkoholtrinken gekommen und sie erzählte wieder die Geschichte, wie gräßlich Schaps schmeckt. Die Mama hat mal aus einer Flasche getrunken auf der Kirschen waren und weil sie gedacht hat, das ist ein Saft, hat sie auch daraus getrunken und das war so eklig...(war ein Kirschbrand aus der Kellerbar). Ich habe sie dann einfach mal gefragt, ob die Mama öfter Alkohol trinkt und sie antwortete mir dann:" Ja, wenn sie Ihren schlechten Tag hat, dann trnkt sie Bier, einmal sogar 2 Flaschen..."

    Obwohl man mir das in der Suchtberatung so gesagt hat, hätte ich nicht geglaubt, das die Kinder das so mitkriegen, da meine Frau ja eigentlich heimlich in Ihrem Zimmer trinkt.

    Ich habe meiner Frau auch einiges angeboten, sie kann im Haus bleiben, ich ziehe aus, wenn sie eine Therapie gemacht hat, wir können uns bei der Trennung über alles Finanzielle schnell und einfach einigen, aber ich will das sichere Gefühl haben, daß die Kinder bei ihr gut aufgehoben sind. Ich sagte auch, daß ich mir für die Kinder eine Mutter wünsche, so wie ich meine Frau nach der Langzeittherapie erlebt habe, sehr aufmerksam, sehr ernsthaft, sensibel und vorsichtig mit eigenen und fremden Gefühlen, sie hat das damals wirklich alles sehr ernst genommen. Sie meinte, ich soll mir keine Sorgen machen, die Kinder sind bei ihr gut aufgehoben, außerdem hat sie sich in der Vergangenheit auch mehr um die Kinder gekümmert und da hätte ich ja auch kein Problem damit gehabt. Sie hat sich wohl auch schon beraten lassen und ihre Rückfälle wären nur Hilferufe an mich gewesen, die ich nicht gehört habe. Da sie ja nun weiß, daß ich so unsensibel bin und die nicht höre, greift sie nun auch nicht mehr zu dem Mittel Rückfall. ich würde sie jetzt auch mit Ihrer Krankheit nur unter Druck setzen, weil ich es nicht ertragen kann, verlassen zu werden.

    Mein Problem ist jetzt nur, daß wenn ich das tue, was gut für mich und die Kinder ist, dann habe ich einen Rosenkrieg mit meiner Frau am Hals, der mit allen Mittel geführt werden wird. Ich stelle mir schon vor, daß ich dann als Alkoholiker, Kindesmißbraucher etc. beschuldigt werde und die Kinder gar nicht mehr sehe.

    Lasse ich zu, daß die Kinder mit meiner Frau ausziehen, dann bin ich daran Schuld, wenn sie weitere Schwierigkeiten in ihrem weiteren Leben bekommen.

    Sorry für die derbe Sprache, aber ich kann also zwischen Scheiße und Kacke wählen.

    In der Selbsthilfegruppe sagte man mir zur typischen Auslegung im Familienrecht auch so eine Weisheit: "Besser eine schlechte Mutter, als keine Mutter".

    Nun habe ich viel geschrieben, bin froh, daß ich auch dieses Forum dafür habe. Was meint ihr ?

    Viele Grüße und schönen Abend
    PapaMUC

  • Hallo PapaMUC,

    ein Hallo auch von mir. Bin in der gleichen Situation. Hab den Schritt auch noch nicht geschafft. Wofür mir hier übrigens ziemlich die Hammelbeine lang gezogen werden. Aber das ist gut! Weiter so!

    Ich hab allerdings schon einen Familienrecht-Fachanwalt gesprochen. Tipp: Such Dir einen! Vor ein oder zwei Jahren sind nämlich die Rechte der Väter gstärkt worden. Deine zitierte Weisheit ist definitiv überholt. Ich kann aber Deine Angst verstehen, die Kinder zu verlieren. Deshalb nochmal: Hol Dir anwaltlichen Rat!!

    Übrigens den Vorwurf der "Kinderschändung" hab ich auch schon zu hören bekommen (als meine Partnerin betrunken war). Meine kleine Tochter war zum Einschlafen in mein Bett gekrochen um sich ein wenig geborgen zu fühlen. Kurz - aber nur ganz kurz - stieg da die Angst in mir auf. Das sind Vorwürfe einer Alkoholkranken, die damit von sich ablenken will. Die sind nicht ernst zu nehmen.

    Sicherheit auf der Seite bringt Dir eine Rechtsberatung, wichtig Familienrecht! Wie lukida schreibt, geh auch zum Jugendamt.

    Ich drück Dir die Daumen!

  • Hallo PapaMUC
    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, hole dir jede erdenkliche Hilfe und Information, deren du habhaft werden kannst. Fachanwalt für Familienrecht sowie Jugendamt wurde dir ja schon genannt.
    An deiner Stelle würde ich mich evtl. auch noch an die Suchtberatung wenden, die dir vielleicht speziell bezüglich der Suchtproblematik deiner Frau Informationen geben können. Frage vielleicht dort auch nach einer Erziehungsberatung für deine Kinder, sprich ob sie - trotz heimlichen Trinkens deiner Frau - evtl. doch fachliche Hilfe benötigen. Meiner Meinung nach ist ja eine Persönlichkeitsveränderung aufgrund des Alkohols zu erwarten (z.B. Stimmungsschwankungen, Ausfälle. usw.) egal ob sie heimlich trinkt oder nicht der Alk ist ja trotzdem in ihrem Körper und richtet dort Unheil an - nicht nur körperlich, auch (und das vermutlich viel eher) seelisch.
    Ja und ganz trennungsspezifisch schau dich doch auch im I-Net mal nach Alleinerziehenden-Seiten um. Denn die Sache mit dem Rosenkrieg und die Drohung deiner Frau, dich bis aufs Blut zu bekämpfen, solltest du ihr die Kinder "wegnehmen" wollen (was für ein Quatsch - in Sicherheit bringen wäre wohl der richtigere Ausdruck), das ist gar nicht besonders suchtspezifisch, diese Machtkämpfe, auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, kommen leider allzu häufig vor :evil:
    In den Alleinerziehenden-Foren gibt es wirklich viele Tips von Betroffenen.
    Ich wünsche dir und deinen Kindern, daß du eine gütliche Trennung im Sinne deiner Kinder schaffst!
    LG
    Feuervogel

  • Huhu....Papi´s aller Welt ;)

    tja...wisst ihr..ich schau hier gaaaaaaaaaaanz seltenst vorbei...aber irgendwie bin ich hier hängengeblieben und hab nachgelesen.

    Dieses Forum hier war der Auslöser dafür, dass ich bestärkt an die Sache ranging, alleinerziehender Papa zu werden. Musste mir von meiner mittlerweilen "EX" damals auch viele Vorwürfe anhören, als ich gesagt habe, Du kannst gehn, aber die Kinder bleiben da!!!...nun gut, bei mir wars vllt ein bisschen anders, aber wenn ich zurückdenke, dann hab ich mich für den richtigen Schritt entschieden....und ich sehe, mit vielen großen und kleinen Steinen die im Weg liegen und der große Berg, der sich vor mir damals aufgetan hat....komme ich immer ein Stückchen näher an den Gipfel.... ;)

    vllt hast Du ja au mal Lust meinen Thread zu lesen, wie ich hier "angekrochen" kam!!!!.....

    Also ich verstehe Dich/Euch...nur das Beste is wirklich....TU DU WAS, bevor SIE was TUT....!!!

    Sodele...und so klammheimlich, wie ich da war...verschwind ich au wieder!!!!!!!!

    *grußdrückeranallediedaslesenundmichkennen*

    Dat

    stoffelchen :)

    P.S.: Heute, nachdem meine EX nun trocken ist, hat sie mir gesagt, es hätte nicht besser laufen können, dass ich ihr entgegentrat und nicht zuließ, das die Kids bei ihr wohnen.....sie muß erst ihren eigenen Weg finden, und außerdem verstehen wir uns jetzt besser als je zuvor ;)

    P.P.S.:...achja...2 Schritte vor, 1 zurück, 2 vor........langsam..aber es geht voran!!!! ;)

    "Schmetterlinge fliegen hoch, aber auch die müssen ersteinmal laufen lernen"

  • Hallo,

    Vielen Dank für Euren Rat und eure Erfahrungen. Ich hab' auch sofort den ganzen thread von stoffel666 gelesen. Ich wünschte, ich wäre auch soweit.

    Was ist denn nun passiert ? Ich bin der festen Meinung gewesen, die Kinder ziehen nicht aus, meine Frau kann machen, was sie möchte. Das habe ich ihr auch deutlich zu verstehen gegeben.

    Es kam, wie es kommen mußte, sie hatte letzte Woche Montag wieder einen heftigen Rückfall. Ich habe am nächsten Morgen sofort meine Anwältin angerufen, um der Anwältin meiner Frau klar zu machen, daß ich einem Auszug meiner Kinder nicht zustimmen werde.

    Später am Tag hatten meine Frau und ich dann aber ein einigermaßen vernünftiges Gespräch. Am Tag nach einem Rückfall ist meine Frau immer am offensten. Sie sagte mir, daß Sie bereits eine Wohnung gemietet hat, der Umzug zum 1.8. organisiert ist etc. Das hat mich dann schon etwas überrascht. Sie sagte aber auch, wie sehr sie ihre Krankheit hasst, daß sie was tun möchte, die Rede war von 8 Wochen Tagesklinik usw. Ich sagte ihr, daß bei allem Streit den wir haben/hatten, ich sie bei allem unterstützen werde, was Sie gegen Ihre Krankheit macht, da ich der Meinung bin, daß alles, was ihr hilft, hilft den Kindern und damit auch wieder mir. Ich habe ihr dann auch angeboten, daß ich freiwillig aus dem Haus ausziehe, wenn sie was gegen die Krankheit unternimmt, damit wir das Aufenthaltsrecht nicht gerichtlich ausfechten müssen und die Kinder in Ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.

    Wir haben dann beide gesagt, daß wir nun beide etwas Vertrauen brauchen. Sie muß mir vertrauen, daß ich eine Therapie nicht zu Ihrem Schaden bzgl. Sorgerecht verwende und ich muß ihr vertrauen, daß sie auch wirklich was unternimmt.

    Wir waren dann eigentlich ganz guter Dinge, meine Frau hatte in den ersten 2 Augustwochen wegen Umzug Urlaub geplant, nun wollte sie sich schlau machen bzgl. Therapiemaßnahmen.

    Heute hatten wir ein Gespräch, da ging es darum, wie wir nun die Finanzen in den nächsten Wochen regeln, bis ich eine Wohnung gefunden habe. Meine Frau hat ja schon einen Mietvertrag unterschrieben, Provision bezahlt, muß nun auch 3 Monatsmieten bezahlen etc. ich habe angeboten die Kosten zu übernehmen und ich habe ihr auch vorgerechnet, daß sie nun mit ca. 200 Euro mehr pro Monat rechnen kann, aber trotzdem hat sie das nun alles wieder sehr negativ kommentiert. Ich hätte ihr in den letzten Wochen soviel psychischen Druck gemacht, nur deshalb hätte sie getrunken, ob ich nicht sofort irgendwo hinziehen könnte, sie wäre sich auch nicht sicher, ob es wirklich gut wäre, mit den Kindern im Haus zu bleiben, da sie ja dann weiter von mir abhängig wäre etc.

    Ich habe dann gesagt, ich könne nicht die Miete Ihrer Wohnung bezahlen, die Hypotheken für das Haus und dann noch eine Miete für eine eigene Wohnung. Dann solle ich doch in die von ihr angemietete Wohnung ziehen, bis ich was gefunden habe (Die Wohnung ist komplett leer !!!!).

    Nun habe ich wieder ein ganz schlechtes Gefühl. ich habe den Eindruck, die guten Vorsätze sind wieder fast verschwunden, nun bin nur noch ich das Problem und soll weg. Dabei hatte alles so gut ausgesehen, die Kinder waren so froh, daß sie nicht wegziehen müssen, auf Ihrer gewohnten Schule bleiben mit den Freunden, die sie kennen. Und nur eine Woche später ist alles wieder offen. Achterbahn der Gefühle, ich will aber auf jeden Fall die erste Augusthälfte abwarten, die Chance soll sein.

    Wenn es nicht klappt, dann muß ich wieder dort weitermachen, wo ich aufgehört habe. ich bin weiter für jeden Kommentar, jeden Tip, jede eigene Geschichte sehr dankbar. Ich halte euch auf dem Laufenden. Ich bin froh, daß es dieses Forum gibt, um sich auszutauschen, was loszuwerden, was zu lernen....

    Danke und einen Schönen Abend wünscht

    PapaMUC

  • Servus PapaMUC


    7:0 für Deine Frau. Mindestens. Sie hat Dich (wieder mal) eingeseift und verunsichert.

    Mal ganz ernsthaft: bis jetzt lese ich hier nur von Lippenbekenntnissen auf beiden Seiten. Ich sehe nirgends eine echte, zwingende und dauerhafte Veränderung.

    Mir kommt das so vor wie ein gegenseitiges "Mustern" von zwei Streithähnen, die sich in letzter Konsequenz aber bitte beide nicht weh tun wollen - man weiss ja nicht, ob der Andere nicht doch der stärkere ist...

    Ein Zauberwort in der ganzen Suchthilfe heisst immer wieder "KONSEQUENZ". Sowohl für den Alkoholiker, als auch für den Coabhängigen. Schau mal im Keller nach, ob Du noch ein Pfund davon findest. Wäre angebracht.

    Aber das funktioniert halt nur, wenn Du auch zu dem stehst, was Du sagst. Wenn Du dir selbst nicht sicher bist, ob das "Dein Weg" ist, dann wirst Du den Weg auch nicht authentisch vermitteln können und entsprechend schnell bist Du "aus der Bahn zu werfen".


    LG
    Spedi

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!