8er-Bahn von Kopf bis Herz

  • Hallo zusammen!

    Ich weiss echt nicht, was ich machen soll. Vielleicht schreib ich zu viel? Und dann geht so dies und das unter?

    Ich habe mich getrennt.

    Weil ich mir den Suff und den Betrug nicht weggelogen habe. Weil ich mich dem Alkohol nicht länger aussetzen wollte. Weil ich der Realität und nicht meinen Illusionen Rechnung getragen habe. Keine Schönfärberei.

    Ich will meinen Mann wieder zurück - gesund. Nur gesund. Er und ich.

    Weil ich wirklich hoffe, dass zusammen mit der Sucht auch die negativen Begleiterscheinungen "verschwinden" können. Dass dann alles perfekt ist und rosarot und trallalla, das glaub ich nicht. Keine Schönfärberei. Und ob's klappen würde weiss ich nicht. Aber ich will es versuchen können. Und ja, es versuchen, das will ich tatsächlich, Dagmar. Aber ohne Alkohol.

    Und die Hoffnung krieg ich nicht ausgeknipst. So wie ich's erlebt habe umso weniger, je mehr ich den Kontakt abbreche. Aber bloss weil ich diese Hoffnung habe bedeutet das nicht, dass ich nicht rausgehe, keinen Hobbies nachgehe, nur auf ihn fokusiert bin. Wie schon gesagt, ich bin umso fokusierter auf ihn, je mehr ich ihn "vermeiden" muss.

    Was nicht abzustreiten ist, ist:

    Zitat von Jenny2

    Wir Co's haben Probleme zu akzeptieren, wenn jemand seinen eigenen Weg gehen will, auch wenn es nicht der beste ist.

    - damit hab ich Probleme! Damit, jemanden seinen eigenen Weg gehen zu lassen, wenn es nicht der Beste ist - vor allem, wenn mir an der Person sehr viel liegt. Und wenn dieser verd... Weg mich auch betrifft!

    Und ja, ich leide darunter, dass er nicht mit mir zusammen sein will - sollte es mir darum besonders gut gehen? Wär eher schräg, meint Ihr nicht?

    Aber es ist ja nun echt nicht so, dass ich mit meinem Schlafsack vor seiner Wohnungstüre campiere und ihn mit Handschellen an mich ketten will, damit ich ihn beim Weitersaufen 24/7 be-Co-en kann! Hallo!

    Ach Mist, es hat doch keinen Sinn! Ich hab's einfach noch nicht begriffen, stimmt's? Mir geht's zu gut und ich verdränge und und und...

    Ich lass es mal. Argh! Stimmt ja, ich muss lernen, nicht alles ausdiskutieren zu wollen, es einfach stehen zu lassen. Verflixt!

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Zitat

    Ich will meinen Mann wieder zurück - gesund. Nur gesund. Er und ich.

    Liebes Crevettchen,

    DAS wird NIE WIEDER möglich sein, denn wenn Dein Ex (denn Du hast Dich ja getrennt, gelle? Dann also Ex…) wirklich Alkoholiker ist, wird er nie wieder gesund. Unsere Krankheit ist unheilbar, sie hinterlässt nicht nur Spuren im Körper, sondern auch sehr tiefe Schmarren in der Seele/Psyche.
    Und es dauert lange, sich von diesem Alkoholtrauma wieder zu regenerieren, ich denke, es wird nie mehr vollständig möglich sein.

    Und sollte Dein Ex tatsächlich trocken werden könne, ist die „Gefahr“ groß, das Du ihn nicht wieder erkennst. Wie Karsten, unser Scheffe hier mal schrieb: Es stehen sich 2 völlig fremde Menschen gegenüber…
    Ich füge da mal ergänzend noch hinzu, vielleicht verliebt man sich wieder in diesen anderen Menschen, vielleicht aber auch nicht, die Chancen stehen wohl nicht allzu gut, die vielen Trennungen auch bei Trockenwerdenden sprechen Bände… und sehr wahrscheinlich wird sich auch der Trockenwerdende dem Einfluss seiner CO entziehen wollen, wenn sie / er denn eine/r war.

    Von daher wirst Du nie mehr „Deinen Mann“ zurückbekommen, so oder so nicht…. er wird ein anderer sein, würde er trocken werden.
    Und liebes crevettchen, ich saug mir nix davon aus den Fingern, ich schreib nur so, wie es ist und meine eigenen Erfahrungen bestätigen es leider.

    Manche Paare schaffen es aber trotzdem, auch das gibt es. Aber da müssen viele Veränderungen des gesamten gemeinsamen Lebens, des eigenen Verhaltens durchgeführt werden, ansonsten : NO WAY…

    Schon mal von dieser Seite aus gesehen ? Ist Dir das überhaupt wirklich klar ?
    Leider bekommt man im Leben nicht alles, was man will, auch wenn man noch so sehr aufstampft und dat Rumpelstilzchen ist :wink: … die Alkoholkrankheit ist leider auch so und trifft auch immer den Partner mit, besonders wenn er CO ist. :?

    Liebe Grüße
    Lilly

  • Hi Crevette,

    ja was soll ich sagen. Wir "trockenen" Co's oder trockenen Alkoholiker, koennen Dir nur unsere Erfahrungen berichten und das was wir von Deinem Geschriebenen gefuehlsmaessig herauslesen. Entscheiden wirst Du schon muessen. Wenn Du nun denkst, auf alle Ewigkeit zu warten und zu hoffen, dass es ein gutes Ende fuer euch nimmt und Du das willst, dann ist es ja gut so. Ich denke da genauso wie Lilly, das ist meine Meinung, Deine kann eine andere sein.

    Das einzige was ich Dir da noch mitgeben kann ist, der Gelassenheitsspruch, schau Dir den nochmal im Internet an, reinschreiben geht ja aus urheberrechtlichen Gruenden nicht und was wichtig ist, mach das was Dir wirklich und wahrhaftig gut tut, da wo Du leidest, da tut Dir was nicht gut und dort solltest Du fuer Dich aktiv werden. Das hab ich mir als Regel aufgeschrieben und danach handele ich und mir geht es damit gut und es hat mich aus meiner Co-Abhaengigkeit befreit.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo liebe crevette,

    Du kennst mich noch nicht,doch ich les deinen thread immer mit.

    was dagmar geschrieben hat,hat mich ganz doll angesprochen.es ist für uns ganz wichtig zu wissen was für uns in einer beziehung sehr wertvoll ist,welche grundlagen wir benötigen,eine zufriedene partnerschaft zu führen.

    richtig!!!, vertrauen,treue,geborgenheit,gegenseitiges schätzen.das alles brauche ich zum glücklichsein.

    machen wir uns nicht selbst was vor ,wenn wir in dem glauben sind,dieses mit unseren (ex)partner je erleben zu können???

    in meinen wunschträumen ja, aber in der realität,NEIN.

    lb. gr. pandora

  • Hallo, es gibt Dinge die ich an meinem Ex Partner sehr schätze und die werde ich momentan auch weiterhin "nutzen". Weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll. Wir haben uns getrennt. Trotzdem ist er mir und ich Ihm etwas wert. Spiegeln wir uns und sind uns "Lehrer"...
    Aber sicher muß man da unterscheiden was so los ist und was vorfällt. Mir fällt es auch manchmal schwer dann Abstand zu halten wenn ich es brauche...Meine Therapeutin meint etwas zu erzwingen wäre nicht gut (in diesem Fall das nicht sehen, nicht reden etc.)...und das wenn es ein soll es auch läuft...vielleicht diese Klicks die man manchmal so hat....Es gibt nicht nur Schwarz Weiß.......

    Grüße Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Zitat von Karotte

    ....Es gibt nicht nur Schwarz Weiß.......

    Sicherlich gibt es nicht nur Schwarz oder Weiss, aber beim Alkoholismus gibts es nur Trocken oder Nass, da gibt es keine halbtrocken oder halbnass, da gibts entweder oder. Anders ist es auch nicht bei uns Co's, wir muessen uns entscheiden, ob wir weiterhin leiden wollen oder ob wir dem Leid ein Ende setzen wollen und das auch akzeptieren koennen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • ...ja, es ist natürlich wichtig dabei zu sehen ob es uns gut geht oder ob wir leiden. Und dem leiden einen Riegel vorzuschieben...schließlich haben wir nur ein Leben und das sollten wir wirklich so gut als möglich verbringen...

    Auch Liebe Grüße
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Liebe Lilly, Pandora, Karotte und Jenny!

    Fester Vorsatz: nicht diskutieren! :)

    Bloss ein paar Antworten, ok? (Ich stell's mir sonst auch irgendwie so frustrierend vor, man schreibt was und das wird nicht beantwortet. Schliesslich investiert Ihr ja auch Zeit und Energie in diesen Dialog mit mir!)

    Zitat von Lilly12

    Von daher wirst Du nie mehr „Deinen Mann“ zurückbekommen, so oder so nicht…. er wird ein anderer sein, würde er trocken werden.

    Bingo! - Und genau DIE Chance will ich: es mit diesem anderen Mann "ausprobieren" zu dürfen. Wenn's klappt: halleluja! Wenn nicht: muss wohl so sein. Aber die Chance würd ich wollen! Und darum will ich ja auch loslassen können und schlepp mich hier rum, weil ich hoffe, es hilft mir irgendwie doch! Weil ich ja weiss, dass das stimmt:

    Zitat von Lilly12

    da müssen viele Veränderungen des gesamten gemeinsamen Lebens, des eigenen Verhaltens durchgeführt werden, ansonsten : NO WAY…

    Und ich weiss, dass Ihr Euch nix aus den Fingern saugt. Und dass es Eure eigenen Erfahrungen sind. Und das weiss ich auch sehr zu schätzen!

    Zitat von Jenny2

    Wenn Du nun denkst, auf alle Ewigkeit zu warten und zu hoffen, dass es ein gutes Ende fuer euch nimmt und Du das willst, dann ist es ja gut so.
    [...]
    was wichtig ist, mach das was Dir wirklich und wahrhaftig gut tut, da wo Du leidest, da tut Dir was nicht gut und dort solltest Du fuer Dich aktiv werden.

    Auch da stimme ich zu: nicht in alle Ewigkeit warten und hoffen, sondern nur solange es das ist, womit ich mich gut fühlen kann. Womit ich mich besser fühlen kann, als mit "erzwungenem" Kontaktabbruch. Ich weiss, ideal wäre was anderes, aber im Moment kann ich nur von zwei Übeln das geringere wählen. Nicht schwarz/weiss, eher hellgrau statt dunkelgrau... oder was für schöne Nuancen sieht die Karotten-Farbskala zwischen Schwarz und Weiss vor? ;)

    Und irgendwie entwickelt sich wie auf einer anderen Ebene doch so etwas wie Distanz und vielleicht auch nur Gewöhnung an die Situation, weiss auch nicht... vielleicht einfach die berühmte Zeit, die ihre Wirkung tut?

    Und liebe Pandora (übrigens schön, dass Du bei mir "auftauchst! :))

    Du hast absolut Recht:

    Zitat von Pandora

    es ist für uns ganz wichtig zu wissen was für uns in einer beziehung sehr wertvoll ist,welche grundlagen wir benötigen,eine zufriedene partnerschaft zu führen.

    und da stehen bei mir auch Vertrauen und Treue und Geborgenheit und gegenseitige Wertschätzung und noch vieles mehr auf dem "Wunschzettel". Und wenn das nicht über die grösste Zeit unserer Beziehung vorhanden gewesen wäre, dann würde ich jetzt auch nicht hoffen, dass es wieder so werden könnte. Und auch das gehört zu dieser Chance, die ich mir wünsche: dass ich schauen kann, ob wir es wieder hinkriegen. Ich hoffe ja. Begründet darauf, dass es so lange Zeit tatsächlich so war, nicht nur in meinen Wunschträumen, sondern wirklich ganz und gar real. - und ja, ich weiss, nur weil etwas einmal so war muss es nicht bedeuten, dass es wieder so werden wird. Aber drauf hoffen tu ich.

    So und jetzt wieder ab an die Arbeit! Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und schicke liebe Grüsse,

    c.

  • Hi Crevette,

    ja wir Co's sind die Meister in den grauen Farbschattierungen, den alles andere waere ja eine wahrhaftige Entscheidung, die wir treffen muessten, also segeln wir wieder grau in grau davon und geben uns der Hoffnung hin.

    Ich frag mich nur eines und zwar waere das Deine Selbstwuerde, Du wuerdest also wieder zurueck zu Deinem Ex, wenn er trocken waere und was waere mit der anderen Frau und der Untreue, verbuchst Du die unter Alkoholismus und blendest das aus. Du bist Dir also nicht zu Schade dafuer Dich dann nochmal hinzugeben und eine Beziehung anzufangen, auch wenn er Dich betrogen hat, weil Du glaubst, dass er das nicht gemacht hat, sondern der Alk???? Sehr verwirrend fuer mich und ich sehe da keine Selbstliebe und Selbstvertrauen in Dir. Du willst auf Teufel komm raus nicht loslassen, willst ihn zurueck, trocken und gesund, derzeit sieht es da aber sehr schwarz aus, da kannst Du noch soviel von Farbschattierungen in grau oder weiss traeumen, ich sehe da derzeit schwarz. Aber jeder darf ja sein Leben so leben wie er will und Leiden, dass muss nicht sein, nicht mal ein kleines bisschen.

    Bis dann,

    Jenny

  • Ich war ein paar tage nicht on und nun les ich hier

    Zitat von crevette

    Ich will meinen Mann wieder zurück - gesund. Nur gesund. Er und ich.

    Ach crevettchen.. ich glaube, dass genau darin auch ein Knackpunkt liegt..er wäre nicht der, den du dir vorstellst.. zum Einen, sind wir auch älter geworden haben uns weiterentwickelt..und wer schrieb es noch gleich? dagmar? egal aber sinngemäß, dass man einen langen Weg des trockenwerdens zurücklegen muss.. das verändert beide.. wie lang hat man in alten Mustern gelebt? Bereiche werden auf einmal von ihm in Anspruch genommen.. Dein Verhalten (mütterlich..oder weiß es besser..) paßt auch nicht mehr auf den" neuen" trockenen Alkoholiker...es ist ungemein schwer.. wir sind nach der ersten LZT daran gescheitert (unter anderem) trotz fachlicher Begleitung.. (mit sicherheit auch, weil er die LZT nur für die Große gemacht hat) und ein wunschbild ,aus welchem wir uns nicht lösen, bekommt immer mehr Farben, die in wirklichkeit nicht da sind..
    Auch, dass er dich gegen eine andere eintauschte, finde ich eine Tatsache, die man nicht unter Alk ablegen sollte.. irgendwie, hat er dich doch schon an die Seite gelegt... und diese Ambivalenz, dass man ihn dann begehrt, wenn er losläßt, halte ich mittlerweile nicht mehr für Liebe(ich kenne es von mir!!! selbst) ich halte es vielmehr für Verlustangst..Verlust von Macht, man will einen Stellenwert behalten...aber LIebe? Ich denke nicht,sorry, wenn das jetzt hart rüberkommt... auch ich kämpfe mit diesen Gefühlen..besonders in den Momenten, wenn er eine trockene Phase hat..oder auf einmal erkundigungen wegen der Großen anfordert..da leuchtete mein Co-Herz und die Stimmern in mir reden mir zu, jetzt wird alles gut..verstehst du?! Tut es aber nicht..die ganzen Verletzungen durch den Alkohol...man vergißt sie nicht wirklich..sie stehen zwischen uns...erst wenn wir wirklich loslassen - unser Leben leben...und sie ihre Probleme ohne uns regeln, können wir wirklich zurückblicken und schauen, ob da Liebe ist, die eine Beziehung möglich macht....


    Zitat von crevette


    Weil ich wirklich hoffe, dass zusammen mit der Sucht auch die negativen Begleiterscheinungen "verschwinden" können. Dass dann alles perfekt ist und rosarot und trallalla, das glaub ich nicht. Keine Schönfärberei. Und ob's klappen würde weiss ich nicht. Aber ich will es versuchen können. Und ja, es versuchen, das will ich tatsächlich, Dagmar. Aber ohne Alkohol.


    Hat ein wenig was von einem trotzigen Kind...ER WILL NICHT!!!! Du klammerst dich an etwas, was nur von dir gewünscht wird..
    Kann es sein, dass es einfacher ist, an diesem Wunsch festzuhalten, als loszulassen und nach vorne zu gehen und zu leben?? (Bei mir war es so---und ist es manchmal auch so..aber ich seh mir nun in die Augen und weiß, dass ich leben will!!! und da muss ich für mich gehen...wenn man jemanden geliebt hat, bleibt da auch immer ein Gefühl von Liebe..und Liebe läßt los...crevette..:wink:)

    Zitat von crevette


    Und die Hoffnung krieg ich nicht ausgeknipst. So wie ich's erlebt habe umso weniger, je mehr ich den Kontakt abbreche. Aber bloss weil ich diese Hoffnung habe bedeutet das nicht, dass ich nicht rausgehe, keinen Hobbies nachgehe, nur auf ihn fokusiert bin. Wie schon gesagt, ich bin umso fokusierter auf ihn, je mehr ich ihn "vermeiden" muss.


    Weil du das gefühl hast, dass er dir entgleitet..du wehrst dich..gegen das Loslassen.....

    Zitat von crevette

    Was nicht abzustreiten ist, ist:


    - damit hab ich Probleme! Damit, jemanden seinen eigenen Weg gehen zu lassen, wenn es nicht der Beste ist - vor allem, wenn mir an der Person sehr viel liegt. Und wenn dieser verd... Weg mich auch betrifft!

    Dieser Weg hat dich mal betroffen!! Vergangenheit!! Erstaunlich, wie wir an den anderen denken..oder?! Warum liegt uns an unserer eigenen Person denn so viel weniger?? Hast du dir diese Frage mal gestellt?

    Zitat von crevette


    Ach Mist, es hat doch keinen Sinn! Ich hab's einfach noch nicht begriffen, stimmt's? Mir geht's zu gut und ich verdränge und und und...

    Ich denke, du hast schon begriffen.....verdrängen? Irgendwie schon: nämlich, dass was zur Trennung führte.. aber jedes Fünkchen in dir, was dich positiv an ihn erinnert, hälst du wach...

    Ich weiß, dass es heftig ist..aber schließ die Tür..nur so kann sich eine neue öffnen..


    GvlG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Liebes Crevettchen, WAS BIST DU DIR WERT? Es ist momentan egal was später mal sein wird. Momentan ist jetzt...jetzt im AUgenblick. Wie geht es DIr da? Und was tust Du gutes für Dich selbst. Wo, Wann, Wie fühlst Du Dich wohl? Beobachte Dich mal selber....

    Liebe Grüße und einen großen Augenblicks Gruß
    Karotte

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Hallo Crevettchen

    Es wurde ja von den anderen schon alles gesagt. Du willst aber noch etwas in der Hoffung verweilen, das bei Euch doch alles ganz anders ist, es doch wieder alles gut wird.so insgeheim… so jedenfalls mein Eindruck. Ich sehe da auch unheimlich viel Verdrängung. Aber auch da nehmen sich nasse Alkies und CO`s nicht viel. Vielleicht mußt Du wirklich einen noch markanteren Tiefpunkt erleben, der Dich dann auch handeln lässt…

    Verstanden hast Du schon, aber da ist noch viel innere Verweigerung, auch anzunehmen.
    Das hier ist eine SHG, wie es der Name schon sagt, muß sich jeder selber helfen, man kann es hier aber erlernen, wie das geht, halt aus Erfahrungen anderer. Denn wir sind hier keine Psychologen oder Therapeuten, sondern „nur“ abhängige Menschen.
    Dir kann hier nur Werkzeug in die Hand gegeben werden, arbeiten mußt Du selbst damit. Du aber ziehst es noch vor, höchstens draufzustarren, aber nicht zu benutzen. Vielleicht weil es ungewohntes Werkzeug ist, liegt noch nicht so gut in der Hand, vielleicht bringst Du es auch vorsichtshalber nochmal in den Keller, aber das Wissen, das es da ist, wird Dich evtl. nicht ruhen lassen… wird man sehen.

    Und wenn jemand für Dich damit arbeiten könnte, würde es Dir auch nix bringen, glaub ich jedenfalls. Selbst erarbeitete Erfolge sind jedenfalls für mich persönlich immer noch die schönsten, da kann ich mich dann drüber erfreuen, wenn ich Ziele erreicht habe, die ich erreichen wollte. Auch wenn ich manchmal selbst noch nicht genau wußte, wo es ist, es noch im Dunkel lag…

    LG
    Lilly

  • Zitat von Tihaso

    Ich weiß, dass es heftig ist..aber schließ die Tür..nur so kann sich eine neue öffnen..

    ...und starr dann nicht nochmals 50 Seiten lang :wink: auf die geschlossene Tür in der Hoffnung, dass sie von der anderen Seite wieder aufgemacht wird, sondern schau Dich um, denn sonst siehst Du auch nach dem Schliessen der einen Tür keine der anderen, die vielleicht schon weit offen sind! :shock:

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • hallo crevette

    weisst du was meiner mal gesagt hat?

    "du hast mir nie das gefühl vermittelt dich verloren zu haben.du warst immer wieder für mich da, egal was ich angestellt habe.ich konnte für mich alles austesten,weil, wenn es nicht funktioniert hat,konnte ich immer wieder zurück zu dir."

    dadurch das ich immer wieder präsent war,konnte sich kein gefühl bei ihm entwickeln ob er mich vermisst oder nicht,wel ich ihm durch mein verhalten die chance dazu genommen habe.

    versuche dich mal rar zu machen,erst dann kann er spüren ob und was er vermisst.

    ich denke auch nicht das du seine "untreue" verzeihen kannst.
    glaub mir,es wird dich immer begleiten und belasten.

    ich kann dich so gut verstehen,es ist so schwer loszulassen.mach dich dabei nicht so klein.

    ganz lb. gr. pandora

  • Ich glaube bzw. habe das Gefühl pandora Recht geben zu müssen.

    Wie Du weißt bin ich umgezogen. Bis vor drei Wochen gab es noch gemeinsames Essen im alten Haus. Mein Ex wollte sich überschlagen, was er alles im neuen Haus tun wollte, was mir zuviel war und mich erdrückte.
    Er ging in Urlaub und als er zurückkehrte war ich nicht mehr da (zuvor hatte er über den Tag wohl mehrmals versucht mich zu erreichen und um so, als wäre nichts gewesen, hier im Haus zu handwerken).

    Tja, ich bin nun Wutanfällen und Agressionen ausgesetzt, das ist nicht schön. Aber es zeigt, wie wenig unsere Partner damit zu recht kommen wenn wir tatsächlich weg sind. Du bist noch ebenso greifbar wie ich es war. Also immer noch da, immer noch selbiges wie vor Jahren, oder?

    Oh Crevette, zu sagen, es geht mir gut wäre gelogen! Aber ich beginne ganz langsam zur Ruhe zu kommen und auch mal neutral zu versuchen zu erfassen was so alles passiert ist und welche Gefahren auch uns lauerten. Schau Crevette, auch ich hatte die Tendenz zu überlegen ob ich nicht alles viel zu stark bemesse. Ich denke aber nicht, denn alle die Dinge - die mich erschreckten - waren da.

    Ich für meinen Teil fühle mich zuweilen einsam, weil ich mich umgewöhnen muss. Aber es geht und es macht Spaß die Wohnung einzurichten, auch wenn es sehr, sehr langsam geht. Ich bin froh, dass ich sehr wohl in der Lage bin mit mir alleine zu sein und diese Einsamkeit zu erleben bzw. zu überleben. Es ist keine schlimme Einsamkeit - viel, viel schlimmer war die Einsamkeit und Angst, wenn "er" mal wieder abstürzte. So grausam und schlimm, und dennoch habe ich sie in dem hinteren Teil meines Gartens begraben wollen.

    Das und manche andere Vorfälle - ich wollte es leichter bewerten, als es tatsächlich wog. Doch genau diese Unzulänglichkeiten sind noch immer da - diese Dinge, die mich wahnsinnig machten weil sie absolut keine Alltagsbewältigung sondern Flucht sind.

    Schau, ich fragte mich oft - tue ich übrigens heute noch - ob ich der Auslöser dieser unbändigen Wut war. Ob einfach auf Grund unserer Probleme schon mein reines Dasein genügt um Wut hervor zu bringen.

    Ich glaube es nunmehr nicht - ich denke zwar, eine gewisse Zeit gelingt es einem von sich aus aggressiven Alkoholiker wie meinem Ex-Partner sich per oskar-reifer-Leistung umzustellen aber nicht auf Dauer, das Verhalten ist einfach in dieser einen Person drin. Aber sogar das, was für mich in gewissen Momenten zur Bedrohung wurde, hätte ich gerne im Garten vergraben.

    Schau Crevette, ich beginne auch erst langsam Kräfte wieder zu mobilisieren. Heute war ich kurz in meinem Garten, viel machen konnte ich nicht, war zu groggy, aber ich habe gespürt wie es ist ohne Angst was passiert ins Haus und aus dem Haus zu gehen. Nicht mehr auf das Handy starren zu müssen vor Angst es ist etwas passiert. Nicht mehr bange zu warten kommt er, kommt er nicht, wenn er kommt, geht er dann gleich in die Räuberhöhle? Nein, ich komme heim - ich komme alleine und weiß ich bleibe alleine - und die Situation ist so, wie ich sie mir schaffe.

    Was ich Dir senden möchte ist das ich Deinen Schmerz sehr gut kenne und ihn vielleicht derzeit noch ebenso lebe wie Du. Aber ich lebe auch die Ruhe, die einkehrt, das plötzliche freie Atmen. Jeder Schritt, wo er mir zuvor Sicherheit bat - geht das Auto kaputt, er holt mich ab, macht mir Angst. Aber jeder dieser bewältigten Schritte macht mich stärker. Leise, unmerklich, aber das Rückrat wird stärker. Ich weiß gar nicht so recht wie ich es Dir sagen soll weil ich Dich zu gut verstehe, aber bei mir wurde der Schmerz nur weniger und relativierbarer durch den kompletten Abstand.

    Und auch durch mein Ego welches mir sagt, Ey Mann, ich bin kein Selbstbedienungsmarkt - hohl Mülltonnen und Brot doch selber - ich nicht mehr für Dich! Sorge mal selber für Dich! Übernimm verdammt noch mal selber Verantwortung für Dich, Dein Konto und Deine Hausschlüssel - ich habe keinen Bock mehr dazu! Schau Dich selber böse im Spiegel an - ich habe keine Lust Dein böses Gesicht zu sehen und mich zu fragen bin ich daran schuld! Ich habe keine Lust mehr, mich von Deinen Launen und Verfassungen abhängig zu machen!

    Ich weiß, liebe Crevette, Deiner versorgt sich selber - und doch bist Du für ihn erreichbar, sei es zum Kaffeetrinken oder einfach so - Hey, Du bist kein Produkt, welches im Supermarkt liegt.

    Du bis Crevette und Elite - so was gibt es nur in der Feinkostabteilung - und dahin schafft er den Weg so einfach nicht .... Mach ihm keinen Dumpingpreis!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Crevette,

    du schreibst, du willst deinen Mann zurück - gesund.

    Hmmm....Alkoholabhängigkeit ist eine chronische Krankheit. Die wird er sein Leben lang nicht mehr los. Die Abhängigkeit ist auch nicht weg, wenn er nicht mehr trinkt. Sein Körper hält die Vorrichtigungen für Sucht bereit. Du wirst ihn also so akzeptieren müssen, wie er ist, denn die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Wie er mit seiner Krankheit umgeht, ist sein Ding. Und deins ist es, mit DEINER Krankheit umzugehen.

    Die Tatsache, dass du dich sehr darüber kränkst, dass es eine für dich erzwungene Trennung ist, kann ich nachvollziehen. Es ist für einen Co schwer zu akzeptieren. Schließlich haben wir Co´s ja gekämpft und gerackert, uns selbst aufgegeben und vergessen, nur damit der Alki wieder aus dem Sumpf kommen soll. Und wir haben Angst, die Kontrolle über den Alki zu verlieren, wenn er sich plötzlich auf eigene Wege macht und uns nicht mehr braucht.

    Es geht aber nicht nach unserem Willen, schon gar nicht in der Sucht. Wenn er sich von dir getrennt hat, dann lass ihn seinen Weg gehen. Vielleicht braucht er die Trennung von dir, um trocken werden zu können. Und wenn er nicht trocken werden kann, hast du nichts verloren, nur gewonnen. Ein Leben ohne Alkohol.

    Du willst etwas erzwingen, was nicht zu erzwingen ist. Und du möchtest nach wie vor unter deiner Ignoranzkuscheldecke bleiben. Auch wenn du wortreich anderes schreibst.

    Ich wünsch dir ein gute Nacht.
    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Servus Crevette,

    wenn es kein "freudscher" war (oder Du anfängst zu relativieren), dann hast du dir Deine Antwort auf Dein Problem selbst gegeben und ein für alle Mal Klarheit in Deine nicht (mehr) vorhandene Beziehung gebracht.

    Du schreibst zwei Seiten vorher:

    Zitat

    ...ich leide darunter, dass er nicht mit mir zusammen sein will...

    Dieses "er will nicht" zieht den Schlußstrich unter alles, was früher mal war. Das ist seine Entscheidung, und damit wird saldiert.

    Was Dir bleibt, ist dich selbst neu zu orientieren.

    Mir hat es in meiner damaligen Situation sehr geholfen, mich primär um mich zu kümmern, auch wenn dies (im ersten halben oder dreiviertel Jahr) zu Lasten meiner Umwelt ging, die ich z.T. sehr "links liegen" ließ. Aber ich konnte für mich herausfinden, was ich von mir selbst erwarte, und was ich dafür im Gegenzug quasi "bereit bin zu geben".
    Das galt nicht nur für die Partnerschaft, sondern auch für Kleinigkeiten wie Beruf, Arbeitsplatz, Hobbies, Freundeskeis. Seit ich für mich darüber Klarheit habe, geht es mir deutlich besser weil ich zu meinem Handeln stehe. Ich muss es nicht "rechtfertigen", auch nicht vor mir selbst. Es ist das, was ich will. Schlaue Bücher schreiben da was von "gelebter Authentizität". Ich sage und fühle: ich bin bei mir angekommen.
    Keine erzwungenen Kompromisse, bei denen ich mich nicht gut fühle.
    Kein Verbiegen vor Sach- oder anderen Zwängen mehr.
    Keine vorgetäuschten Gefühle mehr, die erst mit Gewalt "zum Leben erweckt" werden mussten.
    Das Hamsterrad hatte ein Ende. Ich bin ruhig und ausgeglichen geworden. Ich scheue mich nicht mehr, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen oder mir anzuhören, mich damit ehrlich auseinanderzusetzen und zum Schluss die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

    Wie sagt Karsten immer so schön? Jede(r) kann es schaffen.

    Ich wünsche es Dir.

    LG
    Spedi

  • Liebe Crevette,

    ich habe mir fest vorgenonnen, heute einige Deine Spezie in selbstgemachter Aiola zu vernaschen, da sabbert es mir doch fast auf die Tastatur.

    Trotz all der lieben Fürsorge durch die Menschen hier in diesem Forum und all den ganzen Veränderungen in mir, stand ich eines Tages da und dachte: wie jetzt, meine Frau kann auch nicht mehr wollen? Die Beziehung war schon lange hin, ich habe das nur nie wirklich so gesehen, alle anderen schon.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hi Crevette,

    weisst Du was mir noch eingefallen ist. Wie schade, ist es eigentlich, dass Du Dich in dem Wartezimmer Deines Lebens setzt und wartest, dass sich die Umstaende bei jemanden anderen aendern. Wieviel gibt es noch in Deinem Leben zu erleben und zu tun, da ist es doch viel zu Schade im Wartezimmer zu sitzen und nur auf die eine Moeglichkeit zu warten, obwohl es doch viel mehr Moeglichkeiten gibt. Dein Glueck solltest Du nicht von der Trocken- und Gesundheit Deines Mannes abhaengig machen, denn darauf kannst Du warten, wie soviele auf den 6er im Lotto. Du hast hier das Ticket fuer die Erde und Dein Leben gezogen, warum also hier nur rumsitzen und warten und Truebsal blasen. Geniess Dein Leben in vollen Zuegen, es beinhaltet vielmehr als nur die Krankheit Deines Mannes. Und beim Warten gibt es manchmal zuviel Watte im Kopf und man sitzt sich nur den Hintern platt :D

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Zitat von Jenny2

    Hi Crevette,

    weisst Du was mir noch eingefallen ist. Wie schade, ist es eigentlich, dass Du Dich in dem Wartezimmer Deines Lebens setzt und wartest, dass sich die Umstaende bei jemanden anderen aendern.

    Genau so ist es.. ich starre auch manchmal auf die Tür.. diese hab ich geschlossen, weil er mich mit seinem Verhalten dagegen schubste... Ich hab allerdings aufgehört nur diese Tür anzustarren... meine Lebensuhr läuft und ich möchte frei atmen... ohne Angst leben..zumindest ohne die NÁngst vor der wiederholten Situation..zu erkennen, dass er doch wieder trinkt-kifft was auch immer..

    Zitat von Jenny2


    Dein Glueck solltest Du nicht von der Trocken- und Gesundheit Deines Mannes abhaengig machen, denn darauf kannst Du warten, wie soviele auf den 6er im Lotto. Du hast hier das Ticket fuer die Erde und Dein Leben gezogen, warum also hier nur rumsitzen und warten und Truebsal blasen.

    Aber auch darin liegt unsere CO-ABHÄNGIGKEIT!!! wir machen unser Glüpck abhängig von seinem Trinken oder Nicht-Trinken.. Ist einfacher, als sich mit dem auseinanderzusetzen, was mit uns geschieht.. für uns zu sorgen..
    das alles konnte und wollte ich vor einem Jahr nicht sehen... nun schau ich hin und allein, dass ich es ausspreche, zeigt mir, dass ich meine kleinen Schritte nach vorn weitrergegangen bin..für mich und MEIN Leben..


    Und meine liebe crevette... auch du schaffst das, wenn du willst... wir sind so stark - für sie!!! Seien wir es endlich einmal FÜR UNS!!!!!!!


    LG Tihaso...


    Ich hoffe, du meldest dich bald ....

    :wink:

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

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