8er-Bahn von Kopf bis Herz

  • Ich hab mir schon gedacht, dass ich das nicht hätte schreiben sollen. Das war etwas zu persönliches... etwas, das ich nicht einfach irgendjemandem erzählen kann, der mich nicht kennt... etwas, das ich nur jemandem erzählen konnte... :cry:

    Und ich weiss, dass Ihr das nicht böse meint, sondern es einfach nicht nachvollziehen könnt, liebe Karotte oder es bei Euch anders ist, liebe skybird, aber es tut weh, wenn es sofort heisst "Achtung, das ist vielleicht gar nicht so wie Du meinst." :(

    Nein, das war keine "Strategie" und kein "Maske". Das war ich.

    Ich kann ganz gut schauspielern und so tun als ob, kein Problem. Manipulation, strategische Kriegsführung, Taktik, alles machbar. Aber ich weiss ganz genau, wann ich es mache und wieso! Und ich bin mir gegenüber ehrlich genug, es zuzugeben, wenn ich "falsch" lächle oder "aufgesetzt" fröhlich bin oder was auch immer.

    Aber das, was ich gemeint habe war etwas ganz anderes.

    Liebe Tihaso, ich glaube, Du verstehst, was ich gemeint habe.

    Zitat von Tihaso

    ein Teil von uns ist unwiderbringlich weg :cry:

    Meinst Du, dass das wirklich unwiederbringlich ist? :cry: Ich weiss, Neuanfang... das klingt auch so schön, so nach neuen Möglichkeiten und so... aber wenn etwas so kostbares verlorengeht... :cry:

    Ich habe den kleinen Prinzen auch oft gelesen... vielleicht habe ich zu sehr auf das gehört, was der Fuchs ihm sagt... Tu deviens responsable pour toujours de ce que tu as apprivoisé...

    :cry:

    c.

  • Hallo,
    ich muß auch gleich mal was dazu schreiben.
    In den 7Jahren meiner "Beziehung"(was man so nennen darf, die Hälfte war man allein und die andere Zeit hatte man alles allein!)habe ich auch meinLachen verlernt. Ich habe überspielt und mein Lachen war "künstlich". Ich bin von Haus aus eine "Frohnatur", sehr kontaktfreudig und lebenslustig (gewesen)..., im Gegenteil, ich habe in den Jahren so viel Tränen vergossen, das hatte ich 35Jahre nicht. Es sind fast keine mehr da! :(
    Ich fange langsam wieder an mit dem Lachen, dank meiner SHG, Terapie für Co und jetzt bin ich bei euch. Wie es weitergeht weis ich noch nicht, aber ich will mein Lachen nicht nicht wieder verlieren.
    Heute geht es mir nicht gut (ich habe noch nicht gelacht :( , aber der Tag ist noch nicht vorbei....
    Vielleicht schaffe ich es heute noch...

    liebe Grüße an euch, Anett

  • Zitat von crevette

    Liebe Tihaso, ich glaube, Du verstehst, was ich gemeint habe.


    Meinst Du, dass das wirklich unwiederbringlich ist? :cry: Ich weiss, Neuanfang... das klingt auch so schön, so nach neuen Möglichkeiten und so... aber wenn etwas so kostbares verlorengeht... :cry:

    Ja das denke ich - wirklich...betrauer das verlorene, auch wenn wir dazu neigen, in den guten erinnerungen zuu wildern und das schlechte sich irgendwie zu verflüchtigen scheint.. man muss durch dieses Tal durch... :cry:

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • hallo crevette,

    deine zeilen lassen mich nachdenklich werden. denn mir geht es ähnlich, auch ich kenne dieses grundgefühl des glücklich/zufrieden seins. ich, für mich, glaube nicht, dass es unwiderbringlich weg ist. ich glaube eher, da ist ein stück trauerarbeit, das man notwendigerweise zu durchlaufen hat. da passt glücklichsein einfach nicht rein. aber wenn man das geschafft hat, dann ist es wieder da. solche grundstrukturen verliert man nicht, ebenso wie sich der grundcharakter nicht ändert. das ist meine einschätzung.

    bitte sei so lieb und übersetze doch, was der fuchs sagt.

    schicke dir ein lächeln - eva

  • [quote='emz']
    deine zeilen lassen mich nachdenklich werden. denn mir geht es ähnlich, auch ich kenne dieses grundgefühl des glücklich/zufrieden seins. ich, für mich, glaube nicht, dass es unwiderbringlich weg ist. ich glaube eher, da ist ein stück trauerarbeit, das man notwendigerweise zu durchlaufen hat. da passt glücklichsein einfach nicht rein. aber wenn man das geschafft hat, dann ist es wieder da. solche grundstrukturen verliert man nicht, ebenso wie sich der grundcharakter nicht ändert. das ist meine einschätzung.
    /quote]

    Ich persönlich meinte damit NICHT das Grundgefühl--unwiderbringlich ist aber die gemeinsame Zeit...das meinte ich damit.. eben Trauerarbeit um einen Lebensweg, der nun gänzlich in eine andere Richtung gfehen wird...
    Danach..und da geb ich dir vollkommen Recht, ist wieder Platz da für das eigen Glücksempfinden im innersten.. :wink:

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • "Du bist für immer verantwortlich für das, was Du zutraulich gemacht hast."

    Der kleine Prinz trifft einen Fuchs und der Fuchs erklärt dem kleinen Prinzen, was Freundschaft/Liebe ist: der kleine Prinz ist für den Fuchs einfach ein Junge wie tausende andere auch und der Fuchs ist für den kleinen Prinzen einfach ein Fuchs wie tausende andere auch. Erst wenn der kleine Prinz den Fuchs zutraulich gemacht hat sind beide füreinander einzigartig auf der Welt, haben sie Bedeutung füreinander, sind sie Freunde geworden. Und wenn man jemanden zutraulich gemacht hat, dann ist man für immer für diesen Freund verantwortlich. Weil mit Freundschaft/Liebe nicht leichtfertig umgegangen werden darf, weil es das kostbarste ist...

    :cry:

    Ich habe Angst, dass dieses Glücklichsein als allergrundlegendstes innerstes Gefühl nicht wiederkommt... Ich weiss schon, dass es in der Zeit der "Trauerarbeit" nicht da ist, aber kommt es wirklich wieder, so ganz wie vorher? Da habe ich eben Angst, dass etwas kaputtgegangen ist.

    Weil ich sehr wohl wieder lachen kann und es schön habe und mich freue und und und. Keine Frage, ob ich an einem Tag gelacht habe oder nicht: klar hab ich, es gibt so viel Schönes und so viele Dinge zum Lachen! Das ist nicht das, was mir Angst macht, das "klappt", das ist wiedergekommen.

    Aber eben im innersten ist etwas kaputt.

    Ach verflixt, wie soll ich das erklären???

    Irgendwie wie wenn ich mir den Fuss verknackse: das heilt wieder, ich kann gehen und laufen und tanzen und bergsteigen und was-weiss-ich alles sonst auch - aber ich spüre beim Auftreten, dass es sich irgendwie anders anfühlt... manchmal achte ich mich nicht drauf, aber das Gefühl im Fuss ist anders geworden...

    Macht das Sinn?

    Vielleicht kommt es ja wieder?

    Liebe Nele 43, ich hoffe, Du hast schon gelacht in der Zwischenzeit und hast noch viel Gelegenheit zum Lachen bis heute um Mitternacht, damit es ein guter Tag wird!!!

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Ich war eben bei meiner SHG und tatsächlich ich konnte auch mal lachen. Aber wie man wieder zu Hause ist kommen die Gedanken zurück, schon kleine Dinge, wie Strecken die man mit dem Auto gefahren ist als man ihn gesucht hat etc. lösen in mir allzubekannte schlechte und runterziehende Gefühle aus. Ich krieg da immer Herzklopfen, auch wenn er sich mit mir in Verbindung setzt, über den Rechner. Aber ich bin stolz auf mich das ich schon so weit "gelaufen" bin! liebe Grüße und gute Nacht an euch.

  • Liebe hope, Nele, Minibine und alle anderen!

    Ja, das mit dem Vertrauen ist auch so... das geht kaputt, das ist klar. Und ist sicher schwierig, das wiederzukriegen. Und es ist sowas wunderbares gewesen, das "Sich-Fallenlassen-Können", dieses "andere Ich" zu haben. Und das fehlt sehr und tut sehr weh.

    Aber das meine ich nicht. Dieses "Glücklichsein innen drin" das war nicht er, das hatte nichts mit ihm zu tun in dem Sinn. Das war ich. Das war da, bevor er kam. Und es war da, als wir zusammen waren. Und jetzt ist es weg. Und das macht mir Angst.

    Und natürlich ist meine Situation nicht nur düster und schlimm und tragisch und Weltuntergang-ist-nichts-dagegen! :) Aber unterm Strich wiegen die positiven Aspekte davon, dass er weg ist die negativen nicht auf... Kein "Aufatmen", weil Dinge weggefallen sind, die mich genervt haben. Im Gegenteil: dauernd stockt mir der Atem weil ich realisiere, wie sehr ich Dinge vermisse, die weggefallen sind. :(

    Ich weiss, was es jetzt heissen wird. :) "Schönmalerei" und "Verdrängung" und "Glorifizierung" etc. - Ist ja auch egal.

    Wird schon wieder. Und Veränderung ist ja prinzipiell immer gut. Und früher war alles schlechter. - ich bin mathematisch nicht wirklich begabt und Wahrscheinlichkeitsrechnung war nie meine Stärke, aber wenn immer so optimistisch von den Türen gesprochen wird, die sich öffnen, sobald sich eine Türe schliesst, werde ich irgendwie misstrauisch... kann es von der Wahrscheinlichkeit her tatsächlich sein, dass die neuen, offenen Türen alle immer besser sind, als die alten, die zugegangen sind??? Von wegen "Schönmalerei"...

    Sorry, das war jetzt fies. :( Und vor allem fies, dass ich das auf Eure lieben Beiträge hin schreibe, die verdienen so eine kratzbürstige Antwort ganz und gar nicht. Aber irgendwie mag ich grad einfach nicht mehr... :(

    Ich wünsch Euch eine gute Nacht, bitte seid mir nicht böse, ich schicke Euch liebe Grüsse,

    c.

  • Liebe crevtte,
    es war ein schöner Klang in uns..aber auch gerade dieser Klang hat uns taub gemacht, den Mißklang zu hören.. nun erschlägt uns diese Erkenntnis und wir vermissen den feinen Klang in uns..aber so wird er wohl wirklich nie wieder klingen ABER..er wird einen anderen feinen Klang bekommen...
    Wer glaubt,, dass sich bessere Türen von selbst öffnen, der pokert hoch... zum Einen muss man für die neuen Türen bereit und innen drin frei sein.. man muss sie sehen könen und auch lernen zu unterscheiden..denn auf unserem weiteren Lebensweg werden wir noch manche Tür zuschlagen müssen....
    Auch ich fühl mich heute expliziet traurig.. hatte zwar ein nettes Treffen, bei dem mir aber wieder sehr bewußt wurde, wie allein ich bin :cry::cry:
    Auch das wird vorüber gehen...
    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Liebe Crevette

    Mann kann verzeihen aber nicht vergessen.

    Dieser Satz half mir sehr.
    Es bleibt nichts wie es ist. Das Leben ist eine ständige Veränderung.Schau nach vorne, du wirst wieder glücklich sein aber anders, vielleicht mit anderen Menschen, anderen Dingen.
    Unsere Lebenserfahrung stellt ständig andere Ansprüche an das Glücklichsein.

    Ich möchte auch oft unbeschwert sein, mich fallen lassen, aber das Leben gibt das nicht her.
    Trotzdem kann jeder seine eigene Zufriedenheit finden. Das kann auch Glück berdeuten.

    Alles liebe

    vergissmeinnicht

  • Servus Crevette,

    hmmm, wie fang ich's an, ohne gleich wieder ganze Straßenzüge in Schutt und Asche zu legen?

    Vielleicht so:

    Zitat

    ...Aber eben im innersten ist etwas kaputt. Ach verflixt, wie soll ich das erklären???


    Du bist mit vollem Tempo frontal auf eine Betonwand gefahren und wunderst Dich, dass sich im Innersten was kaputt anfühlt?

    Nicht wirklich...

    Zitat

    ... Das war ich. Das war da, bevor er kam. Und es war da, als wir zusammen waren. Und jetzt ist es weg. Und das macht mir Angst...

    Treffer. Was weg ist, ist weg. Und um bei (blöden) Sprichworten zu bleiben: Es kommt selten was besseres nach...

    Nein. Auch nicht wirklich.

    Aber es wird etwas Neues kommen, was auch immer das sein mag. Gib diesem neuen Etwas bitte genau so viel Zeit, wie Dein altes Etwas bisher hatte, und dann schau Dir an, ob’s Dir gefällt.

    Ja, Du hast Recht: nicht jede Türe öffnet sich zu einer besseren Welt. Manche Türe schließt sich, ohne eine Verbesserung als Türöffner parat zu haben. Na und? Shit happens, oder besser: shit is made... nimm’s selbst in die Hand und Du weißt, was Du hast.

    Magst Du mal über das Thema Verzichtsgedanken für Dich nachdenken?

    LG
    Spedi

  • Hallo crevette,

    mir ist aufgefallen, dass Du Dich in vielen Threads immer irgendwie entschuldigst :wink: Und eben sehe ich, dass Du in mind. 8 Threads deine Spuren hinterlassen hast. Aber Dein Thread ist irgendwie verwaist und Du traust Dich nicht Deine Gedanken hierzulassen.

    Ich frage Dich jetzt mal - wie geht es Dir crevette ?
    Was macht Dir Sorgen ? Womit beschäftigen sich Deine Gedanken, wenn Du Dich hier mal nicht um andere kümmerst ?

    Deine Gedanken zum Thema "wieder glücklich werden - inneres eigenes Glück" habe ich auch gelesen.
    Sei nicht mutlos, ich denke wenn man dieses innere Glücklichsein in frühen Jahren hatte, dann verliert man das nicht mehr. Es gibt schwere Zeiten, wo es mal verschütt gehen kann, aber irgendwann werden diese Gefühle wieder da sein. Nur dafür musst Du dich mehr mit Dir beschäftigen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Liebe Tihaso, hope65, Minibine, vergissmeinnicht und lieber Spedi und alle anderen!

    Die Crevette treibt sich auch wieder einmal im Forum herum. Zuerst natürlich kreuz und quer in allen möglichen anderen Threads, aber ich wollte doch endlich wieder einmal auch hier von mir hören lassen. Nicht, dass es etwas zu erzählen gäbe. Und wenn ich wieder anfange, auf all Eure Beiträge zu antworten zerrede ich wieder alles. Nicht gut! :)

    Aber so ein paar Punkte sind mir schon ins Auge gesprungen...

    Wieder "ganz" werde, wieder "in mir ruhen" können... wo sich alles immer verändert und man für Verlorenes keinen Ersatz kriegt, sondern einfach etwas anderes... keine gute Idee, mir in dem Zusammenhang das Thema Verzichtsgedanken vorzuschlagen! ;) Denn da verzichte ich gerne. Auf die "Herausforderung", auf die verd... Türen, auf das "Mich-damit-Abfinden" und darauf, dem "neuen Etwas" genau so viel Zeit zu geben, wie das "alte Etwas" bisher hatte und dann zu schauen, ob's mir gefällt! (Was meinst Du mit dem "alten Etwas"? Nur damit ich weiss, wie lange ich da Abwarten und Teetrinken werde...)

    Aber es geht ja nicht ums Verzichten. Ist ja nicht so, als ob ich die Wahl hätte. Verzichten ist fakultativ. Worum's hier geht ist simpel und einfach schlucken, was passiert. Akzeptieren.

    Wie soll das gehen? Ich kann doch nicht etwas akzeptieren, wenn ich's nicht akzaptiere! Das entzieht sich doch meinem willentlichen Einfluss. Und warum sollte ich es eigentlich akzeptieren? Geht's mir dann besser? Wenn ich zu etwas ja sage, zu dem ich eigentlich nicht ja sagen kann? Huh???

    Ich hab's so satt. :(

    Und jetzt hab ich wieder ewigs herumgeschrieben und was bringt's? Hatte schon beim Nachtessen so eine vollkommen sinnlose Diskussion mit einer Freundin. Irgendwie red ich eine Sprache, die sie nicht versteht. Oder hab eine andere Welt um mich rum als sie. Weiss auch nicht, aber ich komm nicht klar damit, wenn es ok sein soll, wenn jemand mit einem Alkoholiker saufen geht und ihm gut zuredet, irgendwelchen Mist zu machen, bloss weil das lustiger ist, als ihm zu sagen, er soll den Mist bleiben lassen. Was nützen tut's vielleicht nicht wenn man ihm den Mist auszureden versucht. Aber ihn darin unterstützen, den Mist zu bauen, das ist für mich Sch... Scheint für andere nicht so zu sein. :(

    Ach Mist, ich muss ins Bett! Sorry, das war wieder einmal ein wirres posting und mühsam und vergesst es einfach. Ist nicht mein Tag heute. Definitiv nicht mein Tag... dabei war er es mal...

    Liebe Grüsse,

    c.

  • Weißt Du, liebe Crevette, das Problem ist, dass wir uns im Kreis drehen, wenn wir uns mit zu sehr mit dem Alkoholiker beschäftigen.

    Ich kann Dir nur sagen, jetzt wo der Abstand größer wird und ich sehr viel reflektieren kann - auch da wo unser Verhalten sich gegenseitig verstärkt hat, da fange ich nun gerade langsam an geschockt zu werden. Gestern war ich zum ersten Mal seit ganz langen Monaten fertig mit der Welt.

    Ich konnte und wollte nicht sehen, dass hinter dem Alkoholismus auch noch Narzissmus steckt und vermutlich nicht gerade in einer milden Form. Dadurch haben wir uns ergänzt: er keine Gefühle - ich viel zu viele. Aber ich will jetzt nicht mein Thema ausbreiten sondern versuchen Dir zu sagen dass ich persönlich nicht begreifen konnte was läuft und was mit mir läuft so lange ich zu sehr mit ihm beschäftigt war.

    Auch jetzt ist es für mich noch schwer fürs Herz, auch wenn Logik, Verstand und Gefühl in die richtige Richtung gehen. Aber gerade diese sexuellen Besonderheiten, liebe Crevette, die bei Deinem als auch bei meinem gegeben waren, die sind für uns eine seelische Gefahr. Die sind nicht das, was wir für normal empfinden - wie auch das Thema Treue. Ich beginne langsam zu begreifen, was das in mir bewirkt hat - und ich beginne zu begreifen, dass der Betrug und sein Hang zu SM und gewissen Praktiken noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist.

    Aber Crevette, und auf das will ich hinaus: das zu begreifen gelingt mir nun langsam, ganz, ganz langsam wo Abstand ist und ich auch andere Seiten betrachte. Es gelang mir nicht in Trauer und dem Gefühl des Vermissen, weil ich darin gefangen war ihn mir schön zu reden.

    Das was ich jetzt, erschreckend neutral übrigens, sehe ist etwas ganz gefährliches für meine Seele. Aber ich kann es erst jetzt sehen und spüren, wo ich mir ihn nicht mehr zurückwünsche.

    Ich pack das mal (sofern es genehmigt ist - ohne dass ich mich dem Vorwurf gegenüber stellen muss wieder abzulenken und mich zu sehr mit ihm zu beschäftigen) in ein separates Thema, welches Narzissmus und Alkohol miteinander verbindet. Ich wurde hier darauf aufmerksam gemacht, wollte es nicht wahrhaben aber stelle nun fest, der Alkohol verbirgt oftmals Dinge, die mindestens ebenso schlimm sind wie die Sucht selber.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Zitat von crevette


    Aber es geht ja nicht ums Verzichten. Ist ja nicht so, als ob ich die Wahl hätte. Verzichten ist fakultativ. Worum's hier geht ist simpel und einfach schlucken, was passiert. Akzeptieren.

    Wie soll das gehen? Ich kann doch nicht etwas akzeptieren, wenn ich's nicht akzaptiere! Das entzieht sich doch meinem willentlichen Einfluss. Und warum sollte ich es eigentlich akzeptieren? Geht's mir dann besser? Wenn ich zu etwas ja sage, zu dem ich eigentlich nicht ja sagen kann? Huh???


    Guten Morgen crevette,

    ich glaube, du hast das mit den Verzichtsgedanken falsch interpretiert. Wir können nicht loslassen, wenn wir nicht akzeptieren, was Fakt ist, sondern uns als armes Opfer sehen, das auf den Alki verzichten muss. In deinen Postings lese ich bezüglich Verzicht auch überhaupt nix fakultatives. Keiner kann gegen den Alk gewinnen. Auch keine Co-Abhängige und wenn sie noch so sehr will. Klar, kannst du zu seinem Verhalten nicht ja sagen. Weil du ja etwas ganz anderes willst. Es liegt aber nicht in deiner Macht. Geht es dir denn besser, wenn du dauernd versucht, Dinge zu ändern, die du nicht ändern kannst? Sorry, aber das ist tiefste Co-Abhängigkeit, was du hier praktizierst. Solange du nicht akzeptierst, dass du seine Sucht und sein Verhalten nicht verändern kannst, wirst du dich lediglich im Kreis drehen.

    Und du fragst, warum du akzeptieren sollst und dass sich diese Akzeptanz deinem willentlichen Einfluss entzieht. Wenn du nicht akzeptieren WILLST, dann wirst du es selbstverständlich nicht schaffen. Du machst die Augen zu – immer noch. Denn Akzeptanz ist kein Gefühl, sondern ein willentlicher Akt. Allerdings setzt er erwachsenes Denken voraus. Und dein Verhalten erinnert mich eher an ein bockiges Kleinkind, das mit den Füßen aufstampfend herumquengelt: ich will aber nicht akzeptieren.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Crevette, vielleicht solltest Du wirklich regelmäßiger schreiben...ich glaube es würde Dir guttun. Und wenn es nur is um sich mal so richtig auszukotzen...wie Klatblut so schön bei mir meinte...ich muß nicht alles lesen, ich muß nicht auf alles eingehen...kann es stehen lassen...muß nicht denken...ABER Crevette...dein Schreiben das wäre gut...
    Ich kann das grad vielleicht nicht so gut nachvollziehen, weil ich auch ein bissle durcheinander bin. Was mir aber momentan hilft ist die RAbeit an und mit mir. Weiblichkeitsarbeit....Aufmerksamkeit bei mir...für mich...Gutes tun mit mir...laß es DIR GUT GEHN...JA?

    Liebe Grüße
    Karotte

    Oder komm auch in die Geschlossene...is schon anders dort....

    Das Leben ist Widerspruch: Das eine ist und das andere auch.

  • Schau liebe Crevette, Du schreibst, Du kannst nicht akzeptieren, was Du nicht akzeptieren willst.

    Unsere Herren haben uns abgegeben, an der Garderobe, quasi nach der Umtauschfrist ;) Das müssen wir akzeptieren liebe Crevette. Dadurch dass wir akzeptieren, wieder "an der Garderobe zu hängen" könnten wir ja auch die Stelle der Garderobe verändern, die Farbe - einfach gesagt, uns selber.

    Eigentlich müssen wir nur akzeptieren dass "er" weg ist und uns nicht mehr will!". Ich habe noch lange nicht ausgetrauert, liebe Crevette, aber mein Ex verdient eine Medaille dafür, dass er mich aus seinem Leben geschmissen hat damit ich meines neu beginnen kann.

    Er schätzt das nicht, was Du bist - somit ist er gegangen. Du hast es nicht nötig, Deine Werte zu vergeben an jemanden, der diese nicht schätzt. In meinem Fall muss ich mich noch härter ausdrücken (man verzeihe mir bitte das, was jetzt wie Überheblichkeit klingen könnte): Mein Ex hat genau die Frau verdient, mit der er jetzt zusammen ist, mich ganz sicher nicht!

    Glaub mir, trotz meinem Kopfwissen verstehe ich Deine Gefühle mehr als gut. Aber ich für mich muss einfach immer wieder auf den Boden runter kommen. Und Boden heisst bei mir nicht daran denken, was ich meine verloren zu haben sondern die letzten aktuellen Geschehnisse Revue passieren zu lassen.

    Liebe Crevette, wenn wir uns schon erlauben wollen in "Was wäre wenn" Träumen zu leben, die wir als schön, weil ohne Alkohol betrachten - dann, ja dann müssen wir aber auch die Kehrseite der Medaille betrachten nämlich:
    "Was wäre wenn er weiter trinkt, weiterhin sexuell exzessiv lebt, weiterhin selbstschädigend mit sich umgeht?"

    So nun hättest Du also eine Chance von 50 : 50 - Mir sind 50% Überlebenschance zu wenig, und Dir?

    Lieben Gruß von Dagmar,
    die Dich besser versteht als Du meinen könntest, die aber auch weiß, wohin unsere Wünsche führen könnten - evtl. ins Verderben....

  • HAllo dagmar..ja da hast du wohl recht..nur in meinem Fall, hab ich ihn rausgeschmissen aus unserem Leben...trotz Gefühlen für ihn..eben auf der Verstandesebene.. und bis beide Ebenen sich verbinden,vergeht Zeit...viel Zeit...

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Liebe Diandra (sorry! huch, schon wieder! ;) hatte Dein posting übersehen, als ich meines abgeschickt habe!), Dagmar, Ette und Karotte, Tihaso und alle anderen!

    Ich hab das Gefühl, ich interpretier nicht nur das mit dem Verzichtsgedanken falsch, ich versteh noch so einiges einfach nicht. :(

    Ich weiss nicht, was Du meinst, Karotte, wenn Du "Weiblichkeitsarbeit" schreibst.

    Ich verstehe nicht, wie das gehen soll, Ette:

    Zitat von Ette

    Denn Akzeptanz ist kein Gefühl, sondern ein willentlicher Akt.

    - diesen willentlichen Akt: wie vollbring ich den denn? Ich weiss nicht, ich hab in meinem Leben auch schon Dinge akzeptiert :) Und ich hab schon akzeptiert, dass ich gegen seine Sucht nichts machen kann. Und sein Verhalten kann ich nicht verändern - aber man beeinflusst doch das Verhalten der anderen durch sein eigenes Verhalten... Und ich will sehr wohl sein Verhalten beeinflusssen!

    Und ich versteh schon, was Du meinst, Dagmar, und ich würde da wirklich keine Überheblichkeit drin sehen:

    Zitat von Dagmar007

    Mein Ex hat genau die Frau verdient, mit der er jetzt zusammen ist, mich ganz sicher nicht!

    - trifft sicher auch auf meinen Mann zu... Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich ihm etwas besseres wünsche als das, was er sich da ausgesucht hat an Leben, an "Partnerin", an Zukunft. Es geht nicht drum, ob er mich "verdient" oder nicht - wer hätte schon so eine phantastische Frau wie mich "verdient"? - es geht drum dass ich ihm wünsche, dass er mich weiter zur Frau haben kann. Und ich ihn zum Mann.

    Irgendwann ging's mal um die blöde Frage, ob der Ausdruck "mein Mann" einen Besitzanspruch beinhaltet. Wäre beim Begriff "mein Vater" oder "meine Tochter" wohl nicht die Frage wert, oder? Es geht da nicht um Besitz, sondern um Zusammengehören. Und das fühl ich so... und das geht nicht weg... egal was an Unschönem war... :(

    Und ich weiss schon, dass es "in Trauer und dem Gefühl des Vermissens" nicht geht, alles mit Abstand anzusehen und zu begreifen.

    Zitat von Dagmar007

    Aber ich kann es erst jetzt sehen und spüren, wo ich mir ihn nicht mehr zurückwünsche.

    - wie kann ich aufhören, mir etwas zu wünschen? Wie kriegt man Trauer und Vermissen weg? Ist das jetzt auch wieder was, das ich willentlich machen sollen könnte???

    Zeit... viel Zeit... Immerhin das versteh ich, liebe Tihaso... Und wenn es wirklich so ist, dass man die Hälfte der Zeit braucht, die man zusammen war bis man drüber weggekommen ist, dass man nicht mehr zusammen ist, dann wird mir schlecht. :(

    Vielleicht versuch ich's wieder mit regelmässigerem Schreiben?

    Liebe Grüsse,

    c.

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