Seit sechs Tagen ohne Alkohol

  • Hallo zusammen,

    die/der ein oder andere kennt mich ja bereits aus dem Vorstellungsbereich. Möchte mich nun auch hier kurz vorstellen.
    Ich bin 31 Jahre alt und seit meiner Jugend trank ich regelmäßig Alkohol.
    Seit ca. fünf Jahren trank ich mehr und mehr Alkohol (seit ca. einen Jahr heimlich). Meine Frau mit der ich seit ca. 1,5 Jahren verheiratet bin, wusste bis letzte Woche Dienstag nichts davon.
    Bis letzte Woche Montag war ich bei durchschnittlich 2-3 Litern Bier pro Abend (auch mal Wein oder Schnaps). Gerne aber auch mal ein Totalabsturz zwischendurch (an den Wochenenden mit Kumpels). Nüchtern schaffte ich vielleicht drei Tage mit Schwitzen, Schlafproblemen und Ängsten. Letzten Samstag (14.6) war wieder ein Totalabsturz. Mit sehr peinlichem Ausgang. Dies war mein persönlicher Tiefpunkt. So konnte es nicht weiter gehen. Hab den Tag drauf nur geheult.
    Vorher hatte ich schon oft versucht weniger zu trinken. Erfolglos.

    Letzten Dienstag habe ich mich endlich vor meiner Frau geoutet (Mittwoch bei meinen Eltern). Sie ist aus allen Wolken gefallen und wir beide haben lange geweint und uns gehalten. Aber sie steht so toll zu mir und ich habe mich wieder neu ins sie verliebt!!

    Letzten Mittwoch erst noch zur Arbeit (Termin von 9 bis 10) und dann zu Arzt. Auf gut Glück einen tollen Arzt gefunden! Sehr einfühlsam und freundlich! Hatte ja keinen Termin und bin Kassenpatient , er hat sich trotzdem sehr viel Zeit genommen.
    Habe ihm ausführlich berichtet, auch, dass ich am nächsten Tag (letzten Donnerstag) ein Beratungsgespräch habe.
    Er hat mir dann zu meinen Schritten gratuliert. Er meinte (aufgrund meines Verhaltens und meiner ehrlichen Beschreibung des Trinkverhaltens), dass eine stationäre Entgiftung wahrscheinlich nicht notwendig sei, ich aber sofort zu ihm kommen soll, sobald es mir schlechter geht. Für den Notfall hat er mir ein Medikament mitgegeben. Für mich war aber klar, dass ich zur Entgiftung gehe, sobald ich das Gefühl habe, ich müsste eine Tablette nehmen/bzw. falls ich eine nehme.
    Der Arzt hat mir auch noch ein Buch empfohlen. Kennt das jemand von euch: Melody Beattie (Kraft zum Loslassen). Ich habe es mir gekauft und mir hilft es sehr. Kleine Hilfestellungen für jeden Tag. Auch hat er mir die Nummer von der Kassenärztlichen Vereinigung gegeben um nach freien Therapieplätzen zu fragen.

    Die Tage danach gings mir eigentlich ganz gut. Unglaubliches Gefühlschaos in mir. Auch eine Unruhe spürte ich. Die Nächte habe ich auch unruhig geschlafen und auch leicht geschwitzt. Aber eigentlich im Rahmen. Hatte nur Angst, dass es schlimmer wird. Wurde es aber nicht. Heute geht’s mir körperlich und auch psychisch gut.
    Schlecht geht’s mir immer dann, wenn ich an das verzweifelte, verheulte Gesicht meiner Frau denke. Aber das ist Motivation für mich weiter zu machen!!
    Ich schaffe das!! Auch dank meiner Frau, die einfach super ist!! (Und übrigens gar keinen Alkohol trinkt). Wir reden wieder unheimlich viel (über alles) und haben ausgemacht, dass wir zumindest jeden Abend auch ein paar Minuten über meine Sucht sprechen (dauerhaft).

    Ich fahre jetzt jeden Tag ein paar Meter mehr zur S-Bahn (meide das Kiosk). Schmier mir wieder selber Brote (hatte ich die letzten Monate keine Lust mehr zu). Statt der Hamburger Morgenpost lese ich jetzt morgens über meine Krankheit. Ich mache unheimlich viel Sport und nehme bei der Arbeit die Treppen. Schwer könnte es werden, wenn ich abends ganz alleine bin. Aber da habe ich ja zum Glück meine Frau!!

    Fußball/Konzerte/Feiern sind erst mal gestrichen. Nächste Woche kauf ich mir ein Trekkingrad, so dass ich jeden Abend laufen oder radeln werde. Bewegung tut mir sehr gut!

    Letzten Donnerstag war ich dann zur Beratung beim Blauen Kreuz in Hamburg.
    Habe natürlich wieder geheult. Und wieder gings mir ein wenig besser. Werde zunächst jede Woche zur Beratung gehen (Blaues Kreuz) und mich einer Selbsthilfegruppe anschließen. Gucke mir zwei in Frage kommende an und werde dann dauerhaft die besuchen, bei der ich mich einfach besser aufgehoben fühle!! Eine ist in der Nähe von der Arbeit, die andere in der Nähe der Wohnung. Morgen (Montag) geht’s mit der ersten los. Bin so aufgeregt....

    Der Berater hat gesagt, er würde mit einer Therapie zunächst noch ein wenig warten, bis ich mich gefestigt habe. Seht ihr das auch so?
    Außerdem sagte er, ich solle die vom Arzt bekommenen Tabletten besser nicht nehmen. Aber die brauche ich (glaube ich) sowieso nicht mehr.
    War ein gutes Gespräch.

    Oh man, ich hoffe, ich packe das.
    Freitag hat mein Bruder angerufen (meine Mama hats ihm erzählt). Wieder ein tolles Gespräch. So viel Unterstützung von allen Seiten! Und den Anstoß habt Ihr im Vorstellungsbereich gegeben!!
    Vielen Dank!!

    Ganz liebe Grüße

    Ery
    :lol:

  • Hallo Ery,
    wie ich dir schon im Vorstellungsbereich schrieb, freue ich mich sehr für dich, daß du den Absprung vom Alkohol so toll geschafft hast und die ersten Schritte so geradeweg angehst!

    Ich heiße dich herzlich willkommen hier im Forum im offenen Bereich und wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg zu dauerhaften Trockenheit, einem glücklichen und zufriedenen Leben ohne Alk.

    Wir lesen uns!
    LG
    Feuervogel

  • Hallo Feuervogel,

    vielen Dank für die lieben Worte!!
    Ja, der erste Schritt von ganz vielen ist getan. Jetzt nach einer Woche voller Emotionen gilt es die Sache auch mal wieder sachlich zu betrachten. Und da merke ich, dass ich nicht nur negative Sachen aufgegeben habe. Auch das Alster beim Grillen oder das Bier nach der Gartenarbeit .... ist ja gestrichen. Ich war immer auf den Feiern (betrunken) fröhlich und bis zum Ende dabei. Jetzt werden mich meine Freunde und Kollegen anders kennen lernen. Aber das ist gut so. Ich glaube ich war da auch nie wirklich ich selbst.
    Das muss erst noch in meinen Kopf rein.

    Was ich sagen will: Ich freue mich den Sauf-Ery los zu sein. Ich hoffe nur, dass ich nie auf den Gedanken komme: Hey, du brauchst den Alk doch gar nicht, kannst doch ruhig ein Bierchen trinken... oder so.
    Aber dafür gehts ja heute zur SHG!
    Bin gespannt, nervös und freu mich drauf!
    Werde morgen mal berichten!

    Ganz lieben Gruß!!

    Ery

  • Hallo Ery,

    mein Glückwunsch zu Deiner Entscheidung nie wieder Alkohol zu trinken!

    Deine Geschichte hört sich ähnlich an wie meine, angefangen vom Alter, über die Menge und den Zeitraum des Alkoholkonsums, bis zu den guten Erfahrungen, die du mit dem Arzt gemacht hast. Auch mir wurden Medikamente für den Bedarfsfall gegeben.
    Warum Dein Berater gesagt hat, dass du sie besser nicht nehmen sollst, ist mir nicht ganz klar und trägt meiner Meinung nach, auch nur zur Verunsicherung des Patienten bei. Mir fällt auf, dass Hilfesuchende oftmals von verschiedenen Stellen, unterschiedliche Angaben bekommen.
    Aber das ist ein anderes Thema, letztendlich bist du der jenige der entscheidet.

    Zitat

    Der Berater hat gesagt, er würde mit einer Therapie zunächst noch ein wenig warten, bis ich mich gefestigt habe. Seht ihr das auch so?

    Von der Antragstellung bis zum Beginn Therapie vergeht ja noch eine gewisse Zeit, wenn es dir also wirklich ernst ist, dann verstehe ich nicht warum du noch warten solltest. Meine persönliche Meinung.

    Das Buch von dem Du schreibst, kenne ich nicht.

    Ich hoffe die Selbsthilfegruppe, die du heute besuchst, ist die richtige für dich und ich wünsch dir viel Glück dafür.

    VG
    Oliver

  • Hallo Ery !

    Sorry da ist was falsch gelaufen, ich wollte dein Posting eigentlich nicht nochmal einstellen.

    Vieleicht kann ein Mod das mal wieder entfernen. Danke !

    Willkommen hier wollte ich dir sagen.
    Was Du schreibst, hört sich kraftvoll und Entschlossen an, deine ganze Kraft wirst du auch brauchen sowie die Fähigkeit Hilfe anzunehmen.
    Zunächst ist alles Neu und eine gewisse Euphorie wird sich bei dir einstellen. Nach einer Weile aber kommt der Alltag wieder und dann kommt es darauf an am Ball zu bleiben und deine Krankheit niemals zu vergessen.
    Du schreibst : " Ich hoffe nur das ich nie auf den Gedanken komme: Hey , du brauchst den Alk doch gar nicht, ... "
    Richtig Ery !!!! den brauchst Du auch nicht.
    Aber : " kannst doch ruhig ein Bierchen trinken... " Vergiss es denn dann hast Du gegen deinen ersten Paragraphen : " Ich will Abstinent leben " ! verstossen und der "Böse Richter Alkohol " wird dich wieder bestrafen !
    Aber immer schön langsam , Schritt für Schritt, gehe zur Gruppe , egal wie sie heist, Da wird man dich verstehen.

    Viele grüsse von Bernd G

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Hallo zusammen,

    "Zunächst ist alles Neu und eine gewisse Euphorie wird sich bei dir einstellen. Nach einer Weile aber kommt der Alltag wieder und dann kommt es darauf an am Ball zu bleiben und deine Krankheit niemals zu vergessen. "

    Genau davor habe ich Angst. Aber ich glaube fest daran, dass ich es schaffe!

    Ich werde gleich heute mal bei der Kassenärztlichen Vereinigung anrufen und nach freien Therapieplätzen fragen.
    Ihr habt ja recht, die werden ja bestimmt nicht sagen: alles klar, kommen sie morgen vorbei.

    so, ich sag nochmals vielen lieben dank für die lieben worte und die ratschläge!
    melde mich morgen wieder mit meinem bericht von der shg!
    lg!!

    Ery

  • Servus Ery,

    dass die Kassenärztliche Vereinigung in HH was mit der Vergabe von Therapieplätzen zu tun hat, wäre mir neu. Aber ich lerne ja immer gerne dazu. Bitte berichte, was Deine Vorsprache dort ergeben hat.

    Ich wäre an Deiner Stelle zur Suchtberatung gegangen, dazu hat HH selbst eine hervorragend informierte und kompetente Suchtberatung im Gesundheitsamt. Dort wird Dir auch weitergeholfen wenn es darum geht, die für eine Therapiebeantragung notwendigen Unterlagen zusammenzustellen.

    Vielleicht magst Du es ja dort einmal versuchen.

    LG
    Spedi.

  • Hallo zusammen,

    erst mal muss ich sagen, dass ich bei der Kassenärztlichen Vereinigung noch nicht durchgekommen bin. Sie haben immer nachmittags und dann von 19:00 bis 20:00 Sprechstunde. Um 19:30 hatte ich ja gestern mein Treffen. Werde es aber weiter versuchen!
    Die KV HH bietet einen psychotherapeutischen Beratungsdienst mit Vermittlung freier Therapieplätze.
    So, nun berichte ich mal kurz über mein gestriges Treffen. War super nervös. Wurde aber prima aufgenommen. Besonders der Gruppenleiter war mir auf Anhieb sehr sympathisch!! Bin zwar mit Abstand der jüngste, aber das hat mich nicht gestört. Haben mich ausgiebig vorgestellt und viel Zuspruch erhalten, aber auch die Warnung: du bist ganz am Anfang. Ich glaube mir tut die Gruppe gut. Mir ist wichtig, dass ich immer wieder darauf hingewiesen werde, dass ich nicht kontrolliert Trinken kann. Ich habe mich verstanden aber auch ermahnt gefühlt. Und das geschah ohne Überheblichkeit!
    Freitag werde ich mir aber auch noch die andere Gruppe anschauen und dann mal gucke, für welche ich mich dauerhaft entscheide!
    Mir geht’s gut!!!
    Angst habe ich noch vor Feiern. Habe erst mal die nächsten abgesagt. Am 5.7 ist dann die erste. Oh man, das wird was.
    So, muss wieder an die Arbeit. Wenn ich es heute Abend nach dem Sport noch schaffe, melde ich mich nochmal kurz!
    Ich danke euch fürs zuhören und für eure Unterstützung!
    Ganz lieben Gruß

    Ery

  • Hallo und willkommen im Forum.

    Zitat

    Angst habe ich noch vor Feiern

    AUS SEHR GUTEM GRUND !!!!

    Einen kleinen Absatz möchte ich mal loswerden, der Dich hoffentlich weiter ermutigen wird die Sache abzublasen.

    Ich bin seit August 07 hier und hatte seitdem 2 Fälle die hart an der Grenze waren.

    1) Wir waren mit einer ganzen Truppe beim Bowlen. Während des Bowlens wurde getrunken von den anderen. Ich will nicht sagen, dass es mir egal war, es war aber ´relativ´ harmlos. Ich musste ja selber ab und dann die Kugel schieben und habe auf die Anzeige geachtet. Dadurch habe ich das Trinken als Handlung nicht so wahrgenommen. Es war aber ein riesen Fehler nach dem Bowlen noch mit zum Griechen was essen zu gehen mit anschließendem „Aschkommeinbierhrhammwanoch“.

    2) Im Januar war Bosseln. Da wird ein Bollerwagen voller Bierkisten und Kurzen-Pullen durch die Landschaft gezogen und danach auf allen vieren ins Ziel getorkelt.

    Besonders Punkt 2 zählt wohl zu der Sparte „Veranstaltungen, die rein dem Besäufnis“ dienen. Heute würde ich da TOTSICHER !!! absagen. Es ist ganz seltsam. Um dich herum ist alles besoffen und benimmt sich daneben. Da fühlst Du Dich automatisch als Außenseiter wenn Du nüchtern mit dabei bist, anstatt dich zu freuen, dass Du noch stehen kannst. :shock:

    Diesen Klassiker „Alk in der Gesellschaft ist nicht zu vermeiden“ haben wir hier schon einige Male durchgekaut. Mitunter recht kontrovers. Eine Sache hat mir aber sehr geholfen bisher :

    „Dein Körper will trinken also gib ihm was“ DER KLASSIKER SCHLECHTHIN !!!! Tee, Saft was weiß ich…. Achte immer darauf, dass Du den Kühlschrank mit Getränken voll hast …

    Ansonsten natürlich viel Erfolg bei den ersten Schritten.

    Ach ja und sage die Party ab. 8)

    Bis dann

    Gruss Vaan

  • Hey Vaan,

    vielen Dank für deine Ratschläge!! Tatsächlich habe ich die meisten Feiern, Treffen, Fußball gucken, eigenes Gartenfest… abgesagt.
    Aber der 5.7 erscheint mir sehr geeignet zu sehen, wie es mir geht. Außerdem heirat ein sehr guter Freund.
    Den Plan für diesen Abend habe ich schon so geändert, dass meine Frau und ich direkt neben der Feier ein Zimmer nehmen, so dass ich gehen kann, wenn ich merke, dass es nicht mehr geht. Auch hab ich meine Frau bei mir, die gar nichts trinkt und an diesem Abend bestimmt gut auf mich aufpasst!
    Ich kann mich doch nicht ewig verstecken, oder?
    Oder meinst du nach drei Wochen ist die Gefahr noch zu groß?
    Eigentlich bin ich sehr sehr willensstark.
    Na ja, noch ist nichts entschieden.
    Auf jeden Fall danke für deine Tipps!

    Ery

  • Hi Ery,
    also ich kann nur von mir sprechen und ich habe eine sehr gute Party jetzt am WE abgesagt, weil ich anderen nicht beim Trinken zusehen möchte.

    Mit Willensstärke hat das auch nichts zu tun. Wahrscheinlich wirst Du an dem Abend noch nicht mal Probleme haben ... der Saufdruck kommt später und dann sehr unerwartet und extrem. So habe ich es erlebt. Ich glaube auch, dass da was dran ist, wenn die alten Hasen dazu raten im ersten Jahr risikoreiche Situationen zu meiden. Sie haben sie schließlich selber erlebt.

    Liebe Grüße
    Biene

  • grüß dich ery!

    eins der wichtigsten grundbausteine die zu beachten sind auf dem weg ins trockenen leben:

    meide orte und anlässe wo getrunken wird.

    eine hochzeit ist so ein ort und anlass.

    vielleicht ist verstecken nicht der richtige ansatz. sehe es als schutz für deine nüchternheit. für sich, seine nüchternheit und sein leben einstehen ist nicht 'sich verstecken' für mich.

    mach dir in ruhe gedanken drum. instinktiv hast du schon andere treffs die deine nüchternheit gefährden könnten abgesagt.

    hat der liebe ery den link zu den grundbausteinen schon erhalten??

    und ery. du entscheidest. und nur du kannst auf dich aufpassen. es ist nicht die aufgabe deiner frau. es ist deine aufgabe dein leben zu schützen.

    gruß panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo zusammen,

    ich glaube, ich muss noch einiges über meine krankheit lernen....
    schön, dass es euch gibt und ihr mir tipps gebt!
    es ist halt nur so, dass ich überhaupt kein verlangen nach alkohol habe. aber das ist ja auch eine gefahr.
    na ja, werde die hochzeit wohl absagen.
    ganz lieben gruß!!
    Ery

  • hallo ery!

    es geht nicht darum, ob man grad verlangn nach alk hat. viellmehr distanz zum alkohol zu wahren und suchtgedächnis kaum raum zu geben. und risikominimierung für seine nüchternheit zu betreiben.

    es wäre eine weise entsheidung nicht zur hochzeit zu gehen. von anfang an seine krankheit ernst nehmen und die grundbausteine konsequent einhalten, ist ein guter weg den man einschlägt.

    grüße dich zurück
    panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Hallo Ery

    Zitat von Ery

    Aber der 5.7 ... heirat ein sehr guter Freund.


    Wenn das ein SEHR guter Freund ist, könntest du ihn nicht mal fragen, ob ein Teil der Feierlichkeiten evtl. noch ohne Alk auskommt?

    Wenn ich an meine eigene Hochzeit denke, ok beim Standesamt gab es Häppchen und wurde mit Sekt angestossen. Aber ich (und mein damaliger Mann auch) hätte ÜBERHAUPT kein Problem damit gehabt, so ein guter Freund (oder Freundin) mich darum gebeten hätte, zu den Häppchen z.B. verschiedene Säfte und Wasser zu reichen, statt Sekt. (Ok, meine Mum hätte vermutlich genörgelt, aber das wär's auch schon gewesen). Anschließend ging's in einem Café bei Kaffee und Kuchen absolut alkfrei zu. Erst beim Abendessen später gab es etwas Wein zum Essen, das war's auch schon. Bei uns hat NIEMAND mehr als nur sehr maßvoll getrunken, aber ok, das wäre bei so kurzer Trockenheit bei dir wohl auch schon riskant.
    Aber hast du deinen Freund schon mal gefragt, ob nachmittags die Feier vielleicht alkfrei ist? Dann bräuchtest du wenigstens nicht die ganze Hochzeit absagen - wenn deinem Freund an deiner Anwesenheit gelegen ist, dann wird er (und seine Partnerin) dir bestimmt gerne entgegenkommen?
    Hier müßtest du dich natürlich dafür outen, aber das hast du ja, wenn ich mich recht erinnere, eh schon getan, oder zumindest vor? :wink:
    Ich drücke dir die Daumen für eine gute, alkfreie Lösung!
    LG
    Feuervogel

  • Hallo Feuervogel,

    hm, also da die Braut selber auch keinen Alkohol trinkt, wird es kein Problem sein an alkoholfreie Getränke zu gelangen. Auch am Nachmittag wird es ganz sicher neben Sekt auch O-Saft zum Anstoßen geben.
    Zur Trauuung werden wir jetzt auch fahren, aber die Feier wohl ausfallen lassen. Auch wenn ich selber immer noch denke, dass es für mich in Ordnung wäre, verlasse ich mich doch lieber auf die "alten Hasen". Dafür ist mir meine Abstinenz zu wichtig.
    Heute Abend gehts zu der Selbsthilfegruppe in der Nähe meiner Arbeitsstelle. Bin gespannt, aber nicht schon gar nicht mehr nervös. Ich weiß ja jetzt schon wie es abläuft :)
    Ich möchte mal kurz aufschreiben, was alles besser geworden ist ohne Alkohol. Und das schon nach so wenigen Tagen:
    - ich bin viel leistungsfähiger. sowohl körperlich als auch geistig
    - ich bin viel ausgeglichener und fröhlicher
    - ich wache morgens fit und mit guter Laune auf
    - mein aufgeblähter Bauch ist weg
    - das Verhältnis zu meiner Frau ist unglaublich innig geworden (eigentlich so innig wie noch nie)
    - ich arbeite an meinen Fehlern
    - ich verhalte mich generell wieder gesünder (Bewegung, Ernährung, Entspannung)
    - ich habe nicht mehr so ein rotes Gesicht
    - ich spare pro Woche mindestens 50 €
    - ich "fühle" wieder

    Und was ist schlechter? Gar nichts!! Auf jeden Fall im Moment. Ich finde es schade, dass Festivals, Konzrte, Partys, Fußballspiele live,... erst mal gestorben sind. Bzw. vielleicht sogar für immer. Aber das ist mir mein neues Leben wert!

    Ganz lieben Gruß

    Ery

  • Hallo Ery !

    So soll das sein.
    Seit 14 Jahren "verzichte" ich auf Feiern auf denen es Alkohol giebt.
    Verzichtet habe ich aber nur die erste Zeit darauf.
    Heute stört es mich zwar nicht mehr wenn jemand in meiner Gegenwart ein Glas wein trinkt, wenn Jemand betrunken ist jedoch schon.
    Habe einfach keinen Bock mehr auf Saufgelage egal welcher Art. Habe gelernt auch so Lustig, Offen und Enthemd zu sein.
    Mein Vorteil seit ich nicht mehr trinke: Ich bestimme mein Leben, nich mein alter Kumpel Alkohol und ich weiss jeden tag was ich am Tag davor erlebt habe.
    Viel Spass bei der Gruppe und immer schön am Ball bleiben.

    Schönes Wochenende wünscht Bernd G

    Trocken seit dem 06.12.1993 und das bleibt auch so !!!

  • Zitat von Ery

    Zur Trauuung werden wir jetzt auch fahren, aber die Feier wohl ausfallen lassen. Auch wenn ich selber immer noch denke, dass es für mich in Ordnung wäre, verlasse ich mich doch lieber auf die "alten Hasen".

    Hallo Ery,

    auch von mir noch ein herzliches Willkommen in unserem Forum!

    Das, was Du da geschrieben hast, hat mich doch sehr beeindruckt: Obwohl Du selber noch nicht genügend Abstand hast und Dir eine Teilnahme an der Hochzeitsfeier als nicht so bedenklich erscheint, ziehst Du dennoch in Erwägung, Dich hier 'fallen zu lassen' und den Ratschlägen der Erfahrenen Gehör zu schenken. Respekt! So klug verhalten sich bei weitem nicht alle, die sich in vergleichbaren Situation befinden.

    Ich würde mich echt für Dich freuen, wenn Du es tatsächlich schaffst, die Teilnahme an den abendlichen Feierlichkeiten abzusagen.

    Viele Grüße aus dem Süden in den Norden :wink:

    pauly

    Es ist nicht leicht, das Glück in sich selbst zu finden,
    doch es ist unmöglich, es anderswo zu finden.

    Agnes Repplier

    Abstinent seit Oktober 2006

  • Hallo pauly und natürlich alle anderen,

    danke für die lobenden worte, aber ich hab einfach nur angst wieder in den alk zurück zu fallen. und wenn man ehrlich ist, hat das brautpaar an so einem abend ja auch nicht wirklich zeit zu bemerken ob man da ist oder nicht. na ja, ist jetzt auf jedn fall beschlossen. wir fahren zur trauung (300 km) und dann wieder nach hause.

    gestern gings mir nicht so gut. hattte ne ziemliche unruhe und war schlecht gelaunt. hab dann schon ans bier gedacht... zum ersten mal :( na ja, macht mir klar, das ich nach 2 wochen ohne ganz am anfang stehe...
    die selbstfilfegruppe am freitag war super!! muss mich jetzt entscheiden zu welcher ich regelmäßig gehe. nächste woche erst noch mal zu beiden!

    so, jetzt gehts ab in den garten...

    ich wünsche euch allen einen sonnigen sonntag. und natürlich einen deutschen sieg. ein em-finale alleine mit meiner frau auf dem sofa... hätte ich mir auch nie gedacht :)

    liebe grüße

    Ery

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