Trockenwerden auf jeden Fall "ein harter und steiniger

  • Hallo zusammen,

    immer wieder lese ich hier, dass das Trockenwerden ein sehr beschwerlicher Prozess ist. Viele Langzeittrockene drücken sich auch Neulingen dementsprechend aus, was diese oftmals verschrecken dürfte.

    Mich interessiert eure Meinung. Habt ihr das Trockenwerden wirklich als so harten Weg empfunden?

    Ich empfinde es als Herausforderung, an der ich täglich wachse und als große Erleichterung.

    Vielleicht hängt es auch einfach von der Herangehensweise ab, wie man es dann empfindet?

    Sicherlich gibt es unterschiedliche Situationen. Für den ein oder anderen ist es bestimmt härter als für andere.

    Eure Gedanken dazu würden mich sehr interessieren. Ich werde Neulingen jedenfalls weiterhin nicht schreiben, dass ein beschwerlicher Weg vor ihnen liegt, weil ich es einfach nicht so empfinde. Konsequent muss der Weg sein, keine Frage.

    Über eure Meinung dazu würde ich mich freuen.

    Viele Grüße
    Eric

  • Servus Eric,

    ich kann mich Deiner Meinung nur anschließen. Ich empfinde es nämlich auch so.

    Wobei ich nicht sagen will, daß es keine Probleme auf dem Weg gibt. Aber das nennt sich Leben, diese Probleme haben ja nichts mit Alkohol zu tun, sondern aus ihnen könnte der Gedanke ans Alkohol trinken wieder ausgelöst werden.

    Als ich mich hier anmeldete, da war ich einfach soweit, daß ich mich dazu entschieden habe, dieses Zeug aus meinem Leben zu verbannen. Das war gar kein Wunsch mehr, ich hatte es für mich beschlossen, mein "Erstversuch", aber für mich eben nicht "Versuch", ich war mir meiner Sache einfach irgendwie sicher. Ich hatte die Schnauze voll vom Alkohl. Denn das war nicht mehr ich, der mich da aus dem Spiegel angeschaut hat. Diese Person da - die wollte ich nicht sein. Da war keine Würde mehr vorhanden vor mir selbst. Versoffen, 50 kg Übergewicht, ohne Gefühle.

    Vielleicht hätte ich noch mit "nur" einem dieser Übel weiterleben können... aber ich hatte wohl "Glück", daß mir alles so geballt bewußt geworden ist.

    Von soher hatte ich wohl endlich den Willen gefunden, mein Leben wieder in die Hand zu nehmen und die guten Sachen der "alten Claudia" wieder ans Tageslicht zu bringen. Dazu mußte ich verstehen lernen, daß ich mit Alkohol zum Beispiel einfach nicht mehr umgehen kann. "SO EINFACH"...

    Naja, das Umdenken im Hirn, das Lernen, das Verstehen... das braucht sicherlich seine Zeit. Deswegen bin ich ja hier. Und ich muß heute sagen - meine Denke hat sich doch schon sehr verändert nach über einem Jahr nun. Aber mein Grundwunsch - ich möchte mir wieder in die Augen gucken können, wieder Würde vor mir selbst haben - der ist der Gleiche geblieben.

    Nur ist es jetzt kein "Wunsch" mehr. Ich laufe mittlerweile meist zufrieden meinen trockenen Weg entlang, sammel hier und da wieder mal ein Würdestückchen am Wegrand auf, in den Spiegel kann ich sogar schon wieder richtig gut gucken.

    Seitdem ich nicht mehr trinke, ist mein Leben trotz einiger Steine eine Art Zuckerschlecken geworden.... süss, vielversprechend... mein Gott - was bin ich für ein positiver, lebensbejahender Mensch geworden :roll::lol: ...

    Und ich empfinde - rückblickend auf nun das erste Jahr meiner zarten Trockenheit - dieses Jahr war doch schon so viel schöner als die drei versoffenen Jahre davor... wieso sollte trocken werden also "schwer" sein?

    Meine Meinung...wie meistens ein wenig wirr..grins..


    Liebe Grüße Dir!!!

  • Servus Eric,

    wenn ich wüsste, was Du mit "beschwerlicher Prozess" meinst, dann könnte ich direkt darauf eingehen.

    So kann ich dir nur sagen, dass es für mich bedeutet hat, mein Leben komplett neu zu strukturieren. Das beinhaltete u.a. den Wechsel des Arbeitsplatzes, den totalen Austausch des "Bekanntenkreises", das Erlernen von Problembewältigungsstrategien (was andere evtl schon mit 18 oder 20 Jahren "konnten", habe ich halt "erst" mit Ende Dreißig gelernt) und den Austausch von fast 37 Jahren "Gewohnheiten".

    Wenn du das als Herausforderung siehst, so ist das zwar einerseits richtig (es war auch eine Herausforderung), anderseits finde ich es leicht untertrieben und zu sehr "amerikanisch angehaucht" (die reden auch immer so gerne von der challenge...). Für mich war es die komplette Umstellung meines Lebens binnen eines Jahres. Und ich empfand das damals stellenweise als sehr beschwerlich.

    Das nicht-trinken hingegen war die leichteste Übung. Ich musste ja nur das erste Glas stehen lassen, da gehört nicht viel dazu - das kann jeder.

    Was mich viel mehr schreckt ist die Tatsache, dass (inzwischen häufiger als noch vor ein bis zwei Jahren) den Mitgliedern dieses Forums ihre Trockenheit "nachgetragen" wird. Es wird probiert, den Hilfesuchenden den Ausstieg "so leicht wie möglich" zu machen, sie nicht zu "verschrecken", nichts "unangenehmes" oder "hartes" zu sagen nur um diese neuen Mitglieder ja nicht zu brüskieren oder ihr Fernbleiben zu riskieren.

    Dazu kann ich nur sagen, das jede(r) aus seiner eigenen Abstinenz genug Motivation ziehen können muss um dauerhaft zufrieden trocken werden zu können. Braucht es dazu externe Ermutigung oder gar Überredung oder permanentes Locken oder andere "Hilfsmassnahmen", dann ist der Betreffende halt noch nicht so weit und auch wir werden seinen/ihren Rückfall/Ende der Trinkpause nicht verhindern können.

    Deswegen werde ich mich auch in Zukunft nicht scheuen, in bekannter sehr direkter Weise die Fakten auf den Tisch zu bringen - auch wenn manche diese nicht gerne lesen. Das bin ich den Teilnehmern hier schuldig: ihnen die Wahrheit zu sagen und ehrlich mit ihnen umzugehen. Belügen können sie sich selbst viel besser, da haben wir Alkoholiker schließlich jahrelange Übung drin...

    LG
    Spedi

  • Hallo,

    danke für eure Antworten!

    Zitat von Spedi

    wenn ich wüsste, was Du mit "beschwerlicher Prozess" meinst, dann könnte ich direkt darauf eingehen.

    Leider hat es den Threadtitel etwas zerissen. Ich beziehe mich auf die von Langzeittrockenen oftmals getätigte Aussage, vor dem Neuling läge ein "harter und steiniger Weg".


    Zitat von Spedi

    Für mich war es die komplette Umstellung meines Lebens binnen eines Jahres. Und ich empfand das damals stellenweise als sehr beschwerlich.

    Auch ich musste vieles umstellen. Was ich aber meine, ist, dass es mir zu jeder Zeit eine Freude war. Denn ich tat (und tue) das ja alles für mich, für meine Trockenheit. Es kam mir jedenfalls bis jetzt zu keinem Zeitpunkt "hart und steinig" vor.

    Zitat von Spedi

    Was mich viel mehr schreckt ist die Tatsache, dass (inzwischen häufiger als noch vor ein bis zwei Jahren) den Mitgliedern dieses Forums ihre Trockenheit "nachgetragen" wird. Es wird probiert, den Hilfesuchenden den Ausstieg "so leicht wie möglich" zu machen, sie nicht zu "verschrecken", nichts "unangenehmes" oder "hartes" zu sagen nur um diese neuen Mitglieder ja nicht zu brüskieren oder ihr Fernbleiben zu riskieren.

    In ein, zwei Fällen im Vorstellungsbereich (zu dem Du ja keinen Zugriff haben willst, glaub ich?) kam es mir in letzter Zeit auch so vor. Da war einfach ziemlich klar, dass derjenige weitersaufen und nur ein bißchen Frust loswerden wollte. Da hab ich dann auch nicht verstanden, dass so vehement auf die Leute eingegangen wurde.

    Und ich gebe dir auch recht, dass die Eigenmotivation des Betreffenden auf jeden Fall da sein muss. Es ist aber auch so, dass Menschen nunmal Angst vor Veränderungen haben. Bei dem einen helfen vielleicht klare Worte, vielleicht sogar Angstmachen, aber bei wieder anderen, noch sehr unsicheren Leuten, kann m.E. etwas "Aufbauhilfe" nicht schaden.

    Zitat von Spedi

    Das bin ich den Teilnehmern hier schuldig: ihnen die Wahrheit zu sagen und ehrlich mit ihnen umzugehen.

    Nur zu. Ich will ja auch keinen trockenstreicheln, sondern es ist meine eigene Erfahrung. Dass es eben nicht zwingend hart und beschwerlich werden muss, sondern eben auch ein sehr schöner Prozess sein kann, dem man gerne folgt.

    Eric

  • Hallo Eric,

    nach fast einem Jahr der Abstinenz gehöre ich zwar wahrlich nicht zu denjenigen, die sich als Langzeittrocken bezeichnen können, aber ich mag Dir trotzdem kurz meine Sicht zu Deiner Frage schildern:

    Als ich mich dazu entschlossen habe, meinem Trinken ein Ende zu setzen, habe ich noch relativ viele Dinge gut auf die Reihe bekommen. Auch meine Gesundheit hatte noch keine signifikanten Schäden bekommen und auch aus meinem Umfeld, welches nur in Maßen Alkohol konsumiert, hatte sich noch niemand abgewandt. Dennoch war ich mir meiner Alkoholsucht bewusst und mir auch darüber im Klaren, das mein Weg sich seinerzeit immer weiter in eine Sackgasse fortsetzte.

    An diesem Punkt galt es für mich zu begreifen, dass mein Trinken eben doch weit mehr anrichtet, als ich es zuvor geglaubt habe. Ein Beispiel dafür sei der den ganzen Tag vorhandene Gedanke an das erste Bier zum Feierabend. Wie sehr mir dieser die Konzentration raubte und wie wenig normal er eigentlich ist, konnte ich am Anfang meiner Abstinenz gar nicht glauben. Erst über die Zeit und vor Allem mit der notwendigen Reflexion habe ich darüber Klarheit gewonnen und bin heute froh, diesen Unterschied wahrnehmen zu können. Aber: Das hat mich eben nicht angeflogen, das habe ich mir erarbeitet. Dies ist freilich nur ein Beispiel von vielen, aber es verdeutlicht ganz gut, dass Empfindungen und Einschätzungen über die Erleichterung eines trockenen Lebens am Anfang gar nicht so nachvollzogen werden können. Mir ging es jedenfalls so :wink: .

    Insofern finde ich es völlig in Ordnung, wenn man Frischlingen auch mit auf den Weg gibt, dass neben der Aufgabe des Trinkens auch noch ein bisschen mehr Arbeit an sich selbst auf dem Programm steht. Nur nicht trinken reicht ja bekanntlich nicht, aber ob man von einem harten und steinigen Weg sprechen muss, weiß ich auch nicht. Eine ehrliche Ansage sollte man jedoch schon erwarten dürfen.

    Ich empfinde meinen Weg übrigens ähnlich wie Du den Deinen: Eine Herausforderung (keine sportliche), mein Leben auf einer neuen, alkoholfreien Bahn in Zufriedenheit weiterzuführen.

    Soweit mal.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Nachtrag:

    Eine Herausforderung (keine sportliche), mein Leben auf einer neuen, alkoholfreien Bahn in Zufriedenheit weiterzuführen. Eine Herausforderung, durch deren Annahme ich immer wieder neue, kleine und große Erfolge zu verzeichnen habe!

    So klingt's optimistischer :wink:.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo,
    Ehrlichkeit und Offenheit ist das A und O, und wie es jeder empfunden hat, so soll er es auch rüberbringen.
    Und außerdem hilft Ehrlichkeit und Offenheit nicht nur beim Trockenwerden.
    Bin jetzt ca. 17 Monate trocken und ob er steinig war kann ich nicht sagen, sehr ungewohnt, Neuland und eine Entdeckungsreise zu mir selber, die immer weiter geht.
    Mit vielen positiven Erfahrungen, aber auch mit negativen Erfahrungen, so wie das Leben nun mal ist.
    Und das ist es ja, das Leben ohne Alkohol ist unverfälscht, das ist schön, aber auch schwierig beim trocken werden, dies zu erkennen. Und auf alle Fälle eine Herausforderung wie J. schreibt. Und immer wieder aufs neue, jeden Tag, dessen sollte man sich bewußt sein.Aber das Bewußtsein fängt ja an,wenn man keinen Alkohol oder sonstige Bewußtseins veränderten Dinge zu sich nihmt.
    Und das ist das schöne am Trocken werden und am trocken bleiben, das Leben zu leben, und am Leben wieder teil zu haben, und da kann der Weg sein wie er will.
    LG
    Jürgen

  • Hallo Eric,

    ich kann deine Fragestellung gut nachvollziehen.

    Ich persönlich empfand den Weg - am Anfang, so die ersten 4-6 Monate als sehr hart. Ich hatte große Probleme mit meinen Gedanken, die sich ständig mit meiner Gefühlslage beschäftigten, mit dem nicht-wissen, wie ich das entstandene Vakuum füllen soll, das der Alkohol hinterlassen hat, die Depressionen, die sich daraufhin meiner bemächtigten usw. Dass war sozusagen die "Talsohle", dann ging es aber bergauf - ich sah einen neuen Silberstreif am Horizont, wurde wieder aktiv, ging hinaus, bemühte mich um Arbeit, wurde ehrgeizig, in mancherlei Hinsicht sogar ein bisschen tollkühn, wissbegierig und hungrig nach Leben und persönlichem Fortschritt.

    Rückblickend kann ich nur sagen: Ja, verdammt, der Weg des Trockenwerdens ist steinig und hart - aber eben auch wunderbar, ihn zu gehen. Was wäre das auch für ein Leben, wo alles ganz leicht und locker wäre? Trocken werden ist eine Herausforderung - aber eine tolle und richtungsweisende. Wenn es ganz einfach wäre, wäre es keine richtige Veränderung.

    Irgendwie drängt sich mir da der Vergleich mit sportlichem Training auf. Dabei kommt es ja auch nicht darauf an, möglichst den gemütlichsten und ruhigsten Weg zu gehen, sondern darauf, wie man den besten Fortschritt erzielt. Und wenn man weiß, dass dies hartes Training erfordert, muss man sich zwar tierisch anstrengen, aber man macht es trotzdem gerne.... :D

    Viele Grüße,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Servus Eric!

    Das Leben ist generell ein harter und steiniger Weg!
    Umso mehr wenn so einschneidende Veränderungen im zuge des Trockenwerdens anstehen.
    Mir persönlich sind die ersten Wochen und Monate am Schwersten gefallen, vor allem auch deswegen, weil ich zwar sehr viel Hintergrundwissen über die Alkoholkrankheit hatte, aber erst durch dieses Forum hier auch Informationen bekam was sonst noch alles an Veränderungen für eine stabile Trockenheit wichtig ist. Nicht alles konnte ich gleich umsetzen und an einigen Veränderungen arbeite ich immer noch.
    Neuen Forumsteilnehmern sollte man auf allen Fällen reines Wasser (abgewandelt) einschenken was auf sie alles zukommt, denn wie schon so oft geschrieben wurde: nur nicht trinken reicht nicht!
    Gleichzeitig wird sich aber jeder Neue hier selbst ein Bild machen können von den vielen nassen Alkoholikern, dier hier schon trocken geworden sind, deren Leben sich grundlegend geändert hat und die nun ein zufriedenes, trockenes Leben führen.
    Wem das nicht zu denken gibt und der für sich selbst so ein Leben haben will, dem ist sowieso nicht zu helfen.

    Wünsche mir noch recht viele "Neue" die dies schaffen!

    LG
    Andreas

    carpe diem

  • Moin Eric,
    hart und steinig?

    Es sind allerhand Veränderungen notwendig für mich gewesen,grundlegendste Veränderungen die ich für mich vollziehen musste,ansonsten würde ich heute nicht da stehen wo ich jetzt bin.

    Ob ich jenes nun als hart und steinig für mich betiteln möchte kann ich Dir mit nein beantworten.

    Diese eben jene Veränderungen waren mir bewusst als ich aus meinen Tiefpunkt heraus beschloss gänzlich mit dem Alkohol zu brechen,sie waren unabdingbar!

    Auch wusste ich das es nicht leicht werden würde,aber es wurde leichter,weil ich eben mit diesem Bewusstsein weiterhin kompromisslos meinen Weg gehe!

    Auch heute geht mir nicht alles von der Hand,aber ich habe und finde immer wieder Lösungsansätze für mich,hier im Forum,und auch im realen Leben,und wenn ich mal nicht weiter weiss,nehme ich mir auch gerne Hilfe an,die mir Dank meines neu gebildeten Umfeldes auch zuteil wird.

    Umsetzen muss ich es dann.

    Lieben Gruß,Andi

  • Hallo Eric,

    wenn ich mich zurück erinnere kann ich für mich sagen, es war ein schwerer Weg, mit vielen Emotionen und Tränen.

    Ich musste mit 26 Jahren (angefangen hat alles mit 13) lernen - zu leben. Aus heutiger Sicht, hatte ich davor kein Leben, an vieles kann ich mich nicht erinnern.

    Zum damaligen Zeitpunkt war es für mich ein Horror mich an Regeln zu halten und Disziplin zu erlernen, an mich selbst zu glauben, also ich musste Konsequenz auch erst erlernen.

    Ich war zwar auf jeden Tag stolz, den ich nicht getrunken hatte – aber für mich war die Anfangszeit ein beschwerlicher Weg.

    Diesen möchte ich, aus heutiger Sicht, nicht missen.
    Heute weiss ich wie schön mein Leben ist.

    Ich denke, jeder hat andere Erfahrungen gemacht, jeder hat seinen eigenen Tiefpunkt erlebt, jeder geht anders mit dem Trockenwerden um.

    Für Dich freue ich mich dass es eine Herausforderung und eine Erleichterung ist.

    Ich habe es damals anders erlebt.


    Grüsse von kawi

  • Ich hatte mit dieser Empfindung schonmal im Chat für Unstimmigkeiten gesorgt :lol: möchte sie aber trotzdem nochmal darlegen: Für mich war der Weg aus der nassen Sucht einfach. Alles war einfacher als diese Qual mit dem Alkohol, alles.

    Ich hatte allerdings auch das Glück, dass die meisten meiner seelischen Probleme offenbar alkoholinduziert waren und sich nach Beginn der Trockenheit von alleine verzogen haben. An den übriggebliebenen arbeite ich noch.

    Aber ich bleibe dabei: Nichts ist so schwer wie diese Zeit wo ich trinken musste. Wo sich alles um den Alkohol drehte. Ich bin dankbar für die Trockenheit, die ich jetzt habe.

  • Hallo,
    bin auch nocht nicht so lange Trocken.
    Ein steiniger und harter Weg war es aber
    bestimmt nicht für mich. Ich war wahnsinnig
    neugierig wie man das "schafft" und habe
    hier einige Leute genervt mit meiner Fragerei.
    "Was sind nasse Gedanken?" Wie kann ich lernen
    "Trocken zu Denken?" usw.

    Und das habe ich mir hier zu Herzen genommen
    "Erst mal machen, anfangen und nicht ständig
    alles hinterfragen" (Diese Forumsweisheit
    vermisse ich mittlerweile hier.)

    Vieles klärt sich erst mit der Zeit auf und man beginnt
    zu verstehen.
    Manches hat mir regelrecht Spaß gemacht, weil
    ich feststellte das sich mit der beginnenden Trockenheit
    rasch Fortschritte in allen Lebensbereichen einstellten.

    Bei mir war und ist auch nicht alles "Gold",
    doch ich stelle permanente Fortschritte fest.
    Oft kaum spürbar, aber über einen langen
    Zeitraum gesehen stetig.

    Meine "Trockenheit" ist und bleibt für mich
    ein Abenteuer in dem es immer etwas neues
    zu entdecken gibt.
    Bisher NUR Gutes!!!

    Paolo

    Als ich auf einer Kaufhaus-Kundentoilette in meiner eigenen Kotze aufwachte, hätte ich aufhören müssen zu saufen.
    Da war ich gerade mal 20 Jahre alt.
    Es sollten aber noch 30 Jahre vergehen!

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