Suchtberatung nach Forum notwendig?

  • Hallo zusammen,

    ich lese hier immer wieder im Forum das Neuankömmlinge zur Suchtberatung geschickt werden.

    Warum ist das so?

    Ich bin durch die alleinige Hilfe ,nach der Entgiftung durch dieses Forum trocken geworden und habe von der Suchtberatung keine oder wenig Ahnung.

    Als ich hier ankam wusste ich nicht viel von meiner Krankheit und stellte mich vor. Dannach wurde mir die Notwendigkeit eines Arztbesuches nahegelegt ,den ich befolgte. Der Arzt sprach mit mir meine Entgiftung durch und unterichtete mich über die weiter Möglichkeiten eine SHG oder mögliche Therapie. Dazu bekam ich auch ein Liste von Adressen.

    da meine Selbsthilfgruppe das Forum ist, ging ich auch den Weg der Grundbausteine und bin nun seit 15 Monate zufrieden trocken.

    Deswegen wollte ich mal ,für mein Verständnis wissen , was in der Suchtberatung anderes getan wird ,wie hier oder beim Arzt, außer das ich Sichtkontakt habe?
    Oder ist es als Bestätigung dessen , was wir hier auch vermitteln?

    Mich würde mal ,die gemachten Erfahrungen, interessieren.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut.

    Also mir hat die Suchtberatung hier einen Vortrag gehalten über Alkabbau im Blut und all diese Dinge. Auch wurde mir die Arbeitsweise der verschiedenen SHGs mitgeteilt. Auch wurden mir Telefonnummern und Ansprechpartner in meiner Stadt genannt.

    Also uninteressant war das nicht mal zu erfahren wo ich noch so Hilfe bekommen kann.

    Was spricht denn dagegen für den Notfall eine Adresse vor Ort zu haben ???

  • Hallo Vaan,

    Zitat

    Also mir hat die Suchtberatung hier einen Vortrag gehalten über Alkabbau im Blut und all diese Dinge


    solche Informationen habe ich auch hier im Austausch.

    Zitat

    Auch wurde mir die Arbeitsweise der verschiedenen SHGs mitgeteilt. Auch wurden mir Telefonnummern und Ansprechpartner in meiner Stadt genannt.


    ein grober Abriss hatte ich von meinem Arzt.

    Zitat

    Was spricht denn dagegen für den Notfall eine Adresse vor Ort zu haben


    Nichts , kommt aber darauf an was ich als Notfall ansehe?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat

    Nichts , kommt aber darauf an was ich als Notfall ansehe?

    Machen wir uns nichst vor.. Wenn bei einem Rückfall editxxx2 oder 3 Leute zu Hause vor Ort gehabt hätte bin ich mir sicher, dass diese 2 oder 3 Leute xxxvom Saufen abgehalten hätten. Das war im Chat nicht möglich edit xxxxxx.

    Ich war editxxx kurz am Überlegen ob ich edit xxxxxxhinfahre. Ich wäre xxxxxda gewesen. Da wäre eine unerfahrene Hilfe (ICH) besser gewesen als gar keine ...

    Edit xxx Lese dazu bitte meine PN Vaan , danke Hartmut

  • Hallo Vaan,

    Zitat

    Machen wir uns nichst vor.. Wenn bei einem Rückfall nach editxxxx2 oder 3 Leute zu Hause vor Ort gehabt hätte bin ich mir sicher, dass diese 2 oder 3 Leute xxx vom Saufen abgehalten hätten


    und das macht die Suchtberatung?

    Vaan , was hätte wäre und wenn ist nicht das was ich hier wollte . Echte Erfahrungen die gemacht wurden, sind mir da lieber.
    Zudem ich der Meinung bin das mich keine 10 Mann vom Saufen abgehalten hätten, wenn ich es wollte.

    Es geht mir hier in dem Thread auch nicht um die Suchtberatung außer Acht zu lassen, es geht mir um den Vergleich mit unserem Forum.

    Jeder soll /muss soviel Hilfe in Anspruch nehmen wie er benötigt!!!!

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo,

    eine Suchtberatung hat doch "nur" die Funktion, einem Süchtigen, hier einem alkoholkranken Menschen Institutionen und Wege aufzuweisen, eben Wege i.S. von Instititutionen, die mir Ansprechpartner für einen alkoholfreien Weg, SHG`s, Therapien, Trägerschaften etc., geben. Hilfe auch bei Formalitäten und Anträgen. Oder ?

    Wie Hartmut schon erwähnte, geben auch wir all diese Informationen weiter mit gleichzeitigem Erfahrungsaustausch über eine trockene Lebensführung.

    Und noch einmal zu Vaans Beitrag:
    Niemand kann niemanden vorm Rückfall bewahren, der entwickelt sich meist im Vorfeld und dem kann auch (meist) nicht mehr entgegen gesteuert werden.
    Rückfälle heißt es früh genug zu erkennen, und da kommen wir wieder zum Thema "bei sich sein" und seine Gefühle ständig zu überprüfen.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Hartmut,

    ich glaube, dass es jedenfalls nicht schadet, neben unserem Forum auch eine Suchtberatung vor Ort aufzusuchen. Einen sehr wichtigen Punkt hast Du dabei ja auch bereits angesprochen: Ein direktes Gespräch hat doch noch einmal eine ganz andere Wirkung, als der Austausch über das Internet. Letzteres gestattet nämlich auch den heimlichen ‚Ausstieg’, ohne das jemand aus dem realen Umfeld etwas von diesem ‚peinlichen’ Trocknungsversuch mitbekommen hat.

    Ich habe für mich ganz persönlich die Erfahrung gemacht, dass diese Besuche meine Krankheitsakzeptanz deutlich gefestigt haben. Hier gilt ganz allgemein: Der noch- nicht- so- ganz- sicher- ob- er- ein- großes- alkoholproblem- hat-Mensch bekommt durch diese zweite Meinung (auch gerne eine dritte oder vierte) mehr Sicherheit/Einsehen/Akzeptanz. (Zumindest besteht die Möglichkeit dazu!)

    Hier gibt es natürlich auch konträre Meinungen: Wer nicht so am Boden ist und bedingungslos annehmen will, der soll sich gefälligst zu seinem Tiefpunkt saufen und dann wiederkommen. An einer solchen Stelle bedarf es dann selbstverständlich keiner zweiten Meinung mehr, aber ob das jetzt mehr Sinn macht, das wage ich mal zu bezweifeln. Vor diesem Hintergrund empfinde ich es auch nicht als Wegschicken, wenn aus diesem Forum heraus der Tipp kommt, sich doch zusätzlich zu diesem Forum auch mal um real-life-Kontakte zu kümmern.

    Grundsätzlich macht die Suchtberatung allerdings nichts anders* oder besser als unser Forum (so meine Erfahrung). Lediglich die Möglichkeiten von weiterführenden Therapien werden dort eröffnet. Aber: Das gilt natürlich genauso für andere SHGs (wieder ohne Thera): Auch hier findet man Menschen, die einem mit Rat und Tat auf dem Weg in ein trockenes Leben unter die Arme greifen können. Also alles so eine Sache.

    (* die von mir besuchte Suchtberatung hatte auch Gruppengespräche im Angebot)

    Eine weitere interessante Erfahrung, die ich gemacht habe: Fast alle SHGs halten irgendwie nicht viel von anderen Hilfsangeboten. Die Gruppe ABC findet die Gruppe XYZ doof und umgekehrt genauso, Suchtberatungsstellen sind auch nicht dolle und auch unser Forum wird nicht unbedingt positiv bewertet. Das scheint irgendwie ein wichtiges Element von Selbsthilfe allgemein zu sein: Die anderen sind alle doof! Angesichts der doch ernsthaften Erkrankung, die wir nun mal haben, finde ich diese immer wieder anzutreffende Mentalität, die mich mehr an ein beleidigtes Kindergartenkind erinnert (war jetzt keine Kritik an Dir, lieber Hartmut!), etwas unangebracht.

    Aber nun ja, das war meine Meinung bzw. Erfahrung. Den größten ‚Gewinn’ in meiner Trockenheitsarbeit habe ich jedenfalls hier im Forum gefunden, und das, obwohl ich auch bei anderen Stellen und SHG vorbeigeschaut habe :wink:. Also alles nicht so schlimm.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo,

    also ich glaube nicht das hier im Forum Adressen von Ansprechpartnern, SHGs, Therapien, Trägerschaften etc. herausgegeben werden.

    Auch in einer Suchtberatung findet ein Erfahrungsaustausch statt in Form von SHGs.
    Vorbereitungsgruppe auf LZT und Nachsorge finden zum Beispiel in Suchtberatungen statt. Ambulante LZT auch.
    Desweiteren gibt es dort, jedenfalls die ich kenne, Projekte für betreutes Wohnen und einiges mehr.

    Jemanden hier vom Forum zur Suchtberatung zu schicken macht Sinn wenn es um Fragen einer Therapie, Hilfe vor Ort und dem persönlichem Gespräch geht. Alles Ding wo das Forum auf seine natürlichen und gewollten Grenzen stößt.

    Deshalb finde ich reale Ansprechpartner vor Ort, besonders in Krisensituationen sehr wichtig und sie sind nicht zu unterschätzen.

    Das Forum kann ein wichtiger Teil meines trockenen Lebens sein, aber ich sollte mich nicht allein auf das Forum verlassen.

    Gruß
    Mannberlin

  • Hallo @all, hallo MannBerlin,

    sicherlich meinst du diesen Passus anders, möchte da aber noch einmal einhaken zum allgemeinen Verständnis und meiner Erfahrung.

    Zitat von Mannberlin

    ... , aber ich sollte mich nicht allein auf das Forum verlassen.

    V E R L A S S E N habe ich mich seinerzeit auf niemanden, denn damit hätte ich wieder Verantwortung von mir geschoben und im Falle des Nichterfolgs "Schuldige" gefunden.

    Ob in realen Gruppen, Therapien oder bei dem Angebot unseres Forums hieß (heißt) es für mich, dass ich endlich mit Fremderfahrungen und Selbsthilfe neue Strukturen auf mein Leben anwenden kann, die mich zur Trockenheit (damals für mich ein abstrakter Begriff) führen können.

    Ich habe damals in einer realen Gruppe (Forum gabs noch nicht) meinen Weg gefunden, aber ohne jetzt subjektiv zu sein und das Forum zu überwerten, bietet sich hier ein Erfahrungsschatz in Beiträgen (nur zu erkennen muss man sie lernen), der ohnegleichen ist.

    Gruß, Freund.

  • Ob eine Suchtberatung sinnvoll ist - die Frage ist für mich eher theoretischer Natur und zudem recht provokativ.

    Gegen Provokation habe ich ja nun nichts, im Gegenteil. Bleibt also der theoretische Charakter.

    Und da muss ich klar sagen: bei einer fachlich kompetenten Suchtberatung ist einfach mehr dahinter als "nur Informationen".

    Seien wir doch mal ehrlich: wir hier sind zwar alles Betroffene (oder deren Angehörige), aber keine Fachleute. Wir eignen uns zwar im Laufe der Zeit mehr oder weniger viel Wissen über unsere Krankheit an, aber nicht sehr oft übergreifend. Wir stossen da ganz klar sehr früh an unsere Grenzen.

    Und wenn ich mir die heutigen "Suchtkarrieren" so ansehe, muss ich feststellen dass es den "klassischen Alkoholiker" nicht mehr so häufig gibt. Viel öfter -und das sehen wir auch hier im Forum regelmässig- kommen Menschen mit Mehrfachabhängigkeiten zu uns, oder gar Menschen mit schwerwiegenden psychischen Problemen (zusätzlich zu den durch Suchtmittel hervorgerufenen!), die sich hier Rat und Hilfe erhoffen. Rat und Hilfe, die wir mangels Kompetenz gar nicht geben können. Rat und Hilfe, die wir manchmal auch nicht geben können, weil uns wichtige Informationen zur (Sucht-)Geschichte fehlen. Was uns hier auch fehlt: der persönliche Eindruck, der in einem anonymen Raum wie dem Internet einfach nicht stattfinden kann.

    Warum dann nicht der Gang zum (Haus-)Arzt reicht? Nun, ich habe es selbst erlebt, dass Ärzte zum Thema Sucht oft nur sehr unzureichende Kenntnisse haben. Dies geht soweit, dass zum Teil völlige weltfremde Empfehlungen abgegeben werden - aus welchem Grund auch immer. Und ob ich einen "guten" oder "schlechten" Arzt "erwischt" habe - wer will das selbst beurteilen, wenn er sich Rat holen will und eben noch keine eigene Erfahrung hat???

    Darüber hinaus ist es in einem Forum einfach nicht möglich, Rechtsberatung und/oder medizinische Fragen zu beantworten. In einer qualifizierten Suchtberatung gibt es zumindest die Weiterempfehlung von kompetenten Ansprechpartnern zu diesen Themen, wenn es nicht gar in der Einrichtung schon einen Suchtmediziner bzw Anwalt gibt.

    Aus diesen Gründen sehe ich die Arbeit einer Suchtberatung als weiterhin unverzichtbar an. Dort sitzen geschulte Fachleute, die auch bei Mehrfachdiagnosen und anderen Dingen wissen, wo sie ansetzen können (und müssen), um denjenigen "in die richtige Bahn" zu setzen.

    Eine Suchtberatung schmälert in meiner Meinung auch nicht die Erfolge dieses/eines Forums oder einer SHG, sondern ich sehe es als sinnvolle Bereicherung im breiten Angebot an Hilfsmassnahmen an.

    Ich sehe es daher auch nicht als ein "wegschicken" an wenn ich auf die Suchtberatung verweise, sondern als zusätzliche Quelle, die ich anzapfen kann aber nicht muss.

    Und ob wir das nun glauben wollen oder nicht: es gibt viele Alkoholiker, die von der Existenz einer Suchtberatung nichts wissen bis sie es durch uns erfahren...


    LG
    Spedi

  • Servus Karsten,

    darauf habe ich nach dem Abschicken fast gewartet.

    Aber selbst als Erfahrungsaustausch, wenn ich für mich erkannt habe, dass ich Alkoholiker bin: Du siehst selbst wie oft Du oder die Moderatoren hier eingreifen müssen, weil Rechtsberatung verlangt/gewünscht/erhofft wird, weil medizinische Fragen gestellt werden, oder weil wir alle hier mit unserem Erfahrungsschatz einfach dem Betroffenen nicht das vermitteln können, wonach er/sie sucht.

    Sehr viele, die hier aufschlagen, wissen am Anfang ja gar nicht so genau, wonach sie "eigentlich" suchen. sie wissen nur, dass es so wie bisher "nicht geht". Und dass ihr Alkoholmissbrauch damit zu tun hat.

    Nochmal: ich will und werde die Erfolge dieses Forums, von dem auch ich regelmässig profitiere, nicht in Frage stellen. Es taugt in meinen Augen sowohl als "Infoveranstaltung" (vorwiegend im offenen Bereicht), als auch als SHG (im geschlossenen Bereich).

    Aber eine SHG kann professionelle Suchtberatung und Suchthilfe nicht ersetzten, soll sie auch gar nicht. Schließlich vermitteln wir in der SHG auch gelebte Erfahrung aus der Suchtbewältigung und nicht therapeutische Ansätze und bürokratische, medizinische oder rechtliche Hilfestellung. Das ist nicht Aufgabe der SHGen, auch wenn die Politik in Zeiten knapper Kassen mache dieser Aufgaben gerne an die (kostenfreien) SHGen delegieren würde...

    LG
    Spedi

  • hallo leute

    ich denke, das man hier doch auf die formulierung achten muß. wenn ich so schreibe das mein gegenüber den eindruck hat hier ist er nicht willkommen und soll doch mal zur suchtberatung gehen, ist das sicher grund verkehrt. wenn aber der neuling sagt, das sein arzt ihn mit bemerkungen wie, "dann trinken sie eben weniger" nach hause schickt und er nicht weiter weiß, dann denke ich schon das hier der hinweis auf die suchtberatung notwendig ist. die kennen ihre ärzte vor ort, das können wir gar nicht leisten, wir können nicht alle ärzte im letzten kleinkleckersdorf kennen.

    auch wenn jemand sagt ich komme mit der shg allein nicht weiter ich will eine therapie, ist dann auch die beratungsstelle die richtige adresse. ich kann für mich behaupten, das ich durch meine damaligen umstände nur mit shg nicht trocken geworden wäre, ich brauchte die thera. wenn es damals schon das forum hier gegeben hätte wo ich täglich hätte schreiben könne, hätte das sicher die sache noch beschleunigt und ich hätte nicht ein ganzes jahr gebraucht um zu verstehen. gabs aber nicht.

    also ich denke das in manchen fällen die zusätzliche in anspruch nahme der suchtberatung durchaus sinn macht, nur die leute so gleich im selben atemzug mit der begrüßung da hin zu schicken, das geht gar nicht. da sollte man sorgfältig auf die formulierung achten, das das nicht falsch rüber kommt.

    das forum ist mittlerweile meine alleinige shg geworden, weil ich hier nicht auf feste termine angewiesen bin, nicht wochenlang ohne gespräch dastehen wenn aus irgend welchen gründen mal ein termin nicht kalppt. und bei dem wetter nicht zu vergessen hier kann ich im badeanzug sitzen :wink: spaß beiseite, für mich ist es ein riesen vorteil hier immer jemanden anzutreffen, da rückt es schon fast in den hintergrund die leute nicht von angesicht zu sehen, außerdem wird im geschlossenen so privat geredet, über die menschen hier weiß ich teilweise sehr viel mehr als über die aus meiner alten shg, hat eben auch vorteile den anderen nicht zu sehen, viele können sich hier einfacher öffnen.

    im grunde muß klar sein das uns hier jeder willkommen ist, bei den alkis natürlich mit der voraussetzung ein abstinentes leben anzustreben. welche zusätzlichen hilfsangebote der einzelne noch annimmt liegt bei jedem selbst.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Servus Karsten

    jetzt sind wir glaube ich beim "echten" Punkt angelangt:

    Zitat

    ...weil es nicht machbar ist, [...] nur die Hilfesuchenden zu erreichen, die dieses Forum als Selbsthilfegrupe nutzen wollen...

    Das beklagst Du nun schon mindestens seit ich hier im Forum bin, und ich gebe Dir auch recht, dass dies schade ist.

    Aber genauso wie in der "realen" SHG hat es einfach auch hier Besucher/Gäste, die -aus welchem Grund auch immer- "nicht passen". Sei es, weil sie die Forenregeln verändern möchten, sei es, weil sie sich etwas anderes wünschen, sei es, weil sie an sich selbst nichts verändern wollen ... diese Liste ist beliebig verlängerbar. :?

    Das ist das Leben, mit all seinen unterschiedlichen Charakteren und deren Wünschen und Einstellungen.

    Darauf einen "Gelassenheitsspruch": kann ich... - will ich... - ich unterscheide... - und ich setze um.

    Karsten, Du hast doch mit diesem Forum eine gute Plattform geschaffen, die beide "Seiten" zufrieden stellen kann. Die SHG im geschlossenen Bereich, und die "Infogruppe" im offenen Sektor. Was der Einzelne daraus macht, steht nicht in Deiner/unserer Macht.

    Einzige Anregung -aber die kennst Du ja auch zur Genüge von mir- wäre, die Threads, bei denen kein Veränderungswille erkennbar ist, von Zeit zu Zeit mal zu schließen. Das Thema haben wir aber bereits in epischer Breite diskutiert und ich akzeptiere Deine Einstellung dazu. :lol:

    In diesem Sinne: Pro Suchtberatung, pro Forum. Leben und leben lassen. :P

    LG
    Spedi

  • Hallo Spedi, Karsten & all,

    das von Dir geschriebene Spedi kann ich nur bekräftigen und unterstreichen.
    Es ist auch nicht so Karsten das hier eine Art "Konkurrenz" zwischen Forum und Suchtberatung herbeigeredet werden soll.
    Bei meinem ersten Aufschlagen in einer Suchtberatung wurde mir übrigens neben allen anderen Vorschlägen und Maßnahmen sehr Empfohlen mir eine SHG zu suchen, zum Ausstausch zwischen Betroffenen.
    Welche SHG ich wahrnehme, wie oft ich da hingehe ist doch letzendlich mir überlassen und muß ich für mich entscheiden.

    Übrigens, wenn ich später in der Suchtberatung vom Forum erzählte wurde sehr interessiert zugehört. Es ist nicht immer bekannt und es gibt auch Foren welche nicht so sind wie dieses hier.

    Einen Neuen, Ratsuchenden hier sofort zur Suchtberatung zu "schicken" halte ich allerdings auch für verfehlt.
    Einziger Aspekt könnte sein das derjenige aus seiner eigenen Anonymität , dem sich Verstecken und der Verheimlichung seiner Sucht hervortreten muß.
    Denn wenn ich wirklich zur Suchtberatung gehe dann fange ich an mich zu meinem Problem zu bekennen.
    Denn hier nur schreiben, ich kann nicht und habe Angst zum Arzt zu gehen, und was so alles für Begründungen kommen, helfen dem Hilfesuchenden nicht und dann sitzt er in der Nacht als heulendes Elend vorm PC und postet in seinem Zustand die absonderlichsten Sachen.

    Hilfe durch Selbsthilfe ist sehr wichtig und überhaupt nicht von der Hand zu weisen. Hilfe durch Profis wie Therapeuten, Psychologen, Suchtberatern als Ergänzende und/oder flankierende Maßnahmen kann in meinen Augen genauso wichtig sein.

    @Freund
    Ich meinte es anders als Du es gelesen hast.
    Die schlimmste aller Möglichkeiten, das Internet bricht auf unbestimmte Zeit zusammen oder was auch immer.
    Eine reale SHG erreiche ich auch zu Fuß, wie würde ich Dich ohne Internet zum Austauch erreichen?
    Das meinte ich damit das ich mich nicht nur auf ein Internetforum verlassen sollte.
    Hat nicht damit zu tun das ich Verantwortung abgebe, sonder mehr das es in meiner Verantwortung liegt mir Alternativen zu schaffen für den Fall der Fälle.
    Jetzt verständlicher?

    Gruß
    Mannberlin

  • Hallo@all

    nun hat meine provokadive Frage doch einiges produktives bewirkt :wink:

    Ich habe hier in diesem Thread doch eine ganze Menge Infos bekommen die ich sicherlich bei der Suchtberatung auch hätte bekommen können.
    Ich habe hier auch den Vorteil ,ein schnelles Feedback zu bekommen und das was ich nicht sofort verstehe, zu einem späteren Zeitpunkt, immer wieder nachlesen oder nachfragen kann.

    Das heißt für mich das ich hier im Forum ,mehr als gut aufgehoben bin und wenn es nötig ist , fachkundige Menschen gibt , die mir dann weiterhelfen können.
    Z.b die Suchtberatung als Ergänzung für weitere Maßnahmen wie Therapie/Ärzte/Psychologe empfehlen.

    Ich bin der "Klassisiche Alkoholiker" und wusste am Anfang auch nur das ich Hilfe brauchte und sonst nicht viel von meiner Krankheit. Wenn ich da gleich "weitergeschickt "worden wäre , hätte ich mich sicherlich ,mit meinen damaligen Nassen Gedanken nicht willkommen oder gut aufgehoben gefühlt.

    Sollte sich in meinem weiteren Verlauf die Notwendigkeit bestehen, die zusätzliche Hilfe benötigt , würde ich ohne wenn und aber , alles in Anspruch nehmen was mir geboten wird.

    Ich sollte aber auch dazu bereit sein ,alles was ich erlerne und erfahre im realen umzusetzen und es nicht nur anzuhören und dannach auszusitzen.
    Es gehört immer auch ein Handeln dazu. Sonst nutzt mir kein Forum, Beratungsstelle, Therapien usw.. was

    Schließlich geht hier um mein Leben und dafür trage ich die Verantwortung.

    Das sind die ersten spontanen Gedanken und Erfahrungen dazu. Ich bedanke mich erstmal bei den jetzigen Poster und freue mich auf jede weitere Anschauung.

    Trockene zufrieden 24h
    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Ihr lieben

    Ich bin Marina und noch recht neu hier mein Vater ist Alkoholiker und mein Schwiegervater auch.

    Ich finde dass jeder für sich selber entscheiden muss was für Ihn der richtige Weg ist. Ich bin auf alle fälle sehr glücklich darüber dieses Forum gefunden zu haben und halte es für mich für den richtigen Weg. Es gibt mit Sicherheit viele Leute die zusätzlich eine Selbsthilfe Gruppe brauchen und mit Sicherheit auch viele Leute die zusätzlich zum Forum noch was machen sei es eine andere Selbsthilfegruppe, Gespräche mit der Suchtberatung, Psychologen oder ähnliches. Ich kann aber von mir sagen das ich mich hier sehr aufgehoben fühle auch dadurch das hier mir niemand geschrieben hat geh mal zum Arzt oder Besuch eine Selbsthilfegruppe. Ich habe dieses Forum per Zufall gefunden bei der Suche nach Informationen zur Alkoholkrankheit und es ist für mich der richtige Weg weil. Ich mir hier alles von der Seele schreiben kann weil mir hier immer jemand zuhört weil ich keinen Termin brauch und weil ich hier auch Anonym sein kann. Ich selber bin nicht der Type der sich vor eine Gruppe von Leuten setzten kann und sagen kann das und das ist mein Problem. Ich denke aber auch dass hier im Forum die Moderatoren so fit in der Materie sind um zu sehen wenn sie zum Arzt schicken und wenn zur Suchtberatung und wenn in eine örtliche Selbsthilfegruppe. Ich für mich möchte erstmal nur hier bleiben.

    Lieben Gruß
    Marina

  • Hallo...

    ich hab nur das Forum als SHG...
    aber ich denke,es sollte jeder selbst entscheiden ..wieviel SHG wichtig für ihn ist...
    Als ich noch trank...und merkte,daß ich nicht mehr ohne Alkohol sein konnte...fand ich beim googlen dieses Forum... ich las und las und las...und begann daran zu denken,endlich ohne Alk zu leben und schaffte dann auch den Absprung...seitdem bin ich hier täglich aktiv..schreibe Tagebuch in dem Geschützten Bereich...
    Was für mich sehr lobenswert und wichtig an diesem Forum ist..was mir wohl eine reale SHG gar nicht bieten könnte...die ganze Breite des Alkoholismus...
    also Co-Abhängigkeit,Kinder von Alkoholikern,Alkoholiker selbst und nebenbei noch sehr viel Informationen zum Alkoholismus...hier im Forum gibt es zig Geschichten,die das Leben schreibt über Alkoholismus...
    Auf meinem Weg in das Leben ohne Alk habe ich schon alle Bereiche dieses Forums emsig genutzt...die Bereiche der Alkoholiker selbst zeigten mir,daß ich nicht allein bin....außerdem bin ich auch ein Kind einer Alkoholikerfamilie..in diesem Bereich"Kinder" zu lesen,half mir zu verstehen,warum ich teilweise so ticke,wie ich ticke...als ich mich von meinem Partner damals trennte,half mir das lesen im Co Bereich sehr....die sehr gut beschreiben,wie sie lernen,sich ohne Partner auf die eigenen Füße zu stellen...und wenn es mir mal ganz schlecht ging und ich auch leichten Saufdruck verspürte..las ich im Vorstellungsbereich...wie schlecht es gerade einigen ging..die sich dort anmeldeten..und ich wußte,das möchte ich nicht wieder..
    noch ein Vorteil dieses Forums...geschriebenes kann ich jederzeit nochmal nachlesen...
    ich hatte auch einen Rückfall im letzten Jahr...und auch da half mir die aktive Hilfe hier von einigen mich wieder schnell auf den geraden Weg zu bringen...
    Und ich denke,daß es auch keine reale SHG geschafft hätte ,mich im Vorfeld vor diesem Rückfall zu bewahren...weil ich trinken wollte...

    Lieben gruß
    Kiki

    mein Rückfall zeigte mir,wie kostbar ein Leben ohne Alkohol ist!

  • Hallo zusammen,

    Thema heißt.....

    Zitat

    Re: Suchtberatung nach Forum notwendig?

    Ich fand zuerst über Google dieses Forum, war dann bei meiner Hausärztin und habe mich dort zum ersten Male geöffnet und geoutet.

    Mit Informationen, Adressen auch über Suchtberatungsstellen habe ich dann einen begleiteten ambulanten Entzug gemacht.

    Ich nutze alleine dieses Forum als meine SHG und hab bisher nichts auf meinem trockenen Wege vermißt, was ich nicht auch hier finden würde.
    Bis vor kurzem hatte ich auch eine begleitende Psychotherapie.

    Dieses Heute ist ein IST-Zustand !

    Sollte ich feststellen das mir zu meiner weiteren Trockenarbeit noch etwas fehlt kenne ich ja die entsprechenden Anlaufstellen, Hilfsangebote gibt es ja genug ich muß sie nur auch nutzen !

    Reale SHG, Online SHG, oder beides zusammen,......Jeder wie er es mag und braucht !

    Ich mag für mich eine SHG die 24h tgl. geöffnet hat.....

    Lieben Gruß, Rose

  • Hallo zusammen,

    zuerst finde ich es wichtig zu betonen, das wir ja alle ein Ziel haben, egal ob Alkoholiker oder CO.

    Wir haben erkannt, das etwas gewaltig läuft, oder lief und das wir Hilfe brauchen, alle die wir hier sind.

    Ich habe mich zuerst im Forum angemeldet, und hier geschrieben. Dann habe ich für mich festgestellt, das mein CO - Leben Wurzeln hat, die tief in mir liegen.
    Durch das Forum wurde es mir überhaupt erst möglich, dahin zuschauen.
    Habe dann Kontakt zur Suchtberatung aufgenommen, war mir bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar, das die auch für COs anprechbar sind.

    Dort hat man mir zusätzliche Einzelgespräche angeboten, die ich auch bis jetzt nutze.
    Ich besuche auch noch eine SHG, aber nicht aus dem Grund, weil mir das Forum nicht reicht, sondern weil ich für mich das Gefühl habe, das es für meinen Weg wichtig ist, mir auch "öffentlich" eingestehen zu können, das ich CO bin und mein Mann nasser Alkoholiker.

    Ich will das einfach nicht mehr alleine im stillen Kämmerchen ertragen müssen, und sehe es vielleicht auch als ein einüben, zu MIR stehen zu können.

    Das alles ändert aber nichts daran, das mir das Forum sehr, sehr wichtig ist, und ich wirklich heilfroh bin, hier gelandet zu sein. Daran wird sich auch nichts ändern.

    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

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