Codierte Veränderungen

  • Hallo Ihr Lieben,

    da steht, schreib erst auf diesen Seiten, wenn Du ein Jahr trocken bist. Wollte ich, letztes Jahr, das Jubicojahr, war aber nix, dieses Jahr noch mal, trockenes Jubialkcojahr war Müll, jetzt muß ich aber mal, weil ich will, weil ich kann, denn nächstes Jahr bekomme ich vielleicht wieder ganz neue Gedanken. Manchmal schreibe ich oft zu viel, dann versteht mich keiner mehr, deshalb gehe ich heute den spedierten Weg, kurz, über mich, im Focus:

    Ich bin ein unbeugsamer Gebeugter, eigentlich ein Co-abhängiger, ein Ehemann, als ich hier ankam, später wisch die Spannung aus mir und ich bog mich gerade, ich wurde biegsam, wie die Weide im Wind, aber gerader und andere Erkenntnisse flossen ein.

    Auf dem Weg zur Menschlichkeit frage ich mich, was sich in den vergangenen über 2 Jahren an Veränderungen so ergeben haben und habe mal paar erfaßt (aber hallo, sie verändern sich, täglich):

    - ich bin dankbar für alle Erfahrungen die ich gemacht habe, denn ich bin durch die Erkenntnisse nicht besser und nicht schlechter geworden, aber ich kann Mut zur Veränderung finden.

    - ich bin coabhängig, falsch programmiert, find ich voll OK
    - ich durfte erfahren, daß ich Alkoholiker bin und froh bin für die Erfahrung
    - ich wurde hier trocken, meine Denke später auch
    - ich erfuhr einen Weg, daß die Kippen verschwanden
    - mein Gewicht ging bei jeder Aktion bis zu 15kg rauf und runter, es normalisiert sich
    - meine Eßgewohnheiten veränderten sich, ich fand Freßdruck, er gibt mir Signale.
    - Gedanken an meine Frau bestimmten den Tag, ich mag sie, klar, ich liebe sie, ich denke an sie, aber sie hat eine periphere gesunde Stellung eingenommen, sie ist in mir, wo sie immer hätte sein sollen, belastungsfrei..
    - „Ichs“ gehören auch dazu, ich wurde egoistischer, gesund egoistischer, denn ich bin ich.

    - ich habe undisziplinierte, verquerte Gedanken festgestellt, je mehr ich finde und ordne, je klarer werde ich mir. Meine Freiheit ist in mir und nicht im Reagieren auf Umstände.
    - die Umstände führten zu allerlei Untersuchungen, die ich nie hätte machen lassen, mir geht es gut, besser als je zuvor.
    - ich durfte lesen und schreiben lernen, meine Gedanken auszudrücken, um mich zu begreifen
    - mein Körper nahm dankend Sport und Bewegung an, ich kann lange laufen, es macht Freude dabei zu genießen, teil der Natur zu sein.
    - ich begann mit ganz kleinen Schritten und viel gehen und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann fange ich wieder mit ganz kleinen Schritten vorne an, immer wieder.
    - mein Körper reagiert direkt auf mein Innen drin und mein Geist auf meinen Körper. Beides begann sich gesund zu formen, da harmonierte ich.
    - ich lernte alleine zu sein, mit mir, bei mir, ohne Ablenkung durch andere, meine Frau, Arbeit, Telefonate, Menschen, Fernsehen, Zeitungen, Bücher, Radio, Spiele, Veranstaltungen, Musik, Job, auch der Computer, die Verbindung in die Welt steuert nicht mich, ich ihn.
    - ich lernte im Heute zu leben, aus den Vollen zu schöpfen, etwas an die schönen Dinge von Gestern zu denken und etwas Kraft aus den Gedanken an Morgen zu schöpfen.
    - ich erfuhr, daß ich gestern anders war, also konnte ich Dinge nicht wissen, sie waren für mich die Wahrheit, auch wenn sie anders waren und morgen eine neue Wahrheit werden.
    - ich merkte, daß alles was ich las, so geschrieben wurde, wie ich mich fühlte, auch wenn der andere es anders dachte oder ich.
    - noch länger dauerte es, bis etwas von mir blind gelebt wurde, dafür brauche ich noch lange.
    - Gedanken der anderen sind deren, es gelingt mir immer besser sie bei ihnen zu lassen, denn es sind nicht meine, auch wenn sie scheinbar für mich formuliert wurden.
    - ich bin genauer, pingeliger, kleinlicher geworden und komme immer öfter auf den Punkt, ich sehe Blockaden und Strukturen bis in unsere Konzernspitze, die so nicht stimmen. Ich kann viel anders Nutzen und spare Zeit, für mich.
    - ich konnte ganz schön lieben, viel ver-lieben und schön lieben, mich übersah ich dabei, heute habe ich mich lieb.
    - meine Beziehungsideale waren mir wichtig, alleine zu leben war unvorstellbar, jetzt genieße ich es alleine und kann mir derzeit keine feste Partnerin vorstellen, denn ich brauche alle Zeit und Power für mich.
    - an manchen Sätzen, Texten, Seiten und einzelnen Worten, habe ich Tage gesessen, ich habe die Worte anderer nicht kapiert, manchmal meine eigenen nicht mehr verstanden, sie veränderten sich, immer schneller, meine Denke veränderte sich, immer schneller.
    - ich kann, wenn ich will, wenn ich muß, aber ich muß nichts, wenn ich kann oder nicht will, weder agieren, noch antworten, noch reagieren, noch deuten, nichts. Es ist gut so.
    - ich wurde selbstbewußt, mir über mich bewußt und konnte in mich zurück, eins werden
    - ich war dankbar gebraucht zu werden, für andere, von anderen, sie nahmen mich und ließen mich verbraucht zurück. Heute nehme ich was mir zusteht, was ich mir wert bin, ich werde immer noch gebraucht, weil ich es wert bin und dafür fordere ich meinen Preis, wenn ich will.
    - ich kann mit wenig zufrieden sein, genügsam, dazu gehören angemessen Ansprüche, die sind gestiegen.
    - meine Rolle war mich zu rechtfertigen für eine Rechtfertigung, reagieren, wie ein Torhüter der nie schießt, immer abwehrt. Ich lernte zu schießen, immer präziser, immer besser.
    - oft habe ich festgehalten, geklammert, mich verbissen, bis ich abgab, die Schultern zuckte, da war es gut
    - ich habe mich oft so sinnlos lange ausgedrückt, bis ich in allem einen Sinn sah, auch in Sinnlosem.
    - ich bin auch auf Gott gestoßen, aber nur halb, ich nannte ihn immer meinen Boss, eher so wie Halbalki oder Co-light, Bosse kann man wechseln. Was bin ich im Kreis gelaufen, Gott ist in allem, unter jedem Stein habe ich nachgesehen und gedacht: ja und bei meiner Frau bist du vorbeigelaufen. In allem, es braucht Zeit in allem nachzusehen. Du bist ein Stück von mir, sagte ich, was hat mich meine Frau ausgelacht. Bist du Jesus, hat sie mal gefragt, da bin ich ganz klein geworden, natürlich nicht, aber wenn er doch in uns ist, das Leben ist?

    - ich habe aufgehört zu feilschen und bin gerader, aufgeräumter, freier geworden, es ist einfach so.

    - ich bin oft fortgelaufen, wenn ich nicht mehr weiter wußte, manche Gefühle konnte ich mir nicht ansehen, da entstanden Neue, aus Verlustängsten Eifersucht, Depressionen, Suizidgedanken. Ich wurde mal Masochist genannt oder jemand sagte, das ist eine Paranoia. Ich Masochist, ich eine Paranoia, hallo, eigentlich was ganz Normales, Schönes, wenn ich mir das mal genau ansehe.
    - ich lebe jetzt in Grenzen, manche sind schwarz/weiß klar und unübertretbar, andere überspringe ich mit Spaß und Freude jeden Tag, aber es sind keine Mauern, die durfte ich einreißen, turmhohe Mauern.
    - ich habe neue Disziplinen, Lebensdisziplinen und je mehr ich an ihnen arbeite, es wird noch lange dauern bis zum letzten Augenblick, erlebe ich immer wieder neue wundervolle Augenblicke.
    - es gibt Grundsätze, Erfahrungen, Wege, Schritte, Traditionen, ich nutze sie für mich, was für andere Gold ist, kann für mich kein Müll sein.
    - ich habe es immer als schlecht empfunden zuhören und wenig zu sagen, weil die anderen so viel redeten, wenn ich dann viel redete, konnten mich viele nicht verstehen. Ich kann immer noch wenige reden, auch zuhören, auch mehr reden mit weniger, es wird besser verstanden. Manchmal aber nicht.
    - ich habe auch gelernt meine Stimme zu erheben wenn alle kuschen.

    - meine Konzentration wird immer besser, es strengt mich weniger an bei einer Sache in die Tiefe zu gehen, als erst tagelang den Müll zu entsorgen. Auf meinem Schreibtisch liegt oft nur ein Vorgang, früher waren es mehrere Firmen, Berge von Vorgängen, viele irgendwas und jetzt zuerst „ich“.
    - vieles ist konzentrierter, tiefer geworden, für eine Zeile hier, hätte ich früher 3 Seiten gebraucht.
    - oft sehe ich Dinge hinter den Dingen, es macht Spaß solche Gedanken zu sehen, das spart Energie
    - mein innerer Friede, die Gelassenheit, hat sich verändert, es wurde eine neue Lebensqualität
    - in Liebe loslassen, was für eine Erfahrung, wie sollte ich was in meinem Kopf los lassen? Weg, andere Wohnung, Trennung, alles klasse, aber im Kopp? Hirnspaltung?
    - ich lebe mit den Menschen in diesem Forum, mit Menschen aus meiner realen Selbsthilfegruppe und führe intensive Gespräche mit meinem Therapeuten. Oft sind unscheinbare Gespräche oder Texte hier im Forum eine Brausetablette für mein Hirn oder das mehrmalige Lesen ergibt einen neuen prickelnden Sinn.
    - mir ist es schwer gefallen auf all die Kleinigkeiten zu achten und sie zu einem Puzzle zusammenzusetzen.
    - mir ist es noch schwerer gefallen, Paradoxes zu tun, nicht auf mein Hirn, nicht auf meine Gefühle zu hören, die Puzzle abzugeben und etwas einfach passieren zu lassen.
    - ich lese täglich etwas in den Büchern (s. u.) oder hier, es tut gut, weil ich nicht alles behalten kann und immer wieder viel vergesse, es steht dann hier und mein Kopf ist frei.
    - ich hatte Angst mich hier im geschlossenen Bereich anzumelden, weil dachte alles falsch gemacht zu haben, weil ich dachte, du hast so viel eingebracht und gelernt, es gibt keine Steigerung, weil ich dachte, wenn du noch tiefer rein gehst, verlierst du dich ganz, gehst du unter. Ich habe schwimmen, steuern und fliegen gelernt, von alten Hasen, erfahrenen Weggefährten und unerfahrenen, um ihr eigenes Leben Strampelnden, immer wieder hier im offenen Bereich, jetzt lerne ich damit umzugehen, das dauert ewig.
    - ich lernte auch, daß wir trocken im Rausch sein können, Alkoholiker und Angehörige.
    - ich mußte auch akzeptieren, daß es zwischen den Süchten keinen Unterschied gibt, wenn der Alk fort ist, bleibt das Hirn, das kann man nicht abstellen, es ist grenzenlos, immer dabei.
    - ich lernte auch, daß der Alk, weshalb ich hier landete unwichtig ist, denn die Gedanken mutierten in meinem Kopf vom Schwanz bis ins Hirn, in allen erdenklichen Variationen.
    - ich lernte auch was Fachspezifisches, einiges kann ich auf andere Alltagssituationen übertragen, aber es bleiben Mutationswerkzeuge meines Hirns, von A wie Reduktionsfaktor bis Z wie überflüssige Angst, denn es läßt sich fast alles auf ein: „es ist gut“ reduzieren.

    - meine Ehe ging in die Brüche, wir erreichten nicht mehr eine Augenhöhe, das war schade, denn als ich hier auflief, kam ich doch wegen meine Frau, wegen dem Alk, nicht für mich, ich wollte doch was schaffen, ich war doch gesund.

    - ich habe auch gelernt, daß ich alle Zeit habe die ich habe, ich muß sie nur nutzen, ihr einen Sinn geben. Hier habe ich so viel sinnvolles, endloses Material.
    - ich habe auch begriffen, daß heute, vielleicht morgen, alles wieder fort sein kann, einfach so, weg, Hirn abgestellt, erledigt, alles von vorne. Dann gehört das dazu, zu mir.
    - ich wurde einmal gefragt: wo steht daß ich dich lieben muß? Häh, wie habe ich gedacht, Liebe hat doch jeder, kann jeder, wenn zwei zusammen sind lieben sie sich doch, wenn sie es beide können und wollen.

    - ich erhebe keine Ansprüche, auf nichts, das kann ich gut und gut gebrauchen, ich habe das als Co gelernt, es wäre vermessen nach 50 Jahren zu sagen: ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber ich fange gelassen an Scheibchen für Scheibchen in mich aufzusaugen, mich, langsam.
    - ich bin noch nicht fertig, wenn ich mich gesund schreibe, ich fange dann erst an und jeden Morgen ist meine erste Aufgabe in mich rein zu sehen, wie in den Briefkasten, aber da erst viel später.

    Was- viel und lang geworden, für mich, für über 2 Jahre eigentlich wenig. Mein kürzestes Wort das ich hier erfuhr war ein „Ja“, ja zum Leben.

    Was- ob und was ich genommen habe? Ja, Forumin, täglich, Sehigrupan, wöchentlich, Theralin, monatlich, sonst nur Mich, nur mich, es geht um mich.


    LG gute 24h Kalli Kaltblut

    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karl,

    da hast du ja was aufgeschrieben, wow. So viel und noch mehr ist passiert in dir, mit dir, für dich, durch dich!

    Es hört auch nicht auf, es geht noch weiter und es wird immer besser werden. Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag und eine Menge Marmeladeneinheiten und Fenchelöhrchenmomente, mit einem guten Klecks Forumin - ey, das Wort gefällt mir, klasse...

    Mach's jut
    die Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Karl,

    wow ...... das was Du da aufgeschrieben hast hört sich richtig gut an.

    Ich wünsche Dir für die Zukunft viele weiche Steine und viel harte Butter.

    Liebe Grüße
    Marina

  • Ja, Karl, so war es bisher und so ist es. Ich lese dich nun schon eine ziemlich lange Zeit. Manchmal hast du mir die Tomaten von den Augen gezogen, dass ich ganz durchgedreht im Ketchup lag. Manchmal hab ich dir welche vors Schienbein getreten, so dolle, dass dein Hirn erschüttert wurde. So ist Gruppenarbeit. Mal merkt der Eine etwas und mal der Andere. Ich wünsch dir weiterhin so viel Energie für deine Entwicklung und mir, dass ich immer wieder von dir lesen kann, du Königskind.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Kaltblut

    Ich habs 2 mal gelesen.
    Soviele Sachen entdeckt,die ich an dir nicht kannte,noch nie gehört habe.

    Und die ich mir auch schon durchdachte,aber noch nie hier geschrieben habe.

    Es berührt mich.Alles Gute für dich.

    Danke dir

    Lütze

    Trocken seit 2.11.2007

  • Hallo Ihr Lieben,

    Veränderung ist Entwicklung, etwas Schönes, dafür bin ich dankbar. Es geht alles schnell. Ich werde zu jemand, der ich nie sein wollte, den ich mit einem Lächeln kopfschüttelnd, unverständlich angesehen hätte, ich werde zum gesunden Korinthenkacker. Meine Aufmerksamkeit gehörte immer dem Symptom, meiner Frau, nicht der Ursache, mir. Solange ich an mir vorbeidachte, wurde mir nicht wirklich geholfen.

    - grundloses Tun, wie unverständlich einfach, wo ich doch lernte, daß muß alles schwierig sein und erklärt werden muß. Ich lerne es aufzugegeben nach Gründen und Rechtfertigungen zu suchen.
    - ich habe gelernt, die Dinge nicht zu bewerten, sie neutral im Raum stehen zu lassen, des anderen Bildung, Reife, Erfahrung, Neigung und Wünsche sind seine Sachen, meine sind meine.
    - Ich habe gelernt mit wenig zu leben. Wenn es mir früher wenig vorkam, war viel, es macht spaß zu minimieren, innen drin wird es immer mehr.
    - Ich glaube grundlos, es tut mir gut bei mir zu bleiben und was ich nicht halten kann abzugeben.
    - Ich habe immer weniger Bedürfnisse, je aufgeräumter es in mir ist, je gesünder fühle ich mich und kann bewußter genießen.
    - Meine sportlichen Leistungen steigen, ich werde härter und unanfälliger gegen Eindringendes von außen, es ist mir nicht ganz klar ob ein gesunder Geist einen gesunden Körper macht oder umgekehrt.
    - Mein Gewicht hat sich eingependelt, zwischen up and down liegen in 2 Jahren Ü20kg, ich habe mich mit meinem Gewicht fast immer wohl gefühlt, jetzt leichter noch viel wohler
    - Neben dem Sport habe ich einige neue Hobbys und irre Sachen angestellt, über die ich früher den Kopf geschüttelt hätte, ich werde noch mehr schütteln.
    - Meine Ernährung wurde umgestellt, ich esse ganz anders, anderes Material, verbrauche weniger und fühle mich gut. Fast Food und fettes Gekoche war gestern, ich wurde in die Lage versetzt, nein zu sagen. Das schont mich, erneuert viel in mir
    - Ich sehe den direkten Zusammenhang zwischen Geist, Körper, meinem Tun, meinem warum. Das Bewußtsein für Lebensqualität verändert sich.
    - Ich dachte alles abgegeben zu haben, mich vollkommen frei gemacht zu haben, von Doppeldruck und Zwängen, da kam immer Neues zum Vorschein.
    - Ich bin zwar 50 Jahre alt aber was ist 50, mein Bioalter darunter, weiter nach unten gehend, eigentlich sollte ich viel älter sein und früher gehen, sehen wir mal, ich laufe lieber.
    - die Trennung von meiner Frau war nutzlos, daß war wie eine Tumorentfernung, er wächst nach, trotz Behandlung und Bestrahlung, wenn die Ursache nicht gerichtet wird, wenn nichts mehr geht, dann geht es nicht mehr.
    - Ich kann meine Frau wieder lieben, aber anders, menschlich, auch wenn es mir schwer fällt und damit es mir leichter fällt, brauche ich einen breiten, schützenden Sicherheitsabstand.
    - Ich liebe viele Menschen, aber wieder anders. Ich kann wunderbar lieben, auch mich, vor allem mich, bedingungslos, grundlos.
    - Ich wollte Se* mit meiner Frau, Zärtlichkeit, Nähe, Intimität, Kommunikation, Reden, Beziehung. Ich mag vieles immer noch ganz viel, aber neu und anders, ich habe alles längst in mir, brauchen tue ich nur mich.
    - Ich kann laufen, ohne aus dem Tritt zu kommen, wenn ich früher in Gedanken auf Negativpolungen stieß, beruflicher, gesundheitlicher, persönlicher Art oder an meine Frau dachte, konnten verquerte Gedanken mich straucheln lassen.
    - Was in unserer Beziehung passierte wird klarer, wenn ich uns separat betrachte. Ihre Ursache liegt in einer anderen Natur, jeder für sich, alles was wir tun, trifft uns nur selbst, es kommt zurück, es hat uns weh getan, es war, ist Vergangenheit, nutzlos.
    - Ich war Meister im Rechtfertigen und Begründungen suchen, ich mache jetzt einfach mehr, grundlos.
    - Ich gehe offen und integer mit den Krankheiten um, nur Offenheit garantiert mir Sicherheit, kein Gequatsche und Vertuschen, denn die Krankheiten sind multiple, sie verändern sich und alles was andere betrifft kann auch mich treffen.
    - Ich bin nicht reif für eine Beziehung, ich werde weiter wachsen und es geht mir immer besser alleine, ich will erstmals nicht mehr, morgen ist vielleicht alles anders.
    - Ich kann all meine Gefühle und Gedanken zulassen, auch losgelassen ohne mich zu verzehren, ohne festzuhalten.
    - Ich bin weder Unmensch, noch brauche ich ein Kindermädchen, aber eine gleich veranlagte Persönlichkeit, ein selbstständig gewachsenes gefühlvolles Wesen zur Harmonisierung.
    - Vieles was ich meiner Frau vorwarf, was ich irgendwann nicht mehr ausstehen oder begreifen konnte ist auch in mir, ich hatte es nicht gesehen oder erst entwickelt, weil es heute gut für mich ist, ich hatte es nur noch nicht reif.
    - Vieles was ich begriff, betrifft nicht nur den Alk, mein Frau, Co, die Beziehung an sich, es betrifft auch den Alltag in all seinen Formen.
    - Ich bekam Gedanken gestörte narzißtische Entwicklungen zu erfahren, weil ich Dinge tat, die mir fremd waren und bin froh nicht über ein gesundes Maß hinaus belastet zu sein. Objektivität und gesunder Egoismus sind noch keine NPS.
    - Ich mag Veränderungen, grundloses Tun, wenn die Natur in mir sagt es wird Zeit, dann ist es Zeit.
    - Zeit kosteten die Zeitungen, Radio lenke ab und das Fernsehen verblödete mich mit Dingen von gestern und ungewolltem für morgen, was soll ich heute damit?
    - Im Heute zu leben ist eine gewaltige Aufgabe, es reizt mich immer mehr daraus ein „Nur im Jetzt“ zu machen.
    - Ich kann im „Jetzt“ stehen bleiben betrachten, mit offenen Augen fühlen wozu ich früher die Augen verschließen mußte.
    - Ich kann gelassen sein, weiß nicht wo diese Gelassenheit herkommt, sie ist als ein Stück aus dem Ganzen gewachsen.
    - Manchmal sehe ich den Kern in mir, auch in anderem und kann daran feilen, aber nur manchmal, es wird aber immer besser.
    - Manches tut nicht mehr weh, es gibt gesunde Abstände zwischen meinem Hirn, meinen Gefühlen und Einflüssen von außen. Rückfälle sind traurig, Krankheiten sind traurig, ich kann auch Mitgefühl haben, aber ich leide nicht mehr darunter.
    - Einige Menschen waren in der vergangenen Zeit hart, andere weich, ich habe mir meine Grenzen gezogen und auf geradem Weg das genommen, was ich brauchte, für mich.
    - Ich habe 50 Jahre Müll und Komplikationen um meine Gedanken verscharrt. Wo die Gedanken klar werden, habe ich Schwierigkeiten sie so anzunehmen, sie kommen mir so ruhig, tief, langsam vor, es ist unangenehmer als das Oberflächliche im Gewühle.
    - Ich bin nicht gegen Einflüsse von Außen geschützt, aber mein Energiefluß hat sich ganzheitlich verändert.
    - Ich bin hier, um meine Gedanken, meinen Körper, mein Leben, mich zu befriedigen, das tue ich grundlos und zwanglos gerne.
    - Ich weiß, daß ich die Richtung geändert habe, daß vieles in meiner Hand liegt, daß ich heute Bestimmtes für die Zukunft ausschließe, aber es gibt keine Garantien, für nichts und ich dulde mir meine Fehler.

    Ein bewußtes Leben mit mehr Lebensqualität setzt eine Ernährungsumstellung voraus, daran arbeite ist intensiv. Als ich vor 2 Jahren von radikal sprach, hätte ich mir nicht träumen lassen, daß es so radikale Einschnitte in mein Leben werden. Einschnitte sind es ja keine, das sind Entnarbungen, Heilungen, Seelenglättungen.

    Ich habe jetzt verstanden, auch daß die „Meisten“ gar nicht wollen daß ich mich aus der Dummheit befreie um weiterhin mit abgefülltem Bewußtheit falsch zu verstehen, mich aufzufressen, es geht mir um:
    Fleisch, Obst, Gemüse, Getreide, Konserven, Eingemachtem, Zucker, Margarine und Fetten, Faserstoffen, Vitaminen, Vitalstoffen, Fleisch, Eiweiß, Brot, Mehl, Milchprodukte, Industriestoffe, Getränken, Alterskrankheit, Auswirkungen falscher Ernährung, künstlich Hergestelltem und Verändertem, Allergien, Industrieverarsche, Politikgesülze, richtigem Kochen, Geschmack, Vergiftungsgrad innen und außen, Vertuschen, Ursachen, Krankheiten, Knochenveränderungen, Organausfall, Verdauung, Stoffwechsel und was dahinter steht, im Chemiebaukasten Mensch und viele andere Details, wie die Verdummung von Ursache und Wirkung, da will ich mehr von.

    Es ist unwichtig, ob mein Elternhaus zur falschen Ernährung beigetragen hat, ob ich mir selbst durch anhaltende Ernährungsfehler bis hin zum Saufen und Qualmen einen verpaßt habe, ob ich mir mittels Bewegungarmut, Streß und Co. einen krank machenden Ausgleich verschaffte oder sonstwas in meinem Kopf nicht richtig tickt. Dummheit wird mit dem Tod bestraft.
    Ein ehemaliger Gedanke, wonach Menschen die anders, gesünder leben, nur gesünder sterben, existiert so nicht mehr in mir.

    Würde hinter allem immer ein „Muß“ sein, würde was passieren. Nicht saufen dürfen, nicht rauchen dürfen, nicht fressen dürfen, nicht paaren dürfen, nichts denken dürfen, alle Verbote wollen gebrochen werden. Es wurde ein Wollen daraus, ein konsequentes Wollen. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob ich funktionieren kann und muß oder kann und grundlos will.

    Der Kopf ist schon ganz gut frei, meine Gedankenstrukturen sind (oft) ziemlich abgeklärt und klar. Mein Körper ist ziemlich gut fit, ich bin 50 Jahre und in vielen Lagen ganz gut dabei. Meine Ernährung hat sich sehr verändert, nur Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten, Freßzeugs und mehr trinken, waren es noch nicht. Es ist erstaunlich daß ich hier ankam wegen dem, was sich meine Frau reinschüttete und jetzt daran arbeite was bei mir rauskommt. Als Kneipier zu arbeiten wäre eine interessante Aufgabe.

    Es geht jetzt darum, was ich aus meiner gewonnenen Erkenntnis mache, was ich wie in mich reinstopfe, wie ich was verarbeite, worüber ich wie denke. Erst alles zusammen macht mich rund und es ist erstaunlich, was die Natur alles richtet.

    Ich bin ja erst am Anfang, wäre mir jemand gleich zu Anfang nur bruchstückhaft damit gekommen, nur schnell wieder weg hier. Jetzt ist das anders. Das wird noch viel tiefer gehen. Ich bin dankbar, daß ich auf das Forum stieß, auch meiner Frau, daß ich in solche Situationen überhaupt kommen durfte, hätte sie mich bei der Stange gehalten, wäre ich vielleicht nie gewachsen und hätte nie diese neuen Chancen gesehen. Ihr Los hat sie selbst gezogen, die Natur wird das richten, so oder so - grundlos.

    Daran arbeite ich jetzt und fange nochmals von vorne an, weil ich immer so schnell so viel vergesse, immer wieder neu, immer etwas anders neu.

    LG Kaltblut und danke daß es Euch gibt und daß ich hier meinen Schutz fand.

    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    was für ein Beitrag! Klasse!

    Von mir den Nobelpreis mal so eben an Dich vergeben für Ausdruck, Wortwahl, Gedanken!

    Lobanshee

  • Hallo Ihr Lieben,

    vor kurzem habe ich die tolle Wirkung von Kaffee gespürt, wie er Kopfschmerzen verschwinden ließ, wie ich nach einer Woche kürzen der ca. 1l Tagesrationen, ein krankes Gefühl bekam, auch eine Art Entzug. Hätte ich nichts darüber erfahren, woher die Wadenkrämpfe, Sehstörungen und Migräneanfälle kamen, wäre wohl ein Ärzteslalom fällig geworden. Was da in mir jahrzehntelang ablief mußte ich erst lernen, wie vieles anderes auch. Die Kaffeemaschine ist jetzt fortgeräumt, es gibt nur noch feinen Tee. Es gibt keinen Kaffee mehr. Ich habe lange Kaffee getrunken, mich vergiftet, jetzt ist er weg. Interessant, wohin die Weltbosse ganze Völker erziehen können. Direkt in die Recyclingtonne, zur Selbstverschrottung.

    Interessant fand ich auch, daß jemand meinte, Allergien werden nicht nur durchs falsche Ernährung und teils unbekannte Stoffe ausgelöst, darüber gibt es unglaubliche Geschichten, sondern auch durch Textilien, da die Garne mit speziellen Stoffen behandelt werden, die einfach die Reißfestigkeit auf modernen Highspeedmaschinen erhöhen. Ist doch was. Noch interessanter ist aber, daß nichts, aber auch nichts was irgendwo abgepackt und tiefgefroren im Regal auf uns wartet noch neutral natürlich ist. Sondern bedampft, bespritzt, gefärbt, verändert, irgendwas verändertes ist, nur nicht normal. Aber ich erinnere mich daran, mal als Kind frische Kuhmilch getrunken zu haben, später nicht mehr, weil sie nicht schmeckte, schon vor 40 Jahren wurden mir andere Geschmäcke als etwas Besonderes verkauft. Heute ist das Hightechchemie. Sondermüll. Was hinter raus kommt, ist Sondermüll. Für Abwasser zahle ich mehr als für Trinkwasser, ist ja auch klar und so viel gesundes Essen wie wir brauchen, daß gibt es gar nicht. Es gibt gar nicht so viel gesundes Essen um uns gesund zu ernähren, weil wir das für sonstwas, Rinder, Schweine, Geflügel und und und brauchen. Selbst Mineralwasser hat was drin und die Industrie ihre Finger auch, denn wem bringt es was 3l am Tag zu trinken. Komische Welt, da habe ich noch viel vor mir.

    Das erinnert mich aber auch an einen Pastor der trockene Gedanken verkündete und dann irgendwann vom Höppelchen aufs Stöckelchen kam und bei so einem Satz landete: Nonnen haben keine Geschlechtskrankheiten. Alles was zwischen dem ersten Glas stehen lassen, der ersten Kippe sein lassen, dem Helfen durch Nichthelfen, dem ersten Schreiben hier und diesem Satz, der Unabhängigkeit von inneren Zwängen passierte, ist mit soviel Unverständnis gepaart, es reicht für ein Leben. Es war viel Unverständnis um so einen einfachen Satz zu begreifen, der nichts mit dem Eigentlichen zu tun hat.

    Diese Erfahrungen habe ich bis vor kurzem mit Unverständnis weit von mir gewiesen, statt dessen gequalmt, gesoffen, gefressen, die gesamte Palette eines lustvollen gesellschaftlichen Lebens, ich hätte sie auch aus einem Fachmund nicht angenommen, gar nicht annehmen können, unmöglich. Jetzt fließt alles in meinen Beruf, in die Aufgaben die ich die kommenden Jahre erfüllen werde, ich bin doppelt dankbar.

    Ich habe eine Frau verloren und ein Leben bekommen, geschenkt, aus grundloser Liebe.

    Es hätte grundlosem Tun beduft, wie grundloser Liebe, grundlosem Vertrauen, grundlosem Verständnis, grundlosem Leben. Es hätte gegen alles verstoßen was ich mir in 50 Jahren an erdacht und verstanden habe. Das war nicht möglich, alles in Frage zu stellen. Alles grundlos?

    Da kam ich an einen Punkt, wo der Multiplikationsfaktor des Unverstandes ganz schön groß wurde und immer noch größer, mit jeder neuen Veränderung. Unabhängig der Reihenfolgen sah das ungefähr so aus:

    - Ich erkannte Krankheiten, für die fehlte jegliches Verständnis, sowohl für den Alk als auch für den Co. dafür mußte ich reifen. Manche reifen kurz, andere länger. Damit setzte sich etwas in Bewegung, bei meiner Frau auch, zwei ungleiche Bewegungen.

    - Darauf einzugehen bedeutete Kapitulieren, grundlos gegen alles Verständnis handeln. Dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Den Unterschied zwischen Symptom und Ursache zu erkennen, war mir unmöglich. Meine Frau nur das rausgeschnittene Geschwür, ich die Keimzelle, der Auslöser, wo sie doch in Nirvana lebte. Dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Mit jeder Veränderung änderte sich etwas, ich wurde zu meinem Symptom und die Ursache lag zwischen Kindheit, Lebenseinstellung, Ernährung, Außeneinflüssen, Geist und Seele. Das gleiche durchläuft der Partner, parallel, irgendwann. Dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Mit jeder Ursachenfeststellung konnten kleine Heilprozesse, im Körper, im Geist, in der Seele erfolgen, mit gravierenden Veränderungen. Das gleiche durchläuft der Partner, parallel, irgendwann. Dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Die Umstellungen von Familie, Freunden, Job, Wohnung, Einkaufsverhalten, Umgang mit Alltäglichkeiten und Gewohnheiten waren groß, dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Die Umstellung der Ernährung , Sport, Bewegung, der Umgang mit Alltäglichkeiten und Gewohnheiten waren groß, dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    - Mit jeder kleinen Veränderung wächst Verständnis, ändern sich die Gedanken und Lebenseinstellungen, der Körper heilt, der Geist heilt, die Seele heilt, dazu fehlte wieder jedes Verständnis, bei meiner Frau auch, zwei weitere unausgleichbare ungleiche Bewegungen.

    Da habe ich hier erstmals gelernt richtig in Grenzen zu leben, grundlos in Grenzen leben, wie soll das gehen, grundlos hat keine Grenzen.

    Das sind geraffte Gedanken, die Realität ist undurchschaubar vielfältig, ohne gegenseitiges Tun, grundloses Tun, paßt nichts mehr. Da beide Partner nur zwanglos wachsen und gedeihen, ohne Chemie und Hormone, ohne Einwirkung von außen, die Codes nur jeder für sich knacken kann, knackt es irgendwann im Getriebe so oder so, aber wenn zwei es grundlos wollen, was soll sie daran hindern, es liegt doch in unserer Hand? Wäre da nicht als Sahnehäubchen, was so alles im Hintergrund bei uns abläuft, wenn wir schlafen oder auch beschäftigt sind, unser Herz schlägt weiter, unsere Zentrale gibt weiter ihre Kommandos, alles geht weiter, wie unbedeutend meine Gedanken werden.

    Meine Frau hat viel bewirkt in mir, viele Veränderungen, aber den letzten Weg, den sind wir nicht zusammen gegangen, wir werden bald geschieden sein, sie hat ihren Weg gewählt und ich bin stolz darauf, der erste Mann zu sein, von dem sie sich getrennt hat. Ich bleibe auch uneingeschränkt dankbar, für die Zeit die wir gemeinsam verbringen durften und was diese Zeit mir gegeben hat. Wir hatten drei unglaublich schöne Nachholjahre und jetzt hatte ich, im Nachhinein betrachtet, die wichtigsten Zwei in meinem Leben.

    Den Weg des grundlosen Tun, den bin ich alleine gegangen, für mich. Ich bin auf 233m Höhe mit einem Schritt in das Leere getreten, mein größter Schritt in 50 Jahren, hinuntergesprungen, weil ich wissen wollte wie es ist, sich grundlos und sicher abzugeben, einen Schritt zu tun, der über alles im Leben entscheiden kann. Ich werde es wieder und wieder tun, bewußter und bewußter. Es kann übrigens nicht stimmen, daß in den letzten Lebenssekunden das Leben vor dem inneren Auge abläuft, die Zeit bei einem Sturz aus dem Fenster, von der Brücke, bis der Zug da ist, bis das Auto zerschellt, die reicht nicht aus. Ich ziehe es da vor bewußter zu leben, noch lange und weiter eine neue Lebensrichtung einzuschlagen, dazu brauche ich kein Geld, ich werde nie mittellos sein, denn alles ist längst in mir.

    Charmenida hat folgendes geschrieben:Wer schreibt ist immer von der Dinglichkeit eines Mangels befallen. Da wo nichts geschrieben steht, ist das Leben. Schreiben heißt, solange auf die Dinge einzuschlagen, bis sie ihr Innerstes preisgeben.

    Ihr habt dem verrückten Kalli das Hirn gedreht, verrückt, ich verrücke, mehr nicht.


    LG und danke daß es Euch gibt, Kaltblut


    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Lieber Karl:

    Zitat


    Ich habe eine Frau verloren und ein Leben bekommen, geschenkt, aus grundloser Liebe.


    Zitat

    Wir hatten drei unglaublich schöne Nachholjahre und jetzt hatte ich, im Nachhinein betrachtet, die wichtigsten Zwei in meinem Leben.


    Zitat

    Ich bin auf 233m Höhe mit einem Schritt in das Leere getreten, mein größter Schritt in 50 Jahren, hinuntergesprungen, weil ich wissen wollte wie es ist, sich grundlos und sicher abzugeben, einen Schritt zu tun, der über alles im Leben entscheiden kann. Ich werde es wieder und wieder tun, bewußter und bewußter.

    Und ich werde wieder und wieder leben,bewusster und bewusster.

    .......Liebe Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo Ihr Lieben,

    einige Menschen behaupten ich sei ein Extremer. Bin ich extrem, weil ich mich etwas intensiver mit meinen vielen Fragen gegen meine Dummheit auseinandersetze? Wenn es dazu gehört meine Lebensqualität und mein Glück mit so wenigen Mitteln und Veränderungen in ein neues Licht zu rücken, dann werde ich alles dafür tun was ich kann, denn das liegt in meiner Hand, nur in meiner.

    Meine Co-Krankheit oder Suchtkrankheiten sind für mich heute ein umfassendes Pseudonym für die Unfähigkeit in Einklang mit der Natur zu leben oder meine Dummheit, meine fehlenden Gedankengänge mit allen Konsequenzen zu erfassen.

    Ich bin lange an meiner Frau haften geblieben, habe versucht und versucht, es ging nicht, ich war von ihr verhaftet oder von mir selbst, so wie es bei den Meisten ist. Praktisch habe ich ihr Leiden und meine Krankheit unwissentlich verlängert. Woher sollte ist das wissen? Als ich es las, habe ich mich verlesen, als es mir gesagt wurde, da habe ich es nicht geglaubt, als ich es wußte habe ich es immer wieder vergessen oder vergessen wollen. Als es in mir war, verlagerten sich die Krankheiten, sie bekam immer Neues, so ging es weiter und weiter und wäre fast im Chaos geendet. Aus einem festgestellten Faktor wurde ein Symptom, was aber nicht die Ursache war, die lag woanders und aus der Ursache wurde ein Symptom, was nicht die Ursache war, die lag woanders. Hieraus entwickelte sich eine lange Kette von Unwegsamkeiten.

    Das Oberunverständliche ist vieles zu wissen, zu spüren, zu sehen und trotzdem falsch zu reagieren, genau das Unpassende zum falschen Zeitpunkt zu tun. Nach über 2 Jahren funktionierte ich immer noch falsch, also mußte doch an der anfänglichen Ansage was dran sein: du wirst es nicht verstehen, du bist zu dumm, ich und zu dumm, hah, statt zu haften hätte ich mir einen kleben sollen, patexiert.

    Die Kribbelgrenze zwischen Alkoholiker und Co-Abhängigem ist fort, es hat oft in mir gekribbelt, wenn ich mich als Co-Abhängiger auch als Alkoholiker bedachte. Ich habe oft gedacht, der einzige Unterschied seien der Stoff des Abhängigen, hier Alkohol, dort der Alkoholvernichter, also die ganze Person, dazu der umgelegte Hebel. Meine Frau meinte mal ich sei kein Alkoholiker, gut, sie war es ja auch lange Zeit nicht. Wenn es nicht um Suchtverhalten und Entzugserscheinungen geht, sondern um umgelegte Hebel, einmal zu sagen „und gib ihm“, um dann immer mehr zu brauchen und den Hebel bis zum Entzug und zur inneren Neujustierung nicht mehr zurück umzulegen zu können, nicht mehr wollen zu können, dann hat sie sogar irgendwie recht. Wenn es aber darum geht, ü35 Jahre kontrolliert den Hebel nicht umzulegen und unterschiedliche Entzugserscheinungen festzustellen, spielt der Hebel keine Rolle mehr. Keine Rolle spielt der Hebel beim Co-Abhängigen, der Jahrzehnte unter Dauerstrom steht und nicht mehr weiß, daß es Doppel De Schalter gibt, für Verdrängung, Dummheit und nicht mehr wollen können. Wo ist jetzt der Unterschied, ob der Hebel „Verdrängen“ bis zur Bewußtlosigkeit in den Tod oder Tod durch Bewußtlosigkeit heißt?

    Es gibt keinen Unterschied, es gibt nichts zu verstehen, alles ist merkwürdig grundlos.

    Mir fällt da der Alchimist eines brasilianischen Schreibers ein, der auch zwei Figuren beschreibt, den ewig Suchenden und den, der alles als schon lange in sich tragend identifiziert hat. Ich höre jetzt mal auf zu suchen, denn nachdem ich auf die Suche nach Ursprüngen ging, fand ich viele Lügen und Boßhaftigkeiten. Bei mir, denn ich bohrte in unbekannten Rotzhaufen und holte mir das Zeugs aus den tiefsten Windungen meines Hirns, ohne den Grund zu erkennen, grundlos. Von meiner Frau, ohne den Grund zu wissen, grundlos also. Von den Ärzten, die nur mangelhaft ausgebildet waren, nur ihren Job schnell machen wollten und sich grundlos dumm verhielten. Überrascht war ich von begründetem Tun.

    Begründungen für meinen Geist fand ich an einer Stelle, wo ich es nie gesucht hätte. Hier im Forum, wo scheinbar unqualifizierte Laien mehr Sterne auf der Lebenskappe haben als erfahrene Profis und in der realen SHG, wo nicht lamentierende Lebenserfahrung Menschlichkeit sprudeln läßt. Sie wissen hier etwas vom Leben was nicht in Lehranstalten gelehrt wird.

    Begründungen für meinen Körper fand ich hier im Forum, als ich auf Ernährungsbücher stieß, auf Fehlernährung, Brot und Mehl, raffinierte Öle und Fette, Zucker, Milch, Margarine, Überflüssiges, Künstliches und Industrielügen. Industrieelle Machtverschiebung, über die Medien, sogar die Automobilclubs werben dafür auf langen Autofahrten was einzuwerfen und erschreckend ist für mich gerade wie weitläufig die bewußt forcierte Volksverblödung geht. Alles dreht sich in einen Doppel De Kreis der Verdummung. Früher wurde das Volk bewußt dumm gehalten, damit es nicht fragen konnte, heute wird es bewußt mit Dummheit berieselt, selbst beim teuer bezahlten Autobahnpieseln springt die Musik samt Monitor an und labert von schöner heiler einen Lassen Welt.

    Das Zähne nicht durch Lacke und häufiges Putzen geschützt werden können, wie es die Werbung verspricht, da sich die Hübschen von innen zersetzen, was wiederum auf Auszugsmehle und Industriezucker zurückzuführen ist, war für mich ein Schlag in die Fresse. Ich habe sehr viel Zeit auf Zahnarztstühlen verbracht, meine Freunde nannte mich „Dentistjunky“, aber von industrieller Innenverrottung hat mir nie jemand etwas gesagt.

    Noch erschreckender ist aber, daß ein direkter wissenschaftlich bewiesener Zusammenhang zwischen arteriosklerotischen Gefäßschäden und der Vernascherei von Zucker und Auszugsmehlen besteht und nicht wie uns superverblödend vorgegaukelt wird, die Fett- oder Bewegungsmangel-Theorie. Dadurch bekommt Vernaschen für mich eine ganz neue Bedeutung. Bisher habe ich nur zu hören bekommen, wie mein Infarktrisiko durch Qualmen steigt, mein Hirnschlagrisiko durch saufen, meine Verkalkung durch zu schlechte Cholesterinwerte, alles zusammen mit fettem Krams seinen Beitrag zu Krebs und frühem Tod leistet. Der Zucker lacht und knallt mir um halb Zehn in Deutschland die Ohren mit Rieselwerbung voll, um später zu bröseln.

    Zucker bildet auch endogene Opiate, die Schmerz und Unlust dämpfen und zur Gewöhnung bis zur Sucht führen. Ich hatte mehr Rückfälle nach dem Zeugs als nach meiner Frau, Alk oder Kippen. Inzwischen ist der Begriff reproduktionstoxisch bzw. fortpflanzungsgefährdend gebräuchlicher, die Stoffe sind gewöhnlich mit R- und S-Sätzen „Mit Gefahrensymbol“ zu versehen.

    Es obliegt eigenverantwortlich dem Verbraucher, zu fressen bis er platzt, zu saufen und qualmen bis er umfällt. Das ist eben freie Selbstbestimmung. Wir sind halt alle nur Menschen und es hat einen Grund, warum nichts auf den Verpackungen steht, warum es bei den Kippen so lange gedauert hat, bis was passierte, bis wir uns kaputt gesoffen und gefressen haben.

    Saccharidose, ist ein Krankheitsbild, das nachweislich die meisten uns bekannten Zivilisationskrankheiten erklärt. Kein Arzt hat mir bis vor paar Monaten etwas zu Zucker und Brot erzählt, nichts zu Fett und Eiweiß. Wahrscheinlich hätte ich das auch nicht hören wollen oder nicht verstanden. Da der Großteil der Bevölkerung in unserer Gesellschaft den Körper ausgiebig falsch ernährt, fehlen bestimmte Stoffe die z. B. zum Abbau des Zuckers benötigt werden. Die vorhandenen Mangelerscheinungen im Körper werden verstärkt und können nicht aufgelöst werden. Der Zucker holt sich die ohnehin schon mager vorhandenen Stoffe, so daß für den Rest des Körpers nichts übrig bleibt. Die Gefährlichkeit und das geniale des Suchmittels Zucker ist aber, daß irgendwann auch die Produktion der Mangelstoffe zurück geht, es gibt dann kein Heilmittel, nur einen natürlichen Reduktionsfaktor, die Natur richtet das.

    Muttermilch beinhaltet alles Wichtige für eine gesunde Kindesentwicklung, incl. aller Bakterien gegen die der Körper Abwehrstoffe entwickelt und nach dem Absetzen wird Milch nicht mehr gebraucht. Nur, keine Bakterien, wenig Antikörper, gepaart mit industrieller Rohstoffausbeutung und Ernährungsfehlern = Zivilisationskrankheiten in der Endlosschleife. Meine damals verfaulten Zähne, die als Kind verschleimten Atemorgane, die HNO-Entwicklungen und späteren OP´s basieren nachweislich auf Fehlernährung, sogar daß meine Frau sich später übers Schnarchen beschwerte, ist auf eine dumme Kuh und breit angelegte Werbemaßnahmen der Industrie zurückzuführen. Heiligtümer in Weiß verkünden: „trink Milch und du wirst groß und stark und - dumm“. Hat bei mir nicht geholfen.

    Das die zur Behebung unserer Krankheitssymptome erforderlichen Gedankenströme durch Ernährungsfehler verstärkt unterbunden werden, d. h., Symptome wie Schlafstörungen, nicht normale Verhaltensweisen (z. B. ADS), Gewalttätigkeit, Angstzustände, Depressionen, Aggressionen, Lebensunlust bis zur Bewegungsstarre fleißig Nahrung finden, hat mir noch keiner verständlich klar gemacht. Muß ich denn dazu erst abhängig werden, Haus und Hof verlieren, gegen die Wand fahren oder die Asche meiner Frau verstreuen? Statt dessen steht die Medizinbranche bereit, drückt uns was gegen was rein, was wieder was Neues verursacht oder wir machen es selbst. Das ist die unantastbare Eigenverantwortlichkeit der Bürgers.

    Den Geschmack des Ursprünglichen wieder zu schmecken und zu begreifen, daß es mit und ohne Frau lebenswert ist, hat etwas gedauert. Das Wichtigste aber ist, daß alles was ich hier gelernt habe, auf alles transferierbar ist und es mir immer leichter fällt, sogar die Umstellung meines Lebensrhythmus, was bisher das Schwierigste war. Schwierig zu akzeptieren das nur 25% Aktion mehr sind, als 125% fehlgeleitete Energie. Ich schrumpele immer mehr, aber es wird immer lebenswerter, sozusagen gesund geschrumpft. Ich habe nicht mehr gewußt, wie ich mich mit u80kg fühle. Wenn mir jemand sagt es geht nicht, dann erinnert es mich daran als ich etwas noch nicht ausprobiert hatte, da ging vieles nicht, wenn und aber hatte ich genug, Gründe und Rechtfertigungen ohne Ende.

    Neben dem Gewichtsverlust, der Kopfklarheit, der Lebenslust, habe ich keine Depressionen mehr, einige zu beobachtende Hautveränderungen sind verschwunden, meine täglichen Einschläfer durch scheinbare Neurolepsie sind fast weg, die Müdigkeit ist wie bei allen anderen Menschen die früh aufstehen auch, mein Puls bei körperlicher Anstrengung auf einen nie dagewesenen gesunden Niveau.

    Zähne sind ersetzbar, wenn es mit der Fruchtbarkeit nicht mehr so richtig klappt und Krankheiten so einfach erkennbar, aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht behebbar sind, minimiert sich die Menschheit wieder auf ein gesundendes Maß, wir Menschenkinder schaffen das. Als ich noch nichts davon wußte, sagte mir eine innere Stimme „die Natur richtet das“.

    Die Chance weiterhin vor den Fernseher zu verblöden, die Stunden mit irgendwelchen Leuten totzuschlagen oder sinnlos auf der Autobahn zu vergeuden, war ziemlich groß. So habe ich etwas mehr lesen gelernt, etwas in der Kunst und Geschichte gestöbert, über Architektur erfahren, über Künstler, Kultur, Autoren, Genießen, meinen Lebensstil, mein Leben, über mich gefunden.

    Ich dachte immer, das was meiner Frau fehlt, das habe ich, was mir fehlt, das hat sie, wir würden uns perfekt ergänzen. Für mich war das richtig, alles was mich anmachte, besaß meine Frau und zog mich an, das war für mich ein Teil der großen Liebe.


    Meine Frau stand hoch über mir, meiner Intelligenz und meinem Intellekt, denn sie war ja Akademikerin, ich nicht, bis ich neulich hier einen Text laß, wo von 3 Intelligenzen geschrieben stand. Der im Hirn, der Körperintelligenz und der Gefühlsintelligenz. Dann wurde ich etwas weniger dumm, denn ihre Körperintelligenz, die Motorik, war wie fünf, setzen, die Gefühlsintelligenz ist weit weg im Nimmerland. Wenn ich von einem Buch, einem Text sitze und ihn nicht verstehe, so wie jetzt oft, dann kann mich das verrückt machen, aber ich habe im Forum gelernt jeden Text zu knacken, es dauert eben etwas, so wie es dauert ein Buch zu schreiben, das wird selten so schnell geschrieben wie es gelesen wird, gelesen, nicht verstanden. Wenn ich dazu noch motorische Fehlmeldungen hätte und meine Gefühle nicht verstehen könnte, das wäre ziemlich hyperbelastend, ein Leben langer Doppel De Schwäche. Ich bin dankbar, daß ich nicht mehr hinter die schöne Fassade sehen muß, es war gestern. Viele können nichts dafür, ihnen fehlt Unsichtbares, aber wir können etwas dafür wenn wir sie in uns eindringen lassen. Wir können der Macht die Macht nehmen, ich kann sie mir zurück einverleiben.

    Ich bleibe meiner Frau dankbar, daß sie mir unwissend, unsichtbar, den Weg mit neuen Schlüsseln, für neue Türen in ein lebenswerteres Sein gezeigt hat. Wir haben uns damals im Bösen getrennt und auch nach der Trennung ist nichts zu kitten, denn sie tut mir einfach nicht gut, im Kopf. Der Kopf ist dabei das Überflüssigste. Was dort bewußt wahrgenommen wird, sind nur 4-5% vom Ganzen. Auf meine Gefühle im Bauch, kann ich auch nicht hören, der Rest, was meine Zellen veranstalten, was in meinem Körper passiert, mit meinen Geist, in meiner Seele, innen drin, das bekomme ich gar nicht mit. Aber wenn dann irgend etwas mit mir nicht OK ist, ein Infarkt folgt, Zellwucherungen oder Unerklärliches, dann kann ich tausend Gründe suchen und finden, sie werden mich immer fehlleiten und ich mache wieder Dummes.

    Fehlgeleitetes = Unverstandenes = Dummheit. Die größte Dummheit fand ich in der Sparte eindringen. In die Liebe fallen lassen. Für 20 Sekunden evolutionsbedingter Genstreuung werden Unmengen dumm machender Stoffe produziert, die jegliches Begreifen, Verstehen und Erkennen ausschließen. Bekloppt, dabei hat die Industrie die Flußgeschwindigkeit schon lange gestoppt und die Qualität: auf Sechs, setzen, runtergeholt. Verliebt war ich immer dumm. Find ich gut, jeder möchte dieses Liebegefühl der unendlichen Dummheit. Nö, bekloppt bin ich nicht mehr, denn es heißt ja: bei der Liebe soll man nicht denken.

    Bei meiner Frau konnte alles einbringen was ich hatte, mich im Codasein suhlen, bekam tolle Liebe, konnte zu ihr aufsehen, wir hatten Respekt, Achtung, Nähe, Kommunikation, Intimität, Sex und als unsere Beziehung nicht mehr funktionierte, fanden wir Wege unsere Verluste gegenseitig auszugleichen. Je weiter wir uns räumlich entfernten, je zwangloser wurden wir und verstanden uns aus der Ferne immer besser. Je näher wir kamen, je mehr gingen wir auseinander. War es die große Liebe, was war es? Wir haben gemeinsam sensationelle Dinge erlebt und meine Frau hatte viele Dinge, die mir unbekannt, anziehend, fesselnd erschienen und vieles miteinander verbanden.

    Die Lieben, diese sogenannte „große Liebe“, basierten auf etwas, auch wenn vieles im Unterbewußtsein war wie Begehren, Wünsche, Gedanken, Träume, unerfüllte Sehnsüchte, wie Sex, gebraucht zu werden, lieben zu dürfen, Co zu sein, Kindheitserlebnisse, der Wunsch etwas zu bekommen was meine Minderwertigkeit und Bedürfnisse ausgleichen würde und ihr zu geben was ihr scheinbar fehlte. In dieser Situation des Kuhhandels habe ich etwas gemacht, was Süchtige mit ihrem Suchtverhalten und Kranke mit ihrer Krankheit machen, ich habe mich vollständig abgegeben an die Liebe, in einen Vollrausch fallen lassen, aufgehört mit den „Wollenkönnen“.

    Eine beidseitige grundlose Liebe war das nicht. Wodurch sie untragbar wurde. Die Untragbarkeiten kamen mit der suchtlosen Klarheit zum Ausbruch und endeten im Chaos.

    Von Freunden, die ich auf das Thema ansprach hörte ich sowohl daß es eine bedingungslose, wie grundlose Liebe nichts gebe und nicht möglich sei, als auch, daß die Erregung samt Kribbeln, als Elixier der Liebe nicht vorhanden seien, es fehle etwas, wodurch die Beziehung zur Mißbildung verurteilt sei und in Harmoniesucht ende, andererseits ist jeder nach einer geschenkten grundlosen Liebe auf der Suche. Fast jeden den ich ansprach verband „Liebe“ mit Bedürfnisbefriedigung in irgendeiner Art, gefolgt mit den Worten, daß Frauen und Männer sowieso nicht für einander bestimmt sein.

    Alles kann von heute auf morgen wieder ausbrechen, grundlos, einfach so, wir ein Erdbeben, alles platt. Die nicht grundlose Liebe, der Suff, die Fresserei, Leidenschaften, Ablenkungen, Verdrängungen, wirre verquerte Gedanken, nur vielfach verstärkt, der Mensch ist so ausgerichtet, eigenverantwortlich, unversicherbar. Dabei brauche ich nur der Macht die Macht zu nehmen, das fängt für mich bei mir an.

    Alles was in den vergangenen 2 ½ Jahren hier bei mir passiert ist, passierte nur in meinem Kopf und da ist noch viel Platz drin. Ich freue mich darauf das codierte Vakuum zu fühlen.

    Heute und ich lebe im Heute, ist der Grund warum ich hier ankam, die Co-Abhängigkeit, meine Unabhängigkeit, der Alk, mein Nebenbuhler, meine Frau, mein Suchtmittel, nur noch ein Teil vom Ganzen, denn es geht noch um viel mehr, mehr als ich jemals begreifen werde, die Natur wird es richten.


    LG Kaltblut

    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut,

    und nun habe ich gelesen und nochmal gelesen und wie schonmal geschrieben total beeindruckt und sprachlos von so viel geistig ineinander verschlungenen Gedanken-Wortspielereien mit scharfsinnigem Hintergrund!

    Aber mit wem sollte ich auch reden, ist ja niemand da! Nur ich und das reicht mir, denn diese Texte sind besser als tausend andere Gespräche oder größartige Biografien, sie sind der reinste Schatz!

    Sie reegen zum Weiterspinnen an, zum Übertragen in Teilen auf sich selbst, lernen einem völlig Neues und spornen mich an, morgen wieder laufen zu gehen. Bei jedem Schritt werde ich an Deine Sätze denken und noch ein wenig länger laufen. Und bei jedem Kaffee an Dich denken, um ab und an mal darauf zu verzichten, bis sich auch bei mir der Schalter eindrücken lässt, mein Kaffeekonsum ist wirklich unmöglich geworden!

    Ich danke Dir, dass ich das lesen durfte und ich danke mir, dass ich trocken bin! :)

    Lobanshee

  • Hallo Ihr Lieben,

    Skeptiker werden an Exenglorifizierung, festgehaltene alte Liebe und Schönreden denken. Nun, seit ich hier aufschlug ist viel vorgefallen, trotzdem bin ich meiner Frau dankbar und das ist etwas ganz Natürliches. Ja, die bereits erwähnten Veränderungen wären vielleicht auch so gekommen, bei mir, bei ihr, nur anders, irgendwann. Ich kenne Menschen bei denen ist heute noch alles unverändert, da wird gesoffen, gefressen, geglotzt, gespielt, geschluckt, gekauft, verdrängt, gehurt, kontrolliert, funktioniert, belogen, betrogen, gearbeitet, erkrankt und was da sonst hinter den geschlossenen Türen abgeht geht mich nichts an, da ist man wer, auch als Coabhängiger, einige werden damit von uns gehen, andere vielleicht irgendwann noch wach.

    Durch die „Krankheiten“ wurden bei mir Beschleuniger gezündet, Veränderungen griffen um sich wie ein loderndes Feuer und meine Bremsschirme sind oft verbrannt. Ich bin frei, suchtmittelfrei, so wie ich heute Suchtmittel definiere, erkennen kann, Gedanken demaskiere, analysiere, ansehen und auflösen kann, nicht immer, aber es gibt natürliche Warnmelder, die meine Sprinklerzentrale auf Hochtouren laufen lassen oder einfach etwas passieren lassen. Ich habe meinen Anfang gefunden und erstarre nicht mehr beim Anblick des Endes. Es wiederholt sich vieles, nur immer was anders und ich bin auf einem anderen Platz, mein Beobachter mit vertauschten Rollen.

    Vieles was ich meiner Frau in meinem Kopf vorwarf, was ich nicht begreifen und nicht verstehen konnte, was mein Gleichgewicht verlagerte, meinen Geist, meine Seele und meine Gesundheit angriff ist heute verständlich, ist heute auch in mir, ein erkannter und geschätzter Teil von mir, obwohl es nur ein klitzekleiner Teil vom unbegreiflichen Ganzen ist. Andere haben damit heute ihre Probleme, aber das sind nicht mehr meine. Mit dem Vollzug der ineinander greifenden Veränderungen haben wir uns laufend selbst überschlagen und nie mehr einen parallelen Highway befahren. Wir kamen nicht mehr auf eine Augenhöhe. Hochmut, Arroganz, Blindheit, Dummheit ließen uns beide vergnomen.
    Unverständliche Dinge gingen in uns ab und es bereitet mir heute noch Mühe in die Tiefe zu gehen und Narben anzusehen, es ist weder erforderlich, noch bringt es mir etwas. Dieser Teil der verschrumpelten Vergangenheit wird mich immer begleiten und ich kann Gutes daraus ziehen, heute. Ich war unfähig in meiner Ehe natürlich zu bestehen. „Ich“, denn was in meiner Frau abging, geht mich nichts an.

    Einen Schlüssel des Unverständnisses fand ich erst neulich, hier im Forum, ich konnte das nie ausdrücken. Immer wenn wir diskutierten und palaverten, regte sich meine Frau auf, daß ich nicht beim Thema blieb, den Punkt nicht ausdiskutierte und mich rechtfertigend und austeilend auf etwas anderes stürzte. Ich habe nie begriffen was sie laberte, was für einen Punkt, für mich war dieser markante Punkt ihres Hirnes so klar und leuchtend verarbeitet, daß ich schon längst woanders war, dachte ich. Unbegreiflich, daß ich überhört wurde und ich nie verstand was sie genau wollte. Zwei, die sich nicht mehr verstanden. Wie hätten sich zwei unstrukturierte Hirne verstehen sollen? Wie könnten sich im Wandel befindliche strukturierte und unstrukturierte Hirne verstehen? Mehr Intelligenz oder weniger Intelligenz reichen da nicht aus um aus der Dummheit zu kommen. Verstehen geschieht auf einer anderen Ebene.

    Es bringt mir etwas, wenn ich nicht an die böse Lösung unserer Beziehung denke, wenn ich an die schönen Erinnerungen denke, an daß was ich lernen durfte, was ich durch meine Frau mit Pauken und Trompeten für Veränderungen erfahren habe. Dabei denke ich nicht nur an das, was hier steht und sich bis an mein Lebensende fortschreiben läßt, sondern auch an die neuen Dinge von denen ich keine Ahnung hatte, die eine wertvolle Bereicherung meiner gesteigerten Lebensqualität sind.

    Es hat lange gedauert bis ich denken konnte: „ich liebe mich“
    Es hat noch länger gedauert bis ich laut sagen konnte: „ich liebe mich“
    Es hat noch viel länger gedauert bis ich „ich liebe mich“ sein konnte.

    Egoistisch, narzißtisch, masochistisch, sadistisch, Paranoia, Alkoholiker, sind nur einige Dinge von denen ich keine Ahnung hatte, nur vom abstoßenden gräßlichen Klang der fehlgedeuteten Bedeutung. Alles ist längst in mir, in gesundem Maße, nur, mit fehlender Balance wurde ich ein schiefer Typ. Ich maßte mir an, in einem gesunden Maß zu schreiben, für mich, über meine Frau maßte ich mir an krank und ungesund zu denken, ich, aus meiner Sicht. Ich habe als Kind, vom Schieferberg einer Müllkippe auf eine böse fette gefährliche Ratte mit einem Stück einer dünnen Schieferplatte gezielt, geworfen, sie gespalten. Das waren gräßliche Laute. Wir haben uns gräßlich verhalten und ich bin dankbar dafür, daß ich die Entfremdung erfahren durfte. Dann lese ich wieder die Frage: ob es denn hier nicht eine Beziehung gibt, die es geschafft hat. Vielleicht sind meine Frau und ich jetzt gespalten, getrennt viel zufriedener, glücklicher als zuvor. Denn das Leben geht ja weiter, das Leben und das gelebt werden hat aufgehört. Gut, du stehst da und kannst nichts dagegen tun, ansehen, hinsehen und plötzlich zerfällt alles, einfach so, vorbei.

    In dem Augenblick, als bei mir etwas nicht mehr richtig zu ticken drohte, da tickte alles einfach nur anders richtig, verändert und das war gut so. Menschen haben die Begabung den Punkt unbewußt zu finden der richtig weh tut, wir haben das auch geschafft, nur nicht worauf es ankam. Nicht mit umherfliegenden Schieferplatten, Gewalt oder Wandalismus, feiner, mit Ignoranz, mit Worten, mit Körpersprache, schärfer als die neuen zehnklingigen, achtstähligen Superrasierer, mit feinen nachklingenden schneidenden auf uns gerichteten Gedanken. Ich hatte fünf Jahre Profilierungszeit, da wurde es Zeit zu gehen, sonst wären wir beide gespalten gefallen.

    Wenn ich durch die Posts klicke, dann kann ich nicht glauben, daß so viel Zeit zwischen dem Entschluß mich hier anzumelden, um Hilfe zu bitten und heute liegt, daß so viel passierte und so viel ganz anders wurde, als ich es mir erhofft hatte. Irgendwann kreuzen sich alle Wege, nur anders eben. Anders werden ist nicht schlecht, anders sein ist gut. Die Muster werden sichtbar. Viele Krankheitsmuster, Syndrome und Ursachen, sie gleichen sich so.

    Ich habe viel mitgenommen, von meiner Frau, sie war ein guter Coach. Manchmal habe ich für sie gedacht, übersinnliche Fähigkeiten, sagt ja schon das Wort: Übersinnlich, sich sinnlich über jemanden stellen, das kann ja nur in die Hose gehen. Denken für andere, über deren Sinn denken, wo ich meinen eigenen Sinn nicht sah. Sinnlos. Übersinnlos.

    Daß die Hirnzellen solche Dinge erfassen, daß ich mit all den frei gewordenen Gedanken überhaupt umgehen kann, ist alleine schon ein Wunder.

    Meine Zukunft ist ganz neu ausgerichtet. Diese Gefühl was älter zu sein, aber in einem jüngeren Körper, mit mehr Wissen läßt mich erahnen wie es wäre, mit dem Wissen einiger Jahre Zukunft im Körper eines jungen Burschen zu sein. So ähnlich fühle ich mich, minus viele Kg, aufgeräumter, schneller, flexibler, gerader, ruhiger und mit klaren Lebensbestückungen ausgestattet, nach denen ich mich 50 Jahre lang gebückt habe, nur hob ich tuend, drehend, machend immer das Falsche auf.

    Da waren nur Gedanken die sich aneinanderreihten, die Veränderungen herbeiriefen, die mir heute übersinnlich und sinnvoll erscheinen. Mein Überhirn scheint sich geöffnet zu haben, was immer das ist, es war vorher blockiert, mit Suff, Co, Kippen, Fernsehen, Süßigkeiten, Fressen, Liebe, Arbeit, tun, drehen, machen, Aktionen mit Reaktionen bis zur Starre und vielem anderen Schwachsinn, sinnlosem Überschwachsinn, einfach blockierte Synapsen.

    Nicht die Grundlosigkeit brachte uns zusammen, sondern Abhängigkeiten, unbekannte Süchte. Das sollte so sein. Vieles was meiner Frau widerfuhr, durfte ich später erfahren, nur etwas anders. Vieles was ich erfuhr hat oder wird sie erfahren, nur etwas anders. Die vergangenen Jahre waren unverzichtbar, ich möchte keinen Tag missen, jeder hat mich weiter gebracht, zurück zu mir.

    Viele Menschen haben mich weiter gebracht, das Forum, die reale SHG, Freunde und Bekannte, Ärzte, meine Frau, meine Kids, die Familie und ich mich, da darf ich einfach immer wieder danke sagen.

    Ob ich was verloren habe? Ich habe nur gewonnen. Wer will den Wert der Ehe, eine Beziehung, der Liebe, der Erfahrungen und Veränderungen bewerten, beziffern, erfassen, begreifen? Ich, für mich. Ich habe nur gewonnen, Leben gewonnen, mein Leben, mich.

    Meine Frau hat mich an neue Gedanken geführt, zu Veränderungen und neuen Werten, an Kunst, an Architektur, an Literatur, an Hinterfragen, an Ordnung, an ein anderes Sauberkeitsverständnis, an höhere Ansprüche, an anderes Kochen, an Tischkultur, an neue Eßgewohnheiten, an Geschmack, an Entschleunigung, an Gefühle, an die Liebe, an das Leben, an Lebenshygiene. Auch meine Ernährungsumstellung und die nicht mehr krankheitsorientierte, sondern auf Gesundheit ausgerichtete neue Lebensführung ist auf den Kern der Veränderungen zurückführbar. Ja, ich habe gemacht, doch die Anstöße kamen von außen und durch die Krankheit. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, ungezwungen meine Geschäftsessen trocken und qualmfrei zu verbringen, an vollen Schreibtischen, Vorratsstellen, Bäckereien, Metzgereien und Klopsbuden ohne Regung vorbeizulaufen und andere einfach sein zu lassen, unbewertet sein zu lassen, heute ist das so, nicht immer, aber immer öfter.

    Als ich hier ankam konnte ich mich nur durch blumenreiche Umschreibungen langsam verständlich machen, das war ein anerlebter Ausdrucksfehler. Viele Texte habe ich hier zigmal gelesen, weil es mir unmöglich war so was zu verstehen, Dummheit ist nichts Schlimmes, aber ich kann aus der Wiederholung der Wiederholung lernen. Glaubt denn wirklich irgendwer, ich hätte begreifen können das ich von dem was meine Frau in sich rein schüttete, einmal bei dem landen würde, was bei mir rauskommt? Heute weiß ich, daß auch Stuhlverstopfung ein alltägliches Krankheitsbild und Alarmzeichen zur Überprüfung meines Wohlbefindens ist und gerade Abführmittel in Tee- oder Pillenform klasse Suchtmittel sind, die generationsübergreifend durch falsche Weisheiten verbreitet werden. Nicht nur mit dem was ich in mich rein schütte, was ich esse, auch noch mit dem was aus mir rauskommt wird Kohle gemacht, richtig fette Kohle.

    Die Veränderungen, schränken mich nicht ein und blockieren nicht mein Handeln, sie sind Alltag geworden, liebgewonnen, wie erlerntes Lesen und Schreiben, sie sind einfach, wie die Ergänzung einer Muttersprache, mit all ihren Einschränkungen und Warnsignalen Alltag geworden, Normalität, eingebettet in die grundlose Liebe und den Widersprüchen des Lebens an sich.

    50 Jahre Fehlprogrammierung können nicht einfach deleted und umprogrammiert werden, das ist ein langer Lebensprozeß. 95, 98, 2000, ixpe, asta la vista baby, jahrzehntelanger Schrott den ich mit mir rumschleppe, wie in meinem PC, immer neu, immer up to date, die Updates, Sicherheitsfiles und Überarbeitungen kosten heute mehr Zeit und Geld als der Nutzen. Ich will diesen überforcierten, unhygienischen Lebensmüll nicht mehr in mir verwalten.

    Vor so 200 Jahren meinte mal ein Frankfurter VIP, wenn er mit anderen disputiert und im Recht ist, dann weiß er nie ob er nicht schon Augenblicke später im Unrecht ist. Die Natur richtet das. Das Leben, die Natur sind viel zu schön, um an vergangenen blockierten Synapsen festzuhalten.

    Manche meinen ich sei ein Radikaler, ein Unnormaler, ein Verrückter. Stimmt, ich habe radikal meine scheinbare Normalität verrückt, verändert. Im meinem Umfeld befinden sich heute mehr kranke Menschen als ich je für möglich erachtete, achtbare liebenswerte Menschen, viele sind etwas älter, so 10,20,30 Jahre, mit geänderter Lebensführung, seit so 10, 20, 30 Jahren, da ist pures Leben und innen drin, jünger als ich es bin, an diesem Jungbrunnen arbeite ich.

    Ich bin mein Happyend mit dem ich mir noch lange Zeit lasse.

    Lieben Gruß Kaltblut, auf einem sicheren und festen Weg, unabhängig.

    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblütiger,

    ich dank dir für deine "schrägen" Gedankengänge, für dein "verrückten" Anmerkungen und für deine "unabhängigen" Abhänigkeiten.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Hallo Ihr Lieben,

    wenn sich Hirnzellen verbinden, passieren tolle Sachen in uns, genauso wenn sie ausfallen, da kommt man endlich zur Ruhe. Als ich noch nicht wußte, daß ich mit 2 Hirnen ausgestattet wurde, ging mir noch vieles am Hintern vorbei.

    Das der Darm mit einem selbstständigen Hirnzellen- und Denkapparat ausgestattet ist, der in direkter Verbindung zum Kopfhirn steht war mir neu. Für jemanden, der dachte Mozarella wird aus Bullenmilch hergestellt, ist das schon eine gewaltige Erkenntnis. Ich denke viel mit dem Darm. Es ist eine meiner Stärken meine Gefühle zu verstehen, meine Stärke überhaupt. Es gibt ja verschiedene Stärken, Denkstärken, Handwerksstärken und eben Gefühlsstärken. Als ich meine Stärke wahrnahm, da wurde erstmals gezweifelt, ob ich nicht doch der kleine überflüssige belachte Abschlußmuskel war, denn in den beiden anderen Bereichen komme ich zwar gut zu recht, aber eben anders und kompensiert. Das hört sich ja auch lustig an und die Vorstellung erstmals: der denkt mit dem Darm….. hier sind einige Gedanken von mir…..vielleicht sogar riechbar. Das ist gar nicht so einfach zu verstehen. Es hat aber Vorteile, denn ich kann mir ins Hirn langen, ich kann mich spiegeln, mit der Kamera aufnehmen, komme fast an alles ran, können die Kopfleute nicht, denen muß man erst die Schale aufmeißeln oder aufsägen.

    Meine Frau ist ja eine hochintelligente Akademikerin, Analytikerin, ein Kopfmensch, sie kann dafür anderes weniger gut, dafür kann sie nichts. Den Eigenkonflikt, die Vergangenheit, die Unmöglichkeit ihren Weg zu finden, hat sie lange verdrängt und dazu andere mißbraucht. Mich zum Beispiel, als Versorger, als Kompensator. Das mußte so sein, ist ja auch nichts Schlimmes, ich habe sie ja auch heftig mißbraucht, als Kompensator für meine Unterbelichtungen.

    Kompensieren, das ist ja auch nicht so einfach. Pepito Mobile, anklicken und dann klicken die Kugeln immer weiter. Nur, wenn eine Kugel nicht OK ist, kann ich die ja nicht anhalten, sie nicht rausnehmen, dann kommt das ganz System durcheinander, dann ist aber auch irgendwann ausgeklickt. Wenn so eine Kugel hoch geht ist damit keinem gedient, muß man rechtzeitig abschalten, so wie ich mich, zeitig vom Netz gehen, aussteigen, den nackten Poppes zeigen, da kommt zwar alles durcheinander, aber hinterher ist alles wieder gut.

    Ich kam erst neulich darauf, bei einem Vortrag über Legasthenie. Als Kind war ich mal hier und dort in Behandlung, zum Test, weil ich immer gute Fünfer und Sechser mit nach Hause brachte, daß paßte nicht ins Gutbürgerliche. Gepaart mit Reaktionen aus familiären Unebenheiten, Ernährungsfehlern, lag ich gut im Aussetzersaft. Es gibt Dinge, die mein Hirn nicht so richtig verarbeitet, es kompensiert, da findet ein permanenter Fummelkrams im Kopf statt. So wie eine volle Festplatte, die sich regelmäßig defragmentiert und rödelt. Die Rödelarbeit führt zu Erschöpfung und wenn ich früher zudem noch gestreßt war, gar Ärger hatte, die Beziehung nicht stimmte, die Gedanken verquert waren, der Körper nicht richtig funktionierte, dann konnte ich sehr gut meine Unpäßlichkeiten an meine Frau weiterreichen, mich auskotzen und mit treudoofem Blick auf ein Lekkerchen und einige aufmunternde Worte hoffend warten. Manchmal kamen sie ja, dann war alles schön. Manchmal nicht, dann war alles schön doof.

    Heute sorge ich gut für mein Inneres, den Darm, die Organe, den Kopf, ich bemerke Überlastungen und kann damit umgehen, entzetteln, aufräumen, sortieren. Dazu trägt die Vollwertkost bei und es ist erstaunlich, was der Körper alles für Sachen meldet, wenn ich das Hirn einschalte und zuhöre. Ich habe mühe mein Gewicht zu halten, wenn ich nicht aufpasse und genug esse, bin ich schnell 3-5kg im Minus, immer neue Klamotten zu kaufen wird mir zu teuer, aber fit wie mit 30 zu sein spornt an und so überlege ich mal wieder aktiver die Schritte meines Lieblingstänzchen zu üben. Meine Augen zeigen gravierende Veränderungen, das bringt Unsicherheiten in den Alltag, auch das ist korrigierbar, wenn ich es weiß und gelernt habe auf mich zu achten. Achtsam sein ist nicht immer einfach. Neulich sah ich eine Werbung, wo sich die Leute ein koffeinhaltiges Mittel auf die Birne schmieren sollten, damit die Haare nicht so ausfallen. Wer weiß, wer sich das jetzt wo drauf schmiert. Da werden sich Tonnen von Hautcremes und Fetten auf den Körper geschmiert und die Poren verstopft, zeigen die ja auch auf bunten Flimmerbildchen. Damit wird die natürliche Hautfunktion gestört und die körpereigene Pampe wandert woanders hin, z. B. zum Kaffeeklatsch auf den Kopf, manchmal geht auch was in die Hose, das ist dann nicht mehr schön.

    Ostern vor 3 Jahren wurden die Weichen durch den Infarkt meiner Frau neu gestellt. Im November 08 wollte ich zum zweiten Mal die Scheidung, das klappte noch nicht, muß ich halt noch was warten, das geht auch schnell vorbei. Einige gute Aderlaßpläne meiner Frau gingen nicht auf, denn ich wurde arbeitslos, damit kann ich gut leben, denn arbeitsreiche Gedanken habe ich genug und so kann ich mich in aller Gelassenheit auf meine neue Zukunft im Gesundheitsbereich vorbereiten. Meine Zeit der Insolvenz hat Justitia dafür mit allen Konsequenzen beendet. 7 Jahre, die überhaupt nicht schlimm waren, sondern angenehm, aufbauend und wegweisend, wenn ich mir überlege daß ich damals ein Suizidkandidat war, läuft es mir kalt den Rücken runter. Ein neues Unternehmen wird in wenigen Monaten aktiv werden, mein altes Fachwissen, die Kontakte und Beziehungen mit den hier schon vor 2 Jahren geäußerten Präventionsgedanken und den Erfahrungen aus neuer Lebensführung verbinden. Das Forum hat mir neue Berufungen eröffnet. Ein Buch wollte ich schreiben, das hat Zeit, es ist in meinem Bauch gut aufgehoben, denn es kommt nicht mehr darauf an wie dick es wird, sondern was komprimiert raus kommt. Ich sehe dem alles gelassen entgegen. Das ist geordnete Zukunft, ich lebe im Heute. Nicht so gelassen sah meine geliebte zweirädrige Italienerin neulich aus, sie wird gerade ausgeschlachtet. Das Rädchen landete bei einem Ausflug in einer Betonwand und löste sich in die Einzelteile auf. Ein spätes Zeichen, daß wir nicht zusammenpaßten. Als das Rädchen kam, was es eine spontane Entscheidung, die heute nicht richtig war, ich war nicht reif für das Teil. Sonst geht es allen gut, es gab einen Schutzengel, der den Fahrer sanft auffing, bevor es bröselte.


    Ist schon komisch, als ich hier hin kam, ging es darum was meine Frau in sich reinschüttete, dann darum was bei mir rauskam, jetzt was ich in mich reinstopfe und komprimiere. Das fordert Disziplin, Verständnis, Geduld und Gelassenheit, davon habe ich etwas bekommen.

    Als ich hier hinkam, war ich unfähig alleine zu leben. Meine Frau meinte einmal, hier wären nur Beziehungsunfähige. Heute genieße ich es alleine zu leben, denn ich bin nicht mehr alleine, ich und ich wir sind ein gutes Paar, ich bin mit mir in einer engen Beziehung.

    Es gab Situationen wo der Genstreueffekt laut nach Befriedigung und Beziehung schrie, wo ein Gegenstück zu Vergangenem, zu meinem fehlenden Ich mich nur zu gerne ersetzt hätte und ich mich gerne ersetzen lassen wollte. Für eine Beziehung war ich noch nicht fähig, auch wenn es im Bauch und juckte. Sie steht nicht mehr an erster Stelle denn ich bin nicht mehr triebwerkgesteuert. Das fordert Disziplin, Verständnis, Geduld und Gelassenheit, davon habe ich etwas bekommen, für den Rest habe ich hoffentlich nochmals 30 oder 40 Jahre und wenn nicht, püh, ich habe jetzt schon ein erfülltes Leben und jetzt geht es ja immer weiter.

    Manchmal frage ich mich was denn jetzt eigentlich so schwierig war. In den vergangenen 3 Jahren habe ich nur Dinge losgelassen, die mir nicht gut taten, die ich trotzdem gern hatte. Ich habe gerne getrunken, gerne geraucht, war gerne erschöpft, überdreht, überbelastet, verquert, ich habe gerne Fastfood gefressen, Schokolade, Gummibärchen, Genuß- und Kunstwaren oder mich gerne üppigen Gelagen und Verseuchungen meiner Eingeweide hingegeben, ich war gerne 30 kg dicker und bewegungsfaul, radio- und fernsehverblödet. Vor allem habe ich gerne geliebt, körperlich, geistig, mit allen Sinnen von Sinnen. Eins zu werden, ohne den ganzen Zimbömmel, das dauerte halt, denn ich wußte ja nicht daß ich alle Zeit habe die ich habe. Bis zur Teilnahme an verordneten Tablettenorgien und Infusionen, Schnippelveranstaltungen und Ersatzteilverarbeitungen hat es nicht gereicht, dafür bin ich auch sehr, sehr dankbar. Dieser Zimbömmel, der beinhaltet auch wieder Menschen, Umgebung, Tätigkeiten, von denen ich mich nur zu gerne einnehmen lies, obwohl es mir nicht gut tat. Fatalistischer Masochismus. Kann ich was Fantastisches draus machen. Wenn ich es will kann ich wollen können, kann ich in eine SHG gehen, hier im Forum lesen und schreiben, kann ich etwas für mich tun was mir gut tut.

    Wenn ich mit Freunden rede, dann kann es sein, daß mich jemand extrem oder weggetreten oder nicht normal nennt. Früher war ich Außenseiter weil ich glücklich verliebt war und strahlte, da war ich nicht normal, jetzt bin ich glücklich mit mir zusammen und ich bin wieder nicht normal. Für andere, für mich ist das schon OK, denn eigentlich habe ich nur immer mehr das gemacht, was ich 50 Jahre nicht tat, immer ein bißchen mehr, immer Konsequenter, bis es normal wurde. Ich meine, sagt mal einen Alkoholiker, nur ein Tröpfchen das wird dir schon nichts ausmachen, da könnte es was aufs Maul geben oder einem starken Ex-Raucher der noch über 50 oder 40% Lungenvolumen verfügt, heute ist Raucherparty, da geht was. Nur einmal richtig voll fressen, nur eine Torte, nur eine Macdingensbums, nur eine Tablette, nur einmal, nur einmal, da gibt es ne ganze Menge, nur einmal noch mit der/m Ex ins Bett, nur einmal in die Kiste, Deckel drauf, zum Recycling und weg.

    Ich komme dann immer wieder zu Spedi: Wege finden oder Gründe suchen. Dann stelle ich erstaunt fest, wie mir wieder etwas an der Schuhsohle klebt, wie einfach es ist einen Grund anzunehmen und nichts zu ändern, wie einfach es ist einen Weg zu finden, wenn ich es will.

    Heute koche ich ganz anders als damals, daß macht Spaß und schmeckt. Chemie gibt es keine und ich versuche auch den Rest immer mehr zu säubern. Meine Jungs kommen gerne zum Essen und dann haben wir Spaß. Wir lachen dann oder staunen über die farbigen und lustigen Kreationen aus natürlichen Lebensmitteln, denn auf dem Teller muß es nicht langweilig zugehen, genausowenig wie in der Beziehung oder im Bett. In Kürze gibt es gezopftes Rind, mal sehen was die Kids dazu sagen.

    Die Ziele und Vorstellungen für die kommenden Jahre sind klar abgesteckt und ich bin mir sicher, daß ich sie erreichen werde, vielleicht etwas anders als ich es mir heute vorstellen kann, aber ich werde, weil ich der einzige bin der es so kann wie ich es kann.


    Meine Krankenkasse dürfte sich beim Forum, dessen Betreiber und Autoritäten für die Kostenersparnis einmal persönlich bedanken.


    Die freie Zeit, die ich durch meine geänderte Lebensführung geschenkt bekam und das ist unglaublich viel, wurde gut angelegt, in Bildung, in Erfahrung, in Zufriedenheit, in Gelassenheit, in Gesundheit, in Sport, in eine neue Lebensführung, in Wege, überhaupt „Wege“, ich bin mein Weg und habe alle Zeit die ich habe, die Natur wird es schon richten.


    LG Kaltblut

    Der Rest steht im Butterweichen und Steinharten, da habe ich Steine weich gekloppt und Butter hartgeschlagen, für die Harten gestreichelt. Ich bin hier nicht alleine. Viel mehr steht bei den anderen. Ich bin hier nicht alleine, alle die hier schreiben hinterlassen ein Stück ihres Lebens, jeden Tag neu, unbezahlbar, kostbar erfahren, einige zahlten mit Lebensstücken.

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Kaltblut!

    So manches mal musste ich deine Post's zweimal lesen um sie verstehen zu können,verstehen zu dürfen.

    Wenn ich heute hier lese,dann verstehe ich dich besser und muss sage und schreibe auch nur noch einmal lesen :wink:

    Jeder der hier an sich und seinen Weg zweifelt sollte sich dieses Post einmal genauestens zur Gemüte führen,ein sehr gutes Beispiel wie es gehen kann,nichts muss,alles kann!

    Bei deiner Umstellung deiner Ernährung,deiner neu gewonnenen Einstellung die Du zu deinem Leben gefunden hast,dich als Darmdenkender zu betiteln verwundert mich nicht,auch ich bin so manches mal Darmdenkend :lol:

    Wenn einem die Sch.... so manches mal zu Kopfe steigt dann muss sie irgend wohin und dafür ist der unter anderem der Darm zuständig,wenn alles dort ankommt wo es hin soll,geht alles seinen Gang :wink:

    Weiter so!

    Gruß Andi

  • hallo karl

    kann deine gedanken ganz gut nachvollziehen. mir ist mein bauchgefühl auch sehr wichtig, weil da nicht die brutale logik herrscht, der bauch denkt auf ganz anderer ebene. ich sollte auch mal über meine ernährung nachdenken.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Andi, hallo Doro, hallo Ihr,

    das mit dem Verstehen ist ja auch so eine Sache. Ich habe mich ja lebenslang selbst nicht verstanden. Wie auch, wenn die brutale Logik nur 5% oder was mehr oder weniger ausmacht und der ganze Rest versteckt im Unterbewußtsein abläuft. Manchmal traf ich Menschen, die sprachen davon dankbare Alkoholiker zu sein und strahlten auch noch glücklich dabei, da konnte doch was nicht stimmen?

    Beim Berufe raten hätte ich noch keine richtige Handbewegung für die vergangenen Erfahrungen, vielleicht eine sich öffnende Hand für los lassen. Ich bin heute ein dankbarer, zufriedener Co-Abhängiger, freue mich darüber all die Erkenntnisse gemacht zu haben, Rotz und Wasser geheult und geschwitzt zu haben, daß ich tat und machte, aufstand und immer wieder auf die Fresse flog, ich bin dabei ganz schön zäh und anders geworden. So ein Tiefpunkt, das dauert halt, es geht immer noch was weiter tiefer. Wie das mit den Süchten halt so ist, es geht immer noch was, bis nichts mehr geht. Das ich dabei feststellen mußte, daß ich Alkoholiker bin, ist doch toll, stellt Euch vor ich hätte weiter jeden Tag mein gepflegtes Weinchen getrunken, vielleicht heute, vielleicht in 10 Jahren, erledigt, wer weiß das. Schaut Euch an was ich gefressen, vernascht und verdacht habe, da wäre ich doch für viele Behandlungen gut gewesen, ein ärztliches Sparschwein zum Gesundverdienen sozusagen. Wer schlachtet schon sein Sparschwein, ich war ein ideales immer fetter werdendes Riesterteil.

    Co-Abhängig, zum Arzt gehen und was verschreiben lassen, wenn es doch nichts dagegen gibt. Was soll denn der Arzt machen, Placebo Traubenzucker, vielleicht was Antidepressiva für die Klapse, dann entscheiden daß das nicht mehr ins Budget paßt und Behandlung abbrechen? Daß ist ja der Wahnsinn, eine Krankheit zu haben, die sich durch jedes Mittel nur verschlimmert, die nur durch Veränderung und das eigene Hirn erfolgreich behandelt werden kann.

    Für einen Menschen der wie ich damals hier auf den Forenseiten landet und plötzlich feststellt: ups, bei ihr, oh bei mir auch, da stimmt was nicht, mag alles befremdend und erschreckend sein und dann kommt so ein Verrückter und labert was von dankbar ver-rückt sein zu dürfen.

    Wenn du ein Leben lang für andere gedacht hast und dann labert dir einer was von an dich denken, nicht im Hirn des anderen rumdenken, dann kann das auch sehr weh tun, denn ich dachte meine Frau vom Zeh bis in die Haarwurzeln sehen, riechen, spüren, schmecken und verstehen zu können, jede Pore, jeden Gedanken. Auch tausendmal einige Stunden verschlungen im Bett zu kuscheln bringen nur paar cm Zugang, aber bis ins Hirn reicht das denn doch nicht.

    Ich bin heute dafür dankbar, daß meine Frau Ostern vor 3 Jahren einen Infarkt erlitt, mit dem alles los ging, bei ihr, bei mir erst Monate später, bei ihr dann nochmals Monate später. Wenn sie heute trocken ist, ist das doch klasse, das Tüpfelchen auf dem I, aber das geht mich nichts mehr an.

    LG Karl

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo kaltblut,

    ich habe es Dir schonmal geschrieben, aber ich tue es trotzdem nochmal. :)

    Was bist Du nur für ein begnadeter Autor! Hut ab!

    Für mich eine absolute Bereicherung!

    Herzlich

    Lobanshee

  • Hallo Kaltblut,

    ich habe mich mal etwas in deine Geschichte eingelesen.................es ist eine Schatzgrube von Gedanken................

    Rosita

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