Schluss gemacht und diesmal für immer!

  • Hallo Erik ..

    1,5 Liter Wein am Abend deckt sich ungefähr mit meiner einen Flasche und den 2 Pullen Bier. Wir haben also in etwa den selben Level gehabt.

    Zitat

    Langweile ich mich so sehr, wenn ich abends nüchtern ein bisschen am PC Zocke, ein bisschen Fernsehe und um 23:00 anstatt von 01.00 nüchtern anstatt besoffen in's Bett gehe? NEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Also diese Sache mit dem Nächte Durchschlafen ist mein persönliches absolutes Dauerthema weil sich da sehr sehr gut der Suchtstatus dran erkennen lässt. Wenn ich JEDEN Abend Alkohol trinke um besser einschlafen zu können merke ich doch selber gar nicht mehr wie ich ohne Alkohol einschlafen würde. Hört man dann auf welchem Wege auch immer mit dem Saufen auf ist das erste Zeichen : MASSIVE EINSCHLAFPROBLEME !!! Klingt logisch. Fakt ist, dass man besoffen besser einschlafen kann. Was das dann mit Schlafqualiät zu tun hat wenn der Körper die ganze Nacht mit der Entgiftung beschäftigt ist lasse ich mal außen vor.

    MEIN PERSÖNLICHER TIPP !!! (Ich habe mich auch im www ein wenig mit dieser Schlaferei auseinandergesetzt)

    Wenn Du direkt vor dem zu Bett gehen TV schaust oder auch PC spielst nimmt Dein Körper diese Reize auf. Wenn nun noch des fehlende EIN!!!-Schlafmittel Alkohol nicht im Körper ist, ist die Nacht gelaufen. Es geht einfach nicht. Mein Tipp : Lasse die erste Zeit diesen ganzen Elektronischen Schnick Schnack ausgeschaltet in der Bude stehen. Eine Runde um den Block (mit Hund ????) und dann noch eine halbe Stunde lesen. Da wird Deine Nachtruhe besser drauf reagieren als auf 2 Stunden Channel-Crossing mit der TV Fernbedienung oder S.T.A.L.K.E.R und Far Cry …. Oder wie bei mir WOW und LOTRO.

    Mache es gut und dieses Mal mehr Erfolg

    In diesem besonderen Fall wünsche ich mal ein SCHLAF GUT

    Gruss Vaan

  • Servus ErikL !

    Zitat

    aber ich habe nach der Trinkpause wohl lange weitergesoffen)

    Wieso glaubst du, dass es diesmal keine Trinkpause ist bzw. was willst du diesmal anders machen?
    Verstehe mich bitte nicht falsch - ich wünsche dir dass es diesmal eine dauerhafte Abstinenz wird - aber welche Veränderungen willst du aus deiner einschlägigen Erfahrung heraus vornehmen?
    Auch würde mich interessieren was zum Ende deiner Trinkpause geführt hat. Vielleicht kannst du darüber schreiben, denn auch die Aufarbeitung eines gescheiterten Versuches gehört zum Neuanfang.

    Zitat

    (mein Firmenpartner hat weder Ahnung vom Rechnungswesen, noch ist er in irgendeiner Form in der Lage die Firma zu führen)

    Wieso ist er dann dein Firmenpartner, wenn er von nichts eine Ahnung hat bzw. wäre es nicht besser sich einen anderen Partner zu suchen?

    Auch eine ambulante Therapie kann zum Erfolg führen wie Beispiele aus diesem Forum beweisen. Wichtig ist dass dir die Notwendigkeit einer Nachsorge in welcher Form auch immer - Therapie,SHG, Forum - bewußt ist. Denn wie heißt es hier immer: Nur Nichttrinken alleine reicht nicht - und das hat sich bewahrheitet!

    Einen erfolgreichen Weg in die Trockenheit wünscht dir
    Andreas

    carpe diem

  • Servus ErikL,

    Zitat

    ...wahrscheinlich gesteinigt werde, wenn ich anmerke, daß eine stationäre Therapie für mich unmöglich ist...


    jeder "gönnt" sich das Handwerkszeug, das er sich wert ist. Wenn das bei Dir so ist, dann ist das halt so. Dass Du in der Vergangenheit mit Deinen Bemühungen immer nur Trinkpausen eingelegt hast und nicht "weitergekommen" bist, siehst Du ja selbst.

    Zitat

    Der richtige "Powerschub" den ich still und heimlich erwartet habe ist allerdings noch nicht eingetreten.


    Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder? Du erwartest allen Ernstes, dass Du nach -keine Ahnung- 20 Jahren Saufen binnen zwei Wochen Abstinenz den "burner" hast???
    Gib Dir doch einfach mal ein Jahr Zeit, Dich trocken selbst neu kennen zu lernen. Und dann "schau mer mal" ob Du dann noch so einen "Powerschub" brauchst...

    Ich sehe zwar noch nicht so klar wie du diesmal grundlegende Dinge verändern willst, aber wünsche Dir, dass Du diesmal Deinen Weg in eine dauerhafte Trockenheit findest.

    LG
    Spedi

  • Hallo Erik,

    wenn ich das so lese, was Du schreibst kann ich zwar den guten Willen erkennen, (viel) mehr aber auch nicht. Das ist nicht böse gemeint, sondern ich spreche hier nur aus der eigenen Erfahrung und dem was ich von vielen anderen Leuten unter anderem auch hier immer wieder gelesen habe.

    Was Du gerade tust vergleiche ich damit, dass Du den "alten" Trainer wegen Erfolglosigkeit entlassen hast und einen neuen verpflichtet hast. Dieser hat nun erstmal den Alkohol verboten. Solche radikalen Veränderungen aufgrund von kurzfristigen Entschlüssen versprechen in der Regel auch einen kurzfristigen Erfolg. Der langfristige bleibt in der Regel dann aber aus. Gut ist aber, dass Du Dich zumindest in ärztlicher Behandlung befindest und Dein Arzt hoffentlich über Dein Alkoholproblem informiert ist.

    Es ist auch sehr positiv, dass Du vom Alkohol loskommen willst, aber suche Dir doch professionelle langfristige Hilfe beispielsweise durch einen Facharzt für Suchtprobleme und/oder einen Psychotherapeuten.

    Den Absprung wie Du ihn jetzt vollziehst habe ich und viele anderen mehrmals probiert. Es wäre eine der wenigen Wunderheilungen, wenn es bei Dir klappen würde.

    Ich drück Dir aber selbstverständlich alle Daumen, die ich habe!

  • Hallo, mische mich auch mal ein :oops:
    Sportlersitzung? Mit oder ohne Alk? Geht sie bis morgen früh? Keine Zeit mehr, kurz ins Forum zu schauen?
    Ich kann nur sagen: seit ich im Forum bin, mache ich den PC sogar vor meinem Arbeitsbeginn an, die Tageszeitung ist neuerdings zweitrangig, der letzte Kaffee wird am PC getrunken, weil das Forum mir einfach viel Kraft gibt, weiter an mir zu arbeiten und stark zu werden :)
    Sollte mein Sohn wieder hier übernachten, werde ich ihm wohl eine Erklärung schuldig sein, dass der PC berreits morgens läuft, schließlich habe ich es ihm immer verboten :oops: .Egal, er wird seine Erklärung bekommen und vielleicht haben wir dann ein gemeinsames Geheimnis:PC vor Schule oder Arbeit.... :roll:
    Nochmal zu deiner Arbeit: erlaubt sie wirklich keine LZT? Habe auch lange geglaubt, unentbehrlich zu sein, mein Zusammenbruch hat mir gezeigt, dass ich es nicht bin. So eine Therapie ist auch planbar, vielleicht findest du einen Stellvertreter für die Dauer? Glaub nur nicht, dass ich nur so daher rede als "Angestellte", auch ich muß mich erneut einer LZT stellen, da es meine Krankenkasse fordert. Zuerst war ich total sauer, jetzt denke ich, warum nicht? kann mir nur gut tun. Dieses Forum hat mir geholfen, es anzunehmen als Chance, mein trockenes Leben verwirklichen zu können, es als Möglichkeit zu nutzen, weiter an mir zu arbeiten und zu mir zu finden. Mein Chef ist nicht begeistert, evtl. kostet es mich sogar meinen Job, aber ich will nicht mehr trinken, das ist mein oberstes Gebot, das ich mir auferlegt habe, und es gibt auch ( wenngleich es für mich n o c h nicht vorstellbar ist)ohne meinem Job immer einen Weg, hauptsache, kein Alk :!:
    So, genug von mir, mist, möchte nur kurz antworten, aber schreibe dann doch alles, was mir durch den Kopf geht :oops:
    Wünsch dir viel Kraft, liebee Grüsse, Laufschnecke

  • Hallo Erik,
    herzlich willkommen, glaub kann mich noch an deinen Namen erinnern.
    Gesteinigt wirst du hier nicht,wir helfen dir beim trocken werden, wenn du den konsequent den Weg gehen willst, und dazu gehören ein paar Grundbausteine, die mir auch sehr geholfen haben.
    Geh am Dienstag zur Suchtberatung, bleib hier und trocken, dann siehst du weiter.
    LG
    Jürgen

  • Servus ErikL,

    vielleicht ist das ein geeignetes Beispiel um Dir vor Augen zu führen, was wir hier immer mit "Loslösung vom Alkohol" meinen. Natürlich -wie immer- mal wieder nur exemplarisch.

    Du schreibst:

    Zitat von ErikL

    ...da ich kein Bier mag - nur Wein - macht mir das gar nichts und die meisten anderen trinken wie ich einen Sportlerdrink oder Apfelschorle. Die Sauferei steht bei einer solchen Sitzung nie im Vordergrund, deshalb habe ich diese früher möglichst kurz gehalten, damit ich nach Hause konnte um den Wein aufzumachen...

    1.) da ich kein Bier mag - richtig, Du bist Alkoholiker. Du brauchst Alkohol. Die (verniedlichenden) Namen der Getränke(sorten) sind dabei unerheblich. 20 Bier können auch 1,5 L Schnaps sein, je nach "Umdrehungszahl".

    2.) macht mir das nicht - woher willst Du das nach den paar Tagen wissen? Unser Suchtgedächtnis kann noch nach Jahrzehnten sofort wieder anspringen, dagegen ist niemand gefeit.

    3.) Die Sauferei steht bei einer solchen Sitzung nie im Vordergrund - glaubst Du das wirklich noch, wenn Du im gleichen Atemzug schreibst dass Du für dich diese früher möglichst kurz gehalten hast, damit Du nach Hause konntest um den Wein aufzumachen ? Es istfür Dich mit einem bestimmten Bild besetzt, und dieses Bild wird in Deinem (Sucht)Gedächtnis gespeichert bleiben - für sehr lange Zeit.

    Was ich mit diesem kurzen Exkurs vor Augen führen wollte ist die Tatsache, wie extrem nah du bei vermeintlich "alkoholfreien" Beschäftigungen noch dem Thema Alkohol bist.

    Diese Nähe zum Alkohol -auch zum Alkohol aus zweiter Hand- gilt es zu durchbrechen, um eine Loslösung zu erreichen.

    Was passiert/passieren kann wenn diese Loslösung vom Alkohol erreicht ist und wir ein stabiles, trockenes Leben verinnerlicht haben, steht auf einem anderen Blatt Papier. Meist haben wir dann jedoch gar keine Ambitionen mehr, uns "rückwärts" zu orientieren weil wir viele andere zufriedenstellende Bereiche für uns gefunden haben.

    LG
    Spedi

  • Hallo Erik,

    ich zähle mich zu den Alkoholikern, die äußerlich nicht besonders tief gestürzt sind und möchte dir daher gerne antworten.

    Für mich war das Trockenwerden unzertrennlich verbunden mit dem Aufbrechen alter Rituale, wo ich selber gerne getrunken habe. Dazu gehörte für mich z.b., das ich nicht mehr auf Fussballspiele im Stadion, Besuche von Kneipen (nicht Speiserestaurants!), Parties usw. Diese Veranstaltungen habe ich für mich gänzlich gestrichen - fühlte dabei aber auch keinerlei Verzicht - weil ich dort früher eh in erster Linie wegen des Saufens war und es mir gar nicht vorstellen konnte, in diesen Umgebungen nüchtern zu sein. Also habe ich es gemieden.

    Ansonsten habe ich gelernt zu unterscheiden. Wenn z.B. Freunde mit mir Essen gehen wollen, von denen ich weiß, dass sie unter Essen ein Schnitzel und 5 Flaschen Bier + Absacker verstehen, dann werde ich dieses Angebot nicht wahrnehmen. Wenn aber z.B. meine Schwiegereltern mit mir essen gehen wollen und meine Schwiegermutter nach Essen nebst Apfelschorle ein kleines Glas Wein trinken will, dann kann ich das mir selbst gegenüber verantworten.

    Und nur darauf kommt es an! "Dürfen" tust du alles? Aber was willst du dir selbst gegenüber verantworten? Was kannst du dir selbst gegenüber verantworten?

    Da man gerade am Anfang noch sehr unerfahren ist, was den Umgang mit dem Suchtgedächtnis betrifft, sollte man hier besonders vorsichtig sein und lieber einmal zu oft jemanden absagen, als einmal zu wenig. Mit der Zeit wirst du dann schon merken, was du langfristig tun kannst und was du bleiben lassen solltest. Unterschätze aber nicht die unsichtbare Wirkung des Alkohols auf dein Unterbewusstsein!! Jeder Eindruck, der von Aussen auf uns eintrifft, wird von unserem Hirn verarbeitet - und manchmal viel später erst in ganz anderem Zusammenhang wieder aufgetaut!

    Gruß,

    Blizzard

    Erst unter den Hammerschlägen des Schicksals, in der Weißglut des Leidens an ihm, gewinnt das Leben Form und Gestalt. (V.E. Frankl)

  • Bei mir war es ähnlich mein Trinken beschränkte sich im allgemeinen wohl auch noch auf ein Maß, wo andere sagen würden diese wäre gesellschaftlich noch akzeptabel. Ich habe auch ausser meine Selbstachtung durch das Trinken nicht viel verloren, ich habe sowohl noch meine Familie als auch meinen Arbeitsplatz und z. B. meinen Führerschein (ist jetzt vielleicht blöd formuliert von mir).

    Für mich persönlich und meine Familie (Frau und Kinder) war es nicht mehr akzeptabel.

    Es ist aber auch anderen hin-und wieder aufgefallen, dass ich viel getrunken habe, sei es weil ich nach Hause getorkelt bin, oder in meinem Suff plötzlich ganz anders geredet habe, als sonst. Zum Beispiel dann offen für Unternehmungen war, wo ich nüchtern mich gar nicht dazu geäußert habe. Dies ist anderen auch aufgefallen, dass dies nicht der Alex ist, denn sie sonst kennen. Vielleicht wissen auch mehr Leute als Du denkst oder als Du Dir vorstellen kannst von Deinem Alkoholproblem. Möglicherweise ist Deinen engsten Mitarbeitern auch aufgefallen, dass Du morgends mit dem Kopf ganz woanders warst, vielleicht sogar gezittert hast (was Du vielleicht selbst gar nicht wahrgenommen hast).

    Nun zurück zum Thema. Ich habe auch gedacht, ich könnte wieder überall hingehen. Ich muss auch sagen, mir fällt es oft schwer an Orte zu gehen, wo Alkohol getrunken wird. Wo ich früher selbst getrunken habe oder sogar häufig betrunken war, kann ich aus einer inneren Abscheu heraus auch heute noch gar nicht hingehen. Ich habe aber auch nicht vor dieses zu ändern.

    Vor kurzem war es so, dass mir bei einer Familienfeier ob bewusst oder unbewusst als ich gehen wollte gesagt wurde, ich solle doch wenigstens aus Höflichkeit gegenüber der Gastgeberin solange bleiben, bis sie die Bohle serviert hat. Ich habe hierzu gar nichts gesagt und bin sofort schnurstracks raus. Ich wollte dieses auch nicht kommentieren, weil ich für mich persönlich weiss, wenn ich hier gesagt hätte ich gehe weil.... hätte man mir argumentativ wieder einen Strick draus gedreht. Ich bin auch früher hin-und wieder durch Argumentationen von anderen aufs Glateis geführt worden. Wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich argumentativ dagegenhalten kann, gehe ich. Ansonsten hätte ich schon was gesagt. Ich wollte allerdings auch nicht jetzt den Dampfhammer herausholen und z. B. sagen "wollt ihr mich umbringen". Dazu habe ich mich nicht stark genug gefühlt, bzw. hatte Angst vor der Retourkutsche.

    Wer sich also nicht in Gefahr begeben will bleibt zu Hause oder geht, wenn es brenzlig wird. Ich würde mich nicht danebensetzen.

  • Servus ErikL,

    Zitat

    ...Wie ist es bei den Alkis die noch alles haben? Firma, Job, Familie, Haus, Auto, gesellschaftliche Verpflichtungen. Klar ist mir bewußt, daß wenn ich weitersaufe ich das alles auf's Spiel setze, aber andersrum wäre ich nicht bereit auf einen Bauernhof zu leben.

    Ich zähle mich zu dem glücklichen Personenkreis, der nicht erst alles verlieren musste, um trocken werden zu dürfen. Und ich zähle mich zu dem Personenkreis, der auch regelmäßig "im Rampenlicht" stand und steht, weil es die Position mit sich bringt.

    Ja, ich

    Zitat

    Habe [...] alle Ämter niedergelegt bzw. den Job gekündigt um trocken zu werden


    Allerdings nicht, um trocken zu werden, sondern um trocken bleiben zu dürfen. Mir wurde für mich klar, dass ich an diesem Umfeld etwas ändern musste. Es war für mich nicht gut.

    Und nachdem ich das Umfeld selbst weder ändern kann noch will, musste ich da ansetzen, wo ich Veränderung bewirken kann: bei mir!

    Das heisst jetzt nicht, dass "jeder Alkoholiker das so machen muss". Das muss schon jeder Alkoholiker für sich selbst entscheiden, was ihm gut tut, und was er verändert.
    Ich sage Dir nur aus meiner Erfahrung heraus (und das schließt neben meiner persönlichen Erfahrung auch 5 Jahre Suchthilfe mit ein), dass Du ohne gravierende Veränderungen keine Loslösung vom Alkohol erreichst.
    Ohne die Loslösung vom Alkohol ist die stabile und zufriedene Abstinenz jedoch nur sehr schwer möglich. Die Rückfallquoten im Suchtbereich sprechen da eine sehr eindeutige Sprache.

    LG
    Spedi

    P.S.: Ich gebe Dir gerne noch meine Lieblingsmotivation mit auf den Weg, zum Nachdenken wo du dich "einsortieren" möchtest: Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe.

  • Servus ErikL,

    ich habe den Eindruck, wir reden aneinander vorbei.

    Zitat

    Den Job aufgeben?

    Nochmal, vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt: Ja. Wenn es für mich sein muss, dann gebe ich auch den Job auf. Habe ich so für mich durchexerziert.

    Ich bereue es keine Sekunde. Ich habe mich dann in der gleichen Branche und Beruf aber in anderer Position neu orientiert, auch ziemlich exakt in deinem Alter. Wieder eine sehr anspruchsvolle Position, aber eben unter ganz anderen Vorzeichen und Rahmenbedingungen.

    Wie gesagt, gilt für mich.

    Was Du machst, muss für Dich passen. Wir geben Dir hier bevorzugt den Allgemeinplatz bekannt, den du dann auf Deine persönliche Situation adaptieren kannst. Du kannst aber gerne auch die Augen vor den (für Dich) notwendigen Veränderungen verschließen. Du musst mit Deinem Leben klarkommen, das ist der springende Punkt.
    Keiner von uns kann/wird Dir sagen, was du zu tun oder zu lassen hast. Warum? Weil keiner von uns Dein Leben leben kann, das musst schon Du machen.
    Und keiner von uns wird Dir vorschreiben, ob du säufst oder trocken leben sollst. Auch diese Entscheidung triffst Du für Dich.

    Wir können Dir lediglich unsere Erfahrungen mitteilen. Ob und was Du daraus für Dich mitnehmen kannst/willst, ist Deine Sache. Selbsthilfe ist Hilfe zum sich-selbst-helfen aus der gelebten Erfahrung anderer. Die Verantwortung dafür liegt immer beim Einzelnen selbst.

    In diesem Sinne: :)

    LG
    Spedi

  • Ich wollte nur sagen, auch wenn Dein übermässiger Alkoholkonsum "scheinbar" Deiner Meinung nach von niemandem bemerkt worden ist.

    So kann es doch durchaus sein und ist auch nicht ganz unwahrscheinlich (viele werden mir hier rechtgeben), dass andere Leute mit denen Du täglich zusammen bist doch was gemerkt haben (könnten).

    Ich persönlich halte dies sogar für sehr wahrscheinlich.

  • Halo, ErikL :)
    möchte noch mal bestätigen, was Speedi gesagt hat, das mit dem Job. Ich habe meinen Job noch, und bin auch erstmal integrativ wiedereingestiegen, weiß aber seit meinem persönlichen "Dos" (hm, komisches Wort), dass ich ihn aufgeben muss, wenn ich trocken bleiben will. Ich hab es lange nicht wahrhaben wollen, war immer mein Traumberuf, unvorstellbar, etwas anderes zu machen :( Aber meine Rückfälle haben mich eines besseren belehrt, ich persönlich bin der psychischen Belastung und dem Leistungsdruck nicht gewachsen.
    Suche zur Zeit nach einer Alternative :roll:
    Habe mich auch schon in einem anderen Haus beworben, hätte den Job auch bekommen, aber es wäre das gleiche nur in "grün"gewesen, doppelt so gross, mehr Dienste, mehr Stunden, dazu neues Umfeld, neue Kollegen und das alles schon ab 1. 10. :roll: Habe abgesagt, käme vom Regen in die Traufe, ich muss raus aus dem Beruf, er ist überall absolut anstrengend und leistungsorientiert. Bin schon traurig, dass es so ist :( , aber noch trauriger wäre ich, wenn ich wieder trinken würde.
    So, genug erzählt, ist länger geworden, als ich wollte...Lieben Gruss, Laufschnecke :wink:

  • Servus ErikL,

    diese Dünnhäutigkeit, gepaart mit "das geht aber nicht" ist uns Alkoholikern sehr oft zu eigen. Das legt sich in dem Moment, wo wir wirklich kapituliert haben.

    Ob Du's glaubst oder nicht: ich kann mich sehr gut in Deine Situation hineinversetzen.

    Warum ich Dir das erzähle? Damit Du vielleicht kapierst, dass Deine Situation
    weder einzigartig
    noch selten
    noch besonders ist,
    vor allem aber: sie ist nicht unlösbar.

    Voraussetzung für jegliche Problemlösung ist jedoch, dass ich stabil trocken bin und bleibe. Das hat Priorität.

    Du krallst Dich da am Thema "Firma" fest. Warum? Ist die Firma ein Teil dessen (oder mehr), was Dich zum Alkoholiker gemacht hat? Wenn ja, dann denke weiter darüber nach. Wenn nein, dann brauchst Du Dich damit ja nicht befassen.

    Wenn Du willst, dann hole Dir doch mal zusätzlichen fachlich qualifizierten Rat ein, z.B. bei einer Suchtberatung, um zu sehen, was für Alternativen es für Deine Lebenssituation gibt. Es gibt ja heute so viele verschiedene Hilfsangebote, da ist wirklich für jeden was passendes dabei.

    Eines haben die jedoch alle gemeinsam: machen muss der Suchtkranke es selbst, und wollen, also den unbedingten Willen dazu, den muss auch der Suchtkranke haben. Sonst wird das nix.

    LG
    Spedi

  • Hallo Erik,

    Kopf hoch!

    Ich kann dich verstehen, ich war seit Jahren selbständig und da ist nichts mit Jobwechsel, Partner ersetzen, krankschreiben usw.
    Im Grunde habe ich es doch getan.
    Ich dachte, wenn ich den Druck nicht hätte...blablabla.
    Ich habe mir einen Job gesucht in der Autobranche, es hat Spass gemacht. Eine Woche!
    Ein Chef-hheee was ist das? ich war doch mein eigener Chef!
    Geregellte Arbeitszeiten-grauenvoll nicht zwischendurch mit Kollegen, Geschäftsparner schick essen zu gehen oder vor den Terminen ein Frühstück im netten Cafe, mal ins Fitnessstudio zwischen durch...und und und.
    Über finanzielle Aspekte werde ich mich nicht äussern.
    Und ich war froh als ich Anfag des Monats Kündigung gekriegt habe.
    Wenn man immer angestellt war , wird man es schwer jemanden in deiner Situation verstehen.

    Ich fange erst jetzt in der Beratungsstelle langasam zu begreifen, wo meine Schwächen sind und wieso ich getrunken habe.

    Es war nicht der Job-definitiv nicht.
    Zwischendurch habe ich mich auch mal beworben, Anzeige selbst geschaltet und mehrere Vorstellunggespräche durgeführt.
    Neeeee. Sorry aber
    Und ich fange jetzt (leider) von neu an.
    Aber ich bin glücklich, die Verantwortung für mich selbst, für die Mitarbeiter (die ich zur Zeit neu anbaue). Es wird dauern bis alles wieder läuft aber ich freue mich schon.
    Heute als ich mein neues Büro verlassen habe, habe ich gedacht: jetzt wird alles besser, jetzt wirst du alles besser anpacken können, keine Termine wg Alk platzen, verschieben usw.

    Kümmere dich um sich selbst. Hole dir Hilfe.
    Lass es nicht so weit kommen, dass du wieder trinkst.
    Du brauchst die Firma nicht aufgeben, du könntest die aber irgenwann mal verlieren, wenn du weiter trinkst.

    Ich stand so wie du vor einiger Zeit da und hatte Existenzängste. Mein Auto, mein Wochenendhaus, mein Lebenstill.
    Trinkpausen dazwischen, wieder getrunken-so im Kreis.
    Es ist nie zu spät. Fang jetzt an, da musst du nicht diese Erfahrung machen wie ich.angestellt, jeden Monat das Kleingeld als Gehalt und kein Cent mehr.
    Jeder Mensch ist anders, viele geben sich mit so einem Leben zufrieden.
    Wir offensichtlich nicht.

    Noch etwas gemeinsames: ich habe auch nur (Früher) alleine zu hause getrunken. Meetings, Geschäftsreisen- da war ich immer das brave Mädchen. Aber nur Früher! Nach nd nach hat sich der Alk so in mein Leben angeschlichen, dass ich schon morgens getrunken habe.
    Damit mich keiner so sieht(richt) und wg meinem kostbaren Führerschein musste ich manchmal 3 Tage nacheinander Termine absagen, verschieben. Wach auf und lass es nicht so weit kommen.
    Du kannst hier im Forum von den Fehlern anderer lernen und profietieren zugleich.

    Ich wünsche dir viel Kraft und wünsche dir einen trockenen Feierabend!
    live2008

  • Hallo Erik,

    puh Du legst ja los.

    Nur ein Tipp - jeder ist ersetzbar, auch für eine bestimmte Zeit, auch ein geschäftsführender Gesellschafter.
    Jemdand der schon alles verloren hat kann nicht mehr verlieren, korrekt, aber Du kannst alles verlieren.
    Ignoranz zu sich selbst, dass ist meines Erachtens dass was eine nasse Denkweise ausmacht.
    Ich glaube Dir auch, dass Du den Wunsch hast aufzuhören, aber so wie die Sache angehst, mh... ich weiß nicht.

    DUU unsere Sucht ist überall und wer höher steht, fällt auch tiefer.

    Liebe Grüsse kawi

  • Hallo Erik,
    ich habe mir jetzt mal Deinen Thread durchgelesen und verstehe ehrlich gesagt, die ganze Aufregung gar nicht so richtig:

    Zitat von Spedi

    Du krallst Dich da am Thema "Firma" fest. Warum? Ist die Firma ein Teil dessen (oder mehr), was Dich zum Alkoholiker gemacht hat? Wenn ja, dann denke weiter darüber nach. Wenn nein, dann brauchst Du Dich damit ja nicht befassen.

    Zitat von ErikL

    Gesoffen habe ich vorher schon und nicht wegen der Firma.

    Äh, damit ist die Frage doch beantwortet oder nicht ?

    Deine Firma hat nichts mit Deiner Sauferei zu tun und damit ist es doch erstmal gut. Es sei denn natürlich, Deine Firma kollidiert mit dem notwendigem alkfreien Umfeld, weil Du z.B. einen Weinhandel betriebst. :wink: Dann sähe es sicher anders aus. Sollte dort regelmäßig Alk konsumiert werden, was ich mir gar nicht so vorstellen kann, hast Du ja als Chef alle Möglichkeiten, das zu unterbinden --> ein echter Vorteil ! :lol:

    Ursprünglich ging es ja aber wohl auch um das alkfreie Umfeld, wegen Jobs/Ämtern in Vereinen und nicht um Deine Existenz :wink:

    Aber dieses dünnhäutige kenne ich auch zur Genüge. Als ich hier im Forum ankam habe ich mir jeden Schuh angezogen, der nur ansatzweise meine Größe hatte :roll: . Das mußte noch nicht einmal in meinem eigenen Thread stehen. Ich bin auch hochgegangen wie eine Rakete und fühlte mich hochgradig angegriffen, wenn es woanders stand und mit mir wirklich rein gar nichts zu tun hatte :oops: . Jetzt bin ich drei Monate hier und es ist schon deutlich besser geworden - glaube ich jedenfalls :roll: . Mir wurde geraten, auf Beiträge, die mich persönlich aufregen, bei denen ich mich angegriffen fühle, erst am nächsten Tag zu antworten. Manchmal hilft das. Ok, immer gelingt mir das nicht, aber wir sind ja auch dafür hier, um an uns zu arbeiten, richtig ? :lol:

    Ich wünsche Dir eine ruhige Nacht !

    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo Erik,
    du musst wissen, ob dir deine Trockenheit wichtig ist und diese an oberster Stelle deiner Prioritätenliste steht.
    Wenn dies der Fall ist, dann werden sich Vereinsabende, Reden halten, da eine Sitzung und dort, von selber erledigen.
    Wenn ich es nicht von mir selber kennen würde. Ich hab jahrelang immer in allem mitgemischt, mich da und dort engagiert und hab darauf verzichtet ein Jahr lang. Heut ist es kein Verzicht mehr, es ist ein Gewinn und ein wunderbares Leben ohne Alkohol, und ich bin froh das ich angenohmen habe.
    Und wenn jemand sich krankschreiben läßt wegen einer Krankheit die Alkoholismus heißt, dann würd ich nicht so lässig darüber hinweg gehen, wie du.
    Derjenige ist sich um den Ernst der Lage bewußt.
    Und man brauch auch nicht erst unter der Brücke zu landen. Soweit muss es nicht kommen, aber ein Umdenkungsprozeß ist dringend von Nöten.
    Auch bei dir.
    LG
    Jürgen

  • Servus ErikL,

    sorry, aber ich finde Deinen Hochmut und Deine Arroganz zum k o t z e n.

    Wenn ich lesen muss, dass jemand schreibt

    Zitat von ErikL

    ...Da Angestellte sich mal schnell ein neues Umfeld suchen können oder andere Leidensgenossen sich mal eben krank schreiben lassen um gesund zu werden mag der richtige Weg für diese Gruppe sein...Ich kann als geschäftsführender Gesellschafter nicht zum Arbeitsamt (werde als Selbständig eingestuft), noch kann ich mich ein paar Monate lang krank schreiben lassen und vom sozialamt würde ich keinen Cent bekommen bevor nicht alles verkauft ist was wir besitzen...


    dann muss ich ganz einfach sagen, ist mir meine Zeit zum sich-damit-befassen zu schade. Gleichzeitig bin ich froh, nicht mehr in einem Unternehmen arbeiten zu müssen, wo sich der Herr geschäftsführende Gesellschafter als Mensch 1. Klasse sieht und seine Mitarbeiter als minderwertiges Gesocks ansieht und per se pauschal mangelnde Leistungsbereitschaft unterstellt.

    Du hast Dich gerade derart selbst disqualifiziert, dass es es peinlicher nicht geht.

    Gruss,
    Spedi

  • Ich denke man sollte auch nicht zu sehr den Stab über Erik brechen. Nach 2 Wochen und zusätzlich ohne Therapie/Entzug ist man einfach noch nicht so weit, dass man die Hintergründe, Fallen und Treppenwitze des (eigenen) Alkoholismus erkennt.

    Erik zeigt grosses Leistungsvermögen und ein grosses Verantwortungsbewusstsein. Hoffen wir alle, dass ihm dies für ihn kein Stolperstein wird. Gerade deswegen sollte er sich in eine professionelle Behandlung begeben, die wir hier nicht ersetzen können. Dies können wir für ihn nicht leisten.

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