Glücklichsein, was ist das?

  • Hallo ihr alle,

    Beim schreiben in einem anderen Thread fällt mir auf das das ein gutes Thema ist über das ich schon oft nachgedacht habe.

    Bin ich glücklich? Wie oft habe ich mir in der nassen Zeit meines Mannes diese Frage gestellt? Ich weiß es nicht mehr.
    Ich hatte so klischeehafte Vorstellungen wie was zu sein hat.
    Bei anderen war alles so schön, nur bei uns nicht. Das hat mich unglücklich gemacht.
    Ich war wie gelähmt, konnte mich nicht daraus befreien, oder wollte ich es nicht?

    Heute weiß ich, das ich alleine dafür zuständig bin, das es mir gut geht.
    Wenn es mir gut geht, dann bin ich glücklich.
    Mir geht es gut. Ich fühle einen inneren Frieden, eine Ausgeglichenheit, das macht mich zufrieden. Diese ganze materielle Schlacht ist mir ziemlich egal geworden. Sicher manchmal gönn ich mir auch was, dann freu ich mich, das ist auch alles.
    Zufriedensein, das ist für mich Glück.

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Mein Glück ist ganz unspektakulär. Manchmal ist es ein Blick, der Verständnis ohne Worte zeigt. Manchmal ein Duft, der mich Lächeln lässt. Oder ein Lächeln, das mich unverhofft streift.

    Und gleich ist es mein Bett, in das ich mich einkuscheln und einem neuen Tag entgegenträumen kann.

    Gute N8

    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Vom "richtigen" allumfassenden "Glück" diesem über längere Zeit mit sich und dem drumherum glücklich zu sein, da bin ich noch weit entfernt.

    Ich freue mich wenn ich einen Tag gut verbracht habe, kleine Erfolgserlebnisse für mich mitnehmen konnte (wie der Zusammenbau einer Apothekerkommode, der schwierige Transport eines Gefrierschrankes in meinem kleinen Auto). Ich freue mich an Pflanzen, an den erblühenden Blumen - das gibt mir einen Hauch glücklich sein.

    Aber auch, wenn ich abends beim einschlafen bin und den Tag an mir vorbeiziehen lasse, dann spüre ich eine gewisse Ruhe, weil die Quälereien der letzten Jahre weggefallen sind. Dieses mit hohem Herzschlagrhytmus ans Fenster springen ob der andere heil angekommen ist oder in welchem Zustand.

    Glücklich, nein glücklich bin ich noch nicht - aber ich spüre was es sein könnte!

    Ich war glücklich weil ich in den letzten Tagen gespürt habe, ich muss wieder mehr nach aussen gehen. Wie von Zufalls Hand traf ich am Dienstag jemanden aus dem alten Berufsleben, wir tranken Kaffee und beschlossen uns bald wieder zu treffen - dann zu dritt.
    Gestern lernte ich meinen neuen Nachbarn kennen, wir hatten stundenlang ein tolles tiefsinniges Gespräch. So etwas, was ich über Jahre mit dem Ex vermisste - das sprechen über Gefühle, Menschen, Veränderungen, aber auch Kunst, Gestaltung und Kreativität. Das war ein kleines Glück für mich, den Tag so zu beenden....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Ja wann war ich das letzte Mal glücklich - für mich gibt es mehrere Definitionen dafür
    glücklich bin ich jedesmal wenn ich spüre, daß meine
    Kinder glücklich sind
    glücklich war ich als mein erstes und bis jetzt einzigstes Enkelkind geboren wurde
    glücklich bin ich, das ich noch arbeiten gehen kann
    aber wann war ich das letzte mal für mich glücklich,
    diese Frage kann ich sehr schlecht beantworten
    na klar bin ich zufrieden, wenn die Woche für mich "normal" gelaufen ist und ich wenig "Streß zu hause" hatte
    stolz auf mich war ich beim Meistern schwieriger Situationen in meinem Leben - Fahrschule zum Beispiel
    ich glaube richtig glücklich war ich nur bei der Geburt meiner beiden Kinder
    eigentlich auch zum Hochzeitstermin, aber was ist davon übriggeblieben, ein Scherbenhaufen
    Liebe Grüße Margitta

  • Achja glücklich sein! Als ich vor Jahren superunglücklich war und mir selbst am morgen, als die Sonne lachte, die Tränen einfach nur übers Gesicht gekullert sind und ich mit riesen Schritten auf eine Megadepression gesteuert bin, habe ich mich immer wieder gefragt „Was ist Glück? Wie kann ich wieder glücklich sein?“ Und eines Morgens bin ich aus lauter Verzweifelung alle Psychologen in meiner Stadt abgelaufen mit der Bitte um ein Gespräch, denn ich habe gespürt, ohne Hilfe werde ich damit nicht mehr fertig! Bei der dritten Psychologin hstte ich Erfolg bzw. sie hatte wirklich sofort Zeit für mich und mein „Elend“ … ich habe zwei Stunden erzählt und erzählt und erzählt … und sie sagte: „Wir sehen uns am nächsten Dienstag wieder!“ Ich weiß nicht mehr, was ich alles erzählt habe, aber sie hat mir nur eine Frage gestellt. „Was möchte ich?“ ich habe darauf gesagt und weil ich nicht wirklich in diesem Moment wusste, was ich will .. „Ich bin sehr anspruchslos, ich möchte einfach nur glücklich sein!“! und sie sagte mir „Wieso anspruchslos? Das ist wirklich sehr viel und viele werden es nie!“
    … das war im Mai und im September bin ich ausgezogen. Verlassen habe ich meinen Mann und er mich, schon Jahre früher!

    Ich habe viel gelesen über das Glück und das Glücklichsein! Es gibt ein wundervolles Gedicht von Hermann Hesse „Glück“ .. ich versuche es mal mit eigenen Worten zu raffen, obwohl dabei die Melodie der Aussage bestimmt verloren geht!  :)

    Glück … Wenn man nach dem Glück Ausschau hält, es erzwingen .. jagen will,
    bekommt man es nicht .. man ist einfach nicht reif dazu. Selbst wenn man eigentlich alles hat,
    was einen glücklich macht … Man ist unzufrieden!

    Wenn man sagt „Was wäre wenn?! und klagt „Ach hätte ich nur! Und meint „Das nächste mal, wird alles anders .. ich pack das schon! .. dann kommt man einfach nicht zur Ruhe!

    Erst wenn man keine Bedingungen, Wünsche und Forderungen hat, wenn man im Heute lebt und nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft oder in seine Träumen, wenn man niemanden hat, denn man für das Glück verantwortlich machen kann … dann reicht dir des Geschehens Flut nicht mehr ans Herz … und deine Seele ruht!

    Naja …. bei mir flutet es im Moment mächtig und berührt auch irgendwie mein Herz!

    ich denke .. vom wirklich "glücklichsein" bin ich meilenweit entfernt!

    Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Im vergangenen Jahr stand ich einmal an einem großen Strom, der gemächlich dahinfloss. Ab und zu ließen Sonnenstrahlen das Wasser leuchtend aufblitzen. Ich hatte das Gefühl, das dieser Strom das Sinnbild für mein Leben ist. Ruhig, entspannt, manchmal auch etwas wirbeliger, aber im Großen und Ganzen friedlich und zufrieden dahinströmend, blitzen immer wieder Glückmomente auf. Glück ist eine Sache von vielen kleinen Puzzleteilen, bin ich der Meinung. Und wir müssen aufpassen, dass wir sie vor lauter warten auf "das große Glück" nicht übersehen.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Ich wurde geboren, zum Glück, also war ich schon glücklich an meinem ersten Tag.
    Die Tage die danach kamen, das sind jetzt über 18250 Stück, war ich mehr glücklich als nicht und selbst an Tagen wo ich es nicht war, war ich mehr glücklich als nicht.

    Ich bin mein Glück und es ist mein Job, mich zufrieden, gelassen, glücklich zu fühlen, vielleicht einfach lieb sein, ich zu mir, mich lieb haben.

    lg kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Ich habe auch mal darüber nachgedacht, wann ich das letzte mal so richtig glücklich war –––– tja, immer wenn ich verliebt war und mich geliebt fühlte. An dieses Glücksgefühl kommt bisher nichts dran.

    Zufriedenheit kenne ich auch ohne Partner. Aber eben nur Zufriedenheit. Dafür Ruhe und Gelassenheit um so mehr. Denn ohne Partner bleibt der Fokus eben nur auf mich gerichtet und ich kann so sein, wie ich will.

    Aber glücklich ist etwas anderes. Ich wünsche mir natürlich auch einen Partner fürs Leben und hoffe, doch mal irgendwann eine gesunde Beziehung führen zu können.

    Ich weiß nicht ob auch die Menschen, die nicht zur Co-Abhängigkeit neigen, alleine wirklich lange glücklich sind. Ich glaube, es ist menschlich und sehr gesund, nicht allein leben zu wollen. Sonst würde ja auch etwas nicht stimmen.

    LG, Ettena

  • Glücklichsein ist das Gefühl zu haben, dass es im tiefsten Inneren von allem gut so ist, wie es ist.

    Gut. Nicht super. Nicht spitze. Nicht hervorragend oder sensationell - von dem gibt es viel zu viel. Einfach gut. Das ist selten. Gut ist besser als alles andere. :)

    Die Situation kann mies sein, der Tag schlecht, der Job eine Katastrophe, die Gesundheit nicht die beste, man hat Stress und Streit und es regnet in Strömen - aber man weiss, dass alles im Grunde genommen gut ist, so wie es ist. Dann ist man glücklich, innen drin im Kern seiner selbst, weil das Glücklichsein losgelöst ist von einem selbst, von der eigenen Befindlichkeit. Dann ist man glücklich egal was. Vielleicht ist es die Seele, die glücklich ist?

    Und wenn man das hat, dieses Glücklichsein, dann schaut man in den blauen Himmel rauf und sagt sich, dass der immer noch so blau sein wird wenn man selbst nicht mehr da ist und ist glücklich darüber.

    Wisst Ihr, wie ich meine?

    Ich kann's nicht gut beschreiben, es ist irgendwie seltsam. Und ich hab dieses Glücklichsein innen drin nicht mehr und ich weiss nicht, ob's wiederkommt oder ob das etwas ist, das es nur einmal gibt und wenn's weg ist, ist's weg für immer. Aber was ich weiss ist, dass wenn es da ist, es das Beste ist überhaupt. :oops:

    Ich hoffe, es kommt wieder. Und ich hoffe, Ihr kriegt es auch.

    c.

  • für mich bedeutet Glück, die Möglichkeit zu haben, aus allem das Beste zu machen. 8) Vorbilder sind für mich die Menschen, besonders die in Brasilien. Selbst in tiefster Armut, unter den widrigsten Umständen, strahlen diese Menschen so viel Zufriedenheit und Glück aus. Das "Glück" kommt bei ihnen von Innen .... und das spürt man. :D

    Viele liebe Grüße
    Ingrid :D

  • Hallo ihr Lieben,

    Das Glück auf Dauer bedeutet nicht den ganzen Tag Schmetterlinge im Bauch zu haben.
    Wie schon gesagt, das sind die kleinen schönen Dinge. Oft sind sie unbemerkt bei uns.
    Anders wie die negativen Dinge bleiben sie uns nicht so im Gedächtniss. Sicher ein Selbstschutz unserer selbst.
    Umso mehr sind es die guten Dinge und seien sie auch noch so klein, wert sie festzuhalten.

    Unser Bewußtsein stärken, unsere Wünsche und Gefühle äußern ist dabei fundamental wichtig.
    Wenn wir das können, dann heben wir schon ein wichtiges Stück Glück bei uns.

    LG

    vergissmeinnicht

  • Ist das Glücklichsein nicht aufregend?
    Gute Frage!

    Wir müssten es aufregend machen, es bewusst wahr nehmen, wir haben durch unsere Vorgeschichten das Fundament dafür gelegt.

    Viele Menschen rennen durchs Leben auf der Suche nach dem Glück, dabei laufen sie x-mal am "Glück" vorbei, ohne es zu sehen.

    Vielleicht nehmen wir es deshalb oft nicht wahr, weil unsere Empfindungen beim Unglücklichsein, bei negativen Dingen stärker reagieren, offenkundiger sind.
    Passieren uns angenehme Dinge, nehmen wir die oft als selbstverstänlich hin. Das ist es aber nicht.

    Ein altes Sprichwort sagt:
    Jeder ist seines Glückes Schmied.

    Wie wahr!!!

    LG

    vergissmeinnicht :wink:

  • Selbst wenn viele in einer scheinbar ausweglosen Situation stecken, passieren täglich manche Dinge die sie froh stimmen könnten. Aber sie sehen es nicht. Zu schwer drücken die Sorgen.

    Doch führt man es sich nochmal vor Augen!
    Wir haben es alle in der Hand.
    Wir haben jeden Tag die Wahl.
    Wir bestimmen unser Leben unser Glück oder Unglück.
    Mit kleinen Schritten können wir glücklich sein lernen. Das Leben ist keine Einbahnstrasse!

    LG

    vergissmeinnicht

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