• ich denke wenn man sich hier anmeldet ist man so hilflos und unwissend und ist sich der schuldfrage gar nicht bewusst.das niemand schuld hat ect.lernt man erst.man lernt es mit der zeit wo man anfängt bei sich zu schauen und auch bei sich zu bleiben.am anfang ist das erst ein lernprozess und die zeit sollte gegeben werden.das es nicht der böse alkohol ist oder der böse partner,da muss man erst mal hinter kommen,es ist nicht immer einfach.

    lg kathrin

  • Hallo Pandora,

    Du schreibst:

    Zitat

    am anfang ist das erst ein lernprozess und die zeit sollte gegeben werden.das es nicht der böse alkohol ist oder der böse partner,da muss man erst mal hinter kommen,es ist nicht immer einfach.

    Und da sehe ich den Unterschied in der Suchtbearbeitung bei Alkoholikern und Co-Abhängigen.
    Ich habe kaum einen Alkoholiker, der wirklich trocken werden will, hier erlebt, welcher (auch am Anfang) die Schuld dem bösen Alkohol gegeben hat.

    LG
    Alpenrose

  • Hallo Karsten,

    falls es das Thema "Schuldfrage" nicht schon gibt, habe ich nichts dagegen, dazu einen neuen Thread zu eröffnen, würde aber Pandora den Vortritt lassen, da sie ja den Anstoß dazu gegeben hat.

    Du könntest ja dann unsere beiden Antworten reinkopieren.

    Gruß
    Alpenrose

    P.S. Würde vielleicht in die Rubrik "Allgemeines" passen.

  • Ja, die berühmte Schuldfrage.

    Es ist wirklich niemand auf dieser Welt schuld, wenn ich mir das Leben schwer mache.

    Immer wenn die Wut auf meinen alkoholkranken Mann mitsamt der schweren Zeit hochkommt, pfeife ich sie zurück und sage mir:
    Wer hat dich gezwungen, bei ihm zu bleiben?

    Dann kommen die Aber-Teufelchen und hauchen mir ihre Gründe für das jahrelange Ausharren ins Innenohr.

    Dann kommt der Verstand und meldet:
    Wozu hast Du ihn (den trinkenden Mann) und diese kranke Suchtbeziehung denn gebraucht?
    Was hat Dir diese Verbindung gebracht?

    Nun meldet sich die Erkenntnis:
    Ich habe diese Beziehung gebraucht, um erwachsen zu werden. Im Sinne von eigenverantwortlich. Ich habe durch sie zu meiner Stärke gefunden. Ich habe meine verdrehte Vorstellung von Beziehung entlarvt.

    Manchmal spitzt sogar schon die Dankbarkeit raus und flüstert mir zu:
    Sei letztendlich froh, dass alles so gekommen ist. Wärst Du nicht so weit unten gewesen, hättest Du keinen Anlass gehabt, dich weiterzuentwickeln.

    Es gibt keine Schuld. Auch bei mir nicht.
    Nur Verantwortung.
    Und die liegt ausschließlich bei mir.
    Thelma

  • hallo kathrin,

    für mich gibt es keine schuld.
    in der schuld liegt für mich die frage des abschiebens auf etwas anderes und mich von meiner krankheit frei zu machen. aber da wäre ich falsch gewickelt, da ich damit auf etwas anderes ablenke anstelle mich selbst zu hinterfragen.

    ist der trinker schuld das er zum süchtigen wird. ist der co abhängige schuld weil er reingebohren wurde in diese strukturen? ich kann da endlos weitermachen aber ändern wird sich daran nichts!

    nur ich selbst hab die kraft und die möglichkeit aus meinem kranken verhaltensmuster raus zu gehen. und das macht es mir wesendlich leichter wenn ich nicht auch noch schuld im nacken spüre, die mir auch noch zu schaffen macht.

    ja und ich als co bin in einer situation wie oben schon beschrieben. ich bin nicht krank solange ich mir nicht darüber bewust bin. denn es gibt so viele verschiedene seelische psychische oder körperliche krankheiten die anekannt sind die eventuell durch das co auftreten können,aber der reine co hats da nicht so leicht weil die krankheit nicht so offensichtlich ist.aber auch wenn ich etwas nicht gleich erkennen kann, es ist da und muss behandelt werden wie jede andere krankheit auch.

    das ist mein beitrag dazu
    LG melanie

  • Na ja, ironisch gesagt könnte ich sagen, der nasse Alkoholiker sucht die Schuld oft im Umfeld, der genesende Co sucht sie eben im Alkoholiker (da ebensfalls noch "nass").

    Das könnte vielleicht daran liegen, dass manch ein Co (dazu gehöre ich wohl) erst den gesunden Egoismus wieder erlernen muss.

    Nunmehr hat sich in mir selber mein Freund Eigenschutz und Selbstschutz wie auch Selbstliebe eingestellt und es gibt keine Frage (schon länger) von Schuld oder Beteiligung. Ich lebe mein Leben - der Alkoholkranke seines.

    Davon mal abgesehen ist mir heute klar, dass Wut so unnötig ist wie ein Kropf: jeder lebt sein Leben und muss die Resultate aus Misswirtschaft oder unsozialem Verhalten so und so selber tragen. Vielleicht sogar zu einem Zeitpunkt, wo es am allerwenigsten vertragen wird....

    Auch habe ich selber eines während der suchtbetonten Zeit ignoriert: mir wäre es besser gegangen, hätte ich nur meine Dinge geregelt, diese aber dafür selber und nicht dem abhängigen Partner übertragen. Es hat sich nämlich in meinem Fall herauskristallisiert, dass zuweilen mehr Schaden entstanden ist als wenn ich selber diese Aktionen hätte in verantwortliche Hände gegeben. Somit also auch hier Wut nicht von nöten sondern nur wer den Schaden hat, der braucht für den Spott nicht zu sorgen. Damit meine ich mich, die über Jahre mit falschen Autobatterien herumfuhr und sich wunderte, warum die immer regelmässig den Geist aufgaben.... Problem selber geregelt und keine Angst mehr morgens nicht mehr starten zu können. Ich bin also selber meines Glückes Schmid und die Resultate daraus sind wesentlich glücklicher als zuvor.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Das ist mir schon klar, dass nicht der “böse Alkohol“ schuld sein kann.

    A b e r, es könnte doch der überall freie Zugang dafür verantwortlich gemacht werden,
    oder das böse Umfeld, die schlimmen Umstände oder allein schon das "traurige" Leben an sich.
    Gründe ließen sich schon auch bei uns Alkoholikern finden, um die Sauferei zu rechtfertigen.

    Ab dem Zeitpunkt der Erkenntnis meiner Sucht, war mir jedoch klar, dass nur ich allein die Verantwortung habe, mich aus der Sucht zu befreien und zwar ohne wenn und aber.

    Bin ich dazu nicht bereit, werde ich immer Gefahr laufen, rückfällig zu werden.

    Die Schuldfrage sollte bei der Loslösung aus jeglicher Sucht nicht die Arbeit an mir selbst behindern.

    Das ist meine Meinung dazu.

    LG
    Alpenrose

  • hallo an alle.

    danke karsten für die verschiebung.
    eigentlich war meine meinung in bezug auf andere menschen gedacht.darauf das eben manche über personen schreiben mit denen sie zusammen leben oder getrennt sind oder,oder.
    wenn man sich hier anmeldet hofft man das man hilfe für seinen partner findet,das man selber hilfe braucht sieht man meist gar nicht in erster linie.
    das es hier nur um die person geht die sich angemeldet hat erfahre ich dann erst im austausch.
    ich will damit sagen das jeder neue sich erst hier reinfinden muss.

    manchmal gibt es aber eben situationen wo man den partner mit einbringt in seinen beitrag,das sollte ja auch nicht die regel sein,aber in manchen situationen ist es unabdingbar.

    so,nun zum thema schuldfrage

    als ich mit meinem partner zusammen lebte war für mich klar das er schuld war an seinem saufen und an allem was bei uns quer lief.er war für mich ein haltloser säufer und ich war die gute die das alles ertagen hat.alles was er falsch machte,tat er in meinen augen in bewusster absicht.
    ja,damals gab es die erkenntnis alkoholkrankheit noch nicht für mich und coabhängigkeit kannte ich gar nicht.
    erst als ich mich mit dem thema auseinandersetzte konnte ich begreifen was da abging.das ich an meiner situation selber schuld hatte war schwer einzusehen damals.heute weiss ich es und bin auf dem weg nach draussen.

    lg kathrin

  • Hallo

    Zitat

    manchmal gibt es aber eben situationen wo man den partner mit einbringt in seinen beitrag,das sollte ja auch nicht die regel sein,aber in manchen situationen ist es unabdingbar.

    sehe ich nicht so. Es reicht wenn ich Erfahrungen hier reinbringe und keine Personen die mit diesen Erfahrungen zu tun haben .Ich möchte mich nicht ohne Wissen und hinter meinem Rücken irgendwo lesen wollen.

    Zur Schuldfrage.
    Da die Schuldfrage nichts an meiner Abhängigkeit ändert ist sie für meine Trockensarbeit unwichtig. Deswegen interssiert sie mich nicht und würde mich auch nur ablenken und für die Abhängigkeit ein Hintertürchen auflassen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • hallo hartmut,

    ich weiss wenn und aber..
    doch wenn ich eine situationbzw. erfahrung habe die mit dieser person,welche ich nicht namentlich benenne,zu tun hat,weiss ich nicht wie ich mich dann ausdrücken könnte.

    heute spielt die schuldfrage für mich auch keine rolle mehr.
    am anfang war ich aber in meiner denk-und verhaltensweise noch nicht so weit.einige die hier neu ankommen sind aber noch nicht so weit und fangen erst an zu begreifen.
    erst als ich mir hilfe suchte hab ich erkannt das ICH nur für mich verantwortlich bin.

    glg kathrin

  • Danke für das Thema, das mich auch sehr beschäftigt. Ich finde mich in fast allen Euren Antworten wieder...
    Mit mir selbst mache ich gerade ab, warum ich nicht viel früher gegangen bin (ich bin die Co) und gesagt habe: so nicht. Es macht mich traurig zu denken, dass mein Mann vor 10 Jahren in vieler Hinsicht bessere Chancen gehabt hätte, sein Leben in den Griff zu kriegen, als heute. Aber ich habe gewartet! Weil ich erst jetzt den Mut gefunden habe, zu gehen. Da fühle ich mich schon ein wenig schuldig...
    Daran arbeite ich gerade in meiner Therapie. Mal sehen, was dabei heraus kommt.
    Thea

    Es gibt 1000 Gründe, alles so zu lassen, wie es ist - und nur einen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.

  • graffiti,ja ich seh das genauso.
    auch wenn das thema schuld für mich nicht mehr präsent ist bzw abgearbeitet ist.
    aber meine unzulänglichkeiten von genau dieser zeit damals,gehören zu meiner erkenntnis, und es hilft mir auch weiter wenn ich zurück blicke.dann sehe ich nämlich das ich schon ein stück weiter gekommen bin.aufhalten tut mich das keinesfalls.

    lg kathrin

  • Zitat

    wie kann es sein, daß viele co-abhängige zunächst einmal schuld bei anderen (bzw. bei der/dem anderen) suchen?

    weil es einfacher ist? Ich bin Alkoholikerin und habe ich habe auch die "Schuld" bei anderen gesucht.

    Aber bei mir fing es an.

    Sich selbst einzugestehen, dass ich für mich verantwortlich bin und nicht mein Partner, oder wer auch immer - ist schon ganz schön schwierig und erfordert auch Mut, denke ich.

  • Zitat von Pandora


    als ich mit meinem partner zusammen lebte war für mich klar das er schuld war an seinem saufen und an allem was bei uns quer lief.er war für mich ein haltloser säufer und ich war die gute die das alles ertagen hat.alles was er falsch machte,tat er in meinen augen in bewusster absicht.
    ja,damals gab es die erkenntnis alkoholkrankheit noch nicht für mich und coabhängigkeit kannte ich gar nicht.
    erst als ich mich mit dem thema auseinandersetzte konnte ich begreifen was da abging.das ich an meiner situation selber schuld hatte war schwer einzusehen damals.heute weiss ich es und bin auf dem weg nach draussen.

    Das, so finde ich, ist ein Schlüssel zur Tür nach draußen.

    Wobei mir das Wort "Schuld" nicht gefällt, Schuld fühlt sich so an wie "bewusst etwas (falsches) tun".
    Es gibt doch immer Ursachen für mein Verhalten.
    Und sie sind mir gar nicht bewusst. Wie also kann ich dann "schuldig" sein?

    Erst wenn ich die Erkenntnis darüber habe, was richtig und was falsch ist, habe ich überhaupt eine Alternative für mein Verhalten.

  • Hi maddison,
    Du hast was ganz wichtiges geschrieben:

    Wobei mir das Wort "Schuld" nicht gefällt, Schuld fühlt sich so an wie "bewusst etwas (falsches) tun".

    Die Tatsache, dass mein Mann alles, was er uns und sich mit seinem Suff angetan hat, nicht aus böser Absicht getan hat, lenkt mich immer wieder weg von der sich anschleichenden Wut.

    Ich habe in diesem Thread schon gepostet.
    Kurz zusammengefasst:
    Nach der Wut kommt die Erkenntnis, dann das Aber, dann wieder die Erkenntnis.
    Am Ende steht die Dankbarkeit.
    Leider kommt danach noch oft Traurigkeit hoch. Und dann schleicht sich wieder die Wut an. Und das Spiel beginnt von vorne. Da fehlt es mir noch an Abstand und Reife, das muss ich zugeben.
    Ich bin aber zuversichtlich, dass ich den Kreislauf knacke. Ich lerne hier täglich dazu.
    Danke
    Thelma

  • gefallen tut mir das wort "schuld" auch nicht,
    doch es was so das mein ex in meinen augen bewusst gesoffen hat.
    die erkenntnis das es keine schuld gibt kam erst viiiiiiiiiieel später.

    glg kahrin

  • Hallo Ihrs,

    ich glaube, die Wut empfinden wir unbewusst gegen uns selbst. Dass wir uns selber so wenig wert sind und uns so viel gefallen lassen. Weil wir das nicht spüren wollen, suchen wir einen Schuldigen und das ist in der Regel der Alki.

    Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich die Wut loslassen konnte und damit auch die Schuldfragendiskussion. Je mehr ich mich mit dem System Alkohol- und Co-Abhängigkeit auseinandergesetzt habe, desto mehr griff die Erkenntnis, dass wir BEIDE unser Teil dazu beigetragen haben, es aufrecht zu erhalten. Es ist wie ein Räderwerk, das ineinander greift. Wenn wir das akzeptieren, hat sich die Schuldfrage sowieso erledigt.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • guten morgen,

    zitat
    ich glaube, die Wut empfinden wir unbewusst gegen uns selbst. Dass wir uns selber so wenig wert sind und uns so viel gefallen lassen

    mit dieser aussage kann ich mich gerade im moment sehr gut indentifizieren.ich habe immer wieder diese wut auf mich selber. ich wills allen recht machen, möchte dafür anerkennung und breche fast zusammen wenn ich dann wieder mal nen tritt in den hintern bekomme oder meine fähigkeiten die ich habe von anderen ausgenutzt und für sich selber benutzt werden.ich lasse mir zu viel gefallen. ich lasse es zu das andere meine ideen klauen, das andere sich auf meine kosten ins bessere licht rücken können. ich gebe zu viel und bekomme zu wenig.und nun bin ich gerade an dem punkt zu sagen, ihr könnt mich mal, ich werde nichts mehr geben. ich gebe mir jetzt selber.weil ich fähig bin, fähiger wie die die meine ideen klauen. das resultat: die menschen reagieren gerade sehr übel auf mich. weil sie es nicht gewohnt sind die kleine die ja immer ihren popo hingehalten hat wehrt sich.

    nur ich hab die nase so voll das ich mir selbst dauernd etwas beweisen muss über andere, denn ich meine ich muss es mir nur einfach selbst beweisen für mich ganz allein.

    und nun bin ich dabei mir nen dicken panzer wachsen zu lassen der die reaktionen der anderen an mir abprallen lassen soll. ich muss daran arbeiten dass es mir egal ist wenn andere blödsinn über mich verbreiten. ich sag mir im moment immer wieder, lass dich nicht mehr darauf ein. lass die anderen reden, ich selber muss wissen welchen weg ich gehe, wie ich meinen weg gehe und wiviel ich anderen gebe. gestern hab ich ner bekannten ins gesicht gesagt, dass ich keine lust mehr habe menschen ihre probleme einzusaugen wie ein staubsauger und mich darum zu kümmern. das ich nun anfangen möchte meine eigenen probleme zu bewältigen. die hat grosse augen gemacht, weil sie schon angefangen hatte mir ihren müll aufzuladen.nach dieser aussage hat sie aufgehört damit.ein ganz komisches gefühl war das für mich. schwer zu beschreiben einfach ungewohnt.jetzt hab ich wenigstens nicht ihr problem in meinem kopf. gut so.

    LG melanie

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