Wie sehr schränke ICH mich mit meinem Alkoholkonsum ein?

  • Hallo liebe Leute!
    Ich würde gerne wissen, wie ihr damit umgeht...
    Trinkt ihr auch GAR NICHTS mehr?
    Ich trinke selten etwas, aber ab und zu schon gerne mal ein Alster o.ä. Wenn mein Freund und ich allein sind, sage ich ihm auch, dass ich nichts trinken muss. Neulich hat er mir 2 Alster zum Grillen mitgebracht. Ich habe sie weggestellt. Das ist auch kein Problem.
    Da ich aber Mannschaftssport betreibe und wir manchmal zusammen feiern oder nach dem Spiel ein Bier trinken...weiß ich nicht so recht, wie ich mich verhalten soll...Soll ich zu den Feiern am besten gar nicht mehr hingehen? Vorerst? Er meidet momentan jede "Feierlichkeit". Da er sowieso wenig Freunde hatte, sondern eher "Trinkkumpel", ist er entweder allein oder mit mir zusammen. Er war auch schon mit bei meinen Spielen. Wir sind dann nach dem Spiel immer recht schnell weg. Leider lernt er so meine Freunde und Bekannten kaum kennen. Natürlich habe ich auch Freunde und Bekannte, die nicht trinken, auch beim Sport. Momentan ist er nur grundsätzlich in einer schwierigen Lage, weil er erst vor wenigen Wochen mit dem Trinken aufgehört hat.
    Nun wird es zum Sommer mehrere Feste und Feiern geben, wo ich auch ganz gern mal hinmöchte. Er weiß, dass er besser nicht mitkommt...aber kann es alleine zu Hause nur ganz schlecht aushalten...vor allem, wenn er weiß, dass ich unterwegs "feiern" bin. Das macht mir ein schlechtes Gewissen. Und er ist so auf mich fixiert. Okay, er ist dafür verantwortlich sich einen alkoholfreien Bekanntenkreis aufzubauen, aber was ist mit meinem? Es trennt uns so. Er kennt die alle sowieso noch nicht so gut, da wir erst seit 6 Monaten zusammen sind. Auf der einen Seite möchte ich, dass er mal mitkommt und alle kennen lernt und auf der anderen Seite bin ich froh, wenn er sagt "nein, ich bleibe zu Hause". Denn wenn er mitkäme, weiß ich, dass ich ständig "auf der Hut wäre" und ihn beobachten würde....total blöd.
    Es kommt mir so vor, als würde ich 2 Leben führen...
    Versteht ihr, was ich fragen/ sagen will?

  • Zitat

    Wie sehr schränke ICH mich mit meinem Alkoholkonsum ein?

    Es mag sich provokant und unverständlich anhören, aber ich würde sagen: Gar nicht !
    Sobald es für Dich eine Einschränkung bedeutet, keinen Alkohol zu trinken, hat es den Charakter einer Opfergabe. Ich, als Alkoholikerin, würde das nicht wollen, würde mir aber für mich überlegen, ob ich Umgang mit einem trinkenden Umfeld haben möchte. Danach würde die Entscheidung z.B. für oder gegen Parties fallen.

    Und alt genug, sich für sich Alternativen für Deine Partyabende zu überlegen, ist er doch bestimmt :wink:.

    Gruß
    Biene

  • Für mich ist das kein Thema mehr: Alkohol mag ich nicht besonders, dieses eine Glas im Jahr, das es früher gabe, das vergesse ich.

    Davon mal abgesehen bin ich nicht mehr mit meinem alkoholkranken exfreund zusammen, somit für mich kein Thema.

    Allerdings: wäre ich in der Nähe von jemandem, der Alkprobleme hatte, dann würde ich keinen zu mir nehmen wenn er/sie in meine Nähe kommt. Alleine schon die Fahne wollte ich demjenigen nicht antun. Wobei das nun für mich keine Einschränkung ist.... weil ich das Zeug eben nicht besonders mag.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Karlotte,

    das mit den festeln ist echt schwierig.
    Habe gestern geburtstag gehabt;) 28 Schluchts:(

    Habe mir auch mindestns zwei Wochen den Kopf zerbrochen.
    Und zwar habe ich schon immer, meine Freunde und Geschwister eingeladen.
    Ich liebe es wenn meine Freunde die ich gerne habe um mich rum sind und man gemeinsam einen schönen Tag verbringen kann.

    Da aber meistens auch getrunken wird, also keine siesta aber schon bier und zum Anstoßen Sekt.
    habe diesmal auch meine Gedanken dazu gehabt..wegen meinem Freund.
    Einerseits war es unvorstellbar...ohne Alkohol?!!! Anderseits...warum nicht.

    Habe meine Freunde vorgewarnt...das es eventuell kein Alk gibt...schon mal einstellen! Habe zum Teil meine Freundinen eingeweiht das mein Freund ein Problem hat mit dem Alk. da die meisten eh kein alk trinken und es nicht sein muss, haben sie es verstanden. War für mich schwer mein freund zu offenbaren..aber dann wissen sie wo sie dran sind und wo ich dran bin.
    Habe mit meinem Freund geredet ob es schwierig für ihn wäre...wenn alk im spiel ist. Er hat gemeint...es ist in ordnung für ihn.

    Aufjedenfall habe ich mich bei 14Leuten auf ein sixpack und eine Flasche Sekt geeinigt. Ha...das war ne Einschränkung ja, aber eigentlch auch kein Problem. Sicher kann man sagen entweder oder. Aber man ist doch echt fast überall mit als konfrontiert!

    Mein Freund blieb beim Wasser und Kaffee!
    Und es war nicht so das überall Alk rumgestanden ist und gesoffen wurde.

    Wenn es für dein Freund schwierig ist..in einer alkumgebung...das muß er für sich entscheiden.

    Und du kannst ja mit deiner Mannschaft feiern gehen.
    Und trotzdem mit deinen Freundinen und Freund sepereat ohne als etwas gemeinsam unternehmen???!!!

    Gruß nat

  • Hallo karlotta!
    Kann dir sehr gut nachempfinden!!! Denn ich weiss noch sehr genau, wie ich mich damals gefühlt habe.
    Es hat auch ein paar Monate (ca. vier) gedauert, bis ich eine klare Linie für mich gefunden habe.
    Anfangs habe ich auch - er hatte auch nichts dagegen - neben ihm mal was getrunken. Doch dann habe ich hier viel gelesen und mir eine neue Meinung gebildet.
    Wie Dagmar schreibt, möchte ich auf keinen Fall meinem Mann mit einer Fahne begegnen, oder einen Kuss geben. Umgekehrt würde mich das auch nerven und wer weiss???? Also, keinen Alk wenn ich zu ihm nach Hause komme.
    Liebe grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo

    Ich habe mich innerhalb der Beziehung immer weiter vom Alkohol wegbewegt.. es gibt doch diesen netten Vergleich mit dem Mobile (von H.Kolitzus auch im Buch erwähnt) je mehr er trank, umso mehr versuchte ich durch nichttrinken dies auszugleichen... Ich trinke sehr selten mal ein Glas Wein vielleicht in 2 Jahren 1 Glas.. aber dieses dann mit Genuss.. Ich denke es ist eine andere Situation, wenn man mit einem trockenen Partner zusammenlebt..dann ist Alkohol generell tabu...

    LG Tihaso

    co-abhängig...Sich auf den Weg machen - egal wie schwer er ist!!!

  • Hallo Karlotta,

    dieses Thema verunsichert mich selber auch noch. Mein Mann meint, ihn würde es nicht stören, wenn ich gerne mal ein Glas Wein trinken möchte. Ich habe es denn auch somal probiert, aber ich kam mir sehr doof dabei vor. Genuß?- keineswegs. Also lasse ich es dann ebend. Die nächsten Feiern stehen Uns noch bevor. Mag noch garnicht darüber nachdenken.

    Liebe Grüße Himmelsstern

  • Wenn wir zusammen sind trinke ich keinen Alkohol. Würde mir auch doof vorkommen, so als ob ich dann zeige "guck mal, ich kann aber ein Bier trinken..."
    Dieses Gefühl möchte ich gar nicht erst aufkommen lassen. Ich vermisse auch nichts dabei.
    Wenn wir zusammen irgendwo hingehen, wo Alkohol getrunken wird, ist es schon etwas schwieriger. Nicht, dass ich dann darauf brenne etwas zu trinken, aber so in Gesellschaft ein bis zwei Alster mag ich schon. Aber auch dann muss ich nichts trinken, denn ich finde es auch super blöd ihm mit einer "Alkoholfahne" zu begegnen.
    Die paar Male, wo ich jetzt feiern war, bin ich danach immer zu mir nach Hause, d.h. wir haben uns dann erst am nächsten Tag wiedergesehen.
    Trotzdem ist die Situation nicht so locker wie es scheint...
    Ich erzähle ihm Tage vorher, dass ich am Tag xy gern da und dort hingehen möchte. Es steht mir richtig ein wenig bevor - jedes Mal. Er sagt dann "Nein, da komme ich nicht mit. Aber geh du ruhig."
    Bei letzten Mal, wo ich das dann getan habe, hat er mich nachts mehrere Male angerufen usw.
    Puh!

  • Hallo Karlotta,

    wenn jemand nur koscher zubereitet isst, bin ich fehl am Platz, wenn ich mir mal ein Schnitzel in die Pfanne haue. Was in bestimmten Kulturkreisen zum Alltag gehört können wir auch lernen.

    Ich bin durch meine Frau auf meine eigenen Krankheiten gestoßen und trocken geworden. Indem ich mich für geheilt hielt, was auch gerne in geselliger Runde von anderen unterstützt wird, habe ich mir auch ohne so genannten Saufdruck einige Gläschen genehmigt, das war dann ein einmaliger lehrreicher Rückfall. So etwas kann auch tödlich enden.

    Für mich ist es heute „normal“ keinen Alkohol im Haus zu haben. Eine eventuelle Lebenspartnerin, die gerne trinkt kann ja ohne mich trinken. Ich kann mir auch nicht mehr vorstellen, dass ich nochmals große Lust darauf habe ein Bier- oder Weinfass zu küssen.

    Früher habe ich mich für wertlos gehalten, als meine Frau jeden Abend soff, mit meinem Nebenbuhler aus der Flasche ins Bett ging und mich zurück lies. Heute ist mir jede Frau wertlos, der ich weniger wert bin als ein Saufgelage. Dann muss sie einfach gehen, so viel bin ich mir wert und ich richte mein Leben heute danach aus, dass es mir gut geht.

    Damit meine ich nicht gelegentlich mal ein Gläschen, dass muss jeder Partner selbst wissen. In Gesellschaft trinken meine Tischnachbarn halt ihr Pensum, das ist ihr Ding, nicht mehr meins. Der Grad meiner gefestigten Lebensführung entscheidet darüber, wie ich damit umgehe, dass ein Partner gelegentlich trinkt. Der ist heute anders als vor 2 oder 3 Jahren. Einige meiner Bekannten führen ein so entspanntes Leben, dass der alkoholabhängige Partner gerne dem nicht abhängigen Partner sein Lieblingsfläschchen einkauft und freudestrahlend einschenkt. Diese Menschen sind 20-35 Jahren trocken.

    Es gibt zum Glück genug Menschen die anders sind. Heute gehöre ich dazu, jetzt sind die Anderen anders.

    LG Kaltblut

    Sie standen dar und fragten sich warum und nur einer meinte: warum nicht.

  • Hallo Karlotta

    ich hab grad von dir gelesen, daß dein Partner xxx getrunken hat.
    Soweit ich weiß, ist in xxx auch Restalkohol und ausserdem hat man meinem Mann gesagt, daß es wegen der Ähnlichkeit zu echtem Bier bedenklich ist. Wegen Suchtgedächtniss und so.

    Schöne Grüße

    julchen

    edit summerdream: bitte keine markennamen nennen - thx

  • Hallo Julchen,

    danke, dass du mich darauf aufmerksam machst.
    Da fällt mir gleich noch mehr zu ein. Du schreibst vom "Suchtgedächtnis". Wie genau ist das zu bewerten/ zu verstehen?
    Was ist das Gefährliche an einem xxx oder anderen Getränken, die in Richtung Alkohol gehen?

    edit summerdream: bitte keine markennamen nennen - thx

  • Hallo Karlotta

    ich würde dir gern weiterhelfen, aber ich bin ja Co und deswegen weiß ich nicht allzuviel drüber.
    Von xxx weiß ich eben nur mit Restalkohol, der ebenso in alkoholfreien Bier ist. Suchtgedächtnis insofern, daß schon allein der Name "Nährbier" und natürlich auch der Geschmack das Suchtgedächtniss stimuliert, mein Mann sagte immer "das triggert".
    Leider kann ich da nicht viel weiterhelfen, vielleicht schreibt dir ja einer der trockenen Alkoholiker dazu.

    Schöne Grüße

    julchen

    edit summerdream: bitte keine markennamen nennen - thx

  • Hallo Karlotta,
    bin ja auch nur Co, aber ich denke eben Bier ist Bier und erinnert durch das zischen, schäumen, den Geruch eben an Bier.
    Und diese Sachen sind eben im Gedächtnis des Alkoholikers verhaftet, genauso wie bei mir der Geschmack, oder Geruch einer leckeren Schokoladensorte. Oder der Geruch von Waldmeister. Oder, oder.
    Ich kann mir das "Suchtgedächtnis" sehr gut vorstellen.
    Für meinen Mann heisst das auch immer noch: Kein Biergarten, verschiedene Restaurants, usw. besuchen.
    Ist leider so, aber ich habe mich daran gewöhnt. Dafür ist mein Mann jetzt ein ganz anderer.
    Einer zum Liebhaben.
    Mal sehen, was du noch so von den anderen für Info bekommst.
    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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