Frage zu Trinkpausen

  • hallo rosanna

    sogar eine sehr gute frage!

    ja wo ist der unterschied, für dich als co sowieso schon mal sehr viel schwerer zu erkennen. sicher ist am anfang das man eigentlich wirklich aufhören will, nur muß man dann auch vieles verändern um es durchzuhalten, wer das nicht will hat schon verloren und macht ne trinkpause. wichtig ist es eben auch sich selbst mal unter die lupe zu nehmen und genau zu schauen wann hab ich mir die kante gegeben, welche gründe gab es was ging in mir vor, wie fühlte ich mich. dann muß man lernen mit diesen negativgefühlen anders umzugehen, ich muß akzeptieren mich von "freunden" zu distanzieren mit denen ich gesoffen habe, gleiches gilt für die örtlichkeiten. ich muß aus meinem dunstkreis alles entfernen was mich ans trinken erinnert, jedweden alk auch aus dem essen raushalten. es ist vieles zu verändern und zu beachten, das muß ich wollen und auch umsetzen, sonst wird datt nüscht. wer einfach nur nicht trinken will und sich mit seinen saufkumpanen weiter an einen tisch setzt ist zum scheitern verurteilt. trocken zu leben heißt in dem punkt konsequent und kompromisslos zu sein. bei unserer krankheit gibt´s kein bischen, das ist wie schwanger, entweder oder.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • dazu nur ne randbemerkung, statt 2 l rotwein kann man auch nen 3/4 l schnaps trinken, is ja nicht viel, nein nie nich. tztztz

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • Hallo Rosanna38

    Zitat

    Mein Ex trinkt nur abends, so 1-2 Flaschen Rotwein.

    das ist das was du du siehst und was trinkt er zwischendurch das dir unbemerkt bleibt? :wink:

    ich habe immer Trinkpausen gemacht um meinem Körper die Möglichkeit zu geben sich zu regenerieren und um den anderen zu beweisen das ich ja gar nicht süchtig bin . Das ging auch eine Zeitlang gut bis die Trinkpausen immer kürzer wurden. Nach diesen Trinkpausen hatte ich immer größere Abstürze da ich alles nachholte was ich in dieser Zeit "versäumte"

    Trinkpausen waren für mich ein Albiaufhören und kein Vorhaben abstinent zu leben.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Rosanna,

    Ich hab mal im Sommer, während des Urlaubs aufgehört zu trinken. Dachte mir, jetzt hörst Du mal auf, wäre eben besser als täglich 2 Glas und mehr Wein zu trinken. Wollte mir auch was beweisen. Sogar im Biergarten nur Mineralwasser. Eine Alibitrinkpause, dass ist ein guter Ausdruck von Hartmut. Man kommt sich auch irgendwie stark vor .... naja, wenigstens ne Weile.

    Nach paar Wochen (zu Hause), war alles wieder beim alten, genauso getrunken wie vorher, nämlich täglich, null Unterschied. Nur war mir jetzt klar, dass ich das Trinken nicht kontrollieren konnte und das es schwer war, zB nur Frei, Sa, Sonntag zu trinken.

    Nachdem ich endlich richtig aufgehört hatte zu trinken, merkte ich folgendes: Die körperlichen Entzugserscheinungen dauern ein paar Tage, aber ich hatte den psychischen Effekt, also den starken seelischen Saufdruck, besonders am Anfang unterschätzt. Da wurde mir so richtig kristallklar, dass wenn man erstmal Alkoholiker ist, dann kann man den Alk nicht mehr kontrollieren. Nix mit nur an bestimmten Tagen oder zu besonderen Anlässen trinken.

    Für mich ist es einfacher gar nichts zu trinken, als nur ein Glas. Der innere Kampf nur ein Glas zu trinken, kann man sich als Nichtalkoholiker sicher nicht vorstellen. Außerdem lässt die Willenskraft nach Alkohol"genuss" ehe nach. Dann isses ehe egal und morgen ist dann ein neuer Tag - so dachte ich jedenfalls ....

    Für mich ist das der Chips-Effekt: Nur ein Bier oder Wein zu trinken ist für mich als wenn man auf einer Party nur einen Kartoffelchips oder eine Erdnuss essen darf. Wer macht das schon? Da fang ich gar nicht erst an. (Davon abgesehen, dass ich mich von Partys fernhalte und Alkohol generell, etc.)

    Gruß

    Starfish

  • Hallo Rosanna,
    ganz kurz und knapp.

    Trinkpausen/Ergo- nur über den Willen gesteuerte Pausen um bestimmte "Ziele" zu erreichen,oder eben seinen Partner/Partnerin oder bestimmte Menschen zu manipulieren,in erster Linie natürlich sich selbst um sich hinterher wieder zu bemitleiden,bemitleiden zu lassen!

    Gruß Andi

  • Hallo Rosanna!

    Bei Trinkpausen kommt mir oft das Rauchen in den Sinn.
    Da ist ja auch ganz aufhören angesagt.
    Ich hatte zwei Mal wieder begonnen.Und jedes Mal kam es zu mehr.Zuerst"nur"ein Päckli.Zuletzt waren es deres zwei.Und nur ausserhalb der Arbeitszeit geraucht!

    Da sah ich meine Sucht ein und hörte ganz auf.

    Beim Alkohol ist es ja noch gravierender.

    Zigis können "nur" Lungenkrebs und Arterien verschluss verursachen.

    Alkohol zerstört den Geist und den Körper total.

    Es ist also bei beiden totale Abstinenz angesagt.Nach Pausen kehrt der Mensch zum Suchtmittel zurück und ist eine Stufe tiefer in seine Sucht.Er hat sie ja vermisst,auch wenn er das nicht gestehen wird.

    Liebe Grüsse
    Yvonne
    [/b]

    ichbinda123

  • Hallo Rosanna,

    bei mir war es in Trinkpausen so, dass ich damals einfach noch nicht verstanden hatte (oder es nicht wahrhaben wollte), dass ich nicht mit Alkohol umgehe, sondern er mit mir. Ich hatte noch die Illusion, ich könnte das steuern und hätte es unter Kontrolle.

    Eine absolvierte Trinkpause bestätigte mich in dieser irrigen Annahme.
    Ich bidete mir ein, ich könnte jederzeit aufhören wenn ich nur wollte. Was ich nicht merken wollte war, dass ich aber immer wieder anfangen MUSSTE und nicht wollte.

    Erst seit ich verstanden habe, dass für mich nur permanente Abstinenz in Frage kommt wenn ich ein lebenswertes Leben führen möchte, hat sich die Bereitschaft bei mir entwickelt, mich danach zu erkundigen wie ein Weg in die dauerhafte Trockenheit aussehen könnte und die entsprechenden Lebenumstellungen vorzunehmen.

    Erst seit ich das jeweils nächste Glas stehenlasse hat der Kampf mit dem übernächsten aufgehört.

    Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Ich kenne das "Modell" aus dem Bekanntenkreis des Ex, dass nach Extremzeiten einfach mal vier Wochen Pause eingelegt werden. Natürlich haben die Konsumenten den Eindruck "es im Griff zu haben" denn es ging ja vier Wochen ohne.

    Da der Alkgenuß ganz "normal" ist wird natürlich nach dieser Pause sofort ins alte Muster zurückgefalen bis zur nächsten Pause. Vielleicht wird die dann kürzer.....

    Ich persönlich denke, als Co, dass es sehr schwer ist zu erkennen, dass man als Konsument dieses Zeug "braucht". Vieles passiert ja aus Automatismen (Feierabendbier ect.) Es wird ohne dem Bewußtsein konsumiert dass Alkohol ins Blut kommt.

    Nun gut, ich als Co machte mir vor, dass es nicht so bedrohlich ist wie es scheint und schon "irgendwann mal gut wird" und der Alkoholkranke macht sich selbiges in Bezug auf seinen Konsum vor....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Rosanna,

    da hast Du völlig Recht, so wird das nichts.
    Ich kenne das von mir auch, das ich dachte, mit einem netten Freund könnte ich aufhören, wenn der ganze Stress vorbei ist, dann hör ich auf, wenn wenn wenn.
    Solange ich so dachte, suchte ich die Gründe außen, nach dem Motto, mein Leben ist so schwer, die Welt ist so schlecht, dass kann man nur im Suff ertragen.
    Die Gründe für meine Sucht liegen aber bei mir und egal was mir passiert, wenn ich deswegen wieder anfange zu trinken, mache ich es schlimmer.
    Selbst wenn ich mal unter der Brücke liegen sollte, hilft mir Alkohol nicht weiter.
    Alkohol "hilft" nur jede Situation zu ertragen, nichts zu ändern. mit allem Leben zu können, weil alles andere egal wird mit der Zeit hauptsache der Stoff ist da.
    Es ist jedermanns Recht sich totzusaufen, wenn er oder sie das so will, aber man sollte das dann alleine tun und nicht andere mit reinziehen.
    Ich habe mich für das Gegenteil entschieden, ich will leben und gesund bleiben und in der Lage sein eine normale Beziehung zu haben.
    Aber der Weg ging nur über die Einsicht, das ich mit Alkohol nicht umgehen kann, ich muß ihn meiden, weil er mich sonst kaputt macht, ohne diese Einsicht geht es meiner Meinung nach nicht.

    Liebe Grüße

    Elli

  • Sorry bin glaube ich etwas am Thema vorbei, ging ja um Trinkpausen, also nochmal zur Veränderung, die stattfinden muß, ich muß aufhören die Gründe außen zu suchen und bei mir bleiben, warum trinke ich, was muß ich an meinem Leben ändern, damit ich aufhören kann mich mit Alk zu zerstören.
    Warum habe ich überhaupt diesen Drang mich zu zerstören?
    Ansonsten wird es immer so sein, dass man sich zusammenreißen muß um nichts zu trinken und das wird nur begrenzt guzt gehen.
    Ich denke nicht, dass man de Weg zur zufriedenen Abstinenz ohne professionelle Hilfe (Therapie) gehen kann.

    Liebe Grüße

    Elli

  • Hey Elli,
    ich denke sogar mal, dass Du sehr nahe am Thema bist - übrigens komplett selber Gedankengang wie bei mir als Co : mir fehlt etwas und das möchte ich gerne einem Partner übergeben, dieses Manko zu füllen.

    Denkfehler: der Partner ist nicht nur überfordert sondern ich selber bin dadurch keinen Meter weiter weil die Zufriedenheit ja nun von ihm abhing.

    Komischerweise kommt man/frau aber erst sehr spät darauf. Und genau zu solchen Zeitpunkten (neue Beziehung) hat mein damaliger Freund auch Trinkpausen eingelegt "jetzt wird ja alles besser ;-)" Und schon haben wir den Teufelskreis: weder Co noch Abhängiger ruhen in sich sondern suchen und suchen im anderen. Da sie nicht finden werden beide Seiten unzufrieden und somit der "Druck" größer.

    Ich denke auch, deshalb ist der Absprung so schwer. Der Alk war Problemlöser wie auch der Partner als Problemlöser erwünscht wurde. Das Aufgeben dieses Gedanken heisst Machtlosigkeit eingestehen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Rosanna,

    am Schluss ist jeder für sich selbst verantwortlich.
    Klar kannst Du mit ihr reden und ihr Deine Sichtweise / DEine Erfahrungen übermitteln, aber dann denke an Dich.

    VG die kawi

  • Hallo Rosanna,

    da hab ich doch echt verstanden, dass Du Dir Gedanken um sie machst.

    Was ärgert Dich? Das er eine neue Freundin hat?

    Also ich habe mich nicht als rücksichtslos gesehen, sondern eher als die arne Kleine die keiner versteht und habe nach Zuspruch gesucht.

    Ihn zu verstehen wird sehr schwierig werden, warum machst Du Dir eigentlich Gedanken was aus ihm wird?

    Kannst Du ihn noch nicht vergessen?

    VG die kawi

  • Liebe Rosanna,

    natürlich kann ich verstehen dass 18 Jahre nicht wegzuwischen sind.

    Aber Du kannst nun mal leider nichts daran ändern, weder das Trinken, noch die Sache mit dem Job. Der Einzige der hier etwas ändern kann, sofern er will, ist er.

    Und kannst lediglich für Dich etwas tun.

    Inwieweit es naiv ist, ich denke eher nicht. Es ist sein Leben.

    Ihn zu verstehen ist auch schwierig, weil Du nicht weist was er sich wünscht und was er sich vorstellt.

    Ich bin hier um von Erfahrungen andere zu profitieren und auch meine Erfahrungen weiter zugeben, aber eben nur meine.

    LG die kawi

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