• Hallo, ich bin seid Ostern trocken und meine erste Euphorie hat sich gelegt.
    Da ich im Ausland lebe, kann ich keinerlei fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.
    Die Freude, morgends klar und frisch und munter aus dem Bett zu steigen, wird mittlerweile durch meine staendige Gereiztheit ueberschattet. Ich weiss nicht, was ich machen soll, wahrscheinlich kommt jetzt mein wahres Ich so langsam zutage und ich bin peinlich ueberrascht.
    Wem geht es aehnlich?

  • Hallo Claro und herzlich willkommen hier im offenen Bereich des Forums !

    Gefühlsschwankungen zu Beginn des neuen Lebens hatte ich auch. Teilweise sehr extrem. Ich denke daher nicht, dass nun "Dein wahres Ich" zutage kommt. Es ist eher völlig normal und ändert sich zum Glück auch wieder. Da braucht es ein wenig Geduld. Es dauerte nicht lange, da konnte ich dieses Wort nicht mehr hören, aber da ist wirklich was dran :roll:.

    Mir hat es sehr geholfen, mich hier intensiv und oft auszutauschen. Ich habe gerade zu Beginn gesehen, dass ich nicht alleine bin mit meiner Krankheit und habe hier sehr viel Unterstützung erfahren dürfen. So ist es auch heute nach knapp 12 Monaten noch.

    Schreib einfach was das Zeug hält, es befreit den Kopf und sortiert viele Gedanken. So ist es zumindest bei mir. Wenn ich etwas formuliert habe, hat es schon einen Teil des Schreckens verloren und ist ein wenig geordneter.

    Lieben Gruß
    Biene

  • Ich will nicht wahrhaben, dass ich eine lebenslaengliche Krankheit habe Ich weiss auch nicht, wie ich mir dass staendig vor Augen fuehren soll. mir ist peinlich, mich zu outen.
    Ich habe mir vorgenommen, 1 jahr nicht zu trinken. In solchen Zielen bin ich sehr konsequent und will mir damit einen Rahmen abstecken, um meinem Bierdurst nach Feierabend im Keim zu ersticken.
    Ich habe ein Vorbild, dass ist mein grosser Bruder, er ist seid 8 jahren trocken.
    Er hat schon regiestriert, dass ich nichts mehr trinke, aber mit ihm darueber reden?
    Er ist das schwarze Schaf der Familie und hat aber ueberhaupt kein Problem damit, jedem zu sagen, der es noch nicht weiss, dass er Alkoholiker ist.
    Ich schaeme mich schon bei jedem Gedanken daran.

  • Hallo Claro,

    herzlich willkommen im Forum,

    Zitat

    Ich habe mir vorgenommen, 1 jahr nicht zu trinken.

    Wozu soll das gut sein? Ist das ein Versuch Dir zu beweisen nicht abhängig zu sein?

    VG
    Oliver

  • Hallo Claro,

    erst mal ein liebes Hallo und herzlich Willkommen :wink:

    Letztendlich kannst und wirst nur Du wissen, was mit Dir los ist, es ist nicht leicht sich selber einzugestehen das man krank ist.

    Aber es ist ebend so, erst wenn ich mir selber eingestehe wie es um mich steht, kann ich auch an mir arbeiten. Wenn man krank ist braucht man sich nicht zu schämen, wichtig ist etwas für die Gesundung zu unternehmen.

    Der Weg zur Einsicht beinhaltet oft auch Umwege und diese sind auch schmerzhaft, da spreche ich aus Eigenerfahrung. Dein Bruder, auch wenn er nun das schwarze Schaf der Familie sein sollte, lebt ja mit seiner Krankheit offen, deshalb ist es doch eigendlich von Vorteil für Dich, Dir auch dort Rat zu holen.

    Entscheiden wo Du stehst, kannst Du immer noch :wink: auch hier hast Du viele Möglichkeiten Dir einBild dieser Krankheit zu machen.

    Nur zu, einen guten Anfang hast Du schon gemacht in dem Du Dich selber hinterfragst :wink:

    MIT lieben Gruss Mandy, wieder fast 16 Monate zufrieden Trocken :wink:

  • Hallo claro,
    auch ich will dich erst einmal herzlich willkommen heißen hier im Forum!
    Schön, dass du hergefunden hast! :D

    Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen, denn auch ich konnte anfangs nicht so gut mit dem Gedanken umgehen, dass ich eine lebenslange Krankheit habe, die mich im schlimmsten Falle sogar umbringen kann. Das ist ja auch zunächst einmal furchtbar erschreckend. Vielleicht ist es besser, wenn du deine Zukunftsperspektiven erst einmal nicht so als großen Brocken anschaust, sondern sie dir in mundgerechte Häppchen zerlegst.
    Das fängt ja bei dem Gedanken "Nie wieder mal was trinken?" schon an. Mich hat dieses nie wieder maßlos eingeschüchtert und eine Mischung aus Mutlosigkeit und Trotz hervorgerufen. Denn für mich als Alkoholikerin lag die Betonung stets auf diesem verharmlosenden "mal was", das klingt ja recht überschaubar. In Wahrheit geht es bei mir aber nicht um "mal was", denn ich kann eben nicht "mal was" trinken. Wenn ich einmal anfange, finde ich kein Ende. Von daher hat es mir geholfen, mich nicht auf die Zeitspanne zu konzentrieren, sondern auf die Tatsache, dass ich kein Ende finde - und das war nun einmal eine Tatsache, die ich anerkennen musste/konnte, denn immerhin bin ich ja zum Entgiften in die Klinik gegangen, und das tut niemand, der tatsächlich nur "mal was" trinkt.
    Wenn es dir also hilft, dein Vorhaben zunächst auf ein Jahr zu beschränken, einfach nur, um das als "erledigt" im Hinterkopf zu deponieren, finde ich das völlig ok. Lass dir auch nicht einreden, du würdest dir ein Hintertürchen offen halten - bis das Jahr wirklich rum ist, hast du so sehr viele Chancen, aus deinem neuen alkoholfreien Leben etwas zu machen, wer weiß, ob du nicht nach einem Jahr so völlig anders lebst, dass der Gedanke daran, wieder etwas zu trinken, einfach nur absurd erscheint. Und bedenke - die AAs z.B. nehmen sich stets nur die nächsten 24 Std. vor, denen hat auch noch niemand vorgeworfen, sie würden sich ein Hintertürchen aufhalten. :wink:

    Das nächste Problem ist die Sache mit dem Outen.
    Da gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Lager, nämlich diejenigen, die es bedingungslos jedem auf die Nase binden, ob derjenige es nun hören möchte oder nicht. Das finde ich dann sinnvoll, wenn jemand schlicht und ergreifend den Druck von außen braucht, um seinen Hintern in Schwung zu bringen. Wenn es jeder weiß, werde ich mich hoffentlich hüten, wieder was zu trinken. Manche Menschen sind so.
    Es gibt aber auch die andere Variante, bei der ich mir sehr wohl überlege, bei wem ich wieviel erzähle. Das hat schlicht und ergreifend damit zu tun, dass es Trinker gibt (wie ich z.B.), die ihr Leben noch nicht völlig geschrottet haben, die um berufliche Nachteile fürchten oder einfach in einem Kontext leben, in dem es oftmals gar nicht notwendig ist, mit der vollen Wahrheit herauszurücken. Ich habe z.B. alleine zu Hause gesoffen und war in der Öffentlichkeit auch nicht dauerbreit, also fällt es heutzutage kaum auf, dass ich wie selbstverständlich Kaffee oder Schorle bestelle.
    Ich möchte dir aber auch ausdrücklich sagen, dass ich mich heute noch (nach 10 Monaten Abstinenz) von typischen Trinksituationen fernhalte, mit aller Konsequenz! Wenn ich auch nur den leisesten Verdacht habe, dass ich in heikle Situationen kommen könnte, gehe ich da eben nicht hin. Da bin ich ebenso unerbittlich wie der Trinker, der es überall herumposaunt. Das ist eben die Kehrseite der Medaille.
    Du siehst, es wird einem nichts geschenkt. Der Weg in die zufriedene Trockenheit will hart erarbeitet sein, das ist kein Kindergeburtstag, da solltest du dir keine Illusionen machen. Aber das Ergebnis ist von unschätzbarem Wert. Ich kann, wenn ich das wirklich will, meine Krankheit stoppen und gewinne darüber hinaus eine Lebensqualität, wie ich sie nie zuvor kannte.

    Und zum Schluss noch ein Wort zu deinem Bruder.
    Ich finde es klasse, dass du "so jemanden" in deiner Familie hast. Jaja, das ewige Geschwätz vom schwarzen Schaf, ich weiß. Sachau dir doch einfach mal an, wer so etwas sagt. Das sind doch bestimmt Leute in deiner Familie, die selber "Dreck am Stecken" haben, oder? Sind die frei von Fehlern? Wohl nicht. Aber wenn sie eines können, dann mit dem Finger auf andere zeigen. Glaube mir, ich weiß wovon ich spreche, mein Vater war auch ein Hardcore-Säufer, also meinen jetzt alle zu wissen, von wem ich's hab'. In meiner Familie spricht man nicht miteinander, sondern übereinander. Du kannst dir nicht vorstellen, wie weh das tut. Oder vielleicht doch?
    Na jedenfalls bin ich irgendwann an den Punkt gekommen, an dem es mir egal war, wie die sich hinter meinem Rücken das Maul zerreißen. Ich hatte ja auch nichts mehr zu verlieren. Vorher haben die gelästert, weil ich getrunken habe, jetzt lästern sie über mich, weil ich eben nichts mehr trinke. Sie projezieren alle ihre Ängste auf mich, ich könnte ein Klugscheißer werden, ich könnte eventuell heimlich mitzählen, wie viel sie selber trinken und und und. Ist mir egal. Was stört's die deutsche Eiche, wenn sich die Wildschweine dran schubbern?
    Weißt du, claro, hauptsache ich weiß, dass ich das Richtige tue! Und für die richtige Sache sind andere Leute schon ans Kreuz geschlagen worden... :?

    Kurz und gut - sprich mit deinem Bruder!
    Schlage Profit für dich aus seinen Ehrfahrungen! Setz' dich mit ihm zusammen und lass' dir erzählen, was er durchmachen musste. Nicht nur auf dem Höhepunkt seiner Trinkerkarriere, sondern eben besonders in der ersten Zeit danach. Ich bin mir sicher, er wird das gut finden, dass du jetzt auch aufhörst. Sollte euer Verhältnis wegen irgendwelcher Dinge von früher gespannt sein, besteht zumindest die Möglichkeit, dass ihr euch bei der Gelegenheit auch wieder als Geschwister näher kommt.

    Ich wünsche dir für dein Vorhaben alles Gute und den nötigen Biss!
    LG
    espoir

  • Hallo, danke fuer eure Rueckmeldungen.
    Das mit meinem Zeitlimit 1 Jahr hat eine Erklaerung.
    Vor ca. 2 jahren habe ich fuer etwa 3 Monate auf Alkohol verzichtet. ich fuehlte mich in super, hatte wieder ein paar Stunden Freizeit. Habe mich dann wieder mt einer halben Flasche Rotwein belohnt und landete nach einiger Zeit wieder bei meinem Ausgangspunkt.
    Stimmt nicht, heute stehe ich schlimmer da, als vor 2 jahren. Ich glaube aber, nach ein paar Monaten Abstinenz geht es mir wieder so gut, dass ich meine, gesund zu sein. Genaus diesen Irrtum will ich mit einer Zeitspanne 1 Jahr vermeiden.
    Ich werde, wenn ich meinen Bruder wieder sehe, mit ihm reden. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie er das fuer sich alles hingekriegt hat.
    Einen schoenen Sonntag wuenscht claro.

  • Hallo Claro und herzlich willkommen.

    Ich selbst habe jetzt 22 Tage hinter mir bin selbst sehr nervös und kann immer noch nicht richtig schlafen, ich hatte auch mal gedacht nix trinken auf Zeit das geht, geht aber nicht es wird ständig mehr wo der Körper verlangt um sein Level zu bekommen, mittlerweile wissen die wichtigsten Menschen um mich herum das ich krank bin, es hat mich viel überwindung gekostet es auszusprechen, bin aber froh es gemacht zu haben, es gibt keine Belohnung fürs zeitliche nichttrinken was Alkohol enthält, damit muß ich mich täglich beschäftigen zur Zeit, ich wünsche dir alles erdenkliche das du für immer nichts mehr trinken mußt, anders geht es nicht, musste das selber auch begreifen, hat sehr lange gedauert aber es muß wohl so sein.
    Liebe Grüße
    Andi

  • Hallo Claro,

    ich hätte mir in meinen Anfängen gar nichts besseres wünschen können, als einen Bruder mit solcher Erfahrung. Ich kann mir vorstellen, dass du sehr erstaunt sein wirst, wie euch dieses Gespräch näher bringen kann und wie sich dein Bild des "schwarzen Schafes der Familie" ändern könnte.

    Sich ein Jahr nüchterne Zeit zu geben ist schon ein Ansatz, nur solltest du dabei sehr gewissenhaft achtgeben, dass sich in dieser Zeit nicht wieder so ein Verzichtsgefühl aufbaut wie nach deiner 3-monatigen Trinkpause. Denn dann wäre am Tag Nummer 366 ja wieder eine Belohnung fällig. Auch ein oder mehrere Jahre Abstinenz sind keine Garantie für die Zukunft. Das muss man nur wissen.

    Aber jetzt wünsch' ich dir erstmal viel Erfolg mit deinem Bruder. Wann wirst du ihn das nächste Mal sprechen?


    .Micha

    Das Schönste kommt noch

  • Hi Claro, auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum :wink:
    Du hast jetzt ein paar Wochen geschafft, in denen du keinen Alkohol getrunken hast. Das ist ein guter Anfang, ein Grundfundament, auf dem du langsam aufbauen kannst. Du solltest dich beim Aufbauen aber nicht zu sehr unter Druck setzen. Das Ziel 365 Tage, also ein Jahr, nicht zu trinken, hört sich zunächst mal, nicht unvernünftig an. Es scheint für Dich
    überblickbar zu sein. Ich würde dir raten, versuche jeweils für den heutigen Tag nicht zu trinken. Das Gestern ist vorbei, das H E U T E nicht trinken ist wichtig, denn um das Morgen kannst du dich dann in diesem Sinne aktuell wieder kümmern.
    Wünsch dir ganz viel Kraft
    Gruss von Frank

  • Hallo Claro,

    und auch von mir herzlich Willkommen ich möchte etwas nachfragen, du schreibst:

    Zitat

    Das mit meinem Zeitlimit 1 Jahr hat eine Erklaerung.
    Vor ca. 2 jahren habe ich fuer etwa 3 Monate auf Alkohol verzichtet. ich fuehlte mich in super, hatte wieder ein paar Stunden Freizeit. Habe mich dann wieder mt einer halben Flasche Rotwein belohnt und landete nach einiger Zeit wieder bei meinem Ausgangspunkt.
    Stimmt nicht, heute stehe ich schlimmer da, als vor 2 jahren. Ich glaube aber, nach ein paar Monaten Abstinenz geht es mir wieder so gut, dass ich meine, gesund zu sein. Genaus diesen Irrtum will ich mit einer Zeitspanne 1 Jahr vermeiden.

    Was für ein Unterschied ist es dann für dich, zwischen den drei Monaten und dem einem Jahr außer dass es statt drei dann zwölf Monate sind?

    Was versprichst Du dir nach dem einen Jahr, wenn du es konsequent durchziehst?

    Zitat

    Ich will nicht wahrhaben, dass ich eine lebenslaengliche Krankheit habe Ich weiss auch nicht, wie ich mir dass staendig vor Augen fuehren soll. mir ist peinlich, mich zu outen.


    Wenn Du Alkoholikerin bist hast du eine lebenslängliche Krankheit, auch nach einem Jahr ändert sich da nichts.

    Ich bin Alkoholikerin und habe eine Suchtkrankheit die mich rest meinen Lebens begleiten wird.

    LG Maria

  • Guten Morgen,Claro!

    Willkommen im Forum!

    Ich denke,ich versuche Dir zu erzählen wie meine Wende war.
    68 Jahre alt sass ich wieder einmal vor der Fersehkiste und trank (mit Genuss!)Bier und Wodka, Plötzlich sah ich mich als total versoffene alte Frau ohne Freunde und ohne Aktivitäten einfach da hocken --- und eigentlich verblöden!Als ehemalige Krankenschwester konnte ich auch am tödliche Ausgang meiner Sucht nicht zweifeln.

    Was mir geholfen hat? Ich stürzte mich aufs Internet und fand dieses Forum.Ruck zuck meldete ich mich an Und schon waren da gute Geister!
    Menschen,die mir halfen den Weg zu sehen und zu gehen
    Am meisten hilft mir jetzt der feste Vorsatz nie mehr zu trinken!

    Das war im Februar 2008,also noch nicht so lange her...... :roll:
    Aber über mein Einjähriges habe ich mich ungemein gefreut.':lol:'

    Ich weiss nicht ob ich es ohne die Präsenz der vielen lieben Leute hier geschafft hätte.Ich vermute,dass ich es nicht wirklich durchgezogen hätte.
    Hast Du eine Ahnung,wieviel Lebensqualität da für mich einfach den Bier-Bach runter geflossen wäre?

    So von aussen scheint es mir ,dass Dein Bruder auch eine Stütze für Dich sein könnte.

    Und schreib hier alle Deine Gedanken,Mühen ......und Freuden auf!
    Mir scheint Du hast noch gar kiene Trockenheitsarbeit gemacht!
    Du verlässt Dich einfach auf Deinen Vorsatz

    Wir arbeiten kontinuierlich an uns,Tag für Tag.
    Oft können wir einander unterstützen.

    So bekommt das Ganze einen total anderen Aspekt wie einfach die Zähne zusammenzubeissen und das Jahr durchzuhalten! :wink:

    Komm,mach mit und die Freude wird überwiegen!

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Stimmt, ich habe noch keinerlei Trockenheitsarbeit geleistet, ich weiss auch eigentlich garnicht, was ich da machen soll Aber vielleicht hilft mir ja jemand und erzaehlt mir etwas ueber die ersten Schritte. Ich weiss noch nicht, wann ich meinen Bruder wieder treffe. kann an ihnm aber feststellen, das er sich in den Jahren seiner Trockenheit sehr positiv veraendert hat, so dass wir mitlerweile Wochenlang zusammensein koennen, ohne uns nach kuerzester Zeit zu verkrachen. Sein ganzes Wesen ist einfach runder geworden, der Mensch trinkt seit jahren nicht mehr und hat vor 2 Jahren auch noch aufgehoert zu rauchen! Und sitzt abends da und will sich unterhalten und war meistens schon hinueber. Wie sich die Rollen aendern koennen!
    Ich moechte mich noch bei euch allen fuer ihre Rueckmeldungen bedanken.
    Es ist schoen, so viele Denkanstoesse von aussen zu bekommen.

  • Hallo espoir, nochmal danke fuer deinen ausfuerhlichen Einlass, Du sprichst verschiedene Dinge an, die mich zur Zeit echt bewegen.
    Du schreibst, dass Du Trinksituationen konsequent vermeidest, ich habe echt Angst, irgendwo aus einem Gefuehl der Peinlichkeit ein Glas anzunehmen. Zur Zeit verstecke ich mich lieber.
    Und geoutet habe ichmich noch nirgends, ich habe bislang nur komentarlos jedes Glas zurueckgewiesen.
    Einen schoenen Tag an alle
    Claro

  • Hallo claro,
    Du schreibst:

    Zitat

    Und geoutet habe ichmich noch nirgends, ich habe bislang nur komentarlos jedes Glas zurueckgewiesen.

    Sind noch keine Fragen andererseits an dich gestellt worden?

    Kommentarlos jedes Glas zurückweisen würde für mich bedeuten ich lasse mir die Option zu Trinken offen!

    Jeder hat da so seine eigenen Handlungsweisen mit dem Outen dieses wurde hier auch schon heiss diskutiert,bei wem outen wo outen und warum überhaupt outen.

    Diese Frage stellt sich mir persönlich überhaupt nicht,aber ein jeder für sich!

    Überlege doch mal warum Du dich nicht zu deiner Krankheit bekennst :wink:

    Gruß Andi

  • Hallo Claro ,

    willkommen hier im Forum,

    sich ein Zeitlimit zu setzen ,um nüchtern zu bleiben ,ist für mich nur nachvollziehbar ,wenn es um die nächsten 24h geht und das täglich ,bis zu meinem Lebnsende. Alles andere hatte ich in meine 30 Jahren Saufens gemacht und wurde mit Beendigung der Trinkpause belohnt .

    Aus diesem Kreislauf kam ich erst heraus als ich mich hier anmeldete ,dann der Weg der Grundbausteine ging und mich an die Fersen der Langzeittrockene heftete ,diesen Weg aufmerksam nachging,ohne lange nachzufragen. Ich habe ihn übernommen , obwohl ich am Anfang , bedingt durch mein noch "nasses Denken , gedacht habe, die spinnen alle.

    Soviel mal zu meinen Weg der mich bis heute über 2 Jahren zufrieden trocken leben lässt.

    Kennst du die Grunbausteine schon?
    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…echternheit.php

    da steht allerhand drin das dir die Möglichkeit aufzeigt wie du die ersten Schritten gehen kannst.


    Zitat

    Und geoutet habe ichmich noch nirgends, ich habe bislang nur komentarlos jedes Glas zurueckgewiesen.


    Was meinst du denn wie lange du dieses Versteckspiel standhalten kannst? Wenn es keiner weis dann wirst du auch immer Alkohol angeboten bekommen. Wie sieht denn dein Alkoholfreies Umfeld aus?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut,
    Bei uns gibt es keinen Alkohol mehr im Haus, meine Frau trinkt mit mir zusammen nichts.
    Ich vermeide die Zusammenkuenfte nach der Arbeit wo es immer ein paar schnelle Biere gibt.
    Und wir waren bis jetzt noch auf keiner Party. Beibehalten haben wir unseren woechentlichen Treff beim Italiener mit Freunden. Dort wird unser Nichttrinken mit Wohlwollen betrachtet.
    Ansonsten verstecke ich mich bislang da hast Du recht, ich weiss nicht fuer wie lange.
    Ich will in der naechsten Zeit wieder mit Yoga beginnen.
    Guss Claro

  • Hallo Claro,

    danke für deine Antwort.

    für mich liest sich da aber eine Halbherzigkeit raus, um vielleicht noch Möglichkeit zu haben ,doch nicht krank zu sein und mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein. Ich kann mich aber auch irren.

    Wie Andi geschrieben hat.

    Zitat

    ]Überlege doch mal warum Du dich nicht zu deiner Krankheit bekennst

    Was denkst du denn über Alkoholiker und wie siehst du dich in dieser Rolle?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Claro!

    Ich finde es sehr gut, dass deine Frau neben dir auch nichts mehr trinkt. Hab ich auch von Anfang an gemacht, nebenbei gemerkt, dass es auch mir manchmal schwerfällt. :twisted: Alkohol!!!!
    Das Outen fällt auch meinem Mann immer noch schwer. Ich denke, da wäre es sehr wichtig, am Selbstwertgefühl zu arbeiten. Mir hat meine Therapie sehr geholfen.
    Eines kann ich sagen, als ich meinen Kolleginngen von der Krankheit meines Mannes erzählt hatte, fielen mir die ganzen Alpen vom Herzen. Es ist eine riesengrosse Erleichterung, nicht mehr lügen zu müssen.

    Alles Gute für dich, such dir ganz viel Hilfe und schöpfe hier Kraft!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Hartmut, wie ich ueber Alkoholiker denke?
    Ich hatte immer meinen Bruder als schlechtes Beispiel vor Augen, staendig tagelang untergetaucht, oft rumstaenkernd und unangenehm auffallend. Davon war ich immer Welten entfernt.
    Îch, der fleissige, buergerliche. Er ist ueber diesen Punkt seid Jahren hinaus. Ich hatte mich mit meinem abendlichen Entspannungstrunk eingerichtet. Leider habe ich dieses kleine Helferlein ueberstrapaziert und es hat sich von einem liebevollen Haushuendchen zu einem selbtsaendigem Drachen entwickelt, den ich nicht mehr in der Gewalt habe. Und erst die naeherer Beschaeftigung mit diesem Thema bringt mich zu dieser Einsicht, das ich diesen Drachen einsperren kann, aber die Tuer fuer immer gut geschlossen halten muss.Das Tuerzumachen ist mir nicht schwer gefallen, die Vorteile liegen auf der Hand. Aber jetzt stehe ich da. Ihr alle sagt mir: der Drache lauert dort mein ganzes Leben in seinem Kaefig und sagt "lass mich raus, ich tue nichts mehr, ich verspreche, ich bin jetzt nur ein kleiner lieber Drache!.
    Besser kann ich's nicht erklaeren.
    Einen schoenen Tag an alle Claro

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