Aus Liebe wurde Hass ..

  • Hallo schlumpfine

    Und willkommen hier im forum. Hier kannst du die geschichten von menschen lesen, denen es ganz ähnlich geht, wie dir. Geschichten, die von der beziehung zu einem alkoholabhängigen menschen erzählen, gleichen sich nun mal im großen und ganzen. Hier kannst du dann von erfahrungen der anderen profitieren.

    Du fragst, warum du dich ändern sollst. Na ja, vielleicht, um dann nicht mehr nachts weinen zu müssen? Was macht dich denn glücklich in deiner beziehung, dass du bleiben möchtest? Als ich deine beschreibung gelesen habe, dachte ich nur, dass ich da alleine um ein vielfaches schöner lebe. Allerdings konnte ich das auch nicht sehen, als ich noch mit „meinem alki“ zusammenlebte.

    Ihn und sein trinkverhalten wirst du nicht verändern können. Das kann nur ER, wenn ER es will. Da kannst du reden bis zum sankt-nimmerleins-tag. Einen guten schritt hast du bereits getan, indem du nicht mehr für ihn kochst.

    Schuld für etwas, was in seinem leben nicht richtig läuft, würde ich mir an deiner stelle gar nicht anziehen. Es ist SEINE entscheidung, wie er sein leben lebt. Ob mit oder ohne freunde, mit oder ohne alkohol. Du kannst nur für DICH entscheiden, wie dein leben aussehen soll. Und im moment, so lese ich aus deinen zeilen, ist es wohl nicht so dolle.

    Wir alle sind hier, weil wir eine eigene abhängigkeit haben, die co-abhängigkeit. Näheres kannst du darüber hier finden:

    https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…bhaenigkeit.php

    vielleicht kannst du ja hier für dich hilfreiche tipps finden.

    Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, viel zu lesen und natürlich auch zu schreiben. Die sachen aus dem kopf aufs „papier“ bzw. den bildschirm zu bringen, befreit.

    Lg
    ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Liebe Schlumpfine,
    nun irgendwie kommt mir das mit der Gefühlskälte und der schlechten Laune mehr als bekannt vor.

    Ich selber habe nur zum Abschluss das Thema Alk ins Gespräch gebracht, zu einem Zeitpunkt als mir klar war, es geht nicht mehr weiter. Denn eines war mir klar: mein Ex sieht sich nicht als alkoholkrank, die anderen haben eine Meise, und lange fand er genug Wegbegleiter denen es so ging wie ihm und sich die gesamte Runde glücklich redete.

    Aber ... und das dürfte der Kernpunkt sein: wie willst Du leben? Willst Du wirklich immer auf den Tag X hoffen, wo vielleicht (aber sehr vielleicht) alles besser wird? Willst Du wirklich Deine Batterie zur Verfügung stellen, die ihre Kräfte immer mehr und mehr verliert um dann am Schluss ohne Akku da zu stehen?

    Bei mir war es so. Ich wurde immer kraft- und lebloser. Wurde mitgezogen in den Rausch der Tiefe von Frustration, Leblosigkeit und Freudlosigkeit des Partner. Ich war schon selber soweit keine Freude mehr zu empfinden.

    Ich habe dann gemerkt, ich mache es wie er. Hobbies werden abgestellt und der Alk dafür genommen. Meine Hobbies wurden zugunsten einer kranken Partnerschaft von mir zurückgestellt. Mein Wohlfühlgefühl wurde nur noch vom Partner abhängig gemacht. Ich habe mich aufgegeben für den Partner, der sich widerum für den Alk - zwei Menschen kurz vor dem Untergehen. Jeder zog den anderen noch tiefer.

    Es sind seine Freunde, die beeinflussen. Auch ich kenne das. Allerdings haben die ehemaligen (sogar die Saufkumpels meines Ex) sich mitterlweile selber von ihm distanziert. Wiegt deren Meinung so viel? Ist sie Dir so wichtig?

    Ich für mich habe mein Leben ohne dem Expartner begonnen und es ist wieder ein Leben. Vieles noch muss ich bearbeiten, oft mals ist es schwer zehn Jahre mit einem bitteren Ende zu betrachten. Aber ich will nach vorne sehen, zu meinem hauseigenen Akku und nicht zurück zu einer immer leerer werdenenden Batterie.

    Lieben Gruß und viel Kraft wünscht Dagmar

  • Hallo Schlumpfine,

    wieso Du Dich ändern sollst?
    Mein Mannhat mich auch mit dieser Forderung fortwährend bombadiert und ich war auch sehr verunsichert, dass alles einfach so aus dem Ruder lief, weil ich so bin wie ich bin.
    Also habe ich dann begonnen es ihm in jeder Beziehung irgendwie recht zu machen.
    Da kamen die aberwitzigesten Forderungen von Festerputzen bis was auch immer, und wenn ich dann eine Forderung zu 110% erfüllt hatte, dann gab es wieder was an mir zu meckern und alles war wie vorher.
    Meine Freunde waren natürlich auch böse, weil sie mich ja bestärkten und nicht seiner Meinung waren.
    Ich habe es in vielen Bereichen versucht seinen Forderungen dann nach zu kommen: es änderte sich nichts zwischen uns und an seinem Alkohol- und Drogenkonsum.
    es hat mir nur weitere Streitgespräche und verletzte Gefühle eingebracht, aber nichts mehr.
    Wie idiotisch sowas ist,ist mir erst so richtig in den letzten Monaten klar geworden: Ich soll mich ändern, aber er bleibt was er ist?
    Dafür brauchte ich aber auch den Abstand zu ihm und das Forum hier.
    Ich habe mich selber so sehr in Zweifel gestellt, dass ich meinte, meine Art sei der Grund, das es so lief zwischen uns. Fehler hatte ja wohl nur ich in mir.
    Und wenn er schlechte Laune hatte, dann müßte ich jawohl irgendwie auch der Auslöser sein. Und wenn das nicht, so hat mich in jedem Fall fast immer seine Laune mit runtergezogen.

    Die Schuldkappe habe ich mir auch so manchesmal innerlich fast aufsetzen lassen, aber da kam dann Gott sei Dank doch mein normales Denken zum Zuge: Ich zwinge ihn nicht zu trinken, stehe da nicht mit einem Trichter oder intravenös.
    Das entscheidet er was er da tut.

    Die Sache mit den Kumpels ist auch so ne Geschichte, die ich kenne.
    Klar, sie sind auch alle der Meinung, dass ich jawohl die sei, welche alles so kompliziert machen würde und mein Verständnis sei mangelhaft und ich sei eine Spaßbremse etc..
    Tja, ich paßte und passe leider nicht zu diesen Leuten und habe auch ganz klar gesagt, ich will hier keinen von denen sehen.
    Neues Argument für meinen Mann: Ich verbiete ihm seine Freunde, also muß er rausgehen (war nahezu täglich).
    Sorry, aber ich wollte keine Drogen- und Alkoholexzesse in meiner Wohnung erleben. Also ging er dann raus, kam mit Drogen oder/und Alkohol im Kopf nach Hause.
    Und seine Kumpels hatten ja wieder ihre Meinung über mich bestärkt bekommen.

    Was ich dann im Nachhinein auch erfahren habe: Sie haben sich alle eine Meinung gebildet aus seinen Schiderungen heraus und ich kann behaupten, dass mein Mann mich wo es nur ging in der übelsten Art und Weise dargestellt hat.
    Denek die Taktik war einfach: Er stellt mich schlecht dar, dann schauen alle auf mich und sind von ihm abegelenkt.
    Durch Zufall habe ich mit dem ein oder anderen Menschen, er hat ja auch in der Verwandschaft sowas über mich erzählt, gesprochen und die Leute waren alle sehr erstaunt, wie gut er ihnen was vorgelogen hat.
    Er war das liebe Schäfchen und ich die böse Wölfin.

    Ich kann Dir nur empfehlen, dass Du hier viel liest und auch schreibst, da wird Dir sicherlich vieles auffallen, was Dir genauso wie anderen passiert ist. Und Du wirst zu vielen neuen Gedanken kommen und Dein Leben auch wieder zurück haben wollen, so dass Du Dich darin wohlfühlst.

    LG,
    Schokolete

  • Hallo Schlumpfine,

    ich kann dir nur sagen, nimm die ein Beispiel an denen hier im Forum, die mit Kind ihren Weg aus der Co-Falle gegangen sind. Das Materielle findet sich, aber so wie es ist, daran gehst du zu Grunde!

    Auch ich fange nach 31 Ehejahren neu an, dass heißt nicht, das ich es schon geschafft habe. Doch was jetzt hier bei mir abgeht sagt mir, dass ich schon viel eher hätte diesen Schritt gehen sollen.

    Entscheiden kannst aber nur Du deinen Weg!!

    LG wurzelchen

  • Zitat von Schlumpfine

    .

    Im grunde genommen weiss ich ja , dass ihr alle recht habt mit dem was ihr sat und was meine Freunde sagen das ich ihn verlassen soll , aber ich gebe die Hoffnung nicht auf , dass er doch nicht irgendwie die Kurve packt das alles zu kapieren was ich ihm jeden Tag vorhalte oder was ich ihm versuche zu vermitteln zu sagen das es ihm nicht gut tut.

    Tja, die Hoffnung stirbt zuletzt, erst stirbt da unsere Seele jedesmal ein Stück mehr, bevor wir einsehen, dass wir uns selber das Todesurteil für unsere Seele ausgesprochen haben.
    Klingt krass, ist aber genauso. Denke wir alle hier haben versucht mit reden zu überzeugen- und dabei eine Menge Energie investiert und gedacht wir könnten unseren Partner retten, weil wir ihn ja lieben.
    Leider geben wir uns damit auf und unsere Liebe zu uns selber.

    Zitat

    Ausserdem kapiere ich nicht , wie ich so aufwachen konnte (so wie im Traum) und sehen musste , dass die Realität doch anders ist als ich sie mir doch gewünscht habe. So als hätte sich eine 180° sich irgendwie gedreht . Vor paar Monaten oder Wochen war das noc ganz anders . Da habe ich noch "einigermassen" sein Alkoholkonsum noch tolleriert.

    Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht. Irgendwann kann man sich den Zustand nicht mehr schön reden, irgendwann sieht man wie die Realität ausschaut, da helfen auch die dicksten Scheuklappen nicht mehr.

    Zitat

    Selbst als ich mich gestern mit seinen "Saufkollegen" (dazu gehört auch ne Frau) angelegt habe , steht er zu denen als zu mir und sagt "Ich gehe das wieder grade biegen , was du verbockt hast" .. Is das normal bei einem typischen Alkoholiker und warum macht er das ? Es kommen immer und immer und immer mehr selbstzweifel in mir auf und ich frage mich , ob ich doch ich nicht lieber meine klappe gehalten hätte , bezüglich wie es in mir aussieht wie es mich so alles ankotzt .

    Klar ist das normal, er hält zu seinen Leuten, denn sie akzeptieren ihn ja in seinem Tun, nur Du bist ja so zickig und intolerant.
    Er will seine Leute nicht verlieren, denn sie konfrontieren ihn ja nicht mit seiner Sucht auf unangenehme Weise.
    In seiner Sichtweise sind die jetzt die einzigen, die ihn wirklich verstehen, alle anderen wollen ihm ja nur böses.

    Zitat


    Nächstes WE wollten wir unser Wohnzimmer neu tapezieren und da kommen das befreundetes paar zu uns runter aus dem Emsland und ich habe unheimliche Angst davor die zu begegnen. Ich habe Angst , weil ich denke , dass ich dann alleine da stehen werde und gegen die ich keine Chance habe. Eher würde er mich rausschmeissen , als er seine Freunde wenn diese Freunde randale machen würden. Er wird Bier und Schnaps getrunken und was dies für eine Kombination is brauch ich ja nicht sagen ! Ich weiss ja nicht wie die Rechtslage hier in Deutschland ist , weil ich mit sowas nicht beschäftift habe.

    Er steht als Hauptmieter im Mietvertrag . Ich steh als Nebenmieterin . Kann er mich so einfach vor der Türe setzen ? Wie is es dann , wenn er dann handgreiflich wird ??


    Dazu kannich DIr nicht sagen, such doch nen Anwalt auf oder telefonier mal mit Frauenhilfsstellen, vielleicht weiß man da was.

    Zitat


    Ich habe ihm auch ins Gesicht gesagt , dass ich Angst vor ihm habe und er hat gesagt , dass er noch nie handgreiflich wurde gegenüber Frauen, aber ich traue ihm nicht mehr bzw. ich Vertraue ihm nicht mehr !!

    Denk dochmal genau drüber nach: Du hast Angst vor ihm, vor GEwalt, kein Vetrauen...
    Denkst Du das sollte der Inhalt Deines Lebens sein?


    Zitat


    Gestern Abned lag ich auf der Couch und weinte ich mir die Seele aus dem Leib , weil ich die ganzen Sachen nicht verstehen konnte und ich innerlich mich befreien musste . Natürlich liebe ich ihn noch , sonst wäre ich schon weg . Aber irgendwie wüsste ich dann , dass ich dann ein Schritt zurück gehen würde als (in Hartz4) ein Schritt vor . Natürlich will man nicht auf materielle Dinge im Leben nicht verzichten im Leben , aber irgendwie bleibt man selber dann auf der Strecke hängen . Is das was ein Mensch was um jedem Preis will ? Das es im an nix fehlt ?
    Ich weiss nicht was aus mir wird , wenn ich bei ihm bleibe und alles mache und alle Schuld auf mich nehme und ihn so glücklich mache wie andere es wollen. Is es das was er will ? Würde er es als Alkoholiker verstehen ? Immer wieder widerspricht er sich was er sagt . Er sagt okey er is vieleicht einer , dann sagt er , dass er es doch er es anders gesagt hat , dann bilde ich es mir nur ein usw .. Warum tut er dies alles ?
    Ich suche Fragen nach dies allem , aber finden tue ich diese gar nicht !!

    Hm, wen genau liebst Du da? Denke doch nicht den Mann, der Dir gegenübersteht. Und die finanzielle Frage ist zwar nicht gerade schön, aber ich habe für mich beschlossen, dass etwas wichtigeres gibt als Geld:
    Meinen inneren Frieden- mein Leben.

    Alle Schuld auf sich nehmen? Welche Schuld? Es ist sein Leben, er macht das mit seinem Leben. Nicht du- also ist die Schuld wohl nicht bei Dir.
    Und willst Du ihn so glücklich machen, wie andere und er das wollen? Und wo bleibst Du dabei?
    Und glaube mir: er wird immer einen Grund finden, was an Dir schlecht ist und zu kritisieren- es findet sich immer was.
    Und dann muß er auch trinken, weil Du ja so eine bist.
    Und das mußt Du dann ber auch akzeptieren, weil Du ja so eine bist.
    Wie weit willst Du Dein Leben denn aufgeben?

    Dieses Hin und Her zwischen: Ich bin ein Alkoholiker und dann manchmal Minuten später schon, bin keiner ist auch ganz normal.
    Alles ganz normal, da ist bei Dir keine Ausnahme.

    Vielleicht solltest Du Dich einfach mal weg von seinem Problem bewegen und schauen, wie Deine Probleme denn ausschauen und was Du daran ändern kannst. Denn jedes Reden mit ihm wird Dich nirgenwohin bringen, glaube es mir. Die Einsicht muß er haben von sich aus.
    Schau einfach mal auf Dich und frage Dich was Du für Dich bewirken kannst, für Dein Leben. unabhängig von seinem Tun und Handeln.

    LG,
    Schokolette

  • Hallo Schlumpfine,
    ich lese Deinen Thread auch schon von Anfang an...und es tut mir leid das auch Du so leiden mußt :oops: aber DU mußt es nicht!
    Ich finde schön das Du hier bist, mir hat es auch sehr geholfen auf meinem Weg...der auch noch nicht vollendet ist.
    Also, wenn er zu seinen Saufkumpels hält..das ist normal bei Suchtkranken...es hat mich auch immer sehr verletzt das er nie zu mir gehalten hat, aber klar!..sie sitzen mit ihm in einem Boot und Du bist der Außenseiter...sie machen sich untereinander keine Vorwürfe..."Du müßtest dies tun, Du müßtest das tun etc"...sie sind alle gleich, sie haben die Gemeinsamkeit das Suchtmittel, oder die Suchtmittel! :roll:
    Möchten wir einen Partner auf den wir uns nicht verlassen können, der nicht hinter und zu uns steht, zu dem wir kein Vertrauen haben, vor dem Du Angst hast???? Wo ist hier die Liebe???
    Ich liebe meinen Ex auch noch, aber er dreht sich seit 30Jahren im Kreis und ich seit über /Jahren mit...ich habe ihn durchbrochen, habe schon vor Jahren angefangen und ein Stück ist er mitgegangen bis er nicht mehr wollte...sein Leben so gefällt ihm besser, BITTE!!!
    Klink Dich doch am Wo.ende aus, das ist doch der Horror wenn diese Leute kommen, Du hast doch mit Ihnen gar keine Gemeinsamkeiten. Und viell. schaffst Du ja in Kürze den Absprung...Wohnung und Unterstützung über AA müßtest Du kriegen, soweit ich gehört habe auch die Ersteinrichtung über das Sozialamt. Da müßtest Du mal nachfragen. Ich kenn mich da Gott sei Dank nicht aus. Meinst Du nicht Du lebst alleine, ohne ihn viel ruhiger und ohne Kummer und Tränen? :(
    Ich wünsche Dir sehr das Du Deinen Weg findest, ich lese und schreibe hier auch viel, oft gehen meine Gedanken auch den falschen Weg, es ist mein Halt dies Forum und die Menschen...es ähnelt sich doch alles so sehr... :oops:
    Viel Kraft und einen schönen Tag
    liebe Grüße Nele

  • Hi Schlumpfine,
    das absolut tückische an der Co-Abhängigkeit ist, dass Abhängigkeit mit Liebe verwechselt wird.

    Liebe basiert auf Wertschätzung, Ehrlichkeit und Respekt des anderen im Umgang miteinander. Abhängigkeit basiert auf dem zunutzemachen der Schwäche des anderen um damit vermeintliche Stärke zu erlangen.

    Du hast das Vertrauen verloren, mehr noch, Du hast Angst vor ihm. Was würdest Du Deiner Freundin sagen, wenn sie Dir so eine Geschichte erzählen würde?

    Und ob Du materielle Vorteile oder die innere Freiheit als Priorität ganz oben in Deinem Leben hast, das entscheidest ganz alleine Du. :wink:

    Eine Entscheidung für Dich und Deine Bedürfnisse heisst nicht, dass es eine Entscheidung gegen ihn ist.
    Sondern für dich! Dazu möchte ich Dich ermutigen!

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Schlumpfine,

    was ich gerade bei Dir gelesen habe spiegelt auch meine Situation in einigen Punkten wieder.
    Ich habe mich vor einigen Tagen hier angemeldet und habe erst einmal gefragt. ob mein Mann ein Alkoholiker ist. Auch er will nichts davon wissen, daß sein Alkoholkonsum unser Problem ist.
    Er trinkt halt gerne ein Bier und läßt es sich von mir auch nicht verbieten.
    Bei uns stehen gleich mehrere verschieden Bierkisten zur Auswahl, dazu noch Edit elocin:bitte keine Markkennamen nennen,danke und Korn.
    Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr heftige Auseinanderstetzungen gehabt, die ich immer verloren habe. Auch ich habe ihm schon mehrmals gesagt, daß ich Angst vor ihm habe, wenn er trinkt, und auch daß ich mich vor im ekel.
    Kurz vor Weihnachten war ich so fertig mit den Nerven, daß ich eigentlich nur noch geheult habe, auch da wollte er sich noch auf keine Diskussion über seinen Alkoholkonsum einlassen. Erst als ich ihm gesagt habe, daß ich seinen Druck nicht mehr aushalte und das Wort Vergewaltigung benutzt habe, war er so in seiner Ehre verletzt über dieses Vorwurf, daß er umgedacht hat.
    Er hat mir versprochen, daß er sich nie wieder so gehen lassen würde, daß ich Angst vor ihm haben müßte, aber das Trinken würde er sich nicht verbieten lassen.
    Eigentlich war ich da an dem Punkt, daß ich mir fest vorgenommen hatte für meine Mädels und mich eine Wohnung zu suchen. Nach seinen Versprechungen und weil er wirklich die Feiertage mit nur zwei Bier überstanden hat, habe ich ihm noch eine Chance zugestanden.
    Das Vertrauen, daß hat am meisten gelitten, ich schaffe es nicht mehr für mich einzustehen und sage zu allem was er macht, was er will und was er sagt Ja und Amen.

    Solche Ausraster hat es bei uns seit dem auch nicht mehr gegeben, aber ich bin jedesmal, ab der ersten Flasche Bier total angespannt und kann es dann auch nicht mehr als gute Geeste ansehen, wenn er anschließend O-saft trinkt, ich denke dann nur: "schon wieder stinkt er nach Bier."

    Ich bin gespannt, wie es sich bei Dir weiter entwickelt und wünsche Dir alls Gute. Ich denke, Du hast schon viel geschafft, wenn Du ihm schon in einigen Punkten konsequent entgegentreten kannst und etwas für Dich tust, obwohl Du Angst hast.

  • Hmm Anna,
    als ich Deinen letzten Beitrag gelesen habe, da musste ich für mich schon etwas arbeiten, um nicht ungerecht zu werden....

    Dein Freund will weiter trinken, o.k., seine Entscheidung - denn er ist mündiger Bürger.

    Aber mit der Einstellung zu einer Gruppe zu gehen, die an sich arbeitet genau das nicht mehr zu sich zu nehmen, was für Deinen Lover unverzichtbar ist, das ist für mich eine (pardon) Frechheit. Womöglich noch mit Restfahne den Leuten ins Gesicht zu pusten, die an sich arbeiten und noch einiges vor sich haben.

    Nun gut, sicherlich sind die Leute in diesem Kreis stark, und sicherlich wissen sie was sie glauben dürfen und was nicht, aber als selber nicht trinkende empfand ich das als ganz harte und egoistische Verhaltensweise gegenüber denen, die an sich arbeiten.

    Warum sollte er es nach einem Besuch bei den AA anders sehen? Davon mal abgesehen bin ich mal gespannt, ob er überhaupt hin geht .... Sucht hat doch nichts mit wollen oder verstehen zu tun, so meine ich. Sie bestimmt den Stoffwechsel, den Körper und das Denken.

    Dir fällt auf, dass er kommunikativer ist - ihm fällt wahrscheinlich auf, dass er etwas tun muss, um sein Deckmäntelchen weiterhin halten zu können. Ich wage aber ernsthaft zu bezweifeln, dass Euer "Auffallen" etwas massgebliches an der Grundsituation ändert.

    Du wartest auf den AA Abend ...
    und er dass Du wieder Ruhe gibst...
    und ihr beide werdet so fortfahren wie bisher, oder ...

    ,,, denke ich, ohne den Anspruch auf Richtigkeit ;)

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Anna!

    Auch ich kann leider keine alkoholfreie Zukunft aus deinen Worten herauslesen. Dein Freund macht alles nur um dich zu beruhigen. Ruhigzustellen.
    Das kenne ich zur genüge. Durchgezogen hat meiner nichts. Jedenfalls nicht länger als drei Monate. Also nur Trinkpausen. Ich war beruhigt. Schöpfte Vertrauen, bis zum nächsten mal.
    Erst als ich wirklich Nägel mit Köpfen machte, eine entgültige Entscheidung forderte, hat es bei meinem Mann geklickt.
    Jetzt hat er es geschafft, schon 19 Monate trocken zu bleiben. Darauf sind wir alle stolz und froh. Aber da muss er auch noch immer dranbleiben, denn sonst bin ich weg.

    Liebe Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Zitat von Anna-C.


    ... vieleicht haben die bessere Argumente als ich die habe ...

    :wink:

    ich bezweifle, dass die mitglieder einer SHG dazu da sind, ein anderes mitglied durch argumente überzeugen zu müssen. eine SGH untersützt im eigenen willen der abstinenz!

    beano

  • anna,
    vielleicht habe ich etwas verpasst, ABER weshalb rufst du denn "den mann" von der gruppe an? sollte dies nicht dein lebensgefährte tun????
    beano

  • Hallo an alle,
    durch meine eigene Erfahrung kann ich sagen das ich auch das Gefühl habe das Dich Dein "Mann" nur ruhig stellen will, ich habe es selber so praktiziert mit meinem jetzt EX...AA, Therapie, SHG und jetzt weis ich das er es auch nur für mich gemacht hat...nach 1/2 Jahr Trinkpause nun seit 2Monaten das AUS!!! :roll:
    Ich gehe selber 1mal im Monat in die offene Gruppe der AA, für MICH.
    Es ist nicht ungewöhnlich das dort auch noch nicht trockene Alkoholiker "ankommen"...war bei meinem EX z.B. auch so...Gespräche untereinander werden bei den AA bzw.Alanon (abstammende Angehörigengruppe) nicht geführt...es läuft so nach dem Schema ab das jeder von sich erzählt, vergangenheit, gegenwart etc. Ich denk das alleine reicht schon demjenigen der wirklich ernsthaft trocken werden will!
    Ich wünsch Dir viel Glück Anna und laß ihn selber machen, Vorschläge ja, aber drängen :?: ..bei mir hat es wirklich nur ne Zeit immer mal wieder funktioniert...und jetzt geh ich MEINEN Weg...wenn auch mit Stolpersteinen
    damit sende ich euch liebe Grüße
    Nele :)

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!