Ohne Alkohol unerträglicher als mit

  • Hallo!

    Ich habe mich jetzt änger nicht gemeldet , da ich mit mir alleine zurecht kommen mußte.
    Ich will mich noch einmal kurz vorstellen . Mein Mann trinkt schon lange viel . Vor ca .einem Jahr ist mir eigentlich erst bewußt geworden , daß er Alkoholiker ist. Wir haben zwei gemeinsame Kinder (1 und 3) und einen Sohn aus der ersten Ehe meines Mannes (14).
    Eigentlich bin ich seit Monaten immer wieder dabei mich zu trennen und schaffe es aus eigener Schwäche nicht. Jetzt hat mein Mann wieder einmal zu trinken aufgehört (seit 1 Woche) und ist derzeit unerträglicher als mit Alkohol. Er nörgelt immer herum und ist nur schlecht aufgelegt. Hilfe von aussen verweigert er ,weil er sich geniert zuzugeben , daß er Alkoholiker ist. Eigentlich habe ich mich damit abgefunden ,daß er alkoholkrank ist und es alleine schaffen muß aufzuhören : Ich wollte jetzt nur wissen , falls er nun wirklich aufhört ober dann so depressiv und schlecht aufgelegt bleibt oder ob das zu den Entzugssymptomen gehört . Ihr werdet denken , daß das eine eigenartige Frage ist , da ich ja sowieso weiß daß erzu 99% wieder zu trinken anfängt aber irgendwie möchte ich seinen derzeitigen Zustand verstehen um besser damit umgehen zu können.

    Viele Grüße

    Zwetschke

  • Hallo Zwetschke

    Für mich liest sich das fast so, als wäre es Dir lieber er würde
    wieder trinken, damit er für Dich aushaltbarer ist

    Die "schlechte" Laune ist ein Entzugssymptom und auch für
    ihn schwer aushaltbar. Weiß er, daß er sich in Lebensgefahr
    begibt, wenn kalt entzieht?

    Es ist schwer sich einzugestehen, daß man alkoholiker ist,
    aber es ist der einzige Weg, um die richtigen Schritte zu
    gehen, trocken zu werden und trocken zu bleiben

    Ich wünsche Dir alles Gute
    Xen.

  • Hallo!

    Ja du hast recht . Ich habe mir irgendwie gedacht, ich halte ihn so und so nicht aus. Ich war einfach enttäuscht , daß nichts besser wird wenn er aufhört zu trinken obwohl ich eigentlich weiß daß es so ist . Trotzdem habe ich gehofft mit ihm vernünftig reden zu können wenn er gerade nicht trinkt. Er hat sich gerade vor einer Stunde wieder ein Bier aufgemacht und Schnaps getrunken. Ich glaube er wollte mir mit der kurzen Trinkpause nur beweisen , daß er eigentlich kein Alkoholiker ist. Deswegen hat er glaube ich auch keine Angst vor einem kalten Entzug Ich habe jetzt eigentlich relativ lange keine Probleme gehabt und mich wirklich um mein Leben gekümmert . Deswegen habe ich auch solange nicht geschrieben. Jetzt habe auch ich einen Rückfall. Ich sehe jetzt immer mehr ein , daß auch ich ohne Hilfe von aussen nicht aus meinen Problemen rauskomme. Ich weiß nur nicht wo ich die Kraft hernehmen soll endlich etwas zu unternehmen.

    Viele grüße

    Zwetschke

  • Hallo Zwetschke

    Niedlicher Nick :)
    Ich werde Dir wahrscheinlich keine große Hilfe sein, da ich nicht
    viel von einem co habe. Ich habe die Sucht von meinem Mann
    komplett ausgeblendet und habe selbst getrunken.

    Anderseits kann ich nicht verstehen, wieso so viele Frauen,
    bei einem Mann bleiben, den sie nicht mehr richtig lieben und
    mit dem sie unglücklich sind..

    Ich kann von der Alkoholikerseite schreiben. Es ist demütigend
    trinken zu müssen, und machtlos gegen den Alkohol zu sein.
    Trinkpausen kosten viel Kraft und wenn man es dann nicht schafft-
    bei manchen macht es dann klick!
    Das hoffe ich auch für Deinen Mann

    Liebe Grüße
    Xen.

  • Guten Morgen aus Ö, Zwetschke

    bin kein Co, bin (seit knapp 4 Jahren) trockener Alkoholiker.

    Schreibe dir aus dem Grund, da die Beschreibung über den Zustand und dem Verhalten deines Mannes genau auf mich in meinen Trinkerjahren zugetroffen hätte.

    Wie auch Xenica schrieb, ich hatte auch immer wieder Trinkpausen, um (dem Partner) zu beweisen, dass es auch ohne geht.
    Dies ist, wenn ich es jetzt nach jahrelanger Klarheit im Kopf betrachte, eben die Einstellung eines Suchtkranken. Er kann, so unverständlich das auch klingt, nicht anders, und er hat sich und auch den Mitmenschen wieder mal bewiesen, "es geht ja auch ohne".
    Mit welchen Auswirkungen?
    - ständig schlecht aufgelegt zu sein
    - immer nörgelnd
    - bei kleinsten Unstimmigkeiten "gleich auf 100" zu sein
    - eben sich ständig so zu benehmen, dass der Partner mit der Zeit die Ansicht hat, er ist besser auszuhalten, wenn er trinkt

    Diese Beschreibung könnte, wie gesagt, haargenau auf mich und meine "aktive" Zeit zutreffen. Ich kann dir auch sagen, ich hatte sogar in den letzten Jahren meiner "Trinkerkarriere" einmal eine Zeit, in der ich ab Beginn der Fastenzeit 4 Monate nichts trank (zur Freude meiner Mitmenschen und meinerseits), habe mich dann schon in Sicherheit gewogen und mir gesagt, na, du kannst ja jetzt wieder mal probieren, aber in Zukunft weniger, ja, ja, das spielts aber eben nicht bei einem Suchtkranken. Damals habe ich noch nicht so viel über diese Sucht gewusst, und bin halt wieder rein in den Schlamassel, bis ich irgendwann einen Tiefpunkt hatte, wo ich mir sagte:

    So, für mich gibt es jetzt 2 Wege

    - der erste und leichtere wird mich ins Verderben führen
    - der zweite wird ein sehr harter, dieser muss aber sein, sollte ich noch einen Funken Stolz in mir besitzen

    Und in der Tat, er war ein sehr harter, er war aber auch nicht uninteressant, ich habe viel über mich dazugelernt und Menschen kennengelernt, die ich nicht mehr missen möchte.

    Auf die Frage, wo, wie und warum ich meinen Tiefpunkt hatte, die du vielleicht stellen wirst, kann ich nur sagen, das ist weniger wichtig, der äussert sich bei jedem Suchtkranken anders.
    Beim Einen reicht es schon, wenn das eigene Kind fragt, warum man denn soviel trinkt, beim Anderen reichts für einen Tiefpunkt nicht einmal dann, wenn er schon 3 mal in Folge zuvielen Trinkens im Spital oder in ärztlicher Behandlung war.
    So geht hier die Schere auseinander.

    Ich möchte mich entschuldigen, liebe Zwetschke, dass ich jetzt gedanklich so ausgeschweift bin, zu deiner Frage eingangs, ja, das sind eindeutig Entzugserscheinungen.

    Wenn ich hier sehr oft das Leid lese, das Co`s mit ihren trinkenden Partnern haben, denke ich mir oft, was hat denn meine Frau (und die Kinder) damals gemacht, oder auch: Was kann dieser leidende Angehörige wirklich machen, um ein erträgliches Leben zu haben?
    Oft ist hier zu lesen, man hat sich viel zusammen aufgebaut, eine Trennung würde den finanziellen Ruin bedeuten, etc.

    Hier gibt es meiner Meinung nach keine Standartlösung, hier muss jeder für sich und seine Situation entscheiden, wie lange er mitmacht.
    Ich finde es aus meiner Sicht total richtig, wie oft in diesem Forum geschrieben wird, das eigene Leben zu leben.

    Den Schluss schreibe ich jetzt aus der Sicht eines Alkoholikers:

    Wenn du beginnst, D E I N Leben zu leben (und er das mit der Zeit merkt), trägt das mit der Zeit vielleicht dazu bei, dass er (von sich aus) professionelle Hilfe annimmt, um von seiner Sucht loszukommen; versuch`s und versuch`s immer öfter, das ist es wert. Und noch etwas kann ich dir aus der Sicht eines Alkoholikers sagen, er hat es sicher schon gemerkt, dass er ein Problem hat. Aussenstehenden gegenüber zugeben wird er es erst, wenn er bereit ist, Hilfe anzunehmen.

    In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Sonntag, der ja in Ö heute, wie´s aussieht, wettermässig traumhaft wird. Mach heut´ was für dich, das stärkt wieder.

    klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo !

    Vielen Dank für eure Antworten.
    Liebe Xenica , ich glaube das kann man auch wirklich nicht verstehen warum mann bei so einem Mann bleibt . Bei mir sind die Kinder der Hauptgrund. Es sagen mir zwar hier im Forum eigentlich alle , daß ich gerade wegen der Kinder gehen sollte. Trotzdem möchte ic meinen Kindern ihren Vater nicht wegnehmen. Außerdem ist es organisatorisch viel schwieriger zu gehen. Der 3 jährige fragt mich schon am Wochenende ,wenn wir alleine wegfahren weil mein Mann arbeiten muß, wann wir endlich wieder zum Papa fahren.

    Lieber klarerkopf, Du hast mir mit deiner Anttwort besonders geholfen. Ich tu mir immer leichter , wenn ich das Verhalten meines Mannes verstehe.
    Ich habe am Anfang als ich hier geschrieben habe gehofft , ein Patentrezept zu finden. Jetzt weiß ich auch , daß ich meinen eigenen Weg finden muß. Dieses Forum hilft mir weiterzumachen , wenn es mir schlecht geht. Ich werde jedenfalls versuchen den heutigen Tag wirklich zu genießen . Die Sonne scheint schon und wir werden einen Radausflug machen. Ebenfalls viele Grüße aus Österreich!

    Zwetschke

  • Hallo Zwetschke

    Es ist normal, daß Kinder ihren Vater lieben, da kann er noch so ein
    Rauhbein sein. Der Vater bleibt der Vater und etwas Besonders.

    Wegen einer Trennung wird den Kindern ja nicht der Vater genommen,
    sondern er bleibt der Vater, egal , ob er noch bei den Kindern lebt oder
    nicht. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß es gut für die Entwicklung
    der Kinder ist, wenn sie mitbekommen, daß die Eltern sich nicht
    mehr liebhaben und der Vater oft betrunken ist

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft.
    Und wünsche Dir einen schönen Sonntag

    Xen.

  • Hallo Xenica!

    Es ist nur so , daß die Kinder auch mit dem Vater beisammen sein wollen. Wenn ich mich trenne werden sie dann alleine bei ihm sein. Sie werden dann genauso mitbekommen wenn er betrunken ist , nur dann kann ich sie auch nicht mehr beschützen. Wenn er derzeit wieder so eine schlimme Phase hat , unternehmen wir oft etwas alleine. Meistens bemüht er sich aber doch mit den kleinen Kindern zu spielen. Wirklich schlimm ist es für meinen Stiefsohn . Seine Mamma hat ihn mit 1 Jahr bei der Großmutter gelassen und seither sieht er seine Mamma kaum . Er ist seinem Vater also voll ausgeliefert. Jedesmal wenn wir wieder einen Streit haben fleht er mich an zu bleiben. Vielleicht ist derzeit die Zeit noch nicht reif zu gehen. Ich denke , es wird irgendwann ein ganz plötzlicher Entschluss sein und dann werde ich alles durchziehen ohne mir viel dabei zu überlegen.
    Irgendwie hoffe ich noch immer , daß mein Mann sich ändert.

    Viele Grüße

    Zwetschke

  • Hallo Zwetschke,

    wenn ich dich lese zieht immer ein leichter Kuchenduft durch meine Nase.

    Du bist in einer ausgesprochen schwierigen Situation – bleiben und abwarten und aushalten oder gehen und aus die Maus -. Ich kann dir leider keinen Rat geben aber vielleicht einen Denkanstoss. Ich bin selbst Alkoholiker und kann von mir sagen, dass mein Alkoholkonsum mit der Zeit langsam aber stetig stieg. Will damit sagen, dass dein Mann möglicherweise noch nicht an seinem Endpunkt mit der Menge und Häufigkeit angelangt ist. Wie viel kannst und willst du aushalten?

    Dass dein Mann bei seinen Trinkpausen unerträglich ist, kann ich mir vorstellen. Er will sich und vor allen dir beweisen, dass er aufhöre kann wenn er will. Also nix Alkoholiker. Während dieser zeit macht im die Abstinenz schon zu schaffen und er zieht die Sache gewissermaßen mit der Faust in der Tasche durch. Ach ja, Schuld bist natürlich du, weil er dir beweisen muss – ich bin kein Alkoholiker - .

    Ich wünsche dir viel Kraft und halte die Augen offen.

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo Zwetschke

    Zitat

    Es ist nur so , daß die Kinder auch mit dem Vater beisammen sein wollen. Wenn ich mich trenne werden sie dann alleine bei ihm sein. Sie werden dann genauso mitbekommen wenn er betrunken ist , nur dann kann ich sie auch nicht mehr beschützen

    Schlaue Reden liegen mir nicht. Denkst Du, Du tust Deinen Kindern was
    Gutes wenn sie einen besoffenen schlechtgelaunten Vater um sich
    herum haben? Denkst Du, daß Du eben mal mit dabei bist, und zuguckst,
    wäre ein Schutz für die Kinder?

    Wieso werden die Kinder alleine bei ihm sein, wenn Du Dich trennst?

    Zitat

    Vielleicht ist derzeit die Zeit noch nicht reif zu gehen

    Worauf willst Du warten? Bis Deine Kinder so traumatisiert sind,
    daß sie alle möglichen psyschischen Störungen entwickelt haben,
    weil ihr Vater trinkt und die Kinder davon geprägt werden

    Zitat

    Irgendwie hoffe ich noch immer , daß mein Mann sich ändert.

    Warum soll er sich ändern? Er hat ja kein Problem mit dem Alkohol
    sondern Du! Und wenn Du ihm nicht klarmachst, was er verlieren kann
    -seine Familie... wozu soll er sich ändern?
    Du bleibst ja ..

    *nichtversteh*

    Xen.

  • Sich wünschen dass es anders wird reicht nicht. Er beweist Dir nun vermutlich dass er es ein paar Tage ohne Alk hinkriegt und somit kein Alkoholiker ist, meint er ... wer weiß, vielleicht hat er Recht...

    Entscheidend sollte nämlich - meiner unmassgeblichen Meinung nach - nicht sein ob er Trinker ist oder nicht oder was, ob oder wann er dagegen tut sondern wie es mir und den Kindern in seiner Gegenwart geht.

    Er trinkt und es geht allen schlecht - er trinkt nicht und es geht ebenfalls allen schlecht. Warum also ziehst Du nicht Dich und Deine Kinder aus seiner derzeitigen schlechten Verfassung? Warum überlässt Du ihm nicht sein komplettes Leben mit allen Entscheidungen selber? Vielleicht würde er so aufwachen .... vielleicht aber auch nicht ...

    Aber Ihr würdet sicher besser schlafen.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe Zwetschke,
    als erwachsenes Kind eines Alkoholikers und einer Coabhängigen Mutter wird es mir immer ganz mulmig, wenn ich einen Thread lese , wo Kinder im Spie sind. Da fühle ich mit denKindern, habe das Gefühl , ich muß sie wie ein Rechtsanwalt verteidigen. Denn eines sollte Dir klar sein: Deine KInder sind im Moment hilflos, sie sind absolut hilflos Deinem Handlen ausgeliefert. Und Du bist verblendet in Deiner Coabhängigkeit.
    Wenn DU hier eine Abstimmung unter den erwachsenen Kindern machen solltest, weißt Du wie das Ergebnis ausfallen wird. ich weiß es.
    Lies mal um die Lebensumstände und deren Folgen in diesem Bereich.
    Und richitg- es wird wie bei jeder anderen Sucht nciht besser, sondern schlimmer. Er wird in der Tat mehr trinken und Du wirst imemr mehr aushalten müsen. Und Deine Kinder mit dir. Du kannst dich aber entscheiden. Sie nicht. Sie wissen vermutlich nicht einmal , was eine Sucht ist. Dass Sie an ihremPapa hängen ist normal. Er ist ja kein schlechter Mensch, weil er süchitg ist. Aber die CHnace ihn komplett zu verlieren ist größer, wenn du bleibst.
    Du mußt dich ja nciht endgültig von ihm trennen. Wenn Du noch so sehr an ihm hängst , dann sag ihm klipp und klar, dass Du es so nciht mehr aushälst und DU eine räumliche Trennung willst. Es gibt auch andere Paare, die weit voneinander entfernt wohnen aus beruflichen Gründen zum Beispiel. So kannst Du Treffen mit dem Vater vereinbaren und darauf bestehen, dass er dann nüchtern ist. Du kannst Dir einen Babysitter suchen und Dich auch mit ihm treffen für ein paar romantische Stunden, falls es die noch gibt. Aber das tägliche solltest Du den Kindern vorenthalten. Rechen aber damit, dass es immer unzuverlässiger wird mit den Treffen und der Nüchternheit. Ist man erstmal abhängig steht die Sucht an erster Stelle. Lies mal die vielen Stufen der Abhängigkeit.
    Wenn Du das noch nicht begriffen hast, dann ist entweder Dein Mann garnicht abhängig oder Du hast Dich noch nicht zureichend informiert. Du findest hier alles im Forum. Im Sinne Deiner Kinder sage ich Dir, mach Du was Du willst, aber lass Deine Kinder daraus, schütze sie. Das ist Deine Pflicht als Mutter. Eine kaputte Kindheit kannst Du ihnen nie mehr ersetzen. Und dem ganzen Elend zuzusehen wird ihnen wenig nützen.
    Gib Deinen Kindern die Möglichkeit unbefangen aufzuwachsen. Ohne Scham jemanden mit nach hause bringen zu können, weil der Vater gerade betrunken auf dem Sofa rumlallt. Ohne sich die ewigen Streitereien der Eltern anhören zu müssen.
    Deine Kinder sind jetzt vielleicht noch gesund und wenn sie merken was los ist werden sie Dir schon sagen, was sie lieber mögen.
    Und dann kannst Du von ihnen lernen. Und selber für Dich entscheiden mit wem auch Du lieber Deine Zeit verbringst.
    Ich wünsche Euch alles Gute und für Dich viel Kraft das alles durchzustehen.

  • Hallo Zwetschke, Hallo FrozenTtears,,

    der Beitrag von Frozen Tears spricht mir aus meinem Herzen. Ich stamme zwar nicht aus einer Alkoholikerfamilie aber die Ehe meiner Eltern bestand nur aus Auseinandersetzungen.
    Ich habe darunter sehr gelitten. Rückblickend hatte ich während meiner Kindheit und meiner Jugend immer leichtes Bauchweh. In meinen schönen Erinnerungen spielen meine Eltern keine Rolle. Kinder merken wenn etwas nicht stimmt auch wenn sie es noch nicht benennen können.

    Gruß

    Weißbär

    Liebe Grüße
    Weißbär

  • Hallo!

    Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich möchte mich nicht verteidigen. Ihr habt schon Recht damit, daß meine Kinder sich nicht selbst schützen können und dem ganzen voll ausgeliedert sind.
    Derzeit ist es aber so daß mein Mann regelmäßig arbeiten geht und nicht jeden Nachmittag am Sofa aitzt und lallt. Er spielt am Nachmittag oft mit denKindern oder geht mit uns spazieren oder radfahren . Seine Trinkerei beginnt er meist erst am Abend. Dann gibt es Tage wo es schlechter ist . Zum Beispiel nach Feiern oder wenn er seine Mutter besucht hat aber das ist eben nicht jeden Tag so . Ich trau mir sagen , daß die zwei Kleinen noch nicht viel davon mitkriegen. Seine 14 jähriger Sohn leidet sehr darunter aber der würde ja sowieso bei ihm bleiben. Deshalb habe ich gemeint daß die Zeit noch nicht reif ist . Wenn die Kinder wirklich darunter leiden bin ich sofort weg. außerdem ist das Ausziehen auch ein finanzielles Problem. Ich bin derzeit in Karenz. Ich müßte mir einen Kredit aufnehmen. Das würde ich nur im Notfall machen. Ich bewundere jeden ,der das alles so geschafft hat; mit kleinen Kindern ausziehen und alles hinter sich lassen.
    Ich bin halt leider nicht so stark und so perfekt und deshalb bin ich auch hier und schreibe und versuche meinen Weg zu finden.

    Viele Grüße

    Zwetschke

  • Hallo Zwetscke,

    Zitat

    daß die zwei Kleinen noch nicht viel davon mitkriegen


    Kinder bekommen mehr mit, als wir denken, das bestätigen mir heute die Gespräche mit meinen erwachsenen Kindern, nur damals konnten sie ihre Beobachtungen nicht einordnen und nicht in Worte fassen.
    Ich wäre auch sicher nicht offen dafür gewesen, weil ich immer bemüht war, es von ihnen fern zu halten.

    Zitat

    Dann gibt es Tage wo es schlechter ist .


    Was macht dieses auf und ab deines Mannes mit dir? Was geschieht da, in dir drin?
    Ich weiß das ich immer unter maximaler Anspannung stand. Nicht zu wissen, was heute für ein Tag ist, ein guter oder ein schlechter.
    Immer in Lauerstellung, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die einen schlechten Tag begünstigen könnten, das will ich nicht mehr haben.


    lg Lämmchen

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Hallo Lämmchen!

    Es ist sicher so , daß die Kleinen mehr mitbekommen als man glaubt und ich muß mir eingestehen , daß ich einfach nicht weiß, wie ich eine zumindest einstweilige Trennung finanziell schaffen soll. Ich fürchte mich jeden Tag davor , daß wieder so ein schlechter Tag kommt und ich ertappe mich dabei , daß ich vor lauter Anspannung mit meinen Kindern schimpfe , weil ich einfach keine Kraft mehr habe. Es ist derzeit wieder besser mit der Trinkerei und das nimmt mir dann noch mehr die Kraft etwas zu unternehmen.
    Ich beneide dich , daß du es geschafft hast dein Leben zu ordnen. Ich würde auch gerne wieder glücklicher sein aber ich schaffe es einfach nicht.

    Viele Grüße

    Zwetschke

  • Liebe Zwetschke,

    Zitat

    Ich würde auch gerne wieder glücklicher sein aber ich schaffe es einfach nicht.


    ich habe mit ganz kleinen Schritten angefangen, auch wenn ich lieber große gemacht hätte.
    Ich merke immer, wenn ich unter Druck komme, das mir dieser nicht gut tut.
    Es ist in meinen Augen wichtig, das du dein eigenes Tempo findest.
    Du gehst deinen Weg für dich, und jeder Schritt ist wichtig, auch wenn er noch so klein erscheint, denn es ist ein Schritt zu dir.

    Zitat

    Es ist derzeit wieder besser mit der Trinkerei und das nimmt mir dann noch mehr die Kraft etwas zu unternehmen.


    diese Hängepartien zwischen Hoffen und Bangen kommen mir sehr bekannt vor, die haben mir alle Kraft und jede Achtung vor mir geraubt.

    Lass es dir gut gehen, unabhängig von der Trinkmenge deines Mannes.
    Das schaffst du, fang an, an dich zu glauben.

    lg Christiane

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Zwetschke,
    mir scheint , als steckt ihr da so mittendrin. Du bsit noch nicht bereit, hast deinen Tiefpunkt noch nicht erreicht. Er scheinbar auch nciht, ist auch noch nicht so tief in seiner Abhängigkeit gesunken. Du solltest aber auf jeden Fall dich hier wieter informieren, sehen worauf es hinaus laufen wird, sicher auch bei dir/ euch. Ich denke, es geht auch bei euch kein weg daran vorbei, dass ihr entweder euch trennt, er aufhört zu trinken oder du / ihr beide vor die hunde geht. Wenn der sohn shcon leidet, dann ist es doch ein anzeichen. wieso sollen deine kinder erst so runtergewirtschftet werden bis sie irgendwelche schäden signalisieren. die tatsache, dass ein kin dleidet ist schon alarmzeichen genug. Die kleinen können es vielelicht noch nicht äußern. Bei dir ist auch eingies im argen, sosnt wärest du doch nciht hier.
    Sei ehrlich zu dir selbst. Denn plötzlich versuchst du dir alles schön zu reden. So viel trinkt er ja auch nciht und noch liegt alles im grünen bereich.
    du gehst doch davon aus, dass er abhänig ist, oder nicht? und da gibt es nur abhängig oder nicht abhängig. kein ab und zu abhängig. das findest du hier überall geschrieben. du kannst diese krankehit also JETZT aufhalten oder in einem sehr fortgeschrittenen stadium. Würdest du da auch tun, wenn die diagnose Krebs wäre. Würdest du es auch tun, wenn eines deienr Kinder betroffen wäre?
    steckt nicht vielelicht deine eigene Angst dahinter, dass du jetzt und sofort nichts unternimmst? deine unfähigkeit alleine zurecht zu kommen?
    Sicher hast DU dir schon ein bild von seienr krankheit gemacht und dich heir deswegen angemeldet. Vielelicht hast du vorher nciht gedacht, dass dies so eine schwere, eine regelrechtunheilbare krankheit ist. Stattdessen dir schöne tipps erhofft, wie du dies alles in den griff kriegen kannst. möglicherweise bist du überhaupt wegen "seinem trinkverhalten " heirher geraten und hast hier erst festgestellt, dass es ja auch um DICH geht. Genau so gings mir nämlich auch. Und den meisten anderen coabhängigen in diesem forum. Auch typisches coverhalten, sich für andere zu informieren. du mußt dir aber bewußt sein-unabhängig davon was mit deinem mann ist, wieviel er trinkt usw,- wenn du mit einem Alkoholiker zusammen bleibst reißt du deine kinder da automatisch mit rein. Bis also auch für ihre schäden verantwortlich. Wenn due Kidner also sichtbar leiden würdest du konsequenzen ziehen ( können / müssen?). Warum dann nciht jetzt , um sie zu schützen, vor genau diesen schäden?

  • Hallo!

    Ich war ein paar Tage bei meinen Eltern und melde mich daher erst jetzt wieder. Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich habe die Auszeit richtig genossen und bin jetzt wieder so weit wie vor ein paar Monaten. Ich möchte hier weg aber wie? Natürlich war er wieder total besoffen als ich nach Hause kam(das war gestern). Heute früh hat er mir beteuert , daß er nichts trinken wird . Jetzt liegt er mehr bewußtlos als schlafend im Bett weil er so betrunken ist.
    Ihr habt Recht . Meinen Kindern kann ich das auf Dauer nicht zumuten.
    du hast Recht Paddy , daß ich versuche alles schön zu reden. Leider ist nun aber schon wieder das nächste Tief da . Da hilft kein schönreden mehr. Ich arbeite weiter daran eine Lösung zu finden wie ich hier weg komme. Leider falle ich immer wieder auf seine Abstinenzversuche herein und glaube dann alles wird wieder gut. Jetzt zeigt er mir wieder , daß dem nicht so ist. Ich mache ihm jetzt keine Vorwürfe mehr , da er sonst höchstens agressiv wird aber am liebsten würde ich ihn anschreien und ihm vorwerfen , daß er mein Leben zerstört. Dabei weiß ich , daß ich es selbst bin die das tut indem ich nichts mache um die Situation für mich zu verbessern. Morgen sage ich ihm , daß ich gehe . Vielleicht finden wir ja gemeinsam eine finanzielle Möglichkeit oder er wird wieder agressiv . Jedenfalls schaffe ich das geheim abhauen sowieso nicht also werde ich morgen meinen Mut zusammennehmen und mit ihm reden.
    So kann ich auf keinen Fall mehr weiterleben.

    Viele Grüße

    Zwetschke

  • Hallo, ich habe jetzt die Sätze mit den Launen auch gelesen, ja bei meinem Mann kann das auch zutreffen, wenn er launisch ist, und dann trinkt, ist er wieder erträglicher, diese Woche war mal so ein Tag, da konnte ich mich abends wieder normal mit ihm unterhalten.
    Ich habe aber immer öfter oder immer den Gedanken Alkohol im Kopf, jetzt muss er wieder trinken oder bei der Schulabschlussfeier meines Sohnes, als bei der Rede gesagt wurde, es soll am nächsten Tag nicht in der Zeitung stehen, dass Jugendl. mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus war.
    Da dachte ich, Mist, es gibt doch Alkohol, aber mein Mann trank nach der 2 stündigen Vorführung nur 1 Apfelschorle, dann sind wir eh gegangen, wie manche anderen auch.
    Gott sei Dank, dann sind wir nicht aufgefallen.

    Dann ist mir noch der Gedanke Alkohol im Kopf, wenn er Auto fahren muss und Sohn abholen oder so, oh ob er wohl vorher trinkt oder unterwegs, ob er noch klar im Kopf ist, er hat ja immer einen Alkoholspiegel im Blut?? ob er da mit uns im Auto sicher fahren kann??

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