" Fliegender Stern s Geschichte "

  • hallo fliegender Stern..naja das mit dem schlechten gewissen kann ich sehr gut nachvollziehen..mein angehnder ex -Mann war zwar nicht alkohohlsüchtig aba sehr unselbstständig..ich habe ihn damals verlassen und da er zweitweise danach auf der Strasse gelebt hat weil er nichts mehr auf die Reihe bekommen hat (ich habe mich damals um ihn gekümmert und alles erledigt) habe ich heute noch manchmal anflüge von einem schlechten gewissen bzw nein es ist kein schlechtes gewissen mehr sondern er tut mir leid..aba es liegt nicht in meiner verantwortung.

    das hat es auch nie..krank hin oder her sie sind erwachsen und für ihr leben verantwortlich ..genauso wie wir für unseres...grade wenn noch Kinder im Spiel sind.

    irgednwie sind wir ja auch krank und müssen schaun das wir unsern Weg gehen.

    aber ich habe gut reden..bei meinem freund geht es mir schon oft ähnlich.
    Im Sommer war ich 3 Wochen zu hause in nrw.
    ich bin ja damals wegen meinem freund nach bayern gezogen (naja hat ihn auch net gekümmert wie ich klar komm aba das is ne andere geschichte)
    als ich noch in nrw war hatte ich die kraft mich zu trennen..klar lagen ja viele km dazwischen..

    naja als ich wieder kam war seine mum sehr krank und is kurz darauf gestorben.
    und schwubs hab ich mich quasi verantwortlich gefühlt...weil er ja nun fast niemanden mehr hat ja eh nix allein hin kriegt usw..
    er sagte du bist ja das einzige und wenn du net da bist dann weiss ich auch net mehr ob ich noch leben will...

    naja gut ich bin wieder schwach geworden..aba was ich dir sagen will ist das du meiner meinung nach genau richtig handelst..glaube du hast bei mir ja geschrieben das du auch ein Kind hast..
    für dich und dein Kind....
    ich mein ich hab gut reden kennst meine geschichte..aba ich möchte dich wenigstens ein wenig bestärken..weil bei anderen ist es ja immer leichter als bei einem selbst;)

    aba glaube mir ich kenne das wenn die gedanken nur noch beim anderen sind und man nicht mehr klar denken kann...

    trotzdem versuche irgednwie wieder zu dir zu kommen...
    es ist nicht deine schuld und du bist NICHT für ihn verantwortlich...
    aba diese vorwürfe treffen einen ich kenn das..aba glaube mir wenn du wieder bisl mehr bei dir bist wirst du sehen das du richtig handelst ...richtig für dich..

    fühl dich mal gedrückt und ganz viel kraft...

    ich werde gleich mit meinem Kind zum St Martin ich würd mir zwar am liebsten die decke übern Kopf ziehen aba ich denke das es dann im nachinein ganz schön wird..

    vieleicht kannst du auch noch etwas unternehmen oder dich bisl ablenken?

    ganz liebe grüsse bea

  • Hallo Fliegender Stern,

    ich hab auch während der Trockenheit für meinen Mann alles gemacht. Es war einfach so schön ihn da rauszuholen. Es war auch sehr anstrengend. Ich hab geackert und gerackert, ihm Dinge abgenommen, ihn lange durchgefüttert, bis er ENDLICH selbst Geld verdiente. Nicht lange danach kam der Rückfall.

    Ich kann dein schlechtes Gewissen nachfühlen. Du glaubst - oder er macht dich glauben -, dass er von dir abhängt, dass er nur durch dich trocken ist und bleiben kann.
    ABER:
    - Du bist nicht dazu da, um ihn "trocken zu halten".
    - Du musst auf dich aufpassen, sonst gehst du den Bach runter.
    - Ein Rückfall kann trotzdem jederzeit kommen (siehe meine Geschichte).
    - Eine Trockenheit kann doch auf Dauer nur gut gehen, wenn er sie um SEINETWILLEN macht und nicht ständig die Verantwortung abschiebt.
    - Du kannst es auch so sehen: Du hast ihn da rausgeholt, jetzt muss er langsam lernen, alleine zu laufen.

    Er ist doch genauso erwachsen wie du.
    Er kann sich um sich selbst genauso kümmern, wie du es kannst.

    Er soll jetzt mal mit diesem kindischen Gerede aufhören.
    Ihr seid ein erwachsenes Paar, du darfst dich trennen, und mit den Konsequenzen muss er einfach klarkommen. Basta.
    So funktiniert unsere Welt.
    Niemand sollte aus reinem Pflichtgefühl beim Partner bleiben.
    Und ich würde auch keinen Partner wollen, der nur aus Pflichtgefühl bei mir bleibt, das kann er doch nicht ernsthaft wollen.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Schlimmer gehts immer.....

    Hatte gestern Therapieberatung,machte ich ja parallel zu meinem Ex.

    und es war furchtbar, furchtbar

    nächste Wo hätten wir ja einen gemeinsamen Paartermin gehabt.

    wie ich jetzt von meinem Therapeuten erfahren habe ( mein ex hat einen anderen therapeuten), hätte es um meine " Anteile" an seinem Rückfall gehen sollen und ob ich in früheren Beziehungen ähnliche Kontrollverhalten gezeigt hätte. Da müßte man mal genauer hinschauen, meint er...
    Ich bin mir einfach sicher, dass ich früher nicht so war.im Gegenteil. Erst diese schlimmen Erfahrungen mit der Sauferei haben mich so werden lassen.

    ich dachte, ich hab mich verhört. ich fragte genauer nach, ob ich es richtig verstanden habe, dass ich schuld am wieder trinken gewesen sein soll?
    es gehe nicht um schuld, meinte er , sondern Anteile..
    Wie ich das fände? fragte er mich.
    Eine Frechheit fänd ich das, sagte ich.
    Dem stimmte mein Therapeut zu und er verstände seinen kollegen auch nciht ganz.
    Jedenfalls hat mich das total runtergerissen. Kann denn das sein??
    Ich meine mein Ex hat gemacht,was er wollte. ich meine, auch wenn ich imer dachte,alles kontrollieren zu müssen.. aber das habe ich immer mit mir alleine ausgemacht. habe sozusagen stumm gelitten. ihn nie genötigt oder szenen gemacht,dass er nicht ausgehen soll.....weil ich angst habe.
    Nein, ich hab ihm alle Freiheiten gelassen, nie gelammert, auch wenn ich oft in größter sorge und panik war, da hab ich nicht mit ihm drüber geprochen.

    ich weiß natürlich nicht, was genau die Inhalte seiner Therapiestunden waren, aber mir kommt das alles irgendwie so vor, dass mein ex vom eigentlichen ablenkt, nämlich seinen Problemen. Bin mir sicher, davon weiß sein Therapeut noch nix....Kann ich natürlich nur vermuten....

    Und ich hab ihn doch in seiner nassen Zeit kennengelernt. Er hat doch vorher schon getrunken!!

    Aber es ging noch weiter. Weiter fragte mich mein Therapeut, wie ich mich einschätze.....die frage wurde mir ja hier auch schon gestellt...

    nun ja, sagte ich, ich fühle mich zur zeit schwach, verletzt unsicher in meinen Entscheidungen...und das meine eigene Wahrnehmung total gestört ist.

    Und von dem Wort " unsicher" ist er dann nicht mehr weggekommen.
    Ich meinte, dass man mit diesem Mann eigentlich nur unsicher sein oder werden kann....

    Ich wurde so oft angelogen, z.B. seiner Herkunft, Kultur, dass er verheiratet war und eine tochter hat, um die er sich nciht kümmert, schulden...ja sogar einen falschen Namen hat er mir am anfang gesagt. Und die Wahrheiten habe ich alle durch ZUfälle und Intiution erfahren...

    Das dieser Mann Gründe zum Saufen fand, war mir dann logisch.
    Er hatte natürlich immer, bis heute Begründungen für seine Lügen, hab ich am anfang alles brav geschluckt und an das Gute geglaubt...
    Aber es hat sich nix geändert....

    Ist es da nicht verständlich, dass ich unsicher wurde?

    Oder hätte ich einfach meht die starke Frau sein müssen, die das alles versteht?? Hab ich es am Ende kaputt gemacht??

    Jedenfalss komm ich mir jetzt ziemlich mies und verraten vor.
    Wirklich, ich hab soviel für diesen Mann gemacht, habe ihn so geliebt...lieb ihn wahrscheinlich immer noch.
    Meine Entscheidung war eine Kopfentscheidung..

    Bin total durcheinander....wo bin ich wieder hin??
    Weg bin ich. Denke ständig nur zurück, statt nach vorne.

    Ich freue und hoffe auf eure meinungen..
    Fliegender Stern

  • Hallo Fliegender Stern,

    ich selbst hab bisher keine Therapie gemacht.
    Aber die Sache mit den "Anteilen" kenne ich und auch hier im Forum ist oft die Rede davon. Und zwar kommt es dann von den Co-Abängigen selbst, dass sie ihre "Anteile" an der Beziehung erkennen.
    Wenn man noch mitten drin steckt in der Beziehung und unter ihr leidet, dann hat man vielleicht keinen Sinn dafür, jetzt auch noch danach zu forschen, wo vielleicht mit einem selbst was nicht stimmt. Man braucht seine seelische Kraft dafür, das vom Partner zerstörte Selbstwertgefühl erstmal wieder aufzupäppeln und sich zu erholen. Zuspruch, Bestätigung braucht man. Und nicht etwas, was sich wieder wie Kritik anfühlt. Der Partner hat uns schon genug kritisiert und runtergemacht. So ging es mir jedenfalls und ich bin dann auch hoch gegangen wie ne Rakete, wenn ich sowas in der Richtung gehört hab.

    Aber - jetzt kommt mein ABER:
    Es ist - denke ich - nicht so negativ gemeint, wie du es jetzt wahrnimmst.
    Ich glaube, es geht tatsächlich überhaupt nicht darum, ihn aus der Verantwortung zu entlassen oder sie dir zuzuschieben.
    Und wenn jemand sowas versucht, ist er auf dem falschen Dampfer.
    Du bist jedenfalls nicht schuld an seinem Trinken oder irgendwelchen Rückfällen.
    Trotzdem bist du ja irgendwie Teil es "Spiels" gewesen. Hast dich notgedrungen irgendwie dazu verhalten. Bist in der Beziehung geblieben oder was auch immer. Bist überhaupt erst in solch eine Beziehung hineingegangen. Das ist dein "Anteil" - nicht Schuld.

    Ich selbst bin auch immer noch auf der Suche nach meinen "Anteilen". Ist ne schwierige Sache. Mir geht es dabei eigentlich nur darum herauszufinden, in welchen Punkten ich vielleicht anfällig bin für solche Beziehungsmuster. Sonst tappe ich ja früher oder später wieder in solch eine Falle und lasse mich missbrauchen, manipulieren usw.
    Aber die Frage ist für mich auch sehr schwer zu beantworten. Ich halte mich eigentlich auch für ziemlich "normal" - bloß diese Beziehung hat mich unnormal werden lassen. So sehe ich es auch: In erster Linie hat mich die Alkoholkrankheit meines Mannes mit reingezogen und in Mitleidenschaft gezogen.
    Trotzdem: Wieso bin ich diese Beziehung überhaupt eingegangen, obwohl er getrunken hat? Da muss doch irgendwie mein Selbstwertgefühl vielleicht schon einen Knacks gehabt haben oder meine Fähigkeit, auf mich aufzupassen. Und ich bin schon ein bisschen wankelmütig und leicht zu beeinflussen, glaube ich. Irgendwas in der Richtung sehe ich als meinen "Anteil". Und bei dir, Fliegender Stern, spüre ich sowas auch. Du bist sehr schnell dabei, dich rückzuversichern: Was glauben die anderen?
    Ich bin so ähnlich. Das ist jetzt keine Kritik. Aber vielleicht hilft es dir für die Zukunft, wenn du in diesen Punkten aufmerksamer wirst und vielleicht irgendwann weniger abhängig davon bist, was andere über dich meinen oder andere für richtig oder falsch halten. Denn dann wärst du ja auch weniger manipulierbar.

    Es gibt bei Co-Abhängigen auch, glaube ich, sehr unterschiedliche Ausprägungen. Zieh dir nur die Schuhe an, die passen.

    Das war viel Text, sorry. Ich hab mich sehr angesprochen gefühlt durch deine Reaktion. Hätte von mir sein können.

    Nen schönen Abend
    wünscht
    Doro

  • Liebe Doro!

    Ich bin auf der Suche meiner Anteile. Auch wenn es mir sehr schwer fällt.

    Ja, ich bin diese Beziehung freiwillig eingegangen.
    Ja, ich habe vieles ertragen und mitgemacht,wo andere schon längst ihre Grenze gezeigt hätten.
    Warum? Aus Liebe ja.Dieser Mann hat mich von anfang an berührt....ich wußte,in den Tiefen seines herzen ist er ein guter mensch, das Gute ist nur verborgen oder war es lange Zeit aus Gründen,die nur er kennt und ich nur vermuten darf...

    Aber und jetzt kommt mein aber...
    Und die antwort auf das Warum ich das alles gemacht, biszur totalen Selbstaufgabe...

    Es war nicht nur Liebe sondern ich glaube,ich muß mir eingestehen, es hat mir gefallen, dass gefühl von ihm gebracht zu werden...und das hab ich von ihm bekommen....

    Nur mit dir...nur mit dir..ist alles anders und mit dir kann ich es schaffen..

    Das hab ich soof gehört und in mich aufgesogen...von diesen worten hab ich gelebt und all meine kräfte genommen...

    Jetzt frage ich mich,ist es schlecht einem anderen menschen helfen zu wollen? wenn man sich dabei selbst aufgibt, wahrscheinlich ja!
    Das hab ich nicht gemerkt, erst jetzt.
    und vielleicht hätte er es auch geschafftoder schafft es auch ohne mich jetzt, was ich ihm wirklich wünsche..

    Und ich habe das schreckliche gefühl, zu früh aufgegeben zu haben...
    Ich hätte mir vielleicht mehr zeit geben sollen..meine ängste in den griff zu bekommen und die bösen geister der vergangenheit ruhen zu lassen...

    jetzt rede ich so, vor einer woche anders....

    und auch damit hast du recht liebe Doro...
    ich bin ein unsicherer mensch, geworden oder es kam durch das alles.ich weiß es nicht.

    aber es stimmt, ich brauche meinungen, weil ich auch befürchte verrückt zu werden..ja so fühl ich mich im moment...unzurechnungsfähig.
    und ich hoffe einfach dadurch bisslordnung in das chaos zu bringen.
    meine innere stimme ist tot.ich fühle nur noch schmerz...

    heute abend kommt er zum reden.ich habe ihn seit freitag nicht gesehen und gesprochen....

    und ich habe die hosen gestrichen voll....

    und wieder mal ein danke für deine treuen antworten.
    bist ja so fast die einzige hier.aber ich verstehe schon, wir haben hier alle selbst genug probleme....

    Fliegender Stern

  • Guten Morgen fliegender Stern,

    klar haben wir "Anteile" an Gegebenheiten und Situationen. Das darf aber nicht darin münden, dass wir uns jetzt schuldig fühlen müssen. Der Partner hat da ja auch seine Anteile dran gehabt.

    Auch ich kenne das gute Gefühl gebraucht zu werden und bin immer wieder voll drauf eingestiegen. Na und ? Im Gegenzug wusste er, da kann ich sie packen. Also hat er mich ja auch benutzt. Man kann jetzt in schwere Grübeleien verfallen und die ganzen Anteile auseinanderdividieren - nützt aber niemandem etwas. Wichtig ist eher, dass Du verstehst, dass sich da eine Spirale aufgebaut hat. Aus dieser Spirale sollte man ausbrechen - anders handeln als wie erwartet wird. Es wird Dir für die Zukunft weiterhelfen zu erkennen, welchen Mustern man gefolgt ist, damit man den gleichen Fehler woanders nicht wieder macht.

    Das Du jetzt erstmal unsicher bist, ist doch normal. Man gibt Dir Denkanstösse - Du erkennst einiges - das muss man erst mal verkraften.

    Und wenn Du der Meinung bist einem Gespräch nicht gewachsen zu sein und deswegen Panik schiebst, hast Du immer noch die Gelegenheit Dich umzuentscheiden. Es geht hier um Dich - mach das, was Dir gut tut und vor allem was Du Dir zutraust.

    Was immer gesagt wird - eins darfst Du nicht dabei vergessen - letztendlich ist Er es, der das Zeug in sich reinkippt. Du zwingst ihn nicht dazu ! Probleme hat jeder - aber nicht jeder betäubt sie mit Alkohol.

    Ich wünsche Dir viel Zuversicht und Selbstbewusstsein.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • Zitat

    aber es stimmt, ich brauche meinungen, weil ich auch befürchte verrückt zu werden..ja so fühl ich mich im moment...unzurechnungsfähig.
    und ich hoffe einfach dadurch bisslordnung in das chaos zu bringen.
    meine innere stimme ist tot.ich fühle nur noch schmerz...

    Hallo, Fliegender Stern,

    ich denke: Du musst erstmal wieder zu dir selbst finden.
    Zur Ruhe kommen, dich erholen. Merken, was DU willst, wer DU bist.
    Weg von IHM. (gedanklich, meine ich, aber eben vielleicht auch räumlich, das musst du entscheiden).

    Das ist am wichtigsten. Und dafür solltest du die Weichen stellen.

    Und GEduld haben, denn es ist ein Prozess.
    Man muss sich erstmal freischaufeln.

    Mir kommt so das Bild in den Sinn: Es ist, als ob man von einem riesigen Magnetberg wegschwimmt. Man muss erstmal aus diesem Anziehungsfeld raus, das ist sehr anstrengend, aber sobald man genug Abstand hat, ist es keine Bedrohung mehr und man ist frei.

    Liebe Grüße
    Doro

  • Zitat

    Es war nicht nur Liebe sondern ich glaube,ich muß mir eingestehen, es hat mir gefallen, dass gefühl von ihm gebracht zu werden...und das hab ich von ihm bekommen....

    Lieber fliegende Stern,
    ich habe heute deine geschichte gelesen. ich habe mich in allem wiedergefunden, was du durchgemacht hast. auch ich habe dieses Gefühl gebraucht zu werden und jmd helfen zu wollen. Das ständige Wegstoßen hat eher dazu geführt, dass ich näher bei ihm sein wollte. Nun hat auch mein Freund angeblich verstanden und will - für sich - nichts mehr trinken. Ich habe die gleichen Ängste wie du. Schau ich hinter meine Fassade frage ich mich, ist es nur die Angst, dass er wieder trinken könnte oder habe ich Angst davor zu sehen, dass wir vielleicht doch nicht zusammen passen und der Kampf für diese Beziehung umsonst war. Ich weiß auch, ich liebe ihn, aber er ist genau wie dein Ex ein schwieriger Mensch. Es gibt viele Charakterzüge, die ich nicht gut finde.

    Mich würde es sehr interessieren, an welcher Stelle du jetzt stehst. Vielleicht kann ich daraus Hoffnung und Kraft schöpfen.

    Danke für deine Beiträge und ich hoffe es geht dir gut.

    Fühl dich umarmt!

  • Hallo Blaubärchen.

    Schon seltsam, denn heute lese ich zum erstenmal seit damals wieder im forum und sehe, dass du mir geschrieben hast.

    Tja, was soll ich sagen. Die letzten Wochen waren der absolute Horror und ich wirklich kurz davor meinen Verstand zu verlieren.

    Esgab stundenlange Gespräche mit ihm. Bis tief in die Nacht. waralles sehr anstrengend. Auch körperlich. Reden kann der wirklich wie ein Weltmeister.

    Es ist schwierig fürmich, dass alles zusammenzufassen. Das fazit: Ich bekam Schuldgefühle. Und das Gefühl absolut beziehungsunfähig zu sein. Unfähig, einen Mann richtig zu behandeln. So hat er es mir gesagt. Mit meiner Unsicherheit könnte er nicht leben ( dabei war er der Verursacher!!!) Ich hätte selber psychische Probleme, aufgrund meiner Vergangenheit und würde ihn deshalb jetzt dafür bestrafen. Auch hat er mir zum Vorwurf gemacht, dass ich mit meiner Schwester über unsre Probleme gesprochen habe, anstatt mit ihm, sie hätte mich zur FEMINISTIN und MÄNNERHASSERIN gemacht und und und.

    Kurzum, ich war Schuld, dass die Beziehung kaputt ging.
    Und ich?? Traue es mich kaum zu schreiben, ich habe ihm geglaubt!!! Von diesem Moment an, habe ich mich als absolute Versagerin gefühlt und alle Schuld bei mir gesucht. Ständig diese Gedanken im Kopf: Hätte ich es doch nur anders, besser gemacht, dann hätte ich alles retten können. Ich hatte das gefühl, alles kaput gemacht zu haben.

    Und dann begann der eigentliche Wahnsinn. Meine Wahrnehmung war totalgestört. Ich hatte mich in Luft aufgelöst. Die damaligen Gründe, die ich für die Trennung hatte, wußte ich nicht mehr. Sie waren weg!!! Habe mir alles schön geredet und gedacht, mein Gott, der Mann hat recht, es liegt alles an mir.
    Und ich habe angefangen um uns zu kämpfen. Falsch, ich habe den letzten Funken Stolz und respekt für mich verloren. Ich habe geweint, gefleht, gebettelt das er bei mir bleibt. Ich bin vor seinen Füßen auf dem Boden gekniet!!!
    Jegliche Selbstachtung habe ich vor mir verloren.
    Ich war wie in Trance. Out of Order.
    Aber esgab kein zurück. Für ihn war klar, er zieht aus. Drei Wochen habe ich diesen verrückten Zustand aufrecht erhalten. Ich habe ALLES getan, in der Hoffnung, dass er bleibt. Ich dachte, wenn ich wieder wie früher alles schön und bequem mache, wird er schon bleiben. Habe also gekocht, die Wohnung schön gemacht, er hat wieder uneingeschränkt mein Auto genutzt.. ich habe alles gemacht.
    Bis zum letzten Wochenende. Sa morgen, sagte er mir, er sehe sich eine Wohnung an, sei aber noch nicht sicher. Ich war wie erstarrt. Ich bat ihn, mir gleich telefonisch nach Besichtigung bescheid zu geben, ob er sie hat oder nicht. Er hat sich nicht gemeldet. Ich rief an und da warb er dann schon am renovieren. es stellte sich heraus, dass er schon lange wußte, dass er eine Wohnung hat. Ich kam mir so ausgenutzt vor. Ich hab ihn immer gebeten,mir rechtzeitig bescheid zu geben, denn schließlich hat er auch viele seine Möbelmitgenommen. Er hätte es mir sagen können, dann hätte ich mich vielleicht auch nicht so erbärmlich erniedrigen müssen. Er wollte mich schonen,meinte er. Aber den einzigen den er schonen wollte, war er selber. Hätte er einen Funken Anstand gehabt, hätte er ehrlich sein müssen und dann am besten gleich verschwinden. Aber nein, er hat es sich noch zwei Wochen bei der lieben Ex Freundin bequem gemacht.

    Ich habe in dieser nacht bei meiner Schwester geschlafen und kam Sonntags in eine schreckliche leergeräumte Wohnung. Mein Auto hat er sich auch nochmal für Umzug genommen und es montags zurückgebracht.

    das alles ist jetzt eine Woche her. Eswar furchtbar. Auch ich war furchtbar, ist mir schon klar. Es kostet mich immer noch viel Kraft nur an mich zu denken. Und was diese kranke Beziehung alles aus mir gemacht hat. Ich denke immer noch oft an ihn, wie es ihm geht und natürlich, ob er wieder trinkt. Ich schaffe es nur sehr schwer und in kleinen Schritten nach vorne zu schauen und nicht immer zurück.

    Zurückblickend wage ich zu behaupten, dass ich mich durch ihn sehr manipulieren habe lassen. Durch seine Gedanken und die Art, wie er die Tatsachen verdreht hat. In den letzten tagen hatte ich oft den schreklichen gedanken, dass cih versagt habe und dass ich einfach hätte Stärker sein müssen für ihn. Aber dann macht sich eine kleine Stimme in mir bemerkbar, diesagt: Stärker sein für SEINE PROBLEME ? Und selber dabei drauf gehen.Nein, da stimmt was nicht!! Ich darf mich selbst nicht vergessen.

    Daswar jetzt bestimmt nur ein teil derletzten Wochen und viele werden vielleicht den Kopf über mich schütteln. Nicht schlimm, ich mach s auch.
    Ich muß erst malwieder zu mir kommen, mich erholen. Fühlt sich an wie wieder Laufen lernen. Zurück in ein normales Leben...
    Liebe Grüße an alle da draußen.

  • Und Blaubärchen...washeißt du findest einige Charakterzüge an ihm nicht gut? Weißt du, mein Ex tickt so kompliziert, da bin ich nicht mehr mitgekommen. Auch in der zeit in der er nix getrunken hat. das wird mir erst jetzt soalles klar.

    Und vor allen Dingen, was dasalles mit mir gemacht hat. Ich habe mich so negativ verändert und von ihm manipulieren lassen, schleichend,ohne es richtig zu merken, was da überhaupt abgeht.

    Und auch diese ständige angst, dass er wieder trinken wird oder daser mich wieder anlügen wird. Wie oft hat er mir das versprochen. Ich war im totalen Kontrollwahn. Hab es nicht geschafft, alleine etwas zu unternehmen, habe total isoliert von der Außenwelt gelebt, am liebesten nur mit ihm zusammen, weil was wäre passiert, wenn er alleine wäre?? Alleine ausgegangen wäre? Hätte er getrunken?? So hab ich getickt!! Auch krank,ich weiß. Ich hatte solche angst,ihn wieder betrunken vorzufinden. Ich habe ihm einfach nciht mehr vertraut. Ich wollte und konnte das nicht mehr. Und du hast recht, bei mir war das auch so,umso schlechter ich mich behandelt fühlte, um so mehr wollte ich ihn. Ist doch total ungesund. Für beide.

    Ich glaube auch, für ihn wurde es unbequem mit mir, weil ich ihn mit so vielem konfrontiert habe, wovor er immer fest die Augen zugemacht hat. Er übernimmt einfach keine verantwortung, hat er wahrscheinlich noch nie. So geht er durch s Leben und ganz ehrlich, das will ich nicht.

    Aber ich will dich nicht beeinflussen, jeder muß seine eigenen Entscheidungen treffen. Ich kann die nur sagen,pass auf dich auf!! Man darf sein eigenes Glück nicht von einem Mann abhängig machen. Der einzige, der dich glücklich machen kann, bist du selbst.

    Wünsch dir viel Kraft und freu mich wieder von dir zu lesen.

    Heute abend gehe ich seit langem mal wieder mit Freundinnen tanzen. Ich freue mich schon.

  • Hallo Fl.Stern

    Ich lese nicht nur Deine Worte, ich fühle jedes Wort. Und es tut weh

    Was Anteile betrifft, so musste ich mich damit auch auseinander setzten.

    Es war bitter, da ich bis dato mich als Opfer gefühlt habe, musste ich mir eingestehen dass ich auch Täter war.

    Ich bin und war nicht schuld, aber es waren meine Anteile.
    Ich habe keine Grenzen gesetzt, ich habe mein Ego durch Ihn aufgebaut
    (man, bin ich toll dass ich das alles aushalte :evil: )
    ich fühlte mich stark ich hatte Macht (Er schafft es ja nicht ohne mich)
    ich hatte Kontrolle...

    Natürlich war es mir nicht so bewusst damals, da ich ja krank war.

    Jetzt weiss ich es und es tut weh, denn ICH HATTE ANTEILE

    Ich wünsche Dir KRAFT und MUT
    Alles Liebe
    Grazia


    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo liebe Grazia.
    Ja auch deine Worte gehen mir unter die Haut und sie stimmen auf mich auch zu. Auch ich begebe mich nun auf die Suche meiner Anteile.

    Seit wann bist du getrennt? Warer zu der Zeit trocken oder nass? Ich glaube, ich bin nämlich die Einzige hier, die sich getrennt, während der Partner gerade trocken war. Das macht mir kein gutes Gefühl.
    Habe wieder termine bei meiner Psychotherapeutin. Damals war ich bei ihr, als mein vater ganz plötzlich an Krebs gestorben war. mein Vater war die starke Säule in meinem leben... Ich wurde magersüchtig. Auch eine Art von Kontrollverhalten. Nur gegen sich selber.

    Es ist sehr schmerzhaft alles. So langsam wache ich auf und erkenne auch meine Anteile. Aber es tut mir verdammt weh und im moment fühle ich mich dadurch nur noch schuldiger und unfähiger.
    Mein Selbstwertgefühl ist unter der Nulllinie.

    Habe auch den Vorwurf von ihm gehört, dass ich Anteile an seinem schlimmen Rückfall gehabt haben soll... Aber diesen Schuh will ich mir nicht anziehen. Er ist erwachsen und sollte selber wissen was er tut. Damals hatte er meine Wohnung zertrümmert, auf meine Unterwäsche gepinkelt...Es war furchtbar. Diese Bilder bekomme ich nicht mehr aus den Kopf.
    Daran soll ich schuld gewesen sein???
    Und wieder rede ich nur von ihm...Hört das nie auf??
    Manchmal spüre ich ganz klein in mir, wie ich früher war. Wie eine alte Erinnerung an ein vergessene Zeit. Das macht mir Mut und ich weiß, dass sie noch irgendwo ist, die alte Tina. Muß sie nur wieder rauslassen.
    Ich muß froh sein, dass es vorbei ist und er ausgezogen ist.
    Aber ich sag euch was, für mich fühlt sich das an wie ein Entzug. Jawohl. Aber ich spüre, dass es langsam besser wird. gestern hatte ich z.B. einen ganz tollen Abend mit meinen Freunden. Ich konnte seit langem mal wieder richtig lachen und mußte nicht an ihn denken. Das hat so gut getan.
    Wäre ich noch mit ihm zusammen, hätte ich diesen schönen abend verpasst, denn dann wäre ich mit anderem beschäftigt gewesen.

  • Grazia, sorry Mensch, wegen meiner Fragen, hab ja deinen Thread schon gelesen, hab mich nur an den namen nicht mehr erinnert....

    Dein ExMann wohnt immer noch bei Dir?? Hilfe, dass muß ja schlimm sein....
    Wünsche dir auch viel Kraft und umarme dich, wenn ich darf...

  • Mein Noch-Ehemann ist ein nasser Alk.
    Ich habe mich vor 2 Jahren getrennt. Zu dem Zeitpunkt war ich schwer depressiv, und in psychiatrischer und psychologischer Behandlung.
    Es war eine Nacht, wo er mich so verbal verletzt und gedemütigt hat, dass ich dachte, ich werde mir oder ihm was schlimmes antun.
    In dieser Nacht habe ich in einem Hotel geschlafen, wo ich mein Ehering abgestreift habe. Für mich war meine Ehe beendet.

    Vor einem Jahr habe ich Ihn ins KH gefahren, sonst hätte er sich totgesoffen.
    Er war insgesamt 12 Wochen trocken, hat dann gesagt wenn ich bei ihm bleibe wird er auch trocken bleiben. !!!!!!!!!

    Meine Antwort war :NEIN

    Es war zu viel zerbrochen...zu wiel gesagt...

    Er trinkt weiter, und ich will nur noch eins - er soll hier endlich ausziehen, es ist einfach nur horror für uns alle.

    Du bist auch nicht schuld...Wenn mein Selbstwertrauen sich mal vom Acker macht, denke ich an einen Satz aus einem Buch : DU BIST OK, WIE DU BIST!
    Daran denke ich dann immer, ja, cih hatte Fehler gemacht und ich werde auch wieder welche mache...kleinere, großere...immer und immer wieder
    Na und....ich DARF das, es ist OK

    Schau, dass Du das erkennst ist schon halbe miete, darauf kannst Du Dein neues Leben bauen. Und das schaffst Du auch

    Alles Liebe

    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • nix passiert :wink:

    Ja, Du darfst mich umarmen, ich bin sehr "körperlicher" Mensch :) und schmeiss mich auch gerne Leuten an den Hals :lol:

    Mei...ES IST OK, ich bin halt so :roll:

    Liebe Grüße
    Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Lieber fliegende Stern,
    es ist schlimm deine Worte zu lesen, weil ich mich sehr gut in deine Situation hinein versetzen kann. Als aller erstes möchte ich dir aber Mut zu sprechen! Im begrenzten Maße, natürlich, soweit es mir möglich ist. :) Du hast Deine Freundinnen, mit denen Du heute abend los gehst und die dich trotz allem - ich bin mir sicher, sie haben dir oft gesagt, dass er nicht gut für dich ist und du hast aber anders gehandelt - ünterstützen und bei dir sind. Das ist das wichtigste. Ich bin auch froh, dass ich solche Freunde habe!

    Mein Freund war noch bis vor kurzem außer Landes und ich habe in dieser Zeit angefangen ein Buch zu schreiben. Es war eher ein Tagebuch. Es war mir klar, dass ich den Schritt noch einmal gewagt habe, mit ihm zusammen zu sein nach zahlreichen Trennungen und Enttäuschungen in diesem Jahr. Aber irgendwie bin ich vorsichtiger geworden, kann mich nicht mehr 100% fallen lassen und ihm glauben. Und diese Unsicherheit, die Konsequenz, die ich daraus ziehen möchte, wenn er wieder einen Rückfall hat, meine schlimmsten Gedanken, habe ich da rein geschrieben. Als er jetzt wieder kam, habe ich mich auf ihn gefreut und habe die Hoffnung gehabt, dass er es doch Ernst meinen könnte. Dann hat er mein Buch gefunden und gelesen. Er wollte sich trennen, aber für mich brach eine Welt zusammen, die erst langsam wieder am entstehen war. Ich habe versucht ihn zu überzeugen, dass ich ihn liebe und es trotz allem was passiert ist, versuchen will. Gestern haben wir uns wieder gestritten. Weil ich Panik bekommen habe, als ich ihn nicht erreichen konnte und er mic zweimal weg gedrückt hat.

    Heute abend ist er auf einer Party. Das ist der Moment, vor dem ich seit zwei Wochen Angst habe. Es wird eine Generalprobe sein und bis vor kurzem bin ich fast davon ausgegangen, dass er sie nicht besteht.

    Aber ich möchte so nicht denken! Ich möchte wieder positiv denken können und keine Angst mehr haben!

    Er fängt an, unehrlich zu mir zu sein. Er kommt mit einigen Sachen erst mit der Sprache raus wenn es hart auf hart kommt. Weil er weiß, dass ich mich aufrege. Diese Unehrlichkeit macht mich auch fertig. Wenn ich nun mal nicht die richtigen Fragen stelle, wann sagt er mir dann die Wahrheit?

    Ich hoffe wirklich, dass es besser wird. Das wir irgendwann anfangen können, unser gemeinsames leben zu genießen. Oder endlich raus zu finden, ob wir eigentlich zusammen passen, denn bisher wurden alle Probleme auf den Alkohol geschoben.

    Ich hoffe Du hast ganz viel Spaß heute nacht und Halte Durch! Ich freue mich darauf, den lebensfrohen und selbstbewußten Stern zu hören.

    Übrigens, es kann nicht an dir liegen, wenn es so vielen auch so geht, oder? Zweifle nicht an dir!

    Drück dich und ganz liebe Grüße,

    Böaubaerchen

  • Guten Morgen!!

    Du hast schon recht, Blaubärchen, Mißtrauen ist nicht unbeding förderlich, aber absolut menschlich.

    Mein Freund hat mir das auch vorgeworfen, dass es durch meine Unsicherheit zum Rückfall kam. Er hat es beschrieben: Der Druck von mir war so groß und ihm war alles so eng...
    Ja das ist schon ein Teufelskreis, aber im nachhinein sage ich, meine Ängste und Unsicherheiten waren berechtigt. Sie basierten auf Schrecklichem, was ich mit ihm erlebt habe.
    Und ich habe mich von ihm nicht ernstgenommen gefühlt. War doch alles nicht so schlimm, ich wäre eine empfindliche, strenge Frau...bla, bla, bla.
    Welche Frau würde da nicht unsicher werden?

    Aber ein bißchen recht hatte vielleicht schon.
    Ich meine, wenn du ihn liebst, dann mach was für dich. Das heißt, du musst versuchen diese Angst, ob er wieder trinkt in den Griff zu bekommen.
    Du mußt versuchen es loszulösen von dir. Weil glaub mir, du gehst draufdabei. Du kannst ihn nicht kontrollieren, das liegt in seiner Hand.

    Ich hätte mir rückblickend gewünscht, dass ich es gekonnt hätte, oder zumindest versucht.
    Das du angst vor der Party hast, kann ich absolut verstehen,oder noch besser, ich weiß genau, wie schrecklich sich das anfühlt.
    Mein Freund wurde rückfällig als er eine Woche geschäftlich weg war. nach sechs monaten trockenheit. und ich weiß noch genau, wie ich mich bei der verabschiedung gefühlt habe....es wurde eine horror woche für mich und meine schlimmsten befürchtungen haben sich bestätigt....
    klar, dass da dass vertrauen drunter leidet.

    ich kann dir nur raten, pass ganz gut auf dich auf! Wenn du ihn liebst, vielleicht läßt du das thema Alkohol mal einfach außen vor. Rede nicht mit IHM soviel darüber, lieber mit uns.

    Mein Abend gestern war übrigens ganz toll. Getanzt bis morgens um fünf. Endlich habe ich mich mal wieder gespürt. Ganz klein und zaghaft, aber ich bin am wachsen.
    Auf der Heimfahrt kam Sms von ihm. Er vermisst uns, schreibt er. Da war meine Laune wieder dahin.
    Weiß noch nicht,ob ich mich bei ihm melde...

    Wünsch dir ganz viel Kraft und viele positive Gedanken, egal in welche Richtung.
    Fliegender Stern

  • Lieber fliegende Stern,

    ich weiß wie du dich fühlst. Ich habe auch zahllose male versucht, von ihm weg zu kommen, habe einen schönen abend mit meiner freundin gehabt und wurde durch eine Nachricht von ihm zurück geschleudert in die Vergangenheit und in die Gefühle, die ich für einen abend fast vergessen habe. Du bist schon weit gekommen! Wenn Du wirklich nicht zurück willst, und du hast es oft genug versucht, dann bleib standhaft. Das wünsch ich dir für das Weihnachtsfest! Ich weiß, das werden die schwersten Tage sein - und das ist wahrscheinlich auch der Grund für ihn, sich zu melden und dich zu vermissen - aber du bist nicht allein und ohne ihn geht es dir besser.

    Ich weiß, das hört sich von jemandem, der wieder zurück gegangen ist komisch an, aber ich habe nie die Möglichkeit gehabt ihn wirklich ohne Alkohol kennen zu lernen und die Chance möchte ich ihm geben.

    Ich habe mir überlegt, dass unsere Gemeinsamkeiten immer der Alkohol und die Probleme darum waren. Das hat uns natürlich zusammen geschweißt, das alles durch zu stehen. Mir ist klar, das diese Probleme noch lange nicht durchgestanden sind, aber ich möchte mit ihm jetzt andere Gemeinsamkeiten finden, die uns verbinden. Vielleicht andere Hobbies, die wir gerne zusammen machen. Darüber möchte ich heute noch mit ihm sprechen. Nur schöne Momente können die schlechten langsam verblassen lassen.

    Du hast auch recht damit, dass ich das Thema Alkohol und die Angst, die ich empfinde nicht mehr ansprechen sollte. Es soll jetzt endlich nicht mehr im Vordergrund stehen. Das ist wichtig! Ich versuche alles, damit es klappt und wir beide wieder glücklich sein können. Damit geh ich auch die Gefahr, wieder abgrundtief verletzt zu werden, das weiß ich. Aber anders kann es nicht funktionieren.

    Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Selbstbewußtsein! Du schaffst das! Danke dass Du auch Zeit für meine Gedanken gehabt hast!

    @alle:
    Fühlt euch umarmt! Wir unterstützen uns gegenseitig. Es ist gut zu wissen, dass ihr alle da seid!

    Euer Blaubaerchen

  • glück auf alle

    Zitat von Grazia

    ....ich DARF das, es ist OK

    fehler sind zum lernen da :!:
    nur wer nischt macht macht keine fehler (hab ich schon wo anders geschriebe stimmt aber)

    adventsgrüße
    umarmung (wers braucht)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Fliegender Stern,

    also ich hab damals - nachdem mein Mann trocken wurde - ziemlich schnell "vergessen", dass mein Mann wieder zu trinken anfangen könnte. Ein paar Monate war ich sehr skeptisch und danach nur, wenn es Anlässe zur Furcht gab, z.B. wenn er anfing, alkoholfreies Bier in großen Mengen zu trinken.

    Ich hab ihm vertraut, ich hab eigentlich keinen Druck gemacht. Ich hab es z.B. hingenommen, dass er keine Therapie und nichts unternommen hat.
    Sein Rückfall hatte überhaupt nichts mit mir zu tun. Davon bin ich überzeugt.

    Meine Meinung: Hören wir einfach auf, uns selbst die Macht zuzusprechen, das Trinkverhalten des Alkoholikers beeinflussen zu können.
    Es steht nicht in unserer Macht.

    Liebe Grüße
    Doro

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!