War ich 7 Jahre blind??

  • Hallo Linde,

    mein Sohn hat damit nichts zu tun! Wie gesagt, ich sehe ihn nicht jeden Tag!
    Und ich verrate meinen Sohn auch nicht, denn ich bin für meinen Sohn da...immer und zu jeder Zeit.

    Das dich mein Traid annervt tut mir leid...war nicht meine Absicht.

    Mein großer Sohn versucht sein Leben zu leben...ich will mal sagen, er trinkt zwar noch etwas, doch nicht mehr jeden Tag oder jede Woche.

    Ich lebe weder in einer rosaroten Scheinwelt, noch rede ich mir Dinge zurecht...kannst du mir glauben...meine Augen sind offen und zu allererst denke ich zur Zeit an mich!

    Elke..ich meinte es auch nicht so mit Schuld wie du es verstanden hast..sorry...war anders gemeint.

    Linde..noch einmal...ich bin für meinen Sohn da!! Bevor irgendetwas anderes kommt !
    Auch ist mein Sohn in keinem Alkoholsumpf drinnen...dadrauf passe ich auf...das kannst du mir glauben.

    Monty
    Mein Sohn steht IMMER an erster Stelle!!!

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Liebe Monty,
    ich sehe eine ganz andere Problematik in der Schilderung mit Deinem Sohn. Eine Problematik, die mit ihm nichts zu tun hat, die aber Dein Leben beeinflussen wird.

    Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hältst du den Kontakt geheim (was ich verstehen kann). Das erinnert mich soooooo an mich. Ehrlich gesagt, ich schämte mich für den Exxi, und versuchte einfach alles im Hintergrund zu halten, auch wenn wir uns mal wieder vertragen haben. Dadurch wurde ich "unehrlich" zumindest verschlossen weil ich mich ja nicht verraten wollte.

    Es begann für mich ein Spiel, welches ich nicht schaffen konnte weil ich zuweilen eine naive, offene und ehrliche Seele bin, der es nicht liegt zu überlegen wem man/frau was sagen kann. Das war für mich der Anfang mich von mir selber zu distanzieren. Ich schämte mich, wollte nicht zu ihm stehen, konnte es aber nicht lassen.... Lauter Gegenpoole, die sich rieben und vernichteten.

    Meine Schwierigkeit hier ist die, dass ich ein ebenso schlechtes Gefühl habe wie Linde. Auch ich spüre wie Deine Hoffnung so groß ist, wenn auch vielleicht unbewußt, und Dein Partner daraus Kraft ziehen kann, die er Dir (für Dich vielleicht ebenfalls unbewußt) abziehen kann.

    Nur gönne ich Dir ein Wunder bzw. musst du für Dich tun was Deine Seele verlangt, egal ob richtig oder falsch, denn jeder Schritt ist wichtig - auch wenn es mal der falsche sein sollte, es ist nur wichtig alles bewußt zu tun.

    Ganz schwierig, liebe Monty, weil ich es unschön fände wenn Du hier unehrlich sein müsstest weil Du Bedenken über unsere Kommentare hättest, auf der anderen Seite haben Menschen wie ich, die ein Jahrzehnt diese Nummern mitgemacht haben einfach Bedenken bei so "wundersamen Wandlungen" ohne Hilfe von Fachleuten.

    Halt dich einfach wacker Monty!

    Lieben Gruß von Dagmar

  • glück auf petra

    Zitat von Monty

    Auch ist mein Sohn in keinem Alkoholsumpf drinnen...dadrauf passe ich auf...das kannst du mir glauben.

    das halt ich für n sehr gefährlichen gedanken ^ dadrauf passe ich auf < wie willste denn das machen?? er sollte auf sich selber aufpassen

    schönen sonntag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Monty!

    Ich war auch "immer für meine Kinder da"! Kunststück, entweder war mein Mann zur Arbeit oder nicht zurechnungsfähig. Schule, Hobbies, Berufssuche etc. - irgendwie war ich doch alleinerziehend, und habe mich auch um ihre ganzen Sorgen gekümmert.
    Nur, dass sie in irgendwelchen Sorgen wegen dem Zustand ihres Vaters, und meiner Haltung dazu, stecken könnten - das wollte ich nie sehen.
    Gott sei dank haben beide den Weg über fachliche Hilfen in ihr Leben geschafft. Jeder auf seiner Weise und mit seiner benötigten Zeit.

    Zurückschrauben kann ich keine Sekunde ihres und meines Lebens, aber ich kann versuchen, das Jetzige neu, anders machen. Und das versuche ich.
    Jeden Tag wieder. 24 Stunden lang.
    (Womit ich wieder mal bei der Ähnlichkeit MEINER KRANKHEIT und der Alkoholabhängigkeit bin. :wink: )

    Liebe Grüße und einen schönen - wenn auch verregneten - Sonntag wüncht Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Guten Morgen, Monty.

    Ich kann von mir sagen, dass meine Tochter lange ein Grund war, die Beziehung nicht zu beenden. Ich hatte immer die Hoffnung, dass meine Ex doch irgendwann einmal einsehen muss, dass sie "nur aufhören muss zu trinken", dann wird alles wieder gut. Sie hat aber nicht aufgehört.

    Und irgendwann, als alles für mich zusammen gebrochen ist, habe ich die Verantwortung übernommen. Für mich und für meine Tochter. Ich habe dieses Teufelskreis durchbrochen. Meine Ex ist für sich selber verantwortlich.

    Und es hat sehr wohl was mit deinem Sohn zu tun. Du verheimlichst die Beziehung - noch. Irgendwann kann und willst du das nicht mehr. Und da ist der nächste Schritt in eine gemeinsame Wohnung nicht mehr weit. Das wäre zumindest meine Vorgehensweise. Und dieses irgendwann muss ja auch nicht in den nächsten Wochen und Monaten sein.

    Und dann ist dein Sohn doch wieder mittendrin. Schon allein, wenn er erfährt, dass ihr beide wieder eine Beziehung habt.

    Ich glaube dir, dass du weißt, worauf du dich einlässt. Aber wie gesagt, sei da sehr achtsam.

    Ja, dir wird hier im Moment viel um die Ohren gehauen. Bei mir rührt das einfach von meinem Unverständnis. Wenn einmal Gewalt im Spiel war, gibt es für mich nur eins.....Renn...und nimm dein eigenes Leben in die Hand. Auch könnte ich nicht verzeihen. Hm, verzeihen vielleicht, aber niemals vergessen..

    Aber schreib bitte weiter hier, auch wenn du dich mit vielen Dingen auseinandersetzen musst.

    Liebe Grüße

    Stella

  • Hallo Monty,

    ich kann gut nachvollziehen, warum Du jetzt so handelst, wie Du es tust ..... und wenn das für Dich 100% o.k. und gefahrenfrei ist, dann ist das so ...... nur - wenn das so ist .... warum verheimlichst Du es dann vor Deinem Sohn :?:
    wovor würde Dich seine Reaktion warnen und wie reagiert er auf diesen Vertrauensbruch, wenn der mal rauskommt (und das ist immer der Fall - leider)????

    schönes Wochenende
    LG
    Hagebutte

  • Hallo Monty

    Wie gehts dir? Ist bestimmt nicht einfach für dich, mit den ganzen Posts umzugehen.

    Vergiss nicht, dass niemand hier dich ärgen will. Es sind alles gutgemeinte Posts, auch wenn sich bestimmt weh tun.

    Ich drück dich mal!

    julchen

  • Hallo,

    sitze hier und heule mir gerade die Augen aus.

    Warum schreibe ich das jetzt?? Nicht weil ich Mitleid haben möchte, sondern um weiterhin ehrlich zu sein...auch wenn es schwer ist.

    Liebe Dagmar,
    ich halte den Kontakt vor meiner Familie geheim, weil ich nicht möchte, dass sie sich um mich sorgen und weil ich wissen möchte, ob er wirklich trocken bleibt...denn ich sehe es jetzt zwar doch weiß ich nicht, ob es eine Trinkpause ist oder wirklich mehr.

    Er hat zwar professionelle Hilfe und von seinem Reden her könnte man es glauben, doch auch ich versuche es mit klarem Blick und nicht durch eine rosarote Wolke zu sehen.

    Auch halte ich es geheim um mir selber erst einmal klar zu werden, was ich eigentlich will.
    Ja, ich weiß es zur Zeit nicht wirklich.
    Auf der einen Seite komme ich von ihm nicht los...auf der anderen Seite denke ich immer an das was einmal war...was geschehen war und überlege sehr stark ob ich jemals wirklich richtig verzeihen und vergessen kann.

    Lieber Matthias..du hast gerade meinen großen mit meinem kleinen Sohn verwechselt.
    Mein Großer muss selber auf sich aufpassen...das ist richtig...doch mein Kleiner ...den muss und werde ich schützen!

    Liebe Gotti,
    und genau aus dem Grund muss zur Zeit Niemand in meinem näheren Umfeld wissen, dass wir Kontakt haben.

    Liebe Stella,
    auch ich habe die Verantwortung mir und meinem Sohn übernommen. Wir leben alleine.
    Nein Stella, eine gemeinsame Wohnung kommt in den nächsten Jahren auf keinen Fall, warum suche ich mir gerade eine kleinere Wohnung..bestimmt nicht um nächstes Jahr wieder umzuziehen...oh nein!
    Ich lebe mein Leben und er seines...anders würde es von meiner Seite zur Zeit nicht gehen.

    Liebe Hagebutte,
    Gefahrenfrei ist es..doch ob es 100 % ok ist...darüber bin ich gerade am nachdenken...ich bin sehr durcheinander muss ich zugeben.
    Wenn ich ihn sehe, dann ist es so schön...ohne Alkohol, mit klarem Verstand...bin ich alleine...denke ich nach...habe Angst davor, dass er irgendwann wieder anfängt..ach ich weiß zur Zeit wirklich nicht was ich denken soll.
    Für mich steht im Moment mein Leben an erster Stelle...eine neue Wohnung...ein ruhiges Leben mit meinem Zwerg und wer weiß, wozu ich mich dann noch entschließe?
    Doch ein Zusammenleben, dass schließe ich zur Zeit vollkommen aus!

    Danke für Euren ehrlichen Worte...sie tun zwar weh...doch lassen sie mich nicht in Träume verfallen...sie rütteln mich immer wieder wach und regen mich zum nachdenken an.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Liebes Julchen,

    danke du hast ja so Recht!

    das drücken tut gerade unheimlich gut...DANKE...drücke dich zurück.

    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Weißt Du Monty, das schlimme ist, viele von uns kennen ja Deine Situation und der Ausgang ist halt zu 99% selbiger. Nicht, weil jemand wieder trinkt, sondern weil einfach ein jahrelanger Prozeß der Umwandlung erfolgen muss. Selbst wenn sich jemand ändern will und es lernen möchte - selbst dann ist sein Umfeld arg in Mitleidenschaft gezogen.

    Ich würde Dir einfach ein schönes glückliches Leben wünschen in dem Du eben nicht bangen musst, was wieder passieren könnte, in denen nicht jedes fernbleiben die alten Gefühle in der Magengrube wieder reaktivieren. Eigentlich will ich nicht schreiben weil ich weiß wie schwer alles für dich ist, auf der anderen Seite wäre es so schön, wenn Du Dir Stabilität erarbeiten kannst (egal wie fern oder nah Dein (Ex-)Partner dir ist) dass Du selber durch Dein Leben gehen kannst - ganz egal, was er treibt oder nicht treibt.

    Ich gehe jetzt von mir aus, was schlecht ist wenn ich Dir schreibe, weil dadurch meine enttäuschten Erwartungen in Dich projeziert werden könn(t)en. Mir gelang es einfach nicht bei mir zu bleiben und mich zu stärken wenn ich ihn in der Nähe hatte. Er war dann so quasi mein Spiegel an Gift, welches ich in mir hatte um ruhig zu sein. Die Grundsubstanz dessen, dass es mir gut und sicher geht....

    Ach Mensch Monty, ich würde Dir einfach nur Glück für Dich und Deine Familie wünschen. Und das ohne banges nachdenken, geheimhalten oder für sich behalten. Nicht überlegen zu müssen was darf ich sagen, was nicht, wem darf ich und wem nicht....

    Achte einfach ganz arg auf Dich und Deine Lieben.

    lieben Gruß von Daggi

  • Liebe Monty,

    laß die Tränen raus ... die müssen sein ..... ist ein seelischer „Schleuderwaschgang“ was Du gerade mitmachst .... mit der Chance, daß es hinterher schön sauber ist

    Zitat

    .....und weil ich wissen möchte, ob er wirklich trocken bleibt...


    ist das nicht schon wieder der falsche Blickwinkel?
    Es geht doch um Dich und DEINE Entwicklung und die sollte doch völlig losgelöst sein vom Weg Deines Ex.

    Zitat

    Auf der einen Seite komme ich von ihm nicht los...auf der anderen Seite denke ich immer an das was einmal war...was geschehen war und überlege sehr stark ob ich jemals wirklich richtig verzeihen und vergessen kann


    Und will ????????

    Zitat

    Mir gelang es einfach nicht bei mir zu bleiben und mich zu stärken wenn ich ihn in der Nähe hatte. Er war dann so quasi mein Spiegel an Gift, welches ich in mir hatte um ruhig zu sein


    hat Dagmar geschrieben
    Kann ich aus leidvoller Erfahrung nur bestätigen .... bei mir hat es die Quälerei auch nur verlängert .... und an das werde ich bei Deiner Geschichte erinnert ... hab´s aber trotzdem hinbekommen :wink:

    viel Kraft auf Deinem Weg
    Hagebutte

  • Liebe Dagmar,

    ich bin dabei bei mir zu bleiben, auch wenn ich jetzt hin und wieder von ihm schreibe...doch das gehört zu meiner Geschichte im Moment dazu.
    Daggi, es ist schön, dass du schreibst..denn dadurch bleibe ich noch mehr bei mir und bekomme ein klein wenig eine andere Sichtweise.
    Egal was passieren wird...zu allererst möchte ich mein Leben mit meinem Sohn geniessen und glaube mir, ich werde alles dafür tun.
    Wenn mir etwas nicht gut tut, werde ich sofort den Rückwertsgang einlegen...denn ich will nur noch Dinge um mich rum haben die mir gut tun und womit ich klar komme und dazu gehört halt auch Kopfarbeit...die zur Zeit wieder extrem ist.

    Liebe Hagebutte,
    ja du hast Recht..mein Weg ist auch der wichtigste für mich!
    Und auch ich werde es hinbekommen...da bin ich mir ganz sicher.

    Heute ist Sonntag...ich versuche gerade es mir richtig gemütlich zu machen...einen schönen Kaffee...etwas fernsehen...lesen...nachher ein schönes Bad..dann noch ein wenig nach einer neuen Wohnung suchen.
    Mein Zwerg kommt gleich von seinem Vater und vielleicht, wenn das Wetter es zulässt noch ein Eis essen gehen.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Liebe Monty,

    ich habe absichtlich Dich hier nicht arg angesprochen, weil Du schon genug
    "bombardiert" wurdest. Und so habe Dich , wenn, dann in meinem Thread angesprochen.
    Ich hatte einfach Angst, dass wenn es Dir zuviel wird, du die Scheuklappen dicht machts.
    Aber ich seh Dich jetzt verzweifelt, irgendwie mit dem Rücken zur Wand, und ich muss jetzt einfach schreiben.
    Liebe Monty um überhaupt noch mal die Hoffnung aufzunehmen, sollten wir erstmal eine für uns gute Grundbasis schaffen. Dazu gehört für mich, erstmal zu gesunden, um gesund über eine neue Situation nachdenken zu können.
    Ich bin es aber noch lange nicht, ich wanke. Und so unstabil wie gerade bin, darf ich mich auf keinen Neustart einlassen. Ich muss fest auf meine beiden Beine stehn.
    Und das tu ich nicht, und Du Monty auch noch nicht.
    Du schreibst, Du bleibst bei Dir - ganz sicher, auf der anderen Seite, bekommst Du ihn nicht aus dem Kopf.
    Monty, weg - weg - w e g.
    Aus dieser Lage heraus, verbrennst Du Dir die Finger.
    Ich kanns auch nicht, deshalb muss er weg.

    Ich muss erstmal über mich im klaren sein, bevor ich mich wieder auf Glatteis waage. Und ob ich jemals wieder wage ??? Weiß ich nicht.
    Bitte halte Abstand, lass momentan die Hoffnung noch nicht zu, Du bist auch noch nicht soweit.

    Und versuch nicht nur deinen Sohn vor ihm zu schützen.

    Ich drück Dich auch ganz dolle, und würd Dich am liebsten festhalten, so wie die anderen hier. Jeder kennt diese sch..Gefühl. Glaub mir.
    Am liebsten würd ich Dich am Gartentor jetzt festketten.

    nici

  • Hallo Nici,

    nein, ich mache die Scheuklappen nicht dicht..ganz bestimmt nicht..bin nur sehr bedrückt.

    Ja es stimmt, ich bin verzweifelt...sehr sogar.
    Doch Nici, Hoffnung ist ein großes Wort...sagen wir mal so, ich bin auf dem abwartenden Gleis und der Zug weiß im Moment nicht ob er weiter fahren soll oder besser erst einmal stehen bleibt.
    Nein, ich stehe noch nicht fest auf meinen Beinen...arbeite aber hart daran...kannst du glauben.

    Nici meine Gedanken sind nicht nur bei ihm...oh...nein...sie sind viel bei mir...denn ich denke viel darüber nach wie ich mein Leben verändern kann.

    Danke Nici..drück dich auch...tut so gut
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo, Monty,

    hast Du in der letzten Zeit mal in Deinen früheren Beiträgen gelesen ? Z.B. ab Nr. 39. Jetzt bist Du bei Nr. 120. Was hat sich in der Zwischenzeit geändert? Eigentlich doch nichts.

    Elke

  • Hallo Monty,

    ich hab nur die letzten Seiten bei dir gelesen und bin mit deiner Geschichte nicht sooo vertraut.

    Ich wollt dir trotzdem nur mal kurz erzählen, wie es bei mir war.
    Soll keine Warnung sein oder so, einfach nur als Denkanstoß. Das meine ich ehrlich, ich hasse es selbst, wenn Leute mir so versteckte Tipps geben. Geschichten erzählen, obwohl sie einfach nur mir einen Ratschlag geben wollen. Ich will dir keinen Ratschlag geben, nur meine Geschichte erzählen. Mach damit, was du möchtest.

    Die Geschichte war so:
    Ich war zuerst 7 Jahre mit meinem jetzigen Mann zusammen, er war die ganze Zeit "nass". Die Trennung fiel mir unglaublich schwer, aber es musste sein. Ich hatte auch Angst vor ihm, er hat mich zwar nicht geschlagen, aber gewaltbereit war er auf alle Fälle.
    Es war wunderbar für mich, endlich wieder mein eigenes Leben leben zu können. Trotzdem hat er mich irgendwie innerlich nie losgelassen.
    Drei Jahre später kam er an seinen Tiefpunkt, war nüchtern. Es war wunderbar, er war so anders.
    Und ich wollte ja gar keine Beziehung mit ihm. Ich habe ihn am Anfang auch nicht in die Wohnung gelassen und habe es nur als Freundschaft betrachtet. Monatelang habe ich gepredigt, dass ich auf keinen Fall eine Neuauflage der Beziehung will. Und nach ca. 8 Monaten bin ich schwach geworden. Ganz schnöde, sexuell schwach geworden. Weil ich ausgehungert war nach körperlicher Liebe.
    Er hat mir eingeredet, dass ich mich doch einfach mal gehen lassen könnte, dass das nicht bedeutet, dass wir eine neue Beziehung eingehen müssten. So ging es eine Weile. Auch geheim.
    Und irgendwann hatte er mich so weit, dass ich dachte, jetzt hätte ich genug getestet und es sei den Versuch wert.
    Wir haben eine Familie gegründet, hatten einige trockene Jahre zusammen, die aber dann trotzdem geprägt waren von ständigen Grenzübertritten von seiner Seite, potenziell gewalttätig, würd ich mal sagen. Er wollte nie meine Grenzen respektieren.

    Der Paukenknall kam dann, als er wieder rückkfällig wurde. Innerlich ist mir die zweite Trennung erstmal viel leichter gefallen, äußerlich ist alles viel schwieriger, weil wir jetzt verheiratet sind, ein Haus und Kinder zusammen haben. Alles ist langwieriger und komplizierter.

    Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es bereue, dass ich mich nochmal auf ihn eingelassen habe. Klar war es ein schlimmer Fehler. Aber ich verstehe noch so gut, wie es dazu kam.
    Ich wollte einfach an das Gute glauben und er war so nah, so vertraut.
    Und er war ja wirklich komplett verändert. Es war so ein Hoffnungs-Rausch, eine Euphorie. Na, und dann war er einfach für mich da in dieser Zeit. Erst als Gesprächspartner, dann mit seinen Zärtlichkeiten.
    Und erst als Drittes kam dann die Möglichkeit, eine Beziehung nochmal zu versuchen.
    Es war ein schleichender Prozess.

    Du musst wirklich bitte verdammt gut aufpassen, dass du nicht in eine subtile Gewaltspirale wieder hineingerätst.

    Gewaltbereite Männer sind oft am Anfang sehr nett und absolut fürsorglich. Aber dahinter versteckt sich ein Wille, die Partnerin immer mehr zu vereinnahmen. Da werden dann Schritt für Schritt immer mehr Freiräume eingeschränkt, Freundschaften madig gemacht, Kontrollanrufe (angeblich aus Sehnsucht) gemacht.
    Heimlichkeit ist da auch ein guter Nährboden für den Beginn einer solchen Beziehung. Da kann dann niemand dazwischen funken.

    Es ist ziemlich schwierig, das zu erkennen, glaube ich.
    Ich will auch wirklich dir da nichts einreden, was nicht da ist.

    Informier dich gut - auch über häusliche Gewalt und die Mechanismen - und bleib am Ball hier im Forum und in der SHG, das wär so mein Ratschlag.
    Das alles hab ich damals nicht getan. Ich war mir zu sicher.
    Was später geschah mit ihm nach dem Rückfall, das hätte ich einfach nicht für möglich gehalten.

    Liebe Grüße,
    Doro

  • Zitat von Monty

    nicht ob er weiter fahren soll oder besser erst einmal stehen bleibt.Nein, ich stehe noch nicht fest auf meinen Beinen...arbeite aber hart daran...kannst du glauben.

    Bleib stehen.
    Hast genug Arbeit mit Dir.

    Und wenn noch Hoffnung da ist, hat sie Zeit.
    Nimm Abstand, bis Du deiner sicher bist.

    Hab Dich im Arm. Kannst ruhig weinen, wenn Dir danach zumute ist.
    nici

  • Hallo Elke,

    doch, es hat sich einiges bei mir verändert...sehr viel sogar...und auch ich habe mich verändert!

    Hallo Kaffebuch,

    mein Zug ist schon dabei in "mein" neues Leben zu fahren!

    Hallo Doro,

    ich danke dir von Herzen für deine Geschichte..bringt mich wieder zum nachdenken!
    Und noch eines...ich bin mir nicht sicher...oh..nein...auf keinen Fall.
    Es ist richtig, wir haben Kontakt...ich komme nicht wirklich los von ihm und doch gehe ich meinen Weg und schaue nicht mit einer rosaroten Brille in die Welt. Meine Augen sind auf!

    Liebe Nici,

    danke...kann ich gut gebrauchen...DANKE !

    Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo,

    heute ist wieder die SHG...gehe mit gemischten Gefühlen dorthin.
    Auf der einen Seite freue ich mich riesig drauf...denn die Leute dort haben mir sehr gut getan.
    Und dann...naja...sind da eure Mails, was mich zum nachdenken bewegt.

    Bis dann
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

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