HILFE! Bitte um Rat -Er kämpft um Sie-

  • Lieber Anchor Frank,

    wenn ich das so lese (berits 4 Entzüge) aber auch Deine Wortwahl betrachte (wir haben entzogen) fällt mir primaär eins auf, ich bezweifle, dass Deine Lebensgefährtin trocken werden will. Das macht sie mehr oder weniger für Dich und/oder die beziehung und auf den von Aussen entstanden Druck hin - aber nicht weil sie selbst trocken werden will. So könnt ihr auch noch 20 oder 30 Runden drehen, es werden immer nur Trinkpausen bleiben.
    Wenn schon 3 klinische Entzüge anstanden und daraufhin keine wirkliche Veränderung in ihrem Leben stattfand, ist alles so stark eingespielt und der Wille etwas zu ändern überhaupt nicht vorhanden. Für mich sieht das so aus, als reagiert sie nur auf den Äußeren Druck.

    Was Dich angeht - pack Deine Sachen. Das ist das sinnvollste und beste was Du tun kannst.

    Hart, ich weiss. Aber Du hast doch schon längst alles versucht.

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Frank,

    herzlich Willkommen hier im Forum.

    Die möglichen Folgen für SIE sind Ihrs, nicht Deins. Sie kann jederzeit aus eigener Einsicht einen Entzug machen, für SICH.

    Du schreibst

    Zitat

    Wir blieben zusammen und "verwuchsen" miteinander. Unsere persönlichen Eigenschaften ergänzten sich nahezu perfekt.

    Wenn du magst, lies mal diesen Link.

    Vielleicht verläßt du sie und findest ja dich?

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hi nochmal,

    darum geht es Dir? Nicht das Ar*** zu sein? Und dafür wärst Du bereit Dein Leben zu opfern? Magst dann ein Dankeschön auf Deinem Grabstein haben?

    Ich sage das gerade mit Absicht, der Sog in den Du da reingezogen wirst, wird immer schlimmer, dessen bist Du Dir bewusst. Du kannst ihr nicht helfen! Das sollte Dir ebenfalls längst bewusst sein!

    Liebe Grüße

    Kaleu

  • Hallo Frank,

    bei mir sind letztlich 30 (dreissig!!!) Jahre vorbei - und ich musste kapitulieren. Drei Kinder, eigenes Haus etc. etc. alles kaputt.

    Trotzdem führt kein Weg am Schlußstrich vorbei. Sie wird, wenn sie nicht aufhören WILL, ohnehin daran zugrunde gehen, das kannst Du nicht aufhalten. Mit einer Trennung kannst Du wenigstens noch dich selbst retten.

    idS Daniel

    Angehöriger

  • Zitat von Anchor Frank


    Ich bekomme das nicht in meine Birne rein. Das bedeutet die total Kapitulation. Alles futsch. fast ein Viertel meines Lebens. Deine Meinung vertreten viele im Forum. Ich habe schon damit gerechnet aber trotz dessen bin ich down. Ich bin immernoch zu verkopft und vernagelt und brauche etwas Zeit um diesen Gedanken und die möglichen Folgen für sie zu durchdenken. Ich will dann nicht der ARXXX sein, der sie verlassen hat. kennt ja eh keiner die volle Wahrheit und das Theater kennst Du/ Ihr ja am Besten.

    Hi Frank,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier :)

    Na dafür hast Du doch hergefunden, Dir die Zeit zu nehmen um so in Deinem Tempo Klarheit zu gewinnen :wink:

    Wenn man jahrelang vertuscht hat und nach außen die heile Welt demonstriert hat, kommt es einem erst mal sehr schwierig vor dies nun nicht mehr zu tun. Du wirst allerdings erstaunt sein, wie viele der Menschen aus Eurem Umfeld doch das eine oder andere mitbekommen oder bemerkt haben.

    Solange Deine Frau nicht wirklich von sich aus trocken werden will helfen sämtliche Entzüge und Therapien nicht. Du hast da keinerlei Einfluss drauf.

    Was man machen kann ? Fang mit Dir an ? Überdenke Deine Situation, wie Du Dich damit fühlst und ob Du so noch einige Jahre weiterleben möchtest und kannst ! Du kannst für Dich selber Veränderungen erfahren, wenn Du dich änderst.

    Z. B. sich abgrenzen - Grenzen setzen ! Nicht mehr vertuschen - Deine Frau ist erwachsen und muss aus ihrem Verhalten Konsequenzen ziehen.

    Das ist ein Lernprozess, der nicht von heute auf morgen mal eben umgesetzt werden kann. Aber es schafft Dir Freiraum für Dich ! Wann hast Du das letzte Mal richtig Spaß und gute Laune gehabt, Dich gut gefühlt ? Hier musst Du ansetzen. Tu Dir selber gutes - entzieh Dich der Situation, wenn sie mal wieder betrunken ist.

    Ich wünsche Dir hier einen regen Austausch und viele gute Erkenntnisse, Dir Dir weiterhelfen werden Deinen Weg zu suchen und ihn auch zu gehen.

    Grüßle
    Diandra

    Mögen alle meine Fehler sich auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen.

    Überwältigend was geschehen kann,
    wenn sich die Fingerspitzen zweier Menschen
    ganz leicht berühren,
    am richtigen Ort
    und zur rechten Zeit!

  • hallo frank
    bin selber ein âlki, dies vorneweg. aber in erster linie ein mensch...
    nach 4 enzügen usw. ist sie noch nicht zum punkt gekommen, dass sie erkannt hat, dass nur sie für sich selber aufhören kann.
    sie ist inkonsequent, sei es du nicht auch. der alkohol macht taub und realitätsfremd. mit alkohol gibt es keine konsquenzen, die kann man ja wegtrinken.
    sei stark und konsequent. ausziehen heisst nicht fallenlassen; es bedeutet für den anderen, mach die augen auf, ich bin für dich da, aber ich kann dir nicht helfen und die last abnehmen.

    viel kraft
    frucht

  • Lieber Frank,

    ich kann dich sehr gut verstehen. Vor allem das Gefühl zu haben, den anderen hängen zu lassen, gerade in dem Moment, wo er einen am meisten braucht, wo er ganz unten ist, ihm nicht zur Seite stehen zu dürfen. Aber genau das habe ich in der SHG gelernt. JETZT ist bei deiner Frau der derzeitige Tiefpunkt gekommen, an dem sie die Möglichkeit hat, von diesem Karussel abzuspringen. Genau wie du. Wenn du ihr wieder hilfst, indem du sie wieder aufnimmst, einen "Neuanfang" nach der Therapie startest, dreht scih das Karussel weiter. Eine Zeit wird es wieder gut gehen, ihr werdet wie ein frisch verliebtes Paar sein, doch dann fängt es langsam wieder an. Es wiederholt sich ständig, und das hast du ja selbst auch schon mit dem Achterbahn-vergleich geschrieben.

    Zieh dich zurück. Sag ihr, sie muss das jetzt alleine durchstehen. Das tut dir genauso weh wie ihr, aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das der einzige weg. Keine Unterstützung mehr. Sie kann und muss es allein schaffen. Und vielleicht ist das noch nicht einmal ihr persönlicher Tiefpunkt. Der kommt vielleicht erst, wenn du gegangen bist. Dann kann sie wirklich verstehen und endlich handeln.

    Ich habe gelernt, dass wir Co-abhängige es sind, die den Leidensweg des Alkoholkiers erst verlängern. Wenn man sich das klar macht, dann macht man sich da auch Vorwürfe. Welche sind stärker? Die wenn man nicht hilft oder wenn man durch die Hilfe alles viel schlimmer gemacht hat?

    Denk mal darüber nach! Ich wünsch dir ganz viel Kraft!

    Blaubärchen

  • Lieber Frank,

    es gibt kaum noch etwas hinzuzufügen zu dem was blaubaerchen schon geschreiben hat. Änderst Du jetzt nichts, geht das Spiel von vorne los. In 4 Wochen schreibst Du dann vom 5ten Entzug!

    warum soll sich jetzt etwas ändern wenn Du nichts änderst? Es ist doch schon der 4te verscuh. Da ihr aber Beide nichts verändert habt wird es auch nicht der letzte halbherzige Verscuh bleiben.

    Nutze die zeit jetzt um zu Dir zu kommen, pack Deine Sachen und zieh zu Deinen Eltern, einem Freund oder sonstwohin! Handele! Jetzt!

    Wenn Du jetzt für sie da bist und sie aus dem tiefpunkt herausholst, hat sie keine veranlassung dauerhaft trocken zu bleiben. Ihre Leidensgrenze ist doch noch gar nicht erreicht. Vielleicht ist sie das nie, das hast Du aber nicht in der hand. Kümmer Dich um Dich!

    Der Suff, der Entzug, ihre Probleme, ihr geheule, ihe Gejammer, das ist ihr Kram! Nicht Deiner! Das hat sie sich eingebrockt und jetzt sollst Du die rausholen damit alles wieder weiter geht wie gehabt? Du hast selbst genug Sorgen!

    Du kannst sie ja mal besuchen, aber wenn Du noch ein bisschen Eigenleben hast, pack Deine Sachen!

  • Zitat von Anchor Frank


    Ich habe sie gestern wieder in die Klinik gebracht. Sie wollte das auch und ich habe sie nicht gezwungen -hätte es aber auch...

    das geht so nicht. nicht sie will das auch, sondern sie muss es wollen.
    wenn sie wirklich will und du bei ihr bleibst, glückwunsch. falls sie dir aber nur sagt,sie will, damit du bei ihr bleibst, hast du verloren und es wird nur schwieriger, härter und schwerer.
    geh sie besuchen, zeig ihr dass du da bist. über gespräche, diskussionen kann man viel erreichen, mach ihr aber offen und unmissverstänglich klar, dass du ihr beiseite stehst, aber nicht mehr der prellbock bist.

    viel kraft und mut
    frucht

  • Hallo Frank,

    willkommen im Forum. 5 Entzüge in 1- 1.5 Jahren, Deine Lebensgefährtin ist das was man einen Drehtürpatienten nennt. Kaum raus, schon wieder drin. Was nach meiner Erfahrung nicht gerade den unbedingten Willen zur Trockenheit dokumentiert.

    Zitat

    Ich dringe z.Z.nicht zu ihr durch. Des Pudels Kern (ihre Psyche) ist unerreichbar.

    Die kannst Du auch nicht erreichen, dass kann nur sie selbst. Der Körper ist schnell entwöhnt vom Alkohol, die Seele nicht. Sie muss sich ihren Dämonen, die sie versucht mit Alkohol zu beseitigen selbst stellen. Im Entzug ist es ja nicht so, dass es nur keinen Alkohol, Medikamente gegen die Gefahren des Entzuges und ein Bett um den Entzug durchzustehen gibt. Es werden Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt, wohin man sich wenden kann, was man tun kann um ein Leben ohne Alkohol zu führen. Diese Hilfe muss man aber auch annehmen und das scheint sie nicht zu tun.

    Ich habe das jahrelang mit meiner Mutter mitgemacht. Unzählige Entzüge, rein raus, manchmal im 4 Wochen Abstand, Langzeittherapien, ambulante Suchtberatung, psychologische Betreuung, Selbsthilfegruppe. Fast alles was einem Alkoholiker als Hilfe in diesem Land geboten wird. Sie hat immer wieder gesagt, dass sie nicht mehr trinken will. Nur hat sie in letzter Konsequenz doch nicht gewollt, denn angenommen hat sie die gebotene Hilfe nicht. Sie hat immer wieder den Alkohol gewählt. Nichts was ich oder mein Vater gesagt oder getan haben hat auf Dauer etwas gebracht, außer Leid für uns selbst. Mein Vater redet sich heute noch glücklich und mich hat es ans Ende meiner eigenen Kräfte gebracht.
    Der Alkohol hat meiner Mutter etwas gegeben ohne das sie nicht leben wollte. Er hat ihr sehr viel genommen, aber immer noch etwas gegeben, dass ihr wichtiger war als ihr Leben. Was es auch war, ich werde als Nichtsüchtiger nie begreifen, ebenso wenig Du. Dann hat er genommen, was mir wichtig war, ihr Leben, wenn ich es hätte verhindern können, hätte ich es getan.

    Zitat

    Ich will meine Freundin wieder und NICHT DAS.

    Ich wollte auch meine Mutter wieder und nicht diese mir unbekannte, besoffene Frau. Irgendwann musste ich einsehen, dass genau diese Frau meine Mutter war. Entweder ich nahm sie so, wie sie war oder ich ließ es. Alles bitten, betteln, hoffen und bangen brachte mich dem was ich mir wünschte nicht näher, ganz einfach, weil es nicht der Realität entsprach. Es waren meine Wünsche, aber es war nicht die Realität. Die Realität war, meine Mutter wollte trinken.

    Lange Rede, kurzer Sinn. Du kannst ihr nicht helfen, dass kann nur sie selbst. Der einzige Mensch, dem Du helfen kannst bist Du. Was brauchst Du für Dich und wie denkst Du kannst Du es bekommen? Was kannst Du für Dich tun?

    Für sie ist jetzt gesorgt und wenn sie will kann sie dort jede Hilfe bekommen die sie braucht. Wenn sie will. An Dich zu denken ist das Beste was Du jetzt tun kannst und daran ist nichts, aber auch gar nichts falsches.

    Gruß
    Skye

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