Moin zusammen,
da ich den geschützten Bereich nun verlassen habe und meinen Weg hier im offenen fortsetzen werde, denke ich macht es Sinn meinen Weg bisher kurz zu skizzieren, damit ihr wißt mit wem ihr es zu tun habt.
Mein Weg aus der Hoffnungslosigkeit begann am 20. März 2006.
Bis dahin war ich fast zwanzig Jahre verstrickt und gefangen in Mißbrauchs-Aufarbeitung, Depressionen, div. Ehekrisen, Tabletten-Abhängigkeit und mißglückten Suizid-Versuchen.
Als sich mein Hausarzt weigerte weiter Beruhigungs-Medikamente zu verschreiben, ging ich in den stationären Entzug.
Halbherzige Therapieversuche, falscher Therapeut, mangelnde Krankheitseinsicht, alles alleine machen zu wollen, endeten in der Suchtverlagerung auf Alkohol, der überall frei verfügbaren Droge Nr. 1.…
Meine innere Leere, Hoffnungslosigkeit und allgemeine Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben, verhinderte lange Zeit für mich aktiv zu werden.
Tief in mir drin wusste ich das es der falsche Weg ist, aber ich fand die Abzweigung nicht, und so tingelte ich weiter von Trinkpause zu Trinkpause und landete doch immer wieder beim “Problemlöser” Alkohol.
Irgendwann reichte auch die dritte Fl. Rotwein nicht mehr um diesen inneren Schmerz zu betäuben.
Und doch funktionierte ich weiter und weiter, irgendwie in der Hoffnung es vertuschen und verheimlichen zu können, ein Trugschluß jedes Alkoholikers und eine furchtbare Selbstlüge.
Welch ein logistischer Kraftakt, Alkohol heimlich zu kaufen und zu verstecken an den unmöglichsten Orten, um es tagsdrauf wieder als Leergut heimlich zu entsorgen…
Ich weiß nicht warum es solange gedauert hat bis ich aufwachte.
Mich schaute am morgen dieses 20. März ein Gesicht im Badezimmerspiegel an, das nicht mehr meins war…..
Irgendetwas machte “Klick in meinem Kopf”, war eine Erleuchtung irgendwie, oder sachlicher ausgedrückt, mein persönlicher Tiefpunkt !
Ich wollte da raus und wusste gleichzeitig OHNE Hilfe schaffe ich das nicht, denn das hatte ich die ganze Zeit ja versucht und war immer wieder gescheitert !
Wer versteht besser als jeder “Profi “ was ich durchmachte, als die Menschen die es selbst erlebt und erfahren haben, so fand ich damals zu dieser Online-SHG, ….heute hab ich parallel dazu noch eine reale.
Damit begannen meine ersten Schritte in die Trockenheit.
Das erste Jahr war nicht immer einfach, vieles war endlich in Bewegung gekommen, zeitgleich hatte ich meine Ehe beendet die schon lange vor dem Alkoholmißbrauch zerrüttet war und nur eine logische Konsequenz für mein weiteres “neues” Leben war.
Ein Jahr danach verstarb mein “Ex”-Mann bei einem seiner Extrem-Sportarten.
Meine Vergangenheit hab ich in einer dreijährigen Therapie aufgearbeitet und es geht mir gut heute !
Mittlerweile bin ich selbst Profi meiner eigenen Erkrankung geworden, und lerne doch nie aus, weil das Leben vielfältig, immer im Fluß ist, und tgl. neue Herausforderungen entstehen die ohne Alkohol u. Betäubung angenommen und gelöst werden wollen.
Soweit für heute erstmal…..
Grüße, Rose