Trennung von der großen Liebe

  • hallo,
    nachdem ich hier seit ca 6 Wochen lese,dass das,was ich erlebt habe,teilweise bis ins Detail dem entspricht,was ich in den letzten 4,5 Jahren erlebt habe,möchte ich auch mal aktiv werden.
    Vor 5 Jahren habe ich mich von meinem mann,mit dem ich 5 Kinder habe getrennt.
    Mit 41 glaubte ich,das kann doch noch nicht alles gewesen sein.
    nach 6 Monaten lernte ich meinen jetzigen Mann kennen.
    Damals war er finanziell ruiniert,lebte in einem Messie-Haus und trank viel Alkohol.
    Eine gemeinsame Freundin wies mich auch noch auf sein Alkoholproblem hin.
    Und was tat ich?
    Dieser Mann WAR es.Die große Liebe,auf die ich immer gewartet hatte.
    Ich liebte/liebe ihn wie ich den Vater meiner 5 Kinder nie geliebt habe.
    Und die Probleme?
    Jetzt wird alles anders.
    Endlich haben wir uns gefunden.
    Jetzt ist er glücklich,muss nicht mehr trinken.
    Will auch meine (recht großen )Kinder.
    Das finanzielle Desaster?
    Kann er doch nix für.
    Das schaffen wir schon.
    Das Messie-Haus?
    Jetzt ist es ihm bestimmt wichtig,dass alles schön wird.
    Er liebt mich und ich ihn.
    Was soll uns da passieren?
    Es änderte sich nichts,
    Aber ich dachte...er braucht Zeit.
    Und ich will ihn ja so wie er ist.
    Heute frag ich mich ,wie oft er so war wie er ist.
    Denn zum Alkohol kommt seine Einnahme von Antidepressiva.
    Weiß ich ,wie er wirklich ist?
    Ich glaube immer noch,ich hab ihn schon erkannt.
    Aber für ein paar Minuten,die er echt war,musste ich Tage mit einem "unechten"Menschen leben.
    Anstatt aus dem Offensichtlichen die Konsequenzen zu ziehen,stieg ich voll in die Co-Rolle ein.
    Erst nur Verständnis,Abwiegeln..und als es mir dann immer schlechter ging,hab ich mir an allem die Schuld gegeben.
    Ich habe nen Schaden,weil ich mich nicht wohl fühle,es ist doch alles gut.
    Ich bin in Therapie gegangen,habe aber mein Beziehung aussen vor gelassen.
    Nein,mein Mann ist der beste auf der Welt.
    Ich weiß nicht,was mit mir nicht stimmt.
    Erst vor 1 Jahr begann meine fassade zu bröckeln.
    Aber das Ganze hat sich noch bis vor 2,5 Monaten hingezogen mit immer schlimmeren Auseinandersetzungen,die ich endlich wagte,körperlicher Gewalt bis hin zur Trennung.
    Ich wusste plötzlich,wenn du es jetzt nicht schaffst,dann stehst du bald gar nicht mehr auf.
    Ich habe meine Kinder in der ganzen Zeit furchtbar vernachlässigt,bin seelisch so zusammengebrochen...Horror.
    Ich wusste,er wird bei der Trennung nicht reumütig,wach o.ä.
    Ich habe recht behalten.
    Er ist nicht krank...nein,er trinkt nur gerne Bier.
    Und dass er sich jetzt öfter volllaufen lässt,das versteht doch jeder,schließlich habe ich ihn ja so schlecht behandelt.
    Es war bitter,dass er so reagiert hat...natürlich hatte ich die Hoffnung,er würde was einsehen.
    Aber es hilft auch,meinen eigenen Weg weiterzugehen.
    Ich hatte leider nie eine Chance.
    Das eine kurze Zusammenfassungmeiner "großen Liebe".
    Ich bin wütend auf mich,auf ihn und unendlich traurig.

  • Hallo Susanni,

    erstmal "hallo und guten Tag" hier im Forum. Schön, dass du da bist!

    Dass du wütend auf dich bist, kann ich guuuut verstehen, ich war es damals, als ich mich endlich trennen konnte, auch. Da kamen mächtig Gefühle hoch in mir. Diese Wut gehört zu dem Verarbeitungsprozes dazu. Und auch die Traurigkeit.

    Du schreibst, du hattest nie eine Chance... Doch, jetzt hast du sie! Ergreife sie und mach aus deinem Leben wieder etwas, was es verdient, "Leben" zu heißen.

    Ich wünsche dir dabei viel Kraft.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • hallo Aurora,
    danke für dein Hallo.
    dass ich keine Chance hatte,war auf meine beziehung gemünzt.wie lange habe ich mich an jeden noch so kleinen Strohhalm geklammert....jetzt passiert was,es wird doch noch alles gut.
    Ich weiß,dass ich jetzt wieder die chance habe,aus meinem Leben etwas zu machen.
    Das tut mir in der schwierigen Situation auch sehr gut.
    Ich warte nicht mehr darauf,dass was passiert,ich tue selber etwas.
    Natürlich auch mit widerwillen,denn alles was ich tue,sind schritte von ihm weg.
    Aber manchmal kann ich schon fühlen,dass ich ein wenig froh bin,wenn ich was für mich getan habe.
    ich stecke mitten in umzug,da gibt es viel zu tun.
    Ich habe aber auch Momente,da will ich es einfach immer noch nicht wahrhaben,wie krank das alles war und wünsche mir,dass alles gut wird mit uns.
    Ich kenn das gar nicht mehr,dass es mir gut geht,das ist noch so ungewohnt.
    Manchmal hab ich deswegen sogar ein schlechtes Gewissen.
    Und dann ist sie da,die dunkle Wolke,die mir sagt,ja susanni,du hast eben alles falsch gemacht,du bist wirklich bescheuert und hast diesen wunderbaren menschen nicht verstanden.
    Als ob ich das bräuchte,mich schlecht zu fühlen.
    Wie dumm.
    Dann versuche ich daran zu denken,dass ich jetzt von hartz4 leben muss,dass er einfach gegangen ist ,als er vor der Entscheidung susanni oder saufen stand,und sich um nichts mehr kümmert,was zu regeln wäre,dass er sich wieder einmal komplett aus der Verantwortung zieht.
    das hilft dann etwas.

  • Hallo Susanni,

    deine Geschichte erinnert mich an der Geschichte einer Freundin;
    die konnte sich auch vom Ehemann trennen, weil er trank und gewalttätig wurde, die Töchter haben unter der Situation auch sehr gelitten, dann hat sie es geschafft, sich zu trennen, inzwischen hat sie ein guter Job, könnte glücklich leben, sagt selber, es geht ihr besser als je zuvor.. sie sieht auch viel besser aus, frischer, lustiger, aufgestellter....

    Die in der Zeit erwachsene Kinder haben auch keine Problemen, leben aber natürlich immer mehr den eigenen Weg und ....???

    Was sagte sie mich letztens, als ich sie sah, und mich mit ihr freuen wollte, dass sie es geschafft hatte?

    - vielleicht hätte ich ihm doch nicht verlassen sollen...

    Ich, die es nicht geschafft habe, mich von meinem Mann zu trennen, die diese Frau gerne als Muster genommen hätte, zeigt mich, wie tief verwurzelt so eine ungeeignete Ehe haften kann, immerhin ist die Frau seit über 3 Jahren getrennt.

    Irgendwie können sich gewisse Frauen trennen, und trennen sich emotional nie... ich frage mich...warum?

    Und ob es mich auch so ergehen würde...

    es wäre ja wie ein Gefängnis, wovon man sich nie befreien kann...

  • Hallo,

    ich denke mal, diese Frau hat sich zwar getrennt, doch nichts an ihrer Coabhängigkeit verändert!

    Susanni...wir alle hier haben teilweise über Jahre diesen Strohhalm benutzt...so lange, bis wir selber unseren persönlichen Tiefpunkt hatten und bemerkt haben..."tue ich nicht jetzt auf der Stelle was für mich, verändere ich jetzt nichts, dann gehe ich selber dabei drauf"!

    Wünsche dir viel Kraft..und hoffe, dass aus deiner Wut und deiner Traurigkeit heraus irgendwann du die Augen öffnest und deinen Weg in eine glücklichere Zukunft gehen kannst.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Monty,
    meinst du es wäre von mir verkehrt, mich zuerst um meine eigene Abhängigkeit zu kümmern, auch wenn ich weiter verheiratet bin?
    Und dann gucken, wie sich das ganze entwickelt?
    Ich meine, trennen kann ich mich immer noch, aber wenn ich lerne mich emotional zu befreien, ist der Weg danach sicher einfacher.
    Ich würde mich nicht gerne trennen und danach ständig hinterfragen, ob ich nicht lieber geblieben wäre... mit solche Zweifeln finde ich die Trennung fast umsonst...

  • Klar...das eigene Selbstbefinden muss für dich an erster Stelle stehen...wir haben uns viel zu lange vernachlässigt.
    Nur dadurch kannst du für dich ein besseres Leben erreichen...denn dann wird sich auch deine Einstellungen zu allem verändern!

    Genau so wie du habe ich auch immer gedacht...der Hoffnungsschimmer...alles wird wieder gut...doch bei mir war es genau das Gegenteil...es wurde immer schlimmer und schlimmer :O(

    Das heißt jetzt nicht, dass du dich trennen sollst...das muss jeder für sich alleine entscheiden.
    Mein Tip, lies dich hier durch die ganzen Traids mal durch und du wirst vieles mit anderen Augen sehen...auch wenn es am Anfang enorm weh tut.

    Liebe Grüsse
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Oh je, Ihr Lieben,
    Teilweise haben mich Eure Zeilen erschrocken. Ich gebe Monty absolut recht, dann hängt noch etwas an einem selber, welches bearbeitet werden sollte.

    Egal, wie fähig oder unfähig war die Beziehung zu beenden, ich wusste es ist schlimm, es kann schlimmes passieren und es könnte extrem werden. Ich wusste immer dass ich eventuell leiden würde bis ich es geschafft habe, wusste aber auch immer dass es mir nur besser gehen kann, sollte ich diese Schritte wagen.

    Wenn nun aber schon Angst besteht wieder eine Sehnsucht nach dem anderen zu bekommen, mit dem das Leben qualitativ beeinträchtigt ist, dann finde ich das schon bedenklich.

    Was ist denn Sehnsucht? Was ist denn der Wunsch "geschützt" zu sein? Ist der Wunsch nach Sicherheit nicht etwas, was ich mir selber geben kann.

    Ich kann Euch sagen, früher bin ich recht schnell in Beziehungen gestolpert. Mal, weil ich das Gefühl von in den Arm genommen werden spüren wollte, mal weil ich angenommen sein wollte, mal weil ich dachte verliebt zu sein. mal weil, mal hier, mal da - am Schluss war ich 10 Jahre in einer Beziehung mit einem Alkoholiker.

    Da musste ich mir die Frage stellen was will ich, was will ich nicht und was ist erforderlich, dass ich meinen "Willen" leben kann.

    Heute geht es mir gut - wenn auch nicht finanziell - heute habe ich keine Sehnsucht nach einer Partnerschaft, heute aber habe ich Menschen um mich herum die liebenswürdig und pur sind. Heute muss ich mich nicht verstecken weil ich jemanden an meiner Seite habe von dem ich weiß er könnte den einen oder anderen Fettnapf auf seiner Reise mitnehmen.

    Heute erfreue ich mich an Männern (die früher sofort als Partner in Betracht gekommen wären) nur am Gespräch, an gegenseitiges Blicken in die Augen und wissen man/frau mag sich. Nicht mehr und nicht weniger. Ich kann mich nunmehr genau in diesem Moment des wohlfühlens "fallen und gehen lassen" ohne eine Partnerschaft auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen.

    Sehnsucht .... nach dem ehemaligen Partner .... Um Gottes willen, nachdem ich einmal dieses Gefühl hatte liebevoll in Augen blicken zu können die nur Akzeptanz und Freundschaft zeigten so muss ich sagen, das ist so viel mehr wert als alles promillehaltige Gerede von Liebe ect.

    Jeder liebevolle Knuff eines solchen Menschen ist mehr wert als die vermeintliche zärtliche Berührung, die lediglich dem Zweck diente mich als Co nicht vergessen zu lassen, was ich meinte was Liebe sein müsste.....

    Neee..... wenn es Euch gut geht, mit Euch und Eurem Leben, dann wird ein "schlechter" Partner nicht fehlen. Wenn ein Mensch, der Euch bewegt hat hier nach Rat zu suchen, dennoch fehlt - dann wäre es vielleicht hilfreich mit Euch selber Frieden zu schließen und Euch in den Arm zu nehmen, die eigene Persönlichkeit annehmen wie sie ist - mit allen Ecken und Kanten.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • ich hoffe sehr,dass ich mich irgendwann auch emotional trennen kann.
    letztlich war alles nur eine große Illusuon,und jetzt ist die Seifenblase zerplatzt.
    Es ist schwer,mir was Gutes zu tun,ich hab ja all die Zeit nur damit verbracht,gedanklich in Hab Acht Stellung zu sein.
    Ich bin sehr froh,dass ich,egal was noch kommt,den Schritt RAUS gewagt habe.
    Es hätte auch anders enden können.
    Eine Frage:
    Kennt jemand eine gute Kurklinik,die man empfehlen kann.
    Wenn mein Umzug geschafft ist,wäre das eine tolle Perspektive.

  • In Sachen Kurklinik kann ich Dir leider nicht helfen, liebe Susanni, aber ein Psychotherapeut wäre ja auch schon ein Ansatz und eine Person, die Dich längerfristig begleiten kann.

    Weißt Du, ich denke, die meisten von uns haben gelitten und nach der Trennung nur Stück für Stück losgelassen. Das ist auch legitim, denn es waren ja doch ein paar Jahre enger Verbundenheit.

    Trauer braucht ihre Zeit - nur fand ich es schlimm, dass ich persönlich betrauert habe was aus dem anderen geworden ist und dabei lange nicht gesehen habe, was aus mir geworden war....

    Es ist eine harte Zeit, und ich kann von mir sagen, sie war nicht gerade kurz bis ich da stand wo ich jetzt bin, die ersten Monate waren der Horror, nach dem ersten halben Jahr ging es gut und nun bin ich zufrieden.

    Immer aber hatte ich besonders schöne Momente, liebevolle Menschen, die ich kennenlernte und stetige Aufwärtsbewegungen. Ich habe mich beständig weiterentwickelt; auch wenn ich durch den Schmerz dieses nicht richtig registrieren konnte.

    Jetzt so langsam bekomme ich das Level mir geht es gut, ich mag mein Leben und mich und die Belastung der letzten 10 Jahre schiebt sich ganz weit nach hinten.

    Dir Gutes zu tun kann ganz einfach beginnen: mit dem Vollband, mit gesunder - oder ab und zu mal einfach leckerer Kost (auch der Sünde zwischendurch) mit der Bettwäsche in Farben die man/frau liebt, mit Pflanzen oder oder oder.... Das ist dann der Anfang.

    Gott sei Dank wurde mein Grundfundament so geschaffen dass mich viele Dinge interessierten und somit immer das da war, was ich schön fand - nur konnte ich es nicht so wertschätzen wie es mir heute gelingt.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Susanni,

    der Schritt da raus aus der Beziehung, das ist der wichtigste Schritt! Alles baut sich darauf auf.

    Du wirst dich auch emotional irgendwann getrennt haben, ihn immer mehr loslassen können. Ich war 26 Jahre lang mit meinem Ex zusammen, es hat lange gedauert, bis ich emotional getrennt war. Ich habe dafür die Hilfe vom Forum hier gehabt und die Hilfe einer Therapeutin. Und ich habe an mir selbst gearbeitet, mich verändert, mich immer besser kennen gelernt, bin nicht stehen geblieben.

    Es dauert alles seine Zeit, das ist einfach so. Fang mal langsam an. Nachdem ich mich getrennt hatte, stand ich vor ähnlichen Problemen. Ach herrje, auf einmal hatte ich Zeit für mich alleine :shock: , ich wusste garnicht, was ich damit machen sollte... Es war so ruhig auf einmal und so friedlich. Einerseits habe ich das immer mehr genießen können, andererseits war ich manchmal regelrecht überfordert, hätte alles auf einmal gemacht, am liebsten, konnte mich nicht entscheiden, kannte ja garnicht so richtig meine Bedürfnisse. Es war so ungewohnt, dass es nur mal um mich persönlich ging :roll: .

    Ich habe mir z.B. eine kleine Kamera gekauft und bin spazieren gegangen. Und habe geguckt. Ich habe Motive gesucht. Dabei konnte ich wunderbar entspannen und an nichts denken, außer an Motive. Das war eines meiner guten Sachen.

    Eine Kurklinik kenne ich leider nicht...

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Aurora,

    darf ich dich fragen, wie lange du gebraucht hast, von der Zeit wo du von deiner
    Co-Abhängigkeit erfahren hast, bis zur Trennung?
    Weisst du, ich bin seit über 40 Jahren verheiratet und mein Mann hat erst angefangen mehr zu trinken, als er nicht mehr arbeiten ging, somit vor 6 Jahren, vorher trank er auch, aber nicht in dem Ausmass, obwohl der Trinkercharakter hat er schon lang.
    Ich habe mal gelesen von Spiegeltrinker, so ist er, aber er wird älter, wird immer weniger ertragen und mehr trinken...also muss ich mich langsam auf die Hinterbeine stellen, darum bin ich hier!

  • Hallo Welia,

    mein Exmänne hat auch schon immer gerne getrunken und es hat mich seit Ende der 80er Jahre immer mehr gestört. Da merkte ich, es ist irgendwie nicht das "Malbesäufnis", sondern irgendwie anders :roll: . Ab ca. dem Jahr 2003 ging er nicht mehr arbeiten, wurde irgendwann frühberentet... da kannte er kein Halten mehr.

    Im Jahr 2005 ca. versuchte ich die ersten Male, mich zu lösen und holte mir Informationen. Da erfuhr ich von der Co-Abhängigkeit. Das es sowas gibt... irgendwie erleichterte mich das erstmal, denn ich sah, mein Verhalten war ja irgendwie "richtig", also ich meine, ich war nicht bescheuert, bekloppt oder wie sonst mich Ex betitelte, um zu zeigen, ich spinne und denke mir nur aus, dass er säuft.

    Im April 2007 gab's das Ultimatum und Anfang Juni 2007 meinen Mietvetrag. Bis Mitte 2008 hat's ca. gedauert, bis ich sagen konnte, "ich will keine Beziehung mehr mit dir". Bis Mitte 2009 hatte ich noch zu kämpfen mit allen möglichen Ablösungsdingen. Am 17.5. ist die Scheidung, nach dann 28 1/2 Jahren Ehe, davon 25 1/2 gemeinsames Leben. Aber das steht auch alles in meinem Fädchen "Liebe und Hass", und in meinem Tagebuch, im Geschlossenen...

    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hi Susanni,
    ich habe auch schon oft versucht mich zu trennen. Aber letztlich blieb es doch dabei. Ich bin 61 und wenn ich zurueckdenke, was ich alles haette aendern koennen, waere ich nur konsequent geblieben, waere mir mein Martyrium mit meinem trinkenden Mann der letzten 12 Jahre sicher erspart geblieben.
    Ich habe mir mein Leben im geschlossenen Bereich aufgeschrieben und fange jetzt an, mich zu loesen und zu begreifen.
    Tu jetzt etwas fuer Dich und warte nicht zu lange. Das Leben geht schnell vorbei.
    LG Barcelona

  • Hallo Susanni,

    ich habe es nur geschafft, mich emotional zu trennen, als ich einsah, dass ich nur noch an einer Illusion klammerte, und das ist sehr schmerzhaft, sich das bewusst und ehrlich zuzugeben.
    Irgendwie wollen wir doch alle gerne Illusionen und Träumen pflegen, was wären wir ohne unsere Hoffnungen, ohne unsere Träumen, und ohne unsere Illusionen.
    Aber die Realität erträgt keine Träumen und keine Illusionen...die Realität aber machen wir uns selbst, tagtäglich....

  • hallo susanni,

    dein titel könnte meiner sein...

    ja,ich habe mich von meiner grossen liebe getrennt. wie du hier lesen kannst haben wir ja alle ähnliches erlebt.
    dennoch wird dir niemand sagen könne wie lang dein weg sein wird.mein weg war lang.ich denke es kommt darauf an wie du an dir selber arbeitest und erkanntes oder erlerntes auch umsetzen kannst.das alles braucht zeit.ich bin einige jahre in eine shg gegangen für angehörige und dann irgendwann hat sich da was angefangen in mir zu bewegen und so ging es langsam vorwärts.bedenke,jede entscheidung die du triffst musst du auch aushalten können.das war auch für mich nicht immer leicht.
    ich habe es geschafft loszulassen,gott weiss wie.
    auch du wirst deinen weg finde.viel kraft und liebe grüsse kathrin

  • Hallo,
    ich hab es geschafft,ich bin tatsächlich umgezogen.
    Was für eine Last ist von mir abgefallen,jetzt fühl ich mich endlich wieder sicher.
    Es sind jetzt genau 3 Monate von meinem Entschluss,mich zu retten bis heute.
    In dieser Zeit habe ich mehr geschafft als während der ganzen 5 Jahre Beziehung mit meiner GROßEN LIEBE.
    Aber ich bin natürlich noch mitten im Prozess....gestern musste ich lesen,dass mein ex über twitter verbreitet,was ich alles mitgenommen habe.
    Da spüre ich noch ganz viel Verletztheit bei mir....er regt sich über materielle Dinge auf,aber in den ganzen 3 Monaten kein bischen Nachdenken über uns.
    Wird sicher noch was dauern,bis ich das,was war,akzeptieren kann.
    Vor allem muss ich auch mir verzeihen,dass ich so lange so blind war und ich in dieser Zeit vieles falsch gemacht habe.
    Aber ich gucke wieder nach vorn,ich will wieder leben,ich habe endlich keine Angst mehr vor dem nächsten Tag.
    Ich habe mich an was geklammert,was es gar nicht gibt,wie schrecklich.
    Grüße von Susanni

  • Hallo Susanni,

    herzliche Gratulationen, und nimm es nicht zuschwer, wenn dein Mann negative Sachen über dir verbreitet, die Leuten, die sowas lesen haben auch eine eigene Meinung und wenn sie keine haben, vergessen sie es sicher so schnell, wie sie es gelesen haben.
    Das Leben ist ein Bumerang, jeder bekommt zurück, was er mal geworfen hat....

  • heute morgen bin ich wach geworden....und all die alten,schlechten Gedanken und Gefühle waren da.
    Auslöser war eine Kleinigkeit...hat was mit Geld zu tun.
    Obwohl ich IHM mein gesamzes Erbe während der Ehe gegeben gabe(Schulden,sinnlose Investitionen,ER war außerdem lange nicht krankenversichert),und alle guten Bekannten und Freunde das wissen,tut er jetzt so,als würde er doch immer alles bezahlen.
    Ich frag mich,warum ich dann von hartz 4 lebe und einen Job für 7€Stundenlohn angenommen habe?
    Oh,Mann.
    Naja,ein Freund sagte was von,ex Mann wäre seinen Verpflichtungen ihm gegenüber nachgekommen.
    Klar,er will vor den anderen immer als der Gute dastehen.
    Aber bei mir ging´s im Kopf dann ab:
    Hast du ihm Unrecht getan?
    Hast du ihn kaputt gemacht und deswegen mussten die Kinder leiden,die Hunde weg und aus unserer gemensamen Zukunft ist nix geworden?
    ICH wusste ,dass er trinkt,von Anfang an.
    Ich dachte,wegen mir hört er auf.Aus Liebe.
    Ich kannte die Alkoholkrankheit nicht.
    Ich hätte nach 3 Monaten wissen müssen....das wird nicht gut.
    Ich hätte mir und den Kindern viel Schlimmes ersparen können.
    Ich habe so lange krampfhaft an dieser sinnlosen Beziehung festgehalten,hatte Phasen,in denen ich mich selber betrunken habe,um nix mehr zu fühlen.
    Ich habe es nur geschafft,zu gehen,weil ich wusste,dass ich sonst nicht mehr lange lebe.
    Ich war dabei,mich selber zu zerstören...weil ich nur noch dachte,ich bin alles schuld.
    In den letzten Monaten der Beziehung merkte ich dann,dass ich ja gar nicht soooo Sch... sein kann,ich kam in meinem neuen Job gut zurecht,ich hatte keine Probleme mit anderen Menschen,die ich wieder angefangen hatte zu kontaktieren,....nur Zuhause wurde ich als völlig gestört eingestuft.
    Heute weiß ich,dass wenn Er "wegwn mir"das Haus verließ....er ja nur wieder einen Grund hatte,tagelang zu saufen.
    So,jetzt bin ich etwas abgekommen vom Thema.
    Ich hab nach der Trennung ja soviel geschafft...und doch merke ich,wie sehr ich darunter leide,dass er alles mir anlastet,dass er NIE daran gedacht hat,was zu ändern,auch als ich endlich konsequent war.
    Er lebt so weiter wie vorher...er verwendet sehr viel Energie darauf,als liebenswerter mensch rüberzukommen.....ER musste mich ja schlagen,weil ichsooo schlimm war.
    Seit der Trennung kein Gespräch über die Klärung von äußeren Dingen...er ist einfach abgehauen,wie meine Tochter sagt.
    Schnell fühle ich mich noch schuldig und würde am liebsten der Welt erklären,wie alles WIRKLICH war...in den ganzen Jahren hab ich ja selber immer gesagt,ich hab wohl psychische Probleme,der Ex ist doch so ein Guter.
    Natürlich habe ich nie mit jem.geredet über meine Not,meine Ängste,meine Enttäuschung.
    ob ich vll übertreibe?
    Wenn´s mir so geht wie jetzt,will ich wieder die gesamte Verantwortung für das ganze Drama übernehmen....er hat immer zum Saufen gestanden,tut er ja noch heute;er hat nie schöne dinge unternommen,er hat eben einfach sein Leben gelebt wie vorher als er pleite alleine jahrelang in seinem Dreck gesessen hat.
    Also war es doch mein Fehler,mich auf ihn einzulassen!??
    Wennich allerdings auf das gucke,was ich geschafft habe,seit dem ich von ihm getrennt bin,alll mein Lebenswille,der verschwunden war,er ist wieder da.
    Trotz hartz 4 habe ich weniger Existenzängste als mit ihm zusammen.
    Ich denke wieder nach vorne,das hatte ich verlernt.
    Ich hab mich nur noch wie eine alte Frau gefühlt,die auf das Ende warte.
    Und deshalb,trotz meinen momentanen Krise,möchte ich allen Mut machen,den Schritt aus diesen seelischen Gefängnissen zu wagen,wenn sie dabei sind,unterzugehen.
    Es sind so viele gute Dinge und Energien in euch....ihr habt sie bestimmt nur vergessen.
    Hinzufügen muss ich,dass es für mich nicht möglich war,MEINS in dieser Beziehung zu leben,dazu waren meine Gefühle für diesen Mann zu stark.
    Ich bin jedesmal fast zusammengebrochen,bei diesen Trinksituationen.
    Ich habe auch gedacht,wenn ich gehe,bricht die Welt zusammen.
    Das Gegenteilwar der Fall.
    Obwohl es äußerlich schwer ist und ich leide....ich hatte mir soo gewünscht,mit ihm glücklich mein Leben zu teilen.
    Schönen Sonntag
    Susanni

  • Hallo Susanni,

    für jede negative Gedanke, die jetzt aufkommt, musst du dich eine neue positive einpflanzen, deine negative Gedanken machst du dich, und genau so wie du sie dich machst, kannst du sie dich auch stoppen und ändern.
    Einfach ist es sicher nicht aber ich bin sicher, du wirst es schaffen!

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