Hallo zusammen.
Ich freue mich einerseits im FORUM schreiben zu können, andererseits ist der Anlass um so trauriger.
Meine Frau ist seit fast 20 Jahren Alkoholikerin. Anfangs, als wir uns kennen lernten ist es mir nur aufgefallen, weil Sie mich ohne Probleme unter den Tisch trinken konnte. Aber bald wurde die Situation deutlicher und Sie bat mich um Hilfe. In meiner Naivität "alles zu können" habe ich Ihr hier meine Unterstützung gegeben. Es gab Perioden von langer Enthaltsamkeit. Das war vor 10 Jahren. Ihre längste trockene Periode hatte Sie, als Sie mit unserem Sohn schwanger war. Und auch noch viele Monate danach. Das war vor 5 Jahren.
Vor 2 Jahren wurde dann die Situation unerträglich. Täglich 3-4,5 Liter Wein aus Tetra-Paks. Viel Streit, viel Geschrei, Polizei im Haus. Selbstmordgedanken und Versuche bis hin zu Handgreiflichkeiten und Schläge mir gegenüber.
Anfang letztes Jahr hat Sie dann mit unserem Sohn eine Langzeittherapie für Frauen besucht. 3 Monate. § Monate in denen Sie wieder zur liebevollsten Frau wurde. Und auch habe ich Sie so schätzen gelernt. ICh war auch bei einem Partner-Seminar damals.
Leider wurde Sie bereits 1 Woche nach det Langzeit rückfällig. Ich habe damals sofort meine Sachen gepackt und das Haus verlassen. 3 Monate waren wir getrennt. Mehr eine Qual für unseren Sohn als für mich oder für Sie.
Wir sind dann von Ihrem Elternhaus weg gezogen, weil wir in der Distanz herausgefunden haben, dass die örtlichen Gegebenheiten Hauptursache in den letzten 15 Jahren waren.
Aber auch hier in der neuen Wohnung trank Sie zunehmend. Immer wieder diese Lügen. Streit, Schreien und Selbstmord wieder.
Vor 10 Tagen habe ich dann die Polizei gerufen, weil Sie sich vom Balkon stürzen wollte. In Ihrem Zustand ist Sie aber glücklicherweise nicht nach vorne, sondern zurück auf den Balkon gefallen. Jedenfalls hat die Polizei in die örtliche Psychatria eingewiesen.
8 Tage war Sie dort. Sie wurde mit guter Prognose nach 7 Tagen Entgiftung statt nach 14 Tagen wieder entlassen. Und wieder bin ich auf die ganzen Lügen reingefallen. "Nie wieder will ich so was erleben! - "Jetzt klappts es wirklich!" waren die Aussagen.
Bis heute... 4 Tage später... wieder eine Flasche Wein. Und wieder alles vor dem Kind. Ich ertrage es nicht mehr und unser Sohn auch nicht. Er ist 5. Ich habe mir fest vorgenommen Morgen zum Jugendamt zu gehen und die das vorläufige Sorgerecht zu beantragen. Alles andre wäre unverantwortlich von mir wenn ich mich trenne. Was, wenn etwas passiert während Sie wieder betrunken ist??? NEIN.
Einen Familienanwalt habe ich auch schon.
Nun habe ich hier mal meine ganze Geschichte in kurzer Fassung geschildert. Eines steht fest: ICH kann nicht mehr.
Vielleicht könnt Ihre mir Tipps aus der Erfahrung geben. Vielleicht schreibt Ihr einfach mal Eure Meinung. Ich freue mich, dass ich hier sein darf.
LG Spacy