Wieder ein Mal, 5 Tage danach

  • Hallo ihr

    Also wir sind jetzt 23 Jahre zusammen. Aber die Übellaunigkeit vor ihrem "Weiblichen Defizit Syndrom", wie meine Tochter zu sagen pflegt :D , hat erst vor 4 Jahren angefangen.
    Und nein ich wollte niemanden Diskriminieren.

    Nicht gut drauf bedutet im konkreten Fall.
    2 Leute Krank, darunter mein Kutscher, Dachstuhl musste heute fertig sein ( Ist er auch ), der Kranfahrer hatte abgesagt. Also musste alles mit Seilzug hochgesogen werden.
    Dann kommst du nach Hause und die Holde fährt die Krallen aus. Da kann man schon mal die Laune verlieren.
    Dennoch habe ich weder an Alkohol gedacht noch hat sich mein Suchtgedächtnis gemeldet. Das war gestern das einzig Gute an dem Tag, wenn ich das so im Nachhinein betrachte. :lol:

    Ansonsten alles im Lot.

    Tag 15, trockene Grüße der Jabo

  • Hallo Jabo,
    sieh es mal so: Wenn Deine Frau die restlichen 3 Wochen außerhalb des "Weiblichen Defizit Syndroms" :wink: eine ganz Liebe ist, dann hast du mehr Glück als so manch anderer deiner Geschlechtsgenossen! :D:lol:
    Sorry, konnts mir nicht verkneifen...

    Der tägliche Wahnsinn braucht Strategien, hast du dir da schon einen Notfallkoffer gepackt? Was hast du noch verändert in den letzten 10 Tagen?
    LG, murmeltier

  • Hallo murmeltier

    Hast ja recht. Ist auch jedes Mal anders, mal heftiger und manchmal nicht ganz so schlimm.

    Notfallkoffer, ja den gibt es. Was ist drin?
    Im Moment nur ein Handy, Bild meiner Kinder und eine Visitenkarte von mir.
    War bis jetzt noch nicht nötig das Ding auf zu machen.

    Verändert habe ich, für mich erst mal keine Richtfeste :) , nicht zum Fußball gehen :( , Freundeskreis lichten, einen Wutbaum aufgestellt :lol: , Seminare im Suchtberatungszentrum und das Forum.
    Mal sehen was noch kommt.

    Tag 16, trockene Grüße der Jabo

  • Hallo ihr

    So das Stress WE ist vorbei.
    Ich habe fast das ganze WE im Büro verbracht, meinem Söhnchen beim Fußball zugeschaut (5:1 gewonnen) und nicht über die Wortwahl meiner Frau nachgedacht.
    Zum Richtfest war mein Vorarbeiter, er hat beim Bauherren einen positiven Eindruck hinterlassen.

    Tag 19, trockene Grüße der Jabo

  • Hallo Karsten

    Ehrlich gesagt nicht so toll. Es ist auch immer gute Werbung und es kommt häufig vor, dass wir neue Kunden gewinnen . Von daher ist es doof, weil manche Interessenten sich auch über Preise erkundigen.
    Dazu kann und soll mein VA auch nicht viel sagen. Der Erstkontakt ist oft sehr entscheidend.
    Naja was soll´s, mal sehen wie das weiter läuft. Vieleicht werde ich meinen VA noch eine Betriebswirtschaftliche Ausbildung zu kommen lassen. Immerhin ist der Kerl Meister. Hat aber schon seit Jahren keine Angebote geschrieben. Muss ich alles noch mal Überdenken.

    trockene Grüße der Jabo

  • Hallo Jabo, so nebenbei,
    wie wärs damit, wenn er Flyer austeilen würde? Oder so Visitenkarten?
    Du bist dann telefonisch erreichbar.?

    Vlt. als Tip? Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti

    Flyer habe ich ganz am Anfang verteilt. Da war ich noch Einzelkämpfer. Zäune gebaut und Hauseingangstüren Aufgearbeitet.
    Jetzt bringt sowas keine Resonanz mehr.
    Wir versuchen mit Qualität und Kundenzufriedenheit zu Punkten.
    Großaufträge, mache ich nicht mehr. Das hat mich vor 3 Jahren so reingerissen, dass ich hätte Privatinsolvenz Anmelden müssen. Meine Frau Mama und ihr Lebensgefährte haben mir da geholfen.
    Seit dem setzte ich auf Mund zu Mund Propaganda und nur noch Privatkundschaft oder kleinere Imobilienfirmen.
    Für diesen Winter habe ich auch schon eine gute Baustelle und nebenbei noch eine gute Idee.

    Aber danke für das Angebot.
    Du hast wohl Ahnung von sowas?

    trockene Grüße der Jabo

  • Hallo ihr.

    So ein dämliches Wetter! Musste heute im Vollkörperkondom Arbeiten. Is wie Sauna.
    Ansonsten alles im grünen Bereich. Morgen noch mal ran ans Holz und dann ist erst mal bis Dienstag Büro angesagt.

    Die Woche war ich zum Einzelgespräch im SBZ. Hm, die Frau war ja noch Verrückter wie ich.

    Tag 23, trockene Grüße der Jabo

  • Hallo Jabo!

    Hab deine Antwort leider erst jetzt entdeckt!
    Die Sache mit den Flyern kenne ich vom Ehrenamt. Das war für unser Orchester Vorstellung, Einladung und Info rundum. Oftmals verteilt lernten doch viele Menschen uns kennen und schauten bei uns rein.
    Auch kenne ich die Flyergeschichte von Arbeitslosen, die sich damit verkaufen sollen. :roll: In "speziellen" Kursen gelernt, sollten sie sich eben damit vorstellen.

    Aber Mundpropaganda ist doch das Beste! Finde ich auch.
    Gut, dass du auch für den Winter eine Verdienstmöglichkeit hast.
    Als Chef trägst du da schon ne große Verantwortung.
    Da schicke ich dir gleich mal ne Portion Kraft rüber, dass die nächste Zeit auch gut über die Bühne geht!

    Mhm, das Gespräch im SBZ! Vlt. solltest du es nicht überbewerten. Oder dir vlt. einen eigenen Therapeuten suchen. Der dir zusagt.
    Da muss schon ein gutes Miteinander sein, sonst kommt nichts bei raus.

    So, jetzt mal wieder genug. Ich komme doch wieder ins Schwafeln. :roll:

    Schönen Abend noch, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Jabo,
    ich hab mich lange Zeit hier nicht mehr blicken lassen, aber hab mal deine "Geschichte" gelesen. Musste ein bischen schmunzeln. Manche Passagen kommen mir doch sehr bekannt vor. Es freut mich für dich das du jetzt schon 5 Wochen geschafft hast. Ich habe in der Anfangszeit meiner Trockenheit oft abends im Bett gelegen und mir vorgestellt wie ich mich jetzt mit Alk fühlen würde. Und dann hab ich mich gefreut. Ich wußte das ich gar nichts gefühlt hätte. Aber jetzt kann ich wieder fühlen, auch wenn es manchmal hart ist. Ich bin klar, bin bei mir, und das macht mich stolz. Freu dich über jeden trockenen Tag.
    LG Chaosimleben

    Es war ein Donnerstag und ich habe entschieden: Mein Leben muss sich ändern!

  • Hallo an Alle

    Entschuldigt das ich mich so lange Zeit nicht gemeldet habe.
    In den Letzten Tagen war ich schwer am kämpfen nicht zu Trinken und ich kann noch nicht sagen ob ich diesmal gewinnen werde.
    Was sind die Gründe dafür. Nun das ist recht vielschichtig.
    Zum einen die Arbeit, Kunden, Geschäftspartner die nicht zahlen wollen oder können. Ich dadurch vor der Entscheidung stehe jemanden zu entlassen, um die Betriebskosten etwas zu senken. Da meine Mitarbeiter, was die Bezahlung betrifft, an erster Stelle stehen. Schaue ich wieder mal in die Röhre. Naja was soll´s, das ist halt Unternehmerisches Risiko.
    Durch den ganzen Stress mit der Arbeit, leidet natürlich das Familienleben sehr stark. Da meine Frau nun einen Großteil der Rechnungen bestreiten muss, worüber sie in keinster Weise Begeistert ist. Hat das zum Aufbrechen eines, schon seit Jahren schwelendem, Konflikt geführt. Den wir unter den derzeitigen Spannungen auch nicht Lösen werden. Ohne diesem Theater war das schon schwer genug. Nur jetzt scheint es aussichtlos zu sein.

    Früher habe ich mir bei ähnlichen Situationen die Kante gegeben. Bin ihr aus dem Weg gegangen, habe die Vorwürfe ertragen, geschworen es passiert nicht wieder usw. Was ich nicht getan habe, ist darüber zu reden oder zu schreiben. Mit meiner Frau eh nicht, Selbsthilfegruppe war ich ( die Spiritualität und Gott sind nicht für mich ) und jemanden anders wollte ich da auf keinen Fall mit reinziehen. Außer einzig meinen Kameraden vom Bund, der leider nicht mehr unter uns weilt. Mir aber ganz dolle fehlt.

    Ich hoffe das mir das anonyme beschreiben meiner Gefühlswellt etwas Linderung verschafft. Da ich ja verstanden habe "Saufen ist nicht die Lösung".
    So das wars erst mal, die Arbeit ruft.


    Tag 44, Noch trockene Grüße der Jabo

  • hi Jabo,

    sorry, aber das kommt bei mir so an, als würdest du gerade ganz gepflegt deinen nächsten vollrausch einleiten.

    was fällt mir an deinem post auf?
    - du spielst ganz offen damit, "eventuell" rückfällig zu werden. das ist bei alkoholikern sehr oft ein versprechen, es aus zu tun. deine entscheidung.
    - du suchst gründe, um eine rechtfertigung zum trinken zu haben. die gründe hast du schon gefunden und benannt.
    - du agierst noch nass in dem du weiter den weg des einzelkämpfers nimmst, der sich keine tatsächliche hilfe bei der bewältigung eines problems holt, sondern versucht, das geschehen mit sich selbst auszumachen.

    denk einfach mal darüber nach, warum das bei dir so ist.

    andere alkoholiker haben auch den arsch voll problemen, und sie saufen trotzdem nicht, sie beschäftigen sie gar nicht mit dem gedanken an das trinken.

    warum ziehst du ausgerechnet das saufen als erstes in erwägung, anstatt nach lösungen für dein problem zu suchen - auch, wenn diese lösung beinhaltet, jemand entlassen zu müssen? ein dauerzustand kann so ein rumeiern ja doch nicht sein/werden.

    oder fühlst du dich damit etwa wohl?

    also, ran an den speck! von alleine fliegt keinem die zufriedene trockenheit zu, jede(r) muss dafür sein leben verändern - und die einstellung dazu...
    cu
    MrHardcore

  • Hallo MrHardcore

    Genau das will ich doch nicht.
    So habe ich das doch bisher gehandhabt. Alles in mich Rein fressen bist der Druck zu groß wird und sich dann mit der Sauferei entlädt. Dem will ich doch vorbeugen.
    Das was du beschreibst, soll doch nicht mehr mein weg sein. Darum teile ich es doch hier mit um nicht dieselben Fehler der Vergangenheit zu machen.

    Für mein Betriebskosten Problem habe ich schon eine Lösung. Ein befreundetes Unternehmen, nimmt 2 meiner Leute bei sich auf. Die Können da am Montag anfangen. Solange bist es meiner Firma besser geht. Mit den Jungs habe ich schon gesprochen. Sie sind einverstanden. Das Problem ist schon mal gelöst.

    der Jabo

  • Zitat von Jabo

    Alles in mich Rein fressen bist der Druck zu groß wird und sich dann mit der Sauferei entlädt.


    Hallo,

    bei mir hat sich beim Saufen nie was entladen, ich konnte höchstens ein Verschieben erreichen und meistens war nach dem Saufen alles noch schlimmer, weil das dazu kam.
    Sonst kann ich MrHardcore zustimmen. Das sieht mir verdächtig so aus, als wenn der Rückfall im Kopf schon passiert ist und nur noch der Griff zur Flasche fehlt.
    Das soll kein persönlicher Angriff oder eine Unterstellung sein, sondern nur ein Hinweis, der auf Erfahrung beruht.

    Schönen Tag

    H.

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Jabo,

    du schreibst:

    Zitat

    Früher habe ich mir bei ähnlichen Situationen die Kante gegeben

    und sagt ja damit an, dass du es Heute anders machen willst. Das ist ja schonmal gut.

    Du beschreibst, wie aussichtslos die Situation ist und fährst dich meiner Meinung nach vollends selber an die Wand. Wo läge ein Ansatz, wie du diese Situation aushalten wenn nicht sogar ohne Alkohol lösen kannst ?

    Mir helfen so einfach Dinge wie Joggen, oder ewig lange Spaziergänge wenn die Kraft zum Joggen nicht reicht, den Tränen einfach freien Lauf lassen, ein Saunabesuch... irgendwas was mir ALLEINE halt gut tut, meinen Druck zu lösen.

    Konntest du dir bisher Alternative erarbeiten, die dir hilfreich sind um den akuten Druck zu nehmen?

    Maria

  • @ HansHa

    Bei genauerer Betrachtung von dem was ich geschrieben habe. Sieht es danach aus, als wolle ich einen möglichen Absturz rechtfertigen und ihn vor mir selbst begründen. Und nein ich nehme es nicht persönlich. Es ist doch gut das hier der Zeigefinger gehoben wird.

    @ Karsten

    Das ist doch genau das warum ich nicht dauerhaft Trocken bin.
    Ich versuche doch gerade, mich zu öffnen, mich euch Anzuvertrauen. Also habe ich doch für mich Warnsignale erkannt und hoffe auf die die Kriese heil zu überstehen.

    @ Maria

    Ich danke dir das du meine Worte so verstanden hast wie ich es auch gemeint habe. Das tut gut und ich schreibe anscheinend doch nicht so chaotisch, wie ich es schon fast angenommen habe.
    Über deine Vorschläge werde ich nachdenken ob das was für mich wäre.

    der Jabo

  • Hallo Jabo,

    das freut mich, dass ich dich erreichen konnte.

    Nur nachdenken alleine reicht natürlich nicht ;-).... zumindest bei mir war das so. Ich musste mir schon gezielt was vornehmen und mich gegen den inneren Schweinehund auflehnen, der mir sagen wollte, hat alles eh keinen Zweck.

    Das erfordert wiederum einen langen Atem und Geduld.

    Deswegen konkret nochmal nachgefragt:

    Was würde dir helfen... kannst du auf was zurück greifen oder brauchst du Ideen von außen? Dann frage einfach drauf los... bin mir sicher, dass einiges an Vorschlägen zusammen kommen würde.

    Jeder Mensch tickt ja schließlich anders und hat andere Dinge, die persönlich gut tun.

    Würde mich schon interessieren, was es für dich ist... vielleicht bringst du mich dadurch ja auf neue Ideen :-).

    Maria

  • Hallo Maria

    Ich habe auf dem Hof in der Firma, einen Pappelstamm stehen. Als Ziel für eine Wurfaxt. Das ist kurzfristig zum Abbau von Aggressionen und Wut ganz nützlich.
    Ist aber auch letzten Endes wie beim Saufen nur eine Kurzfristige Lösung, da es die Probleme nicht löst.
    Ich weiß das der Umgang mit unserer Krankheit viel Geduld erfordert, bis man den Weg für sich selbst aus dem Teufelskreis gefunden hat.
    Das komische ist. Ich kann für andere Probleme lösen, kämpfen bis zum umfallen. Nur wenn es um mich geht, bin ich innerlich wie erstarrt. Oder anders gesagt, ich nehme mich nicht so wichtig. Für mich ist die Familie, meine Jungs auf Arbeit und bis vor kurzem noch mein Fußballverein, wichtig.
    Aber irgend wie drehe ich mich da im Kreis. Weil ich natürlich als Problemlöser gerne in Anspruch genommen werde. Aber sollte es zu einem Rückfall kommen, wie schon geschehen, bin ich für meine Frau nur ein Egoist. Der nur an sich selbst denkt.
    Im Moment habe ich keine Vorstellungen, was ich mir Gutes tun könnte um das Suchtgedächtnis zum Schweigen zu bringen.


    der Jabo

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