führerschein job und familie versoffen

  • Hallo!
    Ich finde, Ihr geht gar nicht so recht auf das ein, was allesweg schreibt. Im Gegenteil, wird er von Euch die ganze Zeit eher zurecht gewiesen. Ich meine aber, er ist in einer Phase, wo er noch nicht die Strukturen hat, die er braucht, weil er seine Gedanken erst ordnen muss. Die Menschen sind unterschiedlich. Ihr hattet ja schon zweimal den Veracht, das er nicht trocken ist. Das kann man so nicht sagen. Aber nach meinem Empfinden, fehlt es noch bis zur letzten Entscheidung, nie wieder zu trinken und ich empfinde ihn auch als labil. Ich weiss nicht, ob ihm in seiner Situation diese Massregelungen etwas bringen. Meiner Meinung nach benoetigt er beides, die Bausteine und einen Gespraechspartner. Ich meine auch, er muss uns nicht alles so detailliert erzaehlen, aber da ist offensichtlich ein sehr grosses Beduerfnis.

    -> allesweg, das Gespraech mit dieser Freundin hat Dir nicht wirklich etwas gebracht, oder?
    Nochmal zum Thema Einsamkeit! Eins empfinde ich persoenlich ganz stark! Alkohol macht einsam! Es veraendert den Menschen auch in Gesellschaft und im Grunde genommen hat jeder nur noch seine koperperliche Befriedigung durch den Stoff im Kopf. Man kann die Dinge nicht mehr richtig sehen und wie Du ja auch schon festgestellt hast, man macht sooo viel kaputt. Es laesst einen traege und gleichgueltig werden, an den Problemen und an der Beziehung zu arbeiten. Wenn Du Dich zuknallst und ins Bett legst (was ich auch frueher gemacht habe), dann machst Du einfach nur zu und arbeitest gar nichts. Mich hatte das sogar total depressiv und verzweifelt gemacht. Das halte Dir immer vor Augen. Was passiert, wenn Du Dich verkriechst...

    LG
    Flor

  • Hallo Flor,

    es ist ja ehrenhaft das du Partei für Allesweg ergreifst . Nur ist er wohl selbst groß genug um das zu beurteilen und ich weiß auch nicht woher du die Qualifikation hast, es von der Ferne zu beurteilen. . Es ist auch nichts neues das sich zwei "Frisch trocken werden wollende" unterstützen . Nur leider , nimm mir das mal nicht übel, fehlen da Erfahrungen . Denn mit Meinungen und Wunschdenken, sich das herauspicken, was einem passt ,wird seltenes einer trocken. Zwei ertrinkende retten sich schlecht .

    Wir betreiben hier Selbsthilfe, für eine Krankheit die tödlich endet, wenn sie nicht gestoppt wird. Wir helfen , das jeder für sich , selbst.

    ich konnte selbst am Anfang den Umfang gar nicht beurteilen , ich war noch im Denken Nass. Ich wusste nichts vom Suchtgedächtnis und dachte ähnlich. Nach 12 Wochen , wiedereinmal eine Trinkpause, wurde ich des bessern belehrt. Rückfall mit absoluten Tiefpunkt.

    Hallo Allesweg,

    schön das dich deine Freundin unterstützt. Nun hast du sehr viel Post bekommen, da lohnt es sich doch mal wirklich erst zu reflektieren . was meinst du?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • glück auf nochmal allesweg

    die flor hat mich auf einen gedanken gebracht
    einsamkeit + gesprächspartner
    hast du dich schonmal nach ner passenden shg umgeschaut? ich weis das es fast überall welche gibt wo die möglichkeit besteht das leute ohne führeschein von anderen zur gruppe geholt + wieder nach hause gebracht werden
    in ner shg sollten doch wohl alle trocken sein + im persönlichen gespräch lassen sich missverständnisse besser + schneller aufklären/ausräumen < sprich mal mit deinem therapeuten drüber

    wenn ich dich lese wird für mich ganz deutlich das du nich wieder saufen willst - ich denk du hast sogar richtig angst davor
    + guck mal hier: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…topic14450.html da steht einiges was hilft n rückfall zu vermeiden - vieleicht kannst du dir ja was abgucken

    das wichtigste = nich trinken da hast du vollkommen recht - für alles andere brauchts zeit geduld + hilfe (n teil hilfe findest du im forum) nimm dir was du brauchen kannst + überleg dir gut wie dus umsetzen willst - du bist für dich trocken

    trockene zeit + gelassenheit (auch wenns noch schwerfällt)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Zitat von HansHa

    Wenn Du auf alles die passende Antwort hast, wird es Dir ja bald wieder gut gehen und Hilfe braucht es dann auch nicht.

    By

    Mir wird es vieleicht so bald nicht wieder gut gehen. Bitte verate mir was ich deiner Meinung nach verbessern kann. Ich bin für jede meinung und kritik dankbar.

  • Hallo Manfred,
    und ich danke dir für deine antwort.
    Ich werde mir deinen Rat beherzigen strukturierter zu schreiben.
    Zu den Fragen. Also Frage 1: Es fühlt sich nicht gut an dass zu denken aber ich gestehe mir ein dass ich nicht kontrolliert trinken kann und ich ein alkoholproblem habe.

    Zu der Frage 2 ich habe mir die grundbausteine diese Tage durchgelesen.

    Ich beachte sie ja auch ich war beim arzt. Morgen muss ich nochmal hin und er kontolliert dass ganze. Neue hobby`s suche und unalkohlische freizeitaktivitäten bin ich am gestalten. Aber ich kann mich zur Zeit nur sehr schlecht drauf einlassen weil mir nichts spass macht.
    Ich bin offen zu meinen Mitmenschen und berichte ihnen davon und wieso ich nicht mehr kommen möchte.
    Unterstützung von meinem Umfeld bzw Familie habe ich nicht mehr. Da sich viele abgewendet haben oder nicht mehr auf der Welt sind.
    Ich besuche auch einen Therapeuten wegen der Geschichte und den Austausch und erfahrungen mit gleichgesinnten suche ich hier. Dass wird bestimmt nicht ausreichen aber in dieser gruppe die ich mal besuchte hatt mich aber ein wenig entäuscht.
    Ich würde mir auch gerne so ein Notfallköfferschen basteln wo ich dinge reintue wofür es sich lohnt und wenn mich der Rappel packt ich draufgucken kann. Aber ich wüsste nicht wen bilder oder so von menschen die mir wichtig sind...Außer vieleicht ein bild vom sportplatz.
    Dass umstrukturieren dess umfelds wird sich dann wohl die Zeit darauf belaufen müssen dass ich niemanden mehr sehen kann...

    Danke Stefan

  • Zitat von Flor

    Hallo!
    Ich finde, Ihr geht gar nicht so recht auf das ein, was allesweg schreibt. Im Gegenteil, wird er von Euch die ganze Zeit eher zurecht gewiesen. Ich meine aber, er ist in einer Phase, wo er noch nicht die Strukturen hat, die er braucht, weil er seine Gedanken erst ordnen muss. Die Menschen sind unterschiedlich. Ihr hattet ja schon zweimal den Veracht, das er nicht trocken ist. Das kann man so nicht sagen. Aber nach meinem Empfinden, fehlt es noch bis zur letzten Entscheidung, nie wieder zu trinken und ich empfinde ihn auch als labil. Ich weiss nicht, ob ihm in seiner Situation diese Massregelungen etwas bringen. Meiner Meinung nach benoetigt er beides, die Bausteine und einen Gespraechspartner. Ich meine auch, er muss uns nicht alles so detailliert erzaehlen, aber da ist offensichtlich ein sehr grosses Beduerfnis.

    -> allesweg, das Gespraech mit dieser Freundin hat Dir nicht wirklich etwas gebracht, oder?
    Nochmal zum Thema Einsamkeit! Eins empfinde ich persoenlich ganz stark! Alkohol macht einsam! Es veraendert den Menschen auch in Gesellschaft und im Grunde genommen hat jeder nur noch seine koperperliche Befriedigung durch den Stoff im Kopf. Man kann die Dinge nicht mehr richtig sehen und wie Du ja auch schon festgestellt hast, man macht sooo viel kaputt. Es laesst einen traege und gleichgueltig werden, an den Problemen und an der Beziehung zu arbeiten. Wenn Du Dich zuknallst und ins Bett legst (was ich auch frueher gemacht habe), dann machst Du einfach nur zu und arbeitest gar nichts. Mich hatte das sogar total depressiv und verzweifelt gemacht. Das halte Dir immer vor Augen. Was passiert, wenn Du Dich verkriechst...

    LG
    Flor

    Hallo Flor,

    du hast recht ich bin in einer Phase wo ich meine Gedanken sammeln muss und ich noch nicht die Strukturen habe. Mir fehlt auch ein gesprächspartner der nicht trinkt. Am samstag fahre ich zu meinem Stiefvater der ist auch trockener alkoholiker um einfach mal mit ihm zu sprechen.
    Aber ich habe angst jetzt zu vereinsamen und ich möchte jetzt nicht meinem umfeld die finger in die Wunden legen und sagen hey wenn ihr nochwas mit mir zu tun haben möchtet dürft ihr alle nichts mehr trinken.

    Und ich trinke wirklich nicht zur Zeit davon würde es nicht besser.

    Dass gespräch hatt mir wenig genützt und ich habe auch dass gefühl dass sie sich durch meine Sitution nur versucht in den Vordergrund zu schieben...
    Und zu dem Thema dass sich in der Gesellschaft alles darum dreht sich zu betrinken kann ich nur zustimmen. Es werden bewusst veranstaltungen ausgewählt für die wochendplanung um sich wegzuknallen. Viele menschen hörte ich sagen dann kann ich mich endlich wieder richtig besaufen...Dass denken hatte ich aber nur in meiner Jugend. Die letzten Jahre war es so dass ich mich darauf gefreut habe die menschen zu treffen und mich diesen zu Unterhalten. Es war auch nicht darauf ausgelegt mich wegzuknallen. Auch wenn freunde sich verabredeten zum besäufnis bin ich meistens garnicht hin oder habe nur so wenig getrunken weil ich dann ja garkein fehrnsehen oder nochwas zocken konnte wenn ich dann daheim war. Ich habe veranstaltungen immer aus dem Grund besucht um halt die leute zu treffen und aus meinem mund kam nie dann gebe ich mir jetzt richtig die kante. Auch während der Woche ich habe mich aufs we gefreut weil ich dann frei habe und was zocken kann oder mit meiner schwiegermutter schach spielen konnte oder halt die Zeit mit meiner Frau verbringen kann. Aufs saufen habe ich mich nie gefreut.
    Eigentlich hatte ich davor immer angst weil ich wusste was dann passiert wenn wir wieder mit Ihren bekannten unterwegs waren. Und dann war ich der jenige der es irgendwann nicht mehr kontrollieren konnte mir ist zu Zeiten alles über den Kopf gewachsen und dann habe ich auch mal losgelegt und werde ein ganz schrecklicher mensch.dass bereue ich so sehr...
    Im bett habe ich mich die letzten wochen auch verkrochen und du hast recht es macht depressiv...Früher war ich auch immer depressiv wenn ich was getrunken habe und dann habe ich mich geschämt aber ich habe mich dann einfach nur zurückgezogen weil ich angst vor der Reaktion derer menschen hatte die ich dann beschimpft habe und mir dass immer so leid tat....

    Lg Allesweg

  • Hallo Hartmut,
    ich wollte Dich nicht angreifen. Ich wollte auch nicht den Therapeuten spielen. Ich habe nur meine Meinung gesagt und mich am Gespraech beteiligt. Ich dachte, das wir in einem Forum sind und jeder irgendwie auch seine Empfindungen zu dem was jemand schreibt, aussprechen darf und aus den Antworten fuer sich selber noch etwas lernen darf. Dem ist aber wohl nicht so. Auch wenn es so klingt, ich bin nicht beleidigt, aber ich ziehe mich lieber aus dieser Expertenecke zurueck. Wie lange muss ich denn trocken sein, bis ich mich hier am Austausch mit Gleichgesinnten beteiligen darf? Ich war bereits mal 9 Monate trocken, aber solche Regeln sind doch anmassend. Wieso kann ich nicht der Meinung sein, das hier jemand neben der Struktur einen Zuhoerer braucht? Habe ich so unrecht? Ich habe zunehmend den Eindruck, ein gerade trocken gewordener Alkoholiker ist fuer Euch ein Unmuendiger. Ich schreibe doch nur, was ich (bzw. nicht) in seiner Situation tun wuerde.

    Gruss Flor

  • Zitat von allesweg

    Bitte verate mir was ich deiner Meinung nach verbessern kann. Ich bin für jede meinung und kritik dankbar.

    Ich kann leider nur sagen wie es nicht funktioniert, weil ich das oft genug versucht habe. Aber wenn Ihr Eure Erfahrungen selber sammeln wollt, ist das auch o. k. für mich.

    By

    Ich bin jetzt erwachsen - Trocken seit 18 Jahren (Mai 2005).

  • Hallo Silberkralle,

    dass mit ner passenden SHG möchte ich gerne mit meinem Therapheuten besprechen vieleicht gibt es eine mit menschen im meinem Alter.
    Ich habe wirklich angst etwas zu trinken. Die angst mein handeln nicht kontrollieren zu können und irgendwann wenn es mal wieder bergauf geht wieder alles zu verlieren. Ich habe mich einfach nicht im griff wenn ich was getrunken habe. Dass macht mir angst.

    Lg Allesweg

  • Hallo Stefan,
    ich weiss nicht, ich bin durch Hartmut sehr verunsichert. Ich soll hier keine Ratschlaege geben. Aber was soll ich dann schreiben? Ich bin halt nicht so er Typ, der nur Floskeln schreibt wie "Weiter so, nur zu, bleib dran." Ich spreche die Dinge so aus, wie ich sie sehe. Mir gefaellt, das Du Wert darauf legst, deswegen werde ich Dir weiter schreiben. Aber ein bisschen neutraler. Hartmut hat insofern vielleicht Recht, ich muss ein bisschen vorsichtiger sein, weil ich im gleichen Boot sitze wie Du.

    Deine letzten 3 Antworten auf die Fragen von Manfred klangen fuer mich sehr gut. Und Deine Angst ist bestimmt auch eine Hilfe, das erste Glas stehen zu lassen!

    Ich habe keine solche Angst, wieder zu trinken, weil ich (noch) nichts verloren habe. Aber ich habe etwas zu verlieren. Ich habe mir mit meinem Lebensgefaehrten ein neues Leben (ich bin ausgewandert) aufgebaut und hatte starke koerperliche Probleme nach 15 Jahren fast taeglichen Trinkens, die m i r Angst gemacht haben. Ich habe Angst davor, sehr krank zu werden bzw. an Leberzirrhose zu sterben und mein neues Leben nicht mehr leben zu koennen. Was ich bei Dir sehe, ist, das Du erst ein neues Leben finden musst, weil du alles verloren hast, was Bedeutung hatte. Das stelle ich mir sehr viel schwerer vor.

    Ich muss nun mit meiner Katze zum Tierarzt in den naechstgelegenen Ort (2 Stunden entfernt) fahren, hier gibt es keine ausreichende aerztliche Versorgung, auch nicht fuer Kleintiere... Wenn mir eine Ader in der Speiseroehre platzt, hilft mir hier niemand. Auch deswegen habe ich aufgehoert.
    Liebe Gruesse aus Suedamerika
    Flor

  • Hallo Allesweg,

    ich hoffe auch, das Mitstreiter wie Flor und Silberkralle nicht aufgeben und dir weiter schreiben - denn so, wie ich es aus deinen Beiträgen herauslese, scheint dieses Forum momentan der einzige Weg für dich zu sein, überhaupt mit Menschen zu kommunizieren. In deinem Umfeld gibt es wenig Personen, mit denen du "gefahrlos" zusammensein kannst und deshalb ist es wichtig, das dir hier Leute zuhören und dich unterstützen - auch, wenn es "unprofessionell" sein sollte.
    Laß dich nicht unterkriegen.

    Gruß
    kathleen

  • Hallo guten abend,

    Flor : Ich habe gelesen dass du in den anden wohnst und du dort weniger unterstützung durch therapeuten etc. erhälst dass stelle ich mir auch sehr schwer vor.
    Ich beherzige auch gerne die Ratschläge der älteren und erfahreren.
    Aber du hast recht Leichter würde mir die ganze geschichte fallen wenn zumindest nicht alles verloren gegangen wäre...
    Es ist schade dass du schon gesundheitliche schäden davontragen musstest. Soweit habe ich keine. Die ergebnisse von den leberwerten sind bei mir etwas erhöht und die leber ist verfettet. Was aber der arzt meinte in 12 wochen wieder normal sein müsste. Heute nochmals blutabnahme und kontrolle der leberwerte.
    Dass problem einfach (ich mein ich kenn mich und meine bedürfnisse) ist diese Isolation zur Zeit.
    Um alle gefahrenquellen auszumerzen müsste man mich ans bett fesseln.
    Viele hier wie ich gelesen haben eine Karriere von teilweise mehr als 20 Jahren mit exessiven trinken hinter sich...
    Ich habe in meiner Jugend viel getrunken wie viele andere menschen in dieser Zeit auch. Mit zuhnehmenden alter wurds weniger. Bei den meisten wurde es immer mehr. Ich wollte verantwortung für mich übernehmen. Aber in Krisenzeiten habe ich in meinem leben immer vermehrt getrunken. Bezihungsweise sind auch schon probleme deswegen mal entstanden.
    Wirklich aber gesoffen und dass der tag sich darum dreht sind die letzten 5 monate gewesen.(wobei ich 2 monate davon in therapie war und bis auf dieses eine mal nichts getrunken habe).

    Aber ich bin heute wieder sehr weit gekommen langsam erklären sich auch meine wutausbrüche meiner frau gegenüber...Es war jedes mal wenn sie getrunken hatte. Sie mich wieder alleine in der ecke irgendwo geparkt hatte und mir selbst überlassen wurde. Dieses gefühl der Wut, und Verzweiflung und angst und ablehennug mir gegenüber. Diese gefühle in solchen situationen was ich da verspürte war mir vertraut aber ich konnte es nie einordnen. War ich nüchtern habe ich einfach nur dann geholfen sie sicher nachhause zu bringen und meinen mund zu halten aber hatte ich selber getrunken...Wahre tobsuchtsanfälle...Seit heute weiß ich wann ich solche gefühle der entäuschung schon einmal verspürt habe. Solche gefühle hatte ich schon als kleiner Junge wenn ich mal wieder alle 2 wochen den Krankenwagen wegen meiner besoffenen mutter rufen musste. Ich verspürte damals wut ablehnung hilflosigkeit.
    Habe ich auch in gegenwart meiner frau etwas getrunken haben die gefühle sich luft gemacht...Auch manchmal tage danach hatte ich so ein gefühl noch und habe dann nach 2 bier mal die eine oder andere sms über ihr verhalten losgelassen.

    Wieso konnte ich selber nicht die finger davonlassen wenn wir unterwegs waren?
    Fragen, Fragen, Fragen,

    Dazu fällt mir auf ich trinke wenn probleme da sind. Ich muss auch da ansetzen probleme zu lösen und konfliktfähiger werden. Wege zu suchen und nicht durchs trinken neue zu schaffen. Da werde ich jetzt mein hauptaufgabenmerk neben dem nichttrinken draufsetzten denn da besteht für mich die größte gefahr zur Zeit rückfällig zu werden.
    Bzw keine neuen entstehen zu lassen.

    Heute habe ich wieder durchgehalten. Aber nach dem Training feierte unser trainer seinen geburtstag nach. Naja ich bin einfach direkt duschen gegangen ohne was zu trinken und dann nachhause...

    kathleen danke. Die meisten menschen verstehen meine problem ja garnicht die glauben mir ja nichtmas wenn ich ihnen was sage. Selbst mein bester freund den ich jetzt fast 10 jahre kenne meinte ich wäre kein trinker. Dir gings halt einfach scheiße nach der trennung hast etwas getrunken weil du alleine mit den problemen überfordert warst...Und meinte jetzt wäre es doch wieder gut oder nicht?


    Gruß Stefan

  • glück auf stefan

    Zitat von allesweg

    ...ich wäre kein trinker. Dir gings halt einfach Sche*** nach der trennung hast etwas getrunken weil du alleine mit den problemen überfordert warst...Und meinte jetzt wäre es doch wieder gut oder nicht?

    dieses unverständniss kenn ich auch - für nichtalkoholiker (oder für welche dies noch nichbegriffen haben) is es schwer sich in unsere krankheit hineinzuverstzen

    trinken wegen problemen < bringt nischt - während wir saufen haben die probleme zeit größer zu werden
    hier im forum gibts n spruch: "wer trinkt hat probleme - wer nich trinkt hat dinge zu erledigen"
    ich hab auch noch n motto: abstinenz is nich alles aber ohne abstinenz is alles nischt
    denk dich da mal hinein

    trockene zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • allesweg

    Wenn andere glauben, du bist kein Trinker und es dann womöglich auch selbst wieder glaubst, wird es nichts mit der Trockenheit. Solche Gedanken sind sehr gefährlich.

    Zu mir hat ein Freund nur eines gesagt, als ich mich entschieden hatte zur Entgiftung zu gehen: Von alleine wird das nicht besser!

    Und genau so ist das auch. Ich habe 21 Jahre getrunken, hatte aber immer auch Phasen dazwischen, wo ich geglaubt hatte, ich trinke wieder kontrolliert. Das war ein Irrglaube. Die Sucht wurde immer stärker und ich bemerkte es nicht.

    Vor 7 Jahren hatte ich den ersten satten körperlichen Entzug. Drei Tage lang ging es mir so Kacke mit heftigen Schweißausbrüchen und Rumgezitter oder ich saß wie apathisch irgendwo rum und peilte nix mehr.

    Das ging auch wieder weg und ich trank wieder weniger. Bis zu den nächsten Abstürzen, die in immer kürzeren Abständen einfach so daher kamen. Im letzten Vierteljahr war ich dann mehr betrunken, als nüchtern, hatte ständig Entzugssymptome, wenn kein Alk nachkam, musste mein Leben danach ausrichten, dass immer genug Sprit in der Nähe war, etc. Das Highlight waren dann schwere Angstzustände mit Panikattacken, so dass ich meine Wohnung nicht mehr verlassen konnte, nicht mehr arbeiten konnte, nicht mehr einkaufen konnte... Die Folge, weil ich doch immer Selbstversuche machte und weniger trinken wollte. Es ging nicht mehr.

    Die Entwicklung wird bei dir weitergehen und du wirst es nicht mitbekommen, wie die Krankheit voranschreitet. Ich habs erst gemerkt, als ich meinen alltäglichen Aufgaben nicht mehr gewachsen war und das Interesse an allem verlor. Ich konnte nur noch an Alkohol denken.

    Gruß
    Dirk

    »Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst ... nur darum geht es« (aus "Die Verurteilten")

  • Zitat von allesweg


    dass mit ner passenden SHG möchte ich gerne mit meinem Therapheuten besprechen vieleicht gibt es eine mit menschen im meinem Alter.


    Hi,
    ich habe die Erfahrung gemacht, das es eher wenige unter 30 schaffen und es nicht viele junge Leute (unter 30) in den SHGs gibt, vielleicht 5-10%.
    Das ist aber nicht schlimm, ich empfinde das eher als sehr gut, weil man durchaus von der Lebenserfahrung der "älteren" profitieren kann.
    Viele Grüße
    Mario

  • Hallo und guten Tag ihr alle,

    silberkralle ja dieses Unverständnis macht mir sorge. Ok ich bin erst 25 jahre und wenn ich dass sage stoße ich auf große augen..Da ich früher ja einen moderaten umgang damit hatte.
    und pfundi ich lasse mich durch so aussagen nicht beeinflussen...selbst nehmen wir mal an in nem jahr oder so wäre meine situation wieder soweit stabil und ich würde sagen ach früher als es dir gut ging hast du auch nicht soviel getrunken du bist kein alkoholiker und dann irgendwann irgendwo zu welcher Zeit schlägt es zu. Betrunken eine Angstattacke und dann?Wieder dummer satz wieder dummer ausbruch nein. Diese Angst und mein Verhalten habe ich nur unter kontrolle wenn ich NICHTS trinke. Es dauerte eine Zeit dass zu begreifen.

    Mario77 es war nur mal so ein gedanke von mir weil ich zur zeit weniger kontakt mit menschen zu tun habe und ich halt wenige kenne die keinen alkohol trinken..
    Aber ich glaube unter 30 gibt eh selten jemand der ein alkoholproblem offen zugibt.

  • Hallo Stefan,

    ich habe mich vielleicht ein bisschen falsch ausgedrueckt, ich habe noch keine schwere koerperliche Krankheit, "nur" eine Fett-Leber, die mir bis in den linken Brustkorb reicht. Der Moment, an dem daraus eine Zirrhose werden koennte ist nicht mehr weit. Entsprechend hatte ich auch viele Probleme mit der Verdauung, die sich nun langsam wieder regulieren...

    Ich erschrecke mich jedesmal ueber solche Geschichten wie die von Pfundi, wo es derartige koerperliche Entzugssymptome gibt, das man nur noch trinken kann, um das zu verhindern. Da ich den Beruf der Arzthelferin gelernt habe, sind mir die medizinischen Aspekte vielleicht auch viel mehr gegenwaertig als anderen und damit die Aengste vor den Krankheiten.

    Ich musste zum Glueck diesen Tiefpunkt auch nicht erreichen, aber man koennte die Frage einmal in den Raum stellen, ob man immer erst ganz unten sein muss, um die Kurve zu kriegen!?

    Ich glaube nicht. Das meiste muss im Kopf stattfinden. Weil ich 15 Jahre lang beinahe jeden Abend eine Flasche Wein leer gemacht habe, und selten morgens, mittags oder nachmittags getrunken habe, kann ich ja nicht gleichzeitig sagen, ich bin weniger Alkoholikerin als ein anderer, der beinahe schon daran gestorben ist und den Tag mit einer Flasche Korn begonnen hat, oder? Du bist 25 und es waere toll, wenn Du es gar niemals so weit kommen laesst! Mit dem Alter hat das auch nichts zu tun. Nur mit dem Kopf. Ich werde dieses Jahr 43. Die Lebenserfahrung spielt bestimmt auch eine Rolle, aber fuer mich kommt zuerst die Erkenntnis, dann die Einsicht und dann das Handeln.

    LG
    Flor

  • Flor

    ich konnte lange Jahre in der Woche nur so 3 - 4 Halbe trinken. Es gab aber immer heftige Abstürze, wo ich kein Ende fand. Für mich war das so in Ordnung und ich glaubte auch nicht an Sucht. Aber ich war ein süchtiger Quartalstrinker.

    Entzugssymptome hatte ich immer nach nem Vollrausch, der sich gewaschen hatte. Der ging dann auch oft über mehrere Tage, weil ich schon morgens oder mittags wieder anfing. Anfänglich nur deshalb, weil ich Angst vor den Symptomen hatte und wenn die Wirkung des Alkohols wieder einsetzte konnte ich nicht mehr aufhören.

    Wenn ich es dann aber mal geschafft hatte, ein niedrigeres Level zu fahren, hatte ich auch keinen Entzug.

    Das hat sich bei mir erst im letzten Vierteljahr geändert. Ich habe das in etwa so erlebt, dass der Schalter nun endgültig umgekippt ist. Ich konnte nicht mehr zurück in ein normales Leben. Rein gedanklich war ich nur noch beim Alkohol. Und es sind in der Tat nur die Reaktionen des süchtigen Gehirns, die auch die körperlichen Symptome auslösen.

    Die natürliche Regulierung zwischen Anspannung und Entspannung funktioniert nicht mehr. Ich lief permanent auf Hochtouren, wenn kein Suchtmittel zugeführt wurde, was mich ja so schön beruhigt.

    Das nennt man dann körperliche Abhängigkeit, hat aber meineserachtens tatsächlich nur wenig mit dem Körper an sich zu tun, sondern in erster Linie mit dem Gehirnstoffwechsel. Das erklärt auch, warum die Symptomatik unterschiedlich verläuft und nicht vorhersehbar ist.

    Im Stadium der Leberzirrhose gibts sicherlich noch weitere Symptome, da habe ich keine Kenntnisse. Bei mir wurde auch eine Fettleber diagnostiziert, welche aber nach 3 Monaten schon wieder ganz passabel war.

    Gruß
    Dirk

    »Entscheide Dich, ob Du leben oder sterben willst ... nur darum geht es« (aus "Die Verurteilten")

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