Was kann ich für mich tun?

  • Hallo Salbei,

    Er war sehr glaubwürdig, als er Dich demütig um Verzeihung gebeten hat, richtig? Das wird daran liegen, dass er sich selbst geglaubt hat. Er will, dass Du wieder Hoffnung schöpfst und ihn nicht aufgibst. Und weil ich selbst so gut weiß, wie es ist, bin ich mir sicher, dass Du wieder große Hoffnungen in ihn setzt.

    Vielleicht klappt es. Aber so ein Prozess dauert. Lange. Mindestens ein paar Monate.

    Halte Dir bitte eins vor Augen: Wenn Du Deine Grenzen wieder einreißt und jetzt viel zu verfrüht wieder einen Schritt (oder mehr) auf ihn zugehst, behinderst Du ihn in seiner Entwicklung. Dadurch sinken die Chancen für Euch beide rapide ab. Du nimmst ihm die Chance, sich für sich selbst aus seiner Sucht zu befreien. Wenn er wirklich aus seinem Teufelskreis herauswill, wird er dies (auch) ohne Deine Unterstützung tun.

    Außerdem ist nicht nur er beeinträchtigt, sondern auch Du. Auch Deine Seele muss heilen. Was tust Du für Dich?

    Liebe Grüße
    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Zitat

    Heute abend haben wir einen gemeinsamen Beratungstermin. Er wolle mir nun zeigen, das er es ehrlich meint und sein Verhalten ändern will!!!

    kannst diesen thermin nutzen um ganz klar deine grenzen zu setzen + ganz deutlich deine bedingungen + forderungen zu deffiniern

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe Salbei,

    ja, es kann gut sein, das er das nüchtern erkennt und meint er könne dich wieder besänftigen. Er wird sich sicher vor sich selbst erschrocken haben. Klar, ABER es ist so, das das ganze eben eine Struktur hat. Jetzt besänftigen, Reuhe zeigen, trinken, die Kurve wieder nicht bekommen, aggressiv werden, sich erschrecken, besenftigen, Reuhe zeigen,trinken, aggressiv werden,.....usw......nimm dich in Acht.....es gib so viele Frauen die das schon zum leben brauchen.....sei du nicht diejenige die sich darauf einlässt........denn dann bist du diejenige die dauernd wieder eine aufs m....bekommt!!!!!


    Es gibt genügend Lebensgeschichten über Frauen, die sich das gefallen lassen haben...die machen die Hölle durch und kamen erst raus, als sie sich von aussen Hilfe geholt haben.

    Ich persönlich glaube keinem nassen alkoholiker irgend ein Wort, bzw lasse mich durch diese Worte beeinflussen. Er handelt letzendlich IMMER zugunsten seines weiteren Alkoholgenuss. Wenn er das will soll ER sich FÜR SICH Hilfe holen......Wobei dieses Beratungsgespräch ksnnst du ja mitnehmen und ihm dann genau das vermitteln!!!!!!!

    Lass dich nicht bezirzen...pass auf dich auf!!!

    Lieben Gruß melanie

  • Hallo Ihr Lieben,

    noch eine Stunde bis zum Gespräch. Ich bin aufgeregt. Wir haben heute schon mal eine Stunde geredet...diesmal habe ich zwar meine angst gepürt bei mir und meiner meinung zu bleiben, habe es aber geschafft. Auch mir wurde klar....es ist der Alkohl und wenn er damit weiter macht....dann geht es nicht mehr.....es gab einmal von ihm eine spürbar für mich ernstgemeinte Reue....

    Deshalb werde ich, meine Bedingungen formulieren, sagen was für mich nicht mehr geht....will bei mir bleiben....ufff Drückt mir die Daumen, das ich nicht umkippe....jetzt geht es um mich.......

    Melde mich später oder morgen....
    Bin sehr aufgeregt und doch klar....

    aufgeregte Grüße
    Salbei

  • Hallo Salbei,

    hmm...du meldest dich nicht??

    Hoffe es geht dir gut und bitte lese dir Melanies Antwort noch einmal genau durch...denke, es ist ein sehr guter Denkanstoß!

    Bin in Gedanken bei dir
    Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • Hallo Salbei,

    Alles soweit in Ordnung bei Dir? Hoffentlich geht es Euch gut. Es wäre schön, wenn Du mal wieder etwas von Dir hören lässt. Vielleicht genierst Du Dich, weil Du beschlossen hast, es mit Deinem Mann noch einmal zu versuchen? Das brauchst Du nicht.

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Hallo Ihr Lieben,

    danke Feeli und Monty, dass Ihr geschrieben habt das ich mich auch melden kann wenn ich wieder mit ihm zusammen bin. Ja, ich bin wieder mit ihm zusammen.

    Das Gespräch damals lief insofern gut, dass ich wieder Hoffnung bekam. Ja, er wollte mir zeigen das er weniger trinkt, oder auch ganz auffhört, da er sich selbst wichtig ist. Aber schon bei dem Gespräch führte er viele Verletzungen an die ich mich ihm zugefügt habe. Dennoch konnte ich deutlich sagen was ich von ihm erwarte oder was für mich nicht mehr geht. Das Gespräch endete mit der Entcheidung es noch mal miteinander zu versuchen und uns täglich zwei schöne Dinge übereinander zu sagen. Er trank dann die nächsten zwei oder drei Wochen ganz wenig. War gar nicht mehr aggresiv, es war eine angenehme Zeit. Das schlimme war, er hat hier in meinem Thread gelesen, war super sauer. Deshalb habe ich mich nicht mehr getraut zu schreiben.

    Nun wie ihr vorausgesehen habt, er trinkt wieder mehr und die ruhigen schönen zeiten sind vorbei. Es begann vergangenes Wochenende und heute stehe ich da wo ich stand bevor wir zur Beratung gingen. Wieder Drohungen sich mit einer anderen Frau zu treffen, wieder, mich bei der Arbeit schlecht zu machen, also wie gehabt. Gut, er hat es nicht einhalten können, ich bin natürlich schuld, weil ich so unehrlich, mies, schlecht und sonst noch was bin. Das alte Spiel....
    Ich stehe genau da wo ich stand, ich kanns kaum glauben, bin resigniert. Es ist genau der gleiche Film, es hat sich nichts geändert.

    Die reignierte Salbei

  • Hallo Salbei!

    Jetzt ist nicht Zeit zum Resignieren, sondern für DICH zum Handeln.
    Was hattest du damals vor, wenn er sich nicht geändert hätte?
    Ziehe das durch.
    Hol dir dazu Hilfe für DICH.
    Vlt. noch mal zur Beratungsstelle - nur DU.
    Oder Arzt, Therapeuten, ....
    Anwalt, um rechtliches zu klären.

    Du musst nicht resignieren. Du kannst ganz viel tun.
    Wenn er dich bedroht - Polizei.....

    Hast du vlt. jemanden, bei dem du mal ein, zwei Nächte schlafen könntest?
    Freundin, Bekannte oder so, damit du ein wenig Abstand bekommst.

    Lass dich nicht unterkriegen! Dir die Schuld einreden.
    Er trägt selbst die Schuld an seiner Krankheit.
    Du bist nur für DEINE Krankheit schuld. :roll:
    Aber das geht IHN nichts an.
    Jeder muss jetzt für seine Krankheit sorgen.
    Oder auch nicht.

    Besser DU tust was für DICH.

    Ganz viel Kraft und Mut schickt dir Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Salbei,

    Schade, ich hätte mich gefreut, wenn es bei Euch geklappt hätte. Und jetzt? Was willst Du jetzt machen? Hast Du irgendwelche Pläne, wie es für Dich weitergehen soll?

    Du stehst nicht wirklich genau da, wo Du vorher gestanden hast, denn inzwischen weißt Du noch besser, was Diskussionen, Einsichten, Versprechungen, "kontrolliertes" Trinken u.s.w. bringen. Und etwas von möglichen Schritten für Dich weißt Du auch schon.

    Liebe Grüße

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Liebe Feeli, liebe Gotti,

    wie schön das ihr noch hier seit und.... Danke fürs dasein!

    ja, ich hätte es mir natürlich auch sehr gewünscht. Ach, ich hätte gern geglaubt, das kontrolliertes Trinken funktioniert, gut von daher bin ich nu schlauer, es funktioniert nicht. Und hoffe nun das ich morgen wieder denke es funktioniert doch. :? Bzw. in sein Denken springe, denn das glaubt er ja und will mich da immer wieder mich als Mitgläubige gewinnen. Wenns sein muss mit Dauergesprächen.... Also da muss ich raus. Mir wieder klares Feedback von außen holen... Wie bei Euch....
    Schritte für mich? Etwas für mich tun auf jeden Fall. Wie kann ich im Gleichgewicht bleiben? Mir gut tun? Darum ging es doch...Ich habe mir vorgenommen mir dieses Wochenende zum nachdenken zu nehmen. Was will ich nun tun? Was habe ich damals angegündigt, in dem Gespräch? Ich habe gesagt das es so nicht mehr für mich weiter geht, das ich keinen Kontakt zu ihm möchte wenn er so betrunken ist. Das ich mich dann zurückziehe. Nu, das habe ich schon getan.
    Ja, und ich hole mir weiter Hilfe für mich. Die Therapie mache ich sowiso weiter, die ganze Zeit schon.

    So, bis später mal.

    Salbei

  • Ähm - also wie ist das nun?

    Bist Du weiterhin der Anhänger an seinem Auto und gehst mit in jede Kurve, jeden Berg mit hoch und jedes Tal hinab? Und wenn er über die Klippe fährt, stürzt du mit ab, denn Du bist nun einmal fest mit ihm verbunden? Oder wirst Du Deine eigene Zugmaschine und wandelst auf eigenen Wegen und evtl. trefft Ihr Euch an einer Kreuzung wieder?

    Gerne würde ich von Dir erfahren, wo Du stehst und wo Du hinwillst.

    Liebe Grüße
    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Liebe Feeli, liebe Monty und alle ihr,

    ich melde mich zurück. Lang, ist es her, fast ein Jahr.
    Liebe Feeli, ich bin noch viele Kurven mitgefahren. In diesem auf und nieder.
    Seit einigen Monaten bin ich auch gut in meiner realen SHG angekommen. In der Beziehung zu meinem Xy ist es in den vergangenen Monaten auf und ab gegangen. Schöne, beschauliche Wochen ohne Alk, viele Hoffnungen auf meiner Seite, Therapieversprechen auf seiner Seite und dann wieder....Streit vom Zaun brechen...ich natürlich schuld....Trinkexesse....Aggresive Drohungen an mich....Aber ganz langsam, so schrittchen für schrittchen habe ich begonnen zur Gruppe zu gehen, kleinere Abgrenzungen vorzunehmen. Und dann es wurde alles schlimmer. Je, mehr ich auch innerhalb unserer Beziehung, also in den guten Phasen (seinen natürlich) mich mal mit ner Freundin traf, immer zur Gruppe ging...wurden seine Drohungen und Wutanfälle schlimmer. Wenn ich dann mal nicht wie gewohnt helfend einsprang und mir dies wirklich verkneifen musste, kam es zum schubsen, anspucken ach ja... es wurde schlimmer... Mich immer mehr wahrnehmen und eben auch meine angst. Ich hatte eine riesen angst vor ihm. Vor dieser Unkontrollierbarkeit....Nach einem für mich ganz schlimmen Vorfall, bin ich dann zu meinen Eltern, ich dachte erst mal für ne´Zeit um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Mir wurde hier klar, so kann es nicht weiter gehen, ich kann da einfach nicht wohnen bleiben. Nun habe ich meine Wohnung gekündigt und eine neue angemietet. Da ziehe ich dann bald hin. Solange bleibe ich bei meinen Eltern. Und bin soooo froh hier sein zu können. Ich werde ihm nicht mitteilen wohin ich ziehe.
    Nun, er wurde dann noch wütender auf mich. Allein gehe ich gar nicht mehr in meine alte Wohnung. Er macht mich wieder für alles verantwortlich, er hat Arbeit gekündigt ach ganz vieles und ich wieder schuld. Es fällt mir sehr schwer, diese Schuld nicht zu mir zu nehmen.

    So, das wars fürs erste...
    ganz liebe Grüße an alle...
    Salbei

  • Hallo zusammen,

    nun bin ich schon seit fast zwei Monaten, bei meinen Eltern. Habe auch keinen Kontakt mehr zu XY. Aber es geht mir so gar nicht gut. Ich fühle mich wie gelämt, dabei müsste ich so viel machen. Umzug organisieren, Nachsendeantrag stellen. Nun etwas habe ich ja schon gemacht. Neue Wohnung gesucht auch schon Farbe gekauft. Jetzt habe ich seit drei Tagen Urlaub und komme einfach nicht aus dem Quark. Ich bin so erschöpft... Kennt das jemand? Dabei hatte ich mir so viel vorgenommen, mich ein wenig auch darauf gefreut. Aber jetzt geht kaum was... bin sowas von traurig... Ich habe den Eindruck ich mache auch sowas wie einen Entzug durch... Kann das sein? Habe den Eindruck meine ganze Erschöpfung kommt durch... Was soll ich nun machen? Ich habe mir das alles ja selbst eingebrockt :( Ich meine das lange zusammen leben und hoffen mit ihm...
    Vielleicht war ich einfach durch die ständigen Krisen immer unter einem Stresshormon nun sind die Krisen weg, was ja auch gut ist und jetzt bin ich so erschöpft... Kennt das jemand?

    Oh je heute bin ich aber ganz das jammernde...

    Salbei

  • Hallo Salbei

    JJa, das kenne ich. Wenn der Stress vorbei war bin ich erstmal zusammengesackt.
    Das ist gut und richtig. Auch wenn man sooooviel gleich machen möchte. Lass Deinem geschundenen Körper und Seele Zeit sich zu erholen.
    Die Energie kommt wieder wenn es Zeit dazu kommt.
    Ich habe mittlerweile gelernt, die (AUS)Zeiten anzunehmen. Manchmal fählt es schwer, das stimmt, aber gegen sich selbst zu kämpfen hat es keinen Sinn.

    Also lass Dich mal fallen. Nichts tun. Nichts schaffen.
    Nur SEIN. Auch das braucht Zeit und macht Sinn.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • glück auf salb ei

    ich freu mich, dass du jetzt hier scheibst. ich freu mich weils zeigt, dass "hoffen" keinen sinn macht, wenn die/der kranke nich ernsthaft was für sich tut.

    Zitat von Salbei

    Ich habe den Eindruck ich mache auch sowas wie einen Entzug durch... Kann das sein? Habe den Eindruck meine ganze Erschöpfung kommt durch... Was soll ich nun machen?

    wird schon n "co-entzug" sein. ich denk, wenn du einfach anfängst, z.b. mit "Farbe an die wände werfen" wirst du schon in die gänge kommen - und spass haben.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Liebe Grazia,

    mensch das tut so gut zu lesen. Danke für eine Antwort. Mir kommen gerade die Tränen.
    Und das Du schreibst geschundene Seele und Körper...ja so fühlt es sich an.
    Das ist so seltsam mir das einzugestehen.
    Aber evt. muss ich mir einfach auch mal eingestehen, das ich mich so fühle. Ausgebrannt, leer, erschöpft. Irgendwie hat das in meinem Selbstbild etwas nicht gutes... Ich habe mich echt die ganze Zeit angetrieben wie ein Ackergaul. Mich, als XY und ich noch Tür an Tür wohnten natürlich auch von ihm. Aber ich glaube das hat auch nur so gut gewirkt, dieses antreiben von ihm, weil ich das eh in mir habe und mich auch selbst nicht gut annehmen kann wenn ICH mal nicht mehr kann. Sofort kommen mir dann Gedanken, ich muss mich um die neue Wohnung kümmern das alles zum richtigen Zeitpunkt fertig wird...... Vieleicht wird ja auch trotzdem alles fertig wenn ich mir nun mal diese zeit gebe.

    Danke

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