Es lief so gut ... Brauche dringend Zuspruch

  • Mir liegt zu diesem Thema auch noch etwas auf dem Herzen: Mein Freund war letztes Jahr zwei Wochen in der "Motivationstherapie" nach einem seiner extremen Abstürze. Da kam er auch mit einem solchen "Freibrief" zurück. Man hätte ihm bestätigt, er sei nicht abhängig und der Psychiater wäre sich absolut sicher, er würde ihn dort nie wieder sehen. Kontrolliertes Trinken, Sekt zu Silvester oder Geburtstag sei doch erlaubt...

    Ich konnte das einfach nicht glauben, dass man einem Menschen, der ja nicht ohne Grund dort gelandet ist, so etwas sagt!

    VLG Blaubaerchen

  • Hallo Blaubärchen,
    mein Ex hat eine ambulante und eine stationäre Therapie gemacht wegen seiner Angstzustände.
    Alle Therapeuten wussten, dass er täglich trinkt, und dennoch haben alle gesagt, XY sei kein Alkoholiker.
    Ich denke, er hat einfach perfekt gelogen bzw. das Wesentliche verschwiegen, sonst hätte die Diagnose anders gelautet.

  • Ja, wahrscheinlich hast du recht. Er kann sich einfach wahnsinnig gut verkaufen. Wir waren vor vier Wochen zusammen bei einer Beratung und natürlich hatte er da eingesehen, dass er ein Problem hat und wollte ab sofort nichts mehr trinken. Ich saß da und habe mich nur gefragt, warum die Dame so nett war. Ich hätte das so nicht einfach hingenommen und geglaubt. Auch hat er nie etwas von den Drogen gesagt, die er nebenbei auch noch konsumiert.

    Ich habe bei meiner Beratung natürlich alles auf den Tisch gebracht und sie hat mir die Zweifel genommen, er könne NICHT abhängig sein. Vielleicht kommt er tatsächlich ein zwei Wochen ohne aus, aber dann muss es wieder sein. Außerdem bekomme ich glaube ich gar nicht alles mit.

    Ich fange schon wieder an, mich zu sehr mit ihm zu beschäftigen! Es tut mir leid, es macht mich nur immer noch so wütend! Auch auf mich selbst! Vor allem das!

  • Das Problem mit XY war, dass er sich auch mir gegenüber so gut verkaufen konnte. ICH wollte ihm glauben, dass er kein Alkoholiker ist. Darauf kommt es doch an. Wir wissen es inzwischen besser.

    Ja, es gibt psychologische Ansätze zum kontrollierten Trinken. Aber ganz bestimmt nicht bei irgendeiner Suchtberatung irgendwo in Deutschland. Wenn, dann als klinische Studie mit ganz ausgewählten Teilnehmern unter ganz bestimmten Bedingungen.

    Wenn einer davon berichtet, dass ihm so etwas vorgeschlagen wird, lügt er vielleicht einfach?

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Hallo

    Zitat

    Ich finde, man muss erstmal wirklich begreifen, dass man die Kontrolle verloren hat - und zwar über sich, nicht über den alkoholkranken Partner-, damit man sie quasi auf anderen Wegen wiederfinden kann.

    ich frage mal wer ist man ? Wenn man , du selbst bist, hast du es auch erst erkannt ;) Der Partner ist das Suchtmittel und uninteressant ob er was kann oder nicht. Denn es geht um dich und deiner CO Krankheit , die Partner unabhängig ist .

    ich hoffe mal das dein Kopf nun nicht weiter auf Hochtouren lauft . Denn auch das verstehen und umsetzen braucht Zeit.

    Hallo Blaubarchen.
    deine Gedanken kreisen auch nur um ihn. Merkst du das.? Das geht dich doch nichts an , Du sollst dir am wichtigsten sein und nicht auf Geschichten hören ,die ein nasser Alkoholiker, nach seiner eigenen Vorstellung dir zurecht legt.. Ich konnte alles so hin drehen ohne zu überzeugen . War ja auch einfach , da der CO Abhängige eh nur das "Gute" hören wollte , um die Hoffnung aufrecht zu erhalten.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Hartmut!

    Zitat von Hartmut

    ich frage mal wer ist man ? Wenn man , du selbst bist, hast du es auch erst erkannt ;)

    Ich bemühe mich immer, wenn ich hier im Forum schreibe, nicht von "man", sondern von "mir" zu schreiben. Das hab ich in meiner Therapie gelernt und achte seit dem sehr darauf.
    Dieses mal habe ich es vergessen, und Du hast mich prompt erwischt. ;)
    Ja, ich meinte nicht "man", sondern MICH.

    Liebe Feeli,
    XY hat ja nie behauptet, dass ihm sowas vorgeschlagen wurde.
    Er geht aber mit der Erwartung zur Suchtberatung (nein, falsch: Er sagt, er würde gehen, denn er wird nicht gehen, das weiß ich...), dass man ihm dort sagt, wie er wieder "kontrolliert" trinken kann.
    Ganz aufhören muss er nämlich seiner Meinung nach nicht.

    Ich sehe ihn immer tiefer abrutschen.
    Das bißchen Kontakt, dass wir in den letzten Wochen hatten, hat da gereicht.
    Er hat seinen 400-Euro-Job geschmissen. Weil er Angstzustände hat, sagt er.
    Und überhaupt, die sind da alle doof, der Chef zahlt nicht pünktlich usw.
    Ich glaube:
    Der Job steht dem Saufen im Weg, nichts anderes.
    Seine Eltern machen übrigens immer noch munter mit. Die beiden sind auch Co, da bin ich mir mittlerweile sicher.
    Sie lassen sich manipulieren und von XY Schuldgefühle einreden, und das Ende vom Lied ist dann immer, dass sie ihm Geld zustecken, einkaufen gehen (und natürlich wird da auch ein Kasten Bier bezahlt, obwohl sie bestens über sein Suchtproblem Bescheid wissen...) usw.

    Als ich ausgezogen bin, hat sein Vater zu mir gesagt, dass er es lieber hätte, wenn ich doch da wohnen bliebe.
    Ich weiß auch weshalb. Weil sie dann jemanden hätten, der auf Sohnemann aufpasst.
    War ja bisher auch so.
    Im März war ich ohne XYs Wissen bei seinen Eltern und habe ihnen alles erzählt. Wieviel er trinkt, was er dann so tut, wo ihr Geld landet usw.
    Wir hatten uns darauf geeinigt, gemeinsam eine Beratung aufzusuchen. Erstmal, ohne das XY etwas davon weiß.
    Die beiden hatten mir damals erzählt, dass sie ja wussten, dass er Alkoholiker ist, nicht aber, wie schlimm es wirklich ist.
    Mir schlug eine Welle des Verständnisses entgegen.
    Und man bot mir auch an, dass ich mich immer an sie wenden könnte, wenn eine Situation mal eskaliert.

    Einige Wochen später war es dann soweit.
    Er ging mir im Vollrausch an die Gurgel. Ich bin in mein Auto geflüchtet und habe seine Eltern angerufen, die dann die Polizei verständigten und selbst auch vorbeikamen.
    Und ganz plötzlich wendete sich das Blatt.
    XY saß heulend auf dem Sofa, und plötzlich war ich diejenige, die das alles ja provoziert hatte und dringend Hilfe bräuchte.
    Mit seiner Mutter hatte ich eine regelrechte Schreierei, und das Verhältnis war daraufhin unwiederbringlich gestört.

    Heute weiß ich, dass XY die Sache mit den Co-Knöpfen schon früh gelernt hat, und zwar bei seinen Eltern.
    Die erfüllen ihm jeden Wunsch. Spätestens dann, wenn er mit Liebesentzug droht.

    Ich weiß, ich schreibe schon wieder zu viel über ihn anstatt bei mir zu bleiben, aber diese Geschichte mit seinen Eltern ist etwas, das mir schon lange auf der Seele lastet.

    Nun aber zu mir:
    Fühle mich immer noch gut und stabil.
    Das Löschen meines Accounts war ein wahrer Segen.
    Gestern ist übrigens mein sündhaft teurer Mantel eingetroffen.
    Ich bin ganz hingerissen von dem Ding. :D
    Generell hab ich es in den letzten Tagen wieder etwas übertrieben mit dem Shoppen.
    Ich hoffe, dass artet nicht noch aus.
    Quasi ein Suchtersatz: Kaufsucht statt Beziehungssucht....

    Nein, ich denke, da werde ich früh genug die Bremse ziehen. Ich oder mein Konto.
    Es ist ja auch nicht so, dass ich nur nutzloses Zeug kaufe.
    Die Klamotten waren schon lange fällig, vor allem der Mantel.

    Heute Abend mache ich es mir mal wieder richtig gemütlich Zuhause.
    Einfach mal nix tun, ein bißchen Fernsehen und dazu einen heißen Tee.

  • Hallo S,

    Es freut mich sehr, zu lesen, dass es Dir gut geht. Und Du klingst auch so.

    Zitat

    Wenn einer davon berichtet, dass ihm so etwas vorgeschlagen wird, lügt er vielleicht einfach?

    Das hatte nichts mit Deinem Eintrag zu tun, sondern mit den anderen. Kontrolliert getrunken hat mein XY auch. Genau ein Wochenende (falls er da nicht auch schon wieder heimlich getrunken hatte).

    Meine Schwiegermutter hat auch gesagt, sie sei auf meiner Seite, immer für mich da und bei dem, was XY sich geleistet habe, sei die Tür für ihn erstmal zu. Tatsächlich war sie immer diejenige, die sich bei mir ausgekotzt hat. Als es so schlimm war und wir für vier Tage die Flucht ergriffen, ist sie betrunken ins Auto gestiegen und hatte eine Flasche dabei, die angeblich Wasser beinhalten sollte, aber extrem nach Wodka gestunken hat. Natürlich wäscht sie jetzt XYs Wäsche und kocht für ihn. Er ist ja auch erst Mitte Dreißig :roll: Außerdem nimmt sie bei jeder Gelegenheit Medikamente und ist auch sehr freigiebig damit. Das hat XY immer sehr gerne in Anspruch genommen. Die ganze Familie ist total verkorkst.

    Ich wünsche Dir einen schönen Abend. Weiter so!

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Zitat

    Und mir musste auch erst bewusst werden, dass mein Ex das alles gar nicht mehr kontrollieren kann. Erst da habe ich verstanden, dass er wirklich KRANK ist und das alles nichts mit Ausdauer, Willensstärke oder gar Liebe zu tun hat.


    Liebe Desperate,
    fällt Dir an deinem Satz nichts auf ? Ich finde ihn so typisch :
    wiedermal geht es um ihn,
    um versteckte Hoffnung,
    um seine Erkrankung,
    um Entschuldigungen,
    Um Liebe,...

    sollte es aber nicht um DEINE Erkrankung gehen, Deine Hoffnung ?
    Es ist doch so Wurscht, ob man ihm diese oder jene Therapie empfiehlt.
    Ob Er sie nun annimmt, ob Er sich da was zusammen reimt, egal.

    Was hat das mit Dir zu tun ?

    Beim meinem XY ging es auch darum, dass Er ja eigentlich nicht den Alk als Problem hat, sondern die Phsyche.
    Dann kamen zu den Drogen und dem Alk ( das hab ich und Er selber der Therapeutin auch gesagt ) noch Antidepri dazu.
    Die hat Er dann regelmäßig mit Bier runtergespült und was dazu geraucht.

    Meine Erkenntnis daraus war :
    Egal ob erst Alk und dann Psyche kaputt - oder erst Psyche kaputt und dann der Alk
    Egal ob richtige Therapie, die Er nicht antritt - oder falsche Therapie, die Er nicht antritt

    DAS ERGEBNIS FÜR MICH UND DIE KIDS WAR DAS GLEICHE
    :arrow: wir konnten so nicht mehr weiter leben.

    :idea: also kehrt, und jetzt gehts mal um uns :!:
    Sich nicht mehr Gedanken machen um ihn, da beginnt der Anfang, liebe D.
    Verbiet Dir doch mal nur eine Woche von ihm zu schreiben
    und dann schau mal wie es Dir dabei geht :wink:
    Bleib bei Dir,
    denn das ganze Rumgeeier, das sich Gedanken um ihm machen,
    ist doch meist keine Aufarbeitung mehr.
    Klar, ich kenn das auch. Hab es auch am Anfang gebraucht,
    aber immer schön kucken, dass es sich die Waage hält.
    Also mindestens 10 Sätze von Dir, bevor es vielleicht einen Satz um ihn geht.

    Liebe Grüße und einen Drücker,
    nici :wink:
    Ps. immer dran denken 10:1 maximal, gell. ( < war mein Rezept..grins )

  • Hallo Nici!


    Richtig. Aber darum geht es mir ja:
    Ich musste erstmal erkennen, dass SEIN Alkoholismus eine Krankheit ist. Dass ich da machtlos bin. Dass ich ihm nur helfe, wenn ich gar nichts tue.
    Anfangs habe ich mir noch eingeredet, dass mein Ex aufhören kann, wenn er nur WILL.
    Klar, in gewisser Weise stimmt das auch. Aber ich glaube nach wie vor nicht, dass er das ohne Hilfe schaffen würde.
    Teilweise habe ich ihm im Inneren Vorwürfe gemacht, weil er gelogen hat, nicht "willensstark" genug war usw.
    Heute weiß ich, dass es eine Krankheit ist. Und wie es bei Krankheiten ist: Um sie aufzuhalten, muss man den Willen haben, gesund zu werden.

    Du hast mich so schön zitiert, dass es tatsächlich so aussieht, als hätte ich nur über meinen Ex geschrieben. Die Stellen, wo ich über mich, über meine Krankheitseinsicht schreibe, hast Du unter den Tisch fallen lassen. ;)

    Liebe Nici,
    ich gebe mir größte Mühe, bei mir zu bleiben.
    Aber je mehr Abstand ich gewinne, umso mehr Dinge fallen mir wieder ein, die ich verarbeiten muss.
    Da keimen dann die altbekannten Gefühle wieder auf. Wut, Trauer, Verzweiflung. Das ist schon viel weniger geworden, aber sie kommen immer wieder. Nur die Abstände werden größer. Und ich schreibe die Dinge hier auf, weil ich sonst mit niemandem darüber reden kann. Und weil ich gerne immer mal wieder in meinem eigenen Thread nachlese, wie sich die Dinge entwickelt haben usw.
    Ich bemühe mich, jeden Tag etwas nur für mich zu tun. Der Kontakt zum Ex beschränkt sich auf ein Minimum und entsteht auch nur dann, wenn etwas hinsichtlich der Trennung geregelt werden muss.
    Er ist auch nicht mehr ständig in meinem Kopf präsent, auch wenn ich zugeben muss, dass ich immer noch täglich über diese Beziehung nachdenke.
    Aber ich finde, das ist normal. Und ich erlaube mir auch, dass ich schlechte Tage habe, an denen es mir mies geht, ich an mir selbst zweifle usw.
    Stillstand ist für kurze Zeit ok. Kein Rückschritt ist auch ein Fortschritt.

    Die Zweifel sind übrigens heute wieder mal etwas lauter geworden.
    XY hat mir mitgeteilt, dass er im Januar zur Entgiftung und anschl. stationärer Therapie gehen wird.
    Er war tatsächlich bei der Suchtberatung.

    Ein kleiner Teil von mir wünscht sich, dass er nun tatsächlich die "Kurve kriegt" und die Beziehung wieder mal so schön wird, wie sie mal war.
    Dass es für diese Beziehung doch noch eine Chance gibt.
    Und etwas in mir hat auch Angst, dass ich ihm Unrecht getan habe.
    Zweifel eben.

    Aber der andere Teil meiner Gedanken sagt, dass der Weg, den ich nun gehe, der bessere ist.
    Da ist einerseits die große Skepsis (Ist das nur ein weiterer Weg, um mich zur Rückkehr zu bringen?), andererseits das zerstörte Vertrauen.
    Selbst wenn er trocken wäre, wahrscheinlich ist schon viel zu viel kaputt zwischen uns.
    Und nicht zuletzt:
    ICH bin zwar auf einem guten Weg, aber "trocken" bin ich noch lange nicht. Und ich glaube, ich würde auch schnell wieder ins alte Co-Muster verfallen.
    Damit meine Gedanken nicht mehr so viel um das "vielleicht" und die alte Freundin Hoffnung kreisen, habe ich mir vorgenommen, nicht mehr über die Zukunft MIT ihm nachzudenken, bis er denn tatsächlich mal trocken sein sollte.
    Es spräche ja nichts dagegen, einen Anlauf zu wagen, wenn er es wirklich geschafft hat und wir beide der Meinung sind, eine Beziehung miteinander wäre gut.
    Aber darum mache ich mir erst Gedanken, wenn es soweit ist.
    Und bis dahin müsste auch ICH "trocken" werden.

    Und genau daran arbeite ich im Moment verstärkt.
    Habe mir heute Adressen von SHG besorgt.
    Leider gibt es hier nicht so viele SHG für Angehörige. Es gibt SHG für ALLES. Jede noch so unbekannte Krankheit usw. Aber kaum welche für Cos bzw. Angehörige.
    Die SAche ist ja die:
    Ich bin ja gar nicht mehr wirklich Angehörige eines Alkis.
    Mein Problem bin ja im Moment ich selbst, also meine Co-Abhängigkeit. Und die bleibt auch, wenn XY schon über alle Berge ist.
    Und die kommt auch wieder, wenn ein anderer Mann in mein Leben tritt.
    Aber eine SHG speziell für Cos und/oder Beziehungssüchtige gibt es hier nicht.
    Vielleicht besuche ich trotzdem mal die Angehörigen-Gruppe. Schaden kann es ja eigentlich nicht, aber mich stört im Moment, dass es da doch vorrangig um den Alkohol geht. Schau'n wir mal.

    Heute backe ich Weihnachtsplätzchen mit meiner Mutter.
    Der Schnee türmt sich hier, und ich kam heute gar nicht erst zur Arbeit, weil die Straßen so verstopft waren.
    Morgen Abend ist Weihnachtsfeier mit ein paar Kollegen.
    Einerseits freue ich mich darauf, andererseits ist mir auch irgendwie mulmig zumute.
    Ich werde bei einer Arbeitskollegin schlafen, weil ausnahmsweise ICH mal Alkohol trinken werde. Naja, das ist noch nicht sicher. Seit XY ist mir ziemlich die Lust darauf vergangen. Ist ja auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil.
    Aber es nervt mich irgendwie, dass diese ganze Sache so weite Kreise zieht und mein Leben so verändert hat.
    Wenn mein Vater, der definitv KEIN Alkoholproblem hat, einmal im Monat eine Flasche Bier trinkt, dann kriege ich beim Geräusch des ploppenden Kronkorkens Wut im Bauch.
    Ich bin völlig darauf konditioniert, und das stört mich unglaublich.

    So, und nun wird gebacken.

    Ich wünsche Euch einen schönen Abend!

  • Zitat

    Die Stellen, wo ich über mich, über meine Krankheitseinsicht schreibe, hast Du unter den Tisch fallen lassen.

    Nein, aber sie haben nicht das besagte 10:1 Muster Desperate...grins.

    Zitat

    Anfangs habe ich mir noch eingeredet, dass mein Ex aufhören kann, wenn er nur WILL.


    Egal was Er will, hier geht es um Dich.
    Ich habe manchmal so das Gefühl, als wenn Du seine Zeit des Trockenwerdens mal dazu nützt um selber bissle an Dir zu arbeiten ????
    Zeit überbrücken ?

    Zitat

    Die Zweifel sind übrigens heute wieder mal etwas lauter geworden.
    XY hat mir mitgeteilt, dass er im Januar zur Entgiftung und anschl. stationärer Therapie gehen wird.
    Er war tatsächlich bei der Suchtberatung.


    Und da machst Du Dir Hoffnung ?
    Bleibst jetzt ein bissle an Dir dran, hast ja bis Januar noch Zeit für dein Co? Sei mir nicht bös, wenn ich es so überspitzt sage, aber ich denke, dass Du schon auch willst, dass es Dir gut geht.
    Aber ich finde, Du kratzt noch zu arg an der Oberfläche.

    Zitat

    Damit meine Gedanken nicht mehr so viel um das "vielleicht" und die alte Freundin Hoffnung kreisen, habe ich mir vorgenommen, nicht mehr über die Zukunft MIT ihm nachzudenken, bis er denn tatsächlich mal trocken sein sollte.


    Und schon wieder ist das Hintertürchen auf.
    Ich nehm mir nicht als Ziel, seine Trockenheit, sondern ich will glücklich leben.
    Alles andere mach ich mir Gedanken wenn es ist.
    Vielleicht werd ich gesund ??? vielleicht verlieb ich mich wieder ???
    vielleicht in einen neuen Mann ??? vielleicht in meinen Ex, wenn er trocken wär ???
    vielleicht werd ich todkrank ??? vielleicht lesbisch ???
    viellleicht, vielleicht,....darauf kann und will ich nicht mein Leben aufbauen.
    Ich will mich nicht mit sowas beschäftigen...ich will jetzt leben, D.,
    verstehst Du was ich mein.
    10:1 , oder schreib mal, alles was von Dir ist grün, und alles was von ihm handelt blau (lach...passende Farbe, hä :wink: )

    Liebe Grüße, und schieb mal paar Plätzle durch :D
    nici

  • Hallo Nici,
    nur ganz kurz, denn ich bin immer noch im Backstress:


    Würde ich glatt machen. Geht ja leider nicht. Ich frage mich sowieso, wann das endlich mal erfunden wird! :D
    Aber lass dir gesagt sein: Sie sind WUNDERBAR!!! :D

  • Zitat

    GANZ GENAU!!!
    Das Hintertürchen ist ein simpler psychologischer Trick, den ich anwende, um nicht doch wieder einzuknicken. Verstehst Du, wie ich das meine?
    Ich habe Angst, dass ich denken könnte:
    Verdammt, jetzt will er wirklich trocken werden, und ich hab ihm nicht geglaubt und ihm Unrecht getan.


    hee, halt mal die Bene still,
    was Du wolltest war, dass Ihr ein gemeinsames Leben habt ohne Alk und den draus resultierende Folgen, dass wolltest Du bis 2010.
    Fact ist, Er konnte Dir diese Beziehung nicht geben.
    Was Er 2011, 2014, oder 2022 mal macht, ob Er trocken ist oder sich totgesoffen hat...juckt nicht. Streich es aus dem Kopf.

    Zitat

    Die Stelle, in der ich davon rede, dass ich eine passende SHG suche, hast DU wieder nicht erwähnt.


    Aber gelesen hab ich schon... :D
    Und ich will noch mehr so schöne Grüne Stellen lesen D.

    Zitat

    Wie gesagt: Ich schreibe davon, weil ich mit niemandem sonst darüber reden kann.
    Und das behalte ich auch bei, solange es mich beschäftigt.
    Wie gesagt: Ich gebe mir Mühe, bei mir zu bleiben. Aber ich bin hier auch offen und ehrlich, wenn wieder mal Zweifel kommen o.ä.


    Mensch D, ich will nicht, dass Du das jetzt in Dich reinfrisst, oder die Gedanken verheimlichst.
    Ich will Dich doch nur darauf stupsen, das sie verkehrt sind, diese Gedanken um ihn, und dass sie Dich bremsen an der Arbeit mit Dir.

    Und wenn ich Dich aufmerksam machen möchte auf die Sachen, die noch nicht erledigt sind, heißt es nicht, dass ich die Erledigten übersehe.
    Aber darüber brauch ich nicht mit Dir reden, es sind die Dinge, die wir noch nicht geschafft haben, da sollten wir uns gegenseitig unterstützen.

    Und das mit den Plätzle ist gemein,
    hast den kein Rezept für den USB-stick .... :roll::D
    Also viel Spaß beim backen.

    Liebe Grüße,
    nici :wink:

  • Hallo zusammen!

    Ich hatte einen schönen Abend gestern. Die Feier mit den Kollegen hat richtig Spaß gemacht.
    Ich habe tatsächlich auch mal wieder was getrunken, und heute leide ich ein wenig darunter, denn mein Kopf schmerzt schon ein bißchen, aber ich denke, dass das auch am Schlafmangel liegt. Haben bis nachts um 3 geredet, gesungen und getanzt, und zum ersten Mal habe ich nicht eine einzige Sekunde an XY gedacht.
    Es war richtig schön.

    Gleich gehts auch schon wieder weiter, zum Weihnachtsmarkt.
    Aber vorher hole ich noch eine Mütze Schlaf nach. :)

  • Hallo S,

    Freut mich, dass es Dir gut geht und Du Dich ablenken kannst. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende mit viel Spaß, guten Gesprächen und ein paar herzlichen Lachern!

    Feeli

    Liebe Grüße von

    Feeli

  • Heute ist kein guter Tag.
    Ich bin hier in meinem blöden Dorf eingeschneit.
    Ich werde morgen wohl nicht mal zur Arbeit kommen. Ich komme nicht mal mit dem Auto aus der Parklücke. Mich macht das fast wahnsinnig. Ich fühle mich angekettet.

    Ich habe heute damit angefangen, einen Schal zu häkeln. Ich kann das eigentlich gar nciht mehr, aber es macht mir Spaß und lenkt ab.
    Naja, es lenkt vom Eingeschlossensein ab, aber nciht von der Grübelei.

    Im Moment denke ich darüber nach, ob es klug wäre, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.

    Ein Arbeitskollege macht mir im Moment quasi Avancen.
    Ich mag ihn, und ich überlege, ob daraus vielleicht was werden könnte.
    Er hat erfreulicher Weise kein Alkoholproblem, aber ich habe trotzdem Angst, das etwas Ähnliches "in ihm lauert".
    Abgesehen davon: Es wäre sicher unklug, jetzt schon etwas Neues anzufangen.
    Ich möchte ja schließlich lernen, wie es ist, allein zu leben, bevor ein neuer Mann infrage kommt.
    Ich lass das alles jetzt erstmal auf mich zukommen, bis es tatsächlich ernst werden sollte. Dann kann ich ja immer noch entscheiden.

    Ich habe ein bißchen Angst, dass ich gerade dabei sein könnte, mich wieder zu verlieben.
    So fühlt es sich nämlich an.
    Ich denke mehr an den Neuen, als an den Alten. :D

    Das ist ja im Prinzip gut, aber wenn ich tatsächlich feststellen sollte, dass ich mich verliebt habe und er das Gleiche fühlt...
    Was mache ich denn dann???

    Ach, wer weiß. Vielleicht ist mein Herz nur auf der Suche nach einem neuen Thema, mit dem es sich beschäftigen kann.
    Oder meine Co-Abhängigkeit auf der Suche nach einem neuen Opfer??
    Oder liegt es am Eingeschneitsein?

    Mal sehen, wie es morgen aussieht.
    Draußen vor der Tür und in mir drin.

  • Hallo DesperateS,

    ich denke mal, du machst dir da einfach zu viel nen Kopf.
    In dir wie auch bei vielen Anderen hier sitzt die Angst..Angst das man wieder die Hölle erleben muss...Angst vor Enttäuschungen.

    Geniesse das Zusammensein mit deinem Arbeitskollegen wenn es dir gut tut.
    Lass einfach alles auf dich zukommen, du wirst sehen, was im Endeffekt dabei heraus kommt, denke nicht so viel darüber nach. :wink:

    Zitat

    wenn ich tatsächlich feststellen sollte, dass ich mich verliebt habe und er das Gleiche fühlt...
    Was mache ich denn dann???

    Was dann??? Einfach geniessen...mit einem wachsamen Auge auf sich selbst!

    Ist ja lustig...stricke auch gerade einen Schal...nach ewigen Jahren habe auch ich mal wieder die Stricknadeln in die Hand genommen.
    Mich beruhigt es richtig.

    Wünsche dir noch einen schönen Rest 4. Advent.

    Kopf hoch...alles wird gut.

    LG Monty

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

  • liebe desperateS ich hab bei feeli schon geschrieben. es ist im moment noch nicht der zeitpunkt sich neu zu verlieben. es wäre tatsächlich ein "loch stopfen" das in dir entsteht. du stopfst es durch eine neue liebe und unter umständen landest du wieder dort wo du jetzt bist und vergisst dich selbst dabei! nur so ein gedanke von mir..........besser wär erst mal zur ruhe zu kommen und zu leren, das manmit sich allein auch sehr gut leben kann und sich damit wohl fühlt. ja, sich selbst annnimmt und sich selbst liebt!

    lieben gruß
    melanie

  • Hallo Monty!

    Zitat

    ich denke mal, du machst dir da einfach zu viel nen Kopf.
    In dir wie auch bei vielen Anderen hier sitzt die Angst..Angst das man wieder die Hölle erleben muss...Angst vor Enttäuschungen.

    Ja, so ist es wohl. Und auch Angst, dass ich mir dann dadurch selbst im Weg stehe.

    Zitat

    Lass einfach alles auf dich zukommen, du wirst sehen, was im Endeffekt dabei heraus kommt, denke nicht so viel darüber nach. :wink:


    Das halte ich auch für die beste Idee.
    Wie gesagt, noch ist ja gar nichts gewesen. :)

    Zitat

    Ist ja lustig...stricke auch gerade einen Schal...nach ewigen Jahren habe auch ich mal wieder die Stricknadeln in die Hand genommen.
    Mich beruhigt es richtig.


    Mich beruhigt es auch. Leider läuft es gerade nicht besonders gut. Ich stricke plötzlich rund, und ich hab den Fehler noch nicht gefunden. Aber ich bin schon ein bißchen stolz darauf, dass ich es nach so vielen Jahren überhaupt noch kann :D

    Zitat

    Wünsche dir noch einen schönen Rest 4. Advent.


    Liegt es am Schnee? Bin ich nicht nur eingeschneit, sondern auch in ein Zeitloch gefallen?
    Ich dachte, heut wäre erst der zweite Advent?! :D:D:D


    Liebe Melanie,

    ich verstehe Deine Einwände.
    Aber ich finde auch, dass Du ein wenig zu schwarz malst.
    Ich habe ganz sicher nicht vor, irgendein Loch zu stopfen.
    Ganz im Gegenteil.
    Und die Tatsache, dass ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbreche, was wäre wenn... zeigt doch, dass ich wachsam bin.
    Ich will kein Loch stopfen. Es gibt nämlich eigentlich gar kein Loch.
    Ich bin im Moment sogar sehr froh, dass XY auf meinem Leben verschwunden ist.

    Ich habe in den letzten Wochen eine Menge Menschen kennengelernt.
    Ich war völlig überrascht, dass Menschen auch anders können, als nur zu trinken.
    So viele Kleinigkeiten sind mir aufgefallen!
    So blöd das klingt:
    ich hatte vollkommen vergessen, dass es Männer gibt, die nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Bier trinken müssen.
    Die sitzen den ganzen Abend neben mir und trinken nichts!
    Und sie unterhalten sich mit ihren Gegenübern, über Gott und die Welt, auch anspruchsvolle Themen. Und sie sind offen, und ehrlich, haben nicht ständig irgendwas an einem auszusetzen, stellen Fragen, haben Interesse an mir als Person und sagen auch mal was Nettes, ohne irgendwelche Hintergedanken...
    Und es gibt so viele Leute, die so sind!
    Es klingt bescheuert, aber ich hatte wirklich vergessen, dass es auch anders geht!

    Vorgestern Abend bei der Weihnachtsfeier mit den Kollegen habe ich mich oft dabei erwischt, wie ich erstaunt war darüber, wie die anderen reagiert haben. Ich kannte das nämlich zuletzt immer ganz anders.

  • :shock::shock: oje..schon wieder ein Schreibfehler...denke sollte das Schreiben im Moment sein lassen :oops:

    Wünsche dir natürlich einen schönen 2. Advent :oops::wink:

    Wenn man seine Ruhe nicht in sich findet, ist es zwecklos, sie anderswo zu suchen

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