Hallo und ein schönes WE wünsche ich,
da ich momentan sehr viel Zeit zum Grübeln habe, muss ich immer noch an die Partnerschaft denken, die auch durch den maßlosen Alkkonsum und deren Folgen dann zerbrochen ist.
Seitdem sind einige Monate vergangen, ich bin fluchtartig ausgezogen und habe dazu noch den Stadtteil, meinen Beruf und meinen Bekanntenkreis mit aufgegeben. Damit wollte ich mir selbst eine Hürde bauen, die mich davor schützt um nur ja nicht wieder rückfällig zu werden, habe mich daher selbst in eine Veränderung gezwungen, die ich bis dato nicht geschafft habe.
Zwar hat sich meine Gefühlswelt durch die Trennung endlich angenehm beruhigt, doch andererseits fühle ich mich auch sehr einsam.
Bis gestern noch hat mich mein XY täglich angerufen und da oft geweint, den die Tiere und ich fehlen ihm sehr.
Deshalb hadere ich schon wieder mit mir, ob ich mich schon tatsächlich richtig verhalten habe?
Mein jetztiges Leben ist auch nicht so viel einfacher, eben nur anders.
Jetzt versuche ich mal eine Kontaktsperre von einer Woche durchzuhalten, damit ich nicht soviel von seinen Problemen mitbekomme.
Es ist halt nur so, dass mir dieser Mann nach wie vor noch sehr wichtig ist.
Warum bin ich nur jedesmal, wenn es schwierig wurde in die
Co-Falle getappt, wollte ihn vom Trinken abhalten, diskutieren, habe Ratschläge geben, usw. lauter Dinge, die überhaupt nicht angebracht sind.
Jetzt denke ich mir wieder, warum habe ich mich gefühlsmäßig ständig so mitreißen lassen, was
wäre wohl, wenn ich wirklich auf die Trunkenheit professioneller reagieren könnte? Immerhin ist es eine so
komplexe Krankheit, die der Ratio
glaubhaft macht, Alkohol = Ekstase,
Ekstase = Alkohol, oder warum sonst wird alles und jeder dem hinten angestellt?
Wenn ich Ihn statt ihn vor dem nächsten sozialen Abstieg retten zu wollen, genau das Gegenteil ausprobieren würde, so im Sinne von - da Schatz, ich habe dir eine Pulle Korn mitgebracht, damit du gut versorgt bist und ich gehe derweil mit einer Freundin ein bisserl Shoppen.
Würde ich auf diese und ähnliche Weise seinen Untergang unterstützen, den er ja sowieso mit aller Macht anstrebt, könnte das vielleicht seinen Tiefpunkt beschleunigen?
Die Zeit bei Ihm, war mir nie zu langweilig, habe gekocht, geputzt und den Garten gepflegt und dabei eine angenehme Zufriedenheit gespürt.
Viele Tätigkeiten,
die ich in der Beziehung verabsäumt habe, muß ich jetzt ebenso nachholen.
Ich frage mich immer wieder, würde ein konsequentes, emanzipiertes Verhalten in der Alkoholikerbeziehung etwas ändern, mehr Zufriedenheit schaffen?
Würde eine herzliche aber konstante Zurückhaltung weiterhelfen, oder wenn ich meine Wut umlenken könnte in Ablenkung, würde das seine Aggressionen verhindern?
Ich finde auf viele hättewäre Fragen keine Antworten.
Ich habe so große Angst um ihn, da er nicht nur alkoholkrank ist, dass ich mich fast verliere. Hätte ich doch bleiben sollen?
Geht es im Leben wirklich immer nur zuallererst ums eigene Glück?
Hat jemand einen Rat für mich. Die Beratungsstellen habe ich schon alle kontaktiert, das wird noch ne Weile dauern.
LG Emma, die sich so viele Gedanken macht