• Hallo Hartmut,

    Co-Abhängige waren für mich „die“, die Alkohol besorgt haben. Alles andere, was ich heute unter Co-Abhängigkeit begreife, übernehmen, abnehmen, einmischen waren für mich normale Verhaltensweisen. Wenn jemand mir zu verstehen gab, dass da bei mir etwas im Argen ist, dann hatte der einfach keine Ahnung und gut war's. Ein Hoch auf die Verdrängung, bis das eben nicht mehr funktionierte.

    Gruß
    Skye

  • Hallo

    das ist ja mal Lesestoff der mir sehr hilft ,meine Grauzone CO Krankheit , besser zu verstehen. Dankeschön.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Susanne,

    ich bin zwar sucht krank jedoch nicht CO. Einige Verhaltensmuster sind da sehr ähnlich und das möchte ich nun für mich erfahren.

    Warum fragst du ?

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Zitat von Laurina5

    Als ich damals sehr krank war, bekam ich eine Verhaltenstherapie verschrieben. Wurde nach meiner Kindheitsgeschichte befragt und
    mein Selbstwert sollte aufgebaut werden, indem ich mir ein Kästchen
    zulegen und auf Zettel meine positiven Eigenschaften aufschreiben sollte.
    Als ich mich von meinem alkoholabhängigen Partner getrennt hatte, galt ich als geheilt und wurde als stabil und gefestigt entlassen. Antidepressiva habe ich abgelehnt, weil ich an die Ursache wollte. Dennoch blieb ich co.-abhängig und ließ mich danach nochmals auf einen alkoholabhängigen Partner ein.

    Laurina :wink:

    Hallo Laurina,

    was machst du denn jetzt, um aus deiner Co-Abhängigkeit zu kommen?

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Zitat von Hartmut

    Hallo Susanne,

    ich bin zwar sucht krank jedoch nicht CO. Einige Verhaltensmuster sind da sehr ähnlich und das möchte ich nun für mich erfahren.

    Hallo Hartmut,

    genau die gleiche Erfahrung habe ich auch gemacht. Es gibt Parallelen bei Co- und Alkoholabhängigen. Nur ist bei Alkoholabhängigen oder anderen stofflich Abhängigen das Suchtmittel leichter auszumachen. Wir Co´s in unser nichtstofflichen Abhängigkeit sind ja viel sozialkompatibler. Deshalb ist es so schwer, diese Abhängigkeit überhaupt wahrzunehmen und sich daraus zu befreien.

    LG
    Ette

    Im Schmerz von gestern liegt die Kraft von heute.
    ("Handbuch des Kriegers des Lichts" v. P.Coelho)

  • Zitat von Ette

    Hallo Laurina,

    was machst du denn jetzt, um aus deiner Co-Abhängigkeit zu kommen?

    LG
    Ette


    Hallo Ette,

    das ist eine gute Frage.
    Ich lebe wieder allein, gehe regelmäßig in meine Gruppe, habe mich von meinem früheren Bekanntenkreis distanziert, von allen, die noch regelmäßig in die Kneipe gehen, und besuche gerade zusätzlich die Angehörigengruppe in der Psychiatrie, wo mein Sohn seit zwei Monaten untergebracht ist, während dieser Zeit habe ich mich mal wieder überfordert bezüglich meiner eigenen Kraft, mehr auf die Bedürfnisse meines Sohnes geachtet als auf meine. Co. sein erstreckt sich nicht nur auf das Zusammensein mit einem Alkoholabhängigen, sondern betrifft das ganze Umfeld und den Umgang damit, schnell bin ich wieder in meiner Helferrolle und vergesse mich abzugrenzen, möchte zudem die Kontrolle über die Dinge behalten und eine gute Mutter sein. Mein Fokus war zu sehr auf die Befreiung vom suchtabhängigen Partner gerichtet, nun habe ich gerade in der letzten Woche umgesetzt, dass ich nur noch die Dinge mache, die ich auch machen möchte, und nicht mehr die, zu denen ich mich verpflichtet fühle aus Schuldgefühlen oder aus Gründen, was Andere über mich als Mutter denken könnten. Die Co.-Abhängigkeit ist weitaus breiter gefächert als eine Suchtabhängigkeit, wobei ich die Erfahrung machte, dass in meiner Gruppe trockene Alkoholikerinnen gleichfalls co.-abhängig sein können. Wenn wir ein Suchtmittel los sind, stürzen wir uns auf ein neues und suchen einen Ersatz. Von daher ist es mit der Trennung vom Suchtobjekt noch lange nicht geschafft, man ist trocken, aber noch nicht heil. Mir ist zudem mein Muster klarer geworden, mit krankem Sohn überforderte ich mich zudem mit einem Alkoholiker, weil ich glaubte, einen gesunden Mann nicht verdient zu haben - mit zwei Kranken konnte ich mich ein wenig gesünder und überlegener fühlen.
    Lieben Gruß Laurina :wink:

    Hinter jeder Sucht steht eine Sehnsucht, hinter jeder Sehnsucht steht eine Hoffnung.

  • Zu allererst war ich erstaunt über mich selbst. eigentlich habe ich es nicht druch andere erfahren, sondern durch Lesen hier im forum, dass ich co bin. Bald wurde es mir aber auch von anderen Forenmitgliedern herangetragen. Das unangenehme dabei war, dass ich plötzlich merkte, dass ICH jetzt plötzlich an MIR arbeiten müsse. Ich war doch innerlich nur darauf vorbereitet mir schön alle Informationen hier zu holen, um als Retterin meinen Mann vom Alkoholismus zu befreien. Damit würde ich ihn und auch mich vom ewigen Leid befreien und obendrein als heldin dazustehen. dann hätte ich doch was geschafft, was all die Jahre unmöglich erschien. Das stellte ich mir als große Überraschung vor. Stattdessen kam ich hier rein, suchte nach meinen Patentrezepten und fand: Einen spiegel meiner selbst. Das war wie ein innerlicher schrei.
    Erstmal wollte ich mich vergewissern wie weit ich schon auf der leiter der Abhängigkeit stand. Vielleicht hatte ich ja doch noch die Chance nur 'abhänggikeitsgefährdet' zu sein. Null Chance. ich war schon mittendrin.
    Die anderen bestätigten das auch noch. ich schaute nach links nach rechts. Überall nur ein Kopfnicken, keine Chance auf Entfliehen. Es erinnerte mich an meinen Zahn, der gezogen werden mußte. Zu kaputt, der muß raus.
    Dass ich auch die Möglichkeit habe meinen kaputten Zahn drin zu lassen und mit immer größeren schmerzen rumzulaufen sollte mir aber schon selbst überlassen sein. Was ich nicht mag, wenn jemand mich unter Druck setzt. Das klappt nicht. In seinem eigenen Tempo muß sich ein süchtiger aus seiner sucht befreien. Das habe ich für mich, aber auch dadruch wiederum für meinen Partner erkannt.
    Die Tatsache, dass ich als coabhängige mir zu viel habe bieten lassen war für mich schmerzhaft. Dass ein mangelndes selbstwertgefühl dahinter steckt war für mich schmerzhaft, weil ich mich eigentlich immer als sehr starke resolute Frau hielt. Bis heute arbeite ich noch an meinem Selbstbild.
    Wo ich auf widerstand stoße ist, wenn ich auf Druck oder auch Überheblichkeit hier im Forum stoße. Nicht nur bei mir, auch bei anderen. Ich brauche keine Klugscheißer, niemanden, der sich über mich stellt und über mich urteilt. Die Tatsache zu erfahren, dass ich Coabhängig bin ist genug. Was ich daraus mache ist meine Sache.
    Somit habe ich auch verstanden, dass der Alkoholiker auch Alkoholiker sein darf. Er braucht sich nicht für mich ändern. Auch ich brauch mich nicht ändern für irgendjemanden- außer für mich selbst.
    Was ich hier ganz gut findeist, dass es so eine Skala gibt sowohl für Alkoholiker als auch für Coabhängige. Die beste Möglichkeit ist es , wenn man es selbst entdeckt, wie sehr man sich da einordnen kann. Jeden, der heir ins Forum kommt könnte man besser auf diese skala verweisen statt von oben herab zu sagen: Du bist coabhängig. erstens könnte das eben auf widersatnd stoßen, andererseits kennt man einen menschen nicht so gut als dass man über ihn urteilen sollte. Auch dann nicht, wenn die erfahrung heir sagt dass es meistens zutrifft. Das ist meine meinung. Das hat auch für mich irgendwie mit Respekt zu tun. Klar mittlerweile merke ich auch bei anderen Neuankömmlingen schneller was Sache ist udn dass vieles wieder aufs gleiche hinaus läuft. Aber produktiver udn hilfreicher finde ich es, wenn man die Chance hat "sich selbst zu entdecken" als wie "abgestempelt zu werden".

  • Ich kannte den Begriff Co-Abhängigkeit schon.
    Aber ich habe ihn nie auf mich bezogen!

    Als ich anfing, in diesem Forum zu schreiben, wurde mir gleich gesagt, ich sei Co.
    Ich habe das damals aber gar nicht so empfunden. Und ich glaube auch, dass ich es damals noch gar nicht wirklich war.
    Ich habe ja sofort Hilfe gesucht, als ich merkte, dass die Sucht in meinem Leben eine zu große Rolle spielt.
    Ich glaube, damals habe ich genau das gemacht, was jeder Partner eines Alkoholikers tun würde:
    Infos sammeln, Lösungen suchen.
    Was ich mir aber heute ankreiden muss:
    Ich habe Warnungen erhalten und diese ignoriert. Und eines Tages wurde ich wach und wusste: Ich bin Co.
    Ich bin der Meinung, dass jeder Alkoholiker-Partner Co ist, wenn er den Absprung nicht schafft, sondern ein Leben lebt, das man gar nicht leben will.
    Aber die Übergänge sind schleichend.
    Und auch wenn man weiß, was Co-Abhängigkeit bedeutet, bezieht man es zu allererst gar nicht auf sich, weil man nicht genug Abstand hat.
    Ich war anfangs schon ein wenig wütend auf die Unkenrufen hier im Forum.
    Ich habe auch damals immer noch geglaubt, dass "mein" Alkoholiker nicht so ist, wie die anderen. Dass unsere Beziehung auch gar nicht so ist wie die anderen hier.
    Vielleicht war das auch so. Vielleicht habe ich es aber auch nur noch nicht gesehen.
    Wirklich ausschlaggebend war ein Beitrag, den ich hier im Forum gelesen habe. Das war ein Jahr nach meiner Erstanmeldung.
    Der Beitrag war so GLEICH! Er hätte von mir stammen können.
    Und da habe ich dann erst wirklich gemerkt, dass 1. meine Beziehung und mein Partner nach genau dem selben Muster funktionieren wie alle anderen hier auch, und dass ich Co bin. Und zwar von vorne bis hinten.

    Als diese Erkenntnis kam, habe ich weitere Infos eingeholt. Diesmal aber über MEINE Krankheit.
    Und ich bin wegen MIR zur Suchtberatung gegangen.

    Das war der erste Schritt zur Heilung.

    Noch ein Satz zu den Parallelen zwischen Co. und Trinker:
    Ich finde, es ist beides sehr gut zu vergleichen.
    Der Alkoholiker ist süchtig nach Alkohol, der Co ist süchtig nach dem Alkoholiker.
    Beide kommen vom jeweiligen Suchtmittel nicht los, egal, was passiert.
    Ein Alkoholiker kann einen Totalabsturz haben, alles kurz und klein schlagen, in der Ausnüchterungszelle landen, seine Leber kaputtsaufen usw und macht trotzdem weiter.
    Der Co. kann sich schlagen lassen, die Wohnung demolieren lassen, sich "aufopfern", bis er körperliche Symptome oder eine Depression erleidet, und er geht trotzdem nicht.
    Und wenn er geht (und damit meine ich im konkreten Fall mich!), fällt ihm trotzdem nicht auf, dass das Leben viel lebenswerter sein kann ohne das Suchtmittel Partner. Im gegenteil: Es fällt ihm schwer, loszulassen. Und zumindest bei mir war es so (und ist es immer noch manchmal), dass regelrechte Entzugserscheinungen auftraten. Das Gefühl, ohne meinen Partner nicht lebensfähig zu sein.

    Das war jetzt doch mehr als ein Satz... :)

  • hallo,

    ich hab all die muster eines cos und erst hier wird mir klar, das es mich ein leben lang begleiten wird....
    so wir hier schon beschrieben, sehe ich es als schwierig an, das wir keine flasche haben, sondern unsere sucht ist durchsichtig.....kann ich nicht sehen und auch nicht kaufen.... das ist mir sehr schnell klar geworden, doch wie schaffe ich es langfristig damit klar zu kommen????

    meine wurzeln liegen bei meine mutter und tabletten, das sind muster aus zeiten, wo man ohne zögern den eltern folgt und diese 1. zu erkennen und 2. zu beheben ist mein tiefster wunsch....ich lerne durch die berichter der anderen und versuche mein bestes jeden tag zu geben...

    abgrenzen, sich wichtig nehmen, auf die innere simme hören und endlich diese muster mit neue mustern zu überspielen, wie früher die radiokasetten....

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