Ein neuer, unbekannter weg liegt vor mir.

  • Zitat von Linde66

    Hallo Joschi,

    wie war dein Tag?

    Der Vorstellungsbereich ist nicht öffentlich. Wenn du magst, kannst du für die Leser hier im offenen Forum deine Texte rauskopieren oder kurz nochmal schreiben, wie alles angefangen hat.

    Liebe Grüße, Linde :)


    Hallo!
    Mein Tag war sehr gut. Danke für die Nachfrage.
    Hier wird gleich zu Anfang Bewegung gefördert, was ja durchaus Sinn macht. Ich habe mich hier seit Donnerstag mehr bewegt, als in den letzten 12 Monaten.

    Das rumkopieren der Texte kann ich im Moment nicht machen, da ich hier nur auf dem Smartphone klimpere.
    Ich dachte jedoch, daßman von hier aus die Texte im Vorstellungsbereich lesen könnte.

    Wir beschließen unseren Abend hier in der Gruppe mit Fußball....

    Bis dann...

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo in die Runde!
    Mal ein paar kurze News aus der Klinik.

    Ich fühle mich gut, bin mir aber bewusst, das dies erst ein kleiner Schritt ist. Obwohl ich für das kommende WE Tagesurlaub habe, werde ich nicht in meine Wohnung gehen.
    Zuviele Angriffspunkte, die dort auf mich lauern.

    Eine gute Freundin hat nach meiner Wohnung geschaut,daher muss ich mir da keine Gedanken machen. Morgen werde ich einen Stadtbummel machen ( habe ich fast 2 Jahre komplett vermieden, trinken ging vor).
    Danach treffen wir uns zum Kaffee und zum quatschen.

    Montag habe ich Termin bei der Suchtberatung und bekomme dort den Antrag auf LZT.

    Insgesamt gesehen ist die Situation entspannt, was aber nicht darüber hinweg täuschen soll,das Meister Alkohol mir weiterhin auf der Schulter sitzt und nur auf Gelegenheiten wartet.
    Daher war auch das heutige QAE- Thema passend:
    Der Notfall !

    Was tun, wenn mir der Alkohol plötzlich ins Ohr säuselt oder mir auf einer Feier Alkohol angeboten wird.
    Wir haben uns eine individuelle "Notfall-Karte" erstellt, damit ich im Ernstfall einen Retungsanker habe.
    Ein Punkt in meinem Notfallplan ist das Tagebuch. Ich hatte es kurz nach meiner Aufnahme begonnen und wenn ich in kritische Situationen komme, dann kan ich dort nachlesen.

    Da ich Alkohol dazu benutzt habe, meine Unruhe zu dämpfen, den Stress der Arbeit zu kompensieren und meine Depressionen zu lindern, habe ich bei der Visite darum gebeten, mir Techniken zu zeigen, wie ich aktiv Entspannung erreichen kann.
    Auch hier war wieder der innere Leitsatz:
    "Helft mir, ich kann es nicht alleine !"

    Als Schlußbemerkung kann ich daher nur allen, die nicht mehr weiter wissen, raten:
    Lasst euch helfen. Seht ein, dass ihr es nicht mehr alleine schafft und sucht euch sofort Hilfe.
    Und wenn es der nächtliche Gang in die nächste Notaufnahme ist. Denn hier muss ich feststellen:
    Niemand wird abgewiesen, der Hilfe sucht.

    In diesem sinne wünsche ich euch allen gute Tage !

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo Joschi,

    danke das du vom Tagesablauf berichtest.

    Zitat

    was aber nicht darüber hinweg täuschen soll,das Meister Alkohol mir weiterhin auf der Schulter sitzt und nur auf Gelegenheiten wartet.

    solange ich noch so gedacht hatte befand ich mich noch im Kampf mit dem Alkohol. Dabei macht er ja nichts. Er lauft nicht auf mich zu , er schüttet sich nicht in mich herein oder schleicht sich in meine Wohnung. Also kann ich ihm auch weitgehendst aus dem Weg gehen.

    Den Kampf aufgeben und kapitulieren war da die Lösung. Ich musste mich "nur", mit der Sucht auseinandersetzen und meinem trocken Leben anpassen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Einen Gruß an euch alle aus der Klinik.
    Heute ist Tag 15 und ich habe bei der Visite noch eine kleine Verlängerung erwirkt, wegen des Themas Depressionen.

    Mittlerweile habe ich für Treffen bei SHGs Tagesurlaub und diese Real-SHG Treffen tun mir sehr gut, da ich ein direktes Feedback meiner Situation erhalte.
    Mein erster Tagesurlaub zu Hause war sehr positiv ohne Suchtdruck. Am kommenden WE habe ich Tagesurlaub incl. Übernachtung, worauf ich mich sehr freue!
    Für den Fall akuten Suchtdrucks gibt es die Möglichkeit meiner Notfallkarte sowie sofortige Rückkehr in die Klinik.
    Bin aber sehr zuversichtlich und hoch motiviert!

    Für nächste Woche habe ich einen Termin bzgl. Sozialbericht und Abgabe des LZT-Antrags.

    Was war für mich wichtig diese Woche?
    - das die LZT ins Rollen kommt
    - das ich eine erste Tagesstrukturplanung für zu Hause erstellt habe
    - daß ich weiß: " Du bist nicht alleine mit deiner Krankheit"

    Ok, hab jetzt Therapie - bis dann!

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo!!

    Bin jetzt zu Hause (Tagesurlaub + Übernachtung) und kann am Rechner schreiben.

    Für alle, die es interessiert, was so am Anfang passierte, hier mal ein kurzer Abriss meiner Geschichte.

    Soviel zu meinem "Werdegang", ab jetzt gehts in der Gegenwart weiter. 8)8)8)

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Gestern abend 5km querfeldein gewalkt und heute früh 2 Stunden im Schwimmbad - nach dem Sport fühle ich mich immer sehr lebendig und spüre meinen Körper endlich wieder richtig - Klasse Gefühl!

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Zitat von joschi018

    Gestern abend 5km querfeldein gewalkt und heute früh 2 Stunden im Schwimmbad - nach dem Sport fühle ich mich immer sehr lebendig und spüre meinen Körper endlich wieder richtig - Klasse Gefühl!

    Hallo Joschi,

    ich denke, v.a. das Gefühl, sich aufgerafft zu haben, was geschafft zu haben, ist das, was sich so gut anfühlt. Mit Promille intus kommt kaum ein Mensch auf die Idee, sich nochmal nach draußen zum Walken oder Laufen zu begeben...

    Ich nenne es immer vom Passiv ins Aktiv wechseln...das klappt nicht immer, aber immer öfter :)

    Schönen Gruß

    Andreas

  • Zitat von Carpenter

    Hallo Joschi,

    ich denke, v.a. das Gefühl, sich aufgerafft zu haben, was geschafft zu haben, ist das, was sich so gut anfühlt. Mit Promille intus kommt kaum ein Mensch auf die Idee, sich nochmal nach draußen zum Walken oder Laufen zu begeben...

    Ich nenne es immer vom Passiv ins Aktiv wechseln...das klappt nicht immer, aber immer öfter :)

    Schönen Gruß

    Andreas

    Das ist richtig!
    Ich hatte in meiner Trinkzeit keinerlei Elan mehr, irgendwas zu tun. Zum einen wegen des Alkohols, der einen immer träger werden lässt; zum anderen durch meine alkoholbedingten Depressionen, die mir vorgaukelten, "...es ist eh alles egal...".
    Der Sporrt beseitigt aber auch sehr effektiv alle Grübeleien und das "Chaos im Kopf"; denn nach einer anstrengenden Sporteinheit ist da kein Platz mehr.
    Schöner Nebeneffekt: Die Kilos purzeln!!

    Ich bin heilfroh über den Schritt in die Klinik, denn dort habe ich wieder einen strukturierten Tagesablauf kennengelernt.
    Meine Aufgabe ist es nun, eine Struktur für die Zeit nach der Klinik zu erstellen, damit ich nicht wieder ins gleiche Loch falle. Dazu habe ich schöne "Strukturbögen" von der Psychologin bekommen, wo ich meine Aktivitäten für die kommende Woche eintragen kann.

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Zitat von joschi018

    Ich bin heilfroh über den Schritt in die Klinik, denn dort habe ich wieder einen strukturierten Tagesablauf kennengelernt.
    Meine Aufgabe ist es nun, eine Struktur für die Zeit nach der Klinik zu erstellen, damit ich nicht wieder ins gleiche Loch falle. Dazu habe ich schöne "Strukturbögen" von der Psychologin bekommen, wo ich meine Aktivitäten für die kommende Woche eintragen kann.

    Die Sache mit den Strukturbögen scheint mir ne stimmige Sache zu sein...wieder einen festen Tagesablauf zu etablieren, klare Strukturen zu schaffen, vermeidet Motivationslöcher, Langeweile und damit verbundene Gedanken ans Saufen.

    Alles Gute und schöne Zeit Dir

    Andreas

  • So Leute, hab heute ein paar Stunden "Ausgang" für wichtige Termine und heute abend meine "Live-SHG".
    Daher kann ich hier zu Hause mal ein kurzes Update geben:

    Mir geht es nach wie vor gut, meine Stimmung ist auch gut und ich fühle mich wohl.
    Heute hatte ich einen sehr wichtigen Termin bei meiner Chefin, wo geklärt wurde, wie es weitergeht.
    Zur Info: Ich hatte meiner Chefin nach meiner Krankmeldung nur eine kurze Info per Mail abgegeben, daß sich mein Krankenstand hinziehen wird, sie um Verständnis gebeten. Genaue Umstände hatte ich ihr noch nicht geschildert.

    Heute beim Gespräch habe ich ihr dann erklärt, was Sache ist und die Alkoholkrankheit offen auf den Tisch gelegt. Sie war total baff und sagte mir, daß sie niemals geahnt hätte, daß ich solche Probleme habe.
    Genauso wie mit den Depressionen - ich hatte in der Firma einfach nicht den Eindruck hinterlassen, daß da irgendwas im Busch ist.

    Da ich ja die Woche mich mit der Psychologin in der Klinik über das Thema "Fassade" unterhalten hatte, konnte meine Chefin dies durchaus nachvollziehen.
    Kurzum: Meine Fassade auf der Arbeit war derart perfekt, daß keiner irgendwas gemerkt oder geahnt hatte!!
    Umso schlimmer war ja dann auch das tiefe Loch, in welches ich nach Feierabend gefallen war; denn es ist ganz schön anstrengend, eine solche Fassade dauerhaft aufrecht zu erhalten.

    Das Gespräch selbst ist sehr positiv ausgegangen; mein Wunsch nach einer Veränderung der Arbeitsstelle ist kein Problem (ich wusste ja gezielt, wo ich hin versetzt werden will - war ja bis zu meiner Krankmeldung selbst Abteilungsleitung..).

    Thema Langzeittherapie:
    Ich war heute in der Beratungsstelle wegen des Sozialberichtes; wir sind das Thema ausführlich durchgegangen und die positive Nachricht ist, daß mein Antrag gesondert behandelt wird und somit auch schneller bearbeitet wird (Status dringend). Grund dafür ist eigentlich sehr banal, passt aber gut:
    Ein Sozialarbeiter aus einer Sucht-Fachklinik macht dort gerade eine Art Praktikum und ich bin quasi sein "Arbeitsauftrag".
    Nächste Woche weiß ich mehr.....

    Achja, meine Entlassung ist nun Fakt: Am 31.7. gehts nach Hause....

    Soweit erstmal....haltet die Ohren steif und trocken bleiben :)

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Moin in die Runde!!

    Es gibt Neuigkeiten!!

    Heute bin ich aus der Klinik entlassen worden. War schon ein sehr seltsames Gefühl, denn obwohl ich "nur" 4 Wochen dort war, hat der Aufenthalt die Grundlage für tiefgreifende Veränderungen gebracht. Auch die Beziehung zu 2,3 Mitpatienten, die mit mir kamen, hat sich sehr intensiviert und so war die Entlassung schon ein Abschied mit einem "leicht" weinenden Auge.

    Aber mein Weg liegt ja nicht in Zukunft in irgendwelchen Kliniken, sondern im Alltag!

    Vorhin bekam ich dann Info von der Caritas, daß der Antrag LZT zum Kostenträger gefaxt wurde mit Hinweis auf schnelle Bearbeitung.
    Mein Platz in der Klinik Schloss Falkenhof, Bensheim ist beschlossene Sache und ich habe die Bestätigung eines Platzes erhalten.

    Die Dame von der Caritas sagte mir, ich solle mich schon mal auf eine kurze Wartezeit einstellen - mal schauen!

    Auf jeden Fall freue ich mich über diesen Verlauf und werde in der Zwischenzeit an meiner Tagesstruktur basteln...

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Jetzt bin ich seit dem 2.7. alkoholfrei/trocken unterwegs - Hurra!
    Die ersten Tage zu Hause haben mich mit so einigen Gedanken konfrontiert, deshalb will ich die hier mal dokumentieren.

    Tagesstruktur und "nasses Verhalten"
    Als ich aus der Klinik kam, war ich natürlich hochmotiviert und geradezu euphorisch, jetzt so lange schon trocken zu sein, daß ich die grandiose Idee hatte, meine Tagesstruktur komplett umzukrempeln und ein komplett neues Leben zu Hause einzuführen.

    Freitag hatte ich dann einen entspannenden Video-Abend gemacht und dazu was leckeres gekocht. Essenszeit: 21:00 Uhr
    An diesem Abend habe ich mir gar keine großen gedanken gemacht, aber am nächsten Morgen traf mich doch eine erschreckende Erkenntnis:
    Ich habe am Vorabend zwar keinen Alkohol getrunken, mich ansonsten aber exakt genauso verhalten, wie zu Trinkzeiten!!
    Also alles wie vorher, nur ohne Alk!

    Das hat mich sehr erschreckt, denn zu Trinkzeiten habe ich nur am PC gesessen, habe blödsinnige Filme, Dokus und melancholischen Mist angeschaut und dabei literweise Bier gesoffen.
    Ich habe mir dann am Samstag mal 3 Gedanken dazu gemacht und festgestellt:
    - Ich bin zu unaufmerksam: Bin doch glatt wieder ins alte Muster reingerutscht, also besser aufpassen!!

    - Ich bin immer noch zu schnell, will zuviel auf einmal: In der Klinik habe ich ja ein persönliches Sportprogramm zusammengestellt, was auf meine momentane Physis passt (z.B. 5km walken oder 30min Ergometer oder 1h Schwimmen). Jetzt wollte ich zu Hause schon den ultimativen Plan erstellen, in welcher Zeit ich welches Ziel erreichen kann.
    Aber Vorsicht: Mir wurde in der Klinik mein überschießendes Verhalten gezeigt (alles zu schnell....zu viel auf einmal....zackzack...) und auch hier liegt eine große Gefahr!
    In der letzten "Saufphase" war ich so hochgradig depressiv, daß ich keinen Finger mehr krumm gemacht habe (ausser Arbeit unter einer mächtigen Fassade). Und jetzt, frisch motiviert, solls auf einmal losgehen?

    Das Veränderungen her müssen - gar keine Frage. Aber wenn ich jetzt dieses "ZackZack-Verhalten" wieder durchlasse, bin ich auch wieder auf dem alten Weg. Das wäre dann ungemein frustrierend, wenn irgendwas nicht klappt und die Gefahr, dann unter Frust wieder zu trinken, ist mir zu groß!!

    Ich habe meine Tagesstruktur so eingerichtet, daß sie sich an drei Uhrzeiten ausrichtet:
    7:00, 12:00, 18:00 (+/- 1h)
    Dieses ist grob die Struktur in der Klinik, ausgerichtet an den dortigen Essenszeiten. Diese Struktur, insbesondere auch die festen mahlzeiten, haben mir sehr geholfen und mir einen festen Bezugsrahmen gegeben. Deshalb übernehme ich sie jetzt einfach mal nach zu Hause.

    7 Uhr aufstehen ist Klasse! Eigentlich war ich schon immer gerne früh auf und vor allem früh draussen. Die Morgenstunden haben irgendwas besonderes!
    In der Klinik war es anfangs ungewohnt, um 7:30 schon zu frühstücken, aber es hat einen Effekt gezeigt. Da ich auch im Bezug auf Essen überschießend reagiert habe, hat mir dies sehr geholfen.
    Dazu muss ich eines anmerken: Ich hatte zu Saufzeiten öfters meinen sogenannten "Flash", schlagartiges Schwitzen, zittern der Hände, innere Unruhe, hoher Puls.
    Das habe ich immer fehlgedeutet und dachte, es sei eine Unterzuckerung und ich müsse mit Essen gegensteuern.
    Erst in der Klinik hat man mir klargemacht, daß ich Entzugserscheinungen habe!!
    Und so hat sich die Essensmenge in den 4 Wochen deutlich normalisiert; wichtig vor allem, abends nach 19 Uhr nix warmes mehr zu essen!!

    Gleiches gilt für Mittag- und Abendessen.

    Meine Tagesstruktur hat sich also schonmal auf diese drei Uhrzeiten eingependelt. Ins Bett gehe ich allerspätestens um 23:00 Uhr (zu Saufzeiten nie vor 1:00 Uhr).
    So lasse ich es erst mal laufen und versuche so, die alten "nassen" Verhaltensweisen langsam, aber sicher zu ändern.

    Ich merke es z.B. auch beim Sport. Auch hier falle ich blitzschnell in ein "nasses" Verhalten hinein, nach dem Muster:
    "Schnell-schnell, große Strecke/große Leistung". Hier schreit förmlich alles nach "Belohnung" !!!!
    Deshalb habe ich heute früh um acht auch einen gemütlichen Walk am Rheinufer gemacht, 8km in leicht flotterem Wandertempo. Zu Anfang wollte sich ein Gedanke einschleichen (du bist zu langsam.....schau dir die anderen an). Diesen Gedanken habe ich aber schnell wieder losgelassen und bin schön soft gewalkt und habe mich an meiner Umgebung gefreut.
    Ich kann ja nicht erwarten, daß ich nach >15 "Saufjahren" plötzlich wieder "Mr. Superman" werde :)

    Meine Konzentrationspunkte sind nun:
    - Loslassen können (altes Verhalten)
    - langsam in kleinen, vorsichtigen Schritten voran gehen (wobei das walken sehr hilft..)

    In diesem Sinne.....(Omas Kaffee + Kuchen ruft...)
    :):)

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo Joschi,

    viel Freude bei Kaffee und Kuchen! Bei uns gab es gerade Omas Nußkuchen, lecker! :lol:

    Ich finde es prima wie du reflektierst.

    Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Es gibt Neuigkeiten:
    Passend zu meinem morgigen Geburtstag ruft mich vorhin die Klinik an, wo ich zur LZT angemeldet bin.
    Die Kostenzusage wurde Ihnen heute gefaxt. Somit ist es amtlich und ich werde am 13.8. meine LZT antreten!

    Für heute Abend habe ich mich entschieden, ein AA-Meeting zu besuchen.
    Als ich 2010 mein "trockenes Jahr" durchgezogen hatte, war ich mal auf einem AA-Meeting; da ich aber damals dachte, alles im Griff zu haben, beschloß ich, daß ich solche "seltsamen Leute" nicht brauche.

    Warum ich dort heute hingehe? Hab ein bischen darüber gelesen und möchte mir für diese Gruppe nocheinmal eine Chance geben, denn im Prinzip hatten alle Anwesenden damals recht.

    Meine momentane SHG ist gut und richtig, ab und zu artet ein Meeting jedoch in eine "Quatschstunde" aus und es passierte schon öfters, daß dadurch die Zeit plötzlich rum war und 1-2 Teilnehmer nicht zu Wort kamen.
    Ich habs einfach mal so akzeptiert, fand es aber nicht gut - irgendwie war die "Gruppenenergie" flöten....

    Na, mal schauen...

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hier mal ein kleines Feedback zur gestrigen, ersten AA-Runde:

    Was positiv auffällt, ist die Tatsache, daß man mich vorbehaltlos in die Gruppe aufgenommen hat, ohne wenn und aber. Das geschieht in den anderen SHGs zwar genauso, hier ist es aber so, daß ich nicht vorher noch in eine "Infogruppe" muss, um dann erst in eine "feste Gruppe" zu gehen.

    In den Caritas-Gruppen gibt es abgeschlossene Gruppen, wo nur Mitglieder sind, die schon xy Jahre trocken sind. Das macht bestimmt irgendwo Sinn, ich frage mich aber: Was macht diese "geschlossene" gemeinschaft mit jemandem, der rückfällig wird? Darf er dann nicht mehr in die Gruppe hinein?

    Sehr positiv während der AA-Runde empfand ich diese starke Konzentration jedes einzelnen Mitgliedes auf den jeweiligen Redner. Und noch positiver die simple Tatsache, daß dieser nicht unterbrochen wurde.
    Er hat die Dinge aus seiner Sicht geschildert und fertig.
    Insgesamt war eine sehr konzentrierte, aber doch entspannende Atmosphäre im Raum, was ich sehr genossen habe.

    Auf jeden Fall stelle ich fest, daß ich reale SHG-Besuche unbedingt brauche; den direkten Live-Kontakt zu anderen, deren Reaktionen erleben usw.
    AA werde ich auf jeden Fall noch ein paar Mal besuchen, da mich das Konzept der Disziplin innerhalb der Runde sehr anspricht.

    So, und jetzt muss ich noch tausend Sachen erledigen, da es ja Mittwoch schon losgeht - und ich bin sehr aufgeregt im positiven Sinne!!!

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo Joschi

    es ist gut das du für dich etwas gefunden hast was dir weiter hilft. Achte bitte darauf das du keine Internas aus anderen Gruppen hier rein trägst.

    Danke Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Joschi,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag! :)
    Ich wünsche Dir, dass Du deinen Weg findest und weiterhin ein paar Dosen Motivation in Reserve halten kannst.
    Du bist so verdammt straight unterwegs und es klingt gut, was Du schreibst.

    Dir alles Gute und einen schönen Abend.

    Viele Grüße
    Katha

  • Zitat von Katharsis

    Hallo Joschi,

    herzlichen Glückwunsch zu Deinem Geburtstag! :)
    Ich wünsche Dir, dass Du deinen Weg findest und weiterhin ein paar Dosen Motivation in Reserve halten kannst.
    Du bist so verdammt straight unterwegs und es klingt gut, was Du schreibst.

    Dir alles Gute und einen schönen Abend.

    Viele Grüße
    Katha

    Danke für den Glückwunsch, aber die Motivation bitte nicht in Dosen - davon habe ich in den letzten Jahren genug konsumiert!!!

    Es mag den Anschein haben, daß ich "straight" unterwegs bin, aber in Wirklichkeit sehe ich ein hartes Stück Arbeit vor mir.
    Die eine Seite ist das "nicht mehr trinken", das trocken sein.

    Die weitaus schwierigere Seite ist jedoch das "nüchtern leben". Dazu gehört mein gesamtes Umfeld, meine Lebensweise, mein Denken.
    Meine momentane Baustelle, solange ich noch zu Hause bin, ist meine Ungeduld, meine Hektik, mein "schnell-schnell-zack-zack".
    Alleine die Tatsache, einen oder mehrere Gänge runterzuschalten ist für mich harte Arbeit, denn so habe ich die letzten Jahre gelebt.

    Ich habe z.B. in den 4 Wochen Klinikaufenthalt wieder mit Sport angefangen. Soweit ganz schön, aber nun muss ich mich bremsen, damit ich nicht wieder über das Ziel hinausschieße. Lasse ich mich selbst jetzt von der Leine, dann trainiere ich so lange und hart, bis nix mehr geht und ich in der Ecke liege.
    Das Risiko, das dann was passiert, ist mir zu groß. Ausserdem ist diese Verhaltensweise ein Relikt meiner nassen Zeit.

    Also, slowly, und einen Schritt nach dem anderen..... 8)8)

    Mein Leitsatz seit meiner Klinikaufnahme 3.7.14:
    "Ich bitte um Hilfe bei meiner Krankheit - alleine schaffe ich es nicht!"

  • Hallo Joschi,

    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Von mir bekommst du eine Tüte Langsamkeit geschenkt. :lol:

    Falls du mal etwas in der Richtung lesen möchtest, empfehle ich dir "Die Entdeckung der Langsamkeit" von Sten Nadolny. Es geht um einen Kapitän und Polarforscher.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Happy Birthday und alles Gute für Dich Joschi!!!

    Ein tolles Geschenk hast Du erhalten :D Kostenzusage und Termin- prima! 13.08., das ist überschaubar!

    Alles Gute von Eni

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