Wie mit dem eigenen Verhalten umgehen?

  • Hallo Berkel,

    Zitat

    Wie kann ich da am besten an mir arbeiten?

    Mh, ich find, dass man die Frage so nicht beantworten kann. Jeder hat da, denke ich, seine ganz eigene Art uns Weise. Und man muss erst herausfinden, welcher der richtige Weg für einen selbst ist in der Auseinandersetzung mit Dir.

    Viele Grüße
    Fleur

  • Ach, da ist mir noch was eingefallen, was hilft: Hinschauen.
    Sein eigenes Verhalten hinterfragen.
    Warum entscheide ich mich gerade für xy?
    Bin ich es, die das will, oder will ich nur jemandem einen Gefallen tun?

  • Hallo Berkel,

    die Antwort auf Deine Fragen ist im Grunde einfach:

    Zitat

    Beispielsweise habe ich festgestellt, das ich extrem hilfsbereit bin, auch soweit, das ich mich dabei schon fast selbst völlig vernachlässige, bzw. zumindest nicht an Dinge denke, die für mich eigentlich wichtig sind.

    Denke an die Dinge die für Dich wichtig sind und tue sie. Wenn Du dann etwas nicht für andere tun kannst, dann ist das so.

    Zitat

    Gleichzeitig aber äußerst ungern Hilfe annehme.

    Frage um Hilfe. Wenn jemand nicht helfen will, wird er das sagen.

    Zitat

    Oder das ich beispielsweise Entscheidungen lieber aufschiebe und dann einfach vergesse/verdränge und insgeheim hoffe, das sie sich von selbst lösen.

    Erledige die Dinge, Du weißt doch, dass sie sich in den seltensten Fällen von allein erledigen und angenehmer werden sie in der Regel auch nicht.

    Zitat

    Oder auch,das ich alles möglichst genau machen will, perfekt eben, selbst wenn das gar nicht nötig ist

    Dann lass es einfach und mache es so wie es reicht.

    Zitat

    Da verzichte ich lieber, z.B. bei zu meinen Ungunsten im Restaurant herausgegebenen Geld. Da traue ich mich kaum, das zu sagen.

    Dann verlange danach.

    Tue das was Du willst und was Du meinst tun zu müssen. Ich kann mir vorstellen, dass Du jetzt denkst, ich mache mir das mit dem antworten einfach, wenn Du wüsstest wie es geht, würdest Du es ja tun. Das Geheimnis ist, es einfach zu tun und das Unwohlsein erstmal auszuhalten. Wenn Du das für Dich richtige tust, wird das irgendwann vergehen. Nur so funktioniert es, es gibt kein Patentrezept und Veränderungen geschehen auch nicht von allein. Wenn Du nichts tust wird sich nichts ändern.
    Nichts anderes habe ich gemacht. Ich habe etwas anders gemacht als bisher und das Unwohlsein und die teilweise Angst ausgehalten, es wurde besser, mir geht es heute besser.

    Veränderung heißt etwas anders machen als bisher, dass heißt probieren und das kann Dir niemand abnehmen.

    Gruß
    Skye

  • Hallo Berkel,

    viele Deiner Verhaltensweisen (Perfektionismus, Hilfsbereitschaft, keine Hilfe annehmen können) kenne ich auch - aber ich finde, sie sind ja per se eigentlich nicht schlecht. Ich versuche einfach, Extreme zu vermeiden und Mittelwege zu suchen.

    Eine grosse Hilfe sind für mich meine Freundschaften und andere Sichtweisen.

    Wenn ich im Recht bin, fordere ich das inzwischen ein. Das konnte ich auch lange nicht. Aber mit jedem Mal mehr wird man da sicherer.

    Worin ich mich scheinbar von vielen EKAs unterscheide, ist meine Entscheidungskraft. Wenn ich mich für was entschieden habe, ziehe ich das konsequent durch. Wie hältst Du es damit?

    Lieben Gruss,
    Heidi

  • OK - viele Baustellen gleichzeitig (zu viele) habe ich auch oft. Ob das mit meiner Geschichte zu tun hat, weiss ich auch nicht ....

    Ich hab hier nur schon von sehr vielen gelesen, sie seien entscheidungsschwach ... und das bin ich definitiv nicht ...

    Es gibt wohl nicht ein einziges Bild / eine einzige Form eines EKA.

  • @ heidi13,
    tut mir leid das sagen zu müssen...
    aber geholfen wird einem nicht, wenn jemand sagt:
    BEI MIR IST DAS NICHT SO!

    Zitat

    Es gibt wohl nicht ein einziges Bild / eine einzige Form eines EKA

    Kannst Du Dir vorstellen, dass es bei einigen,
    wie auch bei mir das Gefühl eher auslöst
    hier falsch zu sein...

    Konstruktives Antworten wär wohl sinnvoller...

    @ berkel:
    Ich habe gleiche Probleme und habe noch keine Lösung gefunden.
    Ich versuche z.B. Dinge auszuprobieren, um ein Gespür
    dafür zu bekommen was mit überhaupt gefällt.
    Komme mir manchmal vor wie ein Chameleon,
    also sämtliche Gesichter annehmen zu können,
    aber garnicht zu wissen wer ich bin & was ich will...

    Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken. © Ernst Ferstl, (*1955)

  • Hallo so_anders,

    das ist ja das Gute an einem Forum, daß hier die ganze Bandbreite von Erfahrungen geschrieben und gelesen werden können.

    Wenn du das Gefühl hast, eine Aussage hilft dir nicht, dann kann die jemand anderem durchaus helfen. Das hat hier alles gleichermaßen seine Berechtigung.

    Ich bin ein EK und in dem oben angepinnten Thread "Merkmale für ein EK" habe ich mich in x verschiedenen Beschreibungen wiedergefunden. Und doch gibt es welche wo ich auch schreiben würde: bei mir ist das nicht so. Und trotzdem bin ich ein EK.

    Wenn du das Gefühl hast, daß du durch eine Aussage verunsichert wirst, ob du überhaupt dazugehörst, dann kannst du versuchen hinzuspüren, was da in dir drin so verunsichert ist. Die anderen User können wir nicht ändern, aber bei uns selber können wir hinschauen, was uns anpiekst.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo berkel

    Zitat

    Oder das ich bei einigen Dingen, die ich fühlen sollte einfach... hmmm .. nichts so wirklich dabei empfinde, bzw. nicht an mich heranlasse. Gleichzeitg habe ich aber ein ziemlich gutes Gespühr dafür entwickelt, was in anderen vorgeht. Das widersprich sich doch eigentlich.

    Ich bin bei meiner alkoholkranken Mutter aufgewachsen und schon als Kind habe ich ein feines Gespür dafür entwickelt, wie was wer wo warum los ist. So kam ich mit der verqueren Situation zuhause irgendwie besser zurecht.

    Gleichzeitig fing das bei mir als Kind schon an, daß ich nichts mehr fühlte. Es ist so eine Art Überlastungsschutz der Gefühle innendrin eingebaut.

    Ich finde nicht, daß sich das widerspricht, sondern daß es eher sogar zusammengehört, wenn man in so einem ambivalenten Umfeld aufwächst.

    Liebe Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • hallo alle zusammen,

    ich probiere sehr viel aus und treffe so manches mal nicht den richtigen ton oder zeitpunkt :?

    doch wenn es gut war, freue ich mich so über mich selbst, es geschafft zu haben auf mich zu achten und meine bedürfnisse nicht zu unterdrücken....

    ein beispiel.... ich war sehr unzufrieden mit dem kauf einiger textilien... früher hätte ich sie einfach selbst repariert oder entsorgt... doch heute gehe ich in den laden zurück und zeige die dinge vor und verlange mein "recht"

    oder beim arzt, hab leider sehr schlechte erfahrungen gemacht, hatte nicht auf meine innere stimme gehört, die sagte da stimmt was nicht und mich von den ärzten einlullen lassen, bin gerade so von der schippe gesprungen....... doch jetzt lasse ich das nicht mehr zu... ich kenne meinen körper ganz genau und gehe erst dann, wenn es mir besser geht... am anfang hab ich meinen mann mitgenommen als rückendeckung, doch jetzt schaffe ich das gut alleine... bin so stolz auf mich das ich das probiert hab, trotz aller wiederstände

    ein gutes erlebnis bestärkt mich immer wieder diesen weg zu gehen und mich für mich ein zu setzten...also horch auf dich, was tut dir gut und was nicht...
    lg janeba

  • so_anders

    Ich habe Deine Reaktion erst jetzt gesehen.

    Mir ging es überhaupt nicht darum, irgendetwas zu werten oder jemanden anzugreifen. Ich wollte lediglich sagen, dass jedes EKA anders reagiert. Mein Brüder reagieren ja auf sogar die gleiche Familiensituation völlig anders als ich.

    In der Frage stand ja nicht, dass man nur mit JA antworten darf ... ;)

    Manchmal tut ja auch eine konträre Sichtweise gut. Mir zumindest hilft das immer weiter.

    Lieben Gruss,
    Heidi

  • Zitat von berkel

    Hallo!

    Ich habe hier von Euch von vielen Verhaltensmustern gelesen, die ich auch an mir wiedererkannt habe. Was kann ich denn dagegen tun? Wie kann ich da am besten an mir arbeiten?

    Das ist jetzt zwar furchtbar allgemein von mir, aber das lässt sich ja noch ausbauen ;)

    immer schön kleine schritte machen und sich trauen. mach ich auch grad. ich denke immer, dass ich eh nichts zu melden habe und sämtlicher input von mir unerwünscht ist, jetzt tu ichs mal trotzdem ;)
    man soll sich ja nicht zu wichtig nehmen, aber irgendwie scheine ich auch "unfreiwillig gelernt" zu haben, dass es immer was wichtigeres als mich gab. haben wahrscheinlich viele hier.

    ich hab mir genau überlegt, welche verhaltensmuster ich gar nicht mag und welche einfach als eigenschaft zu mir gehören.
    erstere versuche ich, schritt für schritt zu ändern, wobei ich inzwischen sogar kleine zwischenerfolge "feier" warum auch nicht? jahrelang erlerntes oder getanes lässt sich irgendwie nicht von heut auf gleich ändern.
    letztere habe ich akzeptiert und versuche, sie nicht extrem werden zu lassen. aber da ja niemand perfekt ist, klappt das nicht zu 100%, aber soweit, dass ich die "macken" mag und sie zu mir gehörig empfinde.
    jetzt mag ich meinen dickschädel, denn da hängt der eiserne wille mit dran, der mir zu eigen ist.
    ich akzeptiere auch, dass ich ein chaoskind bin und mich gerne verzettel, dem wirke ich mit wirklichen zetteln entgegen. dann vergess ich weniger. und das planen wird leichter. so mal als beispiel.
    bei dem "wichtig nehmen" pendel ich immer noch häufig in extremen. ich freue mich da über jeden erfolg und jeden ton, den ich treffe, wenn ich mal wieder entweder fürchterlich "unwichtig" bin oder zu laut krakele um halt mal wichtig zu sein wenns fehl am platze oder unnötig ist. dafür kann ich mich jetzt auch für mein selbsterkanntes verhalten entschuldigen, wenn dies nötig ist. und ich bin auch nicht mehr so beleidigt, wenn man mich darauf aufmerksam macht. kleiner zwischenerfolg, der mich freut.

  • hallo an euch alle!

    mir hat mal jemand gesagt: wer 20 jahre gebarucht hat, um so zu
    werden, der braucht auch 20 jahre, um wieder ganz anders zu werden.

    so pessimistisch bin ich zwar nicht.

    aber was ich daraus für mich ziehe:

    NICHT zu perfektionistisch zu sich sein und erwarten, der erfolg müsse
    bei der benennung des problems sofort eintreten!

    wir sind eben jahrelang auf etwas geeicht worden- wie auch immer sich
    das beim einzelnen ausdrückt, gemeinsam haben doch alle:

    man hat erkannt, so will man nicht ewig weiterleben!
    so, wie man ist, lebt man nicht glücklich!

    aus dem wunsch nach veränderung können taten folgen (die kleinen,
    regelmäßigen sind besser als die großen einzelaktionen!), aber auch
    frust, wenn die erwartungen zu hoch geschraubt waren.

    jeder tag, an dem ich mich nicht gehen lasse, nicht deprimiert herumhänge,
    nicht kleine süchte befriedeige (ewig lang im netz surfen, ewig lang
    unwichtige statt akut weichtige dinge zu tun, ewig überlegen, was mir
    an mir alles NICHT gefällt)-

    ist ein erfolg mehr auf meiner liste.

    die "guten" tage haben definitiv stück für stück zugenommen.

    und das beste: ich erkenne es, und meine eigene zufriedenheit darüber
    reicht mir völlig aus! ich brauche keinen mehr, der das beklatscht oder
    mir sagt, wie er/sie das jetzt findet/bewertet.

    ich habe zugang zu mir gefunden, nicht immer, aber öfters.

    diese innere stimme ist glaub ich bei vielen zugekippt worden.

    aber obwohl sie lange nicht gehört hatte (und glaubte, ich werde nur
    durch andere bestimmt: er ist glücklich, also bin ich froh, sihr geht´s schlecht,
    also kann ich nicht guten gewissens froh sein blabla...)-

    es gibt sie! und jetzt hör ich sie eben häufiger mal und THAT FEELS GOOD!

    lg fatima

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!