Absolute Überforderung

  • Hallo Mathilda,

    ja, es tut weh, die Erkenntnis, dass Jemand Alkoholabhängig ist, den du magst, liebst. Und immer wieder kommt die Hoffnung, du könntest dich geirrt haben, und es ist garnicht soooo schlimm.

    Zur SHG zu gehen ist gut, du bist ja auch schon da, denn das Forum versteht sich ja als SHG! Darum kannst du deine Fragen auch hier stellen, hier sind genügen Betroffene, die da was sagen können.

    Du weißt nicht, was du machen sollst...Das Beste wäre, dich zu trennen, ehe du ganz und gar da mit drinnen hängst. Hört sich gemein an, ich weiß. Aber es ist meistens der einzige Weg.

    Viele Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Mathilda,

    auch von mir herzlich willkommen im Forum.
    Ich kann mir gut vorstellen wie Du Dich fühlst. Ich habe gerade eine Beziehung mit einer Alkoholikerin (hoffentlich) hinter mir.
    Diese Hilflosigkeit schmerzt ungemein.
    Ich bin sehr naiv und voller Hoffnung in die Beziehung gegangen und habe erst hinterher (hier im Forum) verstanden, das der Kampf schon verloren war bevor ich ihn aufgenommen hatte.
    Also tue Dir bitte selbst den Gefallen und versuche Ihn nicht zu retten, das wirst Du nicht schaffen! Im Gegenteil, die Gefahr ist denn sehr groß, dass er Dich in seinem Strudel mit runter zieht. Ließ Dich mal hier im Forum rein und Du wirst verstehen was ich meine.
    Gut…. Du kannst versuchen ihn zu überzeugen aber wenn er nicht wirklich gegen seine Krankheit ankämpfen will, befürchte ich, kann die Endkonsequenz nur eine Trennung sein. Nun kannst Du Dich entscheiden, wie lange DEIN Leidensweg geht.
    Denn ich bin zu der Überzeugung gekommen, das so eine Dreiecksbeziehung (er/sie + Alkohol + Du) auf Dauer nicht funktionieren kann.
    Also versuche so schnell und so viel wie möglich über dieses Thema zu lernen und entscheide dann wie weit Du gehen kannst / willst ohne Dir selber zu sehr zu schaden.
    Ich bin überzeugt, dass Dir die Menschen hier im Forum sehr gerne weiter helfen.

    Ganz liebe Grüße und viel Kraft

    Dobby

  • also respekt wie schnell du dir Hilfe holtest bzw. du wolltest einige Fragen beantwortet haben. du hast nur 4 Monate gebraucht um dich dafür aufzuraffen ,

    lass dir das lebensfrohe und Positive bloß nicht nehmen.

    lg

  • liebe mathilda,

    auch von mir ein herzliches willkommen im forum.

    ja, ich schliesse mich den vorschreibern nur an, gut das du so schnell erkannt hast was los ist. natürlich ist jetzt eine entscheidung zu treffen eine sehr schwierige, war sie für uns alle. viele haben jahre gebraucht um sich entgültig zu trennen, weil sie immer diese hoffnung hatte sie könnten etwas im partner bewegen und ihn dazu bringen aufzuhören. les dich hier ein, du wirst sicher schnell erkennen das hilfe hier nicht hilft, das einem alkohiliker nicht geholfen werden kann. das der alkoholiker seinen eigenen tiefpunkt braucht und sich nur selbst aus dieser sucht befreien kann, aus einer eigenen inneren not herraus.

    ich kann dich motivieren dich hier umzuschauen und durchzulesen. du wirst einige paralelen zu deiner geschichte erkennen und dann fällt es dir lang nicht so schwer dich dann für dein leben richtig zu entscheiden!

    liebe grüße melanie

  • Hallo Mathilda,

    ich habe beim lesen Deines Textes viele Parallelen zu meiner Beziehung festgestellt, Ich habe meine XY noch zehn Jahren durch Zufall wieder getroffen. Und sofort ist bei mir die Liebe entbrannt (lichterloh sozusagen). Das erste mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl mich komplett fallen lassen zu können, das Gefühl das kompletten Vertrauens, das Gefühl „jetzt hab ich es geschafft“ das ist sie…. die suche hat ein Ende. Wir hatten eine euphorische glückliche Zeit bis der Alkohol wieder kam. Denn ging alles relativ schnell, ich musste schmerzhaft feststellen, dass ich gegen den Alkohol nicht anstinken kann. Ich wollte es aber nicht wahr haben. „das kriegen ich hin, das wäre doch gelacht“
    Mit viel Liebe und Geduld wollte ich sie „bekehren“ und habe (wie ich jetzt weiß) instinktiv genau das Falsche getan, ich habe ihre Sucht mit meinen Verhalten sehr unterstützt. Ich habe soviel Energie in ihre „Rettung“ gesteckt, dass von mir nicht viel übrig blieb. Und denn kam eine sehr schmerzhafte Trennung.

    Was ich Dir mit meiner Geschichte sagen will, Du siehst das viel hier im Forum ähnliche Geschichten haben. Und ich möchte Dich auch nicht noch mehr verwirren aber Du hast einen riesen Vorteil gegenüber vielen anderen hier im Forum, Du suchst recht früh Hilfe. Du hast also die Chance Dich zu informieren.
    Du kannst Dich (zu mindest theoretisch) vorbereiten und denn kannst Du Dich entscheiden ob Du so leben willst.
    Denn eins muss Dir bewusst werden, wenn Dein Freund nichts gegen seine Sucht unternimmt, wird es nicht einfacher für euch, denn wird es höchst wahrscheinlich nicht lange dauern und er wird seine Kontrolle über sein Alkoholkonsum verlieren.
    Wie gesagt, informiere Dich und versuche ganz ehrlich zu Dir selbst zu sein und denn stell Dir die Frage, ob Du dieser großen Aufgabe gewachsen bist.

    Ganz liebe Grüße

    Dobby

  • Hallo Mathilda,

    ich kann es nur wiederholen: informiere Dich über dieses Thema, frage, frage, frage, zieh Deine Schlüsse daraus. Wie diese Schlüsse für Dich persönlich aussehen, liegt bei Dir. Wenn ich das Wissen, welches ich jetzt über Alkohol und Co habe (ist noch lange nicht vollständig), damals als meinen Ex-Freund kennenlernte gehabt hätte, wäre ich diese Beziehung damals nie eingegangen.

    lg inga

  • Hallo Mathilda,

    Ich find es hört sich gar nicht dumm an, ich bin der Meinung, das ist ein menschliches Verhalten. Den Menschen den man liebt helfen zu wollen.
    Gerade wenn man frisch verliebt ist, will man nicht akzeptieren, dass die Beziehung zu ende sein soll nur weil der Partner krank ist.
    Ich weigere mich auch strickt dagegen alle Alkoholiker über einen Kamm zu scheren. Es gibt so viele die seit Jahrzehnten trocken sind und gut damit leben.
    Du musst nur wissen wie Du ihn helfen kannst und ob er auch sich helfen lassen will und da sind Gespräche natürlich wichtig.
    Ich vertrete auch immer noch die These, dass wenn es beide wirklich wollen, kann man alles schaffen.
    Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass das eine sehr schwere Aufgabe ist.
    In der man sich schnell im Labyrinth der Gefühle verlaufen kann.
    Denn es liegt durchaus im bereich des Möglichen, das Du eine lange Zeit des Misstrauen, der Lügen und Betrügens vor Dir hast und wenn Du denn Dir selber keine Grenzen gesetzt hast, ist die Chance sehr groß, dass Du ein ähnliches Schicksal haben wirst wie so viele hier im Forum.
    Also gehe es ruhig an, warte ab wie die Gespräche verlaufen, mache aber jeden Schritt „bewusst“ und lasse Dich nicht zu sehr von Deinen Gefühlen leiten.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall alle Kraft der Welt und pass bitte auf Dich auf.

    Ganz liebe Grüße
    Dobby

    PS.: Ich bin mir gar nicht sicher ob es in so einer Situation ein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Gut.. es ist vielleicht „falsch“ mit einem nassen Alkoholiker zusammen zu sein aber sind die Gewissensbisse die man hat wenn man einfach so tatenlos seine"große" Liebe verlassen hat „richtig“?

  • Hallo Mathilda,

    ein richtig und ein falsch in dem Sinne gibt es nicht, es ist immer eine Sache des Betrachtens. Was für Dich richtig ist, kann für mich (und andere) als Außenstehende falsch sein und umgekehrt. Auch wenn sich die Schicksale gleichen, so ist doch jede Beziehung auf ihre Art individuell. So gut wie alle haben erst alles getan, um eine Trennung zu vermeiden. Bei den allermeisten kam es im Endeffekt dann doch zur Trennung. Nicht bei allen.

    Zitat von Mathilda

    Und etwas Glück noch dazu, dass alle, die WOLLEN, es auch schaffen

    Du hast das Glück mit ihm reden zu können. Ist auch nicht bei allen möglich (gewesen). Leider ist es meistens aber so, daß nur einer will, der Coabhängige. Wenn der andere auch wollte, wäre es kein nasser Alkoholiker/in mehr. Dann würde er/sie ernsthaft dagegen etwas tun. Von sich aus, aus eigenem Antrieb und für sich selbst, also sich selbst zuliebe.

    Zitat von Mathilda

    Verstehen kann ich das nicht.

    Stück(chen) für Stück(chen) kommt das Verstehen. Weil ich damals, als ich herkam, auch nichts verstanden habe, aber verstehen wollte, habe ich viel auf der "anderen Seite" bei den trockenen Alkoholikern gelesen. Etliches ist mir klar geworden. Auch bei Dir wird dieses Verstehen noch kommen. (Nicht den Mut verlieren, wenn es länger dauert.)

    lg inga

  • glück auf mathilda

    Zitat von Mathilda

    dass alle, die WOLLEN, es auch schaffen....
    Verstehen kann ich das nicht.

    das "WOLLEN" nützt bei unserer problematik (Alkoholiker<+>Co-alkoholiker) wenig - hier muß(wie ich das wort hasse) es "MÜSSEN"(wie ich das wort hasse) heisen
    Wenn der leidensdruck größer is als die entzugserscheinungen - dann besteht ne wahrscheinlichkeit es zu schaffen
    das ^ gilt für beide seiten

    schönen freitag

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Mathilda, ich bbin gerade auf deine Geschichte gestossen ich habb mich erst nach 14 Jahen getraut diesem Forum beizutreten.Du bist hier richtig einfach es tut gut allen Frust runterzuschreiben.Deine Bedenken zu vielen Geschichten die vielen Trennungen machen einem Angst ich bin schon 23 jahren verheiratet mit einer 1jährigen Trennung und diese Hat mir gezeigt, dass dies DER MANN IST mit dem ich alt werden möchte.Ich kann deine verbundenheit gt nachvollziehen aber wie du an mir siehst es wird kein leichtes Leben man verliert das Vetrauen wr probieren es jetzt mit einer Paartherapie.Ich hoffe es geht dir weiterhin einigermaßen da ich gesehen habe, dass du das Forum länger nicht besucht hast Weihnachts un Sylvester Krach/Absturz ?Du bist nicht allein Liebe Grüße Klaudia

    Das Leben ist wie ein Gebirge Höhen und Tiefen.Ich wünsche mir die Zugspitze.

  • Hallo Mathilda!

    Für mich klingt es unheimlich traurig, wenn du schreibst, dass dein Freund zwei Flaschen Rotwein zum Entlasten trinkt, und du ihn trotz allem als DEN Mann deines Lebens nennst.
    Über Weihnachten hattet ihr gestritten, wart alleine?
    Ist doch auch traurig.

    Mit dem steigenden Konsum - und das kommt - wird das immer schlimmer.
    Ich kann dir nur raten, nicht so lange zuzuschauen, wie ich es gemacht habe.
    Das geht an die Substanz. Vor allem seelisch.
    Mein Mann war lange Zeit nicht mehr DER Mann meines Lebens!

    Liebe Grüße von Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • glück auf mathilda

    bekommst n apfel (vom baum der erkenntnis)

    Zitat von Mathilda

    WOLLEN, weil man MUSS- hört sich paradox an, aber ich glaube, daß dies der beste Weg wäre. Müssen alleine bringt nicht den gewünschten ERfolg, würde ich jetzt behaupten, ohne annähernd soviel Kenntnis wie ihr zu haben. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Es ist aber nicht so, dass man nicht nachvollziehen kann, wenn auch nur ein Stück weit, was in diesen Menschen vorgeht. Und ich persönlich schaffe nichts, was ich nicht auch ein klitzeklein wenig will, auch wenn ich muss....

    genau so isses ^ auf die wortwahl kommts nich an der zusammenhang zählt

    schönen mittwoch - kraftpäckel - umärmelung(wenn du die nich wilst - schreibs)

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo Mathilda

    Habe in deinem Forum gelesen und denke das wir irgentwie doch alle den Mann fürs Leben gefunden haben......
    bis der Alkohol für ihn wichtiger geworden ist wie ich oder meine Tochter
    Ich habe Jahre zugeschaut,kleine Versuche gestartet die aber nichts brachten auser das ich mich immer schlechter fühlte
    Doch dann kam die Wende in meinem Kopf,
    ich merkte auf einmal das er mich bei jeder Gelegenheit schlecht machte,
    egal bei Arbeitskollegen,bei meinem Chef oder auch bei Freunden.
    Da habe ich ihm zu verstehen geben das es so nicht weiter geht,zu dieser Zeit war er nicht der Mann fürs Leben,denn ich habe ihn gehasst und ganz weit weg gewünscht........
    Aber er hat mir nicht geglaubt bis ich mir eine Wohnung angeschaut habe und ihm gesagt habe entweder geht er zum Entzug oder ich ziehe aus
    Auf einmal ging es
    Er hat eine gemacht und geht jetzt noch in die Tagesklinik,mit geht es zwar noch immer nicht so gut,denn ich kann nicht so einfach vergessen was er mir angetan hat,und habe Angst das er wieder Rückfällig wird und ich wieder verletzt werde
    Jedoch was ich gelernt habe, dank dieses Forums,man muss eine klare Ansage machen und das auch durchziehen,entweder er macht mit oder es hat alles keinen Sinn................doch um das zu machen muss es erst klick bei einem Selber machen

    Wünsche dir viel Kraft dabei
    Joanne

  • Liebe Mathilda, deine Worte sprechen mir aus dem HERZEN :D ,ich habe gerade in einer anderen Antwort darüber geschrieben, dass es nicht einfach ist , dass wissen wir aber es wird viel über die Abstürze geschrieben aber was ist mit den Trockenen Zeiten die, die schwersten sind. Wenn sie abgestürtzt sind können wir schimpfen wissen uns bestätigt aber sollten wir UNS hier nicht auch in der trockenen zeit unterstützen, die doch eigentlich die schwersten für uns sind wil wir doch immer zweifeln Natürlich liegt das von Fall u Fall verschieden. Mein Mann trinkt ab und an bei Streß abends heimlich.Meine Geschichte werde ich in meinem Tread hinzufügenZur Zeit ist es so , dass wir wie IN EINER WG leben mit getrennten Zimmern und kein Austausch von Zärtlichkeiten.Ich habe Angst auf meinen Mann zuzugehen obwohl er sich Beine ausreißt,.Am Dienstag haben wir wieder einen Termin beim Paartherapeuten,hoffe es hilft uns einen Schritt weiter.Da unsere Kinder schon groß sind 16,21 müssen wir auch lernen neu meiteinander umzugehen.Also alles im Umbruch.Liebe Mathilda libe Grße Klaudia

    Das Leben ist wie ein Gebirge Höhen und Tiefen.Ich wünsche mir die Zugspitze.

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