Hallo
Mein Nickname ist Mora, ich bin 52 Jahre alt und eine Co.
Nach 27 Jahren Ehe mit einem alkoholabhängigen Mann lebe ich nun seit Januar 2010 in meiner eigenen kleinen Wohnung und die Scheidung ist eingereicht.
Nun, wie geht es mir jetzt nach den ganzen Achterbahnfahrten? Es geht mir gut, ich habe alles was ich zum Leben brauche einschließlich der Freude am Leben.
Es gibt Freude wie auch manchmal etwas traurig sein, manchmal "flutscht alles wie geschmiert" und manchmal kommt´s was daher wo ich denke: och nee, nicht noch das...
Ein Leben hat begonnen, indem Unbekanntes seinen Schrecken verloren hat, Sicherheit langsam aber stetig wächst, das Lachen freier wird und die ganzen in Mauern versteckten Gefühle wiedergefunden/gefühlt werden und das alles purzelt nicht mehr in einem großem Chaos durcheinander.
Ich habe gelitten, das ich Gefühle, das was mich innerlich bewegte kaum zeigen oder benennen und darüber sprechen konnte. Andererseits waren teilweise Emotionen anderer Menschen für mich manchmal einfach unbegreiflich, warum sich dieser Mensch sich gerade sehr freut oder sich gerade fürchterlich aufregt. Ich bekam Angst vor Gefühlsarmut und fühlte mich absolut minderwertig. Ich war mir selber nicht geheuer.
Es war für mich nicht leicht, ersteinmal anzunehmen, das ich Hilfe brauche. Dann, das ich darum bitten darf und auch für mich in Anspruch nehmen sollte.
Es war für mich nicht leicht von der eigenen Messlatte wegzukommen, perfekt sein zu müssen. Unbedingt etwas vorweisen, nein beweisen zu müssen.
Es war für mich nicht leicht, dass nicht ich "regeln muss", sondern abgeben darf und sollte.
Es war nicht leicht wirklich Vertrauen zu empfinden.
Es war für mich nicht leicht, mich davon zu trennen, alles bis auf das Letzte Körnchen versuchen zu analysieren um völlig verstehen zu können.
Es war für mich nicht leicht, loszulassen.
Ich bin voll in die Falle reingeknallt, zu den Menschen ein co-Verhalten gedeihen zu lassen, die mir eigentlich aus dem Schlamassel heraushelfen wollten.
Es hat liebevolle Menschen auf dem Weg bislang gegeben, ich durfte hier als nichtangemeldeter User mitlesen und da ist noch so manches verstecktes Knötchen aufgetriefelt. Ich danke euch dafür!
Und ich habe, nach langen Sträuben professionelle Hilfe gesucht und in Anspruch genommen. Ganz ehrlich: dann, als ich mich zur prof. Hilfe durchgerungen hatte, war die Wartezeit eine echte Herausforderung an meine Konsequenz. Ich bin sehr froh, das ich nicht inkonsequent war!
Nichts auf meinem neuen Weg ist nur durch mich gewachsen.
Wo sollte ich schon noch bissel wachsen? Was bereitet mir Schwierigkeiten?
Es war nicht so das Problem, irgend wohin alleine zu fahren, selbst sprachliche Barrieren waren nicht so das Problem um irgendwohin zu kommen oder/und vor Ort die alltäglichen Dinge zu meistern.
Ausgenommen ein alltäglicher Aspekt: Kommunikation. Es ist nicht unbedingt das Problem, Kontakt zu finden, sondern diesen Kontakt mit zu beleben. Smalltalk mit zu führen ist schwierig für mich.
Worüber ich mich sehr freue ist das, wenn Kontakte entstanden sind, über einen mehr oder weniger langen Zeitraum bestehen und ggf. eine gegenseitige Sympathie zu spüren ist, dass ich an diesen Kontakten nicht mehr klammere. Ich freue mich auf oder über Begegnungen mit Menschen, habe lernen dürfen jeden Menschen als eine Bereicherung zu betrachten, kann jetzt loslassen ohne das es innerlich schmerzt. Darüber freue ich mich wirklich sehr, denn es war ein ganz schöner Brocken, der zu bewältigen war.
Nur eben dieser Smalltalk, der verursacht noch Herzklopfen und Unsicherheit.
Diese Form der Kommunikation "Smalltalk"kennt ihr das? Ist sie bei euch auch mit Schwierigkeiten verbunden?
Ich wünsche euch einen guten Tag!
lg
Mora