Ein Höckertier schleicht durch die Wüste...

  • ...und stellt sich erst mal "öffentlich" vor:

    (Auszugsweise aus dem Vorstellungsbereich kopiert)

    Ich bin 35 Jahre jung, weiblich, sehr sensibel und vertusche mein lausiges Selbstbewusstsein mit einer ziemlich großen Klappe. Am 19.04.11 habe ich für mich entschlossen, dass 20 Jahre Alkohol genug sind und mich meinem Ziel -der ewigen Jugend- nicht näher bringen. Im Gegenteil... Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass die kleinen roten Äderchen unter den Augen und die biergeformte Negativ-Taille ziemlich unvorteilhaft aussehen.
    Ich weiss schon seit Anfang 20, dass ich meinen Alkoholkonsum drastisch einschränken sollte...habe dann aber den Absprung verpasst, weil ich mein "schönes, freies, wildes Leben" nicht aufgeben wollte. Ich WOLLTE nicht, selbst wenn ich es gekonnt hätte! Gerade die gutgemeinten Ratschläge von meiner Mutter und meiner damaligen Freundin, haben mich in dem Bewusstsein nur bestärkt, dass ich eine einsame und unverstandene Wölfin bin. (Darauf noch ein Bier und Janis Joplin voll aufgedreht.)
    Ich habe auch am liebsten zuhause gesoffen -alleine, nur mit der Musik über Kopfhörer und dabei gemalt. Im drömeligen Kopp konnte ich sogar Liebesgedichte schreiben. Nüchtern fehlen mir oft die Worte, um meine Gefühle auszudrücken.
    Ich bin übrigens nicht verheiratet, habe keine Kinder und auch meine Eltern wohnen weit genug weg. Ich bin seit 1992 in meinem Beruf, habe dort bislang keine Probleme wegen dem Alk gehabt und musste auch noch nie den Lappen abgeben. Ich führte sozusagen ein unauffälliges Alkoholikerdasein, wo abends schon mal eine, eher zwei Flasche/-n Rotwein oder 4-6 halbe Liter Bier bei draufgingen.
    Naja, aber seit nunmehr 16 Tagen will ich das nicht mehr. Auslöser war vielleicht meine weinende Freundin, die sich Sorgen um mich machte. Oder ein Telefonat mit meinem Vater, der wieder dudeldicke war (ist auch Alki -will aber nichts dran ändern). Ich weiss es ehrlich gesagt nicht so genau und weiss auch nicht, ob das überhaupt wichtig ist.
    Ich lese seitdem jedenfalls täglich hier und in anderen Sucht-Foren mit, halte mich von den trinkenden Nachbarn fern und lasse Bier und Wein in den Supermarktregalen stehen.
    Ich will es jetzt einfach packen -meine Zeit ist mir zu schade für den Suff.

    Vermutlich wird mein grösstes Problem aber der ehrliche Umgang mit meinem Umfeld sein... Ich schäme mich für meine Alkoholabhängigkeit und muss erst lernen damit umzugehen. Bisher speise ich meine trinkenden Freunde und Nachbarn damit ab, lapidar zu sagen, dass ich keine Zeit habe, oder mir momentan einfach nicht nach Alkohol ist. Im Grunde habe ich auch nur 2 wirklich gute FreundInnen, die wenig bis gar nichts trinken und zu denen bin ich ehrlich und erlaube mir auch mal Schwäche zu zeigen.
    Und natürlich meine Partnerin, die sich über meinen Sinneswandel freut -aber dem Braten noch nicht so recht traut. Kann ich ihr nicht verübeln. Ich wäre ja nicht die Erste, die es nicht packt.

    Dazu muss ich aber direkt sagen, dass ich ihr noch nie versprochen habe aufzuhören. Ich habe mich zwar öfter mal zurück gehalten (nur 1-2 Gläser Wein am Abend). Aber wenn sie mal einen oder zwei Tage beruflich unterwegs war, alles nachgeholt... Und das hat sie danach auch immer mitbekommen, schon allein wegen des Leerguts.

    Ich stand immer dazu, dass ich gerne und viel trinke -einfach weil es mir auch geschmeckt hat und habe keinen Sinn darin gesehen Versprechen zu geben, die ich gar nicht halten will.
    (Ich habe ihr lediglich ein mal versprochen, für eine Woche nichts zu trinken. Und mich dann auch daran gehalten, weil ich nicht wollte, dass sie sich ernsthafte Sorgen macht.)

    Aber wisst ihr was?! In dieser besagten Woche habe ich täglich nur daran gedacht, wie schön es jetzt wäre, sich einen nebligen Schleier ins Hirn zu trinken und mein Bier sehr vermisst. Diesmal ist es anders...
    Irgendeine Stimme sagt mir: "Ey, Höckertier -lass jot sin. 20 Jahre trinkst du das Zeug jetzt, reicht mal langsam."
    Und so blöd, wie sich das jetzt anhört. Ich glaube auf diese innere Stimme habe ich gewartet und nun ist es auch gut.

    Eine Woche danach:

    Ich war übrigens auch schon bei meiner Ärztin und habe ganz ehrlich und ohne irgendwas zu beschönigen von meinem Alkoholkonsum berichtet -sie sieht bei mir keine Anzeichen einer körperlichen Abhängigkeit, u.a. weil ich keine Entzugserscheinungen habe.
    Das lässt natürlich wieder Raum für Spekulationen...
    "Bin ich vielleicht doch kein Alki? Kann ich nicht doch wieder auf Feiern einen trinken? Muss ja nicht so viel wie früher sein und nur ganz selten..."
    Naja, schätze diesen Gehirnpups hatten hier viele schon.

    Und meine weiteren Schritte:

    1. Ich kann mit Stolz verkünden, eine SHG aufgetan zu haben, wo ich nur eine halbe Stunde Anfahrt habe und die sich diesen Dienstag trifft. Ich habe mich telefonisch angemeldet und war schon mal erfreut, eine relativ junge Stimme am Ohr gehabt zu haben. Mal schauen, was da auf mich zu kommt...

    2. Habe ich die Hoffnung über diese Leute an einen guten Therapeuten zu geraten, der sich mit meinem Problem auch auskennt.
    Schaden kann es nicht!

    3. Habe ich meinen Eltern eröffnet, dass ich sie nicht mehr besuchen werde, wenn dort Alkohol konsumiert wird und/oder Papa schon morgens mit Fahne in der Küche steht, weil ich Alkoholikerin bin und trocken werden möchte. Seitdem ist im Hause Höckertier ein unangenehmer Denkprozess im Gange.

    Ergo: ich bin momentan wirklich zufrieden mit mir und meiner Situation! Denke auch nicht oft ans Trinken und habe Eistee für mich entdeckt.
    Schön

    (Ist jetzt ganz schön lang geworden -sorry)
    LG

  • Hallo D.Romedar, sehr schön von dir zu lesen. Kann kaum glauben, wie bekannt mir da vieles vorkommt!

    Zitat von D.Romedar

    ...und stellt sich erst mal "öffentlich" vor:

    (Auszugsweise aus dem Vorstellungsbereich kopiert)

    Ich bin 35 Jahre jung, weiblich, sehr sensibel und vertusche mein lausiges Selbstbewusstsein mit einer ziemlich großen Klappe. Am 19.04.11 habe ich für mich entschlossen, dass 20 Jahre Alkohol genug sind und mich meinem Ziel -der ewigen Jugend- nicht näher bringen. Im Gegenteil... Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass die kleinen roten Äderchen unter den Augen und die biergeformte Negativ-Taille ziemlich unvorteilhaft aussehen.
    Ich weiss schon seit Anfang 20, dass ich meinen Alkoholkonsum drastisch einschränken sollte...habe dann aber den Absprung verpasst, weil ich mein "schönes, freies, wildes Leben" nicht aufgeben wollte. Ich WOLLTE nicht, selbst wenn ich es gekonnt hätte! Gerade die gutgemeinten Ratschläge von meiner Mutter und meiner damaligen Freundin, haben mich in dem Bewusstsein nur bestärkt, dass ich eine einsame und unverstandene Wölfin bin. (Darauf noch ein Bier und Janis Joplin voll aufgedreht.)

    Suche nach ewiger Jugend, rebellisch sein, unverstandener Wolf und dazu dann der passende Soundtrack. Spricht mir wirklich, wirklich aus der Seele!
    Komisch, dass du/ich/wir mein(t)en, das in der Form zu realisieren, sich in der eigenen Hütte ordentlich einen hinter die Binde zu kippen, oder? So gesehen kommt mir dein Beitrag hier gerade recht, ich neige nämlich schnell zur romantisierung - wohl gerade auch wenn's um den Stoff geht.

    Zitat


    Ich habe auch am liebsten zuhause gesoffen -alleine, nur mit der Musik über Kopfhörer und dabei gemalt. Im drömeligen Kopp konnte ich sogar Liebesgedichte schreiben. Nüchtern fehlen mir oft die Worte, um meine Gefühle auszudrücken.

    Groß geschrieben hab ich noch nie - dafür bin ich dann tagsüber mit der Kamera los, um dann abends in bierhaltiger Atmosphäre die Bilder zu sichten und zu bearbeiten. Für das kurze Zeitfenster, bis ich dafür dann wieder zu verballert war, so versteht sich von selbst.

    Zitat


    Ich bin übrigens nicht verheiratet, habe keine Kinder und auch meine Eltern wohnen weit genug weg. Ich bin seit 1992 in meinem Beruf, habe dort bislang keine Probleme wegen dem Alk gehabt und musste auch noch nie den Lappen abgeben. Ich führte sozusagen ein unauffälliges Alkoholikerdasein, wo abends schon mal eine, eher zwei Flasche/-n Rotwein oder 4-6 halbe Liter Bier bei draufgingen.

    Naja, in der Außenansicht stehe ich, so habe ich immer wieder gehört, wohl auch ziemlich gut da. Studium, Job, ebenfalls noch nie Probleme mit offiziellen Stellen... Und gleichfalls eher unauffälliger Trinker. Ob nun zu hause oder irgendwo unterwegs - war nie der Typ, der dadurch auf dumme Ideen kommt oder sich in einer für andere ersichtlich unangenehmen Weise verhalten hätte. Soweit mir bekannt ist, versteht sich...

    Zitat


    Naja, aber seit nunmehr 16 Tagen will ich das nicht mehr. Auslöser war vielleicht meine weinende Freundin, die sich Sorgen um mich machte. Oder ein Telefonat mit meinem Vater, der wieder dudeldicke war (ist auch Alki -will aber nichts dran ändern). Ich weiss es ehrlich gesagt nicht so genau und weiss auch nicht, ob das überhaupt wichtig ist.
    Ich lese seitdem jedenfalls täglich hier und in anderen Sucht-Foren mit, halte mich von den trinkenden Nachbarn fern und lasse Bier und Wein in den Supermarktregalen stehen.
    Ich will es jetzt einfach packen -meine Zeit ist mir zu schade für den Suff.

    Du hast also jetzt schon 16 Tage geschafft?
    Das ist doch schon mal ne ganze Menge! Ich konfrontiere gerade den zweiten Alk-freien Abend... und ein Kindergeburtstag ist das, psychisch, bisher eher nicht.

    Zitat


    Vermutlich wird mein grösstes Problem aber der ehrliche Umgang mit meinem Umfeld sein... Ich schäme mich für meine Alkoholabhängigkeit und muss erst lernen damit umzugehen. Bisher speise ich meine trinkenden Freunde und Nachbarn damit ab, lapidar zu sagen, dass ich keine Zeit habe, oder mir momentan einfach nicht nach Alkohol ist. Im Grunde habe ich auch nur 2 wirklich gute FreundInnen, die wenig bis gar nichts trinken und zu denen bin ich ehrlich und erlaube mir auch mal Schwäche zu zeigen.
    Und natürlich meine Partnerin, die sich über meinen Sinneswandel freut -aber dem Braten noch nicht so recht traut. Kann ich ihr nicht verübeln. Ich wäre ja nicht die Erste, die es nicht packt.

    Ich kann mir derzeit auch wesentlich besser vorstellen, mal locker zu sagen "Nee, keine Lust mehr auf Alkohol, war zu viel die letzte Zeit, blabla" als "Ich bin alkoholkrank, kann ich mir nicht leisten!".

    Zitat


    Dazu muss ich aber direkt sagen, dass ich ihr noch nie versprochen habe aufzuhören. Ich habe mich zwar öfter mal zurück gehalten (nur 1-2 Gläser Wein am Abend). Aber wenn sie mal einen oder zwei Tage beruflich unterwegs war, alles nachgeholt... Und das hat sie danach auch immer mitbekommen, schon allein wegen des Leerguts.

    Ich stand immer dazu, dass ich gerne und viel trinke -einfach weil es mir auch geschmeckt hat und habe keinen Sinn darin gesehen Versprechen zu geben, die ich gar nicht halten will.
    (Ich habe ihr lediglich ein mal versprochen, für eine Woche nichts zu trinken. Und mich dann auch daran gehalten, weil ich nicht wollte, dass sie sich ernsthafte Sorgen macht.)

    Habe auch noch nie entsprechende Versprechungen gemacht. Auch jetzt nicht - wenn überhaupt, dann mir selbst gegenüber. Wobei, bei genauem nachdenken würde ich sagen, das war eher eine Entscheidung - ist auch besser so, ich war glaube ich noch nie gut im Einhalten von Versprechungen mir selbst gegenüber. Meiner Partnerin muss ich nichts versprechen, sie findet es zwar sichtlich gut, dass ich's probiere... wenn's nicht klappen würde hätte ich aber auch mit nichts als Verständnis zu rechnen.

    Zitat


    Aber wisst ihr was?! In dieser besagten Woche habe ich täglich nur daran gedacht, wie schön es jetzt wäre, sich einen nebligen Schleier ins Hirn zu trinken und mein Bier sehr vermisst. Diesmal ist es anders...
    Irgendeine Stimme sagt mir: "Ey, Höckertier -lass jot sin. 20 Jahre trinkst du das Zeug jetzt, reicht mal langsam."
    Und so blöd, wie sich das jetzt anhört. Ich glaube auf diese innere Stimme habe ich gewartet und nun ist es auch gut.

    Tja, schöner Mist - wenn ich danach gehe, ob ich es jetzt angenehm fände, mir besagten Nebel zu geben... Ich fürchte, das wäre wohl so. Wird aber wohl kaum jemandem im akuten Entzug anders gehen - oder doch? Würde mich jetzt eben echt mal interessieren... so die ersten 2-3 von deinen 16 Tagen, hattest du die Stimme der Vernunft da auch schon so deutlich in den Ohren bzw. konntest den Nebel schon so gut wegpusten?

    Zitat


    Eine Woche danach:

    Ich war übrigens auch schon bei meiner Ärztin und habe ganz ehrlich und ohne irgendwas zu beschönigen von meinem Alkoholkonsum berichtet -sie sieht bei mir keine Anzeichen einer körperlichen Abhängigkeit, u.a. weil ich keine Entzugserscheinungen habe.
    Das lässt natürlich wieder Raum für Spekulationen...
    "Bin ich vielleicht doch kein Alki? Kann ich nicht doch wieder auf Feiern einen trinken? Muss ja nicht so viel wie früher sein und nur ganz selten..."
    Naja, schätze diesen Gehirnpups hatten hier viele schon.

    Beim Arzt war ich vorher. Soweit behält er mit seiner Vermutung, dass auch dieses mal keine körperlichen Symptome auftreten würden bei mir ebenfalls recht (soweit mit bekannt ist). Mehr als ein Gehirnpups ist das mit dem "ganz selten mal einen trinken" aber wirklich nicht. Geht doch im Grunde auch gar nicht darum, mal auf Feiern einen zu trinken - dir doch auch nicht, der Beschreibung deiner Trinkgewohnheiten nach? Für mich insofern wohl auch nix, weil ich dafür zu extrem ticke. Schwarz/weiß, Saufen oder nicht saufen.

    Klasse!
    Ich behaupte einfach mal, da bist du schon ein paar Schritte weiter als ich. Hast absolut meinen Respekt.

  • Wow, danke FloS!
    Bin mir zwar nicht sicher, ob ich so viel Respekt nach so relativ kurzer Zeit (im Verhältnis zu 20 Jahren mit Alkohol) jetzt schon verdient habe... :wink: ... aber du bist der Erste, von dem ich das höre.

    Und muss sagen: Schönes Gefühl -gönne mir jetzt einfach mal ein stolzes Grinsen!

    Zitat von FloS

    Groß geschrieben hab ich noch nie - dafür bin ich dann tagsüber mit der Kamera los, um dann abends in bierhaltiger Atmosphäre die Bilder zu sichten und zu bearbeiten. Für das kurze Zeitfenster, bis ich dafür dann wieder zu verballert war, so versteht sich von selbst.

    Hattest du auch das Gefühl unter Alk viel kreativer zu sein? Wenn ich nämlich ganz, ganz ehrlich bin: DAS fehlt mir nämlich schon ein wenig.

    Zitat von FloS

    Tja, schöner Mist - wenn ich danach gehe, ob ich es jetzt angenehm fände, mir besagten Nebel zu geben... Ich fürchte, das wäre wohl so. Wird aber wohl kaum jemandem im akuten Entzug anders gehen - oder doch? Würde mich jetzt eben echt mal interessieren... so die ersten 2-3 von deinen 16 Tagen, hattest du die Stimme der Vernunft da auch schon so deutlich in den Ohren bzw. konntest den Nebel schon so gut wegpusten?

    Hmmm... nö. Das hatte ich ja versucht, in seiner Unterscheidung zu beschreiben.
    Also, ich hatte meiner Freundin damals zuliebe versucht, eine Zeit lang kürzer zu treten bzw. mit dem Alk zu pausieren. Während dieser Zeit saß mir allerdings der Gedanke an mein schönes, kühles Bier oder einen leckeren Rotwein rund um die Uhr im Nacken und ich habe mich geärgert, dass ich morgens schon wusste: "Nehee, diesen Abend darfst du auch nix!" (Die Stimme in meinem Kopf hatte einen wirklich hähmischen Unterton) Und ich tat mir leid und war auch nícht gut drauf und mochte mich nicht und meine Umgebung auch nicht und meine Freundin war Schuld an Allem. Zum Glück habe ich mir damals auf die Zunge gebissen und ihr das nicht an den Kopf geknallt.

    Diesmal kam der Wille von mir selbst und es gibt keine zeitliche Begrenzung. Ich brauch also auf keinen sauer sein, der Frust hätte keinen Adressaten. Ich muss auch nicht ständig auf den Kalender schielen, weil es da nirgends ein Datum gibt ab dem ich wieder Alkohol trinken darf. Und ganz abgesehen davon.... (tusch) ICH WILL AUCH GAR NICHT! (tataaa)

    Da solltest du auch immer dran denken. WILLST du abstürzen und besoffen deinen Kumpels telefonisch auf den Geist gehen? (Das hab ich immer gerne gemacht -frau war dann immer sehr mitteilungsbedürftig)
    Mit schlechtem Gewissen und dickem Kopf aufwachen und den Tag danach verschenken? Deinen Körper mit Gift langsam kaputt machen?

    Nein, das willst du sicher nicht! Aber, weil du weisst, dass es nur schwarz oder weiss im Extremen gibt, fällt nicht nur das 2. und 3. Glas weg, sondern schon das 1....
    Also, WILLST du doch auch gar nicht trinken!

    Also, mir hilf dieser Gedankengang immer.
    Und das hier:

    Zitat

    Meiner Partnerin muss ich nichts versprechen, sie findet es zwar sichtlich gut, dass ich's probiere... wenn's nicht klappen würde hätte ich aber auch mit nichts als Verständnis zu rechnen.

    Ha -wär doch aber trotzdem klasse, wenn sie dann zu dir sagen würde:

    Zitat

    Hast absolut meinen Respekt.

    Ich drück dir jedenfalls die Daumen!!!!

  • glück auf D.Romedar

    Zitat von D.Romedar

    du bist der Erste, von dem ich das höre

    da will ich schnell der zweite sein. (mancheine/r hatte nach zwei wochen schon den dritten rückfall.) ja - es geht auch ohne rückfall .. dafür verdient jede/r (ich auch) für jede minute jede stunde und jeden tag respekt.

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hey, danke Matthias!

    Deine Geschichte war übrigens eine der ersten und beeindruckendsten, die ich hier gelesen habe.
    Ich glaube sogar ein Stück weit nachvollziehen zu können, warum du so "locker" trocken werden konntest. (jaja, nicht gleich auf mich einprügeln... -LOCKER war das sicher auch nicht, schon klar)

    Du hast deinen Weg konsequent und ohne Hintertürchen verfolgt und dabei eine bemerkenswerte Disziplin an den Tag gelegt. Dafür auch von mir:

    RESPÄÄÄÄKT

    ach, und dein kreatives Schriftbild -extrem cool!!! :wink:

  • So, ihr Lieben!

    22 Tage ohne und alles ist gut :D ... naja - fast.

    Ich war ja nun schon zwei mal bei der realen SHG im Nachbarort und langsam fällt es mir leichter, über meine Alkoholsucht zu sprechen -aber leider NUR in diesem illustren Kreis (und natürlich hier im Forum) und bei richtigen Freunden.

    Bei den Nachbarn fällt mir das noch immer unendlich schwer und bei den Arbeitskollegen erst recht... :(
    Ich kriegs nicht hin!

    Ich gehe den feuchtdödeligen Anlässen ja schon bewusst aus dem Weg. Aber wenn der links wohnende Nachbar strunkelig zu meinem rechts wohnenden Nachbarn rüber will und fast über meinen Gartenzaun fällt, kann ich mich der Situation einfach nicht entziehen. Dann laufen die Dialoge meist so ab:

    Er: Hey Höckertier, wie gehts?
    Ich: Gut. Und selbst?
    Er: Ich muss zum ... rüber und....blablabla. Kommst gleich auch? Bier steht kalt, höhöhö.
    Ich: Neee, weisst doch dass ich nix mehr trinken will.
    Er: Ach komm, eins geht doch. Warst schon an meinem Geburtstag nicht dabei.
    Ich: Ne, wirklich. Ich habe da grad gar keinen Bock drauf -das war so viel in letzter Zeit... Ich mag nicht mehr.
    Er: Hm, kannst dir ja nochmal überlegen.

    *seufz* Und diese Art Diskussion habe ich mindestens jeden dritten Tag. (nicht immer liegt einer über'm Zaun!!!)
    Irgendwie glaube ich auch nicht richtig dran, dass es was ändern würde, wenn ich klipp und klar sagen würde, dass ich Alkoholikerin bin.

    Würden die glatt nicht glauben wollen, weil sie dann ihren eigenen Alkoholkonsum mal überdenken müssten. Und wir sprechen hier von gestandenen Männern um die 60.
    Ich will mich in unserem kleinen Dörfchen auch nicht unbeliebt machen...

    Da ist guter Rat teuer.

    So long,
    das Höckertier

  • hallo höckertier

    ich fürchte das du mit dem "die würdens nicht glauben" völlig richtig liegst, grade weil du ihnen den spiegel vor hälst. das ist wirklich nicht so einfach. einerseits hast du keinen bock auf solche diskusionen andererseits ist auch klar das sie, wenn auch auf andere art und weise, weiter gehen wenn du dich outest. grade auf nem dorf ist es schwierig sich da raus zu ziehen. sollten deine nachbarn auch abhängig sein, steht auch für sie der alkohol an erster stelle, verständniss wird es da nicht wirklich geben. nur wirst du in den sauren apfel beißen müssen und hier klare grenzen setzen. auch in nem dorf sind ja nicht alle abhängig und du wirst kontakte zu anderen knüpfen die bisher nen bogen um dich machten weil du eben gesoffen hast. das braucht alles bischen zeit, sowas ändert sich nicht von heute auf morgen. schau wo sich leute ohne alk treffen und gesell dich dazu, das wird schon.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

  • hallo höckertier,

    also das mit der grossen klappe die du so beschreibst kann ich dir bestätigen. schön dich zu lesen.

    ich selbst bin eine von den coabhängigen. ich habe selten alkohol getrunken bin aber ein suchtmensch.

    das dir deine freundin nicht ganz über den weg traut kann ich vollkommen nachvollziehen, ich würd das auch nicht tun! ich bin da sehr geprägt von meinen erlebnissen.

    doch ich finde deinen entschluss sehr sehr schön und habe im moment so den eindruck das du hinter dem stehst was du schreibst. bin gespannt!

    zu der geschichte mit deiner nachbarschaft möcht ich dir schreiben, dass ich selbst nur durch offenheit und ehrlichkeit weiter gekommen bin. gnadenlose ehrlichkeit mir gegenüber und auch den anderen gegenüber. sag ihnen das du alkoholikerin bist, das du aufgehört hast zu trinken und daher nie wieder alkohol trinken willst. es ist doch sowas von egal was die anderen dann denken. der eine wird so reagieren der andere so. wichtig ist das du offen bist, die karten auf den tisch legst und dann später dich nicht mehr umausreden kümmern musst, dir was neues ausdenken musst um nicht zu kommen. sags offen ehrlich und berufe dich in zukunft darauf das du trocken bleiben möchtest. schau was passieren wird, ich bin mir sicher da passiert was ganz anderes wie du dir das vorstellst. ist doch spannend oder nicht?

    lieben gruß melanie

  • Hey,

    kann deine Befürchtungen ganz gut verstehen. Auch wenn ich jetzt in der großen Stadt wohne, aufgewachsen bin ich ebenfalls in einem ganz, ganz kleinen Dorf. Die sozialen Dynamiken, die da so ablaufen, sind schon mit Vorsicht zu genießen. Bin daher auch nicht sicher, ob ich ebenfalls zum "Ich bin Alkoholikerin" raten würde - auch wenn es sicherlich eigentlich der befreiendste Weg wäre. Vielleicht geht einfach: Ich trinke keinen Alkohol mehr, hab einfach keine Lust mehr drauf...?! Stimmt ja, so gesehn, zumindeßt auch teilweise. Da ich dich und dein Umfeld aber natürlich nur ganz oberflächlich einschätzen kann, ist das vielleicht auch gerade der falsche Weg. Am unkompliziertesten ist sicher der offene Umgang mit der Alkoholkrankheit. Welche Konsequenzen das haben würde und ob du das möchtest, kannst aber wohl du am besten einschätzen.

    Viel Erfolg und hoffentlich Spaß mit den nächsten 24h (und darüber hinaus!).

    LG
    Flo

  • Hey!

    Tja -soll ich, oder soll ich nicht?
    Es steht zwei zu eins.

    Jahaaa... Ich bin prinzipiell auch immer für Offenheit und Ehrlichkeit. Und nehme normalerweise auch kein Blatt vor den Mund, wenn mir was auf dem Herzen liegt.
    Hier im Dorf wissen beispielsweise alle, dass wir ein Lesbenpärchen sind und die Kinder meiner Freundin NICHT von mir sind.
    Ich hätte kein Problem damit zuzugeben, wenn meine Eltern Geschwister wären oder ich Kennedy erschossen hätte...

    Aber beim Thema Alkohol -ich weiss nicht wie ich's ausdrücken soll- fehlt mir noch der humorvolle Umgang. Man kann da nichts verniedlichen, weil das Thema einfach zu ernst ist. Und viele Nachbarn würden sich wahrscheinlich das Maul drüber zerreissen, wie "unlustig das Höckertier nu ist", während sie sich das zwanzigste Kölsch bestellen.
    Ich wäre der "Nestbeschmutzer".

    Der winzige Anteil an Nichttrinkern besteht aus einer Handvoll Hausfrauen, dessen Hauptthemen sich um Kindererziehung, den letzten Frisörbesuch und das strahlendste Gardinenweiss drehen. (jammer ich zu viel?)
    Und selbst DIE treffen sich einmal die Woche auf "hach -ein Sektchen".
    Um die hab ich schon immer weite Bögen gemacht. (ja, ich jammer zu viel.)

    Naja, ich habe mich jedenfalls entschieden, mich in der Nachbarschaft bedeckt zu halten.
    Wenn ich sage, dass ich einfach nichts trinken will ist das ja nicht gelogen. Würde ich das Wort Alkoholiker hier laut aussprechen... (Endzeitszenario )... verdunkelte sich die Sonne, die Vögel verstummten und Büsche rollten über die Strasse.
    Schon ziemlich schlimm, was bei meinen Eltern gerade abgeht! (Aber das würde jetzt den Rahmen sprengen!)

    Ich wünsch euch noch was,
    das Höckertier

  • liebes höckertier,

    ich leb auch aufm dorf. ratsch und klatsch ist hier tag täglich. jeder ist mal dran. eine "sau" wird doch immer durchs dorf getrieben, oder?

    ich hab das auch alles hinter mir.ich kann nur eins dazu sagen, ratschen die nicht über das eine ratschen sie über was anderes.mein exmann ist alkoholiker und ich habs denen gesagt, die haben sich sowas von das maul zerissen.

    jetzt wo ich alleinerziehend bin gings nächste szenario los: die ist allein, sieht verdammt gut aus, mädels passt auf eure männer auf, die geht ab wie nachbars lumpi!

    ein andermal war mein sohn dran, der sicherlich ein sehr lebhafter lausbub ist. auch hier konnten sich die ratschweiber nicht zurrückhalten und ihn auf ner ganz miesen art und weise übel nachzureden, die kinder durften nicht mehr mit ihm spielen usw

    ....es ist so, das lässt sich nicht ändern. es ist das hobby manch frustrierter hausfrau sich wenigstens einwenig selbstbewusstsein zu erhaschen , über andere böse zu reden um sich selbst gut darzustellen.

    ich respektiere deine entscheidung (ist ja dein leben, grins). doch möchte dir mit auf dem weg geben,dass du dagen eh nicht angehen kannst, dorftratsch und klatsch ist eine dieser normalen phänomäne und ich frag dich gradeaus:

    was ist denn so schlimm daran alkoholikerin zu sein ?

    lieben gruß melanie

  • Tjanu,

    kann wieder nur aus eigener Erfahrung mit dem Dorfleben sprechen... Aber das schlimme ist nicht, Alkoholiker zu sein... Das schlimme ist, dass zumindeßt in meinem Dorf ein ausgeprägter Alkoholismus mehr oder weniger normal war, abgesehen von einigen wenigen (!) Ausnahmen.
    Entsprechend würden sich wohl so einige durch das Höckertier (unterbewusst) bedroht bzw angegriffen bzw bloßgestellt fühlen - und das kann übel werden.

  • Hallo zusammen,
    dieses Phänomen habe ich für " unser Dörfchen" auch festgestellt - ein ausgeprägter Alkoholkonsum wird dort gelebt -ja scheint traditionell sozusagen. Man(n) trifft sich nicht nur zu gewissen Anlässen in der Dorfschänke, sondern letztendlich mal eben nach getaner Arbeit TÄGLICH und genehmigt sich ein zwei Gläschen oder eben auch ganz viele...der volle "normale" Alltag für so viele, wenn ich recht überlege.
    Wieviele davon letztendlich schon abhängig sind.....und ja, natürlich durch das Outen einen Spiegel vorgehalten bekommen, was die unterschiedlichsten - auch feindselige Reaktionen hervorrufen kann.
    Schwierige Entscheidung - aber sich ständig bei jedem Treffen, bei jeder Begegnung rechtfertigen zu müssen, warum man denn heute schon wieder nichts trinkt...das hört ja auch nicht auf...
    Und getratscht wird dann auf jeden Fall auch auf Teufel komm raus - so oder so.
    Viel Glück für Dich, Höckertier

  • liebe floS,

    was andere denken, wie sie handeln, was sie reden ist nicht das problem. das problem ist, das wenn das üble gerede anfängt.
    (ich schreib jetzt in ich form) ich mich schlecht fühle.

    hier ein frage und antwortdialog welches ich mir stellte:

    warum fühl ich mich schlecht, wenn andere übel über mich reden? weils mir wichtig ist das ich toll da stehe.

    warum ist das so wichtig das ich nach aussen hin toll da stehe? weil ich mich dann gut fühle.

    warum kannst du dich denn nicht gut fühlen wenn andere schlecht über dich reden? weil ich mich abhängig von dem mache was andere über mich reden.

    warum machst du dich abhängig von den anderen? weil mein selbstwert so im keller ist, das ich von aussen lob und anerkennung brauche um mich gut zu fühlen

    wie kannst du das ändern? indem ich anfange mich selbst zu sehen, mich anzunehmen wie ich bin, mich von aussen nicht mehr abhängig mache und zu dem stehe was ich mache!

    dann kann ich mit erhobenen kopf nach draussen gehen und ehrlich zu dem stehen offen sagen was mich betrifft. dann kannich sagen selbstbewusst und selbstsicher "leute ich bin so wie ich bin" und dazu so sicher zu stehen, das keine von denen da draussen noch den mut hat dagegen anzugehen. es ist doch die frage wie fest steh ich hinter dem entschluss das auch durchzustehen. ich durfte erkennen, mit hoch erhobenen kopf dazustehen, mit fester stimme etwas kund zu tun wirkt nach aussen so überzäugend, das mich hier keiner mehr angreift. dazu ist es nötig auch felsenfest dafon überzäugt zu sein und dahinter zu stehen was ich mache.was hintenrum abläuft an ratsch und klatsch hör ich mir heute nicht mehr an, also trift mich das auch nicht mehr.dafon distancie ich mich gerne!

    das mit dieser diskutiererei ist auch noch sone sache. WARUM diskutieren rechtfertigen müssen für das was ich mache? geht doch die da draussen nichts an, was ich mache! brauch ich doch keinem dafür rechenschaft ablegen!!!!!!

    punkte setzen, sich nicht darauf einlassen und zu dem stehen was ich mache das dann ehrlich durchzuziehen.dann passier auch nichts, selbst im dorf. :wink:

    lieben gruß melanie

  • Liebes Dromedar

    Also wenn deine Dorfbewohner sogar kapiert haben dass die

    Kinder deiner Freundin nicht von Dir sind wäre es ihnen doch

    zuzutrauen, dass sie raffen dass du nichts mehr trinkst.

    Ich jedenfalls erzähle das jedem der das wissen will oder nicht

    voller Stolz.

    lg

    der Poster

  • Hallo Höckertier,

    Zitat von D.Romedar

    Hier im Dorf wissen beispielsweise alle, dass wir ein Lesbenpärchen sind und die Kinder meiner Freundin NICHT von mir sind.
    Ich hätte kein Problem damit zuzugeben, wenn meine Eltern Geschwister wären oder ich Kennedy erschossen hätte...

    :shock::lol:

    So normal, wie der Fakt mit der Herkunft eurer Kindern für dich ist :wink: , wird auch der Fakt mit der Nichtsauferei irgendwann mal sein. Zumindest ist das bei mir so. Allerdings hätte ICH schon ein Problem damit, wenn ICH Kennedy erschossen hätte... Weißt du eigentlich, wann das war???  :shock:

    Ok, jetzt mal ernsthaft. :oops:
    Lass dir und ihnen doch Zeit! Wenn du weißt, was für dich richtig und gut is, reicht das doch vollkommen aus. Finde ich.

    LG Penta

  • Hallo Höckertier

    Zitat

    fehlt mir noch der humorvolle Umgang

    Wieso meinst du, daß du den als Voraussetzung brauchst?


    Mit der Zeit wird sich dein Blick öffnen für ein trockenes Umfeld.

    Jetzt siehst du "überall" Trinkende.

    Irgendwann siehst du die Nicht-Trinkenden und die Trockenen.

    Das was man ausstrahlt, zieht man auch an.

    Wenn du deine Trockenheit konsequent lebst, dann sortiert sich dein Umfeld entsprechend.


    LG, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Guten Morgen, ihr Lieben!

    Ich freue mich, dass ich hier zum Thema so viel feedback bekomme und möchte schnell zu einigen Aussagen Stellung nehmen. Habe allerdings nicht so viel Zeit -bitte verzeiht, wenn ich nicht besonders ausführlich werden kann...

    Zitat von Karsten

    Was ist mir wichtig?
    (...)
    So wie du das beschreibst, wäre ich auch nicht zufrieden, wenn ich immer "Angst" haben müsste, dass meine Vassade zusammenbricht und es doch einer rausbekommen könnte.
    (...)
    Irgendwie ist es ja wieder ein Versteckspiel.

    Mir ist es wichtig mein Leben dahingehend zu ändern, dass es ohne Alkohol erfüllt und abwechslungsreich ist. Und das verstecke ich nicht. Ich sage ja auch jedem, wenn er fragt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke weil es in der Vergangenheit zu viel war -ist nicht gelogen.

    Wenn dann jemand (oder von mir aus auch alle) den Schluß daraus ziehen, dass ich Alkoholikerin bin, würde ich das auch nicht abstreiten.

    Mir fehlt allerdings der Mut diese Aussage selbst zu treffen.

  • glück auf höckertier

    zu diesem thema gabs bei mir mal ne diskusion. zum nochmal nachlesen: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks…p=436042#436042

    Zitat von D.Romedar

    Mir ist es wichtig mein Leben dahingehend zu ändern, dass es ohne Alkohol erfüllt und abwechslungsreich ist. Und das verstecke ich nicht.

    SUPER

    Zitat von D.Romedar

    Ich sage ja auch jedem, wenn er fragt, dass ich keinen Alkohol mehr trinke weil es in der Vergangenheit zu viel war -ist nicht gelogen.

    ich denke, es ist wichtig, dass klar rüberkommt wie ernst dir deine abstinenz ist. auf die worte kommts nicht an.


    schöne trockenzeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo D.Romedar, Karsten und alle zusammen,
    dieses Risko sehe ich auch bzw. konnte es bei einem Bekannten - der das Trockensein lebte, aber nicht speziell kommunizierte, dass er trockener Alkoholiker ist- hautnah miterleben.
    Da die Aussage: ´Ich trink einfach nicht mehr, weils zuviel war"- nicht auf eine Krankheit/Sucht hinweist, haben die Umherstehenden/mit ihm im Umkreis Lebenden ihm bei jeder Gelegenheit ein Bier vor die Nase gesetzt, gestichelt, gehetzt etc...der Höhepunkt war dann, dass heimlich Cognac in die Cola geschüttet wurde....
    Gut - es gibt mit Sicherheit auch solche Ignoranten und Spinner, die dies tun würden, obwohl die Info da ist, dass ein krankhaftes Alkoholproblem vorliegt - in der Regel aber nehmen die Leutchen schon mehr Rücksicht auf eine solche Situation, wenn diese klar kommuniziert wurde.
    Auch bei Einladungen zum Essen, Kuchen oder Saucen...wenn man "nur" auf den Alk verzichten möchte, weils zuviel war, dann hat man doch kein Problem mit der Schwarzwälder Kirschtorte der netten Nachbarin, die immer gerne einen Extraschuss Kirschwässerle hineingegossen hat? Was will man dann darauf antworten..dass man(n)/frau gerade auf Diät ist?
    Konnte mein Bekannter schlecht sagen, der sehr schlank und eher sportlich durchs Leben wanderte...Nach all diesen Erfahrungen hat er sich dann doch geoutet und es ist ruhiger geworden um ihn mittlerweile....
    Viel Glück für Dich Höckertier und für alle anderen auch,
    Hanna

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