Hallo zusammen, ich hoffe, es ist noch jemand online...
Hab viel gelesen und bin ja auch nicht ganz neu in dem Thema Alkohol. Ich hab nur gerade ein Mitteilungsbedürfnis und es wäre toll, wenn noch jemand da wäre...
Mein Ex ist (wen wundert es?) Alkoholiker. Seit langem. 2 Therapien, beide erfolglos. Arbeitslos. Körperlich nicht ganz gesund aufgrund seines Konsums. Und er ist seit heute nacht mein Ex. Ich erspare mir die ganzen Ausführungen darüber, wie lieb und süß er doch ist. Wie sehr er meinen Beschützerinstinkt hervorruft mit seiner Hilflosigkeit. Diesen Teil möchte ich einfach überspringen.
Wir hatten vor Weihnachten den großen Exitus. Schluß. Er hatte sich mal wieder ins Krankenhaus gesoffen. Ich bin weg. Er schwor mir Stein und Bein, daß er das nie mehr erleben wolle und gemerkt habe, daß ich meinen Ankündigungen auch Taten folgen lasse. Ist einmal quer durch die Republik gefahren, um mich zu sehen. Ich war gerührt. Hab ihm die Chance gegeben.
Er zeigte sich trocken. War ansprechbar. Bemüht, auch in den Dingen des alltäglichen Lebens. Die bekannte Regel lautete: Ein Schluck Alkohol, und das war's. Er schwor, keinen mehr zu wollen. Gab zu, daß es manchmal schwierig sei. Hatte ich für Ehrlichkeit gehalten.
Ich hatte ein komisches Gefühl. Auch wenn er beteuerte, daß ein trockenes Leben toll sei. Auch wenn ich ihn nie beim Trinken gesehen habe. Manchmal hatte ich geruchstechnisch...na, halt kein Bier oder Alk im eigentlichen Sinne, aber irgendwie komisch halt. Vertrau ihm, hab ich mir gesagt.
In den letzten Tagen "eskalierte" es. Abends stundenlange Monologe, wirr, verwirrt, durcheinander. Anstrengend zum Zuhören. So wie damals, als er noch offen getrunken hat. Und immer, immer wieder der Gang zur Toilette, gefühlt alle 5, real wahrscheinlich alle 20 Minuten.
Vertrau ihm. Ich konnte nicht mehr. Im Bad steht eine Kiste, in die ich eigentlich nie reingucke. Außer gestern. Ein Flachmann Wodka.