Diese Zweifel... ich will gehen

  • Servus Junebug,

    die "innere Kündigung" hast Du ja scheinbar schon so ziemlich durch... fehlt also "nur" noch das Umsetzen.

    Wenn es Dir mit Umzug und Trennung wirklich ernst ist, dann solltest Du Dich jetzt professionell beraten lassen, welche Finanzhilfen Du in Anspruch nehmen kannst, um sofort ausziehen zu können - nicht erst nächstes Jahr. Es gibt Hilfen in unserem Land, und das sind genau die Fälle, wofür sie gedacht sind. Niemand muss in unserem Land "zuwarten" bei einer unerträglichen Situation.

    Alles Gute & LG
    Spedi

  • Hallo Junebug

    Willkommen hier im Forum.

    Auch mein Exmann gehörte zu der Sorte Männer. Er wollte mich als Frau und, oder vor allem als Mutti.
    Es nahm mir die Luft zum atmen. Ich dachte ich ersticke. ich fühlte mich nicht geliebt, ich fühlte mich gebraucht, benutzt, missbraucht.
    Ich habe aber wohl zu lange gewartet und gehofft, so lange, bis mich die Situation so krank gemacht hat, dass mein Körper aufgegeben hat.
    Es gilt auch für die Kinder, die sind jetzt erwachsen und sagen "der Herr" wenn sie über ihn reden. Das sagt doch alles.

    Ich kann Dir nur raten, sich beraten zu lassen, was an finanzielle Hilfe Dir zusteht. Ich schätze Du hast Dich schon getrennt, also je eher desto besser. Glaube mir, jeder Tag, so gelebt, ist ein verlorener Tag. Für Dich und vor allem für die Kinder weil die den ganzem regelrecht ausgeliefert sind und sich dem nicht entziehen können. Du kannst Dich entscheiden - mach es.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Junebug,

    von mir auch ein Willkommen hier
    Also als ich mich hier angemeldet habe war ich total fertig und nicht so weit wie du,
    Ich habe nicht erkannt das ich auch Krank war und mich total ausgenütz fühlte
    Er hat mich,und das macht er auch immernoch tagsüber als Mama gesehen!
    Aber du hast dich eigentlich schon von ihm getrennt,hast Listen gemacht nach Wohnungen geschaut usw.
    Lass dich beraten,welche Hilfen du als Alleinerziehende bekommst
    Die Briefe deiner großen Tochter haben in mir wieder Wunden aufgerissen
    Mein Mann hat immerwieder gesagt das er auszieht,wir haben geweint und er ist geblieben....bis zu dem einen Tag an dem meine Tochter nicht geweint hat sondern zu ihm gesagt hat,du gehst ja doch nicht,lass uns in Ruhe!
    Da war ich baff,sie hat mehr gesagt als ich mich gewagt habe zu denken......aber es hat ihn nicht geändert
    Deine Tochter kann noch so viele Briefe schreiben,sie erreichen ihn nicht
    Wenn du was erreichen willst dann müsst ihr gehen

    viele Grüße und viel Kraft wünscht dir
    Joanne

  • Hallo Junebug

    was ich nicht verstehe, Du schreibst was von Zweifel.
    Eigentlich sehe ich bei Dir keine. Du siehst Dein Weg klar und deutlich und eigentlich hält Dich da nichts mehr.
    Was ist es also, was Dich nicht gehen lässt?,
    Warum bist Du noch bei ihm?

    Du musst hier nicht Antworten, ich wollte Dich nur zum nachdenken bewegen...Ausser ausreden, gibt es auch noch Gründe??

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo,

    unglaubliche Zufälle ;)

    Junebug, Du schreibst gestern nach um 1 dieses posting...etwa zur gleichen Zeit habe ich mir Gedanken um die Art meiner Beziehung gemacht...

    Ist es (noch?) die Beziehung zwischen Mann und Frau, die ich mir als solche vorstelle? Oder ist es mehr Therapeut/Patient, Mutter/Kind, Freunde, Gegner...was ist es? Du sagst für Dich ganz klar, Du hast ein Kind weniger, wenn Du gehst. Kinder, was empfinden wir für sie? Verantwortung, das Bedürfnis, für sie da zu sein, ihnen beim Großwerden helfen und sie dafür bewundern...ist es das, was Du für Deinen Mann empfindest?

    Gedanklich kreise ich um den Punkt, WAS genau empfinde ich und frage Dich deshalb auch hier: Was genau ist es, was Du für Deinen Mann empfindest?

    Auch wenn es nicht gerade zum Thread hier paßt, in einem anderen habe ich mal die Frage gelesen: Woher kommt die "Stimme", die immer wieder sagt: Alles halb so schlimm. Nichts passiert Stell Dich nicht so an. Kennt Ihr das auch?

    LG,
    Sonnenblümchen

  • Hallo Junebug,

    herzlich Willkommen im Forum! :D

    Gut, wie du planvoll vorgehst!
    Gedanken meinerseits:

    Dir ist bewusst, das du langfristigen Plan hast.

    Frage die sich stellt: Weiß dein Mann von diesem konkreten Plan?

    Nächste Frage, falls er von diesem konkreten Plan nichts weiß: Wie ist dein Notfallplan?

    So wie ich herauslesen konnte, neigt dein Mann zur körperlichen Gewalt und es könnte eine Gefahr der Eskalation bestehen.

    Falls du schnellstens die gemeinsame Wohnung verlassen müsstest, hast du und die Kinder "Notanlaufstelle/n"?

    Liegen Papiere/Dokumente griffbereit?
    Hast du Kopien angefertigt von Verträgen, die über deinen Namen laufen oder in denen du und die Kinder involviert sind? (Dieses ist auch hilfreich zu einem späterem Zeitpunkt als Gedankenstütze, was erledigt werden muss)

    lg
    Mora

  • Nachtrag

    Zitat

    Unser ältestes Kind kann jetzt schreiben. Schreibt ihm Briefe, dass sie ihn liebt, aber dass sie traurig ist, wenn er immer so viel brüllt (ist das nicht eine unglaubliche emotionale Tiefe und Ausdrucksfähigkeit für 7 Jahre? Ich bin so stolz...).

    Bitte, suche für deine Kinder prof. Hilfe! Unverzüglich!
    Die Briefe sind Ausdruck immenser Verzweiflung. Sei bitte nicht stolz darauf, betrachte es als überdimensionale Alarmzeichen, wozu eines der Kinder in der Lage ist, es so zu setzen!

    lieber Gruß
    Mora

  • Hi Junebug,

    ja, wir sind wohl an einem sehr, sehr ähnlichen Punkt! Wir sind ja räumlich getrennt, diesen Schritt habe ich eingeleitet. Zum Schluß hat mich auch sehr vieles genervt, auch wenn er sich (teilweise sicherlich aus dem schlechten Gewissen heraus) sehr viel Mühe gegeben hat. Unterbewußt immer dieses: Du hast doch getrunken! Was soll das jetzt? Und dann gibt es da noch den, wie Du sagst, tollen Menschen, um den es auch mir unglaublich leid tut. Der so liebenswert ist. Der, wenn ich es richtig verstehe, genau so verzweifelt ist wie man selbst.

    Und dann wieder die Frage: Was spiegelt dieser Mensch in mir? Ich möchte jetzt einfach mal auch Verständnis für mich erwerben, weißt Du?

    LG,
    Sonnenblümchen

  • Junebug,

    Zitat

    Mora: Noch weiß er nichts von diesem Plan. Er hat die Phasen mitbekommen, wenn die Kinder noch Babys waren und ich schon jeweils über Auszug nachdachte - ich dachte nur bis vor ein paar Tagen, das hatte mit ihm doch eigentlich nie zu tun! Ha, und wie es das hatte. Meine Augen sind wirklich erst vor ein paar Tagen aufgegangen. -

    Die Kopien von wichtigen Unterlagen fertige ich jetzt auch an, das ist ein guter Tip.


    ok und es freut mich dir gedanklich helfen konnte.


    Zitat

    Aber noch was ganz Wichtiges: Er ist körperlich nicht gewalttätig! Die Gelegenheiten, wo er den Kindern körperlich wehgetan hat, entstanden aus Kontrollverlust, ja, er weiß nie, wie weh sein Griff den kleinen Armen tut und hat mal vor Jähzorn eine Tür aufgerissen, hinter der gerade eins der Kinder stand. Ich hab keinen Grund zu befürchten, dass er uns sozusagen absichtlich körperlich wehtut. Emotional, ja, das hat er drauf. So gut, dass ich es kaum gemerkt habe bis jetzt. (Und er selber wahrscheinlich auch nicht!)


    Nun lege ich dir einmal deine eigenen Ausagen vor:


    Zitat

    ja, er weiß nie, wie weh sein Griff den kleinen Armen tut

    Zitat

    vor Jähzorn eine Tür aufgerissen

    Zitat

    Man weiß nie, welche Gesichter zum Vorschein kommen, wenn er sich zum Äußersten getrieben sieht.

    Zitat

    Ich liege angespannt auf der Lauer, falls ich den Kindern schnell beispringen muss vor seinem Zorn oder Ungerechtigkeiten.


    Glaubst du wirklich das, was du im folgendem Zitat geschrieben hast? Oder willst uns das gaubend machen?


    Er ist körperlich nicht gewalttätig! Die Gelegenheiten, wo er den Kindern körperlich wehgetan hat, entstanden aus Kontrollverlust, ja, er weiß nie, wie weh sein Griff den kleinen Armen tut und hat mal vor Jähzorn eine Tür aufgerissen, hinter der gerade eins der Kinder stand. Ich hab keinen Grund zu befürchten, dass er uns sozusagen absichtlich körperlich wehtut

    lg
    Mora

  • Hallo Juneburg,

    ich lese heraus, dass keine Absicht dahintersteckt.
    Trotzdem ist es gefährlich.
    Verletzung ist Verletzung, auch wenn es aus Versehen ist.

    Ich weiß wovon ich rede... Ich hab mich mit dem Thema schon intensiv befasst... Ich kenne von Dritten auch im Nichtsuffzstand solche Kontrollverluste. Null Vorwarnzeit!!!

    Willst du ihn deine Kinder betreuen lassen, wenn du nicht da bist?

    LG
    Elfi

  • Hallo Junebug

    Ich möchte noch als EKA was dazu sagen.

    Solche unberechenbare Ausbrüche wie Dein Mann die hat, auch wenn er nicht schlägt , sind für Kinder gift. Die Kinder, vor allem die kleinen die total abhängig von den Eltern sind, müssen sich SICHER und GEBORGEN fühlen. Das ist so wichtig, wie essen und trinken.
    Für mich war es damals ein Horror, und ich kann es bis heute das nicht vergessen. Und ich schätze dass Deine kinder schon total überfordert mit dieser Situation sind. Die Briefe Deiner Tochter...es ist so ein Schrei, diese Verletzungen bleiben Lebenslang.

    Ich würde auch Deine Kinder nicht mit Papa alleine lassen.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...

  • Hallo Juneburg,

    willkommen hier im Forum :)

    Zitat

    Und die Aufstellerei hat auch klare Meinungen dazu, dass ich als Empfangende das ausgleichen muss, weil ein Gefälle entstanden ist - hab ich das nicht in den letzten Jahren schon längst ausgeglichen, wenn auch nicht in finanzieller Form? Nur weil das Zuhausebleiben mit Kind keiner so gut bezahlt wie einen Job? "Darf" ich wirklich schon gehen? Muss der Ausgleich noch irgendwie erfolgen?

    Hellinger ist ja ganz gut und schön. In diesem Zusammenhang darfst Du gehen, ganz gewiss :-). Er hat Dir finanziell gegeben und Du ihm mütterliche Nähe. Der Ausgleich ist geschaffen. Was sagt denn Deine Therapeutin dazu, dass ihr ein komplette Rolleverschiebung habt ;-)? Wenn die Aufstellerin jetzt immer noch von einem Ausgleich redet, würde ich mir überlegen, die Therapeutin zu wechseln. Zumindest, lass Dir das bitte nicht einreden - aus meiner Sicht üble Manipulation.

    Ich habe mich lange mit Hellinger beschäftigt und finde seine Ansätze teils auch sehr gut. Bei Sucht von einem Ausgleich zu sprechen halte ich für verantwortungslos und nicht der Situation angemessen.

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Guten Morgen Junebug,

    eigentlich kann man in so einer Situation nichts Aufbauendes sagen...egal, was es ist...vielleicht hilft es Dir etwas, wenn ich Dir sage, daß ich mit Dir fühle?

    Nein, wahrscheinlich nimmt er es nicht ernst. In seiner Welt gibt es sowas nicht. Genauso wenig, wie er ein absolut abhängiger, süchtiger Alkoholiker ist. Es ist für ihn genauso wenig real wie das Leben, was er tatsächlich führt.

    Ich wünsche Dir, daß Du trotz allem einigermaßen gut schlafen kannst und zur Ruhe kommst.

    LG,
    Sonnenblümchen

  • Hallo Junebug,

    ich freue mich für dich, dass du jetzt Klarheit hast: Du weißt wo du dran bist und hast eine offene Tür, nach draußen in die Freiheit.

    Geh einen kleinen Schritt nach dem anderen, jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Ich drück dir beide Daumen, du schaffst das schon.

    Ein Schritt nach dem anderen in die Freiheit, freu mich für dich :)

    Liebe Grüße
    Elfi

  • Hallo Juneburg,

    super, dass Du mit Deinem Mann und auch den Kindern gesprochen hast. Das das Gespräch mit Deinem Mann so gelaufen ist, war zu erwarten. Ich würde versuchen, jetzt auf keine Diskussionen mehr über Alkohol mit ihm einzugehen, ausser er kommt mit echten konstruktiven Änderungsvorschlägen seinerseits an. Da ist das letzte Wort bestimmt noch nicht gesprochen, das ist aus meiner Erfahrung jetzt der Anfang.

    Je mehr Druck Du raus nimmst und je freundlicher, aber bestimmt Du DEinen Weg mit den Kindern gehst, desto besser für Euch alle. Vorallem wirst Du ernst genommen - von den Kindern und von Deinem Mann und das ist wichtig.

    In diesen Trennungsphasen kommt ja massiver Frust hoch und Gespräche mit einem uneinsichtigen Trinkenden sind ehrlich gesagt ziemlich sinnlos, weil die Wahrnehmung oft etwas verquer und vernebelt ist. Lass Dich von ihm nicht unter Druck setzten.

    Ich drück Dir die Daumen, dass Du das durchziehst.

    Lieben Gruss Martha

    Achte auf deine Gedanken, sie sind der Anfang deiner Taten ...

  • Hallo Junebug,

    da klingt viel Energie durch deine Zeilen! Bleib dran, du schaffst das!

    Ich finde es gut, wie du dich sortierst und informierst.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

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