Nichts Neues Viel Neues? Keinen Schritt weiter

  • Einige kennen mich hier noch. Ich habe mich zurückgezogen.
    Weil ich mal wieder resigniert habe.
    Kurzfassung: Mein Mann, 56 Jahre, ist Alkoholiker.
    Vor ein paar Monaten habe ich eine versteckte Flasche gefunden, da war es endlich für mich klar.
    Er ist nicht der Randalierer, fällt nicht in der Öffentlichkeit auf.
    Er trinkt ab mittags, wenn er frei hat, er trinkt nicht mehr als früher, aber er wird immer dünner und schiebt es nun auf sein künstliches Gebiss.
    Er schläft abends ein, wie immer.
    Nur nicht im letzten Urlaub.
    Da hatten wir eine "tolle" Zeit, er trank über Tag "nur" 2 Bier.
    Er trank aber abends seine Hammerdrinks. Halbes Glas mit Alkohol, wenig Verdünnung dazu.
    Da wir kaputt vom Wandern waren, schlief er nicht auf dem Sofa ein, sondern hielt durch, da wir eh früh schlafen gingen.
    Das zum Ist-Zustand.
    Gestern den ersten Tag zu Hause, wieder einschlafen auf dem Sofa.
    Ich bin es so leid.
    Ich gehe zu meiner Ärztin, wegen Burn-Out, denke, dass es mein Job ist, der mir zuviel abfordert, fast 10 Jahre Arbeit mit behinderten Menschen.
    Ich merke, dass mein Geist und mein Körper nicht mehr können.
    Ich bin so blöd, suche den Grund für Burn-Out bei mir, obwohl ich ganz genau weiß, dass es nicht an meiner Arbeit liegt.
    Nachtrag...vor unserem Urlaub.
    Unser Sohn war zu Besuch. Mein Mann betrunken, unser Sohn merkte es sofort, wir führten alle drei ein sachliches Gespräch über seinen Alkoholkonsum und dass er Hilfe braucht.
    Letztendlich war mein Sohn aber so eingstellt, dass er meinte, dass ich nicht ganz unschuldig an seinem Alkoholkonsum sei, da ich ständig an ihm rummeckere. Ich weiß, dass es nicht so ist, aber es hat mich trotzdem gekränkt und mir mal wieder die Augen geöffent, dass was passieren muss.
    Ich habe derzeit ein dermassen dünnes Nervenkostüm, dass ich mich ein paar Tage vor dem 3-wöchigen Urlaub krankschreiben lassen musste.
    Nun habe ich morgen wieder einen Termin,wegen Besprechung der Laborwerte.
    Soll ich meiner Hausärtzin von dem Alkoholproblem meines Mannes erzählen? Ich denke Ja.
    ich sitze hier und rauche eine nach der anderen, ich hatte bis vor 2 Wochen 3 Monate aufgehört.
    Kann sie mir helfen? Meine Augen mal endlich öffnen, eine Blitzkur beabtragen, geht das?
    Sorry, aber ich komme wieder in dieses Forum, weil ich weiß, dass ihr mich versteht, aber tun muss ich selber was, ich weiß.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Ich gehe jetzt erstmal eine Runde mit meinem Hund.
    Mein Mann ist im Nachtdienst, da kann ich in Ruhe schreiben.
    Ich erwarte keine Patentlösung von euch.
    Habe hier schon sehr viel gelesen.
    Ich habe noch bis zum 3. August Urlaub, nur zur Info.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo Waldliebende,

    willkommen zurück.

    Das ist eine gute Idee, deine Hausärztin anzusprechen. Es geht ja nicht direkt um das Alkproblem deines Mannes, sondern um DEIN Burn-Out und wie sie dir da bestmöglich helfen kann.

    Der Satz deines Sohnes kommt aus der Co-Ecke. Auch Kinder können co-abhängiges Verhalten zeigen. Er sieht die Verantwortung für den Alkoholismus seines Vaters nicht bei ihm. Aber der Alkoholiker ist für sich selbst verantwortlich und niemand sonst. Es ist egal wie du dich verhälst. Der Alkoholismus ist SEIN Ding. Vertrau da auf deine Wahrnehmung.

    Das Meckern, falls du das tatsächlich tust, wie wäre es das einfach einzustellen? Es bringt eh nichts. Und deine Kraft und Energie ab sofort ausschließlich auf DICH zu verwenden.

    Lieber Gruß, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Linde, danke dir für deine Antwort.

    Das "Meckern" von mir ist tatsächlich kein Meckern, sondern ein eher respektloses Behandeln, weil ich ihn nicht mehr respektieren kann. Ich habe ja keinen Respekt mehr vor ihm und das kommt leider manchmal durch. Ich bemühe mich ja, es nicht zu zeigen, aber meine Nerven sind wie gesagt, sehr dünn geworden. Ich kann es nicht immer verstecken.
    Unser Sohn bekommt es leider manchmal, sehr selten mit, ich will ihn auch nicht damit belasten, ja, es ist ein Co-Verhalten von ihm, ich mache ihm da auch keinen Vorwurf.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Denn eigentlich ist es egal, ob es andere wissen oder verstehen,
    ob Er es einsieht oder nicht,
    ob Er nun Dir die Schuld gibt oder nicht...
    DU musst Dich fragen : willst Du so weitermachen oder nicht ?

    Diesen Satz habe ich gerade in einem anderen Beitrag gelesen.
    Wie wahr...

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Hallo liebe WL,

    Burn out, oh je, ja erzähl deiner Ärztin alles,
    denn nur so kann Sie Dir gezielt helfen. Und nehm alles Hilfe an, die Du bekommen kannst.
    Ich kann Dir nichts anderes raten wie Linde,
    schau nach Dir und nicht mehr nach ihm.
    Leicht gesagt, ich weiß, das "nicht-reagieren", will man sich doch auch abreagieren, Luft machen.
    Aber es schnürrt uns diese ja ab, und bringt nix.
    Sich mit anderen Dingen beschäftigen, nach sich schauen (gerade in deinem Gesundheitszustand) bringt da eher was.
    Und Du wirst merken, es geht. Immer besser, je mehr wir da inneren Abstand gewinnen.
    Auch meine Söhne haben anfangs gesagt "wenn Du auch dauernd mit ihm schimpfst...",
    aber sie haben bald gemerkt, dass sich nichts ändert, auch wenn Mama nicht mit ihm schimpft.
    Schau jetzt erstmal nach Dir und deiner Gesundheit,
    und versuch den so nötigen Abstand zu bekommen.

    Fühl dich in den Arm genommen,
    LG nici

  • Liebe Nici, du bist auch noch immer hier.
    Wie schön, dass du mir geantwortet hast.
    Ich habe es nicht geschafft, mit meiner Ärztin darüber zu sprechen.
    Ich habe aber alle meine Leiden mit ihr besprochen.
    Sie beantragt eine Kur für mich, macht mir aber nicht viel Hoffnung,
    ich war viel zu selten beim Arzt.
    Allerdings habe ich 50x Rehasport verschrieben bekommen, das finde ich gut.
    Ist für mein Herz, Rücken, Gelenke.
    Ausserdem habe ich ein pflanzliches Mittel für die Wechseljahre bekommen, das wird auch langsam Zeit, da ich sehr müde und leistungsarm geworden bin.
    Für meine Psyche werde ich wohl selber was tun müssen, das kann ich aber
    erst, wenn ich körperlich stabiler bin.
    So, wie ich jetzt drauf bin, kann ich keine Veränderungen herbeiführen.
    In dem pflanzlichen Mittel ist auch Johanniskraut mit drin, es wird mir hoffentlich helfen, meinen Hintern hoch zu kriegen und die alte Kämpfernatur aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken.
    So, nun stelle ich mich in dem Gesundheitscentrum bei uns vor, damit ich mein Rezept einlösen kann und dann mache ich 2x die Woche richtigen Sport.
    Es ist ein Anfang.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Ja, liebe WL - ich bin auch noch da :wink:

    Und Du kannst ja immer noch Dich bei deiner Ärztin aussprechen.
    Viell. eine Erklärung warum Du so lange nicht beim Arzt warst.
    Und dann kann dir bezüglich der Psyche viell. auch noch geholfen werden.
    Kann ja nicht schaden, es vorzubringen.
    Ansonsten : viel Spaß beim Sportlern.

    Ich wünsch Dir, dass Du deine Kraft wieder bekommst,
    aber für Dich und um für DICH mal handeln zu können.
    Schön, dass Du wieder hier schreibst.

    LG nici

  • hallo waldliebende,

    willkommen zurrück! ich freu mich von dir wieder was zu lesen.

    10 jahre arbeit mit geistig behindertnen. auch ich habe diese zeit hinter mir. klar ist das anstrengend, doch hat mir diese arbeit immer viel spass gemacht, weil ich auch vile wieder zurrückbekomme. ein lächeln, eine geste, es sind besondere menschen. ich weiss der job ist anstrengend, doch sicher nicht allein dafür verantwortlich das du einen burnout hast.

    deinen mann den du hast, deine EK erfahrungen die du ja auch verarbeitest sind viel schwerwiegender.

    ich kann sagen, seit mein mann nicht mehr bei mir lebt und ich meine eltern inzwischen auch nicht mehr so in mein leben lasse wie es schon war ist mein beruf an sich wieder etwas schönes geworden. ich bin ausgeglichener, ruhiger geworden. zufriedener, das spüren die zu betreuenden und dadurch wird die arbeit auch wieder leichter.

    ich denke auch, sprich offen an beim arzt, was los ist privat bei dir zu hause.das dich das alles trifft und du das gefühl hast vollkommen hilflos zu sein.

    sprich deinen sohn an, sag ihm, es kann sich gern mit der thematik ausseinander setzen, du brauchst dir dafür keine beschuldigungen anhören. vielleicht kann er dadurch auch auf sich schauen. ich bin mir sicher auch er ist teil diesen kranken systhems.ansonsten würd ich da sagen, lass ihn reden und nimm dir das was er sagt nicht zu herzen.

    lieben gruß melanie

  • Hallo Waldliebende !

    Da freue ich mich aber sehr , das du dich wieder meldest.
    Selber bin ich seit Anfang dieses Jahres im geschützten
    Bereich und da bleib ich auch noch lange..(Gefällt mir
    dort sehr )

    Ja, die Einstellung deines Sohnes kenne ich auch und
    auch wie sehr es kränkt. Du bist wirklich nicht schuld
    an dem Zustand deines Mannes. Da kannst du auch mit
    Engelszungen reden, bewirken wird das nichts.
    Glaube mir , habe ich alles schon hinter mir.
    Ja, es belastet dich sehr, das kann ich nachfühlen.

    Schön, das du wieder hier schreibst.Habe auch noch an dich
    gedacht.

    Liebe Grüße
    Mohn :wink:

  • Liebe Waldliebende,

    da komme ich frisch aus dem Urlaub zurück, klinke mich hier ein - und sehe, du bist wieder da! Ich freue mich ehrlich darüber, denn es ist gut, dass du dir Hilfe suchst.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Vielen Dank für eure lieben Antworten.
    Ja, ich habe mir auch selber ganz ehrlich gesagt, dass ich
    mein Burn-Out vielleicht auf meinen Job schiebe.
    Mir hat die Arbeit mit behinderten Menschen auch immer sehr viel bedeutet.
    Allerdings werde ich trotzdem versuchen, aus dem Nachtdienst rauszukommen, ich werde mich intern versetzen lassen, ich will ja weiter mit behinderten Menschen arbeiten.
    Es ist nicht gesund immer nur nachts zu arbeiten, das steht fest.
    Ich habe morgen den ersten Abend beim Reha-Sport.
    Bin gespannt.
    Meinem Sohn habe ich es schon mehrmals versucht, zu erklären.
    Aber es ist eben sein Vater und er ist immer hin-und hergerissen, kann ich
    verstehen, wenn ich schon nicht loslassen kann, wie soll er es dann schaffen.
    Klar sucht er nach Erklärungen und will eben auch nicht wahrhaben, dass es alleine seine Schuld ist, dass er trinkt.
    Ich will ihn auch möglichst nicht damit belasten, aber manchmal kommt er dazu, wenn mein Mann gerade wieder diesen glasigen Blick hat.
    Jedenfalls werde ich sehen, dass ich was für meine Gesundheit und Psyche tue.
    Gerade wo ich hier schreibe, ruft mein Sohn an.
    ich habe ihm gesagt, warum ich mit den Nerven so runter bin und dass mein Mann gestern Abend fast nicht mit unserem Sohn zusammen essen gehen konnte,(er hat seine Ausbildung beendet) weil mal wieder Streit war wegen Alkohol.
    Ich konnte ihn gerade noch bremsen noch mehr zu trinken.
    Mein Sohn hat es(gaube ich ) verstanden, er sagt, er könnte so nicht leben.....
    Mohn, wie geht es dir denn so?
    Nici, du hast es geschaftt, das ist doch toll.
    Melinak, Aurora, ich habe eure Worte sehr angenommen und werde wie gesagt, erstmal sehen, dass ich stabiler werde und Kraft schöpfe.
    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Liebe Waldliebende,

    ich kann deine Situation, in der du gerade steckst, sehr gut nachempfinden! Ich habe ja selbst lange Jahre in solchen Situationen gesteckt. Und konnte nichts verändern, es gab immer einen Grund für mich, es gerade nicht zu können. Es sind genau so Gründe wie sie die Alkis haben, warum sie gerade in diesem Moment eben nicht mit dem Saufen aufhören können. Das weiß ich jetzt und heute.

    Das weiß ich, weil ich einen Weg gegangen bin und sehr, sehr viele Erfahrungen sammeln konnte und Erkenntnisse. Für mich. Und ein paar von diesen Erfahrungen und Erkenntnissen gebe ich hier weiter. Weil ich selbst mal sehr froh war und immer noch froh bin, dass Menschen das mit mir teilen, mir ihre Erfahrungen mitteilen, mir Denkanstöße geben. So viel mal dazu :wink: . Denn ich will dich nun mal was fragen.

    Zitat

    ... und dass mein Mann gestern Abend fast nicht mit unserem Sohn zusammen essen gehen konnte,(er hat seine Ausbildung beendet) weil mal wieder Streit war wegen Alkohol.
    Ich konnte ihn gerade noch bremsen noch mehr zu trinken.

    Wieso bist du dann nicht alleine gegangen, mit deinem Sohn? So ganz in Ruhe und Frieden? Wovor hattest du da Angst oder was hat dich da gehindert?
    Warum hast du versucht, deinen Mann vom Trinken abzuhalten, bzw. ihn zu bremsen? Warum meinst du, dass du ein Recht dazu hast? Warum wendest du deine gute Energie, die du ja eigentlich garnicht mehr hast, dazu auf? Wem wolltest du damit einen Gefallen tun, oder wolltest du jemandem damit einen Gefallen tun? Hat's das gebracht? War es ein entspanntes, schönes Essen?

    Vielleicht können dir meine Fragen kleine Denkanstöße geben.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Zitat

    Ich will ihn auch möglichst nicht damit belasten...


    genauso ging es mir auch. Und so hab ich vieles verdeckt, kaschiert, erklärt.
    Und dabei hab ich genau dieses "hin- und her" bei den Jungs erst geschürrt.
    Erst als sie es selber wahrgenommen haben, ungeschönt, so wie ER nun mal drauf war, haben sie es verstanden.
    Haben ihre Erfahrung gemacht um es dann auch als Krankheit anzusehen.
    Sie haben auch gern in mir die Schuldige gesehen, um ihm nicht die Schuld geben zu müssen.
    Nun da sie gesehen haben, dass es keinerlei Unterschied macht, was ich mach oder nicht - Er trank, haben sie es als seine Sucht erkannt.

    LG nici :wink:

  • Hallo Waldliebende

    Ich möchte das Thema "Respoktlosigkeit" nochmal aufgreifen.
    Ich kenne es als Ehefrau, ich hatte null Respekt, ich war gehässig, gemein undundund. Das ist ja auch verständlich in der Situation.
    Ich bin aber auch ein EKA und aus dieser Position verstehe ich Deinen Sohn sehr gut.
    Ich war damals sauer. Sauer und wütend dass meine Eltern zusammen blieben und SO miteinander umgegangen sind.
    Solche Respektlosigkeit verdient kein Mensch auch Alkoholiker nicht.
    Es ist schlimm für ein Kind, die Eltern so zu erleben.
    Und...ein sehr schlechtes Vorbild.

    LG Grazia

    Da, wo du nur eine Spur im Sand siehst, da habe ich dich getragen...


  • Wieso bist du dann nicht alleine gegangen, mit deinem Sohn? So ganz in Ruhe und Frieden? Wovor hattest du da Angst oder was hat dich da gehindert?
    Warum hast du versucht, deinen Mann vom Trinken abzuhalten, bzw. ihn zu bremsen? Warum meinst du, dass du ein Recht dazu hast? Warum wendest du deine gute Energie, die du ja eigentlich garnicht mehr hast, dazu auf? Wem wolltest du damit einen Gefallen tun, oder wolltest du jemandem damit einen Gefallen tun? Hat's das gebracht? War es ein entspanntes, schönes Essen?

    Aurora, das habe ich mich auch ernsthaft gefragt, ob ich mit meinem Sohn nicht lieber alleine gehen soll.
    Warum ich das nicht getan habe, kann ich dir erklären:
    Ich konnte meinen Mann gerade noch davon abhalten, soviel zu trinken,
    dass er auffiel.(ich weiß, dass es nicht richtig ist), ich hätte ihn genausogut
    bei meinem Sohn auflaufen lassen können.
    Ich wollte meinem Sohn den Abend nicht "versauen".
    Wäre ich alleine gekommen, hätte mein Sohn natürlich Fragen gehabt.
    Ich hätte ihm erzählen müssen, dass er mal wieder zuviel getrunken hat und das wäre beim Essen dann nur noch Thema gewesen.
    Es sollte sein Abend werden, er hat eine wichtige Prüfung bestanden, war so Happy und gelöst, es war ein wichtiger Tag in seinem Leben.
    Ja, es war ein entspanntes Essen, für den Moment hat es was gebracht.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....


  • Sie haben auch gern in mir die Schuldige gesehen, um ihm nicht die Schuld geben zu müssen.
    Nun da sie gesehen haben, dass es keinerlei Unterschied macht, was ich mach oder nicht - Er trank, haben sie es als seine Sucht erkann
    t.

    Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich begriffen habe.
    Die Zeit gestehe ich meinem Sohn auch zu.
    Vielleicht ist es ein Fehler gewesen, ihn immer zu schützen, aber er lebt sein eigenes Leben und dass er jetzt so langsam aus allen Wolken fällt, ist verständlich, er nuss auch erstmal lernen, das zu begreifen.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Liebe Grazia,

    Wer sagt denn, dass wir so miteinander umgehen?
    Unser Sohn bekommt kaum was mit. Er wohnt schon seit 7 Jahren nicht mehr bei uns. Er kommt natürlich zu Besuch und merkt z.B. während einer Unterhaltung, dass mein Mann mal wieder nicht nüchtern ist.
    Wenn ich aber mit ihm rede und mit ihm durchspreche, wie ich eine Trennung am besten vollziehen kann, dann ist er geschockt und kann nicht verstehen, dass ich ihn verlassen will. Andererseits sagt er, dass er so nicht leben könnte. Er ist hin-und hergerissen, was ich gut verstehen kann.
    Und respektlos behandel ich meinen Mann nicht. Natürlich gibt es starke Differenzen, das bleibt nicht aus, sonst hätte ich ja aufgegeben, ich bin auf dem Weg was zu verändern.

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Gestern Abend hätte ich euch so gebraucht, aber leider war mein Netz
    nicht verfügbar.

    Ich hatte ja geschrieben, dass ich zum Reha-Sport gehen wollte.
    Termin war gestern Abend 19 Uhr, ich habe mich statt dessen entschieden zur SHG hier am Ort zu gehen.

    Um 20 Uhr ging ich dann zum ersten Mal zu der SHG, mit klopfendem Herzen. (ich hoffe, dass ich das hier schreiben darf, ich weiß, dass das hier nicht gerne gesehen wird, dass ich von einer anderen SHG schreibe)
    ..deshalb vorab: ich möchte, wenn es erlaubt ist, die reale SHG mit dieser hier im Netzt gerne miteinander verbinden, d. h. die Erfahrungen von beiden Seiten für mich nutzen, ist das okay?

    Wir waren nur 8 oder 9 Leute, es sind aber auch schonmal über 20 Leute dort oder sogar 30.
    Für mich war das im kleinen Kreis gerade wichtig.
    Ich wurde, genau wie hier, sehr nett aufgenommen.
    Ich habe dann meine Geschichte in Kurzform erzählt.
    Dort waren auch drei CoAbhängige.
    Mir wurden Fragen gestellt, ich konnte auch viele Fragen stellen.
    Meinem Mann habe ich noch nichts davon erzählt, kommt noch.
    Mein Sohn meinte nur, warum fähst du nicht weiter weg, was ist wenn dich dort jemand sieht, den du kennst....
    Das Gute an der realen SHG ist, dass ich direkt Antworten auf meine Fragen bekomme un ddie Abhängigen mir ihre Sichtweisen darstellen und ich direkt nachhaken kann, warum Dieses und Jenes.
    Mir hat der erste Abend schon viel gebracht und ich werde da jetzt einmal die Woche hingehen, obwohl ich durch meinen Nachtdienst nicht immer die vollen zwei Stunden nutzen kann.
    Mir ist z.B. bewusst georden, dass ich bei Weitem nicht weiß, wieviel mein Mann tatsächlich trinkt. Mir haben Abhängige erzählt, wie sie ihre Partner täuschen in Bezug auf Trinkmenge.
    Aber darum geht es ja erstmal nicht, ich tue es vorrangig für mich.
    Sie legen mir nahe, meinen Mann mitzubringen, aber wie, wenn er es nicht einsieht, dass er Hilfe braucht.
    Darüber haben wir eine Weile gesprochen, aber auch, dass ich ihm mitteilen soll, dass ich es für mich tue und genau bescheid weiß wie es um ihn steht.
    Sie meinen, dass viele kleine Piekser ihm die Augen öffnen könnten, dass er bereit ist, sich helfen zu lassen.
    Auch habe ich gefragt, ob es Sinn macht, dass ich mit seinem Hausarzt rede. Sie meinen Ja, damit er sieht, dass ich nicht mehr tatenlos zusehe.
    Damit er sieht, dass ich es weiß.
    Ich bin heute etwas sehr aufgewühlt und hoffe, dass ihr jetzt nicht glaubt, dass ich nur alles für ihn tue.
    Nein, in erster Linie suche ich wirklich für mich Hilfe, damit sich endlich mal was bewegt.
    Was sagt ihr dazu?

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

  • Ach ja und da mir die Augen geöffnet worden, in Bezug auf die tatsächliche Trinkmenge meines Mannes, konnte ich es leider nicht lassen, zu kontollieren, ob er nicht doch Schnaps versteckt und ja, ich bin zum 2. Mal fündig geworden, in einer Tasche, die nie benutzt wird, war eine leere Flasche versteckt.
    Sorry, ich weiß, ich soll nicht kontrollieren, aber ich wollte die Bestätigung, dass er so abhängig ist. Weil er hat mir die letzten Tage vorgegaukelt, dass er weniger trinkt....

    Und wenn du denkst es geht nicht mehr
    kommt von irgendwo ein Lichtlein her.....

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