• glück auf uwe

    s überrascht mich, dass du bei so nem vergleichweise kurzen seminar zu so ner menge erkenntnisse gekommen bist.
    kanns sein, das das seminar bestätigt hat, was dir schon ne weile im kopp rumging?

    schöne zeit

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Hallo B. C., Hi Matthias
    Nun, manche Geschichten haben erst die Gelegenheit ans „Licht“ zu gelangen, wenn die Bedingungen auch dafür gegeben sind. Das hat was mit der Nachdrücklichkeit; den beteiligten Personen sowie deren Hintergrund bzw. Motivation; der „genauen“ Zeit; dem „richtigen“ Ort und mit der eigenen Bereitschaft zu tun.
    Dabei ist es gar nicht so ausschlaggebend gewesen, zu welchen Ergebnissen ich im Vorfeld schon gekommen war. Richtungsweisend waren die Blickwinkel von außen – die eben nicht vorgefertigt in meinem Kopf schon „Karussell“ gefahren sind.
    Es gibt einige „Wiederholungen“, die sich in gewissen Abstand permanent durch mein Leben ziehen. Insbesondere in zwischenmenschlichen Beziehungen. Eine Gruppe spiegelt das recht gut, und gibt mir im Idealfall die hilfreichen Rückmeldungen.
    Die Konstellation von Menschen, welche mir relativ nahe stehen und genau diesen, denen ich zum ersten Mal begegnet bin, sowie eine (Vergleichsweise) harmlose Begebenheit im Gruppenerleben, waren die maßgeblichen Gründe für mich, genauer hinzuschauen, was da „schon wieder“ passiert ist. Dass das Ganze von einen erfahrenem Suchttherapeuten begleitet wurde, kam begünstigend hinzu. Es wurden mir sozusagen die „Richtigen“ Fragen gestellt.
    Ich war/bin immer überrascht gewesen, wo meine eigenen Emotionen hingelangen. In mich „hineingefressen“ habe ich sie nicht. Schlussendlich hat so etwas eine „Explosion“ zur Folge. Das findet bei mir nicht statt. „In die Luft gehen“ die anderen. Soweit war ich vorher.
    Grob gesagt habe ich die „Kunstfertigkeit“ erlernt, nicht nur verschiedene Rollen zu spielen, sondern auch unterschiedliche „Persönlichkeiten“ in mein erleben einzuweben. Die persönliche Maskerade ist nicht zum ersten Mal mein Thema. Optimale Anpassung. Die Folgen habe ich nur noch nie so intensiv betrachtet.
    Ich bin für andere schwer greifbar – anfängliche Sympathie schlägt in Unverständnis; das Gefühl von Gemeinsamkeit sehr schnell in Unzugänglichkeit.
    Um die eigenen Gefühle nicht leben zu müssen, habe ich sie auf andere „transportiert“. Wer dieser „Einladung“ folgt, ist am Ende ebenso „verwundert“ wie ich. Das bei mir gelegentlich zum Erstaunen und betroffen sein, eine Genugtuung dazu kam, macht die Strategie verständlich (der sozialen Verträglichkeit ist es nicht dienlich). Auch dass dies auf unbewusster Ebene geschieht, macht die Einsicht nicht wirklich erträglicher.
    Mir sind also nicht die Gefühle abhanden gekommen, sondern die Identität. Da sich auch beruflich Veränderungen anbahnen, jedoch noch in der Schwebe sind, fiel mir auf die Frage: „Wer bist du?“ nicht einmal mein Name ein.
    Tja B. C, wie will ich das Lösen.
    Ich werde die Hilfe meiner Mitmenschen brauchen. Dafür werde ich auf die obengenannten Verwicklungen achten. Wichtig wird dabei sein, dass ich mein „wirkliches“ Erleben besser mitteile. Ich werde darauf vertrauen, dass mich die Personen, denen ich wichtig bin, auch aushalten. Wenn das nicht immer gelingt haut mich das nicht um – das habe ich lange genug inszeniert und kann damit umgehen. Ich denke, dass mir in der realen SHG ein guter „Proberaum“ dafür zur Verfügung steht.
    So, dass soll erst einmal reichen – ist anstrengend genug.
    Schöne Woche – Uwe.

  • Zitat von uwe.rothaemel

    Richtungsweisend waren die Blickwinkel von außen – die eben nicht vorgefertigt in meinem Kopf schon „Karussell“ gefahren sind.

    aha (sächsisch: ich hab verstanden was du meinst)!

    Zitat von uwe.rothaemel

    So, dass soll erst einmal reichen – ist anstrengend genug.

    kraftpäckl

    glück auf

    :D
    matthias

    trocken seit 25.4.1987 - glücklich liiert - 7 Kinder - 17 Enkel

  • Wer bist du?
    Du bist der Uwe Rothaemel, dessen Texte zu lesen sich immer auszahlt.
    Anfängliches Unverständnis, schlägt hier bei dir bei mir immer wieder in Symphatie um und zurück bleibt das Gefühl etwas gelernt zu haben.

    LG

  • Hallo Melanie, hi Schnuffig
    Ich hatte gestern einfach einen „schlechten Tag“. Ich habe mich in Rage geredet. Bei eine Thema das mir wichtig war. Nun, dies wurde zumindest mir und auch den anderen deutlich. Auch wenn ich letztendlich lediglich auf mehr oder weniger Schulterzucken gestoßen (oder angerannt) bin.
    Unter der Bedingung nachts, aufgeregt und verwirrt, noch etwas zu schreiben führte dann dazu, dass ich mein „Selbstmitleid“ auch noch im unpassenden Thread abgeladen habe.
    Es geht mir schon wieder besser – und Danke ihr zwei – ihr helft dabei.
    Unaufgeregten Gruß - Uwe

  • Hallo
    Beinahe hätte ich geschrieben: nichts Neues; nicht Außergewöhnliches.
    Das ist so nicht richtig. Auch wenn nichts von besonderer Tragweite geschehen ist, ein Tag den anderen ablöst, ohne die persönliche Geschichte einschneidend zu beeinflussen, so vergehen sie doch mit einer angemessenen Zufriedenheit.
    Gestern war ich, wie in den vergangenen vier Jahren, beim Ehemaligentreffen in der von mir besuchten Suchtklinik. Ein Termin (immer der Erste Sonntag im Oktober), den ich nicht mehr missen möchte – eine lieb gewordene Gewohnheit.
    Die meisten Menschen, die mir dort begegnen treffe ich lediglich einmal im Jahr. D.h. die Veränderungen, welche die anderen bzw. auch ich, in den 365 angereihten Tagen durchlaufen haben, treten offensichtlicher ans Licht.
    Das ist nicht neu, auch nicht außergewöhnlich – aber eben auch nicht nichts. Ganz im Gegenteil - wenn ich ehrlich bin - hat es mich wieder einmal stark beindruckt.
    Das Besondere liegt manchmal einfach im alltäglichen.
    Gute Woche – Uwe.

  • Hallo Uwe!

    Zitat von uwe.rothaemel


    Die meisten Menschen, die mir dort begegnen treffe ich lediglich einmal im Jahr. D.h. die Veränderungen, welche die anderen bzw. auch ich, in den 365 angereihten Tagen durchlaufen haben, treten offensichtlicher ans Licht.

    Dein Erlebnis finde ich sehr spannend und keinswegs alltäglich. Ich finde das ganz besonders.

    Schade, dass man über solche Treffen nicht groß hier schreiben darf, mich würde sehr interessieren wie sich die Leute so entwickelt haben, was Dir besonders aufgefallen ist.

    Ich wünsche Dir noch eine ganze Reihe von solchen besonderen, alltäglichen Tagen :wink: Da liegt für mich ein ganz großer Gewinn drinn.

    Lieben Gruß
    rote Bete

  • Hallo
    Wird mal wieder Zeit etwas zu schreiben. Im Moment ist mein Computer weniger am Netz. Ich bin gerade dabei, mehr zu zeichnen. (Sinnhaft lustige Kalender fürs nächste Jahr – bekommen die, die mir wichtig sind und sich nicht wehren).
    Der Rententräger hat sich auf meinen Antrag gemeldet. Der Bescheid sagt in vorzüglichen Beamtendeutsch aus, dass er „ …dem Grunde nach…“ bewilligt ist. Jetzt warte ich auf einen Beratungstermin.
    Nun, ich habe für meine Zukunft ziemlich klare Vorstellungen. Wenn diese nicht zu arg mit den Vorschlägen der zuständigen Behörde kollidieren, geht’s demnächst wieder strukturierter weiter (irgendwie freue ich mich auf Schule).
    Ach ja, meine Beine „arbeiten“ wieder. Den Stecken brauch ich nur noch für vergleichsweise längere Strecken. Trotzdem kommt eine Tätigkeit in den erlernten Berufen (Koch und Kellner), nicht mehr in Frage.
    Ich bin mit der Entwicklung, die sich abzeichnet, durchaus zufrieden. Das liegt insbesondere daran, dass ich aktiv etwas dazu beitrage – und mir das Leben nicht einfach zustößt.
    Zuversichtliche Grüße – Uwe.

    PS. @ rote Bete
    Fast etwas unhöflich, nicht auf deinen Beitrag eingegangen zu sein.
    Was ist mir an den Tag besonders aufgefallen?
    Die verschiedenen Geschwindigkeiten zur zufriedenen Abstinenz. Das ist keine Wertung!
    Was der eine durch die persönlichen Umstände und Notwendigkeiten in wenigen Monaten oder ein, zwei Jahren für sich geschaffen hat, dauert bei anderen (eben auch durch die individuellen Gegebenheiten) etwas länger. Die daraus resultierende Zuversicht und Würde, das entstandene Eigenbewusstsein, ist aber mehr als vergleichbar.

  • Guten Tag Uwe,

    Zitat

    Das liegt insbesondere daran, dass ich aktiv etwas dazu beitrage – und mir das Leben nicht einfach zustößt.


    das kann ich gut nachvollziehen und freu mich für dich.
    Ich wünsch dir viel Erfolg bei dem, was du nun planst.

    Gruß Penta

  • Hallo
    Im Augenblick hab ich viel Zeit für aktive Selbsthilfe.
    Landesverband, Regionaltreffen, reale SHG, Neue Gruppe - da habe ich das Forum schon ein wenig „stiefmütterlich“ behandelt. Nichtsdestotrotz lese ich hier kontinuierlich. Meine internen Themen behandele ich momentan lediglich nicht im virtuellen Raum.
    Es ist fast unheimlich, wie ich mich zurzeit auf so viele neue „Bekanntschaften“ einlassen kann. Ich habe ja bis dato die „Kultur-des-Allein-seins“ als ein gewisses Image ordentlich gepflegt. Unabhängig davon, ob es mir auch wirklich wohl dabei erging.
    Na, da scheint sich auch etwas zu verändern. Ich kann mich selbst noch überraschen. Und das fühlt sich gar nicht unbehaglich an.
    Schönen Restsonntag – Uwe.

  • Hallo Uwe,

    Das klingt doch gut. Mir fiel schon ein wenig auf, dass Du dich ein wenig zurückhieltest in letzter Zeit, aber es freut mich zu erfahren, dass dies mit gesundem Optimismus und neugewonnener Motivation verbunden zu sein scheint. Das lässt hoffen.

    Gruß, Bruce

  • Hallo
    Die Geduld, die ich bei anderen aufbringe, gilt wieder einmal nicht für mich. Fällt mir meist auch erst auf, wenn ich mal schreibe. Gewissermaßen gibt’s nicht neues – die Übung heißt warten. Bei Geschichten, wo mir der persönliche Einfluss darauf fehlt, ist es keine Übung sondern ein Leistungstest.
    Ich weiß nunmehr besser als die Eichhörnchen, wo sie ihren Wintervorrat versteckt haben. Ich sollte die Route des täglichen Spaziergangs ändern – sonst verlassen die sich auch noch darauf.
    Naja, von Vorteil ist, dass ich wieder ohne Gehhilfe laufe. Ich wär bereit für neue Aufgaben, habe klare Vorstellungen davon – lediglich der Termin wann `s losgehen soll fehlt. Die Anfangseuphorie, dieses unbedingte „das kannst du –Uwe“ bekommt ein paar Selbstzweifellöcher durch die (für mich lange) Wartezeit. Gemessen an Menschen in meinem persönlichen Umfeld, mit ähnlichen Aufgaben, bin ich eher in einer guten Ausnahmesituation. Ich brauche mich nicht mit „Widerspruchsbescheiden“ auseinanderzusetzen.
    So kann `s gehen – kaum aufgeschrieben geht’s mir besser.
    Gute Zeit – Uwe.

  • Na sowas. Ich brauch nur „laut-genug“ zu jammern, schon liegt der sehnlichst erwartete Brief im Kasten. Ab 11.12. geht’s weiter – die vier Wochen schaff ich! Na darauf gönne ich mir doch ein entspannendes Wochenende mit Freunden.
    Euch auch ein solches – Gruß – Uwe.

  • Hallo Uwe,

    Du liest Dich ziemlich entspannt und gelassen. Dem Eimer Vorfreude :) von Matthias möchte ich mich anschließen. Genieße Deine Zeit. - Schönes Wochenende mit Freunden wünsche ich Dir. - zerfreila 1623 :) -

  • hallo uwe,

    damals wärende mienes fachstudiums in einem vortrag meines dozenten in psychologie meinte der psychologe immer wieder zu uns: wenn wir irgend wo hin fahren sollen wir beim rückweg nie den gleichen weg zurück fahren sondern einen anderen. damit ermöglicht es uns mehr von der welt zu sehen. zudem sollen wir mal versuchen immer weider einen anderen weg nehmen wie den den wir immer fahren. damit eröffnen sich ganz viele ganz neue eindrücke von der welt :) ich habe das immer beherzigt gehabt. auf dere inen seite gibt einem der immer gleiche spazierweg die sicherheit, das kennt man, da kann einem nichts passieren. macht einen aber dann wiede unflexiebel für neue wege. heute versteh ich mehr wie denn jeh wie wichtig es ist mal vom gewohnten weg ab zu kommen und neue wege aus zu probieren.ich will ja die welt erleben.will was veränderen. da muss ich dann mal den mut haben in ne ganz andere richtug zu laufen. geht eigendlich ganz einfach ;)

    gruß
    melanie

  • lieber uwe,

    dafür simmer ja da, sich aus zu tauschen und voneinander was mitnehmen. schön wenn dir meine gedanken zu deinen aufschrieb weiter geholfen haben. das freut mich sehr!

    lieben gruß
    melanie

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