Hallo,
nach einiger Zeit melde ich mich wieder. Mein XY ist nach dem Krankenhausaufenthalt (OP, kein Entzug) wieder zuhause. Nach der Entlassung sagte er, dass er nichts mehr trinken wollte. Ohne, dass ich vorher irgendeinen Kommentar abgegeben hätte. Es hatte mich ein bisschen verwundert aber auch nicht froh gemacht, denn es sind ja nur Worte. Taten zählen. Es ist so, dass er momentan nicht selber einkaufen könnte oder Auto fahren. Drei Tage nach seinem Versprechen (war das ein Versprechen oder ein Versprecher?!?!) kam wieder eine Kiste Bier ins Haus. Ein Geschenk, kam mir aber gleich komisch vor. Zumal der Kassenbon zuhause rumlag. Nicht mal den hat er verschwinden lassen.
Wir hatten an dem Abend dann ein Gespräch, in dem ich ihm klar gesagt habe, dass es für mich keinen Mittelweg gibt. Entweder er trinkt nichts mehr oder aber er kann weiter machen wie bisher, dann aber ohne mich. Es folgten Tränen seinerseits, wie schlimm doch sein Leben wäre und so weiter. Später dann der Umschwung, er wurde wütend und warf mir dann vor, dass ich immer nur an mich denken würde und alles müsste immer nach meiner Nase laufen.
Die nächsten Tage trank er abends, immer dann, wenn ich nicht dabei war. Die Kronkorken wurden danach wieder auf die Flaschen gesteckt – sicher ist sicher ;-).
Samstagabend dann (ich war abends bei ner Freundin) hat er sich dann die nächste Kiste liefern lassen und die Flaschen dann so ausgetrunken, dass es nicht auffiel. Es sah so aus wie vorher, nur dass die Flaschen mit Kronkorken jetzt nicht mehr leer sondern voll waren. Toll! Riesen Vorwurf, riesen Streit. Ich kontrolliere ihn und er hat doch nur sehen wollen, ob ich ihn kontrolliere. Die Flaschen ausgegossen und nicht getrunken. Naja, da ich aber dann alles wusste hat er demonstrativ vor meinen Augen noch ne Flasche aufgemacht und getrunken. Jetzt könnte er ja.
Mein Problem: obwohl ich ihm klar meine Meinung gesagt habe kommt es bei ihm nicht an! Er fühlt sich völlig ungerecht behandelt, er wäre kein Alkoholiker und ich würde ihm immer neue Dinge unterstellen. Außerdem schiebe ich den Alkohol vor, um mich zu trennen. Er will sich mir nicht unterwerfen und wenn er abends seine ein, zwei Bierchen trinkt sich nicht rechtfertigen müssen.
Hattet ihr auch solche Diskussionen? Es kostet Nerven. Er zeigt keine Einsicht, ich aber werde nicht zurückweichen. Ich habe ihm gesagt, dass es mir nicht gut tut, dass ich Angst um seine Gesundheit habe. Es nützt alles nichts, er sieht nichts ein. Vor allem nicht, dass er ein Problem hat. Ihm kann ich nicht helfen, nur mir selber. Wie er jetzt versucht, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, dass ich die Beziehung „nur wegen dem bisschen Alkohol“ beenden will…. wie habt ihr das geschafft? Ich gebe zu, dass mein Co wieder um die Ecke guckt und denkt „vielleicht ist es doch nicht so schlimm wie ich dachte“. Allerdings verbanne ich diese Gedanken ganz schnell wieder.
Grüße von Blumenwiese