Hallo,
okay, so wie du das beschreibst, BlueCloud, das find ich auch bescheuert.
Ich denke schon, die Gefahr ist gegeben, dass ich mich als co-abhängige Partnerin eines Alkoholikers (sowie das weitere Umfeld) irgendwie als überlegen einstufe und dann von oben herab sowas einfordere. So hört es sich für mich jedenfalls an. Ziemlich von oben runter.
Ich glaube sogar, dass das bei mir natürlich auch einer der Gründe war, diese Beziehung zu führen. Es lenkt doch recht hübsch von eigenen Unsicherheiten ab. Im Vergleich zu meinem alkoholkranken Partner fühlte ich mich immer ziemlich souverän, weil ich im Vergleich zu ihm mein Leben wunderbar im Griff hatte. Jetzt, da ich alleine bin, fühle ich mich da nicht mehr so sicher und manchmal ziemlich klein.
So gesehen liegt es wiederum in der Verantwortung des Partners, ganz alleine für sich die Lage einzuschätzen: Kann ich mit dem Rückfallrisiko leben oder nicht?
Mir ist auch klar, dass ich selbst verantwortlich bin, dass ich z.B. ein Haus gekauft hab mit ihm. Ich wusste im Grunde, dass dies ein Risiko ist.
Trotzdem war ich natürlich traurig und auch wütend auf ihn, als er wieder mit dem Trinken anfing. Aber auch auf mich selbst.
Aber das Leben ist eh ne unsichere Kiste. Auch augenscheinlich perfekte Beziehungskonstellationen enden nicht immer fröhlich.
Doro