• Hallo Gela,

    für mich hat innere Abgrenzung nur etwas mit meiner Einhaltung meiner Grenzen zu tun.
    Dabei ist es eher zweitrangig, was jemand anderes tut. Ob mich jemand manipulieren möchte oder es vielleicht sogar tut (was ich gar nicht immer merke) oder ob jemand unfair ist, kann mich ärgern oder enttäuschen und tut das auch ab und zu, aber entscheidend ist für mich, was ich dann mache.
    Es ist durchaus möglich, dass ich versuche, den Dialog zu führen. Kann aber auch sein, dass ich den Abstand wähle.
    Bei mir hängt das ganz klar davon ab, wie wichtig MIR die Sache ist, was sie MIR wert ist und nicht ob es mir der Mensch wert ist, dass ich mich einer Sache annehme.
    Meine Tochter ist süchtig. Ihre Sucht kann und will ich nicht "bekämpfen". Diesen Kampf würde ich immer verlieren und damit wohl auch sie. Aber es gibt, was das betrifft, einen klaren Abstand zwischen uns. Sie weiß, dass ich mich sorge und ich weiß, dass sie mit ihren Mitteln versucht, dagegen anzugehen. Bisher schafft sie es nicht.
    Unabhängig davon habe ich die Erwartung, dass es ihr irgendwann einmal besser geht und sie einen gesunden Weg für sich findet. Das würde ich jedoch niemals von ihr "einfordern".
    Wir beide spüren, dass uns Abstand sehr gut tut. Darüber reden wir. Das gibt uns die Möglichkeit, miteinander schöne Momente zu erleben und ich genieße sie sehr.
    Ob ich in einer Partnerschaft diesen "Aufwand" betreiben würde, weiß ich nicht. Ich denke nicht. Aber ich spüre, dass, wenn ich Mensch und Sache trenne, wesentlich mehr Möglichkeiten habe, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, wo mir dieser Kontakt sonst wichtig ist.
    Den Anspruch, dass meine Kommunikation immer perfekt ist, habe ich nicht. Muss ich auch nicht haben. Ich habe meine Erwartungen an mein heutiges Leben und ich habe meine Wahrnehmungen und Erfahrungen. Damit will ich leben. Wer möchte, darf mich gern begleiten. Jemanden, der das nicht möchte oder kann, den werde ich nicht vom Gegenteil überzeugen können. Dieser Grenze bin ich mir sehr bewusst.

    Gruß Penta

  • Hallo Gela,

    mir fiel noch was zur "Inneren Abgenzung" ein:

    Ich mußte zu Anfang lernen - was gehört zu mir in einer Situation und welche Anteile gehören zum Anderen. Was kann ich bei mir ändern, dass ich besser mit einer Situation zurecht komme und nicht was kann ich versuchen beim anderen zu ändern, damit er mich in Ruhe läßt.

    D.h. wenn ich mich z. B. durch irgendwas von einem Anderen genervt fühle, schaue ich mir den Anderen etwas genauer an. Seine/ihre Lebensumstände, sein/ihr sonstiges soziales Verhalten, vielleicht noch grob die Vergangenheit. Witziger Weise stelle ich dann häufig fest, dass dieser Mensch sich nicht mir gegenüber anders verhält - sondern es ist seine Art und Weise, was ich aber aufgrund mangelnder innerer Abgrenzung gar nicht erkannt habe.

    Ich versuche mir also ein ganz neutrales Bild von diesem Menschen zu schaffen. Dann stelle ich mich in die Situation und werde feststellen, dass ich mit meinen Ecken und Kanten vielleicht einfach nur bei dem anderen dieses Verhalten auslöse. Ich kann mich in diesem Moment aber nicht verbiegen - kann aber sehen, dass der/die andere mit mir Schwierigkeiten hat - ich kann es mir erklären und aufgrund dessen meine einstellung zu diesem Menschen ändern. Und in dem Moment kann ich auch meine innere Grenze ziehen, wie weit ich diesen Menschen an mich heran lasse, ohne dass er mir mit seinem Verhalten schadet.

    Meist hilft es mir, wenn ich das nervende Verhalten einfach ignoriere und ihn/sie in ihrer Welt lasse - denn ändern kann ich es nicht. Es gab auch schon Situationen, wo ich dieses nicht-heran-lassen auch gelebt habe und verbale Grenzen ziehen mußte. Erfordert aber diplomatisches Geschick, was ich auch erst noch lernen mußte und immer noch dran arbeite. Denn es hilft nix, einen rasenden Stier noch anzuschreien, dass er aufhören soll mit der Raserei, damit werd ich ihn nur weiter anstacheln.

    Ich gebe zu, dass es wirklich nicht einfach ist, in solchen Situationen bei mir zu bleiben - aber es hilft immer wieder und immer öfter.

    Gruß

    BC

  • Hallo Melanie,

    Zitat von Melinak


    ich kann ein buch empfelen das heisst gewaltfreie kommunikation von b marschall und rosenberg.


    Gerade bei Kommunikation hab ich schon sehr an mir gearbeitet, weil mir auch irgendwann das Licht aufging, dass ich dank EKA-Haushalt da einiges an Nachholbedarf habe. Insofern ist das natürlich auch für mich eine interessante Empfehlung und ich werds lesen. Ein spannendes Thema ist das sowieso. :)

    Zitat


    das beispiel auch mit egoismus und gesunder egoismus. meine eltern warfen mir diesen begriff egoist als schimpfwort zu. er kahmt meisst in streitsituationen vor und soll wirken, das ich mich mehr um sie kümmer. er wurde eingesetzt um mich zu manipulieren, da der begriff egoismus für mich die bedeutung HATTE das ich ZU VIEL an mich denke und zu wenig an andere. egoisten sind, laut aussage meiner mutter ganz schlechte menschen.also wurde dieser begriff für mich negativ schlecht bewertet.

    Ja, genau das Bespiel kenn ich auch. :) Egoistisch zu sein, war für mich das ultimative No Go. Und ich fühlte mich egoistisch, sobald ich mit meinen Gedanken bei mir war, denn da war ja ein Mensch neben mir, dem es noch viel viel schlechter ging als mir. Deshalb negativ egoistisch zu sein, wurde mir von meinen Eltern suggeriert. Aber wenn ich so drüber nachdenke, dann noch nicht mal von meiner alkoholsüchtigen Mutter, sondern von meinem Vater. Hatte aber nichts mit ihrer Alkoholsucht zu tun, sondern eher was mit seiner eigenen Herkunft...Oh mann, so langsam wird mir immer bewusster, dass das alles irgendwie ne verdammt ungesunde Kombination war. Wir 4 auf einem Haufen...gar nicht gut. ;)
    Wie krass. Eigentlich gehts in einer Familie darum, für einander da zu sein. Wir haben uns alle gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht, ohne dass es einer von uns gewollt hätte...Naja, das heißt wohl nicht umsonst disfunktionale Familie.
    Aber darum ging es gerade nicht. Für mich heißt es gerade, herauszufinden, was für mich der "gesunde" Egoismus ist. Und das hängt sehr damit zusammen, was ich mir selbst wert bin. Bin ich es mir ausschließlich wert, zu leben? Oder bin ich es mir wert, Ich zu sein? Da wo ich die Grenze ziehe, ist für mich der Übergang vom gesunden zum ungesunden Egoismus. Wie seht ihr´s?

    Zitat


    es gibt viele begriffe die benutzt wurden von meinen eltern um mich zu manipulieren. was für ausenstehende oft schwer war nach zu vollziehen warum ich in manchen bereichen so schrecklich heftig reagierte.denn sie haben diese bewertung des begriffes nicht so, können es nicht verstehen.

    hm, das ist eine interessante Idee, mal gezielt auf Begriffsuche zu gehen, wo sich für mich noch negative Wertungen verstecken, die sie eigentlich gar nicht haben sollten. Fallen Dir noch weitere Beispiele ein?
    Was ich bei mir festgestellt habe: Es macht für mich einen sehr großen Unterschied, ob ich mir "nur" klar mache, was ich alles nicht will (das ist meist mein erster Schritt) oder ob ich mir dann auch klar mache, was ich will. Erst dieser zweite Schritt bringt mich wirklich zum Handeln, bringt mich weiter. Aber mit dem Klarmachen, was ich eigentlich will, tue ich mich manchmal noch sehr schwer. Das erste fällt mir dagegen mittlerweile leicht...

    Zitat


    ich stele für mich daraufhin fest wenn ich diesen begriffen eine andere bewertung zuordne, wie am beilpiel egoismus, dann kann das was mir gesagt wird in dem moment wiederum nichts mehr auslösen.
    lieben gruß melanie

    ja das stimmt und bestimmt gibts da bei mir noch gewisse Reizworte. Ich mach mich mal auf die Suche und berichte. :)

    Viele, viele Denkanstöße
    Danke, Melanie

    Gruß Gela

  • Hallo Penta,

    Zitat von Penta


    Aber ich spüre, dass, wenn ich Mensch und Sache trenne, wesentlich mehr Möglichkeiten habe, mit Menschen in Kontakt zu bleiben, wo mir dieser Kontakt sonst wichtig ist.
    Den Anspruch, dass meine Kommunikation immer perfekt ist, habe ich nicht. Muss ich auch nicht haben. Ich habe meine Erwartungen an mein heutiges Leben und ich habe meine Wahrnehmungen und Erfahrungen. Damit will ich leben. Wer möchte, darf mich gern begleiten. Jemanden, der das nicht möchte oder kann, den werde ich nicht vom Gegenteil überzeugen können. Dieser Grenze bin ich mir sehr bewusst.

    Danke für Deine Beschreibungen. Die Situation, in der Du steckst, ist eine der größten Herausforderungen, die ich mir vorstellen kann. Und eine, bei der ich bisher nicht wüsste, wie ich damit umgehen sollte.
    Wie Du damit umgehst, finde ich bewundernswert und da stecken für mich auch einige Antworten drin. Mensch und Sache voneinander trennen...bemühe ich mich auch. Es gelingt mir noch nicht immer und das liegt mit Sicherheit auch an einigen Reizworten, wie Melanie das beschrieben hat. Ganz wichtig sind meine eigenen Wahrnehmungen und natürlich auch meine Erwartungen an mich selbst. Ich lerne gerade, dass wenn ich ein Problem mit jemandem habe, ich zu allererst auf meine Erwartungen an mich schauen muss. Da liegt der Hund begraben. Und wenn ich nach meinen Erwartungen lebe und zu mir selbst stehe, dann kann ich noch so sehr die Erwartungen des anderen spüren (und auch da bleibts ne Frage der Wahrnehmung), sie gehen nicht mehr an mich ran. Erzeugen keinen Druck mehr.
    Und insofern sind das alles Grenzen, die ich selbst setze und die ich auch nur selbst achten oder missachten kann.

    Gruß Gela

  • hallo zusammen,

    Zitat

    Den Anspruch, dass meine Kommunikation immer perfekt ist, habe ich nicht. Muss ich auch nicht haben.

    den habe ich auch nicht. perfektionismus ist mir inzwischen zu wieder. nur eben in dem bereich wie ich schon beschrieben habe ist es mir für mich wichtig warum ich bei diesen schlüsselworten ausflippe wo eigendlich so nicht zu reagieren ist. damit tu ich mir einen riesengefallen. das ist der hintergrund warum ich da hinschaue.

    gruß melanie

  • Hallo BC,

    Zitat


    Meist hilft es mir, wenn ich das nervende Verhalten einfach ignoriere und ihn/sie in ihrer Welt lasse - denn ändern kann ich es nicht. Es gab auch schon Situationen, wo ich dieses nicht-heran-lassen auch gelebt habe und verbale Grenzen ziehen mußte. Erfordert aber diplomatisches Geschick, was ich auch erst noch lernen mußte und immer noch dran arbeite. Denn es hilft nix, einen rasenden Stier noch anzuschreien, dass er aufhören soll mit der Raserei, damit werd ich ihn nur weiter anstacheln.

    genau diese Situation hatte ich vor kurzem. Die Person hat mir "kraft ihres Amtes" immer wieder mit irgendwelchen Erwartungen die Bude eingerannt. Ich hab das ignoriert, weil ich gemerkt habe, dass da ein Grunddenken hintendran steht, das ich einfach nicht teile. Führte dazu, dass ich irgendwann völlig zur Motte gemacht wurde. Zwischen den Zeilen - und da sind wir wieder bei dem wunderschönen Beispiel von Melanies Egoismus - kam der Vorwurf von Egoismus auch ganz deutlich rüber. Ich hab mich entsprechend gewehrt, weil ich nicht bereit bin, mir ständig die Bude einrennen zu lassen...Ich war auch nicht die einzige, die mit dem gutsten ein Problem hatte. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass ich drauf angesprungen bin, weil ich mich selbst in dieser Situation egoistisch gefühlt habe und das hatte was mit meinen Erwartungen an mich selbst zu tun. Ich versuch es mal so zu sagen: Meine Bedürfnisse haben sich geändert und die haben mit meinen Erwartungen an mich noch nicht zusammen gepasst...Lag also an mir, drauf anzuspringen. Hätte ich das nicht getan, hätt ich ihm noch sachlich rüber bringen können, warum ich nicht springe, wenn er versucht Druck auszuüben...Naja, egal. Ich hab draus gelernt. Das schlechte Gewissen ist jetzt weg. :) Und genau darum gehts mir. Ich kann Nein sagen und ich kann mich wehren. Ich kann auch standhaft bleiben. Aber ich will dabei hinterher kein schlechtes Gewissen mehr haben.

    Doro : diese 5. Hürde....die ist nicht einfach. Aber die kriegen wir auch noch hin. ;)

    Gruß Gela

  • Halöle,

    war gerade beim Friseur. Da dort keine Termine vereinbart werden, hab ich häufig Wartezeiten. Dafür nehm ich mir ein Buch mit. Bisher war das dann so, dass ich eigentlich lesen wollte, dann aber doch die Gespräche und Situationen um mich rum regelrecht zwanghaft beobachtet habe und mich nicht auf mein Buch konzentrieren konnte...Jede einzelne Person lief durch mein "Analyseverfahren". Warum sagt wer was wie und was steckt dahinter....Dann richtete sich mein Blick wieder aufs Buch, in das ich mich eigentlich vertiefen wollte, doch ich war nicht in der Lage, alles andere in den Hintergrund zu schieben oder gar auszuschalten. Habs dann regelmäßig aufgegeben und mein Buch zugeklappt. Langweilig war es nicht, denn ich war ja trotzdem beschäftigt. Aber eben nicht mit dem, womit ich mich eigentlich hatte beschäftigen wollen. Das war hier nun egal, doch was die Konzentration angeht, so gehts mir regelmäßig mit allem so und das nervt mitunter gewaltig.
    Aber warum ging mir das so? Weil ich das zu Hause so gelernt habe. Mit einem süchtigen Menschen groß zu werden, der völlig wiedersprüchliches Verhalten an den Tag legt, lässt einen wohl automatisch die Antennen schärfen. Gleichzeitig hab ich auch gelernt, meinen Blick nicht auf mich zu richten, sondern auf andere. Und damit hab ich auch Erwartungen wahrgenommen. Und diese Erwartungen wollt ich automatisch erfüllen.
    Beim Friseur war das nun ein mix. Ich muss aufpassen, denn es könnt ja irgendjemand was von mir wollen oder erwarten und ich muss die anderen analysieren, um rauszukriegen, was sie erwarten oder wollen. das lief natürlich alles schon lange nicht mehr bewusst ab, sondern total automatisch.
    Heute wurde mir das bewusst. ich hab mir ins gedächtnis gerufen, dass die Gespräche und Situationen zwischen den anderen nichts mit mir zu tun haben, dass ich sie nicht verstehen muss und dass jeder, der irgendwas von mir will, mich dann ansprechen kann und wird.
    Und siehe da: das Buch ist echt toll. ;) Klar gelang mir das noch nicht durchgehend, aber ich konnte mein Kopfkino auf mein Buch richten und alles andere in den Hintergrund bringen. Ausblenden ging noch nicht....aber gut, das ist ein Übungs- und Lernprozess.

    Gruß Gela

  • Meine Reizworte:

    Egoismus: Ich wandle das um in gesunden Egoismus und das bedeutet für mich, zu tun, was ich möchte und meine eigenen Ziele zu verfolgen und dabei auch den Willen und die Ziele meiner Mitmenschen zu respektieren.

    Unzuverlässigkeit: Unzuverlässig bin ich nur dann, wenn ich etwas sage und hinterher anders handele.

    keine Ahnung haben: von etwas gar nichts wissen

  • hallo gela

    reizworte für mich sind:

    SCHULD
    HEUTE:keiner hat schuld an einer krankheit.

    FRÜHER: hat mich das wort schuld klein und gefügig gemacht, ich wollte nicht schuld sein fürs elend der mutter, also fing ich an ihr das leben schön zu machen

    VERANTWORTUNGSLOS

    HEUTE: habe ich verantwortung für mich und die drei kinder, für KEINEN anderen mehr und handle im umgang mit den mitmenschen so verantwortungsbewusst das ich keinem anderen schade. bei den kindern nimmt im laufe der zeit die verantwortung immer weniger den platz für mich ein, da lass ich los, jeh älter sie sind um so mehr haben sie eigenverantwortung. verantwortung übernehm ich voll und ganz für mein handeln, auch wenn mein handeln mal ein falsches ist steh ich dazu und trage die konsequenzen.

    FRÜHER: hat mich das zum handeln gebracht verantwortung für die arme leidende frau zu übernehmen, für sie da zu sein und ihr zu helfen.

    der vorwurf nicht HILFSBEREIT zu sein

    HEUTE helfe ich weiterhin gern und unterstütze auch gern andere. mein handeln bezieht sich allerdings aufgrund des inneren wunsches für mich, das was ich an hilfe irgendwann im leben bekommen hatte auch gern wieder anderen zukommen lasse. allerdings ohne erwartungshaltungen, das da ne gegenleistung von abhängt.helfen ist nichts negatives, ohne helfer wäre unser soziales miteinander nicht möglich.

    FRÜHER was mich noch betroffen macht ist das helfen meiner mutter mir gegenüber generell nur dazu diente mich wiederum ihr gegenüber in eine verpflichtung zu bringen,mir das dann wiederum vorzuhalten ich habe dir geholfen also helf du mir.also helfen nur um einen eigenen nutzen daraus zu haben den anderen dadurch fügig zu machen.so ist helfen kein helfen mehr.

    IM STICH LASSEN

    FRÜHER machte mich das so rasend, das mir das vorgeworfen hatte, ich asse niemanden im stich wenn ich meine eigenen bedürfnisse vorne anstelle und mich nicht aufopfere für andere.ich opferte mein leben für sie, miene zeit, meine energie und liess meine eigenen angelegenheit liegen nur um nicht das gefühl zu haben ich lasse sie im stich.

    HEUTE opfer ich mich nicht auf und lasse meine mutter auch nicht im stich. sie hat die möglickeit sich hilfe zu suchen und bekommt diese auch überall. ich bin nicht in der pflicht ihr helfen zu müssen, nur weil ich die tochter bin.ich weiss ich kann ihr nicht helfen, also lass ichs.

    HILFLOS/AUSGELIEFERT

    FRÜHER der alnlass ihr helfen zu müssen, wer hilflos scheint dem muss geholfen werden.

    HEUTE das wissen darum jeder mensch kann sich hilfe holen, ich bin nicht der einzige mensch nicht unersetzbar es gibt andere die da besser, hilfreicher helfen können wie ich. also zieh ich mich da zurück.

    LÜGEN

    FRÜHER hatte mich mein nicht handeln wollen dazu gebracht auch da anzufangen zu lügen. ich hab keine zeit war eine der ausreden von mir. oder ich fahr mal kurz zum arzt obwohl ich einkaufen gefahren bin.allerdings lernte ich auch, das alkoholiker mich anlogen.

    HEUTE ist ehrlichkeit das a und o für mich geworden.erhlich da zu stehen und zu sagen:ich will nicht mit dir zusammen einkaufen gehen, das stresst mich. oder ich fahre einkaufen, nehm dich aber nicht mit, weil mich das zu viel zeit und energie kostet, machs bitte alleine. oder ich fahr dich nirgens mehr hin, wei es deine aufgabe ist für dich zu sorgen und nicht meine.

    es gibt da einige mehr an begriffen die ich immer wieder neu erfahre, worauf ich achten kann, was sie in mir auslösen. mir das dann wie oben anzuschauen, woher ich da dann immer wieder in aktionismus verfalle und für mich eben nicht gesund gehandelt habe.grundaussage meiner alkoholabhängigen mutter ist inzwischen generell: ich bin erwachsen, mache das was ICH will und du kannst mich mit diesen worten die du mir sagst nichts mehr erreichen, ich habe mich dafon gelöst und lebe heute anderst.

    meisst kommt die blöde kuh, die dumme gans, die egoistin, die verantwortungslose, die andere in stich lassende, die immer nur an sich selbst denkende nicht mehr an mich ran, das wird immer weniger wichtig was sie von mir denkt, wichtiger was ich von mir selbst denke.auch das sage ich ihr im ruhigen ton dann, das es mir nicht mehr wichtig ist was sie von mir hällt auch wenn sie von mir denkt das ich ne blöde gans bin. dadurch grenze ich mich mehr und mehr ab und anrufe dahingehend mit solchen schlüsselworten machen mir immer weniger zu schaffen.

    inzwischen bin ich soweit von ihr gelöst, das selbst wenn sie vor mir weinen anfängt ich mich umdrehen kann und mir da sagen kann: schön das sie weint, es sind ihre tränen und nicht meine. ich weine heute nicht mehr für sie, die zeiten sind vorbei.kontakte zu ihr sind ja inzwischen so gut wie kaum noch da um so mehr erlebe ich mein leben als wertvoll und wichtig mit einem guten gefühl im bauch.(wobei ich erhlich sein möchte, ich bin emmozional noch lang nicht soweit, das mich das kalt lässt)

    lieben gruß melanie

  • Hallo Melanie,

    danke für die Beschreibungen Deiner Reizwörter. Schuld und Verantwortungslosigkeit sind für mich auch alte Bekannte. So, wie ich es lese, wurde Dir das sogar sehr bewusst gesagt, regelrecht an Dich appelliert, mit dem Versuch der Manipulation?
    Bei mir in der Familie kam das eher unterschwellig rüber. War in den grundlegenden Überzeugungen meiner Eltern verankert.
    Was mir gerade auffällt. Genau diese zwei Wörter im Zusammenhang. Einerseits die Verantwortung abgeben, indem man den anderen als schuldig bezeichnet und dann auch noch dem anderen Verantwortungslosigkeit vorwerfen...Interessante Kombi...

    das jetzt so erstmal meine Gedanken dazu.

    Gruß Gela

  • ...und noch ein Eintrag:

    ich hab gestern die erste Stunde Autogenes Training gehabt. Bewirkt hat es bei mir erstmal ausschließlich körperliche Entspannung. Hab in der letzten Zeit immer gemeint, mein Nacken sei nicht mehr verspannt, weil ich mir ein Nackenkissen besorgt hatte. Das hatte aber wohl nur bewirkt, dass ich immerhin keinen Verspannungsschmerz mehr hatte. Aber zwischen entspannt sein und keinen Verspannungsschmerz spüren ist ja noch ne weite Zone...Naja, jedenfalls hab ich gestern nach den Übungen, in denen ich grundsätzlich wirklich merkte, wie mein Körper sich entspannte, gemerkt, dass mir das mit meinem Nacken nicht gelang... Hab mir dann gestern abend von meinem Mann noch ne Massage geholt. :)
    Will sagen: vorerst schult Autogenes Training meine Selbstwahrnehmung. Ist doch ein interessanter Bestandteil von "bei mir bleiben". Mal sehen, was sich da noch so weiteres ergibt. :)

    Versprochen wird: mehr Gelassenheit; bessere Konzentrationsfähigkeit, bis zum verbesserten Umsetzen von gesetzten Zielen...wir werden sehen.

    Gruß Gela

  • Hallöle,

    autogenes Training täglich üben. 3 X 5 min. Gar nicht so einfach, sich drauf einzulassen. Aber darum gehts ja. Wird schon...

    Ansonsten fällt mir täglich an kleineren Gesprächen auf, wie oft ich direkt bei meinem Gegenüber bin, bevor ich überhaupt gucke, was ich da eigentlich selbst will. Damit bin ich sehr fremdgesteuert. Wo es mir bewusst wird, kann ich zu mir zurückkommen, schauen, was ich möchte und dann reagieren...Gelingt, gelingt nicht...aber jedes mal, wo mir das gelingt, ist einmal gewonnen.

    Gruß Gela

  • Hallo, Nat, coabhänig.

    bin hier auf euren tollen Thread gestoßen:) Auch ich übe mich in Grenzen setzen.
    Manchmal habe ich wirklich Schwierigkeiten diese zu erkennen und auch auszusprechen.
    Sehr schlecht Grenzen setzen kann ich bei meinem Freund. Fühle mich schuldig und habe ein schlechtes Gewissen.

    Vor zwei tagen habe ich endlich den Mut gehabt eine Grenze zu setzen indem ich sagte das ich ihn zu seiner Thera nicht zurückfahren will, weil es mir einfach zu viel ist an dem Tag, er könne ja mit dem Zug fahren.
    Er reagierte darauf mit: Er ist enttäuscht von mir und er erwartet das auch...außerdem ist es ihm zu stressig mit Gepäck und Hund den Berg hoch zu stiefeln."
    Das ist echt der Hammer. Der hat echt einen guten Egoismus.

    Bin bei meinem Nein geblieben und habe darauf hin die kalte Schulter zu spüren bekommen.
    Die erste Zeit habe ich es geschafft mich nicht von dem schlechten Gefühl überwältigen zu lassen...und nun hänge ich doch wieder drin.
    Ich habe kein schlechtes Gewissen aber fühle mich einfach schlecht weil ich es mir nicht aus voller Überzeugung gönne. Dieses Ego Verhalten.

    Ich weiß er ist gekränkt und wahrscheinlich denkt er auch das schlimmste...

    Soviel zu Grenzen setzen. Aber wenigstens bin ich immer noch bei meinem Nein:)
    LG Nat :roll:

  • Hallo Nat,

    ich kenn das nur zu gut. Standhaft bleiben, wo Du überzeugt bist, dass das für Dich richtig ist, ist doch schon mal toll.

    Ja das schlechte Gewissen. Hatte in den letzten 3 Tagen schon wieder 3 Situtionen, wo es sich einschleichen wollte. Doch meine Etwartungen an MICH haben sich verändert. Ich erwarte von mir nicht mehr "nur", dass ich lebe. Ich erwarte von mir, dass ich mir gut tue und es mir wert bin, mich zu priorisieren. Wenn dem nichts im Weg steht, tue ich gern einiges für meine Mitmenschen. Und genau so setze ich jetzt auch die Grenzen. Hat schon zu Verwunderung geführt, weil man mich bisher anders kennt, aber wem ich was wert bin, der akzeptiert das auch. Und trennt sich nun die Spreu vom Weizen. Sich das ist dann auch richtig und notwendig so.
    Gruss Gela

  • Hallöle,

    viel geschrieben, Beitrag futsch. :(

    Naja, also noch einmal: ich übe weiterhin die innere Abgrenzung. In meinem Umfeld gibts eine Situation, die mich bisher einige Nerven gekostet hat. Nun versuche ich gewonnenen Abstand zu wahren und mich nicht mehr vereinnahmen zu lassen. Klappt teilweise...
    In meiner Verwandschaft passiert gerade einiges und ich erwische mich wieder dabei, mir den Kopf der anderen zu zerbrechen mit der Entschuldigung vor mir selbst: "Ist doch meine Familie. Die können mir doch nicht egal sein." Sind sie auch nicht, aber sie führen ihr eigenes Leben und können dafür auch selbst die Konsequenzen bewältigen.
    Viel wichtiger ist: ICH DARF MIR NICHT EGAL SEIN. Bin ich auch nicht. Aber es ist ja so schön viel einfacher, sich mit fremden Problemen zu beschäftigen, denn "fremde" Rückschläge tun nicht so weh, wie eigene. Aber fremde Erfolgserlebnisse sind auch nicht so toll wie eigene...Irgendwie ist das wohl auch eine Form der Sinnes-benebelung?
    Meine Aufgabe also weiterhin: Blick auf mich selbst. Da wo mich was aus der Ruhe bringt, da schau ich genauer hin. Da schau ich nicht mehr weg. Denn nur so werde ich meine eigenen Berge überwinden. Da gehören Rückschläge dazu. Manchmal wills halt einfach nicht so werden, wie man sich das erhofft hat, aber das auszuhalten, damit fertig zu werden, das gilt es für mich auch zu lernen. Um so schöner dann die Erfolgserlebnisse, wenn die Berge bezwungen sind. Hochs und Tiefs...sind halt das Leben. Das ist keine gerade Linie.
    Kein Ablenken und keine Aufschieberitis mehr.

    Dieses Forum hilft mir sehr dabei, weil es immer wieder Denkanstöße gibt. Neue Reize, die mich berühren und wo es sich eben lohnt, genauer hinzuschauen und zwar BEI MIR. Nicht bei anderen.
    Konzentrieren auf das, was ich gerade tue, kann ich mich immer noch schlecht, weil die Gedanken kreisen. Aber immerhin kreisen sie immer mehr um Mich und nicht mehr um andere. Und ich mache Fortschritte...

    weiter gehts.

    Gruß Gela

  • Reizwort: Ärzte (Stimme meiner Mutter:Jammer nicht und denn nicht wegen jedem Kleinkram zum Arzt)

    Gibt mehrere Dinge, die ich da schon lange vor mir herschiebe ... Nun sind die Termine gemacht.

    Gruss Gela

  • Hallo ihr,

    Bin am Wochenende fast wieder in alte Verhaltensmuster zurückverfallen. Wollte es allen Recht machen, nur nach mir hab ich nicht geguckt...war schon wieder fast dabei mich zu rechtfertigen, um das schlechte Gewissen zu mindern. Doch dann dachte ich mir, dass es das nicht sein kann
    ich setzte für mich klare Grenzen, zeigte, wozu ich bereit bin und wo Schluss ist...und was geschah? Meine Grenzen wurden wiederspruchslos akzeptiert. Und ich hatte es gar nicht nötig zu rechtfertigen...:-) Da zeigt sich wieder, wie sehr man durch klare Abgrenzung Energie sparen kann. Für mich Noch kein Automatismus, doch ich lerne. Auch heute war ein stressiger Tag für mich. Selbstgemachter Stress. Muss lernen, mein autogenes Training gerade auch am solchen Tagen einzusetzen...

    Gruss Gela

  • ...das hab ich gestern abend noch umgesetzt (autogenes Training) und wurde direkt ruhiger.

    heute liegt ein weiterer stressiger Tag vor mir. Damit eine neue Herausforderung. Mal sehen, ob ich die besser meistern kann, indem ich schon früher gegensteuere...

    Grundsätzlich merke ich gerade, dass ich sehr sehr anfällig dafür bin, mich bei Anspannung und Zeitdruck von mir zu entfernen. Das öffnet dem ferngesteuert sein Tür und Tor...Mein Ziel ist es, auch in solchen Phasen eigene Akzente zu setzen und selbstbestimmt festzulegen, was ich "mir antue" und was nicht...
    Gerade rücken meine persönlichen Dinge, die ich so generell angehen möchte auch wieder in den Hintergrund. Die Aufschieberitis ist verlockend, doch letztendlich weiß ich, dass das zu nichts weiter führt, als zu Unzufriedenheit. Das ist jetzt keine Selbstanklage, sondern lediglich eine Feststellung.
    Ein weiteres Ziel wird es also sein, mich auch in solchen Phasen immer wieder zu sammeln und zu focussieren, um die Dinge, die mir wichtig sind, wo der Weg dorthin mich jedoch Überwindung kostet, nicht immer wieder beiseite zu schieben.

    So, Gedanken sortiert.

    Gruß Gela

  • Hallo Gela
    Nachdem du deine Gedanken sortiert und dich gesammelt hast, wirst du auch feststellen können, dass dich niemand fernsteuern kann.
    Es bist immer du selbst, der die Entscheidung trifft (auch nicht zu handeln oder so zu handeln, wie es andere fordern, liegt in deinem Ermessen).
    Nachdem ich mich damit eingehender befasst habe, fällt es mir leichter, die Verantwortung für mein Tun und Lassen zu übernehmen. Für die Konflikte die daraus erwachsen können genauso, wie für die positiven Konsequenzen die entstehen. Es macht mich unabhängiger von „äußeren“ Glücksmomenten und auch bei Widrigkeiten angemessen zufrieden.
    Gute Zeit – Uwe.

  • hallo gela

    ich möchte dir nur ne kleine hilfestellung für verlorene texte geben. ist super ärgerlich wenn was weg ist. also, wenn du beim anmelden im forum in dem kästchen "bei jedem besuch automatisch anmelden" ein häkchen setzt kannst du dir immer zeit beim schreiben lassen, auch wenn du ausgeloggt wirst, du wirst ja automatisch wieder eingeloggt. solltest das mal aus irgend einem grund nicht klappen, irgendwo im browserfenster müssen pfeile angeordnet sein. bei mir ist die leiste oben und die pfeile sind somit oben links. damit kannst du zwischen den aufgerufenen seiten hin und her blättern. wenn du da eine seite zurück gehst ist dein text wieder da. den mußt du dann aber kopieren, dich normal wieder anmelden und ihn dann an entsprechender stelle wieder einkopieren. klingt umständlich, ist aber deutlich einfacher als alles nochmal zu tippen.

    doro

    Alkohol ist ein prima lösungsmittel es löst familien arbeitsverhältnisse freundeskreise und hirnzellen auf.
    trocken seit 18.10.2001

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