Diesmal muss es klappen !

  • Hallo,
    kurz meine Vorstellung, bin männlich, 42 Jahre alt und trinke seit etwa 20 Jahren mehr oder weniger regelmässig Alkohol. Nun habe ich einen Mentor in einer Kirche gefunden, der sich schon seit einiger Zeit von mir wünscht, endlich ganz mit dem trinken aufzuhören, bin das was man im Volksmund als Quartalssäufer bezeichnet. Habe trockene aber dann auch wieder Phasen, wo ich trinke und merke, das es mir nicht mehr guttut und will nun endlich ganz vom Alkohol weg und suche mir jede Hilfe, die ich bekommen kann.
    Mache ab heute eine ambulante Entgiftung und wärend der Entgiftung wird entschieden, wie es danach weitergeht.
    Aber für Tips und Ratschläge wäre ich sehr dankbar denn ich habe bis jetzt in dem Bereich noch nichts unternommen, weil ich es dummerweise aich jahrelang nich wirklich als ein Problem gesehen habe.
    Ich konnte ja jederzeit für einige Wochen abstinent leben, also habe ich mir keine Sorgen gemacht.
    Gesund war ich auch, konnte problemlos meinen Jobs nachgehen und in Beziehungen zu Frauen gab es auch keine Probleme.
    Doch jetzt merke ich, das die Entzüge härter werden und die Trinkphasen werden länger.
    Und nun muss entgültig Schluss sein damit und darum würde ich mich sehr über einen Austausch mit ebenfalls Betroffenen sehr freuen.

    Gruss SLF

  • Hallo SLF,

    herzlich willkommen hier im Forum.
    Ich wünsche Dir, dass Du bei und nach Deiner ambulanten Entgiftung die richtigen Weichen stellst.
    Eine Stelle in Deiner Vorstellung macht mich etwas nachdenklich:

    Zitat von SLF

    Nun habe ich einen Mentor in einer Kirche gefunden, der sich schon
    seit einiger Zeit von mir wünscht, endlich ganz mit dem trinken aufzuhören


    Einen Mentor zu haben ist sehr gut.
    Hellhörig bin ich bei Deiner Formulierung "...der sich von mir wünscht..." geworden.
    Wie steht es mir Dir selbst. Was willst DU?
    Es ist sehr wichtig (zumindest war dies bei mir der Fall), dass dieser Wunsch DEIN Wunsch ist.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg
    Correns

  • Bitte das mit dem kirchlichen Mentor nicht missverstehen. Das ist ein sehr lieber, alter Mann, der mich wieder zu Gott geführt hat, aber das nun endlich mit dem Alkohol Schluss sein muss, das ist mir schon länger klar. Vieleicht ist dieser liebe Mensch nur noch der berühmte Tropfen gewesen, der mir noch gefehlt hat,
    Ich glaube, jeder Grund um nicht mehr zu trinken, ist ein guter Grund und auch ohne ihn und ohne Gott hätte ich irgenwann aufgehört zu trinken oder andere Substanzen zu nehmen.
    Nun muss ich erstmal erarbeiten, warum es bei mir soweit gekommen ist.
    Und das wird noch ein hartes Stück Arbeit.
    GrussSLF

  • Hallo SLF,

    wenn man weiß, warum es soweit gekommen ist, hat man wahrscheinlich
    die Möglichkeit, diese Gründe in Zukunft nicht mehr entstehen zu lassen.
    Mir selbst ist es (bisher) nicht gelungen, die Gründe für meine Sucht wirklich zu finden.
    Mittlerweile ist mir dies auch ziemlich egal.
    Ich lebe jetzt relativ oft *) bewusst im JETZT. Und ich mache mir Pläne für die Zukunft.
    FrankyFresh hat mal zitiert "Ich habe die Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit aufgegeben".
    Damit möchte ich Dir das "harte Stück Arbeit" nicht abnehmen.
    Ich möchte nur sagen, dass es viele Wege in die Trockenheit gibt.

    Viele Grüße (auch an den sehr lieben, alten Mann)
    Correns

    *) immer gelingt mir nicht

  • Hallo SLF
    Es wird in der Regel nicht leicht werden, doch vergiss dabei nicht, gelegentlich etwas Leichtigkeit an den Tag zu legen. Mir persönlich sind in dem Text einige „Muss“ zu viel. Aus meiner eigenen Erfahrung, sind Vorbilder oder Mentoren kein schlechter Ansatz. Ich hatte und habe welche, die verlässlich und bestimmt an meine Eigenverantwortung appellieren aber kein „muss“ ertragen. Vom Hoffen zum Wünschen zur Entschlossenheit (wie es Zimbo treffend formuliert) - ohne Druck. Lediglich das eigene Handeln ist entscheidend.
    Mich hat mein „Mentor“, und heute guter Freund, einige Male ausbremsen können. Schritt für Schritt, Etappenweise vorzugehen, hat sich für mich bewährt. Die dafür nötige Geduld bringe ich auch nunmehr schwer dafür auf, doch es lohnt sich. Ursächlichkeiten, Fragen der „Schuld“ und Unschuld“, Scham und Reue haben ihren Platz – doch meines Wissens nicht zu Beginn.
    Für mich war es wichtig am Anfang meine Stärken zu erkennen (da waren tatsächlich welche). Die vermeintlichen Unzulänglichkeiten haben sich später als auszuhalten oder zu vernachlässigen erwiesen.
    In diesem Sinne – viel Erfolg beim ausprobieren

  • Hallo,
    Heute war der zweite Tag im Entzug und nach der Medikamentenausgabe hatte ich ein längeres Gespräch mit, ich glaube, dem Leiter der Station.
    Nun habe ich einiges zun drübernachdenken. Er sagt, wenn ich wirklich Erfolg ( Abstinenz ) erreichen will, muss ich mich von einem Grossteil meines sozialen Umfeldes trennen. Nun ist es aber so, das ausser den Menschen aus der Kirche meine Freunde und Bekannte nur aus Arbeitskollegen bestehen, ich arbeite - edit, Arbeitsplatzangaben entfernt, Linde - und ausser Gitarre und Klavierspielen kann ich nichts anderes.
    Daraufhin sagt mir der Therapeut - edit -
    Aber ich möchte nicht zum Sozialfall werden, davon gibt es meiner Meinung nach schon viel zu viele.
    Was soll ich tun ? Mein ganzes bisheriges Leben über den Haufen werfen oder es zumindest so eine Zeitlang versuchen ?
    Gruss SLF

  • Hallo SLF

    Herzlich willkommen und viel Erfolg für Deinen Weg in

    die Freiheit.

    Ich finde die Aussagen Deines Therapeuten schwachsinnig.

    Du solltest erstmals die Entgiftung erfolgreich hinter Dich

    bringen und nicht jetzt schon überlegen wie Du den Staat

    besheissen kannst.

    Du schaffst das auch anders.

    Lg

    der Poster

  • Hallo SLF,

    Mein Vorschlag wäre ja erstmal, so viel wie möglich hier im Forum zu lesen. Du wirst auf etliche threads stoßen, die ähnliche Probleme behandeln, und wirst erstaunt sein, wie oft Du Antworten finden wirst, die die des Therapeuten ähneln.

    Fakt ist nun mal, dass, wenn Du, wie ich herauslese, Musik auf Feiern und Veranstaltungen spielst, es mit einer Dauerhaften Abstinenz tatsächlich sehr schwierig werden könnte.

    Ich kann momentan über deine Situation nur mutmaßen, aber es wäre schon sinnvoll, allen Möglichkeiten offen gegenüberzustehen. Die Rückfallquote ist immens hoch, und es soll ja diesmal unbedingt klappen, wenn ich dich richtig verstehe. Ein Berufswechsel kann auch ohne Arge und temporäre Arbeitslosigkeit vonstatten gehen.

    Und nochmal: Lies dich hier mal ein bisschen im Forum durch, mir hat's sehr geholfen.

    Alles Gute, Bruce

  • Hallo Forenleitung, habe mir den Namen ausgesucht, weil die Band damals zu meiner Punkzeit meine Helden waren, aber wenns nicht geht, ich heisse Marco. nehmt dann doch den Namen.
    Danke :D

  • Hallo,
    heute hatte ich zum erstenmal Akupunktur Soll gegen den Suchtdruck helfen.
    Bin mal gespannt, denn bis heute hatte ich immer so am späteren Abend dieses Gefühl, jetzt gern was zu trinken, weil das immer so meine nasse Zeit am Tage war.
    Habe ja meistens Abends und Nachts gearbeitet und den Tag weitesgehend verschlafen.
    Ab Morgen werde ich mich mal mit den verschiedenen Selbsthilfegruppen beschäftigen, die es in meiner Umgebung so gibt. Vieleicht hat ja ein Mitleser einen guten Tip.
    War mal bei den AA"s und das war garnicht mein Fall.Lange Monologe, Fäkalsprache und einige eigenartige Regeln. Da muss es doch auch noch was Anderes geben.
    Werde am Montag eine Selbsthilfegruppe der Heilsarmee besuchen, auf Anraten meines Freundes aus meiner Kirche.
    So, ich hoffe, ich habe niemanden mit meinem Text gelangweilt.
    Gruss Haering( ist ab sofort mein neuer Name hier )

  • Hallo,
    Hatte trotz der Akupunktur gestern den selben Suchtdruck wie die Tage davor. Hilft also, zumindest mir nicht viel und habe heute zum letzten mal Medikamente bekommen. Nun muss ich mir überlegen, wie es dann so weitergeht. Selbsthilfegruppe ist klar aber wird das reichen ? Umzug, Berufswechsel, alte Freunde aufgeben ect. Hätte ich diesen Mist nur nie angefasst.Werde im neuen Jahr wohl mal einige längere Gespräche mit kompetenten Menschen aus meiner Kirche haben müssenLangsam geht auch das Nichtschlafenkönnen und das Schwitzen bei körperlichen Anstrengungen los Aber das kenne ich ja leider schon zur Genüge.
    Und nochmal die Frage, kennt vieleicht jemand eine Selbsthilfegruppe, wo es nicht so eigenartig zugeht wie bei den AA"s :?

  • hallo

    du machst mir den eindruck du stehst massiv unter druck. müssen müssen müssen.

    zudem erhoffst du dir durch akkupunktur und medikamente eine erleichterung und das scheint auch helfen zu müssen

    akkupunktur hatte ich zwei mal zur suchtbewältigung. beim ersten mal funktionierte es ich hörte auf zu rauchen

    beim zweiten mal eben nicht.

    der unterschied lag daran das beim erste mal der druck nicht da war, das ich eh aufhören wollte. beim zweiten mal bin ich mit erwartung hin. passt nicht, sagt der arzt. geht nicht. kann nur funktionieren wenn die innere einstellung da ist und eine innere bereitschaft ohne druck etwas zu verändern.

    es soll ne hilfe sein. die innere stimme die dich lenkt die ist dabei ausschlaggebend ob du bereit bist oder nicht. müssen musst du überhaupt nichts. doch ist es dir wichtig und wertvoll es durchzuziehen dann willst du es von dir aus. dann werden dir auch die dinge leichter fallen wie zb zu überlegen ob der freundeskreis für dich noch passt oder der beruf oder oder. das kommt dann von dir aus, von innen das du dann nicht mehr bereit bist dich dem ganzen aus zu setzen. vertraue dir selbst und nimm dir den druck.

    auch das annehmen und akzeptieren deiner schlafstörungen. ist wie auch bei den ängsten. nimm es als was gegebenes an. kämpfe nicht dagegen an. mach dich deswegen nicht selbst verrückt. bringt dich nur noch mehr in den bereich des nicht schlafen können weil du dich dann auch noch selbst verrückt machst. dann setz dich hin, lese im forum wenn du nicht schlafen kannst. lass es laufen. egal bist halt wach kannst nicht schlafen. es ist kein muss!. geh spazieren mach sonst was um dich vom druck zu befreien. wenn der druck weg ist wirds besser!

    lieben gruß melanie

  • Hi Marco!

    Na des wäre ja mal geil, picksen lassen u die Sucht ist weg, nene so einfach isses nicht....

    Mir hat spazieren gehen, Natur,Sport geholfen um Suchtdruck weg zu bekommen, viel Wasser trinken, kein Geld mitnehmen, usw....
    Um meiner Entschlossenheit Nachdruck zu verleihen habe ich alles aufgesaugt (Forum+I-net+Bücher, z.Bsp. Ralf Schneider Suchtfibel) was es über alk.+ Sucht zu wissen gibt, somit hat auch der letzte Winkel meines Hirns verstanden wie doof es ist sich ständig voll laufen zu lassen....
    Weiter gibt es sicher in Deiner Nähe eine Suchtberatungsstelle, meißtens kirchliche Träger, Charitas o. Diakonie ich denke da solltest Du mal aufschlagen um das weitere vorgehen mit einem Therapeuten, oder sozialpädagogen zu besprechen, keine Ahnung ob Dein Mentor Suchtberater ist, bzw. nen Plan davon hat.....

    Greets Zimbo

  • Hallo
    ja, stimmt schon, ich mache mir selbst im Moment zuviel Druck. Aber ich werde ja auch nicht jünger und will nun endgültig weg vom Alkohol.
    Ist eine eigenartige Sache, habe früher in meiner Jugend Alles genommen, was ich in die Finger bekam. Wir wollten ja so sein wie unsere Idole, also Sex, Drugs und Rock"n Roll aber die Drogen waren nie wirklich ein Problem für mich, weil zu teuer und Gott sei dank zu selten konsumiert als das sich da eine Sucht heraus entwickeln hätte können, obwohl ich bestimmt 10 Jahre kein Kokain mehr angefasst habe, bekomme ich immer noch feuchte Hände wenn sich jemand in meiner Gegenwart eine Line zieht.
    Aber das hat mir mal ein Arzt erklärt, das ist das Suchtgedächtnis, das nichts vergisst. Darum werden ja auch so viele Trinker oder Junkies wieder rückfällig.
    Aber ich bin schon froh über die paar trockenen Tage und muss mir nun irgendwie eine Strategie überlegen um auch trocken zu bleiben.
    Heute sass mir in der Bahn einer gegenüber, der hat extrem nach Alkohol gerochen und das hat richtig Ekel in mir ausgelöst Das ist ja vieleicht schonmal ein gutes Zeichen.
    Habe mich auch heute von allem getrennt, was Alkohol enthält, Rasierwasser, Eau de toilette, Zahncreme, mein Rotwein zum kochen, Weinessig für mein Salatdressing und in meine Wohnung kommt definitiv keiner mehr, der trinkt oder Drogen nimmt.
    Ist doch schonmal ein Anfang.
    In meiner Suchtberatung gibt es Menschen, die beantragen gerade ihre fünfte oder sechste Langzeitherapie. So soll es mir nicht gehen aber zur Zeit bin ich zwar abstinent aber es ist immer noch jeden Tag ein Kampf mit mir selbst.
    Aber wie mein Motto lautet, diesmal muss es klappen.
    Gruss Marco

  • Auch von mir ein kleienes Hallo Mrco
    Das was Zimbo geschrieben hat sind genau die Wege wie es geht.
    Nur mit ner Nadel glaub ich auch nicht drann.
    Du musst für dich den Weg finden,den kannst du aber erst finden,wenn du dich mit diesem Thema Alkohol richtig auseinandersetzt.
    Vorreden bringt da auch nicht viel,ist zwar eine Hilfe,aber Helfen Kannst nur du dir.Du hast zwar deinen Mentor,aber auch der hat seine Grenzen
    dir zu helfen,da musst du dich auf die Hinterbeine Setzen und bei dir schauen,wo es Klemmt.
    Auch für dich hoffe ich,das dein Wunsch 2011 in Erfüllung geht LG Hans

  • Hi Marco!

    WOW!!! Das ist aber ne spendable Rentenversicherung bei Euch, oder zahlen die alle selber?

    Zitat von Marco

    die beantragen gerade ihre fünfte oder sechste Langzeitherapie.

    soweit ich weiß ist spätestens nach der dritten Schluss, untherapierbar, Ende Gelände, naja was soll's, wie sieht's bei Dir? _Therapieantrag?_....

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!