Hallo Leute!
Sorry, dass ich einen neuen Thread aufmache, weil ich ja schon einen habe.
Mir gehts besch***** gerade.
Ich war eben auch 14 Monate trocken. Vielleicht hab ich auch einfach zu wenig Trockenarbeit geleistet in letzter Zeit. Jedenfalls war es so: Ich verlor Freundin und Arbeit (wobei mir völlig unklar ist warum), dann kam ich in eine tiefe Depression. Ich dachte mir, dass die ganze Welt ohnehin unnötig und grundlegend schlecht ist. Es geht heutzutage nur mehr um Korruption, Freunderlwirtschaft, Schiebereien in Firmen - man müsste halt jemanden kennen, der ne Macht besitzt.
Dazu gibts Krieg, lauter Idioten usw.
Ich kam damit nicht zurecht - ganz und gar nicht.
Warum ich nicht sofort zum Arzt ging, der mir vielleicht geholfen hätte, trank ich dann eben. Ich dachte mir, dass mir der Arzt auch nicht so schnell und umfassend da rausholen kann - wie auch?
Dann hatte ich einen irrsinnigen Kampf mit mir selbst. Die eine Stimme in mir sagte, dass du schon so lange trocken bist. Du hast gelernt, dass man schlechte Emotionen verarbeiten muss. Bei schlechter Laune such dir unbedingt was Beruhigendes und Wunderschönes. Essen gehen, ein Bad mit Öl oder einfach einen scharfen Plan für den Tag zu erstellen, und den dann umzusetzen. Zum Beispiel so und so viele Bewerbungen wegschicken etc. Ich weiß mitlerweile dass Alkohol nicht hilft, auf Dauer ruiniert er dich. Absolute Trockenheit strebe ich (wir alle) an.
Die zweite Stimme: Zum Arzt gehen bringt nix, der kann jetzt auch nicht so schnell helfen, das Leben ist zum vergessen, weil ich Arbeit durch Hinausekeln verlor, die Freundin sich jezt auf gleich einfach so schlich.
In dieser Zeit dachte ich mir: Was soll diese Welt - alle sind verlogen, falsch, korrupt, gierig und gehen über Leichen. SO ein Leben bringt nix dachte ich mir.
Nun: Ich lag teilweise am Boden, und zwar in echt und wusste nicht, was ich tun soll. Ich dachte mir: Wie sollst du das jetzt aushalten - allerdings MUSST du ja trocken bleiben. Und dann: Praktisch reflexartig und sehr schnell (wahrscheinlich um mein schlechtes Gewissen zu verdrängen) ging ich erst zum Supermarkt, holte mir 10 - edit, Markennamen entfernt - und trank diese auf dem Heimweg auf Ex.
Dann gings wieder einigermaßen, ich war enthemmter und ging somit in die Kneippe, erzählte denen wie scheiße eig. alles ist. Natürlich stimmt da jeder zu, weil ja jeder Alki so tickt.
Erst trank ich nur ein Seidel Bier, traf dann aber einen Bekannten und zog mit ihm zu nächsten Kneippe. Wir bestellten eine ganze Flasche - edit, Markennamen entfernt - pur und tranken ihn ziemlich schnell zusammen aus. Dann trank ich noch einen doppelten Wodka nach dem anderen - keine Ahnung wieviel, weil ich nen Filmriss hatte.
Ich konnte kaum mehr laufen nach Hause, mir war übel und zuhause hab ich dann während ich ins Haus ging, schwallartig erbrochen.
Was sollte ich jetzt machen? Bei vielen ist es ja so, dass ein Rückfall eine totale Verschlechterung darstellt wegen des Suchtgedächtnisses und so.
Andere wiederum sagen, dass man daraus einen weiteren Lernfortschritt machen kann.
Nun: Nen Lernfortschritt konnte ich bisher nicht daraus feststellen - es geht mir auch heute wieder sehr schlecht nach dem Rausch - trank aber heute noh nicht und will es auch keinesfalls - aber wie soll ich dann meine Probleme in den Griff kriegen?
Ein ratloser gavris, liebe grüße und ich hoffe auf antworten.