• Hallo OF!

    Zitat

    jamor

    Ja, der Doktor schon wieder. Der Heckenschütze, der hinterm Bildschirm sich verkrochen hat und auf seine 2 € Tastatur einhämmert
    nur um auszuteilen.
    Im realen Leben selbstverständlich ein Looser, ein Versager.

    Ich hätte eine Frage an dich, urteilst du immer so über Menschen deren nähere Lebensumstände du gar nicht kennst?

    Ich würde erst gar nicht in einem Thema schreiben wenn ich dort nur Schläge unter die Gürtellinie verteilen würde und sonst nichts zu sagen hätte.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo jamor,

    Zitat

    Ich hoffe für alle die hier austeilen können..dass sie das auch im "realen" leben machen können..auf der Tastatur hinter dem Bildschirm ist das einfach..


    ich denke mal, dass du das nicht wirklich hoffst, sondern vielmehr davon ausgehst, dass zum Beispiel ich im realen Leben nicht so "austeile" wie hier, wenn du mich damit gemeint hast.
    Bei mir ist es eher andersherum. Hier im Forum bin ich inzwischen wesentlich gelassener. Aber das nur am Rande.

    Ich danke dir für deine Antwort.

    @ Dr. Psych. Flat: Mir gefällt der Titel wirklich sehr, jedoch bin ich durchaus schon ein großes Mädel und rede gern für mich selbst, obwohl ich deine Gedanken zu den Gefühlen, vor allem der Angst auch für mich so bestätigen kann.

    Gruß Penta

  • Hallo jamor,

    möchte mal auf deine interessanten Fragen eingehen.

    Zitat

    was macht ihr konkret um folgenden gefühlen zu trotzen:


    -ich fühle mich alleine:
    Wenn mich das stört, dann kann ich das ja ändern. Ein Problem kann es dabei sein, dass ich gerade dann, wenn es mich stört, nicht mehr in der Lage bin es zu ändern. Denn warum fühle ich mich alleine? Weil keiner da ist, keine Freunde, kein Partner? Oder weil die, die da sind, sich mit mir nicht zu sagen haben oder umgekehrt?
    Ich finde es dann wichtig, den Ursachen für mein Gefühl auf den Grund zu kommen. Darin liegt dann meist auch schon der Schlüssel zur Lösung.

    -die ganze welt ist gegen mich:
    Das ist was Irrationales, was dann abläuft, denn natürlich weiss ich ja von Verstand her, dass das nicht stimmen kann. Ich mache dann was Schönes für mich, womit ich mich besser fühle, und verbünde mich mit Menschen meines Vertrauens.

    -ich fühle mich minderwertig:
    Ich höre auch mit dem Vergleichen und dann hört auch das Minderwertigkeitsgefühl auf.


    -ich bin traurig:
    Ich halte die Traurigkeit mal ´ne Weile aus und übertünche sie nicht, denn sie hat mir ja was zu sagen. Ich versuche herauszufinden, was das ist. Und dann weine ich ´ne Runde.

    -oder andere negative gefühle ?:
    Hm, so allgemein fällt mir da nichts ein. Aber brauchen negative Gefühle immer eine Gegenstrategie? Jedes Gefühl hat ja seine Berechtigung, und es ist ja nicht ohne Grund da.

    Zitat

    was macht ihr konkret um ein positives lebensgefühl aufzubauen ?


    Ich tue nur das, was ich will, damit fahre ich am besten. Und ich trinke keinen ALK, damit stabiliiere ich mein positives Lebensgefühl.

    LG viola

    Da, wo es piekt, da geht es lang!

  • Moin!
    Wenn ich im www unterwegs bin und Fragen/Antworten habe bzw suche zum Thema Alkoholismus und auf diesen Thread stosse, würde es mich extrem abschrecken. Und evtl. Vorurteile wie Alkoholiker sind prollige, laute unangenehme Mitmenschen würden sich dadurch wahrscheinlich verstärken.
    Es ist keine angenehme Art, so miteinander umzugehen. Ich finde diese Art rücksichtslos und auch sehr, sehr einfach, simpel und überhaupt nicht reflektiert.
    Gruß
    drybabe

    never give up

  • jamor ,

    Zitat

    Wer denkt, dass ich mich in eine "höhere" position begebe, denkt sich automatisch "klein".

    ich halte mich mit Mutmaßungen was oder wie andere denken zurück.
    Insoweit verzichte ich auf Mutmaßungen über Dich oder Deine Gedanken.
    Ich verzichte auch auf Mutmaßungen, wer sich hier groß oder klein denkt.
    Ich sage nur, wie es bei mir angekommen ist.
    Ich steige aus dieser Fragestunde jetzt aus.
    Möge es Dir etwas bringen.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • Hallo Jamor entschuldige ich habe nicht auf Deine Fragen geantwortet (war etwas abgelenkt durch den Nebenschauplatz hier).
    -ich fühle mich alleine:
    Wenn ich mich alleine fühle, was seit ich nicht mehr trinke, längst nicht mehr in dem Maße gefühlt wird von mir, kann ich es hinnehmen, es ist nicht mehr so negativ behaftet als zu Saufzeiten. Es ist gefühlt ein vorübergehender Zustand.
    Einsam das wäre die Verstärkung, ich denke inzwischen würde ich mich an mir Nahestehende wenden, darüber reden, auch das war nicht möglich nass.
    -die ganze welt ist gegen mich:
    so fühle ich mich höchstens, wenn ich mich absolut nicht verstanden glaube, leider versuche ich dann jemand mit in "mein" Boot zu ziehen, sozusagen als Verstärkung. Das ist nicht gut und sollte anders angegangen werden von mir. Aber ich habe dieses Gefühl, dass die ganze Welt gegen mich ist, eher selten,.. dass ich alleine auf der Autobahn richtig fahre und alle anderen falsch bringt mich meist wieder auf den Boden zurück.
    -ich fühle mich minderwertig:
    ich versuche eine Positivliste für mich zu erstellen, aber auch dieses wirklich besch.., aber mir bekannte Gefühl habe ich mit zunehmender Trockenheit nicht mehr. Zum Glück.
    -ich bin traurig:
    Bin ich wirklich in dieser Woche. Was mache ich?
    Ich versuche daran zu denken, dass ich auch Grund dazu habe (in meinem Fall im Moment viele mich berührende Schicksale in unserer Klinik). Ich denke und weiss , dass es vorbei geht. Ich kann es eine Zeit aushalten.
    -oder andere negative gefühle ?:
    Kann ich so nicht beantworten, von Fall zu Fall anders, mal gelassen, mal ein wenig selbstmitleidig, wie gesagt von Fall zu Fall anders..
    Schönes Wochenende Dir consuela

  • Hallo Jamor, hallo miteinander,

    ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Erfahrene und Reflektierte nicht mit dem Finger auf andere zeigt und durch despektierliche Äußerungen verbal anzugreifen versucht.

    Grundsätzlich ist gegen Fragen nichts einzuwenden.

    Doch die Art und Weise, wie dieser Thread eröffnet wurde, hat für mich Befragungscharakter. Sinnvoll fände ich, wenn der Thread-Eröffner seine eigenen Erfahrungen zu den gestellten Fragen mitteilen würde. Zum Austausch gehört m.E. auch immer Selbstoffenbarung, ohne das Mitteilen eigener Erfahrungen hat der Austausch von vorneherein Schräglage. Daher vielleicht auch der Unmut einiger Teilnehmer hier, die Unmutsbekundungen können aber auch erfolgen ohne Sarkasmus, Zynismus, Abwertung und Beleidigung, sondern sachlich und direkt.

    Noch kurz ein paar Fragen an Dich, Jamor:

    Wie lange bist Du trocken? Welche Erfahrungen hast Du beim Trockenwerden gemacht? Was tust Du für Deine Stabilisierung? Was hälst Du davon, hier Deine Erfahrungen einzubringen? Was genau hast Du studiert?

    Gruß, zerfreila

  • hallo zerfreila

    ich antworte dir gerne deine frage..dafür muss ich etwas ausholen:

    meine alkoholkarriere war nicht die klassische story..mit ca 16 jahren habe ich das erste mal alk getrunken und da schon ziemlich schnell gemerkt, dass ich mit alk nicht umgehen kann und jeweils die kontrolle verliere..

    mit 18 jahren habe ich mit bodybuilding und danach mit 21 bin rüber zum powerlifting (kraftsport) rüber gegangen.. bis und mit 30 habe ich keinen alk konsumiert..dafür etliche anabolika kuren für mich genommen und für die wettkämpfe...zu der zeit bin ich mit der drogenszene in verbindung gekommen..nicht als konsument sondern als dealer.

    als ich mit dem sport aufgehört habe..habe ich weiter mein lebensunterhalt mit dem dealen verdient. ich war im kokainhandel. ich machte gutes geld damit, aber hatte einen ziemlichen ungeregelten tagesablauf...und habe wieder angefangen zu trinken und partys zu feiern..zu dieser zeit war ich bereits verheiratet, war aber frauenbekanntschaften nicht abgeneigt..und es kam wie es kommen musste..meine frau liess sich trennen von mir..danach fing ich selber an drogen zu konsumieren..was absolut für mich vorher tabu war..ich fing an crack zu rauchen und dies verschlimmerte meinen alkohol konsum drastisch..das eine brauchte ich um mich aufzupushen und den alk um runterzukommen..

    bei einem kokain transport von spanien über frankreich in die schweiz wurde ich erwischt..und dies auch ziemlich zugedröhnt.

    danach wurde ich zu einer mehrjährigen haftstrafe verurteilt..in der haftanstalt hatte ich zum glück die möglichkeit mich beruflich neu zu orientieren und konnte ein praktikum in einer behinderten werkstatt machen..danach erhielt ich die möglichkeit mich zum arbeits-agogiker auszubilden. mittlerweile bin ich, in der instutition welche ich das praktikum gemacht habe, angestellt.

    als ich in der haftanstalt war trank ich nur noch wenn ich urlaub hatte..und danach in der anstalt nicht mehr..ich hatte angst, dass wenn ich nicht mehr in haft bin und wieder in freiheit bin..ich wieder anfange zu trinken und beschloss ganz mit dem trinken aufzuhören und machte eine therapie in welche auch andere insassen teilnahmen.

    Seit etwas mehr als einem Jahr habe ich meine Haftstrafe beendet und arbeite als agogiker weiter und bin in der suchtberatung involviert..

    studiert in dem sinn habe ich nicht..sondern die fachhochschule abgeschlossen und danach für die suchtberatung an seminaren weitergebildet.

    was mir sehr weitergeholfen hat..ist die viele zeit die ich in haft hatte um über mein leben nachzudenken..und zu merken, dass die umstände in welche man sich befindet nicht massgebend sind am eigenem glück..sondern die einstellung.

    mein leben bestand früher nur aus wettkampf sei es im sport oder unter den anderen dealern..wer der grösste oder stärkste ist..

    eben wie du auch sagst..mit dem sich mit den anderen zu vergleichen..heute sagt, dass mir überhaupt nichts mehr..ich messe mich nur an mich selber..ich habe wieder angefangen sport zu machen..nicht wettkampfmässig sondern einfach für mich..sauber ohne mittel.

    ich schaue sehr auf meine ernährung, bewegung und eine ausgewogene haltung..

    gruss
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • jamor

    sorry Old Flatterhand..
    du disqualifizierst dich selber..

    Die ersten Vögel zwitschern grad draussen.
    Welch ein Erwachen.
    Ich wünsche dir sehr viel vom Urgedanken der Selbstilfe.
    Erkenne Dich Selbst.

    OF

  • Hallo OF

    Ich bin kurz davor, dass mein kragen wegen dir platzt..
    Bevor ich mir entgültig eine meinung über dich mache..hätte ich ein paar fragen an dich persönlich:

    hast du deine posts über mich aus dem hilfe gedanke welche im wort selbsthilfe mit drinn steht verfasst?

    oder wolltest du mich hier einfach bloss stellen?
    wolltest du dich hier in deinen antworten über mich belustigen?

    also..wenn du mich bloss stellen und dich über mich belustigen wolltest..hat das mit selbsthilfe zu tun?

    also zu mir:
    ich bin seit dem 02.02.2012 hier angemeldet..ich habe meine posts nicht immer gut verfasst..oder die titel waren nicht immer passend..

    aber habe ich hier jemand persönlich angesprochen und mit meinen antworten bloss gestellt?

    habe ich dich persönlich angegriffen?
    oder fühlt sich jemand persönlich von mir angegriffen?

    OF..es geht auch anders..
    schau dir mal wie zerfreila reagiert hat..
    sie hat mit einer konstruktiven kritik mir ihre hilfe angeboten und dabei darauf hingewiesen wie ich es das nächste mal besser machen kann.

    zerfreila : vielen dank :)

    ich komme aus einer kultur welche mir gebietet respekt vor dem älterem zu haben...und du bist älter als ich..aber um ganz ehrlich zu sein..bei dir fällt es mir im moment sehr schwierig.

    freundliche grüsse
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • Hallo jamor,

    für mich sind manchmal die vermeintlichen Nebenkriegsschauplätze genau die, die die echten Themen anschneiden.
    Nicht umsonst haben sie oft mehr Publikum als ein einfacher Fragenthread.
    Hier sind die Emotionen sichtbar. Meine und auch deine.
    Ich seh das Forum als Übungsplatz für das, was mir an anderer Stelle das Leben noch schwer macht.
    Wenn wir uns alle hier zusammenreißen, damit ein Idealbild stimmt, geht genau das verloren. Ich jedenfalls bin keine ausgebildete Therapeutin und will es auch nicht werden. Ich bin hier, weil ich süchtig bin.
    Da darf ich mich dann auch so zeigen wie ich bin. Das sage ich jetzt mal so mutig, denn ich bin derzeit ganz weit davon entfernt, das auch wirklich zu tun.
    Ich bin beeindruckt von deiner Offenheit und hoffe, dass du deinen Weg weiter gehst.

    Gruß Penta

  • Servus jamor,

    für mich ist dieser Faden wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, wie unterschiedlich Menschen im Lauf der Trockenheit "ticken" können.
    Vorausschicken möchte ich, dass ich mich weit mehr auf der Denkebene von z.B. Old Flatterhand wiederfinde - hier "zählt" praktische trockene (Lebens-)Erfahrung.

    In Deinen Ansprachen sehe ich immer mehr den -verzweifelten?- Versuch, in der Theorie zu "glänzen", anstatt einfach über Dich zu schreiben und dabei Deine Gefühle in den Vordergrund zu stellen.
    (Dabei kannst Du das doch auch, siehe Dein Beitrag mit Deiner Lebensgeschichte/Suchtverlauf)

    Wir alle (zumindest die, die das möchten) wissen, wie theoretisch Alkoholismus und Trocknung funktionieren. Viele hier haben eine Therapie gemacht, in den unterschiedlichsten Formen. Andere haben keine Therapie gemacht, sind aber sehr erfolgreich (im Sinne von zufrieden) und langjährig trocken.

    Ich habe im Laufe der Jahre für mich ein sehr feines Gespür entwickelt, wen (und was) ich als (blödes Modewort) "authentisch" empfinde. Deine Beiträge gehören bis jetzt für mich definitiv nicht dazu, sondern sie wirken auf mich verkrampft, gekünstelt und gestellt.

    Ich halte mich daher aus Deinen Fäden fern, weil ich weiss, dass zwischen uns (derzeit) keine sinnstiftende Kommunikation statt finden kann - weil ich das, was Du schreibst, nicht als authentisch empfinde. Ich bin mir nach einigen Kommentaren, die ich hier gelesen habe, ziemlich sicher, dass das noch mehrere Mitglieder so oder so ähnlich empfinden und daher auch eine Ablehnung entsteht, die nur Konfrontation fördert. Konfrontation nur um der Konfrontation Willen ist aber das Letzte, dem ich meine Zeit opfern möchte. Wobei ich mir absolut sicher bin, dass Dir das durchaus völlig egal sein kann - es ist nur meine Empfindung...

    Und das war's dann auch schon wieder von mir und meinen Empfindungen, Gedanken und Erfahrungen.

    Dir noch eine gute Zeit und weiterhin eine zufriedene Trockenheit gewünscht.

    LG
    Spedi

  • jamor ,

    ich danke Dir für Deinen Kurzlebenslauf.
    Ich persönlich möchte Dir ans Herz legen - bevor Du den Schwerpunkt auf Suchthilfe für Andere legst - einige abstinente Jahre mit Selbsthilfe zu verbringen.
    Ich persönlich lebe jetzt 1,5 Jahre abstinent, würde aus Gründen der Eigenstabilisierung und Glaubhaftigkeit frühestens nach 5 Jahren Abstinenz in die Suchthilfe für Andere einsteigen (wenn überhaupt) .
    Ich empfinde Dich auch (noch) nicht als glaubhaft und authentisch.
    Selbstverständlich nehme ich Dir den guten Willen ab und schreibe Dir diese Zeilen nicht um Dich zu ärgern, sondern um Dir zu helfen, mögliche Diskrepanzen zwischen Selbstbild und Fremdbild zu verkleinern.

    LG Jürgen
    ------------------------------------------------
    Meine Meinung. Keine Suchtberatung.

  • hallo zusammen

    erst mal vielen dank für die aufbauende antworten.

    @spedi
    ich bin auf weiten teilen mit deinen aussagen einverstanden..aber nicht mit dem beweggrund des glänzen mit theoretischem wissen.

    ich habe zwar in meinem berufsfeld als suchtkranker auch mit suchtkranken zu tun..da liegt es in meiner aufgabe den leuten die selbsthilfe zu empfehlen oder zu empfehlen gänzlich auf alkoholaltige speisen zu verzichten usw.

    wenn du mich persönlich fragen würdest..ob es für mich relevant ist ob jetzt im senf alkohol drinsteckt oder in einer lutschtbonbon alkohol deklariert ist..würde ich dir für mich sagen nein..

    aber wie man so schön sagt...wer wasser predigt soll keinen wein trinken..daher verzichte ich konsequent auf alles was alkohol beeinhaltet.

    das gleiche gilt für die selbsthilfe..ich empfehle dies..aber ich für mich selber..habe den nutzen noch nicht ganz herausgefunden.

    wie gesagt..ich kann es nicht empfehlen..und selber als suchtkranker etwas anderes machen.

    aber wenn du mich nach meiner authentizität fragen würdest..so wie ich ticke..dann sieht das ganz anders aus..

    ich bin jemand welcher probleme hat entscheidungen zu treffen..ich hatte mehr mühe mich zu entscheiden meinen lebenswandel zu ändern..als dabei zu bleiben..soll ich oder soll ich nicht? das ist bei mir meistens die schwierigste frage..aber wenn ich mich für etwas entscheide..dann bleibe ich dabei.

    wie ich kurz vorher beschrieben habe..habe ich früher wettkampfmässig sport betrieben..da war auch immer die grössere überwindung zum training zu gehen..aber wenn ich mal angefangen habe..habe ich mir keine aufhör gedanken gemacht.

    für mich ist es schwierig..sehr schwierig..sogar fast unmöglich..weil ich mich in der theorie nicht finde..

    alle sprechen von wie schwierig es ist nicht mehr zu trinken..für mich war es viel schwieriger die entscheidung nicht mehr zu trinken..aber danach habe ich die probleme welche beschrieben werden nicht vorgefunden.

    bin ich deswegen ein schlechterer mensch?

    wenn ich sehe mit was für probleme sich andere schlagen und ich für mich diese in dieser form nicht sehe..habe ich ein schlechtes gewissen.

    ich habe auch den suchtdruck erlebt..aber für mich war es ein gutes gefühl..ich habe es als herausforderung gesehen..ähnlich wie beim training..wenn die muskeln bei der x-ten wiederholung brennen und schmerzen..dieses gefühl fand ich geil..mein motto war immer..wenns schmerzt dann habe ich gut trainiert.

    bin ich weil ich so ticke..ein schlechterer mensch?

    ich weiss es nicht.

    Gruss
    Jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

  • Servus jamor,

    Zitat

    das gleiche gilt für die selbsthilfe..ich empfehle dies..aber ich für mich selber..habe den nutzen noch nicht ganz herausgefunden.

    vielleicht ist das der grundlegende Unterschied:

    Ich empfehle nichts, was ich nicht selbst erfahren habe und von dem ich nicht überzeugt bin.

    Ich spreche nicht von Dingen, die ich nicht selbst erfahren habe.

    Ich kann nur dann als authentisch wahrgenommen werden, wenn ich von eigenen Erfahrungen spreche. Die Theorie (auch: die "Lehrmeinung") suche ich vielleicht bei einem Fachmann (=Therapeut o.ä.) oder in der Literatur (=Fachbücher), nicht jedoch in der Selbsthilfe.

    Selbsthilfe lebt immer von den Erfahrungen des Einzelnen.

    Und die hat nichts, aber auch gar nichts mit "guter Mensch / schlechter Mensch" zu tun, sondern immer nur mit glaubwürdig oder nicht.

    Bleib bei Deinen Erfahrungen, und Du bleibst glaubwürdig. Auch mit wenig Erfahrung - aber das Wenige bleibt greifbar.
    Hier ist kein Platz für "höher, weiter, mehr" wie im (Leistungs-)Sport. Was zählt, ist die zufriedene Trockenheit, und für die gibt es nun mal keine Steigerung und keinen Wettbewerb.

    So, und nun bin auch ich hier erst mal wieder weg. Mein reales Leben ruft, und zwar sehr lautstark.

    LG
    Spedi

  • QMoin Jamor!....

    so nun meld ich mich auch noch zu Wort.....

    Warum solltest Du ein schlechterer Mensch sein?....

    Die Sache ist ganz einfach, musste ich auch erst lernen, denn ähnlich wie Du habe ich auch aggiert, keine Sau kannte mich, ich habe einfach drauf los getextet, Fragen gestellt und die gleiche Gegenwehr bekommen....

    In der Selbsthilfe ist es aber erwünscht von sich zu berichten und aus diesem Standpunkt herraus die Fragen zu stellen die einen interessieren, bedrücken.....

    Das ist dann Gewinnbringender Erfahrungsaustausch.....

    Grüße Sven....

  • @spedi
    mir gehts hier im forum nicht um schneller, höher, besser..

    mir gehts darum meine erfahrungen auszutauschen:
    ich für mich habe gelernt..mich in den problemen die auftauchen als opfer zu sehen..sondern sie als herausforderung.

    dort stelle ich den vergleich mit meiner sportlichen erfahrung..ich war ein paar mal verletzt..ich hätte diese situation als schicksalsschlag anschauen können..und mit dem schicksal hadern können..auf das stand ich nicht..ich habe jede niederlage im leben als chance gesehen..um mich besser zu werden..um es besser zu machen.

    später als ich in haft war und jetzt auch noch stehen sehr viele trümmer und baustellen offen..aber ich hadere nicht mit dem schicksal..ich sehe es als herausforderung an..

    ich habe gerichtskosten in mehreren tausend franken offen..ich habe fast keine freunde mehr..da fast alle im drogenhandel tätig sind oder waren..

    ich bin oft alleine..
    aber ich sehe mich im ganzen nicht als opfer..sondern als herausforderung..

    daaaas ist meine erfahrung
    und hier gehts um eigene erfahrung..daher sind meine antworten auch nicht aus meiner sicht gekünstlet..sondern ich erlebe das so.

    nicht die situation ist massgebend..sondern die einstellung dazu.

    es gibt mancher der viel auf dem konto hat..
    der viele gute freunde hat..
    der kein suchtproblem hat..
    dem alles rund zu laufen scheint..
    UND TROTZDEM UNGLÜCKLICH IST..

    ich will mich nicht als opfer sehen..daher bin ich auch kein opfer..das ist meine erfahrung und mein motto im leben.

    und da dies meine erfahrung ist die ich gemacht habe..schreibe ich das hier.

    gruss
    jamor

    wahre stärke ist seine schwächen zu erkennen

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