..nichts ist unmöglich

  • Hallo @ all,

    habe ein paar Wochen nicht geschrieben und fortlaufend eure Beiträge gelesen. Ich habe nicht mehr geschrieben, da ich fand, daß ich ein paar meiner letzten Beiträge nicht achtsaem genug überlegt hatte.

    Ich fange einen neuen Thread an, da ich meinen Ausgangsthread und die umfangreichen Informationen zu meinem Fall darin nicht bei jedem neuen Posting komplett mit nach oben ziehen möchte.

    Mein Gefühl sagt mir, daß ich seit meinem Tiefpunkt vor acht Monaten erfolgreich ein gutes Stück des Weges zurück bzw. hin in ein wieder mehr ausgeglichenes und zufriedenes Leben gegangen bin. Ob acht Monate lang oder kurz sind, jeder wird bei sich für seinen Fall das anders betrachten, ich bin froh, daß ich mich aus der Co Ab aus dieser ganz konkreten Beziehung mit dieser konkreten Person sogut wie lösen konnte. Nach meinem Tiefpunkt hatte ich mit letzter Zuversicht es dank so einer Art handwerklicher, systematischer Vorgehensweise (zu der auch der Einbezug dieses tollen Forums gehört(e)) geschafft mich zu stabilieren, so daß es mir jeden Tag ein paar Augenblicke länger gut ging als den Tag zuvor so daß ich, nachdem ich jeden Tag wieder mehr Licht am Horizont sah die letzten zwei Wochen fast unbeschwert waren.

    Die Beschäftigung mit meiner Co Ab hat einige Fragen zu mir, meiner Lebensführung, Vergangenheit und Zukunft aufwerfen lassen. Vor vier Wochen hatte sich hier einige Punkte verdichtet und es war aufgrund dieser Akkumulation von Erinnerungen, Denkanstößen, alten Konflikten, zukunftsgerichteten Befürchtungen usw. anstrengend, sich damit auseinanderzusetzen. Davon hatte ich jetzt einige Zeit Pause gemacht, weil mir das zuviel wurde. Die Beschäftigung mit diesen Punkten und somit auch mit meiner Co Ab will ich damit, daß es mir derzeit um einiges entspannter geht als vor acht Monaten, nicht Bequemlichkeit halber auf sich beruhen lassen sondern mich hier weiter damit beschäftigen.

    Die kürzlichen zwei Todesfälle von Angehörigen von hier im Forum Schreibenden hatte mich sehr betroffen gemacht, das möchte ich hier noch ausdrücken.

    Grüße von einem, der es geschafft hat sich nach seinem Tiefpunkt wieder zu stabilisieren, zuversichtlich und wieder mehr bei sich selber zu sein.

    Rhein

  • Hallo Rhein!

    Gut,dass Du wieder da bist!

    Zitat

    Grüße von einem, der es geschafft hat sich nach seinem Tiefpunkt wieder zu stabilisieren, zuversichtlich und wieder mehr bei sich selber zu sein.

    Hey,"tönt"gut! weiter so! Schritt um Schritt.

    Herzliche Grüsse
    Yvonne

    ichbinda123

  • Hallo,

    wenn ich von handwerklicher, systematischer Vorgehensweise, welche mir half mich nach meinem Teifpunkt zu stabilisieren und mich zu meinen heutigen besseren Befinden führte, schrieb, meinte ich folgendes:

    nicht einen durchorganisierten zehn Punkte Plan aus dem Baukasten.

    Gleich nach dem Tiefpunkt, den ich genau datieren kann,
    1.) habe ich eine längere Kontaktsperre zum Partner eingerichtet
    2.) habe am Tag drei nach dem Tiefpunkt und zu Beginn der Kontaktsperre mich von einer Psychologin bei der Beratungsstelle für Angehörige von Alkoholabhängigen beraten lassen
    3.) hatte am ganzen nächsten Wochenende Besuch von einer guten Freundin und konnte viel reden
    4.) bin die nächsten Wochen öfter in die Therme gegangen, mit Massagen; mein Körper war total verkrampft, ich spürte nur noch, daß ich wie ein Stein war; ich wollte, daß mein Körper sich entspannt, locker wird; die Therme war auch gut um etws für mich, meine seelisches und körperliches Wohlbefinden zu tun; mit der körperlichen Entspannung wollte ich auch erreichen, daß ich meinen Bauch wieder spüre, was mein Bauch mir an Gefühlen mitteilen möchte.
    5.) habe wieder etwas mehr Sport gemacht; damit wollte ich aus meiner Niedergeschlagenheit und Verstimmung rauskommen, mich ablenken, mich "aufbrechen", meine negativen Gedanken abschütteln
    6.) während der Kontaktsperre mit meinem Partner gab es ein paar verabredete Gespräche und ein paar wenige Treffen; die Kontaktsperre wurde dadurch nicht aufgehoben, vielmehr immer wieder verlängert. Die Treffen bezweckten neben Nachfühlen auch Erkenntnisgewinn - was war wie weshalb geschehen, wie steht er zum Alkohol, wie kann ich mich mittlerweile abgrenzen, wie wird kommuniziert, was bringt mir das alles mit ihm überhaupt noch
    7.) Während der ersten vier Wochen gab es noch zwei weitere Treffen bei der Beratungsstelle für Angehörge von Alkoholikern
    8.) ich habe Meditationsseminare besucht und was für mein seelisches Gleichgewicht getan
    9.) ich habe Vorträge über Burnout, seelische Gesundheit besucht; ich wollte wissen wie die Seele tickt, was seelische Verletzungen sind, wie sie heilen können; ich habe eine www Seite gefunden, bei der ich viel über Psychologie usw. erfahren konnte; ich wollte mit diesen Infos verstehen, was gerade mit mir passiert, was passiert war; ich begriff, daß ich seelisch total aus dem Gleichgewicht war, daß es Definitionen von psychischen Befindlichkeiten gibt, ich konnte mich verorten, ich konnte einschätzen wo ich stand und wo ich hinwollte; ich gestand mir ein, daß ich psychisch neben der Spur war; sagen zu dürfen, daß meine schlechte Befindlichkeit sein darf, ein Ergebnis von anderen Ereignissen ist und sich die Seele erholen kann und wird, erkannte ich dabei auch; ich habe mich ausführlicher über Alkoholismus informiert;
    10.) ich besuchte über ein paar Wochen einen Kurs zu therapeutischem Tanzen; ich wollte mich bewegen, meinen Körper wieder spüren und verstehen, meine seelischen Schmerzen spüren;
    11.) zwischendurch habe ich immer wieder gejammert, mit Freunden geredet; ich habe aber auch mit Leuten drüber geredet, die keine engen Freunde sind, ich hoffe, daß mir das nicht zu Nachteil gereicht; andererseits habe ich über diese Gespräche auch dies und das über Probleme der anderen erfahren...
    12.) nach einem halben Jahr nochmal eine Beratung bei der Beratungsstelle. Urlaube mit Freunden.
    13.) und das lesen und schreiben im Forum.

    Mit handwerklich und systematisch meine ich also, daß wenn ich erkannt habe, daß mir Spiritualität gut tut, habe ich mir diese organisiert; wenn ich meinte, daß mir Bewegung gut tut, habe ich mir das organisiert; erst wenig, dann immer mehr; aus den Berichten hier im Forum erkannte ich, daß sich meine Entwicklung mit denen von einigen anderen mehr oder weniger deckten so daß ich dachte: Du machst das so ganz richtig.

    Ich suche nach wie vor den Kontakt zu meinen Ex Partner komme damit zurecht; hört sich vielleicht komisch ab, aber der wenige Kontakt zu ihm half und hilft mir nach dem Tiefpunkt mit, mich zu stabilisieren; ja - es war und ist immer noch ein Fünkchen Illusion ich hätte noch einen Partner obwohl ich weiß, daß dies faktisch nicht so ist; aber dieses Trugbild gönne ich mir im Moment noch;

    kurz gesagt habe ich versucht körperliche und seelische Ausgeglichenheit wieder herzustellen.

    und es war wirklich so, irgendwann spürte ich, daß ich von Tag zu Tag vielleicht eine halbe Minute länger entspannter wurde, daß die Niedergeschlagenheit, ja fast Depression (ich weiß nicht, ob es so etwas war oder nicht, darauf kommt es jetzt vielleicht auch nicht an) ganz etwas seinen so dunklen 'Schatten verlor. Als ich spürte, daß ich auf dem richtigen Weg bin - wovon ich erst nach mehreren Wochen ein Vermutung zu hatte - und ich war mir lange nicht sicher, ob ich überhaupt jemals wieder entspannt sein würde - da fing ich an meine Gesamtgefühlslage auf einer Skala von 1-10 einzuordnen, wobei 10 maximal ist. Ich konnte irgendwann sagen, ich bin jetzt bei 3,5 oder bei 4 usw....heute bin ich bei, sagen wir 5,5-6. Darüber bin ich froh.

    Am Allerwichtigsten war die durch mich ausgerufene Kontaktsperre. Ohne diesen Kontaktabbruch wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

    Rhein

  • Was sind Freunde?

    als Jugendlicher und die Jahre danach hatte ich einen engen Freundschaftsbegriff; mehr als eine Handvoll Freunde zu haben schien mir verdächtig; Freundschaft mußte man sich erarbeiten, Seelenverwandtschaft, Exklusivität, ich hatte Freunde von denen ich fand, daß sie anders waren als der "Durchschnitt" weil ich mich auch außerhalb "der Norm" fand.

    die Zeit davor, da ich auf dem Land aufwuchs und die Schule weiter weg war, konnte ich Freundschaften schlecht pflegen. Ich mochte meine Geburtstage nicht weil ich niemanden einladen wollte und nicht im Mittelpunkt stehen wollte. Und da kam schon das Gefühl hoch: kommen die Gäste nur aus Pflichtbewußtsein zum Geburtstag?

    Durch diverse Umzüge habe ich immer wieder neu wunderbare Menschen kennengelernt und erfüllte Freundschaften gehabt, ich habe auch Freunde zusammengebracht um mal so eine Art Clique herzustellen, was einmal auch ganz gut klappte.

    Ich wünsche mir heute, daß ich meinen Freundschaftsbegriff nicht mehr so eng sehe. Umso enger ich den Freundschaftsbegriff definiere umso schwerer tue ich mir damit und damit, mich geborgen und liebenswert zu fühlen.
    Ein Freund (?) von mir sagte, jeder mit dem er innerhalb eines Jahres mindestens zwei Mal eine Verabredung hat ist ein Freund. Das finde ich nicht schlecht.

    Da ich Freundschaf eng definiere tue ich mir manchmal schwer Leute, die in diese enge Definition nicht reinpassen, in meinen Alltag einzubinden bzw. mich einfach mit ihnen zu treffen, Kino, Spazierengehen. Ich beschneide mich damit selber in meiner Lebensfreude.

    Alte Freundschaften, die ich aufgrund weiterer Entfernung nicht durch Treffen pflegen kann, sind stabil und zuverlässig mit einem tiefen Gefühl.

    Wie kann ich es schaffen, Menschen die ich mag und die mich auch mögen, schneller als Freunde zu begreifen, ohne daß diese Menschen in meine alte, enge, ich denke für mich überlebte Definition reinpassen? Warum gönne ich mir nicht die Leichtigkeit, das Abenteuer, Menschen mehr in mein Leben zu lassen? Ich feiere immer noch nicht gerne meinen Geburtstag.

    Ich habe das Gefühl, das hat alles was mit meinem Co Ab zu tun.

    Rhein

  • mein Partner (mit seinem Alkoholproblem) hat mir und ich ihm, wir uns in der Beziehung immer wieder "Spiegel vorgehalten", dem anderen immer wieder die Unzulänglichkeit des anderen aufgezeigt - bewußt, unbewußt.

    Ich hatte Unsicherheiten, Unvollkommenheiten, Selbstzweifel, die mehr oder weniger andere Menschen auch haben mögen. Im Wunsch glücklicher zu sein, Antworten zu kriegen wie ich glücklicher werden kann, wie ich sicherer werden kann, dachte ich, daß indem er mir "den Spiegel vorhielt" mich auf den richtigen Weg bringen könnte, daß ich durch seine Provokationen, durch das In Frage stellen meiner Werte durch ihn, durch das Abwerten meiner Freunde, dadurch daß seine Probleme wichtiger waren als meine und ich mich damit selber nicht so wichtig nehmen sollte (d.h. daß ich mich bitte in Bescheidenheit üben sollte) usw. - daß seine Kritik zu einem Überdenken und einer Änderung meines Verhaltens führen, ich mich ändern und dann glücklicher sein würde. Ich habe mir den Spiegel vorhalten lassen. Wenn ich mich in dem Spiegel sah und es gefiel mir nicht, was er mir zeigte, dann dachte ich: ja, er hat recht mir den Spiegel vorzuhalten, in meinen Wunden zu stochern. Nur so, wenn ich meine Unvollkommenheit in dem von ihm vorgehaltenen Spiegel sehe, kann ich anfangen an mir zu arbeiten. Ja, mußte ich ihm nicht sogar dankbar sein, daß er mich so provozierte, abwertete? denn dadurch bekam ich doch erst die Chance mich zu entwickeln, zu erkennen was mir zum selbstzufriedenen Menschen fehlt....

    Ich merkte dann, daß da was schief läuft, schlechte Kommunikation, mangelnder Respekt, Einseitigkeit und daß das u.a. mit seinem Alkoholproblem zusammenhing. Als ich diesen Zusammenhang erkannte und merkte, er kritisiert mich nicht konstruktiv, er hält mir nicht den Spiegel vor damit ich wirklich an mir arbeite und glücklicher werde, sondern daß dies geschah, da er durch den Alkoholkonsum destruktiv, aggressiv, beleidigend wurde - da konnte ich sehen, daß ich ihm zu unrecht vertraut hatte, daß das Spiegel vorhalten durch ihn Angriff war und nicht Freundschaft. Durch das oftmalige Spiegelvorhalten durch meinen alkoholabhängigen Partner war mein Selbstwertgefühl leider noch mehr gesunken, bis zum Tiefpunkt.

    soweit ich das nachvollziehen kann, hat er ebenso empfunden, daß ich ihm den Spiegel vorhalte. Das wird so auch gewesen sein, aber es war konstruktiv gemeint er hatte es aber destruktiv verstanden, er hat sich anscheinend abgewertet gefühlt durch dies und das, konnte das leider nicht rückäußern; als ich dann anfing ihm den Spiegel hinsichtlich seines Alkoholproblems vorzuhalten wurde es schwieriger für ihn dies auszuhalten.

    was ich sagen will: als Co Abhängiger bin ich ein unsicherer Mensch und sauge auf, wenn jemand anderes Kritik zu mir äußert. Kommt diese Kritik aber von einem destruktiv, aggressiv, beleidigend agierendem Alkoholiker wie in meinem Fall so hatte ich das zunächst nicht erkannt und die destrutkive usw. kritik zunächst länger dankend angenommen, wurde noch unsicherer. Ich hatte mich gewehrt und dem Alkoholiker auch den Spiegel vorgehalten, auch zu seinem Alkoholproblem. Dies konnte er jedoch nicht als konstruktiv erkenne, da es ein Bedrohung für ihn war, da er auf den Alkohol nicht verzichten konnte/wollte.

    D.h. wenn Leute an mir kritik äußern, dann ist das i.O.. Es ist aber nicht i.O. wenn die Form, die Intention, Einfühlungsvermögen dabei nicht stimmen. Wenn diese Punkte nicht stimmen ist es keine konstruktive Kritik, sondern etwas, was mich klein und schlecht fühlend machen soll. Und das hatte er als alkoholkranker Partner versucht.

    ich hoffe, daß ich wenn von einer Person mir gegenüber mal wieder unverhältnismäßige, ohne Einfühlungsvermögen, destruktive Kritik wiederholt geäußert wird ich das schnell erkenne und mich distanziere und nicht auf der Suche nach Selbsterkenntnisse den Schmerz seiner Pfeile als wohltuende gerechte Bestrafung empfinde.

    Rhein

  • Hallo Rhein.....
    die von Dir beschriebene Dynamik kann ich nachvollziehen ......
    Du fuehlst Dich "unwert" und warst darum fast erleichtert, dass Dich Dein Partner "unwert" behandelt hat, denn was anderes hast Du ja schliesslich nicht verdient....dachtest Du.

    Ich wuensche Dir, dass Du mit Dir selbst "ins Reine" kommst, Dich selbst annehmen kannst .... mit allen Unzulaenglichkeiten.

    Und natuerlich irgendwann einen Partner, der Deine Schwaechen zwar sieht, sie nicht "uebersieht", denn das koenntest Du vermutlich dann auch nicht annehmen, wenn Dich Jemand vergoettert, denn das bist nicht DU (denkst Du dann), sondern einen Partner, der sieht und in Liebe annimmt. Dich annimmt.
    So wie Du bist .... Dir aber gleichzeitg Raum gibt, Dich zu veraendern.
    Weil er weiss, was er wert ist, kein "Defizit" hat, was er an Dir auslassen muesste, Dich nicht klein machen muss, um sich gross zu fuehlen.

    Eben eine gleichwertige Partnerschaft .... auf Augenhoehe.

    Alles, was mit Einer "oben" und Einer "unten" verbunden ist, mag ja auf s.... Ebene fuer eine gewisse Zeit reizvoll sein .... fuer die Seele ist es zerstoererisch.....
    Lindi

  • hallo rhein,

    das mit dem spiegel vorhalten habe ich punkt genau so erlebt. damals war ich noch so ein unreifes mädchen, glaubte meinem 10 jahre äleren mann blind, vertraute ihm. dachte er meint es gut mit mir. anfangs lief das auch konstruktiv. da hab ich mich hm geöffnet und er wusste ALLES von mir. im laufe der jahre und mit steigendem alkoholkonsum wurde das wissen , das er hatte gegen mich verwendet. schleichend.heute kann ich berichten das das schon fast an psychotherror heranreichte. er war selbst im gleichen beruf tätig wie ich und wusste von psychologei ganz viel. ich merkte es nicht. es ging ja nicht von heute auf morgen. nur merkte ich nach und nach wie schlimm ich mich mit der zeit selber fühlte und wie mich meine vergangenheit einholte. mein vater war genauso. er hielt mir auch alles vor, was ich falsch machte. das ich als kleines mädchen einfach mit meinem verhalten nach HILFE schrie merkte keiner. auch hier hagelte es beim spiegel vorhalten nur negative kritik.

    ich kämpfe. ich kämpfe seit meinem 10 ten lebensjahr darum das mich die leute ernst nehmen. wahrnehmen wie ich bin, mit ALLEM was ich mit bringe. ich kämpfe weil ich gelernt habe zu kämpfen, ich kämpfte schon so früh ums überleben. jetzt wo ich für mich selber weiss wer ich bin hab ich aufgehört. nur ab und zu kommt es vor das mein kampfgeist den ich seit 30 jahren gelebt habe hoch kommt und ich mich dagegen wehre, wenn mir jemand , egals wie gute er es auch meinen mag, einen spiegel vorhällt. ich kann es nicht leiden.aber ich spüre es und ich kann mich dafon distancieren, brauch ich das nicht mehr denn ich bin heute erwachsen und eigenständig genug , das ich solche menschen für mich und mein leben nicht brauche.

    gruß
    melanie

  • Hallo Lindi,
    lieben Dank für Deinen Post.

    "unwert" habe ich mich wohl nicht gefühlt, finde den Gedanken interessant.

    Ich wollte nichts falsch machen, war nicht so erfahren in Beziehungen, wollte das "Wunder" einer Liebe sich entwickeln lassen. Ich hatte erst damit zu tun meine eigenen Gefühle zu ihm zu begreifen, zu verstehen, Liebe zulassen. Das Spiegel vorhalten, das indirekte Herabsetzen (bedingt durch seine Komplexe, seinen Alkoholkonsum bedingt) meiner Person durch ihn kam so nach einigen Monaten. Ich wußte schon, daß ich solches und jenes Verhalten nicht verdient hatte und diese und jene Herabsetzung/Vorhaltung unangemessen war. Ich hatte jedoch manchmal erst Zeit gebraucht um zu begreifen, daß er sich tatsächlich so verhielt, das kein Mißverständnis meinerseits war. Klärungsversuche von mir verliefen oft in einer fruchtlosen Kommunikation (Vermeidung seinereits) oder leeren Entschuldigungen. Ich entschuldigte dieses sein Verhalten mit den Umständen auf seiner Arbeit, mit seinen Befindlichkeiten, seiner eigenen Unzulänglichkeit. Ich hatte mir nicht vorstellen können, daß das was er sagte ehrlich gemeint war. Durch die Wiederholung solchen Verhaltens, welches jedoch in der Regel nie aufgeklärt wurde, und meine späte Erkenntnis, welche Rolle der Alkohol dabei spielte, habe ich mich tatsächlich entwerten lassen. Aber nicht weil ich dachte ich sei nichts wert sondern weil ich treudoof war, die Systematik der Abläufe erst begreifen mußte.
    Daraus lerne ich, daß ich in einer nächsten Beziehung von vornerherein möglichst Mißverständnisse vermeiden möchte durch viel reden über das, was passiert. Leider war mein Partner dazu nicht in der Lage, ich vielleicht auch nicht. Dann, wenn er versuchte mich zu entwerten, dachte ich, ich könnte das intellektuell mit ihm, mit mir klären und die Gefühle außen vor lassen. Das war aber eine Illusion.

    Mit mir selber ins Reine kommen.

    Das ist schwer. Das heißt auch mit meinen Lebensumständen ins Reine kommen, meine Schwächen aktzeptieren, nicht alles können müssen, neue Wünsche zulassen, traurig sein dürfen.

    Du hast recht, jemand der mich vergöttern würde, daß würde ich nicht wollen. Vielleicht täte es mir aber mal ganz gut.
    Danke für den Hinweis auf die Defizite von Menschen, welche diese durch Herabsetzung ihres Gegenübers versuchen zu kompensieren. Wie schade, daß es dieses Muster gibt.

    ich dachte, er und ich wären auf Augenhöhe gewesen, ähnliche Ausbildung, Alter, Größe, Musikgeschmack.
    Ich wünsche mir, daß mein nächster Partner seine Defizite nicht an mir ausleben muß, wir gut reden können und er kein Alkoholproblem hat.

    Es wird sicher wieder einer kommen, und wenn ich darauf noch 20 Jahre warten muß, und wenn es nur für einen Tag und eine Nacht ist. Die nächste Partnerschaft müßte wohl zunächst meinen Erfahrungen aus der letzten Partnerschaft mit dem alkoholabhängigen Partner heilen, denn ich bin noch immer angeschlagen.

    So, jetzt gehts gleich raus in Leben, bin verabredet mit einem Freund. Gestern war ich auf einem Geburtstag, es ist oft was los, dafür bin ich dankbar, auch wenns nicht immer leicht ist.

    Rhein

  • Zitat

    Wie kann ich es schaffen, Menschen die ich mag und die mich auch mögen, schneller als Freunde zu begreifen, ohne daß diese Menschen in meine alte, enge, ich denke für mich überlebte Definition reinpassen? Warum gönne ich mir nicht die Leichtigkeit, das Abenteuer, Menschen mehr in mein Leben zu lassen? Ich feiere immer noch nicht gerne meinen Geburtstag.


    Hallo Rhein,
    das ist zwar schon ne Weile her, als Du das geschrieben hast,
    aber ich möcht mich trotzdem mal dazu äussern, weil ich mich da wiederfinde.

    Manchmal denke ich ich hab zu große Anforderungen an mich.
    Ja, wenn ich eine Freundschaft pflege, dann geb ich auch sehr viel von mir.
    Aber im Gegenzug erwarte ich auch viel.
    Nur sind die Menschen dazu oft nicht bereit, und ich bin dann sehr schnell enttäuscht.
    Mit der Zeit hab ich dann aber begriffen, das es nur meine Messlatte war.
    Jeder hat da so seine, und man kann es nicht 1:1 übersetzen.
    Sie erwarte auch nicht das "programm" von mir, das ich gab, genauso wenig, wie sie bereit waren mir meins zu geben.
    Das muss ich akzeptieren - oder immer wieder enttäuscht sein.
    Heute hab ich meinen Rahmen abgesteckt.
    Mit manchen Freunden kann ich reden, manche zum ausheulen und wiederum andere mit denen kann man einfach nur Spaß haben.
    Und ich genieße die große Palette an Ausahl.
    Klar ist das super, wenn man alles an einer Person bekommt, aber das ist sehr sehr selten.
    Ich hab den Imbiss für Snacks, ich weiß wo´s Gutbürglich was gibt, und ich kenn auch die Feinkost. Verstehst was ich damit sagen will.
    Ich geh nun nicht mehr enttäuscht vom Restaurant, weil es da nur Würstchen gibt.
    Klar bin ich nicht immer locker, oft auch enttäuscht, aber da bleibt nur sich immer wieder selber runter holen,
    um dann die Auswahl einfach wieder genießen zu können.

    Nur mal so mein Gedanke dazu.
    LG nici

  • Habe heute die letzten SMS der letzten Wochen von ihm auf meinem handy gelöscht, die letzte von vor vier Wochen. Ok, keine großen Neuigkeiten, hat gut getan, loslassen, ich muß loslassen und meinem Suchtmittel gute Reise wünschen.

    hatte kürzlich eine Fortbildung, dabei gab es folgende Übung: es wurden Sätze vorgelesen und es wurde dann gefragt, was die Person EIGENTLICH mit diesen Aussagen sagen wollte. D.h. die Aufgabe war zwischen den Zeilen zu lesen.

    Mir ist das schon mal aufgefallen, daß ich mitunter schlecht zwischen den Zeilen lesen kann, daß ich manchmal Zwischentöne nicht dequodiere. Und da bin ich wieder als Co Abhängiger, daß ich in der Beziehung das mit dem Alkoholabhängigen Partner erlebte, mich belastende, nicht wirklich verstanden hatte; es kam nicht an was mich störte, daß ich litt. Das war schon mal woanders geschrieben, daß ich früher in Aufsätzen überinterpretiert als Fehler des Lehrers angezeigt bekam. Bei dem zwischen den Zeilen lesen und wenn mein Partner sich "daneben" benahm habe ich es nicht überinterpretiert, ich habe überhaupt nicht interpretiert.

    Wie ist das bei euch mit dem "zwischen den Zeilen lesen"? seid ihr gut darin?

    Rhein

  • lieber rhein,

    zwischen den zeilen lesen. im form der schrift echt schwierig. im realen leben dann schon ehrer. ich kann es sehr wohl. sensibilität. feinste antennen. wahrnehmung von dem gesagten. da spielen so viele dinge mit ein. gestig , mimik. augen sprechen deutliche sprache. auch die stimme im tonfall verrät mir einiges vom gegenüber. wenn das was gesagt wird, also die aussage ansich nicht stimmig ist mit gestig, mimik und vor allem der stimme werd ich stutzig.wenn es stimmig ist dann kann ich die aussage dann auch so sehen wie sie ist. ist sie nicht stimmig hinterfage ich was es nun sein könnte, das es nicht passt.

    beispiel.
    ich kenne jemanden erst seit der neuen arbeitstelle. er ist mir gegenüber extrem unsicher. die augen veraten mir, das erunsicher ist. der blick, die gestig. verunsichert mich auch. wobei ich mir sage, es ist sein unsicherheit mir gegenüber, da er mich noch nicht kennt und erst mal vorsichtig ist. so meine interpretation. im laufe der zeit und dem kennen lernen merke ich der blick mir gegenüber wird sicherer. daraus deute ich das er sich auch selbst sicherer wird.das es also daran liegt. bei kritik mir gegenüber,( die gibts häufig gerade) wird der blick wieder unsicher. allerdings seh ich es als positiv an, wenn mir gesagt wird welche fehler ich noch mache , was ich tun kann, was nicht. dafür bin ich sogar dankbar,es ist extrem wichtig bei der arbeit, das wir als team funktionieren. da ich selbst bei kritik sehr locker bleibe und die auch annehme wird das auch langsam besser.

    es gab zeiten da münzte ich solch ein verhalten auf mich. das ich nicht ok bin. das stimmt aber nicht.
    denn bei der arbeit weiss ich das ich es gut mache. diese sicherheit habe ich und strahle ich aus. jeh sicherer ich also bin, ihr gegenüber um so sicherer wird der ander. das lesen "zwischen den zeilen" hilft mir da enorm im umgang mit anderen und sicher auch den anderen im umgang mit mir.dabei hinterfrage ich mich selbst, dabei hinterfrage ich die situation an sich und auch den anderen. das geht allerdings in sekunden, dazu brauch ich keine aufstellung. das mach ich auch nicht. ich beschreibe hier lediglich das was in bruchteil von sekunten abgeht.

    gruß
    melanie

  • Hallo Rhein,
    viel wichtiger, als irgendwie zu "erahnen", zu "interpretieren", was andere Menschen eventuell gemeint haben, oder nicht oder was.....ist es, genau zu erfassen, was das Gesagte/Getane in Dir ausloest, unabhaengig von der urspruenglichen Intention.....

    Beispiel.....bei meiner letzten, leidenschaftlichen Beziehung.....das wollte ich so dringend, so gerne, sooooo unbedingt, dass ich alles, aber auch alles irgendwie positiv uminterpretiert habe...die beruehmte rosa Brille eben, nur ziemlich dunkelrosa halt. Ich haette, wenn ich gewollt haette viel frueher merken koennen, wo der Hase lang laeuft...... wenn er mich "stehen" liess, um mit seinen Kumpels wegzugehen....das hat mich enttaeuscht, klar, aber ich dachte, naja, das ist nur, weil.... lieblos gekauftes Geburtstagsgeschenk? Naja, er kann ja nicht wissen, was mir gefaellt, macht ja nix....
    In dem Stil koennt ich noch ewig aufzaehlen....wenn ich drauf gehoert haette, was mir mein Gefuehl gesagt hat, lieblos gekauft = da ist keine Liebe, Punkt, aus, fertig........haett ich mir viel ersparen koennen.

    Das gilt auch bei Freunden. Ich hoere mittlerweile kaum noch auf das, was Jemand sagt. schau mir die Taten an....das spricht eine viel deutlichere Sprache. Wenn ich Jemand anrufe, dringen reden will und es heisst....jaaaa,schoooon, aaaaaber.... das kann mal passieren, klar, einmal, zweimal. Wenn mich der/diejenige aber trotz akutem Bedarf meinerseits mehrmals "abhaengt", "abwimmelt"....ist mir das letztendlich irgendwann egal, warum genau. Von ganz intimen Freunden erwarte ich, dass sie alles stehen und liegen lassen ....Punkt.
    Das ist meine Messlatte, wer da drunter bleibt, ist eben ein "Bekannter" und kein guter Freund. Fertig. Da gibts nix zu interpretieren.
    Lindi

  • Hallo Rhein,

    leider interpretier ich meist zuviel rein. Vielleicht ist es meine Unsicherheit, die anschlägt und alle Eventualitäten durchspielt...wie hat er das gemeint,
    meint sie das jetzt ironisch ???...
    Mittlerweile nehm ich mir diese Unsicherheiten indem ich direkt nachhake.
    Aber das ist auch Tagesform abhängig.

    Lg nici

  • Hallo Rhein!

    Zitat

    Wie ist das bei euch mit dem "zwischen den Zeilen lesen"? seid ihr gut darin?

    Bei mir ist der Versuch zwischen den Zeilen zu lesen und daraus etwas zu folgern immer da - das liegt aber an meiner psychologischen Ausbildung und ist ein wichtiger Teil meines Berufes.

    Da aber solche Folgerungen auch von meiner Stimmungslage abhängig sind und ich ja nur auf etwas schliessen kann was der andere meint halte ich mich da eher zurück oder frage direkt nach.

    Noch schwieriger wird es zum Beispiel hier im Forum denn da sehe ich keine Mimik und Gestik die mir helfen könnte. Ich versuche aber nicht zwischen den Zeilen zu lesen was der andere meinen könnte sondern reagiere so wie ich es verstanden habe und schreibe frei von der Leber weg.

    Da kann es schonmal passieren dass etwas falsch bei mir ankommt das halte ich aber nicht für so tragisch denn es lässt sich im Grunde über alles reden.

    Liebe Grüsse
    Speranza

    Wer nichts ändern will für den ist die Opferrolle die beste Strategie!

  • Hallo!
    @ Melinak: sicher, das Lesen zwischen den Zeilen geht in Sekunden(Bruchteilen). Wenn ich an die Übung in der Fortbildung zurückdenke, so konnte ich die vorgegebenen Sätze nicht zwischen den Zeilen lesen, weil es eben nur ein Satz war, ohne konkreten Hintergrund. Ich denke, daß ich wohl auch in diesen Sekundenteilen nicht schlecht zwischen den Zeilen lesen kann, hab mir das so nochmal überlegt.
    Vielleicht konnte ich das sogar auch mehr oder weniger in der Partnerschaft mit dem Alkoholpartner, nur daß ich das, was ich meinte zwischen den Zeilen erkannt zu haben, verleugnet hatte. Ich nahm es wahr, es paßte mir jedoch nicht, ich drückte es weg oder versuchte es intellektuell positiv umzusteuern, da mich das, was ich zwischen den Zeilen was mein Partner sagte, verunsicherte.

    @ Lindi:
    danke für den Hinweis, daß mehr das was das Gesagte in mir auslöst wichtig ist und nicht wie ich es verstehe. Das stimmt! Ich dachte bei meinem Ex Partner, ich könnte seine Bemerkungen, die ich zu Beginn länger nicht einordnen konnte, einfach intellektuell deuten, klären und meine Gefühle könnte ich davon separieren. Nein, das klappte nicht und kann ich auch keinem raten. Insofern, ja, hätte ich schon eher meinen Gefühlen bei Gesprächen mit ihm vertraut sowie meine Gefühle besser wahrgenommen und auf sie gehört (!) hätte ich vielleicht zu einem früheren Zeitpunkt anders gehandelt.

    @ nici: hatte auf einer anderen Fortbildung in Sachen Kommunikation vermittelt dieses Theoriemodell vermittelt bekommen, daß jede Aussagen in vier Richtungen verstanden werden kann. D.h. eine Aussage kann vom Absender an das: - Beziehungsohr, - Appellohr, - Sachohr und noch irgendein Ohr gerichtet sein. Das Modell soll helfen, daß man die Aussage besser zuordnen kann. Sozusagen eine Interpretationshilfe. Tagtäglich könnte ich das Modell nicht anwenden, vielleicht hilfts ja wirklich in Konfliktsituationen.

    @ Speranza: ich hätte gerne Deine Ausbildung und Deine Fähigkeit (sag ich jetzt mal so).
    Ja, direkt nachfragen, damit habe ich keine Probleme. Aber das macht erst dann Sinn, wenn ich merke, daß ich etwas falsch verstanden habe könnte. Dann ist es mitunter schon zu spät, die Situation hat sich entwickelt, Entscheidungen wurden getroffen.

    In der Fortbildung sagte ich in einem bestimmten Zusammenhang: ich würde es nicht mögen, wenn andere Menschen ihre Wünsche in mich hineinprojizieren.
    Die (sehr nette und gute) Leiterin sagte darauf hin: Sie scheinen ein großer Individualist zu sein.

    Ja, ist wohl so, fand ich früher bestätigend und aufwertend wenn man mir das sagte, heute scheints mir als leide ich mitunter darunter.

    Rhein

  • Zitat

    - Beziehungsohr, - Appellohr, - Sachohr und noch irgendein Ohr gerichtet sein.


    tja, das ist es ja, das Einordnen klappt oft mals nicht recht.
    Selbst wenn Gesagtes einen sachlichen Hintergrund hat, krübbel ich obs was Persönliches ist. Es gibt da ja auch oft Grauzonen.
    Diese klare Unterscheidung versuch ich für mich mit zunehmen,
    und in Zukunft mal mit dieser Schablone arbeiten,
    Danke Dir für den Rat.

    Lg nici

  • hallo,

    habe mich nunmehr, obwohl ich bereits seit so ca zehn Monaten im offenen Forum bin und im offenen Bereich vieles geschrieben, bearbeitet und erkannt habe, entschlossen, doch mal in den "geschlossenen" Bereich zu wechseln. Bin gespannt welche Möglichkeiten es dort gibt und wie ich diese wahrnehmen kann. fühlt sich noch etwas komisch an. Werde sicher auch weiter im offenen Bereich lesen.
    so long
    Rhein

  • Hallo Rhein,

    so ähnlich war das damals bei mir auch. :)

    Ich wünsche dir ein gutes Ankommen im geschützten Bereich.

    Viele Grüße, Linde

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Hallo Ihr Lieben,
    auch dieser Akt ist nun vollzogen!
    Geschieden und auch wenn der Rest noch nicht geklärt ist, egal!
    Jeder andere Weg den ich hätte gehen können, wäre der Falsche gewessen, warum?
    Bei der Scheidung vorm Richter mit einer Fahne vom Vortag zu erscheinen...naja!
    Bisher wusste mein Anwalt nicht warum ich mich getrennt habe, ich habe nur danach kurz gefragt, ob er sich den Trennungsgrund nun vorstellen könnte?
    Seine Meinung dazu, egal was hier "rauskommt" ich habe schon gewonnen! Er hat ihn sofort als "Alkoholproblem" erkannt.
    Würde ich meinen nun Exmann darauf ansprechen, hätte er die Ausrede parat: Es war so aufregend, da ist es doch nochmal sich die Kante zu geben, sonst würde er es doch nie machen!
    Was ich euch damit sagen will, wartet nicht zu lange und hofft auf ein Wunder was es nicht geben wird!!!!!
    Die Lebenszeit ist das wertvollste und ein Alkoholproblem ist kein Leben, nicht für den Alkoholiker und für den Partner oder Kinder erst recht nicht.
    Lieben Gruß
    graupe

  • Sorry Rhein,
    ich bin wohl wiedermal in der Zeile verrutscht und wollte den Beitag in meinem Bericht schreiben, aber auch deine Berichte sind sehr interessant und geben mir eine weitere Betrachtungsweise.
    Mit dem Abstand den ich inzwischen gewonnen habe und auch meine eigene Sensibilität und mein Körpergefühl, gerade dieses Bauchgefühl sind auch eine gute und realistische Art zurück. Ich weis es geht hir sehr vielen schlechter als es mir je gegangen ist und ich habe auch meinen Ausweg recht schnell gefunden, aber dafür war dieses Forum hier der der größte Helfer!
    Ich kann nun mein Leben wieder leben mit allen Höhen und Tiefen die dazu gehören, muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, wie ich wohl am vorsichtigsten Ausdrücken kann, dass ich natürlich gemerkt habe das er betrunken hat.
    Auch wenn ich mit Freundinnen unterwegs war und mit Kollegen und Kolleginen oder was auch immer, all das hat doch im Kopf immer als Behinderung gewirkt, einen beengt, immer dieses Gefühl sich um den anderen kümmern zu müssen und für ihn zu denken und zu tun und es damit noch schlimmer zu machen und oder nichts daran zu verändern!
    Ich bin heute einfach wieder mehr ich und es wird mir auch immer wieder bekundet von Menschen die mich schon länger kennen, ich lache wieder viel mehr und bin noch gelöster und sage wieder allen spontanen Dingen zu, war einfach in der letzen Zeit meiner Partnerschaft nicht möglich.
    Mein Kopf war zugeparkt mit seinen Problemen und mit Problemen die er extra erfunden hat um die Ablenkung von dem Alkoholproblem zu schaffen.
    Es sind sehr gute Schauspieler und sehr kranke Menschen.
    Was ich noch dazu sagen möchte, ich schreibe hier wieder um es mir immer wieder bewusst zu machen, jegliche Art von Sucht ist nicht zu tolerieren und für mich hier eine Art der Therapie.
    graupe

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