Bräuchte dringen einen Ratschlag

  • Hallo :)
    ich habe aktuell ein problem, und weiss nicht was ich tun soll. ich habe hier im forum schon beiträge geschrieben und lese immer mit, da dachte ich vielleicht kann ich hier rat bekommen.
    ich habe seit zwei tagen mal wieder meinen vater bei mir. es geht ihm schlecht, er will mit trinken aufhören, aber er will nicht ins krankenhaus. er trinkt 3-4 flaschen wein über den tag und schläft eigentlich nur... ich mache mir große sorgen, aber gegen seinen willen kann ich ihn nicht ins krankenhaus bringen lassen. er will hier bei mir aufhören, schiebt es natürlcih immer auf morgen, aber er ist in so einem schlechten körperlichen zustand, da habe ich echt angst dass was passiert. was soll ich tun ?

  • Hallo Dafina!
    Dein Vater scheint bei 3-4 Fl Wein/Tag ein sehr großes, lebensbedrohliches Problem zu bekommen, wenn er einfach so aufhört. Das kann soweit gehen, dass er im kalten Entzug stirbt. Und das bei Dir zu Hause.
    In so einer Situation, in der er nur trinkt und schläft, wird er vermutlich bald nicht mehr aus eigener Kraft auch nur irgendetwas verrichten können.
    Mein Rat ist, den Notarzt zu rufen, denn so kannst Du ihm nicht helfen, wenn er bei Dir zu Hause liegt. Das kann bei einer bestimmten Promillezahl auch als unzurechnungsfähig gewertet werden.Er muß also so schnell wie möglich, auch gegen seinen Willen, ins Krankenhaus.
    Ein weiterer Tipp wäre den Psychiatrischen Notdienst anzurufen!
    Ich hoffe, Du kannst handeln.
    Gruß und viel Kraft
    drybabe

    never give up

  • Danke für deine schnelle antwort, er kann ja jetzt schon nur liegen, dann steht er auf, trinkt , raucht eine zigarette und dann legt er sich wieder hin. ich hatte schonmal vor einem jahr den krankenwagen angerufen, die meinten aber ich muss ihn bringen, wenn er nicht selbst kommen will kommen sie auch nicht.
    dazu kommt dass er nicht krankenversichert ist. ich dachte, ich könnte montag einfach mal einen hausarzt anrufen und fragen ob er kommen kann... psychiatrischer notdienst kenne ich garnicht, da schau ich mal danach. Danke :)

  • Hallo Dafina!
    Dass er keine Krankenversicherung hat, ist natürlich doof, aber im Augenblick egal.
    Du solltest schnell etwas unternehmen, damit Du wieder an Dich denken kannst, dass es Dir wieder gut geht. Wenn Dein Vater saufen will, dann wird er es machen. Bis zum bitteren Ende. Das wirst auch Du leider nicht verhindern können. Daher ist es so wichtig, dass Du auf Dich aufpasst und Dich auch wieder um Dich kümmerst!

    Viel Kraft!
    drybabe

    never give up

  • Ich hatte bei meinem Vater damals meinen Hausarzt geholt und der hatte mit ihm gesprochen dann dürfte ich ihm nix zu trinken geben und als er flatterte am naechsten Tag da ging er freiwillig in die Klinik.mein Vater war damals auch nicht versichert.er hat den Entzug selbst bezahlt damals.leider ist er nach Jahren wieder rueckfaellig geworden.aber sprech mal mit deinem Hausarzt.
    LG und viel Kraft dabei

  • Dafina, wieso macht er das denn bei dir? Ich finde, das geht gar nicht, Dir diese enorme Verantwortung aufzulegen und dann auch noch einfach in Deiner Wohnung weiterzutrinken. Hat er keine eigene Wohnung? Ich weiß nicht, wie teuer Entgiftung usw. ohne Krankenkasse ist, aber vielleicht findest du hier ja noch ein paar Tipps, wenn du dich dann ruhiger fühlst: xxx - ruhig etwas nach unten scrollen, da steht was zu Kostenübernahme, dass das evtl auch Rentenversicherer oder Sozialamt übernimmt, vielleicht hilft dir davon was weiter. Wenn er wirklich aufhören will, ist das in deiner Wohnung nicht der geeignete Platz und wenn er weitertrinken will, dann doch bitte auch woanders, wenn dich das so sehr belastet... :?

    edit summerdream: bitte keine fremden links - thx

  • Ich finde das auch keine gute Idee.
    Für mich klingt das eher danach, dass sich dein Vater in dem Zustand nicht mehr selbst versorgen kann/möchte und dann eben in dein Nest hüpft, um dort weitertrinken zu können.
    Ein ernstgemeinter Entzug beginnt irgendwie anders :(
    So rutscht du grad nur tiefer in die Co-Abhängigkeit.. Weil du dich wieder für ihn verantwortlich machst.

    Ich würde mich schnellstmöglich informieren, was du nun tun musst. Überleg mal, ihm passiert was- und dann? Ich kann von hier schlecht abschätzen, in welchem Zustand sich dein Vater befindet.
    Aber ich habe vor ein paar Wochen einen Zeitungsartikel gelesen, da ging es um einen Alkoholiker, der bei der Tochter eingezogen ist, weil er alleine nicht mehr so gut klar kam. So, er wollte keinen Entzug, sondern nur schön weitertrinken und nebenbei ein gemachtes Nest. Die Tochter hat ihm zunächst keinen Alk mitgebracht, weil sie nicht wollte, dass er vor den Kindern trinkt. Er hat daraufhin Terror geschoben, randaliert- und sie ist eingeknickt und hat ihn "mitversorgt". So, dann ist er gestorben- dann sind sie die Tochter angegangen- unterlassene Hilfeleistung und Körperverletzung. Den genauen Betrag kenne ich nicht mehr, aber sie bekam eine Geldstrafe zwischen 2000 und 3000 Euro.
    Vielleicht solltest du dich erkundigen, inwiefern sowas auch dich treffen kann.
    Lass es nicht mit dir machen, sondern setz ihn vor die Tür, wenn er seine Versprechen nicht endgültig wahrmacht. Und Entzug bei dir- die Verantwortung würde ich mir nicht aufbürden.

  • Servus Dafina,

    ich finde die Verantwortung, die dein Vater dir da aufdrückt, too much. Aber wie weit du diese tragen willst, das bleibt natürlich dir überlassen. Hier die richtige Entscheidung für dich zu treffen (= im sinne von das du dich damit "gut" fühlen kannst) ist nicht leicht.

    Der Notarzt sowie auch der Hausarzt kann nur was machen, wenn dein Vater will. Wenn dein Vater nein sagt, dann müssen die Herren und Damen wieder gehn. Gegen seinen Willen geht selten (halt bei akuter Lebensgefahr gegen sich oder andere), aber selbst wenn das so sein sollte, auf Dauer is das keine Lösung - er wird danach munter weitertrinken. Meine Mutter is zwar ab und an mal mitgenommen worden, entweder weil sie so genervt war, von weil die Herren manchmal doch recht hartnäckig waren, oder halt in dem Moment dann eben doch nicht ansprechbar... aber wenn sie im Krankenhaus dann allein und wach war, war sie auch ganz schnell wieder draußen - ohne Abmeldung. Und das is nun mal ihr gutes Recht.

    Warum ist denn dein Vater nicht in seiner eigenen Wohnung?

    wie gehts dir? Haste jemanden der auch für dich da ist, dich bei dem ganzen Mist mal feste in den Arm nimmt?

    lg Dani

  • Hey dafina
    Noch eine kleine Anmerkung laenger als ein paar Tage haette ich meinen Vater nicht da gelassen.und ich muss dir ganz ehrlich sagen wenn er nicht auf Entzug gegangen Waere haette ich ihn nach Hause befoerdert.weisst du er nistet sich ein bei dir und du musst darunter leiden.mach das nicht.schuetze dich selbst.
    Lg

  • vielen herzlichen dank für eure antworten. die situation ist immer noch unverändert. ich habe einen arzt angerufen, der war dann montag und dienstag hier, aber machen kann er auch nichts, wenn er nicht ins krankenhaus will. er meinte er solle langsam reduzieren. das klappt aber nicht. heute kommt er nochmal, dann muss eine lösung her. hat jemand eine ahnung was eine entgiftung stationär kostet ? vielleicht will er ja deshalb nicht. aber ich habe ihm gesagt, wenn sich bis heute nichts verändert hat muss er ins krankenhaus, das mache ich nicht weiter mit. ich hoffe es mal

  • Hallo Dafina,

    hört sich für die vielleicht jetzt komisch an, aber warum muss er denn ins Krankenhaus? Wenn du es nicht mitmachen willst, dann soll er nach Hause gehen.

    Ob er nun eine Krankenversicherung hat oder nicht, ist doch nicht deine Sache. Wer hat den Arzt jetzt bezahlt? Aber ich denke mal, wenn du beim Krankenhaus anruftst und fragst, bekommst du sicher die Preise mitgeteilt.

    Wer kauft den Alkohol den dein Vater jetzt trinkt?

    Von hier aus betrachtet, hat dein Vater dich jetzt vermutlich da wo er dich haben möchte. Du kümmerst dich um ihn, und er trinkt. Und wenn du mit Krankenhaus drohst, fängt er damit an, dass er nicht versichert ist. Also kümmerst du dich darum, wie viel es kostet. Und wer bezahlt es dann? Er wird dann vielleicht in die Entgiftung gehen, weil du das willst. Aber solange er es nicht will, wird er sich nicht ändern. Er wird es ein paar Monate vielleicht durchziehen und dann liegt er wieder auf deiner Couch und trinkt.

    Ich drück dir die Daumen, dass du es schaffst, an dich zu denken. Es ist schwer als EKA, weil man immer denkt, dass man das machen muss. Aber wir sind nicht für unsere Eltern verantwortlich. Das sind wir nicht. Besonders schwer ist es, wenn sie dann Fehler zu geben. Ich selber habe meinem Vater immer wieder geglaubt, jedes mal hat es wieder wehgetan, wenn er weiter getrunken hat. Ich wurde so oft enttäuscht. Deshalb habe ich zum ihm gesagt, dass er gerne den ganzen lieben Tag trinken kann. Aber ich mit ihm nur umgehe, wenn er nüchtern ist. Und immer wenn er betrunken aufgekreuzt ist, bin ich gegangen.

    liebe Grüße
    Laura

  • Hallo Dafina!

    Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen.

    Das was du versuchst kann ich nur all zu gut nachvollziehen. Meine Mutter hatte füher auch in MEINER Wohnung versucht einen kalten Entzug zu machen, hätte ich das heutige wissen gehabt, dann hätte ich es nicht zugelassen. Ich wurde auch so oft von Ihr enttäuscht, belogen und betrogen.Man liebt seine Eltern und möchte Ihnen helfen. Wenn ich mir deine Situation vorstelle, dann kommt einiges wieder hoch. Bitte denke auch an Dich!
    Wenn er trinken kann, dann kann er das auch zuhause. Es ist nicht deine Verantwortung. Er ist für sich selbst verantwortlich. Wofür opferst du dich so auf? Was erhoffst du dir davon?

    Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft!

    Lieben Gruß
    Paco

  • Hallo,

    er ist jetzt seit gestern früh im krankenhaus. ich weiss auch nicht, ich fühl mich immer verantwortlich, jetzt fängt es wieder an dass ich mir sorgen mache wie lange es wohl diesmal anhält dass er trocken ist. und der witz ist dass ich das prolbem mit meinem mann auch habe, siehe meine beiträge im bereich co-abhängige... aber danke nochmal für eure antworten, es hat mir schon geholfen dass ich mich nicht ganz allein gefühlt habe und hier leute sind die wissen wovon ich rede..danke

  • Wie würdest du dich fühlen, Dafina, wenn du diese Verantwortung nicht hättest? Was würde sich ändern?


    Er ist im Krankenhaus, dort kümmert man sich fachmännisch um ihn. Er hat nun die Chance, aus seiner Situation rauszukommen- du hast weder Verantwortung, noch kannst du ihm helfen. Es ist seine Verantwortung, nun was daraus zu machen. Und wenn er nicht will und mit dem Hintern nicht hochkommt- tja, dann ist das seine Sache.

  • Hallo Dafina,

    seit wann trinkt dein Vater?

    Zitat von Dafina

    jetzt fängt es wieder an dass ich mir sorgen mache wie lange es wohl diesmal anhält dass er trocken ist.

    Ich denke mal, dass das Trinkpausen sind, die dein Vater einlegt. Um zu zeigen, dass er kein Alkoholiker ist.

    Ich habe einige Trinkpausen mit meinem Vater mitgemacht. Ich kenne meinen Vater eigentlich nur als Alkoholiker. Klar hat er auch Trinkpausen von zwei Jahren gemacht.

    Sicher kenne ich den Gedanken auch, wie lange bleibt er wohl trocken. Was kann ich machen, damit er trocken bleibt. Bin ich mal besonders lieb zu ihm usw usf.

    Aber das mach ich nicht mehr. Dieses auf und ab hat mich so fertig gemacht. Ich kann es nicht beeinflussen. Ich musste akzeptieren, dass mein Vater ALkoholiker ist und bleibt.

    Du machst dein Glück und dein Leben von anderen abhängig. Willst du das? Wer trägt die Verantwortung für dein Leben?

    liebe Grüße
    Laura

  • Hallo :) ich wollte mal wieder was schreiben, was mich schon lange beschäftigt. Mein Vater ist wieder rückfällig geworden. Ich will dafür nicht seiner Freundin die schuld geben, sie kann nichts dafür. Mein Vater ist seit Ca. 3 Jahren mit ihr zusammen. Er hat sie in einer trinkphase auch kennenlernst. Wie sie selbst sagt ist die ganze Familie sehr "gesellig" und dort ist es ganz normal dass immer viel getrunken wird. Sie selbst verzichtete, zb als mein Vater im Sommer die Vergiftung gemacht hat nicht auf Alkohol. Ist es unberechtigt von mir sie darauf anzusprechen? Das hab ich ja schon getan, darauf meinte sie, dein Vater hat gesagt es macht ihm nichts aus wenn sie trinkt. Oh Mann da könnt ich aus der haut fahren...

  • Hi Dafina,

    Ich hab mir grad mal Deinen ganzen Thread durchgelesen und muss sagen, das mit dem Rückfall war doch abzusehen, wobei ich es nicht Rückfall sondern eher Ende der Saufpause nennen würde.

    Ja, grundsätzlich ist es nicht falsch, den Alkoholiker bei seinem TrockenBLEIBEN zu unterstützen, auch durch Begleitung bei Gesprächen mit dem Umfeld. Das ist aber nur sinnvoll, wenn der Alkoholiker das auch will. Der Wunsch dazu muss von ihm kommen. Und wenn das Umfeld nicht mitziehen will, dann muss ER die Konsequenzen ziehen. Er ist dafür verantwortlich sich (nach einer Entgiftung und Therapie) ein alk freies Umfeld zu schaffen, nicht Du. Klar, unterstützen kannst Du ihn dabei, aber Deine vorauseilenden Aktionen in Richtung Freundin usw bringen nichts ausser Frust bei Dir. Frage Dich immer, bevor Du etwas tust, ob Du Deinen Vater nicht bevormundest und, ob es Dein Vater nicht auch selbst könnte. Ich habe mir in der nassen Zeit meiner Mutter immer wieder den Spruch "ich kann nicht heisst ich will nicht" vor Augen geführt. Ich habe mich dann darauf beschränkt, sozusagen "Support" zu leisten, sprich Telefonnummern und Ansprechpartner rauszusuchen, wobei selbst das nicht notwendig gewesen wäre. Wenn der Alkoholiker wirklich aufhören will ist der einfachste und gleichzeitig schwerste Weg, die 112 zu wählen und zu sagen: "ich bin nasser Alkoholiker und ich möchte entziehen! Bitte helft mir." Und einen Telefonhörer in die Hand nehmen kann jeder, immer.
    Versuche, Deinem Vater die Verantwortung für sich und sein Tun zurückzugeben. Du wirst ihn von aussen nicht trocken legen, und sein ganzes Umfeld schon gar nicht.

    Ich drück Dir die Daumen..

    Alles gute und bis bald,

    Der Insulaner

  • Ach so und eines noch: Der einzige,der die Schuld an einem Rückfall trägt ist der Alkoholiker selbst (oder hat ihm seine Freundin den Alk etwa eingeflösst?).
    Auch ein Punkt zum Thema Verantwortung zurückgeben.

  • Es tut mir leid für dich, dass dein Vater den Absprung nicht geschafft hat.

    Es scheint eher so, als ob er damals merkte, dass er es sich nicht bei dir gemütlich machen kann, also ist er, um dich milde zu stimmen, erstmal auf deine Forderung eingegangen. Danach ist er wieder in den alten Trott gefallen und du bist ihm wieder an der Angel.
    Soll heißen, er hat den Entzug nicht aus eigener Überzeugung gemacht.

    Du kannst der Freundin deines Vaters keine Vorwürfe machen- für sein Verhalten ist wirklich nur er selbst verantwortlich. Sie hat ihn auch gefragt- er hat ihr sein Okay gegeben. Wenn es ihm wirklich ernst gewesen wäre, hätte er sich anders verhalten.
    Misch dich da nicht ein. Achte auf dich selbst und belaste dich nicht mit seinem Verhalten. Für sich selbst ist immer noch er verantwortlich.

    Alles Liebe,
    Natalie

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