Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • ich für meinen teil kann nur sagen

    ich will mit diesem tollen Mann der einen so einzigartigen Humor bla bla bla
    ich unterschreib das alles. War bei uns auch so. Und getan hat er mir vorher auch nie was, jedenfalls nix direkt. im Gegenteil er war unglaublich fürsorglich (ein anderes wort für kontrollierend???)

    ich will mit dem nix mehr zu tun haben.

    und vor wenigen wochen hab ich das noch ganz anders gesehen
    da hätte ich mir nicht vorstellen können, dass er nicht irgendwann wieder mein guter freund sein könnte.

    Sagen wirs doch mal so
    das wird die Zeit zeigen.
    du bist doch erst so kurz getrennt lass dir zeit

  • @ Miriel, das sind seine Sachen. Du bist da nicht verantwortlich! Wenn ich richtig sauer wäre, würde ich sie wegwerfen. Ansonsten nimm einen Karton und stelle sie in den Keller oder einen Abstellraum, wenn du den Platz hast. Wenn er sie wiederhaben möchte, wird er sie holen. Oder du kannst sie dann vor deine Tür stellen.
    Nicht nachgeben! Du bist nicht verpflichtet. Er wirds dir auch nicht danken, sondern denken, dass du trotz Trennung und keinem Kontakt immer noch hinterherdackelst.

  • Ihr habt Recht....

    wie meinst du das Geraldjin, dass du dir haettest nicht vorstellen koennen, auch gute Freunde zu sein?? Sorry, ich verstehs nicht ganz.. Also du kannst dir jetzt wieder vorstellen, dass ihr irgendwann mal gute Freunde sein koenntet und das konntest du dir vor ein paar WOchen noch nicht??

    ... Zimttee

    Ich bin nicht sauer. Im Gegenteil.
    Ich empfinde absolut keinen Groll ihm gegenueber.

    Ja, ich sollte mir wohl einfach Zeit geben, die Sachen irgendwo reinmachen, denn so wie sie bei mir sind, sieht es aus, als wuerde er jederzeit wieder kommen koennen... (Jacke am Kleiderstaender, Schuhe im Schuhschrank, Buecher im Buecherregal, etc....)
    Macht traurig.

    Also, weg damit. Jetzt. Im Grunde ja wie bei einer normalen Trennung, ne?! ;)

    Mhh...

    Ich verspuere grade absolut keine Wut auf ihn, weil er sich im Grunde nie gegen den Suchtvorwurf meinerseits gewehrt hat, eben nur nie im Stande war etwas zu aendern....leider.

    Klar, wuerde ich gerne wissen, wie es ihm geht, wie die Woche war, usw.

    Heute Nacht hab ich sogar getraeumt dass wir gemeinsam zum Entzug gegangen sind, jeder von uns hatte ne Flasche Bier in der Hand auf dem Weg dorthin, die er nicht oeffnen durfte, ich auch nicht.
    Voellig absurd. Keine Ahnung.

    Ich vermisse ihn grade.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo liebe Miriel,

    ich glaube Du bist auf einem ganz guten Weg.
    Du tust was für Dich, nimmst Gefühle wahr, und verrennst Dich nicht .

    Zitat

    Ich glaube, manchmal mache ich mir selbst vor, staerker zu sein, als ich es eigentlich bin.


    Das denkt ich nicht.

    Zitat

    Und kennt irgendjemand das Gefuehl, dass ihr euch schon waehrend des Weinens unglaublich dumm und laecherlich vorkommt und so, als waere es voellig unangebracht an dieser Stelle zu weinen?????
    Das ist grundsaetzlich mein Gefuehl!


    Ja, manchmal wusste ich nicht warum ich überhaupt weine,
    ist es das Revueblicken auf den Scherbenhaufen, oder die Angst, um ihn, um mich ?
    Nun nach einem gewissen Abstand dazu,
    denk ich, es war von allem etwas.
    Meine Gefühlswelt hatte sich jahrelang um ihn gedreht, um die Familie,
    nun war ich am ZUlassen der eigenen Gefühlswelt.
    Die kam dann, plötzlich, unvermittelt, auf mich reingestürzt.

    Ich kann Dir nur sagen, sieh sie dir an, und langsam wird aus dem Knäul was Übersichtliches.
    Du kannst dann erkennen und gezielt beweinen.
    Und auch Wut kommt dazu.
    Auch nicht mal das Schlechteste, das kann auch ein Motor sein.
    Darf nur nicht überhand nehmen.

    Das mit den Sachen abholen, hat meiner fast ein Jahr rausgezögert.
    Ich hab dann i.wann Druck gemacht,
    weil ich diese künstl Nabelschnur nicht mehr wollte.

    Es wird wirklich jeder Tag besser. Es kommen auch Lücken, die einem Angst machen.
    Dann macht es aber wirklich wieder Freude diese Lücken mit Neuem, Schönem zu füllen.
    Wenn man vom Leben mal Blut geleckt hat, will man mehr.
    Auch wenn Du es Dir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen kannst.

    LG und ein schönes WE,
    nici
    :wink:

  • Hallo liebe TimeIsaHealer,
    herzlichen Glückwunsch zu deinem beherzten Entschluss dich zu trennen -
    da fällt mir das Sprichwort ein: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende !!! Meinen Respekt und Achtung für deinen Schritt !!!
    Alles Gute auch für DICH und bleib DIR treu !!! Ich finde das echt prima, wie du das meisterst !!!
    Liebe Grüße, die SommmerSonnne 8)

  • Vielen dank fuer eure Worte...

    momentan bin ich grade in dem Gedankewirr:

    Werden wir wirklich nie mehr Kontakt haben koennen?!

    Ja, das laesst mich grad nicht los...
    Aber dennoch ist der Blick nach vorne staerker, als der Blick zurueck und das haelt mich davon ab, den Kontakt wieder aufzunehmen... Ich weiss nur sehr gut, dass ich jederzeit rueckfaellig werden kann...

    Habe glaube ich im Grunde noch nie in meinem Leben zu einer Entscheidung wirklich gestanden mit allen Konsequenzen.
    Waere jetzt also das erste Mal.

    Dass ich MEINE Gefuehle endlich mal wahrnehme, ja das glaube ich auch.

    Denn ich habe irgendwie immer die EXTREMEM gebraucht, sonst hab ich mich anscheinend garnicht gefuehlt.

    So langsam kommen die Gefuehle, die ich eigentlich habe....

    @Nici

    Meine Gefuehle zuzulassen und zu erkennen, das kostet aber auch sehr viel Kraft und ich frage mich manchmal, ob ich ueberhaupt wissen will, warum ich eigentlich traurig bin....

    dranbleiben

    weisst du, deine Worte freuen mich total, aber schon waehrend ich den Satz "Glueckwunsch zu deinem beherzten Entschluss dich zu trennen" lese, breitet sich ein Gefuehl der Traurigkeit in mir aus gepaart mit dem Gedanken "Jetzt bin ich wirklich getrennt..." Ganz komisch und fremd irgendwie und fast so als wolle ich es garnicht wahr haben...

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,

    wir haben uns gaaaaaaaaaaanz langsam getrennt.

    Eigentlich 3 Jahre lang ;) .

    Es wurde immer weniger, in ganz kleinen Schritten, zum Schluss sollten es nur noch minikleine Lebenszeichen per e-mail sein.

    :(

    Wie traurig das alles ist für Menschen dich sich so gern haben.
    Aber wir/ich habe diese Zeit gebraucht.
    Zu stark waren die Gefühle.

    Und es machte mich auch jedes mal wieder von neuem traurig.
    Diese kleinen Nachrichten.
    Zum Schluss.
    Sogar die.
    Machten mich traurig.

    Es war so wie Frank schrieb ( auch ein kleines Lebenszeichen kostet unheimlich viel Kraft ) , ich habe das dann für mich auch erkannt und deshalb komplett ( bis auf einen kurzen Geburtstagsgruss) unterbunden.
    Der ging aber ok, auch wenn sofort wieder Herzklopfen da war. ;)

    Ich glaube schon, dass es so ist wie beim Alkohol, "kontrolliertes Lieben" führt unweigerlich wieder in die co-Abhängigkeit.

    Darum habe ich ganz gebrochen.

    Wenn ich es "ungestraft" könnte, dann würde ich mich morgen
    mit ihm treffen und alles wäre schön, doch übermorgen hätte unsere Verbindung wieder die gleiche zerstörerische Kraft über mich wie vorher.

    Ich glaube, JA, es darf keinen Kontakt mehr geben.

    Aber !! Es gibt ein Leben danach, und inzwischen sogar viele Stunden in denen ich nicht an ihn denke, und zurück will ich auf gar keinen Fall mehr.

    Ich wünsche mir etwas anderes als diese Beziehung.
    Etwas das meinen Bedürfnissen entspricht.
    Eine Liebe die mir gut tut, mir Platz lässt zum wachsen und Kraft gibt zum gesund bleiben.

    :D

    Marion

  • Mhh... das hoert sich nach viel viel Energie an, die du gelassen hast.... aber auch nach viel viel Erfahrung, die du gemacht hast...

    Ich muss sagen, solche 3 Jahres-Trennungen hab ich auch schon zweimal gehabt, es war nie eine Sucht im Spiel (abgesehen natuerlich von meiner Abhaengigkeit von dem Mann).... im Grunde hatte ich solche Abhaengigkeitsverhalten schon vorher, natuerlich wurden sie nicht in dem Mass gefuettert wie jetzt....

    Aber dennoch dennoch dennoch.. frage ich mich, ob es wirklich richtig war/ist... weil ich den Austausch mit ihm sehr vermisse. Aber vielleicht rede ich mir das eben auch nur schoen... kann schon sein..

    Heute Abend bin ich (mal wieder) alleine vor die Tuer gegangen.
    Hab mir heute ein neues Kleid gekauft, das angezogen und raus auf's Strassenfest.

    Und es ist mir was echt Nettes passiert. Mich hat jemand angesprochen, sehr sehr angenehm und er hat mir dann auch seine Nummer gegeben.
    Es war wirklich sehr angenehm, zu meinem Verwundern, da ich normalerweise meist sehr desinteressiert bin und auch dementsprechend reagiere...
    Naja... aber der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, nach dem netten Gespraech, war mein XY... und wie es ihm wohl gerade geht... :/

    Ich hab wirklich momentan kein Interesse an irgendeiner ernsten Bekanntschaft, aber dennoch hatte ich irgendwie ein schlechtes Gefuehl danach und wurde traurig...

    Vielleicht einfach darueber, dass ich mir eigentlich wuenschen wuerde, dass ich meinen XY auf dem Fest treffe, in einem anderen Leben, er mich anspricht, wir Nummern austauschen, uns treffen, usw.. und alles eben anders ist. Eben normal. Und ohne Alkohol.

    Ja. Das macht mich wirklich traurig, dass ich diesen geliebten Menschen einfach loslassen muss.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Nochwas.... diese "kleinen" Nachrichten von denen du erzaehlst... das kenne ich aus den alten Beziehungen, im Grunde war es eine ganz praegende, die auch sehr abhaengig verlief und sehr lange dauerte, bis wir wirklich getrennt waren...
    Und imme rwieder diese Lebenszeichen, die immer wieder sehr viel Kraft kosteten....
    Und dieses Gefuehl, man kann den Kontakt nicht ungestraft haben, das kenne ich....

    Ich muss aber sagen, dass ich heute mit der letzten Co-Beziehung (ohne Alkohol) wieder gesunden Kontakt haben kann. Alle 3 Monate mal und einfach nett per E-Mail, kostet keine Energie, garnichts. Finde ich sehr schoen, grade weil es so schwierig war damals. Hat aber wirklich sehr lange gedauert. Ueber 4 Jahre, bis es soweit war, dass wir wirklich neutralen Kontakt haben konnten...

    Aber ich kann glaube ich (noch) nicht akzeptieren, dass der Kontakt jetzt auch nicht mehr sein darf.....

    Hast du bis heute KEINEN Kontakt mehr?

    Im Uebrigen find ich es sehr schoen von dir zu lesen, auch wenn du ja nicht mehr so viel schreiben wolltest ;)

    Danke

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo noch einmal,

    doch, ich hatte ihm 3 Sätze zum Geburtstag geschrieben, mit der Bitte um.... ..psssst........er hat ein Danke und ein Smiley zurückgeschrieben.

    Das hab´ich ihm verziehen. :)

    Im momentanen Zustand kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen, dass ich nicht sofort wieder "Gefühle" in welcher Art auch immer bekommen würde bei einem Kontakt, auch nicht in 4 Jahren.

    Aber wer weiss :) .

    Schön dass du unterwegs warst und auch noch einen Verehrer ;) gefunden hast.
    Trotz allem tut ein wenig Selbstbestätigung doch gut.

    Aber ich kennen auch das Gefühl, wenn ich mich in den 3 Jahren versuchte anderweitig zu orientieren, dass ich dann erst Recht mit wehenden Fahnen wieder zurück bin.

    Sooo toll wie er war doch keiner ;) .

    ( Und ganz ehrlich, in manchen Teilbereichen wird er das glaube ich auch bleiben ;) )

    Naja, ich habe ja auch ein anderes Alter als du, einen Nochehemann, drei Kinder und mein Leben lang vieles irgendwie bis zur Neige und exzessiv ausgekostet.

    Zum Schluss nun diese Leidenschaft ( im wahren Sinn der Wortes).

    Vorgestern sass ich im Freibad am Beckenrand, abends, sah meinen Kindern beim Schwimmen zu und hatte plötzlich das Gefühl :

    Nun hattest du alles was du brauchtest..........es gibt nichts was du noch begehrst, du könntest jetzt sterben und du müsstest nicht traurig sein etwas verpasst zu haben.

    Alles was nun kommt ist Kür, ein Bonbon obendrauf, ein Sahnehäubchen.

    Um so fühlen zu können musste ich die letzten drei Jahre erlebt haben.

    Sie haben mir so viel gegeben, dann wieder so viel genommen....... bis ich jetzt mit dem Rest dastehe.

    Mit mir :)

    Es grüßt die die nicht mehr so viel schreiben wollte ;)

    Gute Nacht

    Marion

  • Wie lange seid ihr denn nun getrennt??

    Ja... das was du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor.

    Wobei es bei meinen XY (also der jetzt) natuerlich auch so ist.... und jetzt, eine Woche spaeter kehrt bei mir richtige Traurigkeit ein.
    Die ganze Woche war ich sehr beschaeftigst, es war immer irgendwie so eine Mischung aus sich nicht damit auseinandersetzen und es nicht wahrhaben wollen..... und sowies hatte ich garnicht gross Zeit..

    Und nun.. das erste Wochenende nach der Trenunng. Tut sehr weh.
    Und vor allem, dass ich anfange zu realisieren, dass es wirklich vorbei ist und auch vorbei sein muss. Und das sehr wahrscheinlich fuer immer.

    Dieses fuer immer ist unglaublich schmerzhaft, schnuert mir fast die Kehle zu.
    Aber ich brauche mir ja nichts schoen zu reden.
    Selbst wenn er mich jetzt anrufen und sagen wuerde, dass er in der Klinik ist und einen Entzug macht.

    Ich befuerchte, selbst das... waere einfach zu spaet.

    Loslassen tut verdammt weh.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Deine Worte ueber das, dass alles was jetzt kommt ein Bonbon ist und du das aber ohne die letzten 3 Jahre niemals so empfinden koenntest...
    Das klingt sehr schoen, aber eben auch traurig, also irgendwie.. wenn du verstehst..

    Ich bin gerade traurig. Weiss also vermutlich garnicht, wie es klingt und wie nicht.
    Aufjedenfall hat es mich bewegt.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Arme Miriel, du steckst mittendrin.

    Ich glaube da gibt es auch keinen Trost.

    Es tut einfach nur weh und das ist auch gerecht fertigt für eine große Liebe.

    Wahrscheinlich ist es jetzt so stark, weil du dir wirklich sicher bist, dass es nun ganz zu Ende gehen wird.

    Aber nur dadurch hat ja das andauernde " kleine Leiden " irgendwann ein Ende.

    Du bist stark und darauf wirst du bestimmt bald ziemlich stolz sein und auch froh !!

    So, ich nehme dich jetzt mal dolle in den Arm ( wenn du magst ) ;), drücke dich und mache mit dir ein paar Atemübungen ;) .....

    Gute Nacht Miriel.

    Alles wird gut !

    Marion

  • Danke dir fuer deine Worte Marion.

    Sie helfen.

    Ich wuensche dir auch eine gute Nacht.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,
    sehr schön Deinen Thread zu lesen. wunderbar, dass Du Dich so gut ausdrücken kannst. Das ist sicher sehr hilfreich für Dich. Viele Menschen sind sich ihrer Gefühle garnicht mal so bewußt und können sich demensprechend auch garnicht entscheiden. fühlen sich also hin und her gerissen.
    sehr bewundernswert, dass Du das alles jetzt so konsequent durchziehst. Vielleicht schafft man das doch besser, wenn man noch jung ist.
    Eines möchte ich Dir auch noch mitgeben, damit Dir alles vieelicht noch leichter fällt: Du hast Dich zwar jetzt entschieden, Dich von ihm zu trennen. Aber sei Dir bewußt, dass er sich löngst von DIR getrennt hat. Er hat sich einer großen Nebenbuhlerin zugewandt, dem Alkohol. Seine Gedanken kreisen sich um ihn. Jeden Tag , jeder Zeit. So ist das bei Alkoholikern. Und das wird auch immer stärker werden. Sei froh, dass du vermutlich die schlimmsten Phasen noch garnicht miterlebt hast. Dein Tiefpunkt ist scheints recht früh gekommen. Das zeigt auch , dass Du noch realtiv gutes Selbstwertgefühl hast. Sein Tief ist vermutlich längst nicht gekommen. Das kann möglicherweise noch Jahre dauern, schlimme Jahre.
    Schau hier im forum. Viele Partnerinnen sind über 40 Jahre alt, viele sind 20 Jahre mit einem Alkoholiker zusammen, haben viel durchmachen müssen bevor sie sich trennen konnten. Versuche stark zu bleiben. Jeder Tag wird etwas besser. Was Du da durchmachst, Dcih selbst von Deinem Suchtmittel zu befreien, ist genau das, was Du von Deinem Partner erwartest und was er nicht schafft. Wie kannst Du erwarten, was Du selber nicht schaffst? Es ist also auch ein erster schritt, zu zeigen, dass es geht, dass es möglich ist. Und zwar DU FÜR DICH. und so muß auch ER für SICh seine Weg finden. Und nur er bestimmt wann das sein wird. Das ist alles was man hier begreifen lernen muß. Und wenn man das wirlkich verstanden und akzeptiert hat ist plötzlich alles ganz einfach. Dann muß man keine Erwartungen mehr haben, nicht mehr kontrollieren, nicht mehr Druck ausüben. Dann kann man seinem Gegenüber auch als Freund begegnen, als einem sehr kranken Menschen, der einer Sucht verfallen ist, aus der er derzeit nicht rauskommt. Man muß dafür niemanden hassen, grollen usw. Aber die Sucht hat auch diese Tücken, dieses üble Verhalten, diese Wesensveränderungen. Dadruch wirst Du automatisch Opfer seiner Sucht. Du hörst Dir Gemekcer, Jähzorn, Launenhaftigkeit an. Du kannst nicht mehr vertrauan, nicht mehr planen. du wirst zum Sündenbock gemacht. Vielelicht beschimpft und geschlagen. alles Gesichter des Alkohols, die Dir sicher durchs Lesen hier auch schon bekannt sind. Ich finde es sehr schwierig mit einem slochen Menschen zusmamen zu sein und krankheit von normalem Zustand zu unterscheiden. alles auf die Sucht zu schieben und zu vergessen, zu verzeihen, wenn ich mies behandelt werde. Das ist nicht möglich und das macht einen echt krank. Das verletzt sehr tief und man steht nur noch hilflos und alleine da.
    Was Du gerade tust ist sehr mutig und sehr richtig.
    Wünsche Dir weiterhin viiiiieeeel Kraft. Paddy

  • Hallo Paddy,

    vielen lieben Dank fuer deine Worte..

    Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass die Staerke was mit dem Alter zu tun hat, ganz im Gegenteil glaube ich, dass man oft erst im Alter "zu sich selbst" findet, weil man vorher die Notwendigkeit garnicht erkannt hat.

    Ich kann sagen, dass gerade DURCH IHN habe ich erst die Notwendigkeit erkannt, etwas bei MIR zu aendern, was ich haette sicher schon vorher aendern koennen/muessen.

    Letztendlich kann ich ihm fast dankbar sein dafuer, dass er Ausloeser dafuer war, ueberhaupt mal in mich hinein zu fragen, was ich jahrelang nicht wirklich gemacht habe (ich weiss ich bin noch jung, aber auch mit fast 26 kann man sagen "jahrelang" und das begruendet ;) )

    Ich lebe im Grunde seit der Kindheit mit solchen Abhaengigkeiten, verstaerkt und richtig krankmachend ist es wohl seit ca. 10 Jahren.

    Das was du ueber seine Sucht schreibst. Ja, da hast du sicherlich Recht, es ist schlimm das zu lesen.. dieses, dass die richtig schlimmen Phasen wohl erst noch kommen...
    Ich kann das garnicht einschaetzen, noch weiss ich wirklich genau, wie lange er schon trinkt.

    Vielleicht sollte ich an dieser Stelle mal erwaehnen, dass er vor ca. 3 1/2 Jahren einen Selbstmordversuch gemacht hat und daraufhin 4 Monate in einer psychiatrischen Klinik war.

    :(

    Aber da gab es mich ja noch nicht.
    Inwiefern da der Alkohol schon eine Rolle spielte, weiss ich nicht.

    Tiefpunkte hatte er sicher, vielleicht aber noch nicht bezueglich des Alkohols.

    Weisst du, ich habe das Trinken bei ihm sehr schnell als krankhaft erkannt und dementsprechend auch gehandelt, bzw. versucht zu handeln, was mir natuerlich zu Anfang noch viel schwerer fiel, als zu Ende.
    Dennoch habe ich eben nie Groll gegen IHN entwickelt oder empfunden, natuerlich gab es Momente in denen ich sehr verletzt, wuetend, etc. war und ihm das auch vorgeworfen habe, aber dennoch wusste ich immer, dass auch er Opfer ist, Opfer seiner Sucht.

    Aber ich habe mir einen Satz eingespraegt:

    Es ist keine Schande diese Krankheit zu haben, es ist nur eine Schande, nichts dagegen zu machen!

    Denn es ist moeglich!

    Und das sehe ich hier in den vielen Geschichten der trockenen Alkoholiker.
    Das macht mich natuerlich umso trauriger wenn ich sehe, wieviele es doch schaffen und so offen ueber ihre Krankheit sprechen koennen.

    Der erste Schritt ist ja im Grunde, das "offen machen"....

    Leider hat mein XY es nie gemacht, jedenfalls nie wirklich (auch wenn er es vor mir bejaht hat...)

    Selbstwertgefuehl.
    Es kann sein, dass ich dieses Mal wirklich die Notbremse gezogen habe. Ich musste. Schon nach kurzer Zeit war ich voellig ausgezehrt und gab aber immernoch mehr. Binnen eines Jahres war ich voellig krank (auch koerperlich) und veraendert. Es war schockierend zu realisieren, wieviel die Beziehung (trotz Ferne) mit mir machen konnte.

    Am Ende bleibt mir, dass ich mich getrennt habe, um mich und auch ihn zu retten. Aus diesem ewigen Kreislauf (unserer Beziehung)...

    Nun kann ich mich erst dem widmen, was ich "meinen Teufelskreis" nenne und er sich eben Seinen. Inwiefern er das tut, ist natuerlich seine Sache, muss es sein.

    Doch in diesem gemeinsamen Kreislauf, da hatten weder ich noch er die Chance irgendwas an dem Eigenen zu tun.

    So hoffe natuerlich, dass er es irgendwann schafft.
    Aber mache mein Schaffen davon nicht mehr abhaengig.

    Vielen Dank fuer deine Worte, sie haben mich sehr zum Nachdenken angeregt.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel,

    ich bin ja gerade neu hier und beneide dich fast ein bisschen darum, dass du nun eine Entscheidung getroffen hast, die du konsequent verfolgst - ich wünschte, da wäre ich auch schon ...

    Ich wünsche dir viel Kraft für deinen Weg!

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Liebe Inbetween,

    es war ein langer steiniger Weg, vielleicht nicht 6 Jahre, aber lange genug, um mir gefuehlsmaessig alles abzuverlangen, was ich hatte.

    Und auch jetzt ist der Weg noch nicht ohne Steine und sicherlich bin ich noch nicht so weit, zu sagen, ich bin ueber die Bruecke gegangen und froh auf der anderen Seite des Flusses zu sein.. Im Gegenteil, ich wuerde sagen, ich stehe gerade so in der Mitte der Bruecke, geniesse den frischen neuen Wind, der mir vom anderen Ufer entgegenblaesst... halte mich aber dennoch an der Bruecke fest, schaue zurueck und sehe auch hinter mir auf der Wiese ein paar Blumen bluehen, die noch immer so schoen aussehen....


    Es ist schwer. Jeder hat seinen eigenen Weg. Trennung ist nicht immer das Einzige was geht, aber fuer mich (oder fuer die Beziehung mit meinem XY) war es aus meiner Sicht die einzige Chance wieder frei zu werden.

    Ich wuensche dir, dass du deinen Weg findest.

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Ja, es ist verdammt nicht einfach :(
    Was mich immer etwas über Wasser gehalten hat, war die Vorstellung: alle Erfahrungen sind zu etwas nütze. Und wenn es manchmal etwas länger dauert, die Konsequenzen zu ziehen, dann hat auch das (vielleicht/hoffentlich?) einen Sinn.
    Es ist bestimmt kein Zufall, dass wir uns unsere Partner "ausgesucht" haben - denn gezwungen hat uns niemand (höchstens die Abhängigkeit - und das zu erkennen, ist ja auch schon viel!).

    Trotzdem: manchmal frage ich mich auch, warum das Lernen nicht auch mit ein bisschen weniger Schmerz stattfinden kann.

    If you know where you stand
    then you know where to land ...

  • Ja, ein sehr beliebter Satz meiner Mama:

    Alles ist fuer irgendetwas gut und wenn sich eine Tuere schliesst, dann oeffnet sich eine andere... :)

    Aufjedenfall macht uns jede Erfahrung reicher und voller, mit jedem Erlernten wissen wir ein bisjen mehr als vorher und allein das kann uns die Gewissheit geben, dass wir nicht rueckwaerts gehen, ABER wir muessen natuerlich auch schauen, WAS wir aus den Erfahrungen, die uns das Leben gibt machen und was eben nicht....

    Wir koennen ewig an einer Erfahrung haengen bleiben und uns nicht von der Stelle bewegen, aus Angst, die naechste Erfahrung koenne eben schlimmer sein, nicht so gut, besser, was auch immer.

    Die Veraenderung ist immer das, was uns Angst macht. Das ist menschlich. Und ich glaube, wir duerfen uns auch Zeit geben.

    Loszulassen ist unglaublich schwer. Und auch wenn sich das bei mir hier alles "einfach" liest, ist es alles andere als das.
    Es ist harte Arbeit und das jeden Tag.
    Vielleicht ging bei mir alles irgendwie schneller als bei anderen, was meiner Meinung nach weder mit meinem Alter ( Paddy ;) ) noch mit der Dauer der Beziehung zu tun hat, sonder einfach damit, dass mir diese Beziehung sehr vieles ueber mich selbst gelehrt hat, an was ich nun anknuepfen kann und will.

    Der Schmerz ist dennoch der Gleiche. Lernen bedeutet sicherlich nicht immer Schmerz. Aber Veraenderung meistens schon, den veraendert man sich, verabschiedet man sich oft von Altem/Bekanntem, an dem man lange festhielt, und das eben loszulassen ist unglaublich schmerzhaft, da es uns einfach so lange Halt gab....

    Ich glaube fest daran, dass sich der Schmerz lohnt, um naemlich dann ersteinmal erfahren zu koennen, dass WIR uns selbst den Halt geben koennen, den wir ein Leben lang in etwas anderem gesucht haben...

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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