Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • Weisst du.

    Wir waren nicht so lange zusammen, heisst also, das Problem war bisher wirklich war bisher "nur" der Alkohol.

    Damit meine ich nicht, dass das irgendwas Banales ist, nein, aber ich glaube, das wisst ihr dass ich das so nicht meine.

    Nein, damit meine ich, dass es zu kurz war, um mehr kaputt zu machen. Die Gefuehle sind im Grunde noch voll da. Sogar als wir uns Samstag Abend trafen um zu sprechen, gab es Situationen, in denen wir lachen mussten, wg irgendwas, also eben aus der Situation heraus, so wie wir es eben immer getan haben..

    Vielleicht auch weil wir nie miteinander gelebt haben und das Ganze nie tagtaeglich erlebt wurde.. Ich weiss es nicht.

    Ich fuehle mich so. Ich handele, weil ich so handeln muss, weil ich sonst daran kaputt gehe. Aber nicht, weil ich ihn nicht mehr liebe. Ich hab ihn so lieb und er bedeutet mir so viel. Es ist nicht so, dass ich darauf beharre zu sagen, dass er meine grosse Liebe waere. Nein.

    Er ist einfach wirklich ein Mensch, der auch in mir sehr vieles bewegt hat.

    Es tut sehr weh, gerade diesen Menschen loslassen zu muessen.

    Aber so geht es euch wohl allen.

    Ich habe das Gefuehl, dass ich dadurch, dass ich so schnell erkannt habe, wie alles laufen wird, koennte, dass es so nicht mehr geht, dadurch dass das bei mir vielleicht alles sehr schnell ging, vielleicht auch, weil ich mir sehr frueh Hilfe geholt habe, aber gerade dadurch habe ich eben das Gefuehl, dass ich gegen meine Gefuehle handele.

    Auch wenn ich weiss, dass es nur den einen Weg noch gibt.

    Es ist schwer zu beschreiben.

    Es tut einfach weh.
    Ich fuehl mich sehr komisch..

    Heute war ich mit 2 Freundinnen was essen und sie haben sich dann ueber die Situation mit meinem XY unterhalten (wollen). Ich habe nicht wirklich was dazu gesagt und ich wollte irgendwann auch nichts mehr davon hoeren.... Ich wuerde gern verschwinden.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo Miriel,

    kannst du ihn nicht als Freund behalten, könnte der Gedanke dir nicht helfen,
    dass du diesen Menschen irgendwann als Freund in deinem Leben haben kannst.

    Oder kannst du ihn dir nur "als Partner" oder gar nichts vorstellen ?

    Ich kann auch Freunde sehr lieb haben.

    Marion

  • Doch das kann ich. Aber ich weiss nicht, wie das gehen soll.

    Denn auch in einer normalen Freundschaft koennte ich nicht ertragen, wenn sich der Andere kaputt macht.

    :(

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Miriel,

    da hast du wohl Recht, meine co-abhängigen Beziehungen waren nicht mit Alkoholikern.

    Das ist noch einmal eine andere Sache, wenn der andere nicht nur nicht mit dem Leben zurecht kommt, sondern sich kaputt macht mit einer "Droge".

    Entschuldigung, das hatte ich nicht bedacht, weil es so weit weg ist von dem was ich erlebt habe.

    Marion

  • Jam ich fuehl mich grade wirklich sehr hilflos.

    Ich habe ueberlegt noch zusaetzlich eine Suchtberatung aufzusuchen, weil ich glaube ich einfach mal hoeren muesste, dass ich ihm absolut nicht damit helfe, wenn ich mich wieder auf Gespraeche etc. einlasse..

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Miriel,

    wenn dir ein direkter Kontakt ( Suchtberatung ) gut tun würde, dann suche ihn dir, das ist doch bestimmt ein wertvoller Schritt.

    Ich finde auch, dass Gespräche mit Freunden oder Therapeutin (früher) eine schneller erleichternde und direkter stabilisierende Wirkung haben als virtuelle Kontakte.

    Die sind allerdings auch unersetzbar.

    Diese Verzweiflung hatte ich letzten Sommer, mir war körperlich übel davon.

    K***übel !!

    Es war ein weiterer Schritt hin zum Ende des Leidens.

    Marion

  • Liebe Miriel,

    ich mach jetzt die "Kiste" aus.

    Ich wollte nur einen Beitrag schreiben und jetzt ist doch wieder eine längere Zeit daraus geworden. :(

    Ich muss mich in Abgrenzung an dieses Medium üben.

    Aber deine letzten Beiträge haben mich eben doch zu sehr an mich erinnert, als dass ich nicht wenigstens kurz antworten wollte.

    Mach´es gut Miriel.

    Und sei nicht allzu streng mit dir.

    Du bist auf dem Weg, ..........auf dem richtigen Weg !!!

    Marion

  • Vielen Dank Marion, dass du dir trotz deines Vorsatzes die Zeit genommen hast...

    Ja, nicht so streng sein.. vielleicht ist auch das wichtig.

    Danke.

    Ich habe Hoffnung, es zu schaffen und Mut, es zu tun.

    Viele liebe Gruesse

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • dranbleiben

    vielen Dank noch fuer deine Worte, es tut gut so etwas zu lesen und damit das Gefuehl zu haben, dass man nicht ganz "daneben" liegt, mit dem was man tut.

    Danke.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Er sagt, dass es ihn ueberrascht, dass unsere Situation anstatt besser jetzt so schlecht geworden sei und er nicht verstehe warum.

    Ich sage, dass das Warum mit dem Wort Alkohol beantwortet werden kann.

    Er sagt, dass das Leben doch sowieso so schwierig sei, Menschen sterben wuerden, es so viele Katastrophen gaebe usw.

    Ich sage, dass allein in Deutschland jaehrlich 70 000 Menschen an Alkoholkonsum/Missbrauch/Abhaengigkeit sterben.

    Er sagt, dass ich ihm viel geholfen habe und sagt danke dafuer.

    Ich sage, dass ich nie sein Helfer, sondern seine Freundin sein wollte, er aber den Alkohol als seine Freundin hat und somit kein Platz fuer eine andere Freundin ist.

    Er sagt nichts mehr.

    Und ich auch nicht.

    Es ist so anstrengend und traurig.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hi Miriel,

    also nochmals, auch wenn dein Schmerz noch riesig und überwindbar ist, beglückwünsche ich dich zu deinem Entschluß :!:
    Kurz was von mir: ich war 5 Tage, selbstgewählt, ALLEINE, in einem luxuriös ausgebauten Schäferwagen, jedoch ohne Radio, Fernseher, ohne fließend Wasser, jedoch mit Strom und Heizung... alles was ich dort vorgefunden habe - im Außen - war perfekt und exakt so wie ichs mir gewünscht habe - und wie habe ich mich gefühlt: körperlich sowas von schlecht und mies - ich bin kein VielRadioHörer und bin ein ganzSeltenFernsehgucker, jedoch hatte ich das Gefühl, von Entzugserscheinungen - die Möglichkeit ein Radio ein oder auszuschalten ist eine ganz andere als erst gar nicht die Möglichkeit zu haben ein Radio einzuschalten - :!:
    Brücke zu DIR: liebe Miriel, wahrscheinlich, machst du auch einen Entzug von deinem Suchtmittel durch - und das ist ähnlich wie bei anderen Entzügen - mit diversen Schmerzen und Symptomen verbunden...
    So jedenfalls meine ganz persönliche Erfahrung - auch in anderen Bereichen als in dem o. g. beschriebenen -

    Liebe Miriel - ich habe erst sehr viel später bemerkt, dass mein XY ein Alkproblem hat und ICH EIN PROBLEM, MICH ZU LEBEN... als ich es bemerkt habe, hatte ich schon geheiratet und war in einer "Zwangsmühle" gefangen - deshalb bewundere ich dich, dass du, in deinem zarten "Alter", wenn man/frau da von Alter sprechen kann, schon so weise und reflektiert bist - und du für dich die BeziehungsNotBremse gezogen hast - damit der Beziehungszug zum stehen kommt - du aussteigen kannst - das Gleis und den Zug wechseln - und vorerst vielleicht alleine im Abteil sitzt - jedoch wirst du merken - je mehr und weiter du auf DEINEM Gleis unterwegs bist - dir begegnet was DU ausstrahlst - und da du Mut zur Veränderung hast - das beweisen deine Zeilen - wirst du auf veränderungswillige Menschen treffen - ALLLLLES ALLLES GUTE weiterhin für dich und DEINE FREIHEIT - die HerbstSonnne 8)

  • hallo miriel

    du redest immernoch über das thema alkohol mit ihm? warum? was bringt es ? worte,worte viele thausend worte und kein handeln...zeitverschwendung......;)

    miriel nicht du hast nen problem mit alkohol. er hat nen problem damit weil er süchtig ist. alkohol an sich ist nicht der feind, der feind ist die sucht :)

    ich kann nicht mit jemanden zusammen sein der sich durch seine sucht so verändert, dass ich darunter leide. punkt.das hört sich furchbar egoistisch an ich weiss aber ich werde NIR im leben mich mit nem mann zusammen tun unter dem ich leide und da ist mir egal was es ist, alkohol , persönlichkeit und und und. fakt ist das er dir nicht gut tut und damit hast du die option zu entscheiden ob du weiter leiden magst oder nicht.

    alles andere an versuchtem ihm erklären was los ist bringt doch dich nicht einen stück weiter.du kannst an ne wand reden, genauso wenig effektiv und kommt nichts bei raus.

    es ist nicht deine aufgabe deinen partner als therapeutin zu dienen. muss keiner tun . wenn er therapie braucht muss er selber los und sich nen profi suchen. also was bedeutet das im klartext für dich? ende aus und letztendlich jedlicher gedanke daran was du tun könntest, was du falsch gemacht hast und warum du es nicht geschafft hast ihn zu retten sind tatsächlich reine zeitverschwendung. du bist jung. hast dein leben vor dir. es kommen andere menschen in dein leben die dir gut tun können. such dir die und werde glücklich.dann kommmt irgendwann auch wieder ein mann und du kannst dann darauf aufbauen. lass doch los dafon.

    ja, ich weiss ist wieder hart in worten. ich weiss manchmal tuts so weh das zu lesen. ich weiss drum ich habs selbst so lang durchgemacht. ich weiss aber HEUTE jeh schneller ich LOSLASSE um so eher bin ich wieder da in MEINEM leben und kann es dann auch geniessen. DAS ist mir so wichtig geworden.

    ahhh und noch was. das mit sich so hart sein kenn ich. ich war die schärfste härteste kritikerin meines selbst und hab mir so manches vorgeworfen und wenig verzeihen können. auch darunte litt ich extrem. ich bin ruhiger geworden, gelassener und auch nicht mehr so hart zu mir selbst, weil ich gelernt hab mich mal selbst in den arm zu nehmen und lieb zu haben. dadurch wurde ich weicher, emphatischer mit mir selbst. hört sich komisch an, ist aber so und hilft ungemein. nimm dich in arm, setzt dich hin, weine deine trauer raus und danach steh auf und tu dir was gutes, anstadt dir den kopf zu zermartern.geh raus treff dich mit anderen leuten und lerne neue leute kennen.hab spass am leben, das steht dir zu.

    lieben gruß
    melanie

  • Es ist gut, dass du den Schritt der Trennung gegangen bist.
    Nur warum lässt du dich denn wieder auf diese elendigen Diskussionen ein? Er hat es vor dir nicht begriffen, er hat es in den Anfängen eurer Beziehung nicht begriffen, er hat es kurz vor, während und nach eurer Trennung nicht begriffen. Das sind doch alles Situationen, in denen es "Klick" machen sollte; Momente, in denen jeder gesunde Mensch denkt "verdammt, ich habs verbockt".
    Warum meinst du, dass er es ausgerechnet nun begreift?

    Man kann sich damit auch selbst kaputt machen, obwohl XY außer Landes ist. Weißt du, meine Eltern haben solche Gespräche immer noch, obwohl nun seit 20 Jahren klar ist, dass Mutter säuft.
    Da hört man immer noch Gespräche nach dem Motto "Du hast schon wieder gesoffen, du bist Alkoholikerin" "Nein, hab/bin ich nicht", "Doch, hast/bist du", "Nein", "Doch".

    Was meinst du, bringen dir diese Gespräche? Die große Erkenntnis seinerseits?

  • Zitat von TimeIsAHealer

    Er sagt, dass das Leben doch sowieso so schwierig sei, Menschen sterben wuerden, es so viele Katastrophen gaebe usw.

    Gegen das Unheil auf der Welt kann du persönlich und vor allem du alleine nicht viel tun, für dein Leben aber sehr wohl!Verabschiede dich von diesen endlosen Gesprächen, wie meine Vorrederinnen schon sagten ;) Du sagt es alleine

    Zitat

    Es ist so anstrengend und traurig

    . Die meisten von uns haben diese hoffnungslose Gespräche und Situationen schon erlebt. Ich bin inzwischen so froh, dass ich mich davon erlöst habe! Leicht ist es nicht aber du kannst es schaffen!

    Liebe Grüße
    Irini

  • Liebe Miriel,
    so wie Du mir noch vor ein paar Wochen geraten hast, so schreibe ich nun Dir: es ist alles gesagt!!! Er/ihr und vor allem DU drehst Dich im Kreis, wenn Du Dich weiterhin auf solche Gespräche einlässt...
    Mach Dich frei von ihm....und ich bin mir sicher, dass Du diesen Teil des Weges nun auch noch schaffen wirst!!! Es tut weh, ich weiß.....aber halte Dir vor Augen, warum Du diesen Weg gehst....

    Mir fällt auf, dass Du noch vor der ersten Trennung so viele Pläne für Dich hattest und diese auch realisiert hast...und ich muss sagen, dass ich Dich dafür bewundert habe. du bist mit relativ fremden mädels nach Mallorca und bist allein ins Kloster. Du hast Dich so frei angehört....versuch diese Gefühle wieder in Dir zu finden....versuch die Gefühle des bei-sich-seins die Du im Kloster empfundden hast, wieder zu spüren....das hilft Dir vielleicht dabei, wieder mehr bei DIR zu sein....plane weitere solche Erlebnisse für Dich!!!!!


    Ich grüß und drück Dich fest
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo Time

    Nun komm ich auch noch zur Unterstützung dazu.
    Vielleicht hilft es dir wenn du nicht so ,,groß,, denkst.
    Ich meine halte Momente aus, denn auch daraus werden Minuten ,Stunden ,Tage ,Wochen......
    Der neue Weg hat diese Löcher und Stolperfallen ,wir alle kennen sie und dann bedenke soll es wirklich irgendwann noch werden mit ,,Euch,, so läuft dir das jetzt nicht davon.

    Denk dran Momente,Minuten ......schlaf vor der nächsten,, Handlung,, ne Nacht drüber ,oft sieht es dann schon wieder ganz anders aus...
    LG R...

  • Hallo ihr Lieben..

    Danke fuer eure vielen hilfreichen und mutmachenden, unterstuetzenden Beitraege..

    dranbleiben

    Ja. Es ist auch bei mir eine Sucht. Es ist ein Entzug. Es war ein Rueckfall. Und ja es ist ein Entzug mit allen mit allen Symptomen, also auch denen, die mich versuchen zu taeuschen und mir zu sagen, dass ja doch alles nicht so schlimm ist. Aber, ich bin mir bewusst, dass es Symptome sind und versuche mich daher auch bewusst, davor zu schuetzen, in ihre Falle zu treten....

    Veraenderungswillige Menschen... Das hast du sehr schoen formuliert. Und ja. Ich bin veraenderungswillig und sitze auf einem Zug, der die Richtung nicht aendern will. Deshalb muss ich aussteigen, denn meine Richtung ist eine andere. Meine Richtung ist die Freiheit..
    Das Bild gefaellt mir sehr gut. :) Danke dafuer!

    Melinak

    Ja, das Reden ueber das Thema. Es hat keinen Sinn.
    Du sagst "Lass doch los davon"... genau das versuche ich. Und genau das ist das Schwerste. War es sicher fuer euch alle.

    In Liebe loslassen.... Wie geht das?

    Zimttee

    Danke fuer deine klaren Worte.
    Dennoch denke ich, leider ist er eben kein gesunder Mensch und denkt demnach auch nicht mit dem normalen gesunden Menschenverstand. Das ist ja der ganze Jammer, das man meint, man muesste es dem armen Kranken eben immer wieder sagen, damit er es irgendwann versteht. Voelliger Mist, denn gibt es nicht auch bei dem Alkoholiker noch genuegend Verstand (zumindest im Anfangsstadium) um gewissen Dinge zu verstehen und zu entscheiden????

    Irini

    Das Unheil der Welt! :D Klar, ich hab die Macht. Ich werde es abwenden, haha. :)

    Kleiner Scherz am Rande....

    Ich merke, wie unmoeglich und unfruchtbar dieses ganze Reden mit ihm ist..

    @Herze

    Es ist alles gesagt. Ja. Und diesen Satz habe ich auch zu ihm gesagt. Und dann sage ich eben doch immer wieder etwas.

    Ja, ich bin nach Mallorca und allein ins Kloster. Doch zu der Zeit hat glaube ich die Hoffnung bei mir wirklich noch eine sehr grosse Rolle gespielt. Also die Hoffnung darauf, dass mit ihm alles nochmal werden koennte.

    Die Hoffnung ist zugegebenermassen auch jetzt sicher noch nicht ganz verschwunden aber sie ist um einen erheblichen Teil geschrumpft. Und vor allem ist mir sehr viel bewusster geworden, dass ICH MICH FREI MACHEN MUSS UND WILL und dass das eben nur geht mit ALLEN Konsequenzen.

    Und die Konsequenzen zu ziehen, das bedeutet Arbeit, das bedeutet Kraft, das bedeutet Geduld haben. Und das alles zusammen bedeutet viel viel Lernen.

    Ich bin am Anfang und habe Angst.

    Renate

    Ja. Das man sich selbst nicht unter Druck setzt, das ist sicher sehr wichtig und ich versuche es auch.

    Und den Moment aushalten, das ist auch wirklich etwas, was gelernt sein sollte.

    Aber, ich muss mich dann eben fragen "Welches Gefuehl muss ich nun aushalten, wenn ich ihn NICHT hoere/anrufe/ etc. "
    Mich wirklich bewusst mit den Vorgaengen auseinanderzusetzen, die sich da so in mir abspielen wird mir hoffentlich helfen, sie zu verstehen und ihnen entgegen zu steuern.

    __________________________________________________________


    Gestern hatte ich eine Sitzung bei meinem Psychologen und es hat mich ein klein wenig ruhiger werden lassen. Denn auch er sagte, dass ich auf dem richtigen Weg bin und mein Bestes gebe, wenn ich auch manchmal ueber die Steine stolpere, die da so auf dem Weg liegen.

    Er formulierte gestern seine Ziele fuer mich und im Grunde war es eigentlich nur eins.

    Dass ich lerne, mich selbst zu lieben.

    Ich danke euch sehr fuer eure ganzen Gedanken dazu, die ihr mit mir teilt.

    Vielleicht wird heute der erste Tag sein, den ich es schaffe, den Kontakt ganz zu lassen.
    Gestern Abend habe ich anstatt zu handeln (mich zu melden) mich wirklich besonnen und letztendlich bin ich irgendwann schlafen gegangen, gelassen und ohne mich gemeldet zu haben. Irgendwie ging es.

    Und jetzt In diesem Moment gerade habe ich keinen Kontakt und es geht mir gut damit. Mal schauen, was der naechste Moment bringt :)

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • hallo miriel,

    Zitat

    In Liebe loslassen.... Wie geht das?

    ich habe zwei personen in meinem leben deren sucht so stark ist, das sie vom alkohol nicht weg kommen.

    die eine ist meine mutter. ich liebe sie, will auch dieses gefühl für sie niemals verlieren. ich gebe zu es gab ne zeit wo ich sie hasste, aber ich weiss heute der hass war nicht da weil sie als mensch ein böser mensch wurde sondern ich hasste das was der alkohol aus ihr machte. da hab ich ziemllich schwer dran geknabbert und mir gesagt das will ich ändern.ich will die liebe für sie nicht verlieren und auch da den umgang mit ihr nicht ganz verlieren.
    dann machte ich mir gedanken wie das gehn soll.
    erstens will ich mir nicht täglich sorgen machen um sie. zweitens will ich mich nicht um sie kümmern müssen nur weil sie unter alkohol nichts auf die reihe bekommt. drittens will ich dadurch nicht selbst mein leben kaputt machen nur weil sie säuft. nun inzwischen habe ich bei ihr geschafft ihr ihre sucht alkohol zu lassen. ich habe innerlich akzeptiert das sie sich dafür entschieden hat. mit mir hat das überhaupt nichts zu tun, es ist ihre entscheidung es zu tun. sie leibt mich, das weiss ich inzwischen auch. das war mir genauso wichtig wie die liebe zu ihr nicht in hass umzuwandeln.

    das ist basis. darauf bau ich meinen umgang mit ihr auf. ich habe mein leben. mein leben hat mit ihrem leben nichts zu tun. beide sind wir erwachsene und wir sind nicht abhängig voneinander . selbst das gefühl liebe ist kein grund für abhängigkeit. da hiess es mich distancieren von ihr und die distance bekam ich erst als ich den kontakt für eine lange zeit unterbrochen hatte um MEIN LEBEN erst mal an zu schaun und MICH zu hinterfragen ob ich nicht doch in der lage bin ein EIGENES leben zu leben. ganz für mich allein und das passte auch. ich merkte das ich für mich allein da stehn kann, keinen brauche der mir entscheidungen abgenommen hatte und auch heute steh ich da und handle danach. dieses sich selbst sein können und leben können unabhängig von anderen macht einen frei. und mit dieser neuen freiheit bin ich dann wieder auf sie zu gegangen. heute geh ich mit ihr anderst um. ich lass mich auf keinerlei diskussionen ein, wo ich merke da bewegt sich was in mir was mir nicht gut tut. ist sie besoffen geh ich sofort. ist sie am telefon leg ich sofort auf und sag ihr klar und deutlich das ich so nicht mit ihr rede. das sie zeiten hat wo sie nichts oder nur wenig trinkt war immer schon so und da kann ich auch mit ihr umgehen, da ist sie meine mutter wie ich sie liebe. wenn diese zeit um ist lass ich da auch in liebe los und lass sie trinken, lass sie aber auch in ruhe. lass sie machen, lebe mein leben ohne gedanken daran was wieder sein könnte. denn wenn was passiert bekomm ichs schon mit, da brauch ich mir nicht täglich nen kopf drum machen.

    ich glaube das wär ein weg für dich im umgang mit ihm wenns freundschaftlich weiter gehen soll. könnt ich mir vorstellen, wenn du das so packen könntest, deine innere einstellung zum thema alkohol und deine coabhängigkeit mal anschaust und sehen kannst das vieles AN DIR liegt dann ist das ne mögliche option. ich selbst leide nicht mehr unter der sucht meiner mutter weil wie geschrieben es ist ihre sucht und nicht meine.

    der zweite part ist mein ex mann,
    den hab ich raus geschmissen gehabt. ich hatte die nase voll vom alkohol, den andauernden beleidigungen, psychostress und und und. was uns noch verbindet sind die drei kinder. ich als MANN hab ich glaub ich in dem moment als ich ihn rausgeschmissen habe komplett in den wind geschossen gehabt.ich mag ihn heute schon noch, aber lieben das tat ich ihn in dem augenblick nicht mehr. ich war nur traurig das das was ich mir wünschte familie zu haben mutter, vater kinder nicht mehr leben konnte. ich versuchte lange jahre etwas ähniches zu erhalten, das die kinder ihren vater noch haben. doch leider funktionierte das so nicht.auch hier ein loslassen.

    loslassen in liebe heisst für mich meine phantasie von etwas das ich mir vorstelle los zu lassen, die realität zu erkennen und danach zu handeln das es mir gut geht. denn ich habe begriffen es läuft so viel im kopf ab an wunschvorstellungen und phantasien die ich realisiert haben wollte auf teufel komm raus das ich daher ständig in enteuschungen lebte das das nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle oder wünsche.

    nicht das ich heute keine phantasien mehr habe , keine träume.doch hab ich schon! nur das ich heute weiss das meine träume die ich heute habe und leben will morgen schon durch bestimmte äussere umstände nicht mehr realisierbar sind und ich dadurch ANDERE vorstellungen brauche um mein leben der situation im JETZT und heute so zu leben das es mir gut geht. da kann etwas von heut auf morgen plötzlich vorbei sein und da heissts dann loslassen von den ganzen gedanken "wir haben doch für die zukunft nen plan gemacht". es gibt dann eben einen anderen plan, da heissts sich nen neuen plan zu machen und den alten plan ab zu legen als "nicht realisierbar" ein zu stufen und zu gehen.;) im grunde ist das so einfach nur coabhängige können das irgendwie nicht. sie legen ihren plan nicht ab, sie versuchen den plan so hin und her und rum und num zu wurschteln in der annahme da ändert sich die situation dadurch. das tut sie aber nicht, wenn der partner, der angehörige, freund, die mutter, der vater nicht SELBST ihre EIGENE lebenssituation verändern wollen/ können aufgrund der sucht. und das ist das was dir grad passiert. du versuchst den plan zu erhalten, um zu ändern,so das er irgendwie dann doch realisierbar ist. beim thama sucht ist das fatal und die folge daraus ist ständige entteuschung, verletzung, leiden.

    gruß
    melanie

    die jetzt aber mächtig viel geschrieben hat ;)

  • Melanie, manchmal tut es gut, richtig viel zu schreiben.

    Ja, Miriel, ich denke schon, dass sie genügend Verstand haben. Den verliert man, Mutter Natur sei Dank, nicht so fix. Vielleicht ist es eine vermeintliche Selbstschutzhaltung? Hier sagte doch mal jemand im Forum, dass er ohne Alk Angst hatte, nicht leben zu können. Weiß man, was in diesen Köpfen vorgeht?
    Mutter hatte mal Anwandlungen, sich ihr Problem einzugestehen. Einen Morgen hielt sie das aus, nachdem sie aus dem Krankenhaus kam, und hatte kritische Gedanken. naja, wer weiß, was man ihr dort gegeben hat. Aber sie war klar.

    Ich habe wahnsinnige Prüfungsangst, ich habe dadurch bestimmt 1,5 Jahre meines Studiums verloren. Ich dachte auch, die Hausarbeit/Klausur/Prüfung schaffst du nicht. Habe es immer geschafft, sie aufzuschieben und dachte, ich sterbe in der Situation, weil es so grausam wird. Bin in so eine Starre verfallen, in der ich es aushalten konnte, wenn ich nichts für die KLausur tat. Letztlich habe ich, überzeugt, dass ich das nieeee packen werde, diese Prüfungen aufgeschoben. Ich habe daran keinen Moment gezweifelt, dass ich dazu unfähig bin.
    Und nun? Es war hart und die Hölle, da durchzugehen und es auszuhalten- aber danach merkte ich, dass es doch geht, ich gute Rückmeldungen bekomme =) Alles super! Es hat sich gelohnt.
    Aber vllt ist es bei Suchtkranken ebenso. Verstand potenziell da, aber der Selbstschutz zwingt sie, sich der Wahrheit nicht zu stellen.
    Was ich aber daraus gelernt habe, ist, dass mir jeder sagen kann, dass doch alles gut wird und ich das bestimmt schaffe- dieser Zuspruch machte es für mich noch schlimmer.. Weil ich dachte, dass ich mich bloßstelle, wenn ich den anderen die Illusion von mir nehme, wenn ichs doch nicht packe.
    Fazit: Verstand da, aber der "Selbstschutz" siegte. Und so lange, wie ich mich der Situation nicht stellen will, kommt da niemand an mich ran, sondern macht alles nur schlimmer.

  • Guten Morgen ihr Lieben...

    Es ist so verdammt schwierig.

    Einen geliebten Menschen loslassen, von Traeumen loslassen, vom "Plan" loslassen....

    Freundschaftlich weitermachen... ja, dazu sind die Wunden zu tief, die Gefuehle zu stark... Ein Nicht-Kontakt fuer eine lange Weile ist da aufjedenfall notwendig, und ob es dann ueberhaupt noch funktionieren kann, das weiss ich nicht.... Aber das sollte dann eben auch in Ordnung sein.

    Aber am schlimmsten finde ich es einfach, dass ich ja "weiss", dass es auch fuer ihn einen Weg geben koennte, er aber leider nicht den ersten Schritt macht.... :( Ich empfinde es als unglaublich zermuerbend und zerreissend, dass ich weiss, dass es ihm nicht gut damit geht und er sich dem aber eben nicht stellen will.

    Und ja. Ich fuehle mich schuldig. Ich fuehle mich schlecht. In alleine zu lassen.

    Er sagte auch die Tage, dass ich ja schon ausgesprochen haette, dass ich in meinem Leben keinen Alkohol moechte (also dass ich mein Leben nicht mit dem Alkohol teilen will) und da haette er als Alkoholiker ja keinen Platz. Und ich waer ja jetzt frei und er ja auch und er koennte jetz trinken was er wolle und ich solle ihn nie mehr drauf ansprechen und genauso koenne ich ja jetzt machen was ich wolle.


    Naja, wie gesagt, er versteht es eben nicht. Und das ist so unglaublich schade... :(

    Klar, in gewissen Punkten hat er ja sogar Recht. Er hat ein Recht auf seine Sucht. Sowie ich ein Recht auf ein Leben ohne Sucht habe.

    Und dennoch hoert die Traurigkeit nicht auf. Sie laehmt mich. Ich tue Dinge fuer mich, aber bei so vielen werde ich traurig, weil ich vieles mit ihm geteilt habe und genossen habe. Und wenn es eben shoppen im Supermarkt war.... Vieles haben wir eben zu zweit um ein Vielfaches lustiger und aufregender gemacht. Umso trauriger macht es mich eben jetzt, diese Dinge alleine zu tun und dann daran denken zu muessen. Ich meine, wahrscheinlich ist hier auch ein "normaler" Trennungsschmerz vorhanden....

    Der "unnormale" Trennungsschmerz schnuert mir einfach nur die Kehle zu wenn er sich einschleicht.
    Dieser Gedanke an das Endliche und daran, dass dieser Mann und ich wohl NIE eine Partnerschaft werden haben koennen.
    Dass er nicht mehr erreichbar ist, rein mental, weil er in seiner Sucht gefangen ist, und es vielleicht immer sein wird.
    Dieser Gedanke, dass er ja "schon" aelter ist und nicht mehr so viele Jahre hat, um wirklich was zu kitten.... :(
    Der Gedanke, dass er daran zu Grunde gehen wird, wenn er nichts macht.
    Der Gedanke, dass bei mir der Schmerz immer bleiben wird, jedenfalls immer die Trauer darum.
    Dass ich nie mehr vertrauen kann. Dass ich meine Kinder in Angst gross ziehen werde, weil ich eine Sucht verhindern muss. Dass ich nie mehr normal mit Alkohol umgehen kann.

    .............

    Die Gedanken in mir sind sehr stark und der Drang, mit ihm zu reden, auch.
    Ich merke, wie abhaengig ich noch immer/schon wieder/ noch mehr... ich bin.
    Ich weiss nicht, was ich mir erhoffe, wenn ich anrufen will, denn im Grunde weiss ich, dass es nichts aendert. Ich glaube es ist wirklich nur der Drang, die Unruhe, die ich empfinde, zu stillen....


    Meine und seine Muster haben dazu gefuehrt, dass wir zusammen kamen.
    Ich veraenderte mich ein wenig, und wir blieben zusammen. Das hat mir den Mut gegeben, weiterzumachen, weil ich glaubte, dass es also doch nicht nur ein Aufeinanderpassen von zwei Mustern sei.

    Ich habe begonnen mich zu veraendern. Er ist nicht bereit dazu.
    Das muss ich akzeptieren.

    Oder war doch alles nur eine Illusion und zusammenkommen von zwei kranken Menschen, die sich benutzten, um ihre Muster zu leben??


    :(

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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