Ich wuensche mir, wieder frei zu sein.

  • Hallo Miriel,
    es ist noch viel schlimmer .... wenns nur das "hilflos zugucken waer" (was ja schon schlimm genug ist.....)

    Es gibt in der Psychologie den Begriff der "erlernten Hilflosigkeit". Das Subjekt (egal ob Tier oder Mensch) lernt, egal was es tut, es kann dem Schmerz nicht entgehen.
    Belegt wurde dies durch ein Experiment (nicht nur dieses, aber dieses weiss ich halt auswendig):

    Man setzte einen Hund in einen Kaefig, dessen Boden mit einer Stromleitenden Matte ausgelegt war. Danach gab man Stromschlaege auf diese Matte.....der Hund versucht zu fliehen, egal wohin er sich wendet, egal was er tat, es aendert nichts an der Tatsache....er ist den Stromschlaegen ausgesetzt.

    Einen Zweiten Hund setze man in einen Kaefig, wo nur die Haelfte der Flaeche mit dieser Matte ausgelegt war. Dieser Vergleichshund lernte schnell, dass er nur von der Matte zu gehen brauchte, um dem unangenehmen Schmerz zu entgehen.

    Und jetzt kommt das eigentlich signifikante: Hund Nummer eins wurde danach ebenfalls in den Kaefig mit der halben Matte gesetzt ...... dieser versuchte dann noch nicht mal mehr, auf den "sicheren" Boden zu gelangen, er blieb einfach auf der halben Matte sitzen und liess mit trauriger Mine die Prozedur ueber sich ergehen.....er hatte ja gelernt vorher, nichts, aber auch nichts was er tut, kann etwas an seiner Situation aendern.
    -----
    Diese erlernte Hilflosigkeit beim Menschen erstreckt sich dann allerdings auf alle Lebensbereiche. Das voellig passive Verharren in einer gegebenen Situation, ob das nun Job oder sontwas ist .... die "Lektion" ist gelernt. Nichts, was ich tu, kann etwas aendern.

    Das ist eine der moeglichen "Beulen" der Seele beim Zusammenleben mit dem Alkoholiker. Irgendwann geht es nicht mehr nur darum, dass der alkohol-kranke Partner Schaden nimmt/nehmen koennte....
    Irgendwann gehst Du selbst seelisch daran kaputt.
    -----

    Liebe Miriel, da ihr nicht zusammen wohnt und Entfernung zwischen euch ist, mag sich das jetzt im wahrsten Sinne "fern" anhoeren fuer Dich.

    Nimm alles an Eigenliebe, was Du hast und geh rueber auf den Teil mit den Saegespaenen! JETZT!

    Gruesse, Lindi

  • Liebe Miriel,

    da ich grad selber am Kämpfen bin und es mir grad nicht gelingen mag, Dir irgendwelche Ratschläge zu geben: einfach eine feste Umarmung....ich versteh so gut wie Du Dich fühlst.
    Aber ich bin mir sicher, dass wir alle daran wachsen werden, wenn wir es schafen weiterhin bei uns bleiben

    Alles Liebe
    Herze

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Lindi

    ein erkenntnisreiches aber zugleich erschreckendes Experiment.
    Werde mich sicherlich noch näher damit auseinader setzen.
    Danke dafür

    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es einen Sinn hat - egal wie es ausgeht.

  • Hallo ihr Lieben, danke fuer eure Beitraege...

    Ja, dein beschriebenes Experiment ist wirklich interessant und natuerlich sind wir so gestrickt...

    Unglaublich, dass das so ist... Aber es ist so.
    Dennoch sind wir dem Hund um ein wenig Intelligenz voraus, die uns genau dieses anerlernte Muster durchschauen laesst, nicht immer, aber eben in manchen Faellen.

    Darueber bin ich froh.


    Mir geht es besser ohne die Beziehung.
    Mir geht es besser auf der Saegespaene.
    Und deswegen setz ich mich immer wieder drauf und bleibe auch dort sitzen.

    Weil es mir dort schlicht und ergreifend nicht weh tut.
    Auch wenn ich irgendwie die schmerzhafte Matte vermisse, hatte mich doch so dran gewoehnt, auf ihr zu sitzen, war doch fast Freund mit ihr, hab sie doch fast gebraucht, weil der Schmerz nun teil vom Leben war.

    Aber dennoch - ich WEISS, dass es mir BESSER geht auf dem Teil mit der Saegespaene.
    Ich weiss es heute. Und deshalb bleib ich auch darauf sitzen..........

    Mir geht es besser. Nicht schlechter.
    Fakt.

    Ich wuensche euch einen schoenen Tag.

    Herze, danke fuer deine Worte, ich lese stets bei dir und lasse dir heut Abend mal mehr in deinem Faedchen da :)

    Mit vielen Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Grundsaetzlich kann ich sagen, dass es mir morgens stets besser geht als abends.

    Wut und Trauer machen sich in Aggressionen bemerkbar, die mein Umfeld abbekommt.

    Der Drang mich zu melden kommt und geht nach wie vor.

    Ablenken gelingt mal mehr oder weniger.

    Gefuehlsschwankungen sind einfach anstrengend.

    Fragen, Zweifel, Aengste rundum die Beziehung und meinen XY plagen mich immer wieder.

    Aber alles in Allem geht das Leben eben weiter.

    Es fragt ja auch nicht ;)

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Hallo ihr Lieben,

    es geht mir nicht so gut.

    Ich fuehle mich psychisch und koerperlich echt besch*****

    Diesen Dienstag ist meine Sitzung ausgefallen, weil mein Psychologe krank war, dabei haett ich echt ein wenig Zuspruch gebrauchen koennen.
    Naechste Woche Freitag waere mein naechster Termin, den ich aber nicht wahrnehmen werde kann, weil mein Vater an dem Tag heiratet und ich heimfahren muss. Nebenbei hab ich das mit dem Heiraten vorgestern per SMS erfahren.

    Bin ich die Einzige, die das ein wenig abnormal findet??

    Gestern Abend war ich bei meiner Schwester und sehe wie schwer ihr der Alltag faellt, wie deprimiert sie ist und wie enttaeuscht sie grundsaetzlich von mir ist, weil ich mich nicht genug um sie kuemmere (ihrer Meinung nach). Es war anstrengend und als ich heimfuhr ueberkam mich der bittere Drang meinen XY anzurufen, einfach nur, um mich zu beruhigen. Das hab ich ganz oft gemacht, wenn familiaer was war.... Es hat immer geholfen.

    Gestern hab ich es NICHT gemacht, was gut war. Aber gut geht es mir einfach nicht.

    als ich daheim war, wars mir einfach nur uebel und ich musste mich sogar uebergeben.

    Ich hatte wirklich Sehnsucht einfach umzufallen und in einem weichen warmen Bett in einem Krankenhaus aufzuwachen, wo sich andere um mich kuemmern und ich nicht mehr denken muss.

    Das sind meine Gedanken.

    Ich bin unglaublich muede.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel,

    dein Vater heiratet nächste Woche, und du erfährst es jetzt erst? Ist schon befremdlich. Ich meine, ich habe ja auch letztes Jahr im April nochmal geheiratet :D , das wussten meine Kinder aber lange vorher, das war mir auch wichtig. Ich meine, sie gehören ja zu meinem Leben irgendwie dazu... Und meine Tochter und mein Schwiegersohn waren noch aufgeregter als ich...

    Und deine Schwester... Ich kenne jetzt nicht deinen Thread. Vielleicht steht hier was über deine Schwester und dich. Aber ansonsten, warum macht sie dich verantwortlich für ihr Wohlbefinden? Ich meine, ist sie erwachsen? Dann ist sie doch selbst verantwortlich. Zieh dir nicht Schuhe an, die nicht für dich bestimmt sind. Du musst dich nicht kümmern. Ich meine, es ist schön, einen guten Geschwisterkontakt zu haben, sich auch unter die Arme zu greifen, gegenseitig, wenn Not an der Frau ist. Aber so, wie sich das für mich liest, setzt sie dich unter Druck, macht dich für ihre schlechte Laune verantwortlich, lädt ihren eigenen Lebensfrust auf dich ab. Kein Wunder, wenn dir davon übel ist...

    Gut, dass du deinen ExXY aus dem Spiel lassen konntest! Und ehrlich, willst du wirklich in einem Krankenhaus liegen? Ich glaube, so toll ist das auch nicht... :? . Sei froh, wenn du es nicht musst. Du sehnst dich danach, dich mal fallen lassen zu können. Mal abzuschalten. Das kann ich gut verstehen.

    Vielleicht schaffst du das auch anders. Muss ja kein KH sein :wink: . Wohlfühlkuschelmomente gibt es auch so, auch für dich alleine. Heiße Schokolade schlürfen (hab ich gestern gemacht, war guuuut). Dich einkuscheln, ein Buch lesen. Schaumbadentspannung machen. Kerzen an. Duftöl-Lampe (hab ich auch raus gekramt). All sowas, vielleicht hast du eine Idee? Oder dir 'ne schöne Suppe kochen. Was weiß ich...

    Mir geht's auch nicht gut, sind wir schon zwei :wink: . Das vergeht. Manchmal ist es einfach zu viel und das Grau des November regt auch nicht gerade die Ausschüttung von Glückshormonen an :? .

    Kriegst 'nen Drücker
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Hallo Time
    Ja manchmal kommt man sich so als ,,Helfer,, auch vor wie in einem Mienenfeld.
    Hat man es bei dem einen (xy) erkannt und versucht sich zu befreien,kommen andere aber auch irgendwie wieder ähnliche Situationen auf eine zu.
    Es ist als ob man ,,getestet ,, wird ob man auch wirklich was gelernt hat,, so kommt es mir dann vor.
    Ich finde du machst gute Fortschritte und Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut......
    Sei doch lieb zu dir,das ist ganz wichtig.
    Weißt du egal wer oder was dir im Leben noch begegnet /passiert Dich nimmst du immer mit ,also sei dir deine beste Freundin,finde raus was du brauchst ,wie du dir gutes tun kanns.

    Ich drücke dich ganz fest......
    Liebe Grüße R...

  • Hallo ihr Lieben,

    Danke Aurora und Renate fuer eure Beitraege.

    Also mein Vater hat schon mal gesagt, dass sie vl irgendwann heiraten wollen, also dass sie irgendwann aufjedenfall heiraten wollen. Aber das war einfach eben mal so gesagt. Ich fand das auch nicht schlimm. Im Gegenteil, ich verstehe mich mit der Partnerin meines Vaters gut.

    Und dennoch fand ich diese Mitteilung per SMS eben sehr unangekuendigt und ja wie du sagst befremdlich, da es eben eine SMS war. Ich hab es sogar an dem Abend einfach wieder vergessen und erst am naechsten Tag als eine naechste SMS von ihm kam ueber die Uhrzeit der Trauung hab ich wieder daran gedacht.

    Ich finde es im Grunde schoen, dass sie heiraten, ich bin wohl grade auch sehr angeschlagen und fasse die Dinge deshalb vielleicht anders auf. Aber es mir per SMS mitzuteilen fand ich total unangemessen.. Zumal wir auch die Tage vorher mal telefoniert haben etc... Verstand es einfach nicht so richtig... Aber gut. Jetzt ist es so und ich fahre auch zur Hochzeit hin.

    Ein anderes Thema bleibt hierbei, inwiefern ich darueber mit meiner Mutter sprechen kann. Meine Mutter bezieht bis heute Ehegattenunterhalt von meinem Vater, was den ganzen Hass auf Seiten meines Vaters bis ins Unendliche geschuert hat. Nun glaube ich zu wissen (da mein Vater es auch schon mal angedeutet hat), dass meine Mutter mehr Anspruch auf Geld hat, wenn mein Vater wieder verheiratet ist, weil dann das Gehalt seiner Partnerin zu dem Gehalt meines Vaters sozusagen dazu gerechnet wird. Es wuerde also bedeuten, wenn ich meiner Mutter davon erzaehle, dass die dann reintheoretisch mehr Geld beantragen koennte. (und ich waer dann ja der 'Verraeter' aus Sicht meines Vaters, er hat zwar nichts gesagt, dass man es nicht sagen darf, aber ich weiss, dass er schon oft gesagt hat "WENN wir mal heiraten sollten, dann werd ich noch mehr Geld bezahlen muessen, dann sagen wir es keinem..." etc.)

    Aber ich kann mir auf anderer Seite nicht vorstellen naechste Woche heimzufahren und zur Hochzeit zu gehen und meine Mama weiss davon nichts. Meine Mama ist familiaer meine engste Bezugsperson und ich habe fast taeglich guten und intensiven Kontakt zu ihr......

    Das ist irgendwie schwierig. Und mit meiner Schwester darueber zu sprechen und mich auszutauschen darueber wird auch schwierig, weil da nochmal ein ganz anderes Verhaeltnis zu dem jeweiligen Elternteil besteht.... Mhhh...

    Zu meiner Schwester.

    Meine Schwester empfindet glaube ich meine Veraenderung als am Ngativsten von all den Menschen in meinem Umfeld.

    Die Problematik zwischen meiner Schwester, dass sie sich unwichtig fuehlt und vernachlaessigt, die besteht schon Jahre, bzw. auch auf vaeterlicher Seite war ich immer so eine Person, der die Familie nicht so wichtig war. Aber im Grunde habe ich mich an der ein oder anderen Stelle nur eben manchmal emotional "gewehrt".

    JEtzt, da ich ja doch ziemlich die Reissleine am Ziehen bin, was mein Leben angeht, wird das von dieser vaeterlichen Seite als sehr negativ wahrgenommen. Es wird gesagt, man mache sich Sorgen etc.

    Und fuer meine Schwester habe ich mich einfach nur negativ veraendert, sie stellt meinen, so wie sie es nennt "aktuellen Lebensentwurf" auf den Level der Gleichgueltigkeit und meint, dass ich mir ja was vormachen wuerde, wenn ich mich so abkapseln wuerde.

    Dazu muss man sagen, dass ich eigentlich voellig angemessen Kontakt habe. Ich rede mindestens einmal pro Woche mit jedem, ob nun per Telefon, SMS oder Mail. (Also mit vaeterlicher Seite:Vater,Oma) und eben mit meiner Schwester.

    Ich empfinde das ganze so. Ich versuche nun aus jahrelang gelebten Mustern auszubrechen und das macht gerade die mir am naechsten stehenden Menschen, mit denen ich diese Muster voll ausgelebt habe, bzw. die mich gerade was das angeht ja auch gepraegt haben, wuetend und sie koennen das nicht nachvollziehen und da sie es nicht verstehen bewerten sie es als negativ, emotionslos und gleichgueltig.

    Sehe ich das richtig??

    Meine Schwester hat auch teilweise meinen XY fuer alles verantwortlich gemacht und gemeint "Seit dem du... bist du so und so"
    Und ich habe das Gefuehl, sie hat voellig verdraengt, was eigentlich schon jahrelang vor sich geht.

    Ich will ihr das auch garnicht uebel nehmen, denn ich weiss, wie verstrickt ihre Gedanken sind.

    Andererseits beginne ich auch hier, an meine reigenen Wahrnehmung zu zweifeln (so wie es ja auch immer mit dem XY passiert) und zweifle daran, ob ich Recht habe und denke mir halt so, dass doch nicht ICH alles wichtig sehen kann.... Denn meine Schwester z.B. ist eben komplett anderer Meinung und meint, dass ich dann halt meine Unabhaengigkeit leben sollte... Und versteht in dem Moment glaube ich ueberhaupt nicht, was genau dieses Wort "Unabhangigkeit" eigentlich bedeutet...

    Ich habe ihr gestern versucht nahezulegen, warum ich mich so verhalte und habe ihr im Grunde das erste Mal seit Jahren gesagt, was fuer mich so schwierig ist im Bezug auf sie. Sie war sehr geschockt von meinem Statement. Ich hab ihr eigentlich nur gesagt, dass ich der Meinung bin, dass es eben Diskrepanz (?) gibt zwischen ihren und meinen Erwartungen, also eigentlich, dass es so ist, dass sie schon immer Wuensche und Erwartungen hatte, die ich nicht erfuellt habe und es deshalb immer wieder zu so einer Grundenttaeuschung kommt auf ihrer Seite....

    Es ist schwer zu beschreiben......

    Aber eigentlich glaube ich, wisst ihr genau, um was es hier geht.

    Ich habe gesagt, dass ich meine jahrelang gelebten Muster ablegen will, weil sie mich in meinem Alltag behindern und ich gerne ein normales Leben fuehren will. (Im Grunde hat sie genau das gleiche Problem.)
    Und ich habe gesagt, dass sie nicht meiner Meinung sein muss, aber das ich eben nur drum bitten kann, dass man mich so akzeptiert, wie ich bin und dass man eben auch akzeptiert, dass ich jetzt eben Dinge anders mache, weil es mir damit besser geht.

    Denn eigentlich koennte ich ihr ja auch Egoismus vorwerfen, in dem Moment, in dem sie ueberhaupt nicht zu bedenken scheint, was das alles eigentlich fuer mich heisst.. Aber auch das moechte ich ihr nicht vorwerfen.

    Mir ist das Verhaeltnis wichtig und gerade deshalb hab ich es ja auch nun thematisiert, was sicher auch haette schon vor 3 Jahren passieren muessen.
    Es ist schwierig, da meine Schwester immer wieder darauf behaart, dass vorher ja alles in Ordnung gewesen waere und erst dieses Jahr alles so "schlecht" geworden waere und sie das ueberhaupt nicht zu sehen scheint, dass ICH eben eine Veraenderung durchgemacht habe / durchmache und dass Sie eigentlich mit dieser Veraenderung nicht so richtig klarkommt.

    Oder sehe ich das falsch?

    Und auf meinen XY bezogen meint sie ja auch, dass ich nur wegen ihm jetzt so anders bin und er mir ja auch immer soo wichtig war und ich ja auf einmal (also gestern) sage, ich wolle anders leben, aber noch bis vor 2 Wochen mit ihm zusammen war und jetzt nach 2 Wochen wieder einen neuen Lebensentwurf habe.
    Was sie eben nicht sieht ist der Prozess, den ich durchgemacht habe und dass dieser mit Rueckfaellen etc. verlaeuft und dass es harte Arbeit ist, sich aus so einem Muster und auch aus bestimmten Beziehungen zu befreien.
    Sie scheint das so ganz banal zu betrachten, ich habs ja auch mit XY so lange gemacht, und jetzt auf einmal gebe ich mich stark...

    Sie kann natuerlich nicht wissen und verstehen, was das alles eigentlich fuer mich bedeutet hat/bedeutet und welche Schritte ich alle gehen musste um ueberhaupt so "weit" zu sein, auch wenn sie im Bezug auf XY gerade denkt, wir warn ma wieder zusammen und sind jetzt ma wieder getrennt, so ganz lari fari halt.

    Tut mir leid wenn ich wirr schreibe. Es ist schwer zu erklaeren.

    Chaotisch und irgendwie anstrengend und irgendwie schade, dass es so ist.

    Aber ich werde nicht von meinem Weg abkommen, denn es ist einfach MEINS. Und darauf hab ich ein Recht. Verdammt nochmal. Wieso will mir das jemand, der mich doch liebt, absprechen?

    Mit lieben Gruessen

    Miriel

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Zitat von Miriel

    Wieso will mir das jemand, der mich doch liebt, absprechen?


    Weil es vielleicht keine Liebe ist?

    Vielleicht magst du ja mal den Text von Nenas Lied "Liebe ist" googlen. Darin sehe ich viele Entsprechungen, was Liebe ist.

    Sich zu lösen aus alten Mustern wühlt ALLE auf - dich selbst, dein Umfeld, die Ursprungsfamilie, die jetzigen Partner - na und? Aufwühlen heisst im Schlamm graben, Sachen hervorholen, manchmal Sch.... :oops: , machmal aber auch Goldschätze heben.

    Klar gefällt das anderen nicht, denn das heisst auch für sie, dass sich etwas ändert - in der Beziehung zu dir!

    Aber mal ehrlich, bist du auf dieser Welt um so zu sein, wie andere dich gern hätten? :?:

    LG skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Zitat

    Weil es vielleicht keine Liebe ist?

    Ich habe die Liebe meiner Schwester noch nie hinterfragt. Im Allgemeinen die Liebe meiner Familie.

    Besteht sie nicht automatisch?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Wieso verdammt kann ich nicht richtig zitieren?? ;)

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Und nein - ich bin nicht dafuer auf der Welt.

    Aber dennoch schaltet sich eben immer wieder mein schlechtes Gewissen, meine Zweifel ein. Denn es entspricht schon der Wahrheit, dass ich mich distanziert habe von z.B. meinem Vater und auch von meiner Schwester. Und das ist halt verletztend denke ich fuer sie beide, bzw. nicht nachzuvollziehen.

    Aber es hat eben Gruende.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • :)

    Nein, sicher nicht nur das Zitieren.

    Ich bin unglaublich wuetend darueber, dass meine Schwester, die es am besten wissen muesste, weil sie in der gleichen Familie aufwuchs, es mir nicht zugestehen will, mich in Ruhe zu veraendern, um besser leben zu koennen.

    Nur weil sie noch immer nicht verstanden hab, dass man nur BEI SICH SELBST anfangen kann!

    Verdammt verdammt verdammt.

    Und ich bin auch wuetend, dass mein Vater denkt, es waere voellig normal kurz ma per SMS die Trauzeit durchzugeben.

    Am liebsten wuerde ich einfach nicht hingehen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • und mal abgesehen davon bin ich auch unglaublich wuetend darueber, dass mein XY hundert mal gelabert und nie was davon in die Tat umgesetzt hat.

    Ich sollte mich einfach nur noch auf mich selbst verlassen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Liebe Miriel,

    ja, wirr, und trotzdem ganz klar!

    Ich meine, ich hab's schon oft bei verschiedenen Themen hier geschrieben, jetzt tu ich's wieder. Ich kann verstehen, was da passiert, denn ich habe es so ähnlich selbst erlebt. Wie du mit deiner Schwester.

    Sie sieht deine Veränderungen, immer mehr sieht sie das. Du scheinst für sie so eine Art Lebensmülleimerin und -bewahrerin gewesen zu sein. Auf die sie ihren eigenen Frust gut abschieben konnte, die eigene Unzulänglichkeit, die eigenen Ängste, Zweifel usw.

    Nun steigst du aus und wirst immer selbstbewusster und findest immer neue Wege für dich. Und da bekommt sie Angst. Irgendwo ja zurecht, denn durch deine Veränderungen muss sie ja nun auch was verändern. Du stehst nicht mehr uneingeschränkt zur Verfügung, was ja auch gut so ist. Du machst das total richtig, aber natürlich ist dein Umfeld damit erstmal völlig überfordert.

    Das ging mir in meiner Familie genau so, damals. Trennung, aaaaaaaaaahhhhhhh, meine Mutter kam nicht drüber hinweg. Sowas in unserer Familie, die doch sooooooooooo harmonisch immer war. Immer soooooooooo tutti alles... Ja klar, immer Teppich hoch und alles drunter gekehrt, nicht wahr. Und ich trennte mich. :shock: .

    Und dann bin ich zur Therapie gegangen, du meene Jüte, ich war wohl ein Alien. Ich habe angefangen, meine Meinung zu sagen. Mich aufzustellen. "Nein" zu sagen. Du meene Jüte, die Aurora, was war bloß los. Meine Brüder konnten so irgendwie nach einer Zeit so garnix mehr mit mir anfangen, meine Mutter, hm.

    Und dann ging ich aus, mit einem fremden Mann :shock: . Aaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhh, es war ja unfassbar. Und irgendwann sagte ich, ich hab 'nen Freund. Aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhh. Ein Alien war ich. Und ich driftete ab, immer mehr, von meiner Ursippe. Weil ich einfach nicht mehr da rein passte. Ich sah auch zu tief, inzwischen. Dass die Harmonie nur eine mühsam aufgebaute Sache war und ist. Die vor allem meiner Mutter jetzt viel Kraft kostet. Weil sie mich nicht mehr hat, ich habe sie ja früher immer unterstützt dabei. Was ich mir alles anhören musste... :roll: . Und dann Scheidung, aaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh, und was, du trinkst keinen Schnaps mehr, aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhh.

    Der Kontakt zu meiner Urfamilie ist ein völlig anderer inzwischen. Ich passe bei denen nicht mehr rein. Meine Brüder können nix mehr mit mir anfangen, das tut mir schon auch noch mal weh. Wir hatten früher ein enges Verhältnis, als ich noch so gut funktionierte. Ihr Mülleimer war, zu allem "Ja" und "Amen" sagte. Meine Mutter hat sich verändert, das musste sie, wenn wir den Kontakt halten wollten. Denn ich bin meinen Weg vorwärts gegangen, nicht wieder zurück. Unser Verhältnis ist viel offener und herzlicher geworden. Obwohl sie anfänglich mit ihrer Tochter, mir, so garnix anfangen konnte. So selbstbewusst, so offen, so klar, so ehrlich, das ist ihr schwer gefallen. Manchmal tut's das noch, aber sie hat mich inzwischen akzeptiert.

    Und so in etwa passiert das jetzt wohl auch bei deiner Schwester. Du hältst ihr ständig einen Spiegel vor. Sie sieht, was möglich ist, und vielleicht ist sie einfach - noch - nicht in der Lage, das sehen zu wollen. Sie hat eben Angst, denn sie sieht, es wird nie wieder so sein, du wirst nie wieder so sein, wie früher. Da, wo du so praktisch für sie warst. Ihr Mülleimer, sozusagen. Ihre Verbündete... Ich drück die Daumen, dass sie die Chance, auch sich selbst jetzt bewegen zu müssen, annimmt und ihr euch annähern könnt. Irgendwann wieder. Bewegen muss sie sich auf alle Fälle. Wenn du agierst, muss sie reagieren. Noch versucht sie, dich zurück zu holen. Dich wieder zur "Alten" zu machen. Das wird nicht klappen, hoffe ich. Also wird sie sich einlassen müssen auf die "Neue", oder sie wendet sich ab. Weil sie nicht ertragen kann, wie du immer stärker und selbstbewusster wirst. Wie du was lebst, wozu sie nicht in der Lage ist.

    Ein Roman, 'tschuldige :oops: , hat mich so überkommen. Ich sehe, da wurde auch schon gepostet inzwischen. Ich schick jetzt meins mal ab.

    Schönes Wochenende,
    liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Mhmhm, versteh ich gut.
    Als mein Umfeld meine Veränderungen negativ kommentierte, brachte mich das am weitesten, was ich garnicht wollte - Abstand von ihnen.
    Ich zog mich etwas zurück und macht mal ganz egoistisch MEIN Ding!
    Hatte ich keine Lust auf etwas, auf eine Feier, Einladung, etc....dann ging ich nicht. Kontakt zu meiner Mutter war ein Jahr lang pausiert, Kontakt zu meinem Bruder knappe 5 Jahre, Kontakt zu meinem Vater habe ich komplett abgebrochen.

    Wenn ich andere für meine Gefühle verantwortlich mache, dann steckte dahinter immer eine Erwartung von mir. Die sollten doch bitte sich so und nicht anders verhalten, damit es mir passt. Bis mir dann das :idea: aufging, dass sie ja eigentlich von mir das Gleiche wollten.

    Vielleicht mal hinter der Wut deine Erwartung und / oder dein Bedürfnis suchen?

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Liebe Aurora,

    danke fuer deine klaren Worte und dein Teilen deiner Geschichte diesbezueglich.

    Du sagst es und ja, ungefaehr genauso passiert das wohl gerade...

    Mein Vater z.B. hat schon viel mehr begonnen, mich doch irgendwie so anzunehmen, wie ich bin, war ich aber nie, wie du es bei meiner Schwester treffend sagst, seine Verbuendete, wenn er es auch vl gerne gehabt haette im Bezug auf meine Mutter.

    Ja. Ich muss sagen, dass meine Schwester sogar schon solche Dinge ausgesprochen hat gestern, sowas wie "Naja, dann passt es wohl einfach nicht mehr, wenn die Meinungen so auseinander gehen" etc.

    Das trifft mich schon, aber dann soll es wohl so sein.

    Und immer wieder kommt mein Gedanke, ob ich mir denn ueberhaupt das Recht rausnehmen darf, dass sich mein Umfeld mir "anpassen" muss, weil ich mich veraendere. Aber im Grunde ist der Knackpunkt ja die Akzeptanz.

    Es muss ja keiner meine MEinung teilen, aber akzeptieren muss man es und wenn man das nicht kann, wird es eben zum Problem.

    Was mich daran eben nur belastet ist erstens, dass ich natuerlich niemanden wirklich verletzen will, zweitens, dass es mich traurig macht, dass es egal zu sein scheint, dass es mir eben vorher garnicht gut ging und drittens, dass mich meine Gedanken immer wieder einholen mit der Frage, ob es wirklich richtig ist, was ich tue.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

  • Danke Skybird,

    ja. ich habe mich auch zurueckgezogen, eigentlich keine Erwartungshaltung mehr. Aber natuerlich ist da eine versteckte Erwartung, ich erwarte, dass es akzeptiert wird, wie ich mich verhalte, wie ich mich veraendere, dass ich eben nicht mehr springe, etc.

    Ich erwarte, dass das verstanden wird. Wird es aber nicht.

    Frueher habe ich auch erwartet.
    Z.B. erwartet, dass meine Mutter IMMER da ist, erwartet, dass mein Vater fuer alles Verstaendnis hat, was ich tue, erwartet, dass meine Grosseltern IMMEr stark sind, erwartet, dass meine Schwester....

    Naja. So richtig viel habe ich aber dennoch nicht erwartet weil ich eigentlich stets damit beschaeftigt war, den Erwartungen meines Umfels gerecht zu werden.

    ODer habe ich vielleicht einen voellig verqueren Blick?

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

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